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ainald_<strong>von</strong>_<strong>dassel</strong>:<strong>Layout</strong> 1 26.10.2007 12:14 Uhr Seite 10<br />

Dassel<br />

Mulde. Der Durchbruch der Ilme zwischen Bier- und Burgberg, eine torartige Öffnung<br />

<strong>von</strong> etwa 1 km Breite im Muschelkalkzug beider Berge, bildet die sogenannte<br />

„Dasseler Pforte“.<br />

Was diesen kleinen, in sich geschlossenen Raum als Siedlungsgebiet auszeichnet,<br />

ist der fruchtbare Lößboden, der teilweise eine Mächtigkeit <strong>von</strong> bis zu 8 m erreicht.<br />

Die hervorragenden Bodenverhältnisse werden noch durch die wasserreiche Ilmeniederung<br />

und eine geschützte Hanglage zum Solling hin begünstigt. Zusammen mit<br />

dem Holzreichtum der umliegenden Wälder boten sich hier nahezu ideale Voraussetzungen<br />

für eine frühe Besiedlung. Dies bestätigen entsprechende Funde aus der<br />

Jungsteinzeit.<br />

Obwohl auf Grund dieser Funde da<strong>von</strong> auszugehen ist, dass Dassel zu einer der<br />

ältesten Siedlungen in Südniedersachsen gezählt werden muß, läßt sich eine durchgehende<br />

Besiedlung nicht nachweisen. Für etwa 1000 Jahre, <strong>von</strong> der Bronzezeit bis in<br />

die karolingische Epoche, fehlt bisher jeder Besiedlungsnachweis.<br />

„Dassel ist ein uralt’ Städtchen, und ward im Jahre 447 gebaut.“ Wenn wir dieser Aussage<br />

in der „Sachsenchronik“ des Abel Glauben schenken wollten, hätte Dassel bereits<br />

1947 sein 1500-jähriges Bestehen feiern können. Auch die Behauptung <strong>von</strong><br />

Friedrich Herrnkind, dass Dassel seine Entstehung dem angesehenen Grafengeschlecht<br />

derer <strong>von</strong> Dassel verdankt, das bereits vor der Zeit Karls des Großen (786 –<br />

814) Inhaber der Grafschaft war, kann zumindest urkundlich nicht belegt werden. 1<br />

Vielmehr dürfte die urkundlich nachgewiesene Wiederbesiedlung der Dasseler Börde<br />

im frühen Mittelalter, die hier bis zum 11. Jahrhundert nicht weniger als dreizehn<br />

Ortschaften hervorgebracht hat, die Begehrlichkeiten der vormals edelfreien Emporkömmlinge<br />

geweckt haben.<br />

Sicher ist ihnen dabei auch nicht die besonders günstige strategische Lage dieses<br />

aufblühenden Siedlungsraumes entgangen. Die umliegenden Berge, hier insbesondere<br />

die Amtsberge, luden ein zum Bau einer Höhenburg, <strong>von</strong> der aus sich der Siedlungsraum<br />

bestens kontrollieren und notfalls verteidigen ließ.<br />

Von der Karolingerzeit bis ins Hochmittelalter waren die West-Ost-<br />

Verbindungen <strong>von</strong> besonderer Bedeutung. So etwa der „Hellweg“, der vom Rhein (bei<br />

Duisburg), über Dortmund, Soest nach Paderborn und weiter über Höxter, Goslar,<br />

Halberstadt nach Magdeburg führte. Diese Straßenverbindungen, die, wenn sie nicht<br />

den soliden Fundamenten alter Römerstraßen folgten, während des gesamten Mittelalter<br />

in einem fürchterlichen Zustand waren, dienten als die wichtigsten „Kom-<br />

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