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spieltriebe 5 - Burgtheater

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vorspiel<br />

Karlheinz Hackl<br />

in Kooperation mit<br />

Februar/März 2003 Nr.18<br />

Das Magazin des Wiener <strong>Burgtheater</strong>s<br />

„Wir wollen Sie hier jetzt für die nächsten<br />

zweieinhalb Stunden unterhalten.<br />

Tja, und das haben Sie sich nun<br />

wirklich selber eingebrockt.<br />

Alle Ausgänge sind geschlossen.“<br />

„Der Entertainer“ von John Osborne


vorhang auf!<br />

AAn diesem Morgen kommt mir die Stadt vor<br />

wie ein großes Theater. Es ist noch nicht sieben,<br />

und die Darsteller eilen mit erschrockenen<br />

Gesichtern über die Bühne, als sei der<br />

Vorhang zu früh hochgegangen. Manche<br />

haben fiebrig rote Wangen, andere die Augen<br />

weit aufgerissen. Sie finden sich nicht zurecht<br />

in der Kulisse, die sich langsam aus der Dunkelheit<br />

schält. Jeder kommt aus der Einsamkeit<br />

seiner Nacht. Jeder stellt zu dieser Stunde<br />

nur sich selber dar. Wer sagt, dass die<br />

Gesichter grau sind am Morgen? Nie sind sie<br />

weniger grau als jetzt, wenn sie in die Zukunft<br />

schauen und versuchen, den anbrechenden<br />

Tag zu entziffern.<br />

In den Stunden die folgen, werden wir uns<br />

ineinander verschlingen. Unsere Wege werden<br />

sich verweben zu einem dichten Stoff,<br />

und der Tag wird zu Geschichte werden.<br />

Wenn es Abend ist, wird die Stadt eins<br />

geworden sein. Dann gleichen sich unsere<br />

Gesichter, sie haben sich aneinander abgeschliffen,<br />

und unsere Müdigkeit ist eine andere,<br />

eine sanftere ohne den Schrecken des<br />

Erwachens. Wenn der Vorhang fällt, sind wir<br />

alle gleich. Wir stehen nebeneinander, Hand<br />

in Hand, und verbeugen uns vor uns selbst.<br />

Das Spiel könnte heißen: „Blutiges Attentat<br />

in Tel Aviv”, „Zinsen fallen ins Bodenlose”,<br />

„Wieder kein Lottomillionär”. Die Schlagzeilen,<br />

die Themen des Tages, an denen wir<br />

uns entlanggehangelt haben durch Kaffeeund<br />

Mittagspausen. Es ist ein Tag wie<br />

gestern, ein Tag wie morgen, nur die Schlagzeilen<br />

ändern sich. Aber auf die Schlagzeilen<br />

kommt es nicht an, der Text ist nicht mehr<br />

und nicht weniger als die Armierung, er hält<br />

alles zusammen und ist doch im Grunde<br />

nicht von Bedeutung. Wir müssen reden,<br />

was wir sagen, spielt keine Rolle.<br />

Heute abend wird im Schauspielhaus gegeben:<br />

„Der gute Mensch von Sezuan”. Das<br />

Stück ist ein Vorwand. Die Geschichte ist<br />

bekannt, sie ist schal geworden oder immer<br />

gewesen, es gibt keinen Grund, sie noch<br />

einmal zu erzählen. Wir wollen nicht Brecht<br />

sehen, wir wollen sehen, wie eine Schauspielerin<br />

eine Treppe hochsteigt, wie ein<br />

Schauspieler hustet oder ein Bierglas über<br />

die Bühne trägt. Wenn das Glas zerbricht,<br />

wissen wir, dass es seine Richtigkeit hat, weil<br />

wir im Theater sind, wo geschieht, was<br />

geschehen muss, wo es eine Regie gibt und<br />

keinen Zufall.<br />

Ein Stück ist nichts. Es kann alles sein. Im<br />

Wort steckt die Frage: Ein Stück wovon?<br />

Und was ist das Ganze, wovon das Stück<br />

ein Stück ist? Ein Theaterstück ist kein Stück<br />

Theater sondern ein Stück Leben. Der Autor<br />

wählt aus dem Ganzen einen Teil, der Regisseur<br />

macht aus dem Teil wieder ein Ganzes.<br />

Autor und Regisseur stehen nebeneinander<br />

wie die Spulen eines Transformators. Strom<br />

fließt durch die Primärspule und erzeugt ein<br />

Das Theater der Lebenden<br />

elektromagnetisches Feld, das durch Induktion<br />

in der Sekundärspule einen Strom<br />

erzeugt. Die Spannung, die den Transformator<br />

verlässt, hängt von der Spannung ab, die<br />

in ihn eintritt und vom Verhältnis der Wicklungen<br />

von Primär- und Sekundärspule.<br />

Theater entsteht durch Beziehungen zwischen<br />

Menschen, zwischen Autoren und<br />

Dramaturgen, Dramaturgen und Regisseuren,<br />

Regisseuren und Schauspielern, Schauspielern<br />

und Publikum. Theater ist die Beziehung<br />

zwischen Menschen.<br />

Würde immer dasselbe Stück gespielt, durch<br />

alle Zeiten, in allen Städten, die Menschen<br />

gingen trotzdem ins Theater. Aus dem selben<br />

Grund, aus dem sie in die Kirche gehen,<br />

wo immer dasselbe Stück gespielt wird: um<br />

sich zu versichern. Und jedesmal, wenn ein<br />

Mensch oder ein Gott stirbt, weinen sie, und<br />

wissen doch, dass er auferstehen, dass er,<br />

wenn der Vorhang gefallen ist, zum Himmel<br />

fahren oder sich verneigen wird. Gott ist alt<br />

geworden, aber das macht nichts. Ein junger<br />

Gott ist gar nicht vorstellbar, die Kirche lebt<br />

von der Wiederholung. Sie kann es sich leisten,<br />

immer dasselbe Stück zu spielen.<br />

Auch der gute Mensch von Sezuan, Hamlet,<br />

die drei Schwestern sind alt geworden. Ihre<br />

Worte mögen so schön und so zeitlos sein<br />

wie jene der Bergpredigt, der Strom, aus<br />

dem sie entstanden sind, fließt nicht mehr.<br />

Und ohne Strom ist der Transformator aus<br />

Autor und Regisseur nur ein Stück totes<br />

Metall. (Ich frage mich, ob Shakespeares<br />

Truppe jemals auf die Idee gekommen ist,<br />

einen Klassiker zu spielen.)<br />

Natürlich sollen die Klassiker gespielt werden,<br />

aber sie sollen und können das Theater<br />

nicht ausmachen. Sie sind das Bezugssystem,<br />

in das sich die neuen Stücke einfügen.<br />

Sie sollen auch gespielt werden. Theater<br />

kann versichern oder verunsichern, es<br />

kann zurückschauen in die goldene Vergangenheit<br />

oder vorwärts in die Zukunft, die<br />

immer dunkel ist. Das Publikum wird für die<br />

Versicherung zweifellos dankbarer sein als<br />

für die Verunsicherung. Deshalb besuchen<br />

die großen und die kleinen Bürger so gern<br />

das Musical, das Kino, die Oper und die<br />

Operette, die großen Versicherungsanstalten<br />

des Kulturbetriebs. Aber Versicherungen<br />

sind immer eine Täuschung. Die Zeit verläuft<br />

nur in eine Richtung, und am Schluss sind<br />

wir alle tot.<br />

Das Neue, das Unbekannte kann man sich<br />

nicht wünschen, weil man es nicht kennt.<br />

Also muss das Theater den Zuschauern die<br />

Augen dafür öffnen. Nicht für politische Missstände,<br />

für psychologische und soziologische<br />

Zusammenhänge, für Wahr- oder Weisheiten,<br />

sondern für sich, das Theater selbst.<br />

Theater muss schockieren im Wortsinn, es<br />

muss anstoßen, bewegen. Nur die Bewegung<br />

zählt, nicht die Art oder die Richtung<br />

Impressum<br />

vorspiel. Das Magazin des Wiener <strong>Burgtheater</strong>s erscheint fünfmal jährlich als Sonderbeilage der Tageszeitung DER STANDARD.<br />

Medieninhaber: DER STANDARD Verlagsgesellschaft mbH. 3430 Tulln, Königstetter Strasse 132.<br />

Herausgeber: Direktion <strong>Burgtheater</strong> GesmbH, 1010 Wien, Dr. Karl Lueger-Ring 2. Redaktion: Dramaturgie <strong>Burgtheater</strong>.<br />

Gestaltung: richy oberriedmüller, section.d. Hersteller: Goldmann-Zeitungsdruck GesmbH, 3430 Tulln, Königstetter Strasse 132<br />

von Peter Stamm<br />

dieser Bewegung. Dass auch das Tote, das<br />

Unbewegte, das Unbewegliche und Nicht-<br />

Bewegende ihren Reiz und ihren Platz<br />

haben, sei nicht bestritten. Aber dafür ist das<br />

Theater nicht zuständig. Theater ist immer<br />

Gegenwart, ist immer Bewegung. Das muss<br />

es sich zunutze machen.<br />

Die Mittel, die das Theater einsetzt, um sein<br />

Publikum zu bewegen, ändern sich mit der<br />

Zeit. Der Schock kann daraus bestehen,<br />

dass es keinen Schock gibt, dass in einer<br />

Gegenwart, die im Sekundentakt geschnitten<br />

ist, die Szenen verlangsamt werden wie bei<br />

Christoph Marthaler. Der Schock kann - und<br />

wird immer - unerwartete Schönheit sein.<br />

Das Publikum muss überrascht werden, mit<br />

welchen Mitteln auch immer. Dann wird es<br />

bewegendes Theater erleben, Theater, das<br />

es nicht vergisst. Denn die Bewegung<br />

erzeugt das Gefühl. Vielleicht mögen wir das<br />

zeitgenössische Theater manchmal nicht,<br />

aber es ist unser Theater, das Theater der<br />

Lebenden. Wir haben kein anderes, und wir<br />

verdienen kein anderes.<br />

Es sollte für das Theater gelten, was Christoph<br />

Meckel über das Gedicht sagt: es ist „nicht<br />

der Ort, wo die Schönheit gepflegt wird”,<br />

„nicht der Ort, wo die Wahrheit verziert wird”,<br />

„nicht der Ort, wo der Schmerz verheilt wird”,<br />

„nicht der Ort, wo das Sterben begütigt, wo<br />

der Hunger gestillt, wo die Hoffnung verklärt<br />

wird”.<br />

Wir können die Vorhänge schließen, dann ist<br />

alles gut. Die Feinde reichen sich die Hand,<br />

und die Toten auferstehen. Aber wir können<br />

die Nacht nicht zum Tag machen. Theater<br />

findet nicht hinter geschlossenen Vorhängen<br />

statt, es beginnt, wenn der Vorhang sich öffnet.<br />

Dann fließt der Strom, dann blendet uns<br />

das Licht, dann stellt jeder sich selber dar.<br />

Ihr habt die Wahl, sagt Ingeborg Bachmann:<br />

„Fürchtet euch, oder fürchtet euch nicht!”<br />

PETER STAMM Geb. 1963 in Weinfelden<br />

(Schweiz). Nach einer kaufmännischen<br />

Lehre kurze Anstellung als Buchhalter in<br />

Paris und Studium der Anglistik, Psychologie,<br />

Wirtschaftsinformatik und Psychopathologie.<br />

Seit 1991 freier Journalist und Schriftsteller<br />

und seit 1997 Redaktionsmitglied der Literaturzeitschrift<br />

„Entwürfe für Literatur“. Veröffentlichungen:<br />

Zahlreiche Hörspiele für DRS,<br />

SWR und WDR (Hörspielpreise für „Der letzte<br />

Autofahrer“ und „Warum wir vor der Stadt<br />

wohnen“). Prosa: u.a. „Agnes“ (Roman)<br />

1998, „Blitzeis“ (Erzählungen) 1999, „Ungefähre<br />

Landschaft“ (Roman) 2001. Theaterstücke:<br />

u.a. „Die Planung des Planes“,<br />

„How to create your own perfect Billy“,<br />

„Après soleil oder wen der Wind zur Insel<br />

trägt” (Uraufführung: Schauspielhaus Zürich,<br />

Februar 2003).


vorgarten<br />

Das Feuerwerk<br />

Musikalische Komödie von Erik Charell/Jürg Amstein<br />

Musik: Paul Burkhard<br />

Zum sechzigsten Geburtstag von Albert Oberholzer<br />

erwarten er, seine Frau Karoline und ihre<br />

gemeinsame Tochter Anna ihre zahlreiche Verwandtschaft<br />

zu Besuch. Es soll ein schönes Fest<br />

werden, alle werden sich bemühen, die kleineren<br />

und größeren Konflikte, die es in jeder Familie gibt,<br />

für einen Abend vergessen zu machen. Alles sieht<br />

also nach einer heillos gemütlichen Feier aus.<br />

Da erscheint plötzlich Alex, der „verlorene“ Bruder<br />

Oberholzers, der vor Jahren mit der Familie gebrochen<br />

und in der weiten Welt sein Glück gesucht<br />

hat, sich jetzt Obolski nennt und als Zirkusdirektor<br />

reüssiert. Er ist in Begleitung seiner schönen Frau,<br />

der Trapezkünstlerin Iduna. Der Traum von einer<br />

anderen, einer größeren, glamouröseren Welt<br />

bricht plötzlich in die beschauliche Feier ein und<br />

sorgt unter den Festgästen für Turbulenzen. Vor<br />

allem in Anna weckt die Vorstellung vom Zirkusleben<br />

ungeahnte Sehnsüchte nach einem reicheren,<br />

bedeutenderen, abenteuerlicheren Leben, demgegenüber<br />

die kleingärtnerische Zukunft mit ihrem<br />

bisherigen Geliebten Robert plötzlich ausgesprochen<br />

unattraktiv wirkt. Sie beschließt, alle Brücken<br />

hinter sich abzubrechen und schon morgen mit<br />

dem Zirkus ihres Onkels auf Wanderschaft zu gehen.<br />

DAS FEUERWERK<br />

Musikalische Komödie<br />

von Erik Charell/Jürg Amstein<br />

Gesangstexte: Jürg Amstein/Robert Gilbert<br />

Musik: Paul Burkhard<br />

REGIE Michael Wallner<br />

MUSIKALISCHE EINRICHTUNG Marc Schubring<br />

BÜHNE László Varvasovszky<br />

KOSTÜME Birgit Hutter<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Toni Gisler<br />

MIT Elisabeth Augustin, Ulli Fessl, Sabine Haupt,<br />

Maresa Hörbiger, Gertraud Jesserer, Sylvia Lukan,<br />

Mareike Sedl; Bernd Birkhahn, Florentin Groll,<br />

Peter Matić, Robert Meyer, Denis Petković,<br />

Hermann Scheidleder<br />

Premiere am 2. März im <strong>Burgtheater</strong><br />

Weitere Vorstellungen am 5., 7., 19.<br />

und 25. März


vorspieler<br />

Ivanov<br />

Die Sunshine Boys<br />

„Wir sind halt ein gutes Team<br />

gewesen. Er wusste, was ich<br />

dachte. Ich wusste, was er dachte.<br />

Eine Person waren wir! Wir<br />

haben uns nichts geschenkt! Als<br />

Komiker konnte ihm keiner das<br />

Wasser reichen außer mir, aber<br />

als Mensch wollte ihm keiner das<br />

Wasser reichen.“<br />

Willi Grack in „Die Sunshine Boys“<br />

Fin de Partie<br />

Der Kaufmann von Venedig<br />

Fast ein halbes Jahrhundert waren sie ein<br />

unschlagbares Team – die beiden Vollblutkomödianten<br />

Heinz Stein und Willi Grack. Mit ihren<br />

comic routines haben sie als „Grack&Stein“ Erfolge<br />

gefeiert und ihr Publikum zum Lachen<br />

gebracht, waren beliebte und begehrte Gäste in<br />

den großen Unterhaltungsshows von Frankenfeld<br />

bis Onkel Lou: veritable Fernsehstars der ersten<br />

Stunde. Doch nach 43 Jahren zog Heinz ohne<br />

Vorwarnung einen Schlussstrich unter die<br />

gemeinsame Arbeit und das Duo, ohnehin in Hassliebe<br />

aneinander gebunden, schied im Zorn, beide<br />

gingen ihrer eigenen Wege, doch die großen<br />

Solo-Erfolge blieben aus. Sie versuchen, sich mit<br />

Werbespots über Wasser zu halten, laborieren<br />

Die Sunshine Boys<br />

(Probenphoto)<br />

Die Zofen<br />

von Neil Simon<br />

Eine Komödie ist die zur rechten Zeit unterbrochene Tragödie.<br />

Othello<br />

Goldberg Variationen<br />

an ihren Wehwehchen, dämmern – eigentlich<br />

allein – lethargisch vor sich hin.<br />

Nun, nachdem sie sich elf Jahre aus dem Weg<br />

gegangen sind, bittet man die beiden gealterten<br />

Komödianten für eine Fernsehsendung über die<br />

„Geschichte der Komik von der Antike bis heute“<br />

noch einmal gemeinsam vor die Kamera. Sie sollen<br />

ihren berühmten „Doktor-Sketch“ zum Besten<br />

geben: Mit viel Überredungskunst gelingt es Willis<br />

Neffen die beiden ehemaligen Partner zu einem<br />

Wiedersehen zu bewegen, und sie von der Möglichkeit<br />

eines Comebacks zu überzeugen, doch<br />

das Chaos ist vorprogrammiert: Durch keine Altersweisheit<br />

gemildert, streitsüchtig und boshaft, tragen<br />

die beiden Männer weiter ihre Kämpfe aus...<br />

Neil Simon (*1927) wurde schon mit seinen ersten<br />

Stücken, „Die beiden Draufgänger“ und „Barfuß<br />

im Park“ zum ‘Großmeister der niveauvollen<br />

Komödie’ ernannt neben Terrence McNally, Tony<br />

Kushner und Nicky Silver. Mit der Uraufführung<br />

der „Sunshine Boys“ 1972 in New York wurde er<br />

zum ‘Napoleon des Broadway‘. Selbst Thomas<br />

Bernhard bezieht sich auf Neil Simons Komiker-<br />

Duo in seinem Stück „Der Schein trügt“.<br />

Bisherige „Sunshine Boys“ seit der deutschsprachigen<br />

Erstaufführung 1973 waren u.a. O.E. Hasse,<br />

Martin Held, Harald Juhnke, Helmut Lohner,<br />

Siegfried Lowitz, Bernhard Minetti, Heinz Rühmann,<br />

Otto Schenk und Paul Verhoeven.<br />

DIE SUNSHINE BOYS von Neil Simon<br />

REGIE Gert Voss STÜCKFASSUNG Ursula und Gert Voss AUSSTATTUNG Katrin Brack LICHT Mark van Denesse<br />

MIT Ignaz Kirchner, Hans Dieter Knebel, Gert Voss<br />

Premiere am 15. März im Akademietheater<br />

Weitere Vorstellungen am 17., 18., 24., 25. und 27.März<br />

Die Sunshine Boys<br />

(Probenphoto)<br />

Der Sturm<br />

Der Jude von Malta<br />

Elisabeth II.<br />

Macbeth<br />

Die Kleinbürgerhochzeit (in Stuttgart)<br />

Ödipus, Tyrann


vorrangi<br />

das maß der dinge (the shape of things) Akademie<br />

von Neil LaBute - Deutschsprachige Erstaufführung<br />

LEITUNG: Igor Bauersima, Georg Lendorff, Werner Chalubisnki<br />

MIT: Dorothee Hartinger, Johanna Wokalek; Daniel Jesch, Raphael von Bargen<br />

Koproduktion mit den Salzburger Festspielen<br />

Im Bild: Johanna Wokalek, Daniel Jesch<br />

Vorstellungen: 18., 23. Februar, 5. März<br />

Die Nacht des Leguan Akademie<br />

von Tennessee Williams - Deutsch von Elisabeth Plessen<br />

LEITUNG: Peter Zadek, Wilfried Minks, Lucie Bates, Christoph Ghislaine, Peer Raben,<br />

Malcolm Goddard, André Diot<br />

MIT: Angela Gilges, Rozalija Gregurek, Eva Mattes, Mareike Sedl, Angela Winkler, Rosel Zech;<br />

Rilo Ascue Avendano, Gabriel Alexander Garrido, Hermann Lause, Stefan Moser, Klaus Pohl,<br />

Marcos Rondón, Ulrich Tukur, Dirk Warme, Heinz Zuber<br />

Im Bild: Ulrich Tukur, Eva Mattes<br />

Vorstellungen am 15., 16., 19., 21. und 22. Februar und am 22., 23., 29. und 30. März<br />

Glaube Liebe Hoffnung Burg<br />

Ein kleiner Totentanz in fünf Bildern - Von Ödön von Horváth<br />

LEITUNG: Martin Kusˇej, Martin Zehetgruber, Heidi Hackl, Bert Wrede<br />

MIT: Kirsten Dene, Sabine Haupt, Barbara Petritsch, Sylvie Rohrer; Bernd Birkhahn, Franz J. Csencsits,<br />

Michele Cuciuffo, Florentin Groll, Ignaz Kirchner, Michael Masula, Hermann Scheidleder, Martin<br />

Schwab, Johannes Terne, Paul Wolff-Plottegg, Werner Wölbern, Inge Prosel / Brigitte Gmach<br />

Im Bild: Michael Masula, Sylvie Rohrer<br />

Vorstellungen am: 3., 4., 9. und 23. März<br />

Hamlet Burg<br />

von William Shakespeare<br />

LEITUNG: Klaus Maria Brandauer, Peter Pabst, Christian Brandauer, William Hobbs<br />

MIT: Johanna Eiworth, Maria Happel, Maria Hengge, Birgit Minichmayr; Patrick O. Beck, Daniel<br />

Jesch, Florian Liewehr, Joseph Lorenz, Alexander Löffler, Johannes Krisch, Michael Maertens,<br />

Peter Matic´, Juergen Maurer, Robert Meyer, Branko Samarovski, Walter Schmidinger, Rafael<br />

Schuchter, Paul Sigmund, Thiemo Strutzenberger, Johannes Zirner u.a.<br />

Im Bild: Maria Happel, Michael Maertens<br />

Vorstellungen am 19., 20. und 25. Februar und am 8., 11., 13. und 30. März


g vorrätig<br />

Emilia Galotti Akademie<br />

von Gotthold Ephraim Lessing<br />

LEITUNG: Andrea Breth, Annette Murschetz, Dagmar Niefind, Elena Chernin, Alexander<br />

Koppelmann MIT: Andrea Clausen, Elisabeth Orth, Johanna Wokalek; Sven-Eric Bechtolf,<br />

Wolfgang Gasser, Roland Kenda, Roland Koch, Michael König, Wolfgang Michael,<br />

Nicholas Ofczarek, Denis Petković, Michael Masula / Cornelius Obonya<br />

Im Bild: Wolfgang Michael, Sven-Eric Bechtolf<br />

Vorstellungen am 24., 25. und 28. Februar und am 4. und 28. März<br />

Transdanubia-Dreaming Akademie<br />

von Bernhard Studlar - Uraufführung<br />

LEITUNG: Nicolas Brieger, Karl Kneidl, Manfred Voss, Otmar Klein<br />

MIT: Stefanie Dvorak, Petra Morzé, Hilke Ruthner, Bibiana Zeller; Tuncay Gary, David Oberkogler,<br />

Cornelius Obonya, Johann Adam Oest, Heinrich Schweiger, Peter Wolfsberger, Hakan Yava ¸s<br />

Im Bild: Johann Adan Oest, Cornelius Obonya<br />

Vorstellungen am 13. und 20. Februar und am 7., 8., 11. und 13. März<br />

Elektra Kasino<br />

von Hugo von Hofmannsthal<br />

LEITUNG: Joachim Schlömer, Stephan Müller, Jens Kilian, Birgit Hutter, David Finn, Nives Widauer<br />

MIT: Anne Bennent, Dorothee Hartinger, Sabine Haupt, Edmund Telgenkämper, Johannes Terne<br />

Im Bild: Sabine Haupt, Dorothee Hartinger<br />

Vorstellungen am 19., 20., 25. und 27. Februar<br />

Der Entertainer Burg<br />

von John Osborne - Musik von John Addison<br />

Deutsch von Helmar Harald Fischer<br />

LEITUNG: Karin Beier, Florian Etti, Lydia Kirchleitner, Gerd Bessler, Thomas Stache / Bernd Bienert<br />

MIT: Alexandra Henkel, Barbara Petritsch; Raphael von Bargen, Michele Cuciuffo, Karlheinz Hackl,<br />

Martin Schwab, Paul Wolff-Plottegg u.a.<br />

Im Bild: Barbara Petritsch, Karlheinz Hackl<br />

Vorstellungen am 13., 15. und 27. Februar und am 6., 20., 22. und 28. März


vormittagsschlaf<br />

Karlheinz Hackl spielt<br />

den Entertainer<br />

Oblomow, eine berühmte Figur aus der russischen<br />

Literatur, leidet an einer weit verbreiteten Krankheit:<br />

dem Müßiggang, den er bis zu einem globalen<br />

Widerwillen gegen jegliche Art von Ereignis steigert.<br />

Er sehnt sich nach völliger Windstille, kann aber<br />

sein Ideal nie ganz verwirklichen. Als Gutsbesitzer<br />

lebt er von den Einkünften aus seinen Ländereien,<br />

doch selbst der Müßiggang nimmt ihn noch zu<br />

sehr in Anspruch. Er muß über die Verwaltung seines<br />

Gutes wachen, Besuche machen, mit einem<br />

Wort: er muß leben, und seine monumentale Trägheit<br />

lehnt sich gegen alle diese Konzessionen auf.<br />

Also zieht er sich völlig zurück, flieht vor der<br />

Betriebsamkeit in die Apathie, läßt nicht einmal<br />

mehr das Tageslicht in die vier Wände seines Zimmers.<br />

Umsonst! Immer noch ist für Oblomow zuviel<br />

Sein in der Luft, zuviel Tumult und Trubel in seiner<br />

Untätigkeit: Selbst wenn er seine Post nicht mehr<br />

öffnen, andere bitten würde, sich um die Verwaltung<br />

seiner Besitztümer zu kümmern, wenn er die<br />

„Ich habe eine<br />

Magenverstimmung<br />

in der Seele.“<br />

Oblomow Nach dem Roman von Iwan Gontscharow<br />

letzten lästigen Besucher vertreiben und sein<br />

Leben im Liegen verbringen würde, kurz, wenn er<br />

ein für allemal beschließen würde, jegliche Verbindung<br />

mit der Außenwelt abzubrechen, um sich<br />

einer absoluten Trägheit zu überlassen, einer ungezügelten<br />

Schlaffheit – es verbliebe ihm jenes Werk,<br />

jene Last, jene Bürde, jenes Unternehmen, das<br />

man nie und nimmer verlassen kann: die Existenz.<br />

Gegen alles kann man in Streik treten, aber nicht<br />

gegen das Sein. Oblomow räumt die Hindernisse,<br />

die seiner Ruhe im Weg stehen, nur beiseite, um<br />

an diese unüberwindliche Barriere zu stoßen.<br />

Existieren ist eine Bürde und keine Gnade. Es ist<br />

ein Angekettetsein an sich selbst, die Tatsache,<br />

dass das Ich ständig mit sich selbst überladen, in<br />

sich selbst verstrickt ist. Die Existenz drängt sich<br />

mit dem ganzen Gewicht eines unkündbaren Vertrages<br />

auf. „Man ist nicht, man ist sich“.<br />

In seiner grundlegenden Mattheit liegt ein Einspruch<br />

gegen die Bürde der Existenz. Hinter dem „du<br />

OBLOMOW nach dem Roman von Iwan Gontscharow<br />

REGIE Stephan Müller BÜHNE Bernhard Hammer KOSTÜME Birgit Hutter<br />

MIT Dorothee Hartinger; Urs Hefti, Nicholas Ofczarek, Werner Wölbern<br />

Premiere am 30. März im Kasino am Schwarzenbergplatz<br />

Nächste Vorstellung am 31. März<br />

mußt tun“, dessen lästige Ermahnungen jeden<br />

Morgen über ihn hereinbrechen, vernimmt Oblomow<br />

ein noch unerbittlicheres und entmutigenderes<br />

„du mußt sein“. Denn dieser Faulenzer ist nicht<br />

Träger eines üblen Charakterfehlers, kein Opfer<br />

eines fernen Traumas oder Repräsentant einer zur<br />

Machtlosigkeit verurteilten Klasse, sondern ein<br />

Wesen, das, ohne die Mittel dazu zu haben, die<br />

Grundbedingung seines Seins ablehnt. Mehr als<br />

ein gesellschaftliches Symbol oder Anzeichen einer<br />

Neurose, ist seine Lethargie eine ontologische<br />

Erfahrung. Oblomow geht allen Verwicklungen aus<br />

dem Weg, ist ungeeignet für die großen Tragödien<br />

und zeugt dadurch von jener grundlegenden<br />

Tragödie: Müde oder lustlos weicht man vor der<br />

Existenz zurück, man schlurft vor sich hin, möchte<br />

manchmal „halt!“ rufen, aber ein Ausbrechen ist<br />

unmöglich: der Mensch ist eingekeilt ins Sein.<br />

Alain Finkielkraut<br />

DAS LEBENSZENTRUM DES JUNGEN GUTSBESITZERS OBLOMOW IST DAS BETT, SEIN WICHTIGSTES KLEIDUNGSSTÜCK DER SCHLAFROCK. ANGEWIDERT<br />

VON DER WELT HÄNGT ER SEINEN GROSSEN IDEEN UND PLÄNEN NACH, DEREN VERWIRKLICHUNG ER IMMER WEITER AUFSCHIEBT. SEINE KUNST IST DIE<br />

GEGLÜCKTE AUSREDE GEGEN DIE NATÜRLICHEN FORDERUNGEN SEINER UMWELT. SEIN DIENER, SEIN LEIBARZT UND FREUND STOLZ, SEINE VERWAND-<br />

TEN SIND ALLE NICHT IM STANDE, OBLOMOW ZU EINEM ANGEMESSENEN LEBENSWANDEL ZU BEWEGEN. NUR KURZE ZEIT ERWACHT OBLOMOW AUS SEINEM<br />

WIDERSTAND, ALS IHN OLGA VOR DER VERKÜMMERUNG BEWAHREN MÖCHTE. IHRE KLARHEIT, EINFACHHEIT UND PRAKTISCHE VITALITÄT RÜHRT IHN.<br />

DOCH BALD FINDET OBLOMOW GUTE GRÜNDE, SICH NICHT AUF DIESE FRAU EINZULASSEN. ER ÜBERLÄSST OLGA SEINEM FREUND STOLZ, EHELICHT AN<br />

IHRER STELLE SEINE HAUSHÄLTERIN AGAFIA.UND GEHT BEHARRLICH SEINEN WEG INS KLEINE GLÜCK.


vorgestellt<br />

Martin Schwab, Schauspieler<br />

Marcel Proust hat den Fragenbogen zwei Mal in seinem Leben ausgefüllt, einmal mit 13 und einmal mit 23 Jahren.<br />

Wir haben diesmal Martin Schwab gebeten, uns die berühmten Fragen zu beantworten. Der in Möckmühl,<br />

Württemberg, geborene Kammerschauspieler kam 1962 ans Max-Reinhardt-Seminar nach Wien, kehrte jedoch<br />

für zahlreiche Engagements nach Deutschland zurück. Seit 1986 ist Martin Schwab Ensemblemitglied des<br />

<strong>Burgtheater</strong>s und feiert hier große Erfolge. 1992 erhielt er für die Darstellung des Kleinstadtpfarrers Bley in Turrinis<br />

„Tod und Teufel“ die Kainz-Medaille der Stadt Wien und für die Rolle des Bischofs Gregor in Martin Kuˇsejs Grillparzer-Inszenierung<br />

„Weh dem, der lügt!“ wurde er 2000 mit dem Nestroy als „Bester Nebendarsteller“ geehrt. In<br />

dieser Spielzeit ist Martin Schwab als Alt-Rott in „Glaube und Heimat“, als Georg Talbot in Schillers „Maria Stuart“,<br />

als Komikow in Ostrowskijs „Der Wald“, als Buchhalter in Horváths „Glaube Liebe Hoffnung“ und als Billy Rice in<br />

Osbornes „Der Entertainer“ am <strong>Burgtheater</strong> zu sehen.<br />

Martin Schwab in: Glaube und Heimat, Maria Stuart, Der Wald, Der Entertainer<br />

Was wäre für Sie das größte Unglück?<br />

Die Liebsten zu verlieren<br />

Wo möchten Sie leben?<br />

Hier und jetzt<br />

Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück?<br />

Will ich nicht öffentlich beantworten.<br />

Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?<br />

Die ich verstehe<br />

Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?<br />

Marc Aurel<br />

Ihre Lieblingsheldinnen in der Wirklichkeit?<br />

Alle auf der Welt, die sich sozial engagieren<br />

Ihre Lieblingsheldinnen in der Dichtung?<br />

Lysistrata und die Attischen Frauen<br />

Ihr Lieblingsmaler?<br />

Albrecht Dürer<br />

Ihr Lieblingskomponist?<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Mann am meisten?<br />

Zivilcourage. Mut vor dem Freund<br />

Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einer Frau am meisten?<br />

Alle, die sie in meinen Augen zur Frau machen<br />

Ihre Lieblingstugend?<br />

Das „Ganze“ im Auge zu behalten<br />

Ihre Lieblingsbeschäftigung?<br />

Im Beruf: Theater spielen<br />

Ihr Hauptcharakterzug?<br />

Unvoreingenommenheit<br />

Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?<br />

Unvoreingenommenheit<br />

Ihr größter Fehler?<br />

Oft nicht „Nein“ sagen zu können<br />

Ihr Traum vom Glück?<br />

Kein Konflikt zwischen Recht und Recht<br />

Was möchten Sie sein?<br />

Manchmal unsichtbar<br />

Ihre Lieblingsfarbe?<br />

Blau wie der Himmel, rot wie die Liebe<br />

Ihre Lieblingsblume?<br />

Alle<br />

Ihr Lieblingsvogel?<br />

Rabe<br />

Ihr Lieblingslyriker?<br />

Friedrich Hölderlin<br />

Ihr Lieblingsdramatiker?<br />

Ach, Gott sei Dank! so viele<br />

Ihr Lieblingsstück?<br />

Immer das, an dem ich gerade probe<br />

Ihre Helden in der Wirklichkeit?<br />

Alle auf der Welt, die sich sozial engagieren<br />

Ihre Heldinnen in der Geschichte?<br />

Die „Trümmerfrauen“<br />

Ihre Lieblingsnamen?<br />

Inga, Florian, Georg<br />

Was verabscheuen Sie am meisten?<br />

Standpunktlosigkeit<br />

Welche geschichtlichen Gestalten verachten Sie am meisten?<br />

Alle Diktatoren<br />

Welche militärischen Leistungen bewundern Sie am meisten?<br />

Keine<br />

Welche Reform bewundern Sie am meisten?<br />

Die Überwindung des „Kalten Krieges“<br />

Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?<br />

Fliegen können<br />

Wie möchten Sie sterben?<br />

Kurz und schmerzlos<br />

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />

Freudvoll und leidvoll, gedankenvoll…<br />

Ihr Motto?<br />

Wach bleiben, damit die Träume nicht verlorengehen<br />

Berngard Knoll, Souffleuse<br />

Berngard Knoll in der „Nuller-Gasse“ Sibylle Fuchs, Isabella Priewalder, Monika Köppen, Evelin Stingl,<br />

Monika Brusenbauch, Isolde Friedl<br />

Hänger, was tun?<br />

„Daß einer lächeln kann und immer lächeln kann – und doch ein Schurke sein!“ zitiert die blonde,<br />

sportlich gekleidete Frau fröhlich lachend aus HAMLET. Stolz ist sie, immer ein passendes<br />

Zitat auf den Lippen zu haben. Das bringt der Beruf mit sich.<br />

Im Herbst 1990 sollte sich Berngard Knolls Leben verändern. Nicht dass das Abbrechen der<br />

Schule und die Geburt des ersten Sohnes schon genug Veränderung gewesen wäre. Die<br />

gelernte Buchhändlerin wanderte beruflich ein paar Häuser von ihrer Buchhandlung weiter ins<br />

<strong>Burgtheater</strong>. Seit damals ist sie Souffleuse.<br />

soufflieren: verb. zuflüstern, vorsagen, einhelfen, als technischer Ausdruck beim Theater<br />

(Grimms Deutsches Wörterbuch)<br />

„Hänger“ oder Kunstpause<br />

Furchtbar aufgeregt soll sich eine Schauspielerin haben, weil sie, Berngard Knoll, nicht reagierte.<br />

Das Stück: DIE VÖGEL. „Das werde ich nie vergessen. Das war in meiner Anfangszeit am<br />

<strong>Burgtheater</strong>. Sie hängt und ich schau – wie ein Kaninchen vor der Schlange saß ich da und<br />

wartete, was passieren wird.“ Für den Beruf der Souffleuse gibt es keine Ausbildung, keinen<br />

Unterricht. „Einfach reinspringen. Mit der Zeit entwickelt man ein Gespür, wann’s ein Hänger<br />

ist oder eine Kunstpause.“<br />

Oberlehrerin<br />

Die Souffleuse ist für Schauspieler was der Karabiner für Bergsteiger ist. Beide sind Präventivmaßnahmen.<br />

Wird die Kunstpause verdächtig lang, flüstert die Souffleuse die rettenden Worte<br />

– geht der Tritt ins Leere, hält der Karabiner den Bergsteiger. „Irrsinnig viel Geduld, eine<br />

unglaubliche Ausdauer, stimmliche Präsenz und Nerven aus Stahl“, nennt Berngard Knoll als<br />

Voraussetzungen für den Beruf. Während in der Oper auch Männer einflüstern, soufflieren am<br />

Sprechtheater meist nur Frauen. Monika Brusenbauch, Evelin Stingl, Isolde Friedl und Berngard<br />

Knoll sind die Damen am <strong>Burgtheater</strong> und im Vestibül, während Erika Holzinger, Monika Köppen,<br />

Isabella Priewalder, Sibylle Fuchs und Andrea-Maria Purkhauser am Akademietheater und im<br />

Kasino am Schwarzenbergplatz arbeiten. „Schulmeisternd finde ich das Ausbessern. Falsche<br />

Betonung, grammatikalisch falsche Endung – zack, verbaler Rotstift, korrigieren.“ Sie ist ambivalent:<br />

einerseits mag sie keine Oberlehrerin sein, andererseits haben sich bereits ihre Kinder<br />

Alban und Elias das „Besserwissen“ angewöhnt – Vererbung kann’s nicht sein.<br />

„Wollen Sie das Soufflier-Buch haben?“<br />

Ein einziges Mal stand sie bis jetzt im Soufflierkasten – in DIE STÜHLE. Meist sitzt Berngard<br />

Knoll in der „Nullergasse“, einem Schlitz seitlich der Vorderbühne. „Wir sitzen dort, wo gerade<br />

noch ein Plätzchen frei ist und wir gut sehen können.“ Manchmal wandert sie auch während<br />

der Vorstellung. Während sie im Schlitz eine kleine Lampe hat, sitzt sie in der ersten Publikumsreihe<br />

mit einer Taschenlampe, die sie nur bei heiklen Stellen einschaltet. „Mein Lieblingsplatz,<br />

die erste Reihe. Ich bin schick angezogen, fühle mich als Theaterbesucherin, komme<br />

selten zum Einsatz und mein Flüstern wird vom Publikum nicht gehört – das ist faszinierend.<br />

Lästig sind nur die Mitleser, deren Atem ich im Nacken spüre. Ein Mal habe ich dann höflich<br />

mein Soufflierbuch angeboten.“<br />

Tränen nach der Premiere<br />

„Ohne Theater kein Leben“, sprudelt es aus Berngard Knoll. Ihre Sprachleidenschaft führt sie<br />

auf die vielen Bücher, mit denen sie und ihre vier Geschwister aufwuchsen, zurück. Der Haushalt<br />

zweier Dolmetscher in Wien, das Elternhaus, war ein Ort der Wortspielereien. Dieses Faible<br />

für Texte, aber auch die Liebe zur Schauspielerei teilt sie mit ihrer Mutter: „Sie wollte<br />

Schauspielerin werden. Lange hegte auch ich diesen Wunsch. Noch heute sehne ich mich<br />

manchmal danach, auf der Bühne zu stehen.“ Aber ihr mangelte es am Ehrgeiz, an der Disziplin.<br />

Vergessen ist der Traum vom Spielen, wenn sie mit Regisseuren wie Neuenfels, Kriegenburg<br />

oder Kusˇej arbeiten kann. Von ihnen wird sie einbezogen und arbeitet an der Textfassung<br />

mit. Vom ersten Probentag an ist sie dabei. „Wenn die Proben vorbei sind und die Premiere<br />

gelaufen ist, dann gehört das Stück nicht mehr uns“, zitiert sie ihre Kollegin Monika Brusenbauch.<br />

Am Tag der Premiere isst sie den ganzen Tag nichts, überlegt sich, was sie anziehen<br />

soll, besteht auf frischgewaschenem Haar und ist den ganzen Tag nervös. Der Vorhang fällt,<br />

die Anspannung lässt nach und Berngard Knoll laufen Tränen über die Wangen. Erleichterung<br />

und Wehmut zugleich.<br />

Die Tränen werden nicht ausbleiben. Bei der Premiere von ÖDIPUS IN KOLONOS am 11. Mai im<br />

<strong>Burgtheater</strong> ist es wieder soweit. Berngard Knoll übergibt das Stück, an dem sie mit Regisseur<br />

Klaus Michael Grüber und den Schauspielern gearbeitet haben wird, dem Publikum. Zum Glück<br />

bleiben der „unsichtbaren Einflüsterin“ die zahlreichen Folge-Vorstellungen – mit „ihrem“ Stück.<br />

Ulrike Spann


vorzeitig<br />

Die Zeit der Plancks<br />

Ein Stück mit Musik von Sergi Belbel, Österreichische Erstaufführung<br />

Das junge Mädchen Maria, fast ein Kind noch, und die<br />

jüngste von vier Töchtern, muss erleben, wie der Vater<br />

stirbt und stellt sich die einfachste und grundlegendste<br />

aller Fragen: kann man den Tod besiegen? Ist Unendlichkeit,<br />

Unsterblichkeit möglich? Lässt sich der Augenblick<br />

des Übergangs vom Leben zum Tod aufheben, kann man<br />

Einfluss auf die Zeit nehmen, den Zeitpfeil umdrehen?<br />

Es ist bemerkenswert, dass sich ein junger katalanischer<br />

Autor wie Sergi Belbel in vielen seiner Stücke mit<br />

dem Tod auseinandersetzt – nicht gerade ein<br />

Modethema zeitgenössischer Dramatik. Vermutlich ist<br />

hieran die spezifische Verbindung einer religiös geprägten<br />

romanischen Kultur mit einem gewissen, quasi surrealistischen<br />

Hang zur Phantastik nicht ganz unschuldig.<br />

Man denkt an das skurrile, aber auch ernsthafte<br />

Interesse, das Leute wie Buñuel oder Gaudi der Religion<br />

entgegenbrachten. Die Verbindung zum Surrealismus,<br />

der sich nicht mit der Wirklichkeit als rein positivistischer<br />

Setzung abfinden will, sondern um die ebenso<br />

realen, vielleicht sogar realeren Kategorien wie Schlaf<br />

und Traum ergänzt, ist evident. Insofern ist das kryptoreligiöse<br />

Bild einer von naturwissenschaftlichen Visionen<br />

beseelten, in der Zeit umherfliegenden und sich<br />

mit dem Vater im himmlischen Jerusalem vereinigen<br />

wollenden Virgo-Maria sicher alles Mögliche: kitschig,<br />

ernsthaft, humorvoll – kurz: eine groteske und letztlich<br />

nicht interpretierbare Referenz an zentrale Topoi unserer<br />

Kultur. Der Trick Marias bzw. Belbels ist, dass die<br />

religiöse Sehnsucht nach einem Leben nach dem Tod<br />

sich nicht nur aus den Bildern des Katholizismus, sondern<br />

auch aus der modernen Naturwissenschaft, aus<br />

der Physik Max Plancks speist.<br />

Max Planck (1858-1947) gilt als Mitbegründer der<br />

modernen „theoretischen Physik“, die, anders als die<br />

überlieferte Physik, die sich an Newton orientierte und<br />

im Wesentlichen beobachtbare Phänomene untersuchte,<br />

extrem feinstofflich wird und sich Atomen,<br />

Quanten, Licht und Zeit zuwendet. Fortan sind Untersuchungen<br />

über die Entstehung des Kosmos<br />

(„Urknall“) und die Spaltung der kleinsten bekannten<br />

Partikel möglich ( Atomspaltung). Diese Wissenschaftsrevolution<br />

führt – jedenfalls im Denken eines Max<br />

Planck – nicht zur immer schärferen Trennung von Religion<br />

und Wissenschaft, sondern eher zur Auflösung<br />

des rein positivistischen Weltbildes. Er sieht die vermeintlich<br />

feindlichen Brüder als potentielle Gefährten.<br />

Anders als die alte newtonsche, mechanische Physik<br />

hat die theoretische Physik für Max Planck selbst<br />

gewisse metaphysische Tendenzen. (Max Planck hatte<br />

übrigens, dies sei am Rande angemerkt, quer zu seinen<br />

wissenschaftlichen Erfolgen mit großen Tragödien<br />

im Privatleben zu kämpfen: Er hatte vier Kinder und<br />

verlor drei der vier innerhalb weniger Jahre im Umfeld<br />

des ersten Weltkriegs: Der älteste Sohn starb an<br />

Kriegsverletzungen und die Zwillingstöchter starben<br />

beide in der Folge von Kindsgeburten).<br />

Belbels Maria macht sich die „Planck-Zeit“ zunutze, die<br />

Zeit unmittelbar nach dem Urknall, die Zeit also, in der<br />

das Universum entstand. Nach dem Vorschlag Plancks<br />

dauerte diese kleinste sinnvolle Zeitspanne 10 hoch<br />

minus 43 Sekunden. Für sich betrachtet ist dies ein<br />

unvorstellbar kurzer Moment, der aber, wenn man sich<br />

in ihn hineinbegibt, von unendlicher Dauer ist, da er<br />

zum einen beliebig in Unterzeiten eingeteilt werden<br />

kann, und da sich in ihm zum anderen unendlich viel<br />

ereignet. Wenn man diese Zeit – wie Maria – auf das<br />

Lebensende anwendet, könnte es sein, dass es gar<br />

keinen Nullpunkt mehr gibt und eine imaginäre Ewigkeit<br />

entsteht... Joachim Lux<br />

„Die Planck-Zeit Papa<br />

ist dieser winzige Sekundenbruchteil<br />

Null Komma zweiundvierzig<br />

Nullen eins Sekunden…<br />

…Nach der großen Explosion<br />

Die unser Universum hervorbrachte<br />

Wenn ich in Planck-Zeit zähle Papa…<br />

…Bleiben dir noch Trillionen Trillionen<br />

Trillionen von Milliarden Milliarden<br />

von Millionen Planck-Zeiten.<br />

Bis du von uns gehst<br />

Eher mehr schätze ich<br />

Und das ist viel Papa wahnsinnig viel“<br />

DIE ZEIT DER PLANCKS<br />

Ein Stück mit Musik von Sergi Belbel<br />

Österreichische Erstaufführung<br />

REGIE Philip Tiedemann BÜHNENBILD Etienne<br />

Pluss KOSTÜME Franz Lehr MUSIK Jörg Gollasch<br />

MIT Kirsten Dene, Regina Fritsch, Maria Happel,<br />

Nicola Kirsch, Sylvie Rohrer; Johannes Krisch, Peter<br />

Simonischek; MUSIKER Melissa Coleman, Milos<br />

Todorovski, Alexander Vladigerov, Thomas Willi Witte<br />

Premiere am 4. April im <strong>Burgtheater</strong>


„<br />

„<br />

„<br />

Sabine Haupt, Bibiana Zeller<br />

vornehmen!<br />

PFEIF’ AUF DEN PRINZEN!<br />

TEXTE & LIEDER FÜR FRAUEN & MÄNNER<br />

penelope, angfressn<br />

odysseus du oasch<br />

wannst net bald hamkummst<br />

kannst di oba echt brausn<br />

i woat do wia r a trottl<br />

du schurrlst üba die meere<br />

mit deine hawara<br />

lang schau i nimma zua<br />

s stehn e welche auf mi<br />

spü di net<br />

wann i an in da hapfn hob wannst kummst<br />

bist oba söba schuid<br />

mia imponiast net mit deina odyssee<br />

du erfinder des ohropax (Elfriede Gerstl)<br />

Matthias Stötzel, Maresa Hörbiger, Dunja<br />

Sowinetz, Tamara Metelka, Bibiana Zeller<br />

Maresa Hörbiger, Tamara Metelka, Dunja Sowinetz<br />

und Bibiana Zeller sind die vier starken Frauen,<br />

die in dieser vergnüglichen musikalisch-literarischen<br />

Revue Joseph Lorenz zeigen, wer wirklich<br />

die Hosen anhat. Am Klavier: Matthias Stötzel.<br />

Mit Texten von Ingeborg Bachmann, Mascha<br />

Kalèko, Elfriede Gerstl, Christine Nöstlinger, Hertha<br />

Kräftner, Robert Gernhardt, Erich Kästner und<br />

Kurt Tucholsky, und Szenen aus dem REIZEN-<br />

DEN REIGEN von Werner Schwab! Dazu viel<br />

Musik von Friedrich Hollaender, Hugo Wiener,<br />

Charles Aznavour, den Ärzten, Esther und Abi<br />

Ofarim, Rainhard Fendrich, James Brown u.v.a.!<br />

Joseph Lorenz,<br />

Tamara Metelka<br />

PFEIF’ AUF DEN PRINZEN!<br />

wieder am 12. und 31. März auf dem Spielplan<br />

des Akademietheaters<br />

„KUNST“<br />

VON YASMINA REZA<br />

Für die vielen Kartenwünsche, die im September<br />

für das erste Gastspiel des „Dauerbrenners“<br />

„KUNST“ nicht erfüllt werden konnten, gibt es<br />

nun eine zweite Chance im März. Deshalb:<br />

Schnell Karten reservieren!<br />

Peter Simonischek, Udo Samel<br />

„Und es begeistert! Denn Gerd Wameling als Bildkäufer<br />

und Dermatologe Serge badet in scheinintellektueller<br />

Sicherheit beim rhetorischen Kampf.<br />

Sein Kontrahent mit Hang zur Homöopathie ist Udo<br />

Samel. Als Marc zeigt er Kunstgeschmack jenseits<br />

‘seiner Zeit’: Ein kleiner Mann, dem Besserwisserei<br />

das Leben vermiest. Peter Simonischek ist der dritte<br />

im Bunde: salopp, ein bisschen verlebt, zart<br />

besaitet und vom Therapeuten geschwächt, dreht<br />

er sich als Yvan wie ein Windrad bei soviel Streit um<br />

Sinn der Kunst und Unsinn des Lebens“. (Neue<br />

Kronenzeitung)<br />

SERGE: Für mich ist es nicht weiß. Wenn ich sage,<br />

für mich, dann meine ich objektiv. Objektiv gesehen<br />

ist es nicht weiß. Es hat einen weißen Untergrund,<br />

und dazu eine ganze Farbskala von Grautönen…<br />

Sogar Rot ist drin. Man kann sagen, daß es<br />

sehr blaß ist. Wäre es weiß, würde es mir nicht<br />

gefallen. Marc sieht es weiß… Das ist seine<br />

Beschränkung… Marc sieht es weiß, weil er in die<br />

Vorstellung verrannt ist, es sei weiß. Yvan nicht.<br />

Yvan sieht, daß es nicht weiß ist. Marc mag denken,<br />

was er will, er kann mich am Arsch lecken.<br />

Udo Samel,<br />

Peter Simonischek,<br />

Gerd Wameling<br />

„KUNST“ Gastspiel des Renaissance-Theaters<br />

Berlin mit Peter Simonischek, Udo Samel und<br />

Gerd Wameling. Regie Felix Prader. Am 1., 2., 3.<br />

und 19., 20., 21. März im Akademietheater<br />

14<br />

DAMEN DER GESELLSCHAFT<br />

VON CLARE BOOTHE LUCE<br />

SYLVIA: Also hör mal! Ich sage nie etwas hinter<br />

dem Rücken meiner Freundinnen, was ich ihnen<br />

nicht auch ins Gesicht sagen würde.<br />

Hier bringen sich Frauen mit Lust, Raffinesse,<br />

Bösartigkeit und vermeintlicher Naivität gegenseitig<br />

zur Strecke. Wie Raubtiere lauern sie einander<br />

im Dschungel des Lebens auf und kämpfen mit<br />

allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen:<br />

Beautykult, Wellness, Gymnastik - Aufrüstungen<br />

gegen die Sterblichkeit. Und Klatsch, der sich<br />

vom harmlosen Kaffeetratsch zu Mobbing und<br />

veritablen Kriegserklärungen ausweiten kann. Ziel<br />

ihrer Kämpfe: Geld, gesellschaftlicher Aufstieg -<br />

und natürlich: Männer!<br />

„Im Spiel ist´s eine Leistungsschau der Damenriege<br />

des <strong>Burgtheater</strong>s. Allesamt gut bei Laune,<br />

komödiantisch, bissig, verrucht und sentimental<br />

okay.“ (OÖN)<br />

Tamara Metelka, Kitty Speiser, Regina Fritsch,<br />

Sylvia Haider, Elisabeth Augustin<br />

DAMEN DER GESELLSCHAFT<br />

Nur noch wenige Male auf dem Spielplan des<br />

<strong>Burgtheater</strong>s! Vorstellungen am 22. und<br />

23. Februar, und am 29. März


vorschläge<br />

WAS LACHEN SIE?<br />

HACKL & MARECEK<br />

Sie erinnern sich noch an Fritz Grünbaum und Karl Farkas<br />

und deren legendäre Doppel-Conférencen? Die beiden gelten<br />

sozusagen als Erfinder dieser Form, wobei einer immer<br />

den G’scheiten spielte, der versuchte, dem Blöden die Welt<br />

zu erklären. „Was lachen Sie?“, mit den Publikumslieblingen<br />

Karlheinz Hackl in der Rolle des „G’scheiten“ und Heinz Marecek<br />

in der Rolle des „Blöden“, ist eine äußerst gelungene<br />

und pointenreiche Neuauflage der genialen Doppelconférence.<br />

Viele der Pointen sind alte Bekannte, man begegnet ihnen<br />

immer wieder gerne. „Schau’n Sie sich das an!“<br />

Im <strong>Burgtheater</strong> am 18., 26. und 28. Februar<br />

und am 24. März, Beginn 20 Uhr<br />

DIE WAHL<br />

ERIKA PLUHAR UND REGINA FRITSCH LESEN<br />

AUS DEM NEUEN ROMAN VON ERIKA PLUHAR<br />

Politik ist Thema in Erika Pluhars neuem Buch, eingewoben<br />

in die Geschichte zweier Frauen, Charlotte Wohlig und ihrer<br />

Tochter Klara, die seit einem Unfall in ihrer Kindheit querschnittgelähmt<br />

ist. Charlotte, eine Frau um die sechzig,<br />

ehemalige Schauspielerin und geachtete Persönlichkeit<br />

ihres Landes, steht, nachdem sie das Angebot, in die Politik<br />

zu gehen, angenommen hat, vor der Frage nach der<br />

richtigen Wahl – im privaten wie im öffentlichen Leben.<br />

HOMMAGE FÜR H.C. ARTMANN<br />

UND DIE POESIE<br />

Anlässlich des Erscheinens<br />

des Buches „H.C. Artmann,<br />

Sämtliche Gedichte in einem<br />

Band“ (Jung und Jung Verlag)<br />

lesen Friedrich Achleitner, Ilse<br />

Aichinger, Rosa Artmann,<br />

Christian Ludwig Attersee,<br />

Klaus Bachler, Gert Jonke,<br />

Andreas Mailath-Pokorny,<br />

Robert Menasse, Kurt Neumann,<br />

Hermann Nitsch,<br />

Peter Rosei, Gerhard Roth,<br />

Walter Schmögner und<br />

Peter Waterhouse ihre<br />

Lieblingsgedichte.<br />

Erika Pluhar:<br />

Die Wahl.<br />

288 Seiten,<br />

ca. € 18.90<br />

Weitere Informationen:<br />

www.erikapluhar.at<br />

Im Akademietheater am 27. Februar, Beginn 20 Uhr<br />

Im Kasino am Schwarzenbergplatz am 4. März, Beginn 20 Uhr<br />

MÄNNER UND FRAUEN PASSEN<br />

NICHT ZUEINANDER<br />

EINE LESUNG MIT SENTA BERGER<br />

Liebe und Leidenschaft, Schmerz<br />

und Eifersucht – mit einem kleinen<br />

Augenzwinkern geht Senta Berger<br />

der Frage nach, wie es um die<br />

Beziehung zwischen Mann und Frau<br />

steht – und legt so manch scheinbar<br />

unüberbrückbare Kommunikationsprobleme<br />

offen. Die Schauspielerin<br />

liest Texte von Alfred Polgar, Ödön<br />

von Horváth, Erich Kästner, Kurt<br />

Tucholsky u.a.<br />

Eine Veranstaltung zugunsten der Österreichischen Gesellschaft<br />

der Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem. Die Einnahmen<br />

kommen dem Forschungsprojekt des Austrian Centers der<br />

Universität zugute.<br />

Im <strong>Burgtheater</strong> am 17. März, Beginn 20 Uhr<br />

SPIELTRIEBE 5: SIEBTER MÄRZ<br />

BOMBSONG<br />

VON THEA DORN<br />

Weil alles geht, alles möglich und erlaubt ist, geht nichts mehr.<br />

„meine heldin war die heilige jungfrau von orleans“, sagt die<br />

Frau, die jung, schön und erfolgreich ist und somit alles hat, was<br />

man zum Überleben in unserer Gesellschaft braucht – doch sie<br />

hasst ihre wohlbehütete Biographie. Aber dann, auf einmal, ist<br />

sie wieder da, diese leise Stimme, die sie immer wieder daran<br />

erinnert, dass da noch etwas war in der Kindheit, ein kleiner<br />

Funke, der ihr leise sagte: „KÄMPFE!“ Doch wogegen soll<br />

jemand kämpfen, dem immer alle Türen offenstanden, der<br />

immer alles bekommen, alles erreicht hat? „wir sind die generation<br />

die alles kann / alles sagen / alles machen / alles sein /<br />

alles sein lassen / DO YOURSELF A FAVOUR AND SHOOT<br />

YOURSELF / DO THIS WORLD A FAVOUR AND BLOW IT UP“<br />

SPIELTRIEBE 6: VIERTER APRIL<br />

IM SCHATTEN DER<br />

BURENWURST<br />

Skizzen aus Wien<br />

H.C. ARTMANN<br />

a schas med qastln / a schachtal dreia en<br />

an bisoaa / de muzznbocha med an<br />

nosnromö oes lesezeichn / a r ogschöde<br />

buanwuascht / a schrewagatal en<br />

otagring / a foeschs gebis en da basena /<br />

de frau nowak / en hean leitna sei<br />

schwoga / es gschbeiwlad fua r ana<br />

schdeeweinhalle und en hintagrund auf<br />

jedn foe: da liawe oede schdeffö!<br />

Beginn jeweils 20 Uhr 30<br />

Barbetrieb, Musik und Tanz bis<br />

in die frühen Morgenstunden!<br />

AUTOREN-WERKSTATTTAGE<br />

AN DER BURG<br />

Das <strong>Burgtheater</strong> und der Deutsche Literaturfonds veranstalten<br />

von 13. bis 26. Oktober 2003 erstmals die Autoren-<br />

Werkstatttage an der Burg. Junge, (noch) wenig erfahrene,<br />

aber viel versprechende Autorinnen und Autoren werden,<br />

gemeinsam mit Theaterleuten, die sich besonders mit<br />

neuer Dramatik beschäftigen, zu 14-tägigen Arbeitstagen<br />

nach Wien eingeladen. Ziel der Werkstatttage ist die<br />

Diskussion und Überprüfung der mitgebrachten Stücke.<br />

Durch die Begegnung mit der Theaterwirklichkeit soll der<br />

Blick der Autorinnen und Autoren für die Bühnenwirksamkeit<br />

und Theatertauglichkeit ihrer Texte geschärft werden.<br />

Gemeinsam mit den Schauspielerinnen und den Schauspielern<br />

des <strong>Burgtheater</strong>-Ensembles, Regisseuren und<br />

Dramaturgen, soll konkret an den Stücken gearbeitet werden.<br />

In einer abschließenden Veranstaltung werden die<br />

Arbeitsergebnisse dem Wiener Publikum vorgestellt.<br />

Die Teilnahmebedingungen erfahren Sie auf unserer<br />

Homepage www.burgtheater.at oder bei Andreas Beck,<br />

Dramaturg des Hauses (51444-4157).<br />

Einsendeschluss ist der 10. April 2003!<br />

SURFEN – SPIELEN – GEWINNEN!<br />

Für alle Theater- und Opernsurfer bietet das online-<br />

Gewinnspiel KALAF die Chance, jede Woche 2 Karten<br />

für das <strong>Burgtheater</strong>, die Wiener Staatsoper oder die<br />

Volksoper Wien zu gewinnen. Einzige Teilnahmebedingung:<br />

die fünf KALAF-Fragen müssen richtig beantwortet<br />

werden. Fragen (und Antworten!) finden Sie auf<br />

www.bundestheater.at www.burgtheater.at<br />

www.wiener-staatsoper.at www.volksoper.at<br />

www.theaterservice.at – Viel Glück!<br />

DIE BURG IM GESPRÄCH<br />

Anlässlich der Premiere „Der Entertainer“ sind Karlheinz<br />

Hackl, Karin Beier u.a. zu Gast im Radiokulturhaus.<br />

Am 13. März, Beginn: 19.30; Karten unter: 501 70 377<br />

SERVICE<br />

INFORMATION<br />

Über Kartenreservierungen und Serviceleistungen im<br />

Servicecenter des <strong>Burgtheater</strong>s, Hanuschgasse 3, 1010<br />

Wien. Tel. +43 / 1 / 51444-4140<br />

TAGESKASSEN<br />

Zentrale Kassen der Bundestheater:<br />

Hanuschgasse 3, 1010 Wien, Telefon/Information:<br />

514 44/7804<br />

Im <strong>Burgtheater</strong>: Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien,<br />

Telefon: 514 44/4440<br />

In der Volksoper Wien: Währinger Straße 78, 1090 Wien,<br />

Telefon: 514 44/3318<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Montag bis Freitag: 8 bis 18 Uhr, Samstag, Sonn- und<br />

Feiertag: 9 bis 12 Uhr<br />

In den Zentralen Kassen und im <strong>Burgtheater</strong> an den<br />

Adventsamstagen 9 bis 17 Uhr<br />

ABENDKASSEN Tel: 514 44 + DW<br />

<strong>Burgtheater</strong>/Vestibül DW 4440, Akademietheater DW 4740,<br />

Kasino DW 4830<br />

Die Abendkassen öffnen eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.<br />

KARTENVORVERKAUF<br />

Beginnt jeweils am 20. des Vormonats für den gesamten<br />

Folgemonat. Wahlabonnenten haben Vorkaufsrecht ab 15.<br />

des Monats für den gesamten Folgemonat (Tel: 5132967-<br />

2967). Sollte der Wahlabonnenten-Vorverkaufstag auf ein<br />

Wochenende oder einen Feiertag fallen, so ist der nächstfolgende<br />

Werktag der offizielle Vorverkaufstag. ( Ausnahme<br />

Wahlabo III Vorverkauf ab 14. des Vormonats auch an<br />

Sonn- und Feiertagen). Ermäßigte Karten auch im Vorverkauf.<br />

Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber von Kreditkarten<br />

beginnt am ersten Vorverkaufstag. Tel: 513 1 513,<br />

von Montag bis Sonntag von 10 - 21 Uhr. Stehplätze für<br />

das <strong>Burgtheater</strong> und Akademietheater werden an den<br />

Abendkassen verkauft. Kartenverkauf im Internet über<br />

www.burgtheater.at oder direkt: www.bundestheater.at<br />

SCHRIFTLICHE KARTENBESTELLUNGEN<br />

aus den Bundesländern und aus dem Ausland können<br />

bis spätestens zehn Tage vor dem Vorstellungstag an das<br />

Servicecenter <strong>Burgtheater</strong>, Hanuschgasse 3, 1010 Wien,<br />

gerichtet werden. Tel: 51444-4145, Fax -4147.<br />

KARTENPREISE<br />

Preiskategorien <strong>Burgtheater</strong> und Akademietheater<br />

€ 4, € 7, € 15, € 22, € 29, € 36, € 44, Stehplätze € 1,5<br />

Einheitlicher Kartenpreis im Kasino € 22, im Vestibül nach<br />

Angabe (ermäßigte Karten für € 7 auch im Vorverkauf). Die<br />

Preise für Einzelveranstaltungen sind extra gekennzeichnet.<br />

ERMÄSSIGUNGEN<br />

Last Minute Ticket: 50% Ermäßigung ab einer Stunde vor<br />

Vorstellungsbeginn an der Abendkasse bei nicht ausverkauften<br />

Vorstellungen, ausgenommen Matineen und Sonderveranstaltungen<br />

im Kasino. Schüler, Studenten, Lehrlinge,<br />

Präsenz- und Zivildiener sowie Arbeitslose mit entsprechendem<br />

Lichtbildausweis erhalten bei nicht ausverkauften<br />

Vorstellungen an der Abendkasse 30 Minuten vor Beginn<br />

der Vorstellung ermäßigte Karten zum Preis von € 7.<br />

SPIELPLAN / ABONNEMENT / WAHLABONNEMENT /<br />

ZYKLEN /<br />

Der Spielplan des <strong>Burgtheater</strong>s mit Akademietheater, Kasino<br />

und Vestibül und mit allen Abonnement- und Zyklenterminen<br />

erscheint jeweils am 15. des Vormonats. Er liegt an<br />

allen Spielstätten aus und kann auf Wunsch kostenfrei<br />

zugeschickt werden. Abonnementen, Wahlabonnenten und<br />

Inhaber von Zyklen erhalten den Monatsspielplan automatisch<br />

per Post. Spielplaninformation im Internet unter<br />

www.burgtheater.at und täglich im STANDARD und in<br />

weiteren Wiener Tageszeitungen.<br />

NACHWEISE BILDER: Bernd Uhlig (S.9 „Emilia Galotti“ S.12 „Maria Stuart“), A.T. Schaefer<br />

(S.9 „Elektra“), Roswitha Hecke (S.8 „Nacht des Leguan“, S.7 „Jude von Malta“, „Ivanov“),<br />

Oliver Herrmann (S.7 „Othello“, „Fin de Partie“), Matthias Horn (S.7 „Ödipus, Tyrann“),<br />

Photo Weber (S.7 „Der Sturm“), Werner Schloske (S.7 „Die Kleinbürgerhochzeit“), Werner<br />

Wobrazek (S.7 „Macbeth“), Georg Soulek (S.7 „Sunshine Boys“, „Elisabeth II.“, S.8/9<br />

„Hamlet“, S.14 „Hund Frau Mann“, S.15 „Glückliche Tage“), Reinhard Werner (Titel, S.7<br />

„Goldberg Variationen“, „Die Zofen“, S.9 „Transdanubia Dreaming“, S.12 „Der Wald“, S.11<br />

„Oblomow“, S.14 „Damen der Gesellschaft“, „Pfeif’ auf den Prinzen“, S.13 „Berngard<br />

Knoll“, „Souffleusen“, „Martin Schwab“), Hans-Jörg Michel (S.8 „Glaube Liebe Hoffnung“),<br />

Monika Rittershaus (S.8 „das mass der dinge“), Christian Brachwitz (S.12 „Glaube und Heimat“),<br />

Sepp Dreisinger (S.15 „Artmann“); die Abbildung auf S.5 („Feuerwerk“) stammt von<br />

Diane Arbus in: An Aperture Monograph, Aperture Foundation, New York 1972; Zeichnung<br />

S.15 von Ironimus in „Im Schatten der Burenwurst“, Salzburg 1983; S.13 aus „Die Zeitmaschine“.<br />

Illustrierte Klassiker, Berkeley Publishing Group 1992. TEXTE: Der Text auf S.3 ist<br />

ein Originalbeitrag für diese Zeitung; Text S.11 aus Alain Finkielkraut, „Die Weisheit der Liebe“,<br />

München 1987.<br />

Wir danken unseren SPONSOREN: Mobilkom Austria, Palmers AG,<br />

Österreichische Post AG, Porsche Austria GmbH und unseren<br />

FREUNDEN UND FÖRDERERN: Wiener Städtische Versicherung,<br />

Casinos Austria, Österreichische Nationalbank, Österreichische Elektrizitäts-Wirtschafts<br />

AG Verbund, Fernwärme Wien, Agens-Werk, BAWAG,<br />

Wienstrom, Österreichisches Verkehrsbüro und Schlumberger Wien

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