1942195019531955Für diese Ausgabehaben wir auch viel über Peter Panrecherchiert. Den Hauptartikel findetihr am Buchpranger, wenn ihr aufdiese Sprechblase klickt.Wie funktioniert ein Disney-Film?Walt Disney ist ein Name, der niemandemunbekannt ist, der jemals einen Fernseher oderein Comic gesehen hat. Der Name erwecktErinnerungen und sofort Assoziationenzu bestimmten Geschichten, Filmen oderCharakteren. Walt Disneys Welt verzaubertJung und Alt wie nichts, was in irgendeinerWeise vergleichbar ist. Zielgruppe von 0-99.Und darüber hinaus.Aber warum ist das so? Warum brauchenErwachsene nicht unbedingt Eltern zu sein,um vor dem DVD-Regal für Zeichentrickzu stehen und sich mit Disney-Filmeneinzudecken? Warum unterhält man sich überdie fantastischen Filme offen und ohne dieHand vorzuhalten, weil es im Büro vielleichtpeinlich sein könnte, Kinderfilme zu kennen?Nur, weil Micky Maus so alt ist und weilman sich mit dem Tollpatsch Goofyirgendwie identifizieren kann, oder diesereinen zumindest immer zum Lachen bringt?Und weil deswegen der Name Disney genugSympathie auslöst, um sich auch die Filmeanzusehen, die nichts mit Maus, Duck undVerwandtschaft zu tun haben? Mitnichten.Walt Disney-Filme laufen sehr oft nach einemErfolgsrezept ab, das der Grundstock für jedeGeschichte ist und grandios ausgearbeitetwird.Hier die Zutaten für das Rezept erfolgreicherDisney-Filme:1. Das SettingWeg aus dem Alltag. Wir lassen uns vonDisney in eine fantastische Märchenweltoder in die Vergangenheit bringen, ziehen indie Welt der Tiere oder besuchen berühmtePersönlichkeiten in ihrem Lebensraum.Selten hat ein Disney-Charakter einenBürojob oder Taxifahrer in den Tiefen derNew Yorker Straßen. Fantasie und Magiesind angesagt und wir alle lassen uns gern ausdem Alltag reißen, der eben nicht umsonstAlltag heißt. Dennoch herrscht absoluterWiedererkennungswert, unsere Fantasie hattrotz allem bestimmte Richtlinien, wie es imWilden Westen aussehen sollte, oder unterWasser, oder in einem Märchenschloss. Undgenau da setzt Disney an. Mit dem "Glöcknervon Notre Dame" ins alte Paris, mit dem"König der Löwen" in die Savanne Afrikas,mit "Cinderella" in die Welt der Märchen odermit „Herkules“ in die absolut musikalischeWelt der griechischen Antike. Hauptsacheweg von hier.362. Helden und ProtagonistenDer Hauptcharakter variiert, die Charakterzügesind dieselben. Wir haben einen Helden,der nicht ganz so fehlerfrei ist und noch viellernen muss. Einen unbeliebten Charakter,der allerdings auf dem rechten Weg istund deswegen die Gemeinheit der Weltspürt. Einen schwachen Charakter, der zumHelden werden muss. Und natürlich auch diePrinzessin, die durch Mut ihren Traumprinzenfindet.Egal wie, wir können uns in irgendeinerWeise mit dem Charakter identifizieren. Wirwollen so sein, wie dieser oder finden uns darinwieder, orientieren uns daran und abstrahierenden Charakter ein wenig. Vielleicht sprechenwir uns selbst Mut zu, oder finden dieHandlungsweise der handelnden Personenerstrebenswert oder der Tiere einfach nur allzumenschlich?Und auch wenn nicht, Sehnsüchte werdengeweckt. Wer möchte nicht wie Merida indie Freiheit reiten, den Dschungel an einerLiane hängend erkunden oder durch dieUnterwasserwelt Arielles schwimmen, ohnedabei Luft holen zu müssen? Stark genug sein,um seine Fehler zuzugeben, damit alles wiedergut wird, oder einfach nur mutig genug, umdas "Böse" zu bekämpfen wie Aladdin?3. Die GeschichteLachanfälle, Drama, Liebesgeschichten,rührende Szenen. Alles findet man ineinem Walt Disney-Film. Zu großen Teilenorientieren sich die Geschichten an schonexistierenden Erzählungen oder historischenTatsachen, die dann umgeändert werden.Glücklicherweise, denn nicht selten gehtdie originale Erzählung ganz anders aus alsman es in einem Disney-Film gewöhnt ist.In jeder Disney-Erzählung gibt es lustigeCharaktere, die auflockern und Späße treiben,
195919611967immer tauchen Probleme auf, die scheinbarnicht lösbar sind. Das Drama spitzt sich zu,das Happy End rückt in weite Ferne, Paare,die man gerne zusammensehen möchte,werden bedroht, manchmal sogar mit demTod, die Spannung steigt. Das Happy End istmanchmal sogar überschattet von bestimmtenEreignissen und dennoch ist die Freude überdas gelungene und bestandene Abenteuer derProtagonisten doch so groß, dass der ein oderandere plötzlich "ein Sandkorn im Auge hat".Hand aufs Herz, wer hatte bei Bambi, Königder Löwen oder Merida nicht - zumindestbeinahe - Tränen in den Augen und wer hatnicht tiefer Luft geholt, als Pocahontas bei derletzten Szene an der Klippe stand und demwegfahrenden Schiff nachgesehen hat?4. Side-CharaktersDiese dürfen nicht vergessen werden! Siesind die Stimmungsmacher der Disney-Filme. Kleine oder größere Rollen, die meistdas Gewissen, die guten Feen oder einfachnur witzige Gestalten sind, um aufzulockern,Tipps zu geben, Hilfe zu leisten oder ebenzu verzaubern, durch ihre teilweise sehrexzentrischen Charaktereigenschaften. DieHandlung von "Arielle" könnte auch ohneSebastian bestehen, aber wäre nur halb sosehenswert. Herr von Unruh aus Die Schöneund das Biest, Klopfer und Blume in Bambi,Mulans Pferd und natürlich der DracheMushu sind essentiell und im Fall von Mushuein klares Beispiel dafür, dass die Charakterenicht immer rein gut oder rein durchtriebensind und großer Wert auf Entwicklung undWeiterbildung der Eigenschaften gesetztwird. Die Schlange Kaa als Verführerinim Dschungelbuch oder die Gargoylesbeim "Glöckner von Notre Dame" sindweitere Beispiele, wie Seitencharaktere dieHaupthandlung bestimmen und weitertreibenkönnen, Komplikationen schaffen oder Hilfeanbieten und durch ihre Eigenschaften in denErinnerungen verwurzelt bleiben.5. BösewichteEin großes Thema und ein wichtiges! DieBösewichte bei Disney sind durchtrieben,hinterhältig und eigensinnig, verfolgen einZiel und arbeiten fast den ganzen Filmlang daraufhin, erreichen dieses - fast. Dieserhält die Spannung bis ins Unermessliche.Dabei verhält es sich wie bei den anderenCharakteren. Eigenschaften, Eigenarten undbestimmte Wesenszüge manifestieren sichund prägen sich beim Zuschauer so sehr ein,dass man entweder Sympathie oder noch mehrAbscheu empfindet und dennoch werdendiese Bösewichte niemals vergessen. Hades inHerkules, dessen flammendes Haar mit einemMal gelöscht wird, der aalglatte Dschafar ausAladdin, der mit seinem untertänigen Jagonicht zufrieden ist (welcher ohnehin mehrein liebenswerter Tollpatsch als ein bösartigerHelfer ist) und natürlich nicht zu vergessendie durchtriebenen, meist recht machohaftenMänner, welche die Prinzessin oder eineandere Frau der Begierde durch fiese Tricksfür sich haben wollen, obwohl sie glücklichmit einem anderen scheint. Die Wege sindvielfältig, das Böse hat also viele Gesichter.Doch wohl nirgends haben die Bösen wohl soeinen hohen Fan-Anteil wie bei Disney.6. Die MusikNicht einmal große Stars und Künstlerkönnen sich vor dem Erfolg von Disneyverstecken. Neben den oft sehr musicalhaftenGeschichten wie die klassischen Märchenfilmeoder Herkules, dessen griechisches Setting fastschon in eine Gospel-Las Vegas-Welt gesetztwird (die Musen machen‘s möglich), hat fastjeder Walt Disney Film bestimmte Hymnenzu bieten, die, von den Charakteren gesungen,eingängig und wiedererkennbar sind. Dazugibt es nicht zu selten Filmmusik, die in denCharts landet, wie "The Circle of Life" vonElton John zum König der Löwen oder auchPhil Collins, der sich fast ganzheitlich um"Tarzan" gekümmert hat. Die chinesischeVersion von Mulans "Sei ein Mann" hat JackieChan eingesungen und die Liste kann nochlange fortgeführt werden.Doch am Ende ist es ganz egal, wie einFilm zusammengesetzt wird. Solange erfunktioniert. Erfahrung und Erfolg habengezeigt, dass Walt Disney funktioniert, ganzegal, in welche Richtung die Geschichte geht.Ich für meinen Teil werde weiter sammeln undfür alle, die sich bisher von Disney noch nichtbegeistern haben lassen: Versucht es mal, ihrwerdet sehen, ihr werdet begeistert sein!ElisabethFehler in Disney FilmenNicht jeder ist perfekt. Disney Filme auchnicht. Daher ist es auch nicht verwunderlich,wenn man nach einiger Zeit feststellt, dasssich witzige oder auch seltsame Fehler eingeschlichenhaben. Manchmal vielleicht sogarabsichtlich?Bei „Der König der Löwen“ zum Beispiel, hateine Hyäne in der einen Szene einen Kratzerund direkt danach ist dieser plötzlich verschwunden.Einen wohl absichtlichen Fehler findet manin dem Film „Bernard und Bianca“. Dort siehtman in einer Szene plötzlich eine „topless women“,also eine nicht bekleidete Frau. Wirklichwahr und doch sehr suspekt.Weitere Fehler werden auf verschiedenstenInternetseiten und Foren festgehalten und dokumentiert.Vielleicht habt ihr ja auch schonFehler in Disney Filmen entdeckt?RebeccaQuellen:Bernard und Bianca: Nackte Frau : http://www.duckfilm.de/film/rescuex.htmAllgemeine Fehlerseite: http://www.snopes.com/disney/films/films.asp#rescuersFehlerbild zu König der Löwen:http://www.gamona.de/kino-dvd/filmfehler,die-groesstenfilmfehler-teil-2:pictureshow,2052203,screenshot-2052239.html37