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ainald_von_dassel:Layout 1 26.10.2007 12:14 Uhr Seite 13 Wohn- und Lebensverhältnisse in Dassel zur Zeit des frühen Mittelalters Als „villa Dassila“ wird Dassel erstmals 866 n.Chr. urkundlich erwähnt. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass eine Ortschaft, wenn sie erstmalig urkundlich benannt wird, bereits eine ganze Weile bestanden hat. Die schriftlichen Überlieferungen , die für Dassel in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts einsetzen, sind dann in der Folge zunächst sehr lückenhaft, lassen aber in der Wandlung des Ortsnamens von „Dassila“ über „Daschala (1022), „Dassele“(1157), „Dassela“ (1161) bis hin zu „Dasle“ (1183) eine allmähliche Angleichung an die heutige Schreibweise erkennen. In der erstmaligen Erwähnung des Ortes weist die Nachsilbe „-ila“ auf die Gruppe der altdeutschen Flußnamen hin. Dieser Fluß ist in unserem Fall der eher bescheidene Spüligbach, der aus Mackensen kommend, durch Dassel fließt. Der kleine Wasserlauf wurde erst in späterer Zeit auf „Spülig“ umbenannt. Die „villa Dassila“ war im frühen Mittelalter ein Dorf und blieb es auch in der gesamten Zeit der Reichsgrafenschaft derer von Dassel. Man darf wohl davon ausgehen, dass sich bereits im 9. Jahrhundert ein befestigter Adelshof im Kernbereich des Ortes befunden hat. Wahrscheinlich war es einer der vielen Ritter- und Freiensitze, die Karl der Große für fränkische Edelgeschlechter im Zuge seiner Eroberungskriege gegen die Sachsen in deren Stammland anlegen ließ, um seine Herrschaft dauerhaft zu sichern. Obwohl von vielen Historikern unterstellt wird, dass das Dasseler Grafengeschlecht von sächsischem Geblüt gewesen sei, spricht das plötzliche Auftauchen eines bis dato unbekannten edelfreien Geschlechtes in unserem Raum durchaus auch dafür, dass es sich um fränkische Abkömmlinge handeln könnte. Wohnsitze solcher ritterbürtigen, fränkischen Edelfreien hießen von alters her „hus“. Diese Rittersitze beförderten zweifellos die dörfliche Ansiedlung. Orte mit Endungen auf „-husen“, was sich später abgeschliffen und verkürzt hat zu „-sen“, geben Hinweise auf solche frühen Herrensitze. Bei Ortsnamen wie Relliehausen, Sievershausen, Friedrichshausen, Hilwartshausen und Dörfern wie Mackensen, Amelsen, Deitersen, Eilensen, 13
ainald_von_dassel:Layout 1 26.10.2007 12:14 Uhr Seite 14 Dassel Ellensen oder Hoppensen darf man vom Vorhandensein solch befestigter, ursprünglich fränkischer Herrensitze ausgehen. Die „villa Dassila“ war zu dieser Zeit gleichfalls nichts weiter als ein befestigter adliger Herrensitz mit einem darum gelagerten Dorf und damit ein Ort unter vielen in der Dasseler Börde. 14 Burg Hunnesrück als Amtssitz während der ersten Bischofszeit (1310-1523)
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