rainald_von_dassel:Layout 1

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

ainald_von_dassel:Layout 1 26.10.2007 12:14 Uhr Seite 11 Voraussetzungen für das Entstehen von Stadt und Grafschaft munikationswege“. Sie waren unentbehrlich für die Verwaltung des Reichsgebietes. An ihnen lagen die Kaiserpfalzen, die den „Wanderkönigen(Kaisern)“ des Mittelalters als zeitweilige Residenzen dienten. In unserer Region war es die altberühmte Pfalz zu Goslar, wo sich die Herrscher des Mittelalters bei ihren Inspektionsreisen durch das Reichsgebiet mit ihrem Hofstaat aufhielten. Aus diesen Pfalzen gingen dann später die ältesten Reichsstädte hervor. Der Verlauf dieser „Kommunikationswege“ war übrigens meistens so festgelegt, dass durch sie keine Siedlungsflächen durchschnitten wurden. Auch vermied man grundlose und sumpfige Gebiete. Wo möglich, führte man die Wege an Berghängen entlang. Aus „Helle“=Hang leitete sich auch die Bezeichnung dieser Wege ab. Und neben dem bereits beschriebenen großen „Hellweg“ gab es auch in unserer Region diverse kleinere und kürzere „Hellwege“. Im Mittelabschnitt des „Großen Hellweges“ von Duisburg via Magdeburg, dessen westlicher Teil bereits von den Römern erstellt wurde, befinden sich wenige Kilometer südlich entlang einer Ost-West-Achse die Städte Holzminden, Dassel und Einbeck. Sie waren lange Zeit verbunden durch die „Alte Einbecker Straße“, einem Verkehrs- und Kommunikationsweg von überörtlicher Bedeutung. Noch heute wird die Bezeichnung „Alte Einbecker“ in den Revierkarten des Sollings geführt. Und die Straßenführung ist etwa im Revierteil Merxhausen noch gut erkennbar. Unter Auslassung der Orte Bevern, Lobach, Arholzen, Deensen und Heinade führte sie im Solling über den Sommerberg und die Sonnenköpfe nach Schießhaus. Von dort gelangte man über Merxhausen nach Mackensen. Von hier aus führte sie am Fuß des Rothenberges als sogenannter Burgweg nach Dassel, um dann durch die Dasseler Pforte über den Bollas, einer Verballhornung aus Bohlweg, eines mit senkrecht in den Boden getriebenen Holzbohlen befestigten Weges, die Einbecker Landstraße zu erreichen. Im frühen Mittelalter, noch vor Nutzung der „Alten Einbecker Straße“, war der „Dasseler Hellweg“ die einzige Straße von überregionaler verkehrspolitischer Bedeutung. Sie führte durch das heutige Dasseler Neubaugebiet (Dichterviertel) vor dem Solling nordwestwärts in sicherer Höhenlage nach Corvey. Von hier aus ging es weiter in Richtung Paderborn, wo wieder Anschluß an den „Großen Hellweg“ bestand. Straßen, von überörtlicher Bedeutung wie etwa der „Große Hellweg“ oder die dann dem Leinetal folgende Einbecker Straße wurden im Mittelalter auch „via regis“ genannt, weil die mit ihrem Hofstaat reisenden Kaiser und Könige sie als Verbindungsstraßen zu ihren Pfalzen benutzten. Neben den wenigen für die Schiffahrt zu 11
ainald_von_dassel:Layout 1 26.10.2007 12:14 Uhr Seite 12 Dassel nutzenden Wasserwegen, waren es vor allen Dingen die Straßen und Wege über die der gesamte Reiseverkehr, der Fern- und Binnenhandel und die Nachrichtenübermittelung getätigt wurden. Dassel lag, und das bestätigt die relativ frühe Verleihung der Stadtrechte, in einer für das Mittelalter durchaus günstigen landschaftlichen und geostrategischen Ausgangslage. Um das Jahr 1000 gab es in ganz Mitteleuropa nur 200 bis 300 Städte; wobei Städte wie zum Beispiel Hamburg mit einer Einwohnerzahl von 10 000 zu den Großstädten gezählt wurden. Dass Dassel in späteren Zeiten aus seiner günstigen Lage kein Kapital schlagen konnte und über den Status einer Kleinstadt nie hinaus kam, steht vielleicht auch in einem Zusammenhang mit dem Aufstieg und Ende der Dasseler Reichsgrafen. Doch bevor wir uns ihnen zuwenden, soll zuvor ein Blick auf das Leben der Dasseler zur Zeit des Mittelalters geworfen werden. 12
Seite 1 und 2: ainald_von_dassel:Layout 1 26.10.20
Seite 7: ainald_von_dassel:Layout 1 26.10.20
Seite 15: ainald_von_dassel:Layout 1 26.10.20

rainald_von_dassel:Layout 1

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?