Die September 2012 - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.
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arbeit mit jungpferden<br />
täglich ein bis zwei Stunden in der Box angezogen,<br />
damit es sich daran gewöhnt. Natürlich<br />
ohne Zügel und mit einer Sollbruchstelle am<br />
Kopfstück! Auch hier tragen wir Verantwortung<br />
und möchten vermeiden, dass das Pferd am<br />
Trog oder Tränkebecken hängen bleibt und sich<br />
verletzt.<br />
Für die Gewöhnung an das Reitergewicht, die<br />
ersten Schritte unter dem Sattel und das Fahren<br />
vom Boden nutzen wir jedoch zunächst ein gebissloses<br />
Sidepull.<br />
■ <strong>Die</strong> Gewöhnung an das Reitergewicht<br />
Ist das Pferd nun an den Sattel gewöhnt, und<br />
auch die Bewegungen der Bügel während des<br />
Longierens stellen kein Problem mehr da, ge-<br />
wöhnen wir es an einen Reiter. Anfangs von einer<br />
Aufstiegshilfe, damit wir schon etwas weiter<br />
„oben“ und in Rückennähe sind.<br />
Dann jedoch fangen wir an, zu zweit zu arbeiten,<br />
denn vom Boden sollte das Pferd uns gut<br />
verstehen und uns vertrauen. Sicherheit ist das<br />
oberste Gebot.<br />
In der Regel gibt es durch gute Vorarbeit keine<br />
Probleme und Step by Step steigt der Reiter in<br />
den Sattel. Natürlich nur mit etwas Gewicht im<br />
Bügel anfangen, und wenn das Pferd lieb und<br />
sicher steht, immer weiter vortasten, bis wir<br />
ganz vorsichtig den Oberkörper und das zweite<br />
Bein über den Rücken bringen können.<br />
„Wenn der Reiter dann den zweiten<br />
Fuß in den Bügel bringt, achten wir<br />
darauf, vom ersten Tag an die Waden<br />
ans Pferd zu legen. Bewusst die Beine<br />
weg zu strecken, weil es ja erschrecken<br />
könnte, wäre der falsche Weg!“<br />
So arbeiten wir die ersten Tage. Aufsteigen, einige<br />
Schritte führen und wieder absteigen. Das<br />
wiederholen wir innerhalb weniger Minuten<br />
öfters. Und während wir das Pferd mit Reiter<br />
führen, wird es abgeklopft und soll sich an Bewegungen<br />
im Sattel gewöhnen.<br />
■ Fahren vom Boden - eine sinnvolle Vorübung<br />
für das Anhalten unter dem Reiter<br />
Parallel zum Üben des Aufsteigens erhält das<br />
Pferd nun einige Lektion im Fahren vom Boden.<br />
Nicht zu verwechseln mit der klassischen<br />
Doppellongenarbeit, denn bei unserem Fahren<br />
vom Boden verfolgen wir hauptsächlich nur<br />
ein Ziel: Wir wollen nochmals dem Pferd klar<br />
machen, dass es bei dem Kommando „Whow“<br />
und Druck auf der Nase stehen bleiben soll. Das<br />
wir dabei hinter dem Pferd sind, also in anderer<br />
Position als sonst (aber immer mit ausreichend<br />
WESTERNREITER – <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Sicherheitsabstand zu den Hinterbeinen!) und<br />
es noch Seile an den Beinen spürt, sind weitere<br />
positive Begleiterscheinungen, denn sie härten<br />
ab und gewöhnen das Pferd an neue Situationen.<br />
Aber auch für diese Lektion wird das Pferd<br />
vorbereitet. Damit es vor den Seilen an den Beinen<br />
nicht erschrickt, gewöhnen wir es an diese<br />
neuen Berührungen und Bewegungen: Zuerst<br />
streichen wir mit einer Gerte das Pferd an den<br />
Flanken ab, anschließend wiederholen wir das<br />
mit einem Seil. Das Seil befestigen wir nun locker<br />
am Sattel über die Hinterhand von einer<br />
Seite zur anderen, so dass das Pferd genau an<br />
der Stelle berührt wird, an der die Seile der Doppellonge<br />
verlaufen.<br />
Durch unsere Bodenarbeitslektionen sollte das<br />
Pferd sicher am Strickhalfter Rückwärts gehen.<br />
<strong>Die</strong>s ist für das Fahren von großem Vorteil. Für<br />
das Fahren binden wir nun die Steigbügel unter<br />
dem Pferd zusammen; ich befinde mich direkt