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DIE Unternehmerin - VdU

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Zeitschrift des Verbandes deutscher <strong>Unternehmerin</strong>nen<br />

Ausgabe 2/2010<br />

Die <strong>Unternehmerin</strong><br />

reise von <strong>VdU</strong>-<strong>Unternehmerin</strong>nen nach China | Wirtschaft i: Zukunft heißt: Beruf und Familie! | Wirtschaft ii:<br />

risse in der »Gläsernen Decke« und eU-mutterschutzgesetz | Wirtschaft iii: Doxa Gmbh – ein Unternehmensportrait<br />

| Wissen i: interview mit einer Profilerin | Wissen ii: Die magie des Geldes | mentoring: Projekte der<br />

Käte Ahlmann Stiftung | Unternehmenspraxis: rückblick auf die Zeit der Wirtschaftskrise | recht, Steuern<br />

und Finanzen: Geldanlage, elektronische Belege und die Unternehmensnachfolge | internationales: FCem<br />

Weltkongress Florenz, Womens Forum 200 und WeConnect | Vit-reports: internationales <strong>Unternehmerin</strong>nenforum/<br />

<strong>VdU</strong> persönlich – neues aus dem Verband<br />

V e r b a n d<br />

d e u t s c h e r<br />

unternehmerinnen


FÜRSTLICH GENIESSEN<br />

FÜRST VON METTERNICH GIBT ES ALS RIESLING SEKT IN DEN CUVÉES TROCKEN, EXTRA TROCKEN, BRUT JAHRGANG UND ALS ROSÉ SEKT TROCKEN.<br />

WWW.FUERST-VON-METTERNICH.COM<br />

Liebe <strong>Unternehmerin</strong>nen,<br />

liebe Leserinnen und liebe Leser,<br />

das zweite Halbjahr im Verband deutscher<br />

unternehmerinnen war stark von<br />

Internationalität geprägt. Vom 24. September<br />

bis zum 3. oktober reiste eine<br />

offizielle Delegation von Vdu-unternehmerinnen<br />

nach China. wir sind stolz,<br />

dass wir auf dieser reise mit dem chinesischen<br />

unternehmerinnenverband<br />

CAwE einen Kooperationsvertrag unterzeichnen<br />

konnten und so nun auch in<br />

China über ein Netzwerk verfügen. wir<br />

hoffen, dass neben dem Erfahrungsaustausch<br />

auch die gegenseitigen geschäftlichen<br />

Beziehungen in den nächsten<br />

Jahren kontinuierlich wachsen. Insgesamt<br />

nahmen fast 70 unternehmerinnen<br />

aus dem gesamten Bundesgebiet an der<br />

reise teil. Ab Seite 4 finden Sie hierzu<br />

zwei reiseberichte und eine Auswahl<br />

an Fotos. Im oktober besuchten uns<br />

auch zwei unternehmerinnendelegationen<br />

aus Kolumbien und usbekistan, die<br />

sich in der Geschäftsstelle über unsere<br />

Verbandsorganisation und inhaltlichen<br />

Schwerpunkte informiert haben. unsere<br />

Entscheidung, uns für die Ausrichtung<br />

des FCEM-weltkongresses 2012 in<br />

Berlin zu bewerben, war richtig und gut.<br />

wir freuen uns schon jetzt sehr auf die<br />

zahlreichen internationalen unternehmerinnendelegationen,<br />

die uns im Herbst<br />

2012 besuchen werden. Einen ersten<br />

Eindruck, wie es ist, wenn unternehmerinnen<br />

aus 24 verschiedenen Ländern<br />

zusammenkommen, konnten wir vom<br />

24. bis zum 27. November beim 1. Internationalen<br />

Vdu Businesswomen Forum<br />

in Berlin gewinnen. unternehmerinnen<br />

aus Schwellen- und Entwicklungsländern<br />

und Vdu-Mitglieder hatten drei<br />

tage lang die Möglichkeit, in workshops<br />

gemeinsam themen zu erarbeiten und<br />

sich untereinander auszutauschen.<br />

Die letzten Monate waren auch vom wirtschaftsaufschwung<br />

geprägt. Es zeichnet<br />

sich ab, dass die wirtschaftskrise überstanden<br />

ist. trotzdem ist es spannend<br />

rückblickend zu fragen, wie unsere unternehmerinnen<br />

mit der Krise umgegangen<br />

sind und welche Konsequenzen sie<br />

für ihre unternehmen ziehen. In dieser<br />

Ausgabe finden Sie daher einige Artikel,<br />

die sich mit den unterschiedlichen Aspekten<br />

und auch Lehren der Krise und<br />

ihren finanziellen Auswirkungen befassen.<br />

Zu den positiven Anzeichen in der<br />

deutschen wirtschaft passt auch unser<br />

neues Vdu-Jahresthema für 2011:<br />

»mittelstand – Garant für innovation«. Den<br />

Mittelstand in unserem Land stellt der<br />

Aufschwung – so positiv er auch insgesamt<br />

ist – vor neue Herausforderungen.<br />

wir müssen zwei Sachverhalte besonders<br />

im Auge behalten, um weiterhin<br />

ein Garant für Innovation und Fortschritt<br />

zu bleiben – den Fachkräftemangel und<br />

eine geregelte Nachfolge in unseren<br />

unternehme n.<br />

In manchen Branchen wird durch den<br />

Aufschwung bereits heute ein Fachkräfte<br />

mangel spürbar und das, obwohl<br />

die so genannte Generation der Baby-<br />

boomer noch im Erwerbsleben steht.<br />

wie eine Studie von McKinsey jüngst<br />

pro gnostizierte, werden bis zum Jahr<br />

2020 rund zwei Millionen Fachkräfte<br />

fehlen. Das heißt für mich, dass wir uns<br />

mehr denn je als attraktive Arbeitgeber<br />

positionieren müssen. Dazu gehört neben<br />

der Investition in die Aus- und weiterbildung<br />

der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

auch, eine work-Life-Balance<br />

anzubieten, die gewährleistet, dass<br />

neben dem Beruf Zeit für Familie und<br />

Freizeit zur Verfügung steht. Mehr dazu<br />

lesen Sie auf Seite 11 im Standpunkt unseres<br />

Vdu-Mitglieds Ingrid Hofmann.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt, dem wir uns<br />

stellen müssen, ist die unternehmens-<br />

<strong>VdU</strong>-Präsidentin Petra Ledendecker<br />

GruSSwort<br />

nachfolge. Hierbei kann der Vdu eine<br />

Vorreiterrolle übernehmen. Jahr für Jahr<br />

werden Firmen nicht weitergeführt, weil<br />

die Nachfolge nicht geregelt werden<br />

konnte. Ich bin fest davon überzeugt,<br />

dass diese Herausforderung gerade für<br />

die unternehmerinnen und Frauen in<br />

Führungspositionen in Deutschland grosse<br />

Chancen darstellt. Frauen übernehmen<br />

zunehmend mehr wirtschaftliche<br />

Verantwortung und ergreifen die Möglichkeiten,<br />

die sich ihnen bieten.<br />

Das Vdu-Projekt »Stärkere Präsenz von<br />

Frauen in Aufsichtsgremien« stößt auf<br />

sehr großes Interesse und wird vor allem<br />

auch in der Medienwelt stark wahrgenommen.<br />

Das erste Schulungsseminar<br />

fand gerade statt und wir freuen uns<br />

über weiter e Bewerberinnen für unse-<br />

re Aufsichtsratsseminare und die Vdu-<br />

Datenbank zur Vermittlung von Frauen<br />

in Aufsichtsgremien. Mehr zu diesem<br />

thema lesen Sie im Beitrag der Grünen-<br />

Abgeordneten Kerstin Andreae (S.12).<br />

<strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

1


GruSSwort<br />

Ein Anfang November organisierter Gesundheitskongress<br />

zu den themen<br />

»Gesundheit« und »tabuthema Psyche«<br />

hatte große resonanz. Der Vdu wird<br />

jährlich Anfang November – auf Anregung<br />

der teilnehmerinnen – einen Kongress<br />

»Gesundheit« veranstalten. Dazu<br />

wird eine Arbeitsgruppe des Vdu die<br />

Planung übernehmen.<br />

Im Januar 2011 tagt erstmals die Vduopal-Gruppe.<br />

Hier kommen Nachfolge-unternehmerinnen<br />

zusammen, die<br />

mehr als 1.000 Menschen beschäftigen.<br />

Die Plattform soll dazu dienen, die<br />

Fragen dieser großen unternehmen zu<br />

diskutiere n.<br />

Ich freue mich schon jetzt, Sie im Mai<br />

bei unserer nächsten Jahresversammlung<br />

in Dresden begrüßen zu dürfen.<br />

Es erwartet Sie eine spannende Veranstaltung<br />

mit einem etwas anderen Konzept.<br />

Nach 1993 haben wir uns bewusst<br />

IMPrESSuM<br />

V e r b a n d<br />

d e u t s c h e r<br />

unternehmerinnen<br />

<strong>DIE</strong> UNTERNEHMERIN<br />

Zeitschrift des Verbandes deutscher unternehmerinnen e.V. (Vdu)<br />

herausgeber:<br />

Verband deutscher unternehmerinnen e.V. (Vdu)<br />

breite straße 29<br />

10178 berlin<br />

telefon: 030-2 03 08 45 40<br />

telefax: 030-2 03 08 75 45 40<br />

e-mail: info@vdu.de<br />

internet: www.vdu.de<br />

redaktion: Pia wetzorke, Carlotta Köster-Brons (V.i.S.d.P.)<br />

und die unternehmerinnen im Vdu<br />

e-mail an die redaktion: presse@vdu.de<br />

anzeigenverwaltung: Ina Angela Lindner<br />

erscheinungsweise: 2010: 2 x jährlich<br />

Verbreitete auflage: 5000<br />

wieder für Dresden entschieden, denn<br />

20 Jahre nach der wiedervereinigung<br />

möchten wir zeigen, welchen wandel<br />

diese Stadt und die gesamte wirtschaft<br />

in ostdeutschland vollzogen haben. Ein<br />

Paradebeispiel hierfür sehen Sie im unternehmensportrait<br />

ab Seite 14, wo wir<br />

Ihnen Vdu-Mitglied Helgard Butzmann<br />

und ihr thüringisches unternehmen Doxa<br />

näher vorstellen.<br />

Neben all den positiven und erfolgreichen<br />

Nachrichten möchte ich nicht vergessen,<br />

an eine großartige Frau zu erinnern,<br />

die uns leider viel zu früh verlassen<br />

hat. Georgia Schramm ist am 24. oktober<br />

2010 nach kurzer, schwerer Krankheit<br />

im Alter von 56 Jahren verstorben.<br />

Sie war seit dem 10. Dezember 1997<br />

Mitglied des Vdu und seit dem 18. Juni<br />

2004 – neben ihrer tätigkeit als rechtsanwältin<br />

– Vorsitzende des Landesverbands<br />

Sachsen/Sachsen-Anhalt. Als aktive<br />

und gestalterische Kraft prägte sie<br />

Gestaltung:<br />

tim Hagedorn<br />

druck:<br />

Druckerei wagner – Verlag und werbung GmbH<br />

ot Siebenlehn / weststraße 60 / 09603 Großschirma<br />

issn: 0938-3875<br />

den Landesverband Sachsen/Sachsen-<br />

Anhalt, aber auch den gesamten Verband.<br />

Neben der traue r, dass sie nicht<br />

mehr unter uns weilt, werden wir uns<br />

gerne an sie als lebenslustige, aufgeweckte<br />

und positive Frau und Freundin<br />

erinnern.<br />

Genießen Sie die vor Ihnen liegenden<br />

weihnachtstage mit Ihren Familien und<br />

Freunden. Nutzen Sie die Zeit kurz inne<br />

zu halten und sammeln Sie Energie für<br />

das vor uns liegende Jahr.<br />

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien<br />

ein frohes weihnachtsfest, besinnliche<br />

und erholsame Feiertage sowie einen<br />

guten Start in ein gesundes und erfolgreiches<br />

neues Jahr. Mögen Sie Glück<br />

und Freude, Harmonie und Heiterkeit auf<br />

ihrem weg begleiten.<br />

Soweit nicht anders angegeben, sind die texte der Länderseiten im Namen<br />

der Landesverbandsvorsitzenden erstellt. Für unverlangt eingesendete<br />

Manus kripte und rezensionsexemplare wird keine Haftung übernommen.<br />

Bildnachweis:<br />

Soweit nicht anders gekennzeichnet, wurden die Bilder von den Autoren<br />

zur Verfügung gestellt oder stammen aus dem Vdu-Bildarchiv.<br />

weitere Bilder: Shutterstock<br />

Das Thema: Reise nach China<br />

ein bericht über die erfahrungen und erlebnisse<br />

in Peking und shanghai<br />

Von Carlotta Köster-Brons, Margot Selz und ulrike rohleff 4<br />

bildergalerie 7<br />

Politik und Wirtschaft<br />

Zehn Fragen an birgit homburger 10<br />

Zukunft heißt: beruf und Familie!<br />

Standpunkt von Ingrid Hoffmann 11<br />

risse in der »Gläsernen decke«<br />

Beitrag von Kerstin Andreae 12<br />

»doxa? Kenne ich nicht – ach, sie meinen Fashy-Wärmflaschen,<br />

natürlich, die haben wir doch zu hause!«<br />

unternehmensportrait von Pia wetzorke 14<br />

starke Frauen mit starken ideen<br />

Gastbeitrag der HypoVereinsbank zum Frauenbeirat 16<br />

Gleichstellung in der Lebensverlaufsperspektive<br />

Von Prof. Dr. Martina Stangel-Meseke 18<br />

europaweite Verlängerung des mutterschutzes<br />

Ein Beitrag zum politischen Verfahren von Dr. Angelika Niebler 20<br />

hochkarätige Fachjury für das Vdu-Projekt<br />

»stärkere Präsenz von Frauen in aufsichtsgremien«<br />

Von Julia weisberg und Pia wetzorke 21<br />

Wissen und Gesellschaft<br />

Was macht eine Profilerin, die nicht bei der Polizei arbeitet?<br />

Interview mit Suzanne Grieger-Langer (Pia wetzorke) 22<br />

die magie des Geldes – warum wir uns der macht<br />

des Geldes so schwer entziehen können<br />

1. teil – Die Finanzmarktkrise — Von Dr. Claudia Nagel 24<br />

die allianz macht sich für Frauen stark<br />

Ein Gastbeitrag der Allianz AG zum thema »Frauenfußball« 26<br />

Business und Stil<br />

Gibt es »die Geschäftskleidung« für Frauen?<br />

Von Salka Schwarz 28<br />

»alles sollte so einfach wie möglich sein – aber nicht einfacher«<br />

Kurzvorstellung und Interview mit Bettina Schoenbach (Pia wetzorke) 31<br />

buchvorstellung »Frauen und ihre refugien«<br />

Zusammengestellt von Pia wetzorke 32<br />

beauty- und Pflegtipps<br />

Zusammengestellt von Dr. Gabriela Berndt 33<br />

Mentoring<br />

die Freunde der Käte ahlmann stiftung schenken kreativ<br />

Von Carolina Hiebl 34<br />

Erfahrungen eines twIN-Paares aus der region Baden/Pfalz-Saar 35<br />

Unternehmenspraxis – Strukturwandel<br />

»ab Oktober 2008 gab es einen drastischen umsatz- und ertragseinbruch«<br />

Interview mit ulrike rohleff (Pia wetzorke) 36<br />

expertinnen aus Leidenschaft<br />

Von tim Fröhlich 37<br />

Recht, Steuern und Finanzen<br />

cool bleiben bei der Geldanlage: der richtige mix macht's<br />

Von renate Kewenig 38<br />

Zeitbomben im elektronischen Zeitalter –<br />

zur aufbewahrung von rechnungen und Kontoauszügen<br />

Von Ingrid Kruse-Lippert 40<br />

unternehmensnachfolge in Form der Familienstiftung?<br />

Von Maren Jackwerth 41<br />

International<br />

58. Fcem World congress Florenz – Von Julia weisberg 42<br />

Weconnect europe schafft unternehmerinnen<br />

bessere chancen auf dem markt – Von Dr. Dagmar Steinmetz 43<br />

World Women's Forum oder »davos für Frauen am Ärmelkanal«<br />

Konferenzbericht von Dr. Claudia Nagel 44<br />

Internationales / VIT-Report<br />

Vit-tagung 2011 – Von Christiane Hauck 46<br />

4. unternehmerinnentag in alexandria – Von Lisa Heermann 46<br />

1. internationales unternehmerinnenforum – Von Pia wetzorke 47<br />

Aus dem Verband<br />

Vdu-historie – zwei langjährige unternehmerinnen<br />

feierten Geburtstag – Von Johanna Ahlmann und Pia wetzorke 48<br />

»auf den spuren der bauhaus Frauen«<br />

Ein reisebericht von Martina teichelmann 50<br />

europäische ratingagentur: Was hat der mittelstand davon?<br />

Von Brigitte Bremer 52<br />

1. Vdu-Gesundheitskongress – Von Pia wetzorke 54<br />

Langjährige unternehmerinnen beim Prix montblanc<br />

Von roswitha Husfeldt 54<br />

Weiberwiesn 2010 – Von Nadine Böhme 58<br />

»talent & Vielfalt 2010« – Von Pia wetzorke 55<br />

6. Freiburger mittelstandskongress 2010<br />

Von Christa Porten-wollersheim 55<br />

barbara Pollmeier-Langer – 35 Jahre mitglied im Vdu<br />

Von Gudrun Grohmann und Pia wetzorke 56<br />

Große ehrung für Vdu-mitglied mahi degenring<br />

Von roswitha Husfeldt 56<br />

Golfturnier von Vdu-unternehmerinnen<br />

Von Kristina tröger 57<br />

<strong>VdU</strong> persönlich 58<br />

<strong>VdU</strong> vor Ort<br />

INHALt<br />

aus den Landesverbänden 60<br />

2 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

3


DAS tHEMA: rEISE NACH CHINA<br />

<strong>VdU</strong>-Delegationsreise nach China<br />

Vom 24. september bis zum 3. Oktober 2010 fand die erste delegationsreise mit insgesamt 68 unternehmerinnen<br />

des Verbands deutscher unternehmerinnen unter der Leitung der Vdu-Vizepräsidentin<br />

dr. haidrun Wietler nach china statt. Ziel der reise war es, Kontakt zu chinesischen unternehmerinnenverbänden<br />

herzustellen, chinesische unternehmerinnen vor Ort zu treffen und natürlich auch einen<br />

eindruck von dem Land, seiner Kultur und den menschen zu bekommen.<br />

Am ersten tag in Peking besuchten die unternehmerinnen die Verbotene<br />

Stadt, in der bis 1911 die chinesischen Kaiser der Ming- und<br />

Qing-Dynastien lebten und die seit 1987 zum uNESCo-weltkulturerbe<br />

gehört. Im Anschluss daran besuchte die Gruppe den Platz<br />

des Himmlischen Friedens. Ein imposanter ort und der größte befestigte<br />

Platz der welt, der den unternehmerinnen aber auch die<br />

Bilder des tian’anmen-Massakers von 1989 in Erinnerung rief – bei<br />

dem das chinesische Militär den Volksaufstand, der aus der monatelangen<br />

Besetzung durch die studentische Demokratiebewegung<br />

hervorgegangen war, gewaltsam beendete.<br />

Der darauffolgende Sonntag stand noch einmal ganz im Zeichen<br />

der Kultur Chinas. Die Delegation besuchte die Chinesische Mauer<br />

am Mutainyu Pass. Die Chinesische Mauer ist mit einer Länge von<br />

8.850 Kilometern das größte Bauwerk der welt. Die unternehmerinnen<br />

genossen den fantastischen Ausblick entlang des Hügelkamms<br />

und einen kurzen Spaziergang auf der Mauer samt einem<br />

Glas Champagner. Am Sonntagnachmittag besuchte die Delegation<br />

den Seidenmarkt in Peking, der, anders als es der Name vermuten<br />

ließe, aus einer mehrstöckige Shoppingmall besteht, in der tücher<br />

und Perlen angeboten werden.<br />

Am Montag, dem 27. September, absolvierte die Delegationsgrup-<br />

pe ein umfangreiches Arbeitsprogramm: Der Vormittag startete mit<br />

der Besichtigung eines buddhistischen Klosters und einem Besuch<br />

eines traditionellen chinesischen teehauses. Anschließend war die<br />

Vdu-Delegation zu Gast in der Deutschen Botschaft in Peking. Der<br />

Botschafter, Dr. Michael Schäfer, begrüßte persönlich die Delegation<br />

und stellte anschließend in einem sehr interessanten Vortrag seine<br />

Einschätzungen zur Entwicklung Chinas dar. Dr. Jens rübbert, Managing<br />

Direktor der Deutschen Bank, erläuterte danach das Konzept<br />

zur Präsenz und Entwicklung der Deutschen Bank in China.<br />

Eine kleine Gruppe von unternehmerinnen hatte nach dem Emp-<br />

fang in der Botschaft die Möglichkeit, zusammen mit den Vertrete-<br />

rinnen des Bundesvorstandes, Dr. Haidrun wietler und Dr. Gabrie-<br />

la Berndt, und der Vdu-Geschäftsführerin, Carlotta Köster-Brons,<br />

eine r Einladung des stellvertretenden Pekinger Bürgermeisters zu<br />

einem Gespräch im rathaus zu folgen. Dr. Haidrun wietler stellte<br />

dort den Vdu, seine internationale Ausrichtung und die bereits be-<br />

stehenden internationalen Kontakte vor. Sie betonte auch, wie wich-<br />

tig den deutschen unternehmerinnen chinesische Kontakte seien.<br />

um diese Kontakte aufzubauen, trafen im Anschluss wieder alle<br />

Vdu-unternehmerinnen zusammen, um gemeinsam die offizielle<br />

Einladung der Pekinger unternehmerinnen anzunehmen. Sie gehö-<br />

ren dem chinesischen unternehmerinnenverband »China Associa-<br />

tion of women Entrepreneurs« (CAwE) an, der seit 1985 besteht.<br />

Zu diesem Dachverband gehören weitere 59 regionale Verbände in<br />

der ganzen Volksrepublik. Nach einer Begrüßungsrunde, die durch<br />

die Präsidentin rui Zhu geleitet wurde, äußerten beide Seiten den<br />

wunsch, die Zusammenarbeit weiter auszubauen. In kleineren Arbeitsgruppen<br />

hatten die unternehmerinnen danach Gelegenheit,<br />

sich über ihre unternehmen und eine mögliche Zusammenarbeit<br />

auszutauschen. Mit diesen ersten Ergebnissen endete der Abend,<br />

aber auch die Zeit in Peking, denn am Dienstag erfolgte der weiterflug<br />

nach Shanghai.<br />

Die Besichtung des historischen Yu-Gardens und ein treffen mit<br />

dem Shanghaier unternehmerinnenverband, die CAwE angeschlos-<br />

sen und in dem allein rund 300 unternehmerinnen organisiert sind,<br />

standen am 28. September auf dem Programm. Als Höhepunkt<br />

des treffens unterzeichnete Vdu-Vizepräsidentin Dr. Haidrun wietler<br />

den ersten Kooperationsvertrag zwischen einem chinesischen<br />

unternehmerinnenverband und dem Vdu. Bei einem gemeinsamen<br />

Abendessen hatten die unternehmerinnen aus beiden Ländern die<br />

Gelegenheit, erste Kontakte zu knüpfen und sich gegenseitig näher<br />

kennen zu lernen.<br />

China steht neben seiner starken wirtschaftlichen Expansion auch<br />

für tradition und eine lange Kultur. Hierzu gehört die traditionelle<br />

Chinesische Medizin (tCM), die sich auch in Europa immer stärker<br />

etabliert. Am 29. September besuchte die Delegation deshalb eine<br />

deutsche unternehmerin, Dr. Doris rathgeber, die in Shanghai und<br />

umgebung mehrere tCM-Praxen leitet. Eine Führung durch das<br />

Stadtplanungsmuseum und eine abendliche Lichterfahrt mit beeindruckenden<br />

Bildern entlang der uferpromenade, dem so genannten<br />

»Bund«, rundeten den tag ab.<br />

Der Donnerstag startete mit einem sehr informativen und span-<br />

nenden Vortrag von Herrn Christian Sommer des German Center<br />

Shanghai, der über die Entwicklung der wirtschaftsregion referierte<br />

und die rahmenbedingungen für deutsche unternehmen vorstellte.<br />

Da eine reise nach Shanghai im Jahr 2010 ohne den Besuch<br />

der Expo undenkbar war, besuchten die Vdu-unternehmerinnen<br />

am Nachmittag den chinesischen Pavillon und auch der 1. oktober<br />

stand ganz im Zeichen der Expo: Am chinesischen Nationalfeiertag<br />

hatten die unternehmerinnen vormittags die Gelegenheit den deutschen<br />

Pavillon kennenzulernen und besichtigen im Anschluss daran<br />

den Freiburger Pavillon (weitere Informationen hierzu finden Sie in<br />

der Infobox im Beitrag von Margot Selz).<br />

Der Besuch der wirtschaftszone Suzhou, mit rundgang durch den<br />

»Garten des bescheidenen Beamten«, einer Bootsfahrt durch die al-<br />

ten Kanäle Suzhous und der Besichtigung einer Seidenfabrik ließen<br />

die Delegationsreise am 2. oktober ausklingen. Am Sonntag trafen<br />

sich die unternehmerinnen – vor der rückfahrt mit dem transrapid<br />

zum Flughafen – auf der terrasse der »Glamour Bar«, um einen letzten<br />

Blick auf den Bund zu genießen.<br />

Zurück in Deutschland ist nun das erklärte Ziel des Vdu, die abge-<br />

schlossene Kooperation mit zahlreichen wirtschaftskontakten zu<br />

verfestigen. wir freuen uns sehr, für möglichst viele Vdu-unterneh-<br />

merinnen zukünftig Kontakte zu chinesischen unternehmerinnen<br />

herstellen zu können. Ihre konkreten Geschäftsanfragen leiten Sie<br />

bitte an die Geschäftsstelle in Berlin weiter, die für Sie den Erstkontakt<br />

nach China herstellen wird.<br />

Besuch der »green city« – Empfang der<br />

<strong>Unternehmerin</strong>nen des <strong>VdU</strong> auf der Expo 2010<br />

(Margot Selz, Vorsitzende <strong>VdU</strong>-Landesverband Baden/Pfalz-Saar)<br />

Am 1. Oktober wurden die <strong>Unternehmerin</strong>nen des <strong>VdU</strong> auf der Expo in<br />

Shanghai beim Freiburger Stadtpavillon der »Green City« von einem<br />

chinesischen Paar in Schwarzwälder Tracht abgeholt und zum »Urban<br />

Best Practice« –Stand der Stadt geleitet. Dort begrüßten uns persönlich<br />

Dr. Bernd Dallmann, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsförderung<br />

Freiburg, bei Badischem Wein und Kanapees.<br />

Im souverän lockeren Vortrag zeigte Dr. Dallmann den Weg Freiburgs<br />

zur »Green City« durch die frühe Förderung von Forschung und<br />

Entwicklung in erneuerbare Energien sowie einer konsequent ökologischen<br />

und nachhaltigen Stadtentwicklung auf. Er verwies auf weitere<br />

Kompetenzen Freiburgs als Wirtschafts- und Wissensstandort mit<br />

Exzellenz-Universität und herausragenden Institutionen (allein acht<br />

Fraunhofer-Institute), Biotechnologie, Medizin, Mikrosystemtechnik<br />

und Informatik. Ein Film über »Freiburger Impressionen« vermittelte<br />

visuell das besondere Lebensgefühl in dieser Stadt.<br />

Fazit des Besuchs: ein »grüner Cocktail« aus Schwarzwälder Tradition,<br />

innovativen Produkten der beteiligten Firmen, touristische Qualitäten<br />

und eine ökologisch beispielhafte Stadt!<br />

Darüber hinaus eine tolle Vorlage für das Mehrländertreffen des<br />

<strong>VdU</strong>, das vom 6. bis 8. Oktober 2011 in Freiburg zum Thema »Ökologie<br />

trifft Ökonomie« stattfinden wird.<br />

4 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

5


DAS tHEMA: rEISE NACH CHINA<br />

6 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

7


DAS tHEMA: rEISE NACH CHINA<br />

Die Anschlussreise China – Daten und Fakten<br />

ein kurzer reisebericht von Ulrike Rohleff, board member Vdu international team (Vit)<br />

(Die ausführliche Fassung mit weiteren Bildern finden Sie online unter: http://www.vdu.de/international/vdu_international_team/berichte)<br />

Nach der Delegationsreise nahmen noch<br />

knapp zwanzig Vdu-Mitglieder an der Anschlussreise<br />

zu den touristischen Highlights<br />

Chinas teil. Die erste Station war Xi’an,<br />

ca. 8 Mio. Einwohner und fast in der Mitte<br />

Chinas gelegen. Man nennt Peking die<br />

Stadt der Gegenwart, Shanghai die Stadt<br />

der Zukunft und Xi’an die Stadt der Ver-<br />

gangenheit. Xi’an war die erste Hauptstadt<br />

des Kaiserreichs. weltbekannt wurde Xi’an<br />

1974, als bei archäologischen Ausgrabungen<br />

über 8.000 lebensgroße terrakotta-<br />

Soldaten entdeckt wurden.<br />

Zuerst besichtigten wir das Han Yan Ling<br />

Mausoleum. Anschließend ging es zur Großen<br />

wildganspagode, die von unzähligen<br />

buddhistischen tempeln umgeben ist. Am<br />

nächsten tag besuchten wir die terrakotta-<br />

Armee. Die Gruben mit den terrakotta-Soldaten<br />

befinden sich hinter Absperrungen,<br />

überdacht von dem eigentlichen Museumsbau,<br />

und trotz der vielen reihen an Menschen<br />

vor mir, gelang es mir am Schluss<br />

doch, die Figuren einmal selbst zu sehen.<br />

Abends gingen wir in das Shaanxi Grand<br />

opera House. Dort aßen wir zuerst zu<br />

Abend, wie üblich an großen runden<br />

tische n mit runden drehbaren Glasplatten<br />

in der Mitte, auf denen die verschiedenen<br />

Schalen mit reis, Fleisch, Fisch und Gemüse<br />

standen. Anschließend fand auf der<br />

großen Bühne eine farbenprächtige Show<br />

statt, mit Musik und tänzen aus der tang-<br />

Dynastie.<br />

Zweite Station war Guilin, ca. 5 Mio. Ein-<br />

wohner und richtung Vietnam gelegen.<br />

Die Landschaft um Guilin ist mit den vielen<br />

bizarren Felsformationen und Grotten ein<br />

beliebtes Ausflugsziel in China. Der Li-Fluss<br />

schlängelt sich mit seinen Nebenflüssen<br />

durch die Stadt. Am Nachmittag hatten wir<br />

Zeit, auf eigene Faust die Stadt zu erkunden,<br />

was wir bei herrlichem wetter auch<br />

ausgiebig taten.<br />

Am tag danach stand eine mehrstündige<br />

Flussfahrt auf dem Li-Fluss ins ca. 50 km<br />

südlich gelegene Yangshou auf dem Plan.<br />

Bei tropischen temperaturen brachen wir<br />

auf, und nur zum Fischfang abgerichtete<br />

Kormorane, Enten und wasserbüffel, die<br />

sich die wasserpflanzen im Fluss schmecken<br />

ließen, sahen uns zu. Es ist eine<br />

zauberhafte Landschaft mit dem sich windenden<br />

Fluss und den zahllosen grünen<br />

Bergen.<br />

In Yangshou selbst besichtigten wir das<br />

ländliche China: endlose reisfelder, Erdnusspflanzungen,<br />

einen Bauernhof und<br />

immer wieder Bauern mit den typischen<br />

Strohhüten und ihren wasserbüffeln. Vom<br />

Fubo-Berg genossen wir am nächsten tag<br />

einen weiten Blick über Guilin und seine<br />

bergige umgebung.<br />

unsere dritte Station war Hangzhou, ca.<br />

6 Mio. Einwohner und südwestlich von<br />

Shanghai gelegen. Hauptattraktion ist der in<br />

der Innenstadt gelegene »west Lake«. Dort<br />

sahen wir – nach der Besichtigung einer<br />

teeplantage und des Lingyin Klosters mit<br />

seinem herrlichen Garten – eine Show auf<br />

dem nächtlichen See, die wirklich der krönende<br />

Abschluss unserer China-reise war.<br />

regie führte der auch in Europa bekannte<br />

Yimou Zhang, die Musik komponierte der<br />

japanische Musiker Kitaro, der chinesische<br />

Popstar Jane Zhang sang und hunderte<br />

tänzern und tänzerinnen schwebten vor<br />

einer farbenprächtig angestrahlten natürlichen<br />

Kulisse über dem wasser – auf einer<br />

direkt unter an der wasseroberfläche aufgebauten<br />

Bühne.<br />

Mit einem Abschiedsessen in Shanghai<br />

ging eine erlebnisreiche reise mit vielen interessanten<br />

Vdu-Mitgliedern zu Ende. Das<br />

wirklich letzte Highlight dauerte nur sieben<br />

Minuten: im transrapid mit 430 km/h zum<br />

Flughafen Shanghai.<br />

Einwohner 1,33 Mrd. (2008) 138 Einwohner/ qkm<br />

Größe des Landes 9.597.995qkm (inkl. Taiwan, Hongkong, Macau)<br />

Aktuelle Wirtschaftliche Lage:<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP, Mrd. US$) 2009 2008<br />

4.909 4.519<br />

Bruttoinlandsprodukt je Einwohner (US$) 2009 2008<br />

BIP-Entstehung in % für 2009<br />

Wirtschaftswachstum Sektoren (%, real) 2009<br />

3.719 4.519<br />

10,6 Primärsektor<br />

46,8 Sekundärsektoren<br />

42,6 Tertiärsektor<br />

+4,2 Primärsektor<br />

+9,5 Sekundärsektor<br />

+ 8,9 Tertiärsektor<br />

Inflationsrate 2009 2008<br />

-0,7 5,9<br />

Prognose: 2010 2011<br />

3,6 3,2<br />

Arbeitslosigkeit (offiziell in Städten, %) 2009 2008<br />

4,3 4,2<br />

Einschätzung der Germany Trade and Invest –<br />

Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH:<br />

• Deutsche Exporte nach China sind im ersten Halbjahr 2010<br />

rasant gestiegen (+55% gegenüber ersten Halbjahr 2009)<br />

• Deutsche Unternehmen konnten von der Ausrichtung des chinesischen<br />

Konjunkturprogramms profitieren (erhöhte Zulieferbasis)<br />

• Weiterhin hohes Investitionswachstum in China dürfte auch<br />

weitere Dynamik für deutschen Anbieter bedeuten<br />

• Deutsche Unternehmen sind gut aufgestellt, um von Modernisierungsbestrebungen<br />

in China zu profitieren, aber es besteht so<br />

auch die Möglichkeit des Heranwachsens neuer Konkurrenten<br />

• Zukunftsträchtige Bereiche in China, in denen deutsche Unternehmen<br />

einiges anzubieten haben: Umwelttechnologien, Energieeffizienz,<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Unternehmen in China<br />

Es ist schwierig genaue Zahlen zu erhalten, zwischen Frauen und Männern<br />

wird nicht unterschieden, so spricht der »2nd National Economic<br />

Census« für 2008 von 7 Millionen »legal units« und fast 29 Millionen<br />

»self-employed individuals with licenses«. Laut China Association of<br />

Women Entrepreneurs (CAWE) gehören ihr 59 regionale Verbände mit<br />

insgesamt über 10.000 direkten Mitgliedern an. Der Shanghaier <strong>Unternehmerin</strong>nenverband<br />

hat allein über 300 Mitglieder.<br />

Quelle: Auswärtiges Amt und Germany Trade and Invest<br />

Außenhandel (Mrd. US$)<br />

2007 % 2008 % 2009 %<br />

Einfuhr 956 +20,8 1.133 +18,5 1.006 -11,2<br />

Ausfuhr 1.220 +26,0 1.431 +17,3 1.202 -16,0<br />

Saldo +264 +298 +196<br />

Einfuhrgüter und Ausfuhrgüter<br />

Einfuhrgüter<br />

(% der Gesamteinfuhr, SITC )<br />

Elektronik 21,3<br />

Rohstoffe 14,0<br />

Brennstoffe/ technische Öle 12,3<br />

Chemische Erzeugnisse 11,2<br />

Maschinen 8,9<br />

Elektrotechnik 6,2<br />

Mess- und Regeltechnik 5,5<br />

Nicht-Eisen-Metalle 3,8<br />

Eisen und Stahl 2,6<br />

Wirtschaftliche Beziehung Deutschlands zur Volksrepublik China<br />

Außenhandel (Mrd. US$)<br />

Ausfuhrgüter<br />

(% der Gesamteinfuhr, SITC)<br />

Elektronik 28,8<br />

Textilien und Bekleidung 13,9<br />

Elektrotechnik 7,9<br />

Maschinen 7,6<br />

Chemische Erzeugnisse 5,2<br />

Metallerzeugnisse 3,5<br />

Nahrungsmittel 2,7<br />

Mess- und Regeltechnik 2,6<br />

Eisen und Stahl 2,6<br />

2007 % 2008 % 2009 %<br />

Deutsche Einfuhr 56,42 +12,9 60,83 +7,8 55,45 -8,8<br />

Deutsche Ausfuhr 29,90 +8,8 34,07 +13,9 36,46 +7,0<br />

Saldo -26,52 -26,76 +196<br />

Friedensnobelpreisträger 2010<br />

Liu Xiaobo ist Schriftsteller und seit mehr als zehn Jahren ein star-<br />

ker Fürsprecher für die Achtung der Menschenrechte auch in China. Er<br />

nahm an den Tiananmen-Protesten 1989 teil, war ein führender Autor<br />

der »Charta 08«. In diesem Manifest wurden die Menschenrechte zum<br />

60. Jahrestag der UN-Menschenrechtscharta am 10. Dezember 2008<br />

auch für China eingefordert. Er wurde wegen dieser »Untergrabung der<br />

Staatsgewalt« 2008 zu elf Jahren Haft verurteilt.<br />

Das norwegische Nobelpreiskomitee gab Anfang Oktober bekannt, dass<br />

es unter den 237 Vorschlägen Liu Xiabo auswählte, um ihm den Friedensnobelpreis<br />

2010 zu verleihen. Der 54-Jährige erhält diese Auszeichnung<br />

laut des Kommitees, weil er lange und gewaltlos für fundamentale<br />

Menschenrechte in China gekämpft habe.<br />

8 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

9


PoLItIK uND wIrtSCHAFt<br />

1. Wollten sie schon als Kind<br />

Politikerin werden?<br />

Nein, als Kind war Fußball meine Leidenschaft.<br />

Ich träumte davon, Fußballstar zu<br />

werden. Auf den ersten Blick passt das<br />

nicht zur Politik, aber um politisch etwas<br />

erreichen zu können, braucht man ähnliche<br />

Eigenschaften wie ein Fußballer: Ausdauer,<br />

treffsicherheit, Kampfgeist, teamspiel und<br />

ab und an einen Elfmeter, den man dann<br />

auch verwandelt.<br />

2. sie wollten niemals werden wie…?<br />

Griesgrämige Besserwisser, Nörgler und<br />

notorische Nein-Sager.<br />

3. Wäre das Kind von damals zufrieden<br />

mit dem, was sie heute machen?<br />

Das Kind von damals würde mir bei<br />

meine m Alltag sagen, ich sollte öfter das<br />

Büro verlassen und mehr auf den Sport-<br />

platz gehen.<br />

4. Worauf sind sie stolz?<br />

Persönlich auf meine Familie; politisch<br />

frühzeitig eine Debatte um die Aussetzung<br />

der wehrpflicht geführt zu haben. Schon<br />

zu Beginn meines politischen Engagements<br />

habe ich mich für die Aussetzung<br />

der wehrpflicht eingesetzt und gemeinsam<br />

mit anderen in der FDP durchgesetzt. Die<br />

Frage entscheidet sich in diesen tagen.<br />

Jetzt können wir es schaffen, die wehrpflicht<br />

auszusetzen.<br />

Zehn Fragen an Birgit Homburger<br />

Birgit Homburger wurde am 11. april 1965 in singen (Landkreis Konstanz)<br />

geboren und ist verheiratet. sie trat 1982 in die FdP ein und zog<br />

bereits im dezem ber 1990 in den bundestag ein. seitdem ist sie mitglied<br />

des bundestags und wurde im Oktober 2009 zur Vorsitzenden der FdP-<br />

bundestagsfraktio n gewählt. des Weiteren ist birgit homburger mitglied im<br />

Präsidium der FdP und Landesvorsitzende der FdP baden-Württemberg.<br />

doch nicht nur Politik und Fußball prägen ihr Leben, auf ihrer Website gibt<br />

sie auch ihre Lieblingskochrezepte preis. mehr unter: www.homburger.de<br />

5. Was war ihre schwerste entscheidung?<br />

Große Verantwortung spürt man besonders<br />

bei Entscheidungen über Auslandseinsätze<br />

der Bundeswehr. Die Bundeswehr ist eine<br />

Parlamentsarmee. Jeder einzelne Abgeordnete<br />

entscheidet mit seiner Stimme<br />

über den Einsatz von Soldatinnen und Soldaten<br />

in einem Krisengebiet. Sie verdienen<br />

daher in besonderer weise die Solidarität<br />

und unterstützung der Abgeordneten des<br />

Deutschen Bundestages für ihren schwierigen<br />

und gefährlichen Einsatz im Ausland.<br />

6. Wer hat sie politisch am stärksten<br />

beeinflusst?<br />

Das ist schwer zu sagen. Eine von vielen<br />

beeindruckenden Persönlichkeiten der<br />

Libe ralen war für mich ralf Dahrendorf, bei<br />

dem ich das große Glück hatte zu studie-<br />

ren. Er prägt mit seiner Schrift »Bildung<br />

ist Bürgerrecht« die Debatte bis heute.<br />

Bildung ist die soziale Frage unserer Zeit.<br />

wir wollen sozialen Aufstieg durch Bildung<br />

ermöglichen. Kein Kind darf verloren gehen.<br />

Daher haben wir in der Koalition entschieden<br />

– trotz Sparens im Haushalt – in<br />

dieser Legis laturperiode 12 Milliarden Euro<br />

zusätzlich für Bildung und Forschung und<br />

damit für Zukunftsfragen einzusetzen.<br />

7. Welches Projekt liegt ihnen aktuell<br />

am herzen?<br />

Mein Sportprogramm möchte ich endlich<br />

konsequent umsetzen. Aber ernsthaft: ich<br />

kämpfe dafür, dass dieses Land endlich<br />

in neuen technologien und Entwicklungen<br />

wieder die Chancen sieht und nicht nur<br />

die risiken. wer stets nur daran denkt,<br />

was nicht funktioniert, was nicht geht,<br />

was nicht machbar ist, der verspielt die<br />

Zukunft unserer Jugend und den wohlstand<br />

unseres Landes. Gleichzeitig streite<br />

ich für eine neue Verantwortungsethik<br />

in der wirtschaft. In Familienunternehmen<br />

ist es selbstverständlich, dass die<br />

unternehmer persönlich für die eingegangenen<br />

risiken haften. Im Bereich der<br />

Kapitalgesellschafte n und beim Finanz-<br />

markt gab es in den letzten Jahren ekla-<br />

tante Fehlentwicklungen. Auch dort wollen<br />

wir durch entsprechende rahmenbedingungen<br />

erreichen, dass risiko und Haftung<br />

wieder zusammengebracht werden.<br />

8. Kanzlerin für eine Woche – was würden<br />

sie sofort verändern?<br />

Ich würde das Bundeskabinett zu einem<br />

Fußballspiel einladen und ihm zeigen, wie<br />

ein erfolgreiches Mannschaftsspiel aussieht.<br />

9. mit welchem manager würden sie gerne<br />

für eine Woche tauschen?<br />

Mit oliver Bierhoff, dem Manager der Fußballnationalmannschaft.<br />

10. Welche unternehmerin beeindruckt<br />

sie besonders?<br />

Mich begeistert, egal ob Frau oder Mann,<br />

jede/r, die/der etwas auf die Beine stellt,<br />

damit für andere einsteht und seine Ideen<br />

in die realität umsetzt.<br />

Zukunft heißt: Beruf und Familie!<br />

Von Ingrid Hofmann<br />

Mit Erleichterung beobachte ich die Erholung der deutschen wirtschaft.<br />

Die Nachfrage nach Zeit-Personal ist – wie in Aufschwungphasen<br />

üblich – stark gestiegen, sodass wir wieder viele Mitarbeiter<br />

einstellen konnten. Gleichzeitig merken wir natürlich, dass<br />

es immer schwieriger wird, qualifizierte Fachkräfte zu rekrutieren.<br />

Dass uns der Facharbeitermangel in Zukunft Sorgen bereiten<br />

würd e, ist lange bekannt. Lösungen sind jedoch nicht wirklich in<br />

Sicht. wie sichern wir unseren beruflichen Nachwuchs?<br />

Dabei wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine bedeu-<br />

tende rolle spielen. Leider wird dieses thema noch immer nicht<br />

ernst genug genommen. Doch sind wir zukünftig noch viel stärker<br />

darauf angewiesen, dass Väter und Mütter im beruflichen Leben<br />

bleiben. wir können es uns nicht leisten, auf die vielen gut ausgebildeten<br />

Frauen zu verzichten, nur weil sie vielleicht keine adäquate<br />

Kinderbetreuung oder Ganztagsschulen vorfinden. Irgendwie<br />

habe ich nicht das Gefühl, dass sich hier die Situation in den<br />

letzte n Jahren wirklich verbessert hat, obwohl hierfür doch Gelder<br />

im Bundeshaushalt dafür vorgesehen waren. Ich selbst nehme<br />

dieses thema sehr ernst und suche für meine Mitarbeiter stets<br />

individuelle Lösungen, da nicht jede Niederlassung gleich ist und<br />

Einheitslösungen nicht optimal wären. unterstützend nutzen wir<br />

das audit berufundfamilie, wobei wir das erste Audit 2006 durchgeführt<br />

haben, dem 2009 eine reauditierung folgte.<br />

Natürlich werden wir zudem mehr in die weiterbildung von ältere n<br />

Mitarbeitern investieren müssen und deren Qualitäten in unse-<br />

ren Betrieben länger als vielleicht bisher in Anspruch nehmen. Ich<br />

glaube sowieso, dass gemischte teams aus Frauen und Männern,<br />

jüngeren und älteren Mitarbeitern für die unternehmen am wünschenswertesten<br />

sind, um das wissen und die Begabungen optimal<br />

zu nutzen. Das setzt aber voraus, dass uns die Bedürfnisse<br />

unserer Mitarbeiter bekannt sind. Dafür nutzen wir u. a. den wettbewerb<br />

»Great Place to work«. Als Bewertungsgrundlage dient<br />

dem veranstaltenden Institut eine anonyme Befragung der Mitarbeiter<br />

zu den themen Fairness und respekt, die Identifikation<br />

der Beschäftigten mit ihren Aufgaben und ihrem Arbeitgeber und<br />

die Qualität der Zusammenarbeit innerhalb des unternehmens.<br />

weiterhin werden die einzelnen Programme und Maßnahmen mit<br />

einbezogen, die das unternehmen im Personalbereich durchführt.<br />

Selbstverständlich erkenne ich aufgrund der Auswertungen<br />

auch noch Handlungsbedarf. Andererseits muss man in der<br />

Auseinander setzung mit den Mitarbeitern auch deutlich machen,<br />

dass nicht alles, was gewünscht wird, umgesetzt werden kann.<br />

wir nehmen öfters an wettbewerben teil, da man im Vergleich mit<br />

anderen unternehmen deutlicher erkennt, wo die eigenen Stärken<br />

und Schwächen liegen. Außerdem lasse ich mich gerne von guten<br />

Ideen anderer unternehmen inspirieren.<br />

Last but not least wird es doch die zentrale Aufgabe unsere Gesellschaft<br />

sein müssen, schon sehr früh – im Kindergarten, in den<br />

Hauptschulen, in den weiterführenden Schulen – für Chancengleichheit<br />

aller Kinder zu sorgen. unter Chancengleichheit versteh e<br />

ich nicht, allen Kindern den Nachhilfeunterricht zu finanzieren, son-<br />

dern die Entwicklung eines Schulsystems, das eine individuelle<br />

Förderung ermöglicht und den vielen Kindern mit Migrationshintergrund<br />

oder aus bildungsfernen Elternhäusern gute Chancen biete t,<br />

den tatsächlichen Begabungen entsprechende Schulbildungen zu<br />

ermöglichen.<br />

Haben wir alle diese Hausaufgaben erledigt, taucht eine weitere<br />

Frage auf: was machen wir, wenn trotzdem in einigen Jahren Personalmangel<br />

vorherrscht? Sind wir dann das Land, das für Menschen<br />

aus anderen Kulturkreisen tatsächlich ein »Einwanderungsland«<br />

ist und diese Menschen willkommen heißt?<br />

Ingrid Hofmann ist langjähriges Mit-<br />

glied des <strong>VdU</strong> und Alleingesellschaf-<br />

terin des Zeitarbeitsunternehmens<br />

I.K. Hofmann GmbH in Nürnberg,<br />

das sie 1985 gegründet hat. Hofmann<br />

Personal gehört mit 70 Niederlassungen<br />

in Deutschland sowie<br />

Tochterfirmen in Österreich, England,<br />

USA und Tschechien zu den größten<br />

deutschen Zeitarbeitsunternehmen<br />

mit durchschnittlich 15.000 Mitarbeitern.<br />

Vier Mal wurde das Unternehmen mit dem Preis »Bayerns Best 50«<br />

ausgezeichnet. Seit 2008 zählt Hofmann Personal zu den hundert besten<br />

Arbeitgebern Deutschlands. 2003 wurde Ingrid Hofmann als einzige Frau in<br />

das Präsidium der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />

(BDA) gewählt und ist Vizepräsidentin des Bundesverbands Zeitarbeit<br />

Personal-Dienstleistungen e.V. (BZA). Sie erhielt bereits den Vogue Business<br />

Award, wurde <strong>Unternehmerin</strong> des Jahres 2002, erhielt 2006 die bayerische<br />

Staatsmedaille und 2007 das Bundesverdienstkreuz.<br />

10 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

11<br />

I.K.Hofmann GmbH


PoLItIK uND wIrtSCHAFt<br />

Risse in der »Gläsernen Decke«<br />

Kerstin Andreae, sprecherin für Wirtschaftspolitik in der bundestagsfraktion bündnis 90/die Grünen,<br />

erläutert in ihrem standpunkt die Gründe für den »entwurf eines Gesetzes zur geschlechtergerechten<br />

besetzung von aufsichtsräten« und stellt das Konzept vor, um den anteil von Frauen in aufsichtsräten<br />

zu erhöhen. die Zielvorgabe lautet: eine 40-Prozent-Quote.<br />

Eine verbindliche Frauenquote ist in greifbare Nähe gerückt. Die<br />

Eu plant einen Vorstoß und auch die Justizminister der Bundesländer<br />

sind für gesetzliche regelungen. Es ist höchste Zeit, dass<br />

gut ausgebildete, ideenreiche und engagierte Frauen endlich ihre<br />

Chance bekommen. Es ist gerechter und es ist gut für die unternehmen.<br />

Firmen mit höherem Frauenanteil in ihren Führungsetagen<br />

sind wirtschaftlich erfolgreicher und innovativer. und der Fach- und<br />

Führungskräftemangel klopft bereits an die türen. Es ist unternehmerisch<br />

klug und vorausschauend, das Know-how und die Fähigkeiten<br />

von Frauen besser zu nutzen. Eine gesetzliche Quote wird<br />

helfen, den Aufholprozess in den Firmen spürbar zu beschleunigen<br />

und für die unternehmen planbar zu machen.<br />

Freiwillige Zusagen haben leider wenig bewegt. weder die 2001er<br />

12<br />

Vereinbarung der Bundesregierung mit den Arbeitgeberverbänden<br />

noch Vorgaben im deutschen Corporate Governance Kodex haben<br />

an der Männerdominanz in den Führungsetagen etwas geändert.<br />

Bei den 200 größten deutschen unternehmen sitzt nur in jedem<br />

50-sten Vorstandssessel eine Frau. In den Aufsichtsräten sieht es<br />

zwar etwas besser aus, immerhin sind fast 10 Prozent Frauen.<br />

Allerdings sind es mit über 70 Prozent ganz überwiegend Arbeitnehmervertreterinnen,<br />

die Aktionärsseite wählt nach wie vor kaum<br />

Frauen in den Aufsichtsrat.<br />

Der grüne Gesetzentwurf zieht jetzt die Konsequenz aus dem<br />

Scheitern der freiwilligen Zusagen der wirtschaft und liefert die<br />

Blaupause, wie eine gesetzliche Quote in Deutschland wirklich<br />

funktionieren könnte. wir haben uns zu diesem thema mit gesell-<br />

Energie-Tankstelle seit 15 Jahren:<br />

• Erfahrungsaustausch<br />

• Diskussionsforen<br />

• Seminare<br />

• Mentoring-Arena<br />

• Kooperationsbörse<br />

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schaftlichen Netzwerken sachkundige Verbündete gesucht. wir<br />

haben ins Ausland geschaut, was dort gut läuft und was nicht. Am<br />

weitesten ist Norwegen, wo seit 2006 mindestens 40 Prozent der<br />

Aufsichtsräte Frauen sein müssen. Aber auch in den Niederlanden<br />

und Frankreich hat eine 30- bzw. 40-prozentige Frauenquote bereits<br />

erste parlamentarische Hürden genommen.<br />

Besonders großen wert haben wir auf angemessene und realistisch<br />

umsetzbare regelungen gelegt, die in unser rechtssystem gut hi-<br />

neinpassen. So soll die Quote in einem ersten Schritt nur für bör-<br />

sennotierte und für mitbestimmte unternehmen mit mehr als 500<br />

Mitarbeitern gelten. Diese unternehmen sind mit Bestimmungen für<br />

die Bildung eines Aufsichtsrats bereits vertraut. Außerdem wollen<br />

wir eine mehrjährige Anpassungsphase für die unternehmen. Erst<br />

ab 2017 sollen Aufsichtsräte zu mindestens 40 Prozent mit Frauen<br />

besetzt sein. Dabei haben wir uns ganz bewusst gegen gesetzliche<br />

Qualifizierungsmaßnahmen und staatlich organisierte Bewerberinnenpools<br />

entschieden. Das kann die wirtschaft besser.<br />

um Konflikte mit der Mitbestimmung in unternehmen zu umgehen,<br />

haben wir uns zu einer zweigeteilten Quote entschieden. Die von<br />

der Kapitalseite in den Aufsichtsrat entsandten Mitglieder unterliegen<br />

der 40-Prozent-Mindestquote. Die Arbeitnehmerseite entsendet<br />

ihre Mitglieder nach dem Geschlechterverhältnis in der Beleg-<br />

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Kerstin Andreae<br />

Sprecherin für<br />

Wirtschaftspolitik<br />

in der Bundestagsfraktion<br />

Bündnis 90/Die Grünen<br />

schaft. Damit die Quote auch wirklich ein »scharfes Schwert« in der<br />

Hand der Frauen ist, haben wir abgestufte Sanktionen vorgesehen.<br />

So soll z. B. ein Hauptversammlungsbeschluss der gegen die Quote<br />

verstößt, nichtig sein. Gleiches soll für die Beschlüsse eines quotenwidrig<br />

besetzten Aufsichtsrates gelten.<br />

Den Gesetzentwurf zum Download finden Sie unter:<br />

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/032/1703296.pdf<br />

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13


»Doxa? Kenne ich nicht –<br />

ach, Sie meinen Fashy-Wärmflaschen,<br />

natürlich, die haben wir doch zu Hause!«<br />

solch eine antwort ist Helgard Butzmann im Laufe der Jahre gewöhnt, wenn sie nach ihrem unternehmen<br />

gefragt wird. denn ihre Firma trägt einen anderen namen als das erfolgreiche Produkt, das dort<br />

hergestellt wird. und es ist ein echter Klassiker, der sich immer wieder neu erfindet: die Wärmflasche.<br />

im unternehmensportrait stellen wir ihnen Vdu-mitglied helgard butzmann und die doxa Gmbh aus<br />

Wiehe in thüringen vor, die zwar einen alten ddr-betrieb aufgrund mangelnder Wettbewerbsfähigkeit<br />

nicht weiterführen konnte, aber mit einer neuen idee zum europäischen marktführer wurde.<br />

Über den Mauerfall und die wiedervereinigung freute sich Helgard<br />

Butzmann damals sehr, doch andererseits beschäftigte sie auch<br />

die Sorge um das Ammendorfer Plastwerk, in dem die Ingenieurin<br />

damals als Produktionsleiterin tätig war. So schrieb sie an die westdeutsche<br />

Zeitschrift »Kunststoffe«, die all die Jahre ihren weg nach<br />

wiehe fand. Helgard Butzmann bedankte sich per Brief für diese<br />

Sendungen und bat um eine kostenfreie Anzeige. Mit der wollte sie<br />

auf die Situation des werks aufmerksam machen und neue Partner<br />

finden. Die »Kunststoffe«-redaktion druckte die Anfrage ab und daraufhin<br />

kamen viele unternehmer, die sich vor ort ein Bild machten.<br />

Doch alle gaben die gleiche Antwort: Aus diesem werk wird nichts!<br />

Davon ließ sich Helgard Butzmann nicht einschüchtern, sondern<br />

antwortete den unternehmern, dass sie offen für Neues sei und<br />

sich bestimmt andere Ideen aus dem Kunststoffbereich umsetzen<br />

ließen. Daraufhin kam die Fashy GmbH auf sie zu, da die Firma bereits<br />

Erfahrung in diesem Bereich hatte.<br />

Am 1. Januar 1990 fing Helgard Butzmann bei Fashy an und gründete<br />

ein halbes Jahr später die Doxa GmbH in wiehe/thüringen,<br />

als selbstständige juristische Firma, die seitdem wärmflaschen<br />

und Bade- bzw. Freizeitschuhe produziert. Vor ort gibt es heute<br />

60 Arbeitsplätze und über Fashy läuft der Vertrieb der Produkte.<br />

Die Doxa GmbH knüpfte sinnbildlich an die alte Plastverarbeitung<br />

an und in der Anfangsphase wurden viele eigene Entwicklungen<br />

vorangetrieben. Darunter war z. B. die Idee, wäschesäcke herzustellen,<br />

die sich in der waschmaschine auflösen. Hierfür wurde die<br />

Firma sogar mit einem Innovationspreis ausgezeichnet. Doch sehr<br />

schnell nahm das Kerngeschäft, die wärmflasche, die meiste Zeit<br />

der wirtschaftsingenieurin und zweifachen Mutter in Anspruch,<br />

denn ihr Produkt war einfach zu erfolgreich. Bald schon erreichte<br />

die erste Produktionshall e ihre Kapazitätsgrenzen, ebenso die<br />

zweite und es musste bereits zum dritten Mal seit 1991 neu gebaut<br />

werden.<br />

Foto: Thüringer Allgemeine Zeitung<br />

Der Klassiker »wärmflasche« avancierte zum Star der Firma und<br />

seit 2009 werden sogar drei Millionen Stück pro Jahr hergestellt.<br />

Insgesamt produzierte die Doxa GmbH seit 1991 die rekordsummen<br />

von 35 Millionen wärmflaschen und weiteren 12,5 Millionen<br />

Badeschuhen. Die Produkte, die Helgard Butzmann und ihre Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter herstellen, sind somit nahezu in jedem<br />

deutschen Haushalt vertreten. Gekauft werden sie zwar<br />

meist von Frauen, jedenfalls in Deutschland, aber es gibt<br />

auch einen internationalen Absatzmarkt. Neben Kunden<br />

aus Japan, China und den Niederlanden gibt es<br />

vor allem viele Fans in England. Insgesamt läuft<br />

der Vertrieb in 47 Länder weltweit. Helgard Butzmann<br />

hat es in nicht einmal 20 Jahren geschafft<br />

vom Standort wiehe aus Europas Marktführer zu<br />

werden.<br />

Das Geheimnis des Verkaufserfolgs? Qualität,<br />

die ihren Preis hat. »wir sind im weltvergleich<br />

nicht die Billigsten, aber wir sind die Besten«,<br />

beschreibt es die Geschäftsführerin. und das<br />

zeigt sich immer wieder, denn jede wärmflasche<br />

wird auf intakte Schweißnaht und Schraubverschluss<br />

intensiv geprüft. Beispielsweise wird<br />

180 Kilogramm Druck auf die mit wasser gefüllte wärmflasche<br />

ausgeübt, um die reißfestigkeit und Haltbarkeit zu testen. Außerdem<br />

werden Stichproben 168 Stunden lang bei 90 Grad gekocht,<br />

um damit die haushaltsübliche Verwendung einer wärmflasche zu<br />

simulieren, denn trotz Alterungsabnutzungen muss das Material<br />

auch bei intensivem Gebrauch mindestens zwei Jahre lang halten.<br />

Das Besondere an den Produkten der Doxa GmbH ist deshalb das<br />

Material. Die verwendeten thermoplastischen Kunststoffe – weshalb<br />

die wärmflasche in Fachkreisen auch »thermophor« genannt<br />

wird – vertragen Hitze besser als Gummi und sind damit langlebiger.<br />

und es hat noch einen weiteren, für den Konsumenten wohl<br />

noch entscheidenderen Vorteil: den Geruch. Gummi würde bei der<br />

Verarbeitung und beim Gebrauch zu unangenehm riechen. Die<br />

Kunststoffmasse hingegen, die aus einem ebenfalls in Deutschland<br />

hergestellten Granulat besteht, ist geruchsneutral und ihr können<br />

Duftstoffe zugeführt werden. So haben die in wiehe hergestellten<br />

wärmflaschen einen speziellen Apfel-Zitrus-Duft, wenn sie das<br />

werk verlassen.<br />

Dass die Verarbeitung aller Einzelteile seit jeher nach deutschen<br />

umweltstandards erfolgt und in den Materialien keine Giftstoffe<br />

enthalten sind, ist für die Doxa GmbH ebenso selbstverständlich,<br />

aber wiederum auch ein wettbewerbsvorteil. Genauso wie jede<br />

Verarbeitungsstufe begutachtet wird und jede wärmflasche zertifiziert<br />

ist. Eine weitere Besonderheit ist die Herstellung, die nicht<br />

aus betriebswirtschaftlichem Kalkül entstand, sondern um ressourcen<br />

zu schone n. Es wird darauf geachtet, dass bei den ein-<br />

zelnen Kunststoffteilen kein »Verschnitt« entsteht und dies kommt<br />

der umwelt zugute. Der so genannte »Anguss« der wärmflasche<br />

und der überschüssige rand werden nach dem Erkalten einfach<br />

gemahlen und dem übrigen Kunststoffgranulat wieder zugesetzt.<br />

So entstehen wärmflaschen, die durch ihre robustheit, Langlebigkeit<br />

und ressourcenschonung überzeugen. Aber damit hört<br />

die Kreativität des unternehmens nicht auf, sondern setzt sich bei<br />

der Handhabung und dem Design fort. Neben den bewährten<br />

Basismodellen, die es in vielen Farben und verschiedenen<br />

oberflächen und Formen gibt, sind auch trendige<br />

Designerstücke und Plüsch- oder Stofftierbezüge<br />

erhältlich. Erweitert wird die Produktionspalette<br />

ebenfalls durch neue Ideen. So sind die Formen,<br />

Farben und Ausprägungen des »Klassikers« und<br />

Ideen für neue trends noch lange nicht ausgereizt,<br />

wie Helgard Butzmann berichtet. Die »Kissen-wärmflasche«<br />

z. B. wölbt sich beim Eingießen<br />

des heißen wassers nicht, sondern behält<br />

ihre Form. Ebenso werden die Badeschuhe um<br />

neue Modelle und modische Aspekte erweitert.<br />

Im firmeneigenen Labor wurde des weiteren ein<br />

Heilerde-wärmekissen als Naturwärmespeicher<br />

mit Aroma entwickelt. Seit dem letzten winter<br />

gibt es die Kissen mit den Düfte n orange und<br />

Foto: Fashy<br />

PoLItIK uND wIrtSCHAFt<br />

Lavendel im Handel und sie entwickeln sich gerade zum nächsten<br />

Verkaufsschlager der Firma.<br />

Der Erfolg der Doxa GmbH wird also weitergehen, auch wenn es<br />

Mitte nächsten Jahres zu einem Führungswechsel kommen wird.<br />

Nach genau 20 erfolgreichen Jahren an der Firmenspitze wird<br />

Helgar d Butzmann die Doxa GmbH an einen Nachfolger übergeben.<br />

Die DOXA GmbH (Produktionsstandort der<br />

Fashy GmbH) wurde 1991 in Wiehe/ Thüringen<br />

gegründet und ist ein Kunststoffverarbeiter und -entwickler. Das Unternehmen<br />

verarbeitet Kunststoffe im Spritzgussverfahren (kompakt und geschäumt),<br />

und realisiert alle Farbvorgaben. Am Standort werden Wärmflaschen<br />

und Freizeitschuhe produziert.<br />

Die Fashy GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen mit europäischer-<br />

und internationaler Ausrichtung und einer der führenden Anbieter<br />

bei Wärmflaschen. Das 1948 in Stuttgart gegründete Unternehmen handelte<br />

ursprünglich als »Gummi-Kraus« mit Badehauben, Freizeitartikeln<br />

und Haushaltsprodukten und produziert seit 1976 Wärmflaschen. Heute<br />

ist der Hauptsitz im Baden-Württembergischen Korntal-Münchingen. Hier<br />

entwickeln die Experten von Fashy innovative Produkttrends und -ideen<br />

für die Geschäftsfelder »Rund ums Wasser« und »Wärme zum Wohlfühlen«,<br />

beispielsweise Bademode, Badeschuhe, Schwimmbrillen sowie Babyartikel-<br />

und Textilien. Die Produkte von Fashy sind in mittlerweile rund 70<br />

Ländern weltweit zu Hause. Weitere Informationen unter: www.fashy.de<br />

14 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

15


tHEMA<br />

Frauenbeirat der HypoVereinsbank<br />

Starke Frauen mit starken Ideen<br />

seit anfang des Jahres beraten 30 herausragende unternehmerinnen und managerinnen die hypoVereinsbank<br />

und stoßen initiativen zur besseren Verankerung und Förderung von Frauen in der Finanzbranche<br />

an. ihr Kernanliegen ist Gender diversity. doch es geht noch um mehr: die Frauen wollen ihre<br />

erfahrung als top-Führungskräfte der deutschen Wirtschaft zum Wohle der gesamten bank einbringen<br />

und die öffentliche agenda mit ihren themen mitgestalten.<br />

Als erste Bank in Deutschland hat die HypoVereinsbank (HVB),<br />

Mitglied der uniCredit Group, Anfang 2010 einen Frauenbeirat<br />

gegründet und damit einen neuen Akzent in der deutschen Finanzbranche<br />

gesetzt. Die Mitglieder des Frauenbeirats haben ihre<br />

Karriere auf ganz verschiedene weise und in unterschiedlichen<br />

Branchen gestaltet, doch was die rund 30 unternehmerinnen und<br />

Managerinnen eint ist ihr Erfolg, Durchsetzungsvermögen und der<br />

wille zur Veränderung.<br />

So ist es Gründungspräsidentin und rechtsanwältin Dr. Susanne<br />

weiss wichtig, mit der Arbeit im Frauenbeirat nicht nur auf den<br />

dringenden Handlungsbedarf hinzuweisen, sondern auch Lösungsansätze<br />

zu entwickeln und öffentlich sowie innerhalb der<br />

HVB zu diskutieren.<br />

Der HVB Frauenbeirat richtet den Fokus auf drei Kernbereiche:<br />

Frauen als Kundinnen der Bank, Frauen als Mitarbeiterinnen und<br />

Frauen in der Gesellschaft. Somit möchte die Bank der stetig<br />

steigenden Bedeutung der Frauen bei Finanz- und Kaufentscheidungen<br />

rechnung tragen. Bereits heute stellen sie eine sehr bedeutende<br />

Kundengruppe für die Bank dar. Der Frauenbeirat wird<br />

entscheidend dazu beitragen, auf die spezifischen Bedürfnisse der<br />

Kundinnen aber auch Mitarbeiterinnen noch besser einzugehen.<br />

Mehr als 50 Prozent der Belegschaft sind Frauen. Dennoch sind<br />

sie im Management der Bank unterrepräsentiert. Bis 2012, so das<br />

Ziel, will die HypoVereinsbank den Anteil weiblicher Führungskräfte<br />

deutlich erhöhen.<br />

oliver Maassen, Bereichsvorstand Personal HypoVereinsbank,<br />

arbeitet engagiert daran, Mitarbeiterinnen den weg in die Füh-<br />

rungsetagen zu ebnen: »Es zeigt sich, dass wir mit unserer fa-<br />

milienorientierten Personalpolitik auf dem richtigen weg sind, es<br />

sich aber durchaus lohnt, wenn wir unsere Aktivitäten hierbei auch<br />

noch weiter forcieren und verbessern, um unsere Mitarbeiterinnen<br />

künftig noch stärker bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

aktiv zu unterstützen.«<br />

Frauenbeirat als Sounding Board<br />

Der Frauenbeirat soll die Bank auf diesem weg begleiten, Initiativen<br />

anstoßen und konkrete Maßnahmen entwickeln. Die Bank<br />

möchte einerseits von der wertvollen Beratungskompetenz erfahrener<br />

unternehmerinnen profitieren und zum anderen einen eigenen<br />

Beitrag leisten, die rolle der Frau in der deutschen wirtschaft<br />

weiter zu stärken.<br />

»Die rund 30 Managerinnen sollen als Sparringspartner des Vor-<br />

standes agieren. Feedback und Kritik sowie die regelmäßige Dis-<br />

kussion von wirtschafts- und gesellschaftspolitischen themen mit<br />

Frauenbezug sind ausdrücklich erwünscht«, sagt Anne Gfrerer,<br />

Leiterin Identity & Communications, HypoVereinsbank.<br />

Auch Dr. theodor weimer, Sprecher des Vorstands der HypoVer-<br />

einsbank und Country Chairman Germany uniCredit Group, betont<br />

als Schirmherr die wichtige Funktion des Frauenbeirats, der für<br />

ihn wie ein »Sounding Board« wirkt. Er freut sich darüber, dass die<br />

resonanz auf die Aktivitäten des Beirats durchweg sehr positiv ist<br />

und dass die Arbeit als Bereicherung wahrgenommen wird – ob<br />

beim Engagement in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Belangen<br />

oder bei der Förderung von Frauen.<br />

Initiativen mit Erfolg<br />

Am 8. November kam in München der HVB Frauenbeirat zu seiner<br />

zweiten Sitzung zusammen. Im Vordergrund standen Ergebnisse<br />

der laufenden Aktivitäten und die Diskussion über neue Initiativen.<br />

Bisher ist es dem Gremium gelungen, eine reihe von themen anzustoßen.<br />

Dazu gehören das Mentoring für Nachwuchsmanagerinnen<br />

durch Frauenbeiratsmitglieder der HypoVereinsbank, der<br />

interne Ideenwettbewerb »2020 – 10 Minuten für die Bank von<br />

morgen« mit fast 500 Einreichungen von HVB-Mitarbeitern sowie<br />

das wissensforum »Zukunft Finanzen 2010« für Berufseinsteiger,<br />

Studenten und Young Professionals, das im rahmen der Initiative<br />

Financial Education am 23. November gemeinsam mit der Süddeutschen<br />

Zeitung veranstaltet wurde.<br />

Netzwerken: Changing-Leadership-Symposien<br />

Mit der reihe »Changing Leadership« hat der HVB Frauenbeirat<br />

darüber hinaus ein regelmäßiges Symposium ins Leben gerufen,<br />

das mit Experten aus wirtschaft, Gesellschaft und Kultur die Frage<br />

nach moderner Führung und zeitgemäßem Management stellt. Im<br />

rahmen des ersten Symposiums der reihe »Changing Leadership<br />

– warum wir eine neue Kultur der Führung brauchen« im Februar<br />

2010 diskutierten die Gäste, darunter Anselm Bilgri, Ines Kolmsee,<br />

Anja Krusel und Peter wippermann, über trends, werte und spezifische<br />

Kompetenzen für Führungskräfte in unternehmen. wie Dr.<br />

theodor weimer in seiner Key Note herausstellte, ziele Führung in<br />

Zukunft verstärkt auf langfristige werteentwicklung aber auch auf<br />

individuelle Verantwortung für die geleistete Arbeit. Die nächste<br />

Veranstaltung der reihe soll im Frühjahr 2011 stattfinden und die<br />

Arbeitswelt im wandel und deren Implikationen für unternehmen,<br />

Manager und Mitarbeiter zum thema haben.<br />

Bei Interesse liefert die Webseite www.hvb-frauenbeirat.de<br />

weitere Informationen zu den Themen und zur Arbeit des HVB Frauenbeirats.<br />

Anzeige<br />

<br />

»Es gibt viele <strong>Unternehmerin</strong>nen,<br />

die zur Förderung von<br />

Frauen beitragen wollen.<br />

Ich bin stolz, mich als Gründungspräsidentin<br />

des HVB<br />

Frauenbeirats aktiv<br />

einbringen zu können.«<br />

Dr. Susanne Weiss,<br />

Schirmherrin und Gründungspräsidentin,<br />

Partnerin der<br />

Rechtsanwaltskanzlei Weiss,<br />

Walter, Fischer-Zernin<br />

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16 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

17


PoLItIK uND wIrtSCHAFt<br />

Gleichstellung in der<br />

Lebensverlaufsperspektive<br />

Von Prof. Dr. Martina Stangel-Meseke, mitglied im Vdu-Landesvorstand ruhrgebiet, hochschuldozentin<br />

und Geschäftsführerin der t-velopment Partner für team- und effektivitätsentwicklung. martina<br />

stangel-meseke ist des Weiteren mitglied einer sachverständigenkommission, die den ersten Gleichstellungsbericht<br />

der bundesregierung erstellt. dazu untersucht die interdisziplinäre sachverständigenkommission<br />

erfolge und herausforderungen der Gleichstellungspolitik »in Lebensverlaufsperspektive«<br />

und soll langfristige Perspektiven der Gleichstellungspolitik praxisnah im auftrag des bundesministeriums<br />

für Familie, senioren, Frauen und Jugend erarbeiten. Worum es bei einer Gleichstellungspolitik<br />

gehen muss, warum ein bericht dazu notwendig ist und wer in der Kommission mitarbeitet, erläutert<br />

martina stangel-meseke in ihrem beitrag.<br />

Für das zukünftige wachstum der wirtschaft und mit Blick auf die<br />

Herausforderungen, die sich aus dem demografischen wandel für<br />

die wirtschaft und Gesellschaft ergeben, nehmen Gleichstellungs-<br />

fragen einen zentralen Stellenwert ein. Gleichstellungspolitik steht<br />

in einem wechselseitig abhängigen Verhältnis zu demografischen,<br />

gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen,<br />

die ihrerseits neue Anforderungen an eine zeitgemäße Gleichstellungspolitik<br />

stellen. Der wirtschaftliche Strukturwandel macht<br />

den Erhalt und die Erneuerung der Beschäftigungsfähigkeit im Erwerbsleben<br />

bis hin zum heraufgesetzten rentenalter erforderlich;<br />

der demografische wandel mit der einhergehenden Alterung der<br />

Gesellschaft erzeugt einen für Familien nicht mehr privat zu bewältigenden<br />

Pflegebedarf; die Entwicklung der Gesellschaft zu einer<br />

sprachbetonten Dienstleistungsgesellschaft fordert die Migrationspolitik<br />

zunehmend, die Sprachvermittlung bei der Bildung zugewanderter<br />

und zuwandernder Migranteninnen und Migranten fest<br />

zu verankern, um ungleichheiten im Lebensverlauf durch Bildungsarmut<br />

entgegenzusteuern. Diese nicht abschließend aufgezählten<br />

Zukunftsherausforderungen gleichermaßen zu bewältigen, ist eine<br />

zentrale Aufgabe der Gleichstellungspolitik.<br />

Dabei muss sich Gleichstellungspolitik heute an Frauen wie an<br />

Männer richten. Frauen- und Männerleben beeinflussen sich gegenseitig<br />

auf vielfältige weise – sowohl in Paarbeziehungen als<br />

auch gesamtgesellschaftlich. Gleichstellungspolitik bewirkt nur<br />

dann Veränderungen und Erfolge für Frauen (Männer), wenn sich<br />

auch Einstellungen, werte und Mentalitäten seitens der Männer<br />

(Frauen) ändern. Darüber hinaus sind auch Männer erheblich von<br />

gesellschaftlichen Veränderungen betroffen und verlieren bisher<br />

gültige gesellschaftliche orientierungen und Identifizierungen.<br />

Gleichstellungspolitik heute muss daher zeitgemäße Antworten für<br />

die individuell unterschiedlichen Lebensentwürfe und Lebensverläufe<br />

von Frauen und Männern finden. Beide Geschlechter sollen<br />

die option haben und entsprechende rahmenbedingungen dafür<br />

vorfinden, ihre Erwerbsaufgaben mit ihren Fürsorgepflichten vereinbaren<br />

zu können, ohne dass sich daraus gravierende berufliche<br />

einkommens- oder rentenbezogene Nachteile ergeben. Dafür<br />

muss sowohl die Diskontinuität der Lebensläufe sozial besser<br />

gesichert werden als auch die Kontinuität von Erwerbsverläufen<br />

gestärkt werden.<br />

Der erste Gleichstellungsbericht der Bundesregierung ist eine<br />

perspektivisch zusammenfassende Darstellung, der diesen Entwicklungen<br />

sowie der aktuellen Situation von Frauen und Männern<br />

in Deutschland rechnung tragen möchte. unter der Vorgabe<br />

»Gleichstellungspolitik in der Lebensverlaufsperspektive« und auf<br />

der Basis wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse werden Handlungsempfehlungen<br />

identifiziert, deren umsetzung Frauen und<br />

Männern in allen Lebensbereichen und in allen Phasen des Lebenslaufs<br />

gleiche Chancen ermöglichen. Es gilt, entscheidende<br />

wirkungsfelder für eine zukünftige Gleichstellungspolitik aufzuzeigen,<br />

Anregungen aus internationalen Vergleichen und europäische<br />

Anstöße zu nutzen und Gleichstellungspolitik als konstitutives Element<br />

einer übergeordneten Politik zu begreifen.<br />

Zur Erarbeitung des Ersten Gleichstellungsberichts der Bundesregierung<br />

hat die damalige Bundesministerin für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend, Dr. ursula von der Leyen, am 23. Juni 2008<br />

eine unabhängige und interdisziplinär zusammengesetzte Sachverständigenkommission<br />

einberufen. Dieser gehören an:<br />

• Prof. Dr. Gerhard Bosch, universität Duisburg-Essen<br />

(Arbeits- und wirtschaftssoziologie)<br />

• Prof. Dr. Cornelia Helfferich, Evangelische Hochschule<br />

Freiburg (Soziologie)<br />

• Prof. Dr. ute Klammer, universität Duisburg-Essen<br />

(Politische wissenschaften, insbesondere Sozialpolitik)<br />

• Prof. Dr. uta Meier-Gräwe, Justus-Liebig-universität<br />

Gießen (wirtschaftslehre des Privathaushalts und Familien-<br />

wissenschaft)<br />

• Prof. Dr. Paul Nolte, Freie universität Berlin<br />

(Neuere Geschichte)<br />

• Prof. Dr. Margarete Schuler-Harms, Helmut-Schmidt-universi-<br />

tät/universität der Bundeswehr Hamburg (Öffentliches recht)<br />

• Prof. Dr. Martina Stangel-Meseke, BitS Business and Infor-<br />

mation technology School gGmbH, Iserlohn (wirtschafts-<br />

psychologie)<br />

Prof. Dr. Ute Klammer,<br />

Vorsitzende der<br />

Gleichstellungs kommission, und<br />

Prof. Dr. Martina Stangel-Meseke<br />

Zur unterstützung der Kommissionsarbeit wurde eine Geschäfts-<br />

stelle bei der Fraunhofer-Gesellschaft in München eingerichtet.<br />

Der erste Gleichstellungsbericht der Bundesregierung wird nach<br />

einer Klärung der Inhalte und Leitbilder einer lebenslauforientierten<br />

Gleichstellungspolitik im Schwerpunkt unter anderem rollenbilder<br />

im unterhalts-, Einkommenssteuer- und Sozialrecht beleuchten,<br />

welche entscheidend zur Institutionalisierung unterschiedlicher Lebensverläufe<br />

von Frauen und Männern beitragen. weiterhin werden<br />

die reproduktion von Geschlechter- und sozialer ungleichheit<br />

in einer Analyse der Bildungsbiografien aufgezeigt. Die ungleiche<br />

teilhabe von Frauen und Männern im Erwerbsleben(sverlauf) sowie<br />

die daraus resultierende ungleiche Alterssicherung wird mit<br />

Blick auf das vorherrschende Frauen- und Familienbild in Bezug<br />

auf Karriereverläufe von Frauen und Männern, Frauen in Führungsund<br />

Entscheidungsfunktionen, Entgeltungleichheit und teilzeiterwerbsarbeit<br />

im Gleichstellungsbericht erörtert. Schließlich werden<br />

unter dem Fokus einer Entzerrung der »rush-Hour des Lebens«<br />

geschlechtsspezifische Muster der Zeitverwendung kritisch beleuchtet.<br />

Im Januar 2011 wird die Kommission den Bericht der Bundes-<br />

ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina<br />

Schröder, in Berlin übergeben. Die Bundesregierung fügt dem Bericht<br />

anschließend ihre Stellungnahme bei und übergibt beides an<br />

den Deutschen Bundestag und die Öffentlichkeit.<br />

18 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

19


PoLItIK uND wIrtSCHAFt<br />

Europaweite Verlängerung des Mutterschutzes<br />

der mutterschutz soll in der gesamten eu künftig 20 statt bisher 14 Wochen betragen – zumindest,<br />

wenn es nach dem Willen der mehrheit des europäischen Parlaments geht. die Volksvertreter stimmten<br />

ende Oktober in straßburg für eine ausdehnung des mutterschutzes auf fast fünf monate und forderten<br />

damit noch einmal zwei Wochen mehr, als von der europäischen Kommission ursprünglich vorgeschlagen.<br />

die Politikerin Dr. Angelika Niebler spricht sich als zweifache mutter für einen umfangreichen<br />

Gesundheitsschutz der mutter nach der Geburt eines Kindes aus. trotzdem steht sie dem beschluss<br />

kritisch gegenüber, da ihrer meinung nach durch eine Verlängerung des mutterschutzes einmal mehr<br />

nur die Frauen in die Pflicht genommen würden. Über den weiteren Verlauf des politischen Verfahrens<br />

berichtet sie in ihrem beitrag.<br />

Dr. Angelika Niebler ist seit 1999 Mitglied des<br />

Europäischen Parlaments. Dort ist sie Mitglied<br />

im Ausschuss für Industrie, Forschung und<br />

Energie sowie im Ausschuss für die Rechte<br />

der Frau und Gleichstellung der Geschlechter.<br />

Stellvertretendes Mitglied ist die promovierte<br />

Juristin im Rechtsausschuss. Darüber hinaus<br />

ist sie Vorsitzende der Delegation für die Beziehungen<br />

der arabischen Halbinsel und seit<br />

2009 Landesvorsitzende der Frauen-Union in<br />

Bayern.<br />

ursprünglich war in der richtlinie vorgesehen, dass die Mütter während<br />

der gesamten Mutterschutzzeit Entgeltfortzahlungen in Höhe von<br />

100 Prozent ihres letzten Gehalts erhalten. Allein diese regelung hätte<br />

zu Mehrkosten für die deutschen Arbeitgeber in Höhe von 743 Millionen<br />

Euro geführt. Gemeinsam mit meinen CDu-Kollegen Christa Klaß<br />

und thomas Mann konnte ich eine entsprechende Änderung durchsetzen,<br />

so dass durch eine Öffnung der richtlinie ein Großteil unnötiger<br />

Kosten verhindert werden konnte. Dadurch kann die in Deutschland<br />

praktizierte Elternzeit zumindest für die letzten vier wochen der Mutterschutzzeit<br />

anerkannt werden. Europaweit gibt es 27 unterschiedliche<br />

nationale Gesetzgebungen – wir können den Mitgliedstaaten<br />

keine einheitliche europäische regelung überstülpen. Eine gewisse<br />

Flexibilität für die Mitgliedstaaten mit gewissen Mindeststandards ist<br />

äußerst wichtig – das konnten wir erreichen. In Deutschland existiert<br />

ein vorbildliches Modell aus einer Kombination von Mutterschutz und<br />

Elternzeit. Dadurch ist das Schutzniveau für Frauen nach der Geburt<br />

bereits sehr hoch, eine weitere Verlängerung ist unnötig.<br />

Mit Blick auf einen verpflichtenden Vaterschaftsurlaub herrscht auch<br />

nach der Abstimmung weiterhin unklarheit. Es ist aus der extrem<br />

unscharfen Formulierung nicht ersichtlich, ob nur denjenigen Mitgliedstaaten<br />

ohne bestehende gesetzliche regelung nachdrücklich<br />

nahegelegt wird, einen zweiwöchigen verpflichtenden und bezahl-<br />

ten Vaterschaftsurlaub einzuführen, oder ob alle Mitgliedstaaten dazu<br />

verpflichtet werden. Jetzt ist der Ministerrat gefordert, eine rechtlich<br />

unantastbare Formulierung zu finden, die zu keiner pauschalen Verpflichtung<br />

einer Einführung eines Vaterschaftsurlaubs führt. Auch die<br />

Männer müssen bei der Erziehung der Kinder eine rolle spielen, jedoch<br />

einen verpflichtenden Vaterschaftsurlaub in einer richtlinie zu<br />

verankern, in der es um den Gesundheitsschutz der Mutter nach der<br />

Geburt geht, ist dabei die völlig falsche Herangehensweise.<br />

Auf Forderung der Fraktion der Europäischen Volkspartei wurde der<br />

Mutterschutz von Selbstständigen aus dem Anwendungsbereich der<br />

richtlinie herausgenommen. Dieser ist bereits in einer eigenen richtlinie<br />

geregelt, eine doppelte regelung hätte zu rechtsunsicherheit<br />

geführt. Darüber hinaus hätte die Ausdehnung des Mutterschutzes für<br />

Selbstständige auf 20 wochen zu weiteren Kosten in Höhe von 300<br />

Millionen Euro geführt. Nicht nur deshalb war es richtig, dass die Ausweitung<br />

des Anwendungsbereichs verhindert werden konnte.<br />

weitere Neuerung, die nach der Abstimmung im Plenum des Euro-<br />

päischen Parlaments auf die Mitgliedstaaten zukommen könnte, ist<br />

u. a. eine Verlängerung des Kündigungsschutzes. Dieser soll nach dem<br />

willen des Parlaments vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ab-<br />

lauf von mindestens sechs Monaten nach Ende des Mutterschaftsur-<br />

laubs andauern. In Deutschland besteht derzeit ein Kündigungsschutz<br />

lediglich vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ablauf von vier<br />

Monaten nach der Entbindung. Dies bedeutet eine Erhöhung um fast<br />

sechs Monate. Darüber hinaus dürfen während der Schwangerschaft<br />

und während der Stillzeit keine Überstunden mehr geleistet werden.<br />

Nach Abstimmung im Europäischen Parlament muss nun der Minis-<br />

terrat einen so genannten »Gemeinsamen Standpunkt« festlegen und<br />

die verbleibenden rechtsunsicherheiten klären. Abschließend wird<br />

dieser text im rahmen der so genannten 2. Lesung noch einmal im<br />

Europäischen Parlament behandelt, bevor er in nationales recht umgesetzt<br />

werden muss.<br />

Hochkarätige Fachjury für das <strong>VdU</strong>-Projekt<br />

»Stärkere Präsenz von Frauen in Aufsichtsgremien«<br />

»Wir freuen uns sehr, dass wir für unser Projekt so prominente unterstützer gewinnen konnten«, sagt<br />

Vdu-Präsidentin Petra Ledendecker anlässlich der besetzung der externen Fachjury. die Jury sichtet<br />

die bewerbungen der Kandidatinnen und wählt anhand klar definierter Kriterien die seminarteilnehmerinnen<br />

aus. das Vdu-seminar »Wahrnehmung von mandaten in aufsichtsgremien« wird im<br />

Zeitraum von dezember 2010 bis november 2012 insgesamt zehn mal stattfinden. im Folgenden<br />

bringe n die drei Jurymitglieder zum ausdruck, warum sie das Projekt »stärkere Präsenz von Frauen in<br />

aufsichtsgremie n« unterstützen.<br />

dr. axel smend, geschäftsführender Gesellschafter<br />

Deutsche Agentur für Aufsichtsräte:<br />

»Erfolgreiche und professionelle Arbeit im Aufsichtsrat<br />

basiert häufig auf Fachkompetenz, kritischer Aufmerksamkeit,<br />

Rückgrat, Zeit und weitestgehend innerer<br />

Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder; diese<br />

Parameter sind weder etwas männer-, noch etwas<br />

frauenspezifisches. Dennoch sind Frauen in deutschen<br />

Aufsichtsratsgremien »Mangelware«, so dass unserer<br />

Wirtschaft das vorhandene Potential hervorragender<br />

weiblicher Führungskräfte und <strong>Unternehmerin</strong>nen verloren<br />

geht. Dem gilt es mit Nachdruck gegenzusteuern.<br />

Hier möchte ich gerne meine jahrelangen Erfahrungen<br />

aus Aufsichtsratsworkshops sowie aus Beurteilungen<br />

und Evaluierungen von Aufsichtsratsgremien und -mitgliedern<br />

einbringen.«<br />

Prof. dr. burkhard schwenker, Vorsitzender des Aufsichtsrats des Beratungsunternehmens<br />

roland Berger Strategy Consultants und Vorstandsvorsitzender der roland Berger<br />

Stiftung:<br />

»Ich finde es klasse, dass motivierte Managerinnen nicht auf die Quote warten. Es wird sich<br />

auszahlen, dass sie sich für die Tätigkeit in einem Aufsichtsrat qualifizieren. Wir Männer sind<br />

damit nicht aus der Pflicht. Aber die Klage, dass es keine geeigneten Kandidatinnen gebe, ist<br />

als Schutzbehauptung der Starrköpfigen entlarvt.«<br />

brigitte Zypries, Mitglied des Deutschen Bundestags<br />

und Bundesjustizministerin a.D.:<br />

»Die Einsicht, dass Frauen in die Führung eines Unternehmens<br />

gehören, wächst ja – nur leider zu langsam.<br />

Deshalb unterstütze ich gerne diese praktische und meines<br />

Erachtens sehr erfolgversprechende Offensive des<br />

<strong>Unternehmerin</strong>nenverbandes.«<br />

Ziel des ESF-geförderten Vdu-Projektes ist es, 150 weibliche Führungskräfte<br />

durch bundesweite Seminare für Positionen in Aufsichtsgremien<br />

zu schulen. Dazu entwickelte der Vdu gemeinsam<br />

mit der wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers<br />

ein spezielles, mehrtägiges Schulungsprogramm, das hochqualifizierte<br />

Frauen auf die Übernahme eines solchen Mandates vorbereitet.<br />

Parallel dazu baute der Vdu eine bundesweite Datenbank<br />

zur Vermittlung von Frauen in Aufsichtsräte und Beiräte auf. Damit<br />

leistet der Verband einen wichtigen Beitrag zur Förderung des<br />

Frauenanteils und der Qualität in deutschen Aufsichtsgremien.<br />

Weitere Informationen unter: www.vdu.de/aufsichtsgremien<br />

Weitere Informationen zur Bundesinitiative »Gleichstellen«:<br />

www.bundesinitiative-gleichstellen.de<br />

20 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

21<br />

Foto: studiokohlmeier


wISSEN uND GESELLSCHAFt<br />

Nachgefragt:<br />

Was macht eine<br />

Profilerin, die nicht<br />

bei der Polizei<br />

arbeitet?<br />

diese Frage hat sich die unternehmerin gestellt und deshalb Suzanne Grieger-Langer interviewt.<br />

die diplom-Pädagogin mit dem schwerpunkt »diagnose und beratung« ist in der transaktionsanalyse<br />

ausgebildet und promoviert zurzeit zum thema »profiling parasitism« (Profiling von betrugsverhaltens-<br />

mustern). seit 1993 trainiert suzanne Grieger-Langer Führungskräfte zu Führungspersönlichkeiten und<br />

seit 2003 arbeitet sie außerdem als europas einzige verdeckte Profilerin.<br />

Wie sind sie auf den in europa bislang kaum vertretenden beruf<br />

einer »Profilerin« aufmerksam geworden, der nichts mit der be-<br />

kannten tätigkeit bei der Polizei zu tun hat?<br />

Ehrlich gesagt, war dieser Beruf gar nicht mein Ziel und doch war ich<br />

es schon, bevor es den großen Hype um die Fernseh-Profiler gab.<br />

Meine Motivation speist sich zum einen aus der Neugierde auf<br />

Menschen und warum wer was eigentlich macht, verbunden mit<br />

der Frage, was mit jemandem karrierebezogen alles machbar<br />

wäre. Zum anderen bin ich sehr für schlanke Prozesse und es hat<br />

mich als Coach immer gestört, dass wir viel Zeit damit verbringen<br />

mussten, herauszufinden, wie jemand tatsächlich – nämlich hinter<br />

seiner Fassade – denkt und funktioniert. Denn solange ich das<br />

nicht weiß, kann ich als Coach nur in geringem umfang helfen.<br />

Mit einem Profiling vor und für den Coachingprozess schaltet man<br />

den turbo ein, schneller kommt man zu den Antworten: was können<br />

Sie und was können Sie vergessen, was ist Ihre Achillesferse,<br />

welche wege sind gangbar, wo bewegen Sie sich auf Glatteis und<br />

wie und womit bekommen Sie grundsätzlich festen Boden unter<br />

die Füße...<br />

Welche motivation hat sie dazu bewegt, nicht im üblichen the-<br />

mengebiet einer diplom-Pädagogin, die sie ja sind, zu arbeiten,<br />

sondern sich als Profilerin selbstständig zu machen?<br />

Ich bin durchaus im ›normalen‹ themengebiet der Diplom-Pädago-<br />

gin tätig. Die Pädagogik mit all ihren unterthemen von Erziehung,<br />

über Migration bis Kultur ist ein Gemischtwarenladen. Ich hatte<br />

mich für den Schwerpunkt ›Diagnose und Beratung‹ entschieden<br />

und schon während des Studiums eine psychotherapeutische<br />

Ausbildung (transaktionsanalyse) begonnen. Ich wollte im klinischen<br />

Bereich arbeiten, was ich dann auch stationär mit polyvalent<br />

Abhängigen und ambulant mit multiplen Persönlichkeiten tat. Von<br />

dort wurde ich von der Bertelsmann AG in die wirtschaft rekrutiert.<br />

Man war dort auf meine Graduierungsforschung zur Emotionalen<br />

Kompetenz aufmerksam geworden und bat mich ein training für<br />

Manager durchzuführen. Ich stand vor der Entscheidung von der<br />

Klinik (als therapeutin) in den Konzern (als trainerin) zu wechseln.<br />

und entschied mich für einen dritten weg – die Selbständigkeit.<br />

Mich fasziniert an meiner Arbeit, die Entwicklung von Menschen<br />

zu begleiten. Nun habe ich es ja nicht mehr mit psychisch schwer<br />

gestörten Menschen zu tun, wohl aber mit welchen, die an langen<br />

und mächtigen Hebeln sitzen und damit schwere Störungen verursachen<br />

können, wenn sie nicht Acht geben.<br />

Wie muss man sich einen tagesablauf bei ihnen vorstellen und<br />

gibt es ein team, das sie unterstützt?<br />

unser tagesablauf ist ein 24-Stunden-Ablauf. Die Computer arbei-<br />

ten rund um die uhr und je nach Gusto arbeiten die einzelnen Kol-<br />

legen, wo und wann es für sie am angenehmsten und auch pro-<br />

duktivsten ist (besonders für die ausländischen Kollegen in Japa n<br />

und den uSA wäre eine regelmäßige Anreise unsinnig). Für jeden<br />

Ziel-Kandidaten haben wir einen termin, den jeder einhalten muss,<br />

damit wir uns als Gesamtteam über die Einzelergebnisse abstim-<br />

men können. Das geschieht virtuell in einer Videokonferenz, in der<br />

jeder auch die chiffrierten Grafiken einsehen kann. Danach klinken<br />

sich alle sofort wieder aus und arbeiten in ihren mobilen offices<br />

weiter. Mobil zu sein ist für Profiler sehr wichtig, denn viele Kunden<br />

wollen den Profiler unbedingt bei einigen Besprechungen dabei<br />

haben, um die Entscheidungssicherheit zu erhöhen.<br />

Wer fragt bei ihnen ein Profil an und warum?<br />

wir arbeiten als wirtschaftsprofiler in vier Bereichen:<br />

1. recruitment<br />

den geeigneten Kandidaten finden (um dann für 2. auch Potential<br />

zur weiterentwicklung zu haben und nicht irgendwann bei<br />

4. im fraud management zu landen)<br />

2. Potentialoptimierung<br />

den Mitarbeiter im rahmen der Personalentwicklung optimal<br />

fördern (immer mehr Manager rufen diese Dienstleistung direkt<br />

bei uns ab, um sich für den nächsten Karriereschub vorzubereiten)<br />

3. Verhandlungsoptimierung<br />

dem Verhandlungspartner unbemerkt auf den Zahn fühlen: wo<br />

sind türen offen, welche geschlossen, wie ist derjenige motivierbar<br />

...<br />

4. fraud management<br />

wenn es dann passiert ist und ein Betrugsfall vorliegt, muss<br />

neben dem kriminalistischen auch oft der wirtschaftsprofiler<br />

kommen, um »Metastasen« im unternehmen aufzuspüren<br />

Grundlage für unseren Erfolg und absolutes Muss ist unsere<br />

Diskretion. Darauf legen nicht nur börsennotierte unternehmen<br />

große n wert. wir arbeiten unsichtbar im Hintergrund – für Einzel-<br />

unternehmen bis zu weltkonzernen.<br />

Weitere Informationen:<br />

Grieger-Langer Coaching<br />

Halligstraße 33<br />

33729 Bielefeld<br />

Mail: info@grieger-langer.de<br />

Telefon: 0521-60145<br />

www.grieger-langer.de<br />

22 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

23


wISSEN uND GESELLSCHAFt<br />

Die Magie des Geldes –<br />

warum wir uns der Macht<br />

des Geldes so schwer<br />

entziehen können<br />

1. Teil – Die Finanzmarktkrise<br />

margaretes ausspruch fasst zusammen, was die besondere bedeutung des Goldes<br />

und des Geldes für uns ausmacht, wir wollen es besitzen, aber letztlich werden »wir armen«<br />

eben auch besessen vom Gold, es macht uns abhängig und unglücklich, obwohl es uns doch glücklich<br />

machen soll, indem es unsere Wünsche erfüllt! Warum das so ist, welche unbewussten Kräfte sich<br />

dahinter verbergen, das möchte ich ihnen auf diesen beiden seiten und in der nächsten ausgabe der<br />

Verbandszeitschrift schilder n. Von Dr. Claudia Nagel, Vorsitzende des Landesverbands hessen<br />

Als ehemalige Bankerin und außerdem auch Psychoanalytikerin<br />

zieht mich das Geld und seine Bedeutung für den Einzelnen und<br />

für die Gesellschaft sozusagen natürlicherweise an. Es beschäftigt<br />

mich schon seit vielen Jahren, warum das Geld so eine große<br />

Faszination auf viele von uns, wenn auch nicht auf alle, ausübt. Die<br />

ursachen sind vielfältig und hängen sowohl mit seiner Geschichte,<br />

seinen Einsatzmöglichkeiten, aber auch mit der individuellen Biografie<br />

zusammen.<br />

rollen wir doch einmal das Feld von hinten auf und beginnen bei<br />

der Finanzmarktkrise: In ihr sind alle die eben genannten Fakto-<br />

ren zusammengekommen, so dass sich eine gesellschaftliche<br />

Sogwirkung entfaltet hat, der sich manche dann gar nicht mehr<br />

entziehen konnten. Auf gesellschaftlicher Ebene kann man – psychoanalytisch<br />

gesprochen – von einem perversen Geisteszustand<br />

ausgehen, in dem Geld die rolle eines Fetisch oder eines »phantastischen<br />

objektes« spielt. Entscheidender Ausgangspunkt war<br />

neben dem amerikanischen Häusermarkt und der Niedrigzinspolitik<br />

der globale Finanztopf auf der Suche nach risikoarmen und<br />

ertragreichen Anlagemöglichkeiten. In der Boomphase des Häusermarktes<br />

machten alle mit: Privatleute kauften Häuser, Makler<br />

makelten, Hypothekenbanker finanzierten, Geschäftsbanker refinanzierten,<br />

Investmentbanker bündelten und verkauften CDos<br />

an diesen nimmersatten Finanztopf. Alle wollten mitmachen, das<br />

schnelle Geld risikolos verdienen und vor allem: Sie schauten weg<br />

– was die damit verbundenen risiken und offenen Fragen anging.<br />

Die Krise begann, als überforderte Hausbesitzer ihre Kredite nicht<br />

mehr zurückzahlen konnten. Durch den Konkurs von Lehman<br />

Brothers bekam sie dann ein besonderes Ausmaß. Dieser plötzliche<br />

und totale Vertrauensverlust hatte eine verwirrend irrationale<br />

Dimension. Aus »Alles ist möglich« wurde plötzlich, quasi über<br />

Nacht, »Nichts geht mehr«.<br />

Der folgende Zusammenbruch des wertpapiermarktes macht aus<br />

der Krankheit eine Epidemie. Diese als Kreditversicherung für un-<br />

ternehmensanleihen gedachten Papiere eigneten sich wunderbar<br />

zur Spekulation. Der Hebel war groß, der Markt unreguliert. und<br />

die Vernetzung der Marktteilnehmer durch gegenseitige Absicherung<br />

wurde dem Markt zum Verhängnis. Das wort »Casinomentalität«<br />

verweist auf die Lust an der wette und am Spiel.<br />

Aufgrund dieser komplexen Dynamik ist es schwierig, einen urheber<br />

der Krise festmachen zu wollen. Es handelt sich eher um<br />

ein systemisches Problem, das auf einem Geisteszustand (state<br />

of mind) einer Gesellschaft fußt. Dabei wird eine Psychodynamik<br />

Nach Gold drängt,<br />

am Golde hängt doch alles.<br />

Ach, wir Armen!<br />

(Margarete im Faust von J.W. von Goethe)<br />

wirksam, die es dem Individuum schwer macht, sich ihr zu entziehen<br />

und anders zu handeln. Die in der Krise wirksam gewordene<br />

Dynamik weist Grundzüge einer Perversion auf, diese sind im Einzelnen:<br />

• Leugnung der realität bei gleichzeitigem Erkennen von<br />

deren unheilvoller wirklichkeit,<br />

• Instrumentalisierung des Anderen als objekt,<br />

• Illusionen z. B. über die eigene Grandiosität und Allmacht und<br />

• die Befriedigung von Lust durch einen Fetisch.<br />

In der Entwicklung der Krise lassen sich diese vier Merkmale bei<br />

allen Marktteilnehmern relativ durchgängig finden. Basis dieser<br />

Psychodynamik ist eine bereits vorhandene narzisstische Struktur<br />

der Gesellschaft; Ziel ist es, das Selbstwertgefühl zu erhöhen und<br />

dem eigenen Leben Bedeutung zu verleihen. Dieser letzte Punkt<br />

spielt eine entscheidende rolle für die Psychodynamik des Geldes,<br />

er ist es, der die Grundlage für die wirksamkeit der Magie des<br />

Geldes bildet.<br />

In der Perversion spielt der Fetisch eine zentrale rolle bei der Be-<br />

friedigung der Lust. Der Fetischcharakter des Geldes wird in der<br />

sinnlich erlebbaren Lust an der Spekulation erkennbar. Die »Arbeit«<br />

mit dem Geld verschafft nämlich, wie Sie vielleicht selbst beim<br />

wetten oder Spekulieren gemerkt haben, durchaus eine lustvolle<br />

Befriedigung. Dabei wird statt eines reifen umgangs mit Geld<br />

durch Nutzung seines inhärenten Symbolcharakters, das Geld zu<br />

Kompensationszwecken eingesetzt. Vielleicht kennen Sie die Geschichte<br />

von Narziss, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt,<br />

das er im teich erblickt? Er möchte so gern eine wirkliche Beziehung<br />

zu diesem Anderen, den er im teich sieht und immer dann,<br />

wenn er das Bild berühren möchte, wird es zerstört. Das ist unglaublich<br />

tragisch und führt zum tod von Narziss. Der Begriff des<br />

Narzissmus stammt von dieser Fabel ab und macht die besondere<br />

tragik deutlich: es sieht so aus als wäre der Narziss in sich selbst<br />

verliebt, dabei ist er voller Sehnsucht nach einer wirklich Beziehung<br />

mit einem echten Gegenüber, die aufgrund seiner Geschichte<br />

nicht gelingen kann.<br />

Geld ist sozusagen der Spiegel des Narziss', es hat eine ähnliche<br />

Qualität wie dieser, man kann es aber auch als einen Fetisch oder<br />

auch als ein phantastisches objekt verstehen.<br />

Als solches erfüllt das Geld viele wünsche, die auf es projiziert<br />

werden können. Mit Geld kann man sich ja nicht nur Essen und<br />

trinken, wohnen, Kleidung, reisen und anderes kaufen. Damit<br />

trägt Geld zu einem Gefühl von Sicherheit und vielleicht auch Geborgenheit<br />

bei. woher diese Gefühle kommen können, wie sie entstehen<br />

und was sie mit den ursprüngen des Geldes zu tun haben,<br />

werde ich dann im nächsten Beitrag darstellen. Durch das Geld<br />

erwirbt man aber nicht nur die Güter, die vermeintlich im Vordergrund<br />

stehen. Sondern es geht um die damit verbundene soziale<br />

wirkung, die diese Güter direkt oder indirekt haben, es geht also<br />

um Schönheit, Ansehen, Status, Macht, um (käufliche) Liebe. wie<br />

bei Aladins wunderlampe, deren Geist durch reibung entschwebt<br />

und wünsche erfüllt, so sind mit dem Einsatz des Geldes auch<br />

wünsche und Hoffnungen verbunden, es hat eine magische Qualität,<br />

und immer beziehen sich diese wünsche auf den oder die Anderen.<br />

In den Augen des Anderen möchte man besonders, besonders<br />

schön, besonders einflussreich, besonders machtvoll oder<br />

besonders wertvoll sein. Der äußere wert eines Menschen wird<br />

mit dem inneren verwechselt und macht gerade das unmöglich,<br />

was sich der »reiche« wünscht: eine echte Beziehung in der er<br />

nur um seiner selbst willen gemocht und wertgeschätzt wird. Aber<br />

die ummantelung des eigenen Selbst mit einem äußeren wert verschließt<br />

den weg zum wahren wert eher, als dass sie ihn öffnet.<br />

Das ist die der Magie des Geldes innewohnende tragik.<br />

24 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

25<br />

Anzeige


wISSEN uND GESELLSCHAFt<br />

Die Allianz macht sich für<br />

Frauen stark – auch auf dem Fußballfeld<br />

Als nationaler Förderer engagiert sich die<br />

Allianz bei der FIFA-weltmeisterschaft der<br />

Frauen in Deutschland und ist damit einer<br />

der wichtigsten Partner des DFB beim<br />

größten Fußball-Ereignis des Jahres 2011:<br />

»wir freuen uns sehr, mit der Allianz einen<br />

starken Mitspieler an unserer Seite zu<br />

wissen. Das unternehmen engagiert sich<br />

schon seit Jahren intensiv für das thema<br />

Frauen im sportlichen und gesellschaftlichen<br />

Bereich. Ich bin mir sicher, dass nicht<br />

nur die Frauen-wM, sondern der gesamte<br />

Frauen- und Mädchenfußball in Deutschland<br />

von dieser Zusammenarbeit profitieren<br />

werden«, erklärte die Präsidentin des organisationskomitees,<br />

Steffi Jones.<br />

»Der Fußball erreicht die Menschen wie<br />

keine andere Sportart über alle Grenzen<br />

hinweg«, begründet Andree Moschner,<br />

Vorstandsvorsitzender der Allianz Beratungs-<br />

und Vertriebs-AG das Engagement<br />

und betont: »Der Frauenfußball hat sich<br />

großartig entwickelt. Seine Attraktivität<br />

Girls Cup – Quelle: Allianz AG<br />

wird noch weiter zunehmen, je näher wir<br />

an die wM heranrücken«.<br />

Erstes Ziel der Partnerschaft zwischen FIFA<br />

und Allianz ist es, mehr Frauen zum Fußballsport<br />

zu ermutigen und so einen Beitrag<br />

zur unterstützung des Frauenfußballs<br />

generell zu leisten. Den Anfang hat die Allianz<br />

bereits in diesem Jahr mit der Ausrichtung<br />

eines deutschlandweiten Mädchenturniers,<br />

dem »Allianz Girls Cup«, gelegt.<br />

Über 10.000 Mädchen haben an dieser<br />

turnierserie teilgenommen, die vor ort gemeinsam<br />

von Allianz Vermittlern und Vereinen<br />

organisiert wurde. Damit wurde ein<br />

wichtiger Beitrag geleistet, den Mädchen-<br />

Vereinsfußball in Städten, Dörfern und Gemeinden<br />

gezielt zu unterstützen.<br />

Frauen haben<br />

besonderen Beratungsbedarf<br />

Der Finanzdienstleister nutzt sein Engagement<br />

und die zunehmende Frauenfußball-<br />

Euphorie, insbesondere um Frauen für ihre<br />

eigene, selbstständige Absicherung und<br />

Vorsorge zu sensibilisieren und sie zu motivieren,<br />

sich um diese themen zu kümmern.<br />

»Es gibt häufig unterschiede zwischen<br />

männlichen und weiblichen Biografien, die<br />

in der Beratung von Frauen berücksichtigt<br />

werden müssen«, so Jasmin Bazzanella-<br />

Kessler, Spezialistin für Altersvorsorge bei<br />

der Allianz. »Das setzen wir in unserem Beratungsansatz<br />

für Frauen gezielt um. Denn<br />

wir haben festgestellt, dass Frauen ihre eigene<br />

Altersvorsorge zu stark vernachlässigen<br />

– aus Zeitgründen oder weil die Altersvorsorge<br />

noch auf den Mann als Versorger<br />

ausgerichtet ist. Dies schlägt mit rentenbeginn<br />

negativ zu Buche. Doch dann ist<br />

es für den ausfinanzierten ruhestand einer<br />

Frau zu spät«, betont die Mitbegründerin<br />

des Vdu-Versorgungswerks.<br />

Auch für unternehmerinnen gilt: rechtzeitige<br />

Vorsorge ist alles. und wie die männlichen<br />

Kollegen auch, können Einzelunternehmerinnen<br />

am besten über eine staatlich<br />

geförderte Basisrente oder mit Hilfe einer<br />

privaten rentenversicherung fürs Alter vorsorgen,<br />

während eine GmbH-Geschäftsführerin<br />

auch die Möglichkeit hat, über den<br />

Betrieb eine Versorgung aufzubauen.<br />

Spielmacherinnen gesucht<br />

Das Engagement im Frauenfußball steht<br />

aber nicht zuletzt auch dafür, dass die Al-<br />

26 Millionen Mädchen und Frauen spielen Fußball<br />

Allein in den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der in Vereinen registrierten Fußballerinnen von<br />

850.000 auf über eine Million angestiegen. Bereits heute liegt der Frauenfußball in den Medien<br />

vor der Leichtathletik oder dem Alpinen Skisport. Weltweit spielen bereits 26 Millionen Mädchen<br />

und Frauen Fußball. Und in Deutschland gibt es im Fußball schon mehr aktive weibliche Mitglieder<br />

als registrierte Männer und Frauen zusammen im Handball, Reiten oder Volleyball.<br />

Maßgeblichen Anteil an diesen Zuwächsen haben natürlich die Erfolge der Frauen-National-<br />

mannschaft. Das Team wurde 2003 und 2007 Weltmeister, erreichte bei den Olympischen Spielen<br />

2000 in Sydney, 2004 in Athen und 2008 in Peking jeweils die Bronzemedaille und wurde 2005<br />

zum sechsten Mal Europameister.<br />

Das <strong>VdU</strong>-Versorgungswerk offeriert neben steueroptimierten und insolvenzsicheren Vorsorgemöglichkeiten<br />

auch hoch interessante private Geldanlageoptionen bei Erhaltung der<br />

finanziellen Flexibilität, z. B. zur steuerfreien Vermögensübertragung. Für die gleichzeitige<br />

Absicherung bei Unfällen, Krankheiten und Pflegebedürftigkeit steht zudem ein rentabler<br />

Rundum-Schutz zur Verfügung. Jede <strong>VdU</strong>-<strong>Unternehmerin</strong> sowie ihre nahen Angehörigen und<br />

Beschäftigten können sich aus dem Baukastensystem indi viduell bedienen – und zwar zu<br />

besonderen Konditionen der Allianz.<br />

Ansprechpartnerin: Jasmin Bazzanella-Kessler | info@vdu-versorgungswerk.de<br />

Telefon 0170 5635763<br />

lianz Frauen ermutigen möchte, insbesondere<br />

als selbstständige Vermittlerin den<br />

geschäftlichen Erfolg gemeinsam mit der<br />

Allianz zu suchen. Allein im kommenden<br />

Jahr plant die Allianz rund 1.800 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im Vertrieb einzustellen.<br />

Gesucht werden Kundenbetreuerinnen,<br />

Nachwuchsführungskräfte – und<br />

vor allem Frauen mit unternehmergeist, die<br />

eine Allianz Agentur übernehmen möchten.<br />

Dazu organisiert die Allianz regelmäßige<br />

Karrieretreffs speziell für Frauen. wo? Natürlich<br />

im rahmen der Frauenfußball-Länderspiele.<br />

weitere Infos zu terminen und<br />

Austragungsorten gibt es unter www.keintagwiederandere.de.<br />

26 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

27


BuSINESS uND StIL<br />

Gibt es »<strong>DIE</strong> Geschäftskleidung« für Frauen ?<br />

und woran können sie sich als Geschäftsfrau – ob als unternehmerin oder als top-managerin – modisch<br />

orientieren? das fragten wir Salka Schwarz, autorin des buches »renaissance der höflichkeit«, etiketteberaterin<br />

und Life-coach sowie stellvertretende Landesverbandsvorsitzende berlin/brandenburg.<br />

Illustration: Natascha Meuser<br />

an der mode? an wechselnden trends, feschen saisonfarben,<br />

angesagten Looks, diesem Weismachen, das müsse man jetzt<br />

haben, das trägt man jetzt und das sei im Kommen? aber was<br />

heute modisch ist, ist morgen altmodisch! sie müssten sich also<br />

dauernd etwas neues anschaffen und sich intensiv um das thema<br />

mode kümmern, wenn sie immer mit der mode mitgehen wollen.<br />

Lohnt sich das? Wenn diese massenhits und wechselnden<br />

trends die mode nicht einmal zu etwas besonderem macht? ist<br />

es nicht eher so, dass die modischen das (nach)machen, was alle<br />

machen? in Wahrheit ist doch mode als massenlook längst zu einem<br />

massenphänomen geworden, so dass Frauen, die sich nicht<br />

zur masse rechnen, schon deshalb an der entwicklung von mode<br />

nur mit einem gewissen abstand teilnehmen. modisch »aktuell« zu<br />

sein, ist für sie keine empfehlung – wohl auch, weil ihnen klar ist,<br />

dass es der mode egal ist, wie sie mit ihr aussehen und ob sie mit<br />

ihr als Geschäftsfrau erfolgreich sind.<br />

Ist es nicht ratsamer, sich am Zeitstil zu orientieren? Der Zeitstil<br />

versteht Mode als ein Angebot, als Vorschlag. Er kümmert sich nur<br />

um Mode, die gewissermaßen zeitlos ist oder anders, um Mode,<br />

die nicht versucht, ihm das Äußerste an Überraschung abzugewinnen.<br />

und so betrachtet, finden sich hier schon eher ein paar<br />

Anhaltspunkte für die Geschäftskleidung moderner, erfolgreicher<br />

Frauen. Doch wenn ich den Begriff »Geschäftskleidung« verwende,<br />

dann durchaus in dem Bewusstsein, dass es <strong>DIE</strong> Geschäftskleidung<br />

nicht gibt, nicht geben kann und schon gar nicht <strong>DIE</strong> Geschäftskleidung<br />

für Frauen. Sie ist zwar weniger von der Branche<br />

abhängig als viele glauben, aber sie ist im hohen Maße abhängig<br />

von der Position im untenehmen. Statt nun auf die mannigfachen<br />

unterschiede einzugehen, unterstelle ich Ihr Einverständnis dafür,<br />

dass hier von der Geschäftskleidung die rede ist, welche dort getragen<br />

wird, wo die klassische Geschäftskleidung obligatorisch ist,<br />

beispielsweise in den oberen Chefetagen und im top-Management<br />

der wirtschaft und dass gleichwohl nur diese Kleidung für alle ambitionierten<br />

Frauen im Beruf als Anregung und als orientierungshilfe<br />

dienen kann.<br />

Der Volksmund sagt »Gegensätze ziehen sich an«. Doch insbe-<br />

sondere wenn es um langfristige (Geschäfts-)Beziehungen geht,<br />

belegen sozialwissenschaftliche untersuchungen eher die these<br />

»Gleich und Gleich gesellt sich gern.« Im Ergebnis ihrer Studien<br />

bestätigen renommierte Eliteforscher etwa stets, dass das gesamte<br />

äußere Erscheinungsbild, implizit die »richtige« Kleidung, den<br />

Entscheidern gleich auf den ersten Blick zeigt, ob sein Gegenüber<br />

mit den meist ungeschriebenen regeln, Kleidungsstil und<br />

Codes des jeweiligen Parketts vertraut ist und vor allem, ob er<br />

oder sie auch gewillt ist, diese zu akzeptieren. Dabei spielt es<br />

kein e roll e, ob die Begegnung bei einer Vertragsverhandlung, auf<br />

einem Ball oder beim wandern stattfindet. Kurz, wer über den glei-<br />

chen (Dress-)Code verfügt, weckt beim Gegenüber Sympathien,<br />

entspricht den Erwartungen und schafft somit Vertrauen – überall.<br />

Auf der Chefebene heißt der Dresscode »business suit« oder »Geschäftsanzug«–<br />

für Männer und auch für Frauen.<br />

»Lauter gleich angezogene Männer und Frauen in korrekter Busi-<br />

nessuniform«, mögen Sie jetzt diese Botschaft beklagen und mir<br />

entgegnen: »Oh wie langweilig und uniform. Dabei hat sich doch in<br />

den vergangenen Jahrzehnten soviel geändert, alles ist erlaubt und<br />

viel freier, jeder zieht an was er will und wozu er Lust hat, das ist<br />

doch jedem seine Sache.«<br />

Zugegeben, heute zieht fast jeder an, was ihm gefällt. Nur ist es<br />

nicht so, dass alle Menschen ihren eigenen Stil gefunden haben.<br />

Im Gegenteil. (Fast) alle sehen gleich aus: aber nicht gut und nicht<br />

korrekt. Doch nicht nur das. Viele Menschen sehen überhaupt<br />

immer gleich aus, egal ob im Büro, in der oper oder beim wandern.<br />

Sie machen gar keinen unterschied mehr. und fragt man sie,<br />

kommt immer die gleiche Antwort: »So fühle man sich halt wohl,<br />

das ist bequem, das tragen doch alle, damit hätte man keinen<br />

Aufwand.« wohin man auch geht, Mittelmaß, unwissenheit im umgang<br />

mit Kleidercodes: Krawattenspaßträger, Kurzarm-Hemden<br />

und Bequemschuhe sind scheinbar ebenso Normalität geworden,<br />

wie maßlose Übertreibung, alberne Eyecatcher, modischer Firlefanz,<br />

extravagante undinge und abstruse Stiltheorien auf der<br />

anderen Seite. Viele Menschen sind scheinbar zu fast allem bereit,<br />

was ihnen Mode und angebliche Stilikonen empfehlen.<br />

Dabei kommt es im Geschäftsleben allein darauf an, Kompetenz<br />

und Professionalität zu signalisieren und sympathisch zu wirken.<br />

Gewiss wünschen doch auch Sie sich, dass man auf den ersten<br />

Blick sehen kann: Sie sind kompetent, arbeiten professionell und<br />

Sie sind sympathisch. Machen Sie es sich und den anderen doch<br />

leicht, indem Sie genau die Signale senden, die den anderen unmissverständlich<br />

genau das sagen. Essentielle Signale im Beruf<br />

und insbesondere gegenüber Kunden sind doch nicht Befindlichkeitssignale<br />

sondern Kompetenzsignale.<br />

Immerhin sollen in der Geschäftskleidung weder turnübungen ab-<br />

solviert werden können, noch erwartet jemand, dass Geschäfts-<br />

partner – Frauen wie auch Männer – nach der letzten Mode ge-<br />

kleidet sind. Stattdessen sollte die moderne (Geschäfts-) Kleidung,<br />

sozusagen als Kompetenzlook, lediglich korrekt, schön und gepflegt<br />

sein. Nichts soll von der Person ablenken; alles soll stimmen,<br />

mehr nicht. Aber eben auch nicht weniger! Am besten tritt<br />

28 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

29


BuSINESS uND StIL<br />

man also auf, wenn gar nicht auffällt, wie man auftritt. Das Aussehen<br />

kann folglich ruhig unauffällig sein. Hauptsache die Person ist<br />

interessant!<br />

welche Überlegungen stellen Sie in Bezug auf Ihre Kleidung am<br />

Morgen (nicht nur) eines Arbeitstages an? worauf achten Sie? was<br />

ist Ihnen wichtig? Haben Sie dabei Grundsätze? oder kleiden Sie<br />

sich nach Lust und Laune, nach der Mode, nach dem wetter oder<br />

mal so, mal so? wie möchten Sie wirken und was soll man von<br />

Ihnen denken, wenn Sie zur tür hereinkommen? welche Beschrei-<br />

bung soll einem als erstes einfallen, wenn man Sie sieht? wie wol-<br />

len Sie von anderen gesehen werden?<br />

Für Männer, die in ihrem Berufsalltag Anzüge tragen, könnte das<br />

(theoretisch jedenfalls) ganz einfach sein. Für den Männeranzug<br />

müssen lediglich die überall geltenden, eindeutigen Codes konsequent<br />

beachtet werden. Diese Codes resultieren aus der über<br />

ungefähr 300-jährigen Geschichte des heutigen Männeranzuges,<br />

welcher aus dem reitanzug des englischen Adels entstanden ist.<br />

Der englische Begriff für den Anzug »suit« macht deutlich, hier geht<br />

es um eine »Folge« von Kleidungsstücken (suit of clothes), um ein<br />

Ensemble von Kleidungsstücken in gleicher Farbe und gleichem<br />

Muster: »the Englishmen’s suit«, welche den Konventionen folgen.<br />

Jeder Mann, der diese Codes kennt, wird sie bewusst beachten,<br />

schon weil er weiß, dass er nur dann, wenn alles stimmt, in seinem<br />

Anzug auch gut aussieht.<br />

während diese klaren regelungen nun für und von Männern in al-<br />

len Chefetagen der welt, in allen Branchen und Institutionen nicht<br />

nur akzeptiert werden, sondern für jedermann auch gleichzeitig für<br />

Professionalität und Seriosität stehen, scheint es für Frauen auf<br />

gleicher Ebene klare Bekleidungsrichtlinien (noch) nicht zu geben.<br />

während für Männer ab einer gewissen Geschäftsebene nichts anderes<br />

in Frage kommt als perfekt sitzender Anzug in gedeckten<br />

Farben Dunkelblau oder Dunkelgrau, weißes oder hellblaues (Langarm)Hemd,<br />

dezente Krawatte und rahmengenähte Schuhe, haben<br />

viele Frauen auf der gleichen Ebene noch keine klare orientierung.<br />

warum ist das so? Gewiss, weil Frauen bis vor kurzer Zeit im<br />

männlichen Geschäfts-rangordnungssystem kaum vorkamen und<br />

weil sie erst seit ebenso kurzer Zeit geschäftstaugliche Kleidung<br />

benötigen. Jedenfalls historisch gesehen haben bis vor Kurzem<br />

Frauen in der wirtschaft oder in der Politik eine so untergeordnete<br />

rolle gespielt, dass sich noch keine klaren regeln für angemessene<br />

Kleidung entwickeln konnten. Erst allmählich beginnt sich für<br />

Frauen eine angemessene Bekleidungslinie durchzusetzen, die weder<br />

den männlichen Geschäftsanzug kopiert noch mit gehobener<br />

Freizeitkleidung verwechselt werden könnte.<br />

während es für den Männeranzug egal ist, ob der Mann groß ist<br />

oder rundlich und auch sein Alter keine rolle spielt, ist es für die<br />

Frauen wichtig, bezüglich ihrer Kleidung daran zu denken. Es ist<br />

also weit komplizierter und schon deshalb unmöglich, klare Vorgaben<br />

für die korrekte Geschäftskleidung einer unternehmerin zu<br />

geben. Neben den bereits genannten Kriterien muss bei der angemessenen<br />

Kleidung von Frauen auch auf das Alter, die Figur und<br />

den typ rücksicht genommen werden – und zwar nicht nur im Beruf,<br />

sondern auch sonst.<br />

ob Kostüm oder Hosenanzug, die Geschäftskleidung für Frauen in<br />

den Chefetagen der welt kann durchaus feminin sein, sollte jedoch<br />

gleichzeitig professionell wirken, elegant im Schnitt sein, edel das<br />

Material, hochwertig die Verarbeitung, dezent in Muster und Farbe<br />

und sie sollte im Übrigen unauffällig sein. Sie machen nichts falsch,<br />

wenn Sie so viel wie möglich weglassen: alle modischen Neuheiten,<br />

alle trendsignale, alle unnatürlichen Stylingtipps und alle Gags. Extravaganzen<br />

sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, von Frauen<br />

im Geschäftsleben nicht gefragt. Das heißt nun aber nicht, dass<br />

Frauen im Beruf gänzlich auf attraktive und interessante Akzente<br />

verzichten müssen. Im Gegenteil: Doch ist es wichtig, Akzente bedacht<br />

stilvoll zu setzen. Das hat dann Klasse!<br />

Dabei geht es nicht um persönliche Interpretationen oder um Geschmack,<br />

sondern um objektive Signale, die von jedermann verstanden<br />

werden und weil diese Signale eindeutig sind, ist es sogar<br />

egal, oder er sie kennt oder nicht. Er erkennt sofort, mit wem er es<br />

zu tun hat.<br />

wer im Berufsleben seinem Gesprächspartner direkt auf der Sa-<br />

chebene begegnen möchte, sollte dies beachten und sich darüber<br />

hinaus an der inzwischen etablierten Geschäftsbekleidung für Frauen<br />

orientieren. Sie ist eine verlässliche orientierungshilfe:<br />

• Kostüm oder Hosenanzug mit perfekter Passform,<br />

aus Schurwolle und in gedeckten Farben<br />

• rocklänge immer knieumspielend<br />

• Gerade geschnittene Hose<br />

• Grundsätzlich transparente Strümpfe<br />

• Immer zumindest vorn geschlossene Schuhe; weder<br />

Sandaletten noch High Heels oder Stiefel<br />

• Dezenter Schmuck, kein Modeschmuck<br />

• Dezentes Make-up, dezente Frisur<br />

• Dezente Accessoires<br />

PS: und dann kenne ich Frauen, für die das alles (scheinbar) nicht<br />

gilt. Sie halten sich an diese regeln nicht, doch sie wissen ohne<br />

Zweifel genau was sie tun. Sie tragen Kleider, die man sonst nirgendwo<br />

sieht, und ich gebe zu, ich finde, sie sehen großartig darin aus.<br />

Bettina Schoenbach begleitete schon als<br />

kleines Mädchen ihre Eltern bei weltweiten<br />

Geschäftsreisen und Messebesuchen.<br />

1976 folgte ein Praktikum im Design House<br />

der berühmten Couturière Madame renata<br />

in Paris, denn sie wollte die Arbeit einer<br />

Modedesignerin von der Pike auf lernen.<br />

In den 1980ern lebte Bettina Schoenbach<br />

in New York und studierte Fashion Design.<br />

Sie designte danach für berühmte Namen,<br />

wie z. B. Armani, und entwickelte zahlreiche,<br />

unterschiedliche Kollektionen. Bald<br />

entstand ihre eigene Modelinie »BEttINA<br />

SCHoENBACH«. Die Hamburger Modemacherin<br />

setzt auf eine klare Linie – »neue<br />

Sachlichkeit« wie sie ihren Stil selbst nennt<br />

– und das seit über zwölf Jahren sehr erfolgreich.<br />

Vor mehr als zehn Jahren hat Bettina<br />

Schoenbach einen »HANDYMADE to<br />

MEASurE Service« eingerichtet, der den<br />

Kunden alle Vorzüge eines maßkonfektionierten<br />

Kleidungsstückes bietet, individuelle<br />

Passform, wertvolle Stoffe, Futter, Knöpfe<br />

und Details, die dem charakteristischen<br />

Style der Designerin entsprechen. Dieser<br />

Service hat sich ständig weiterentwickelt<br />

und trägt heute die Bezeichnung »Customized<br />

Personalized Styling Service«, kurz<br />

CPS-Service. Auf diese weise erhält jede<br />

Kundin ein exklusives Kleidungsstück – ein<br />

unikat. Schließlich tragen nicht nur tV-<br />

»Alles sollte so<br />

einfach wie möglich sein –<br />

aber nicht einfacher«<br />

die deutsche modedesignerin Bettina Schoenbach<br />

Sprecherinnen und -Moderatorinnen wie<br />

Sabine Christiansen, Caren Miosga und<br />

Judith rakers ihre Kreationen, sondern vor<br />

allem Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.<br />

Als Angela Merkel vor der Bundestagswahl<br />

2005 ihren Stil ändern wollte, traf sie auf<br />

Bettina Schoenbach. Seitdem trägt sie<br />

Schoenbachs klassisch-elegante Blazer,<br />

Hosenanzüge und festliche Abendgarderoben<br />

im tagesgeschäft und zu besonderen<br />

Anlässen. Grund für <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN<br />

Bettina Schoenbach einige Fragen zu<br />

stellen:<br />

1. Wollten sie schon als Kind<br />

eine berühmte designerin werden?<br />

Berühmt?! Designerin zu sein ist mein Ju-<br />

gendtraum! Die Mode hat mich schon im-<br />

mer fasziniert. Schon als Kind habe ich es<br />

geliebt, meine Puppen zu stylen.<br />

2. sie wollten niemals werden wie…?<br />

Zickig und gnadenlos… ich bin ein von<br />

Grund auf positiver und fröhlicher Mensch.<br />

3. Wäre das Kind von damals zufrieden<br />

mit dem, was sie heute machen?<br />

Ich habe das große Glück, meinen traum<br />

zum Beruf gemacht zu haben.<br />

4. Worauf sind sie stolz?<br />

Ich bin stolz darauf eine Mode-Marke mit<br />

einem unverwechselbaren, nachhaltigen<br />

Stil kreiert zu haben – modern, klassisch<br />

und elegant.<br />

5. Wer hat sie am stärksten beeinflusst?<br />

Eine wegbereiterin war Madame renata,<br />

in deren Couture Haus in Paris ich mit 16<br />

Jahren während der Ferien die Luft der<br />

großen Mode schnuppern durfte. Das hat<br />

mich stark beeindruckt. Modehäuser wie<br />

Valentino, Armani und ungaro, für die ich in<br />

New York mehrere Jahre gearbeitet habe,<br />

haben mich in meinem Stil beeinflusst.<br />

6. Welches Projekt liegt ihnen aktuell<br />

am herzen?<br />

Mir liegt der weitere konsequente Ausbau<br />

der Marke Bettina Schoenbach sehr am<br />

Herzen. Gemeinsam mit einem starken<br />

team und viel Esprit wachsen wir beständig<br />

weiter.<br />

7. Kanzlerin für eine Woche – was würden<br />

sie sofort verändern?<br />

Kanzlerin für eine woche zu sein ist undenkbar.<br />

Ich habe mit meinem Beruf die<br />

richtige wahl für mich getroffen. Ich bin<br />

eine Designerin und keine Politikerin.<br />

8. mit welchem manager würden sie gerne<br />

für eine Woche tauschen?<br />

Ich würde gerne in die rolle von Fran-<br />

cois-Henri Pinault schlüpfen, da mich der<br />

Luxus-Konzern Louis Vuitton sehr interessiert.<br />

9. Welche unternehmerin beeindruckt<br />

sie besonders?<br />

Helga waterkotte, Geschäftsführerin der<br />

werbefilmfirma »Neue Sentimental« in<br />

Hamburg. Sie ist eine Querdenkerin, die<br />

alles unmögliche möglich macht. Ihr dynamisch<br />

innovativer Stil ist vorbildlich und<br />

inspiriert mich immer neu.<br />

30 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

31


BuSINESS uND StIL<br />

Buchvorstellung:<br />

»Frauen und ihre Refugien«<br />

das buch stellt 21 namhafte und besondere<br />

Fraue n vor, die einblick in ihre rückzugsor-<br />

te geben. neben Vdu-mitglied i.K.h. diane de<br />

France, herzogin von Württemberg (Künstlerin)<br />

sind zum beispiel auch siggi spiegelburg (mo-<br />

dedesignerin), Fernsehmoderatorin nina ruge,<br />

bettina hagenbeck (Familienunternehmerin) und<br />

die schauspielerinnen senta berger und nadja<br />

uhl vertreten.<br />

Stefanie von wietersheim und die Fotografin Claudia von Boch<br />

besuchten diese faszinierenden Frauen und gewähren mit ihrem<br />

Buch den Leserinnen und Lesern Einblicke in ganz persönliche<br />

räume und spektakuläre rückzugsorte voller Begeisterung, Spannung<br />

und Emotionen. Ihnen sind einfühlsame Porträts in die Lebens-<br />

und wohngeschichten dieser Frauen gelungen. ob Schreibzimmer<br />

oder Malatelier, wintergarten oder Bibliothek, Loft in der<br />

Stadt oder ein Gartenhaus – für alle Frauen ist der eigene raum<br />

ein wichtiger Bestandteil für Konzentration, Erholung und Kreativität,<br />

aber auch ein ort der Auszeit und Stille.<br />

Frauen & ihre Refugien<br />

Stefanie von Wietersheim / Claudia von Boch, 2010<br />

176 Seiten, 225 Farbfotos, 21,5 x 28 cm,<br />

gebunden mit Schutzumschlag, 29,95 €<br />

ISBN: 978-3-7667-1828-0<br />

www.frauen-und-ihre-refugien.de<br />

»Ich habe bei diesem Buch mitgemacht, weil ich es gut finde,<br />

wenn Persönlichkeiten mit dem unterschiedlichsten Geschmack<br />

und unterschiedlichen Lebensauffassungen und Umständen ihre<br />

privaten Refugien zeigen und somit die Vielfalt und Facetten der<br />

Persönlichkeit zum Ausdruck kommen,« beschreibt Vdu-Mitglied<br />

I.K.H. Diane de France, Herzogin von württemberg, ihre Beweggründe.<br />

»Außerdem finde ich dieses Buch ein sehr weibliches feminines<br />

Buch. Ein Buch von Frauen gestaltet mit Frauen – das war<br />

ein besonderer Reiz.«<br />

Beauty- und Pflegtipps<br />

news und trends, aber auch Klassisches und<br />

bewährtes aus dem beauty-sektor für das Frühjahr 2011.<br />

Ein luxuriöses Accessoire mit bezaubernder Wirkung – Dior Minaudière<br />

Dieses exquisite Etui mit seinem speziellen Make-up wird zu jeder Gelegenheit zum Hingucker. Mit diesem Starprodukt lebt die Eleganz<br />

der Belle Epoque wieder auf: Zu Beginn des 20. Jhr. trugen Damen statt Taschen kleine edle Kosmetikkästchen, die Puder, Lippen- und<br />

Wangenrouge enthielten. Christian Dior faszinierte diese Zeit und ließ sich durch sie inspirieren. Mit der Dior Minaudière erfährt die Vergangenheit<br />

ein luxuriöses Revival und die Gegenwart ein absolutes Must have.<br />

Mehr als ein Duft. pureDKNY dokumentiert eine Einstellung<br />

In unserer Welt, die täglich neue Aufregungen und Herausforderungen bereithält, sehnen<br />

wir uns oft nach Ruhe, um Zeit zu haben für Dinge, die uns am meisten am Herzen liegen.<br />

pureDKNY fängt mit seinem zarten, floralen Duft diese Sehnsucht ein. Mit pure DKNY<br />

vermittelt Donna Karan zusätzlich eine neue Einstellung zu Natur und Umwelt. Einen<br />

Bestandteil des Duftes, Vanille, bezieht die Designerin aus Uganda. In Kooperation von<br />

Donna Karan mit CARE, der führenden humanitären Organisation im Kampf gegen Armut,<br />

erhalten somit die Frauen in Uganda Arbeitsplätze und werden mit einem Mikrofinanzierungsprogramm<br />

für eigene Investitionen geschult. pure DKNY – für Frauen mit einer<br />

verantwortungsvollen Lebensweise.<br />

Shiseido – Perfektes Make-up. Perfekter Auftritt<br />

So wünschen wir es uns für den ganzen Tag: eine Foundation, die einen hervorragenden Make-up-Effekt mit einer reichhaltigen Feuchtigkeitspflege<br />

verbindet und hält und hält. Die Perfect Refining Foundation von Shiseido versorgt die Haut mit einem gleichmäßigen, glatten<br />

Finish – und das bis zu fünfzehn Stunden. Die Flüssigfoundation lässt sich perfekt gleichmäßig verteilen und Unebenheiten werden sofort<br />

minimiert. Die Perfect Refinig Foundation begeistert durch ihre unvergleichliche Geschmeidigkeit und Leichtigkeit in Verbindung mit einer<br />

hydratisierenden Hautpflegewirkung.<br />

Ein Klassiker von Clinique für strahlend schöne Haut<br />

3-Phasen-Systempflege von Clinique – wie praktisch werden Sie sagen und richtig:<br />

Die von Dermatologen entwickelten drei einfachen Schritte heißen Seife zum Reinigen, Lotion zum Exfolieren<br />

und Moisturizer zum Pflegen. Seit 1968 bewährt sich die allergiegetestete und 100% parfumfreie Pionierleistung in<br />

Sache n Hautpflege von Clinique für unterschiedliche Hauttypen. Klimawandel, Umweltschmutz und Stress nehmen weiter<br />

zu und deshalb aktualisiert Clinique laufend seine Produkte nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ganz aktuell<br />

wurde Clarifying Lotion (Schritt 2) mit zusätzlich feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen weiterentwickelt,<br />

die die Exfolation noch angenehmer und noch pflegender macht.<br />

Trend-Tipp Frühling 2011 von Guerlain<br />

Noch glaubt man nicht, dass es ein Leben nach dem Winter gibt, aber der Frühling kommt sicher mit frischen,<br />

leuchtenden Farben. Setzten Sie im Frühling 2011 vor allem auf Rosa. Fuchsia ist das Stichwort! Dieses königliche,<br />

strahlende Rosa steht im Mittelpunkt des Farbenspiels des Hauses Guerlain. In einer neuen Interpretation von Luxus<br />

feiert die Série Noire den kostbarsten aller Rosatöne mit einem einzigartigen Rouge, dem Blush G. Die harmonisch<br />

abgestimmten Nuancen lassen die Augen leuchten mit der Sanftheit von Nude, von zartem Gold und von Elfenbein.<br />

Und die Lippen freuen sich auf den berühmten Rouge G in einer cremig-zarten und leichten Version, in den vier<br />

Frühlings-Farbtönen: ROUGE SENSUEL, ORANGE EUPHORIQUE, FUCHSIA DELICE UND ROSE DESIR.<br />

32 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

33


MENtorING<br />

neuigkeiten und berichte aus der Käte ahlmann stiftung:<br />

Die Freunde der Käte Ahlmann<br />

Stiftung schenken kreativ<br />

Der Freundeskreis der Käte Ahlmann Stif-<br />

tung hat zur »Spende statt Geschenke«<br />

aufgerufen und konnten bisher über 2.600<br />

Euro Spenden verzeichnen. Die gute Idee<br />

entstand bei den Überlegungen, was man<br />

sich zu einem runden Geburtstag wünschen<br />

soll – wie wäre es mit einer Spende<br />

für eine gute Sache? Das freut nicht nur<br />

den Beschenkten, sondern auch die dadurch<br />

profitierende Käte Ahlmann Stiftung<br />

und aufgrund der Spendenquittung für das<br />

Finanzamt auch den Schenkenden.<br />

wer noch nach einem weg sucht, die 100.<br />

Vase und den zigsten Kerzenständer beim<br />

nächsten Geburtstag, Firmenjubiläum oder<br />

sonstigen festlichen Veranstaltungen zu<br />

vermeiden und dabei noch etwas Gutes zu<br />

tun – der Freundeskreis der Käte Ahlmann<br />

Stiftung freut sich über jedes »Geschenk«.<br />

Bitte lassen Sie es uns wissen, wenn Sie<br />

eine steuerabzugsfähige Quittung erhalten<br />

möchten. Ein Betrag bis 200 Euro wird von<br />

den Finanzämtern samt Einzahlungsbeleg<br />

als Spendenquittung anerkannt.<br />

Die Bankverbindung für Spenden lautet:<br />

»Freundeskreis der Käte Ahlmann Stiftung e.V.«<br />

Kto.Nr.: 4907200, BLZ: 20070000<br />

bei der Deutschen Bank AG<br />

BIC: DEUTDEHHXXX<br />

IBAN: DE97200700000490720000<br />

Verwendungszweck »Spende« nicht vergessen!<br />

Ansprechpartner für weitere Fragen<br />

und den Feundeskreis:<br />

Carolina Hiebl, Vorstand<br />

Freundeskreis der Käte Ahlmann Stiftung e.V.<br />

Hasenweg 3a | 85521 Riemerling<br />

E-Mail: info@freundeskreis-kas.de<br />

www.freundeskreis-kas.de<br />

Anzeige<br />

Erfahrungen eines TWIN-Paares<br />

aus der Region Baden/Pfalz-Saar<br />

mit tWin-twoWomenWin hat die Käte ahlmann stiftung gemeinsam mit G.i.b. Gesellschaft für innovative<br />

beschäftigungsförderung mbh, bottrop, das erste ehrenamtliche mentoringprogramm für<br />

selbstständige Frauen geschaffen. erfolgreiche unternehmerinnen geben ihr Wissen zu allen Fragen<br />

des unter nehmerischen alltags an unternehmerinnen weiter, die mindestens ein Jahr erfolgreich<br />

selbstständi g sind und deren unternehmen sich an einer Wachstumsschwelle befinden. Über ihre er-<br />

fahrungen als mentorin und mentee berichten Siegline Haufler und Katja Zakotnik.<br />

Katja Zakotnik, 31 Jahre, Konzert-cellistin<br />

aus schifferstadt/rhein-Pfalz-Kreis, erzählt<br />

über ihre bisherige Zeit als mentee:<br />

»Ich habe mich bei der Käte Ahlmann Stiftung<br />

für twIN beworben, weil ich mich<br />

als unternehmen mit einer Strategie vermarkten<br />

und nicht als einzelne Cellistin<br />

wahrgenommen werden wollte. wie ein<br />

wirtschaftsunternehmen möchte ich meinem<br />

Produkt – der klassischen Musik – ein<br />

neues Gesicht geben und sie der Zeit angepasst<br />

mit einem rahmen präsentieren.<br />

So denke ich, kann ich mehr Menschen<br />

erreichen und sie für die klassische Musik<br />

begeistern.<br />

Beim ersten treffen sprachen meine Men-<br />

torin Frau Haufler und ich bereits über<br />

eine genauere Positionierung jenseits einer<br />

Einzelmusikerin. Es hat mir schon damals<br />

sehr geholfen, dass sie Zahlen und Fakten<br />

nüchtern in den Vordergrund stellt.<br />

Inzwischen ist das rohgerüst für ein un-<br />

ternehmen geschaffen, dessen Aufgabe<br />

es sein wird, Musik zu kommunizieren, um<br />

neue Zuhörerschaften zu gewinnen. Das<br />

betrifft alle Alters- und Zielgruppen. So ist<br />

ein Projekt, bei dem Kinder im Fokus stehen<br />

und für das wir noch einen Sponsor<br />

suchen, bereits auf dem weg: Ein musikalisches<br />

Hörbuch, das mit einem großzügi-<br />

gen Booklet ausgestattet ist und u. a. bei<br />

Amazon.de erworben werden kann. Hier<br />

kann sich ein familienfreundliches unternehmen<br />

gegen Beteiligung an den Produktionskosten<br />

von 3.600 Euro wunderbar<br />

präsentieren.<br />

Eines der Ziele ist es auch, die Musik an<br />

Stellen zu bringen, an denen sie neu ist<br />

und nicht erwartet wird. Durch Kooperationen<br />

mit unternehmen in der Gesundheits-<br />

und Beratungsbranche sowie der<br />

unternehmensberatung wird das sicher<br />

gelingen. Es liegt also noch viel Arbeit vor<br />

mir und ich bin froh, dass ich noch ein paar<br />

Monate im rahmen des Mentorings auf so<br />

gute unterstützung hoffen darf.«<br />

mentorin sieglinde haufler aus dem Landesverband<br />

baden/Pfalz-saar freut sich<br />

sehr über die arbeit mit ihrer mentee und<br />

glaubt fest an deren erfolg:<br />

»Frau Katja Zakotnik ist eine sehr kreative<br />

Musikerin, die auch unternehmerisch<br />

denkt. Bei einem Konzert in Schifferstadt<br />

hat mich ihre Präsentation und Moderation<br />

von klassischer Musik begeistert. Es macht<br />

mir Freude, sie beim Aufbau ihres unternehmens<br />

zu begleiten und ich denke, dass<br />

ihr Konzept erfolgreich sein wird.«<br />

Katja Zakotnik<br />

Sieglinde Haufler<br />

34 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

35<br />

Valérie Wagner


uNtErNEHMENSPrAXIS – StruKturwANDEL<br />

»Ab Oktober 2008 gab es einen<br />

drastischen Umsatz- und Ertragseinbruch« Expertinnen aus Leidenschaft<br />

die weltweite Finanzkrise war der auslöser für die darauf folgende internationale Wirtschaftskrise. Wenn<br />

auch die Zahlen ende des Jahres 2010 wieder für einen wirtschaftlichen aufschwung sprechen, haben<br />

auch mitglieder des Vdu diese weltweiten auswirkungen in den vergangenen knapp zwei Jahren zu<br />

spüren bekommen. Über ihre erfahrungen sprachen wir mit der international tätigen Vdu-unternehmerin<br />

Ulrike Rohleff.<br />

Ulrike Rohleff ist nicht nur Mitglied<br />

im <strong>VdU</strong>, sondern auch aktiver Part des<br />

VIT-Boards, bei dem sie für die Betreuung<br />

aller Country Delegates und<br />

Poolmember zuständig ist. Außerdem<br />

ist sie als Country Delegate Ansprechpartnerin<br />

für <strong>VdU</strong>-Mitglieder für das<br />

Land Ägypten.<br />

Als Eigentümerin der Rohleff Consulting International (RCI) ist sie seit zwanzig<br />

Jahren im weltweiten Handel tätig. Hauptaktivität des Unternehmens<br />

besteht im Handel mit gebrauchten Maschinen und Industrieanlagen für<br />

diverse Industriebereiche. Branchenschwerpunkt ist die produzierende Elektronikindustrie.<br />

Ferner ist RCI in Handelsaktivitäten im Rohstoffbereich und<br />

in M&A-Aktivitäten involviert.<br />

an welchen anzeichen konnten sie als unternehmerin<br />

die Wirtschaftskrise als erstes spüren?<br />

Die Krise machte sich in meinem unternehmen gleich bemerkbar,<br />

nachdem Lehmann Brothers im September 2008 Insolvenz anmelden<br />

musste. Ab oktober 2008 gab es einen drastischen umsatzund<br />

Ertragseinbruch. Investitionen und Desinvestitionen bei unseren<br />

Industriepartnern gingen plötzlich bis auf fast Null zurück. Außerdem<br />

kam das Angebot an guten Gebrauchtmaschinen im Hightech-Bereich<br />

– unserem Haupttätigkeitsfeld – auf dem weltmarkt gänzlich<br />

zum Erliegen. unsere weltweiten Geschäftspartner hielten sich mit<br />

dem Kauf und Verkauf von Investitionsgütern einfach zurück und<br />

warteten wohl ab, wie sich die weltwirtschaft entwickeln würde.<br />

Welche entwicklung nahm die Krise –<br />

und welche auswirkungen gab es für ihr unternehmen?<br />

Die Krise hielt mein unternehmen monatelang im würgegriff, so<br />

dass wir letztendlich leider sogar Mitarbeiterinnen entlassen mussten.<br />

Anfang des letzten Jahres habe ich auch persönlich erhebliche<br />

Summen aus dem Privatvermögen in mein unternehmen gesteckt,<br />

um die Liquidität und Leistungsfähigkeit überhaupt erhalten zu können.<br />

Zu dem Zeitpunkt fing es in anderen Branchen meiner Meinung<br />

nach erst mit wirtschaftlichen Problemen an. Zuvor hatte ich von<br />

einigen anderen unternehmerinnen immer gehört, dass alles noch<br />

36<br />

ganz gut liefe. In dieser krisenhaften Periode machte sich ferner erschwerend<br />

bemerkbar, dass uns unsere wichtigste Hausbank, trotz<br />

jahrelanger positiver Geschäftsverbindung und Gestellung entsprechender<br />

Sicherheiten, keinerlei unterstützung gewährte. Zum Glück<br />

wendete sich das Blatt schon Mitte 2009. Es ging wieder aufwärts.<br />

Würden sie rückblickend etwas anders machen?<br />

Die Krise kam für uns aus heiterem Himmel und Einflussmöglichkei-<br />

ten auf die Entwicklung des weltmarktes hatten wir nicht. Produzen-<br />

ten behielten ihre herkömmlichen Maschinen bzw. Fertigungslinien<br />

und hielten sich mit Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen zurück.<br />

unsere Einkaufsmärkte liegen vorwiegend in Europa sowie auf dem<br />

nord- und südamerikanischen Kontinent. unsere Absatzmärkte befinden<br />

sich vorwiegend in Asien, also Hongkong, China, taiwan,<br />

Singapur, Malaysia, Korea und Japan. Nach dem wirtschaftlichen<br />

Einbruch zog die Konjunktur in China jedoch sehr schnell an und es<br />

kam wieder zu interessanten Geschäftsabschlüssen. wenn ich an<br />

diese Monate zurückdenke, gibt es wirklich nichts, was wir grundsätzlich<br />

hätten anders machen können.<br />

Welche maßnahmen haben sie denn ergriffen,<br />

um die Krise abzumildern?<br />

Es wurden organisatorische und EDV-Abläufe gestrafft, Personalund<br />

reisekosten gesenkt und die Akquisitionsbemühungen in den<br />

»Emerging Markets« – von denen davon aus gegangen werden konnte,<br />

dass es zu einer schnellen Erholung kommt – erheblich verstärkt.<br />

Wie sehen sie die aktuelle Lage auch im Vergleich zu 2008?<br />

Die aktuelle Lage bewerte ich positiv. und ich denke, dass es für<br />

rCI so gekommen ist, liegt auch daran, dass der ungebrochene<br />

wille des teams immer bestand, die Krise erfolgreich zu überwin-<br />

den. Diese Ausgangslage und unsere weltweiten geschäftlichen<br />

Kontakte konnten wir nutzen, um auf weiteren internationalen Märkten<br />

Fuß zu fassen und hinsichtlich der Handelsaktivitäten in andere<br />

Produktbereiche zu diversifizieren. Zwischenzeitlich ist es uns gelungen,<br />

die Ertragssituation im Vergleich zu dem Zeitraum vor der Krise<br />

mehr als zu kompensieren, so dass die ursprünglichen wirtschaftlichen<br />

Einbußen mehr als aufgeholt werden konnte n.<br />

Zwei bochumer Geschäftsfrauen unterstützen ehrenamtlich den branchenübergreifenden Gründungswettbewerb<br />

»senkrechtstarter« der stadt – von Tim Fröhlich, Wirtschaftsförderung bochum<br />

Die Praxis des Geschäftslebens kennen<br />

Fadime Yücel und Sandr a wellner in- und<br />

auswendig. Doch: Expertin beim bran-<br />

chenoffenen Bochumer Gründungswett-<br />

bewerb Bochum zu sein – das war etwas<br />

Neues für die beiden Geschäftsfrauen.<br />

Inzwischen sind die rechtsanwältin wellner<br />

und die unternehmensberaterin Yücel<br />

routinierte Fachfrauen im Netzwerk des<br />

»Senkrechtstarter« – und das im besten<br />

Sinne. Die angehenden Gründerinnen und<br />

Gründer erhalten rat aus erster Hand von<br />

erfahrenen und fachkundigen Praktikerinnen<br />

aus der wirtschaft.<br />

Expertin ist Sandra wellner eher zufällig<br />

geworden. Ihr Mann war von Anfang an im<br />

Experten-team von Senkrechtstarter. Zu<br />

den wöchentlichen themenabenden hat<br />

sie ihn begleitet. »Mit den anderen teilnehmern<br />

kam ich schnell ins Gespräch und<br />

irgendwann bin ich durch mein wissen in<br />

die Expertenrolle hereingerutscht«, erzählt<br />

wellner. Inzwischen ist sie seit anderthalb<br />

Jahren ehrenamtliche Expertin und berät<br />

die zukünftigen Geschäftsleute bei allen<br />

Fragen rund um das thema »Geschäftsgründung<br />

und Businessplanerstellung«.<br />

Das wichtigste dabei: ein offenes ohr, Interesse<br />

an neuen Ideen und Lust am sozialen<br />

Engagement. »Ich bin so etwas wie<br />

eine Lotsin, die den Gründerinnen und<br />

Gründer in der ersten Phase hilft Klippen<br />

zu umschiffen«, fasst wellner ihre Aufgabe<br />

zusammen. Als Expertin schreibt sie nicht<br />

die Businesspläne, sondern stellt ihr Fachwissen<br />

beratend zur Verfügung. Ihre rolle<br />

als Expertin sieht sie durchweg positiv. So<br />

gibt sie etwas von ihrem beruflichen Erfolg<br />

an Existenzgründer weiter.<br />

Ähnlich sieht es auch Fadime Yücel. Für sie<br />

ist das Engagement als Expertin eine Herzensangelegenheit.<br />

Das Gefühl, anderen<br />

Frauen bei ihrem Start in die Selbstständigkeit<br />

zu Helfen und zum Erfolg einer Geschäftsidee<br />

beizutragen, ist für Yücel Motivation<br />

genug. Doch: Frauen sind nach wie<br />

vor unterrepräsentiert im wirtschaftsleben.<br />

»Dass will ich mit meiner Expertentätigkeit<br />

beim Senkrechtstarter ändern«, sagt Yücel.<br />

Für sie ist der Senkrechtstarter die beste<br />

Möglichkeit alle Fragen zur Selbständigkeit<br />

zu klären und in Kürze alles wissen rund um<br />

das thema Businessplanerstellung zu sammeln.<br />

Dem stimmt auch wellner voll zu. Ihr<br />

tipp an alle zukünftigen Gründerinnen und<br />

Gründer: Auf jeden Fall mitmachen, durchhalten<br />

und den Businessplan abgeben.<br />

Auch gestandene Geschäftsfrauen können<br />

auf den themenabenden und in den Gesprächen<br />

noch etwas lernen. »Das ist gelebtes<br />

Netzwerken«, meint Yücel. Gerade<br />

für Geschäftsfrauen die sich sozial engagieren<br />

wollen ist das Expertensein beim Senkrechtstarter<br />

eine gute Möglichkeit. Denn:<br />

»Frauen haben lieber Frauen als Beraterinnen«,<br />

erklärt Yücel.<br />

Senkrechtstarter begleitet die teilnehmer in<br />

sechs Monaten von der Idee zum eigenen<br />

unternehmen – egal in welcher Branche.<br />

Ein Expertennetzwerk garantiert, dass keine<br />

Frage unbeantwortet bleib und professionelle<br />

Gründungsberater bieten als Mentoren<br />

eine umfangreiche unterstützung.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.senkrechtstarter.de<br />

und www.bochum.de/wirtschaftsfoerderung<br />

Sandra Wellner<br />

Anzeige<br />

Fadime Yücel<br />

<strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

tHEMA<br />

37<br />

Bilder: Stadt Bochum, Presseamt


ECHt, StEuErN uND FINANZEN<br />

Cool bleiben bei der Geldanlage:<br />

Der richtige Mix macht's<br />

»don't put all eggs in one basket!« – selten stimmte diese<br />

alte anlegerweisheit so sehr, wie während und nach der<br />

Finanzkrise. aktuelle schreckensmeldungen über ehemals<br />

sichere Offene immobilienfonds belasten das restliche Ver-<br />

trauen in anlagen und Finanzprodukte. einen Überblick zu<br />

den verschiedenen Geldanlagen gibt Renate Kewenig.<br />

Neuer Markt, Argentinien-Anleihen, Lehman-Zertifikate, die Vergan-<br />

genheit ist voll von Negativ-Schlagzeilen. wie verhindere ich, die<br />

falsche Anlageentscheidung zu treffen oder dem falschen rat zu<br />

folgen? Aus der rückschau ist alles immer einfach, in die Zukunft<br />

schauen kann leider niemand. Die vergangenen Jahre bestätigten,<br />

dass der beste weg immer noch in der Streuung besteht und darin,<br />

nicht auf ein vermeintlich tolles Versprechen zu hören.<br />

Information ist der Anfang von allem. Es erstaunt schon, dass An-<br />

legerinnen und Anleger mehr Zeit in den Kauf der richtigen winter-<br />

reifen oder einer waschmaschine investieren, als in die wahl ihrer<br />

Geldanlagen. Im Zweifel parken sie monate- und jahrelang Beträge<br />

auf tages- oder Festgeldkonten, gestärkt durch staatliche Garantieversprechen.<br />

So politisch richtig die Zusage der Kanzlerin gewesen<br />

sein mag, um eine Panik zu verhindern, so wenig träfe sie zu, wenn<br />

es wirklich zu einem run auf die Konten käme.<br />

Welche Anlagen stehen zur Verfügung?<br />

Kurzfristige Zinsanlagen, wie zum Beispiel tages- oder Festgeldkonten<br />

zeichnen sich durch einen festen oder flexiblen Zins aus, das Institut<br />

arbeitet mit den Einlagen während der Anlagedauer und zahlt<br />

sie bei Abruf oder nach der Zinsbindung aus.<br />

Verzinsliche wertpapiere – Sie finden Begriffe wie Anleihe, Bond,<br />

rentenpapier – verbriefen den Anspruch des Gläubigers gegenüber<br />

dem Schuldner auf Zinszahlung und rückzahlung des geliehenen<br />

Betrages. Zins und wert einer Anleihe variieren je nach Laufzeit,<br />

Zuverlässigkeit des Schuldners, Marktzins und weiteren Faktoren.<br />

Zertifikate gehören grob gesprochen auch in diese Kategorie, der<br />

Ertrag hängt von der jeweiligen Ausstattung des Papiers ab, achten<br />

Sie auf die Details.<br />

Bei all diesen Beispielen handelt es sich um so genannte Geldwert-<br />

anlagen, der Zins und die rückzahlung beruhen auf einem Verspre-<br />

chen. Ähnlich wie bei Geldscheinen – die auch nicht den wert ha-<br />

ben, der aufgedruckt ist, sondern ihn lediglich verkörpern – steht<br />

den Anlagen kein wirklicher wert gegenüber.<br />

Auch ohne Detailkenntnis spüren Anleger in der Krise den Drang zu<br />

Immobilien. Gerade in den letzten Jahren beobachten wir einen zunehmenden<br />

Drang zu so genanntem »Betongold«. Immobilien gehören<br />

zu den Sachwerten. Ein Gebäude weist schon aufgrund seines<br />

Nutzens einen wert auf, es ist vorhanden, man kann es anfassen.<br />

Das schafft Vertrauen. Nur wenige wissen, dass auch Immobilienmärkte<br />

einem Zyklus unterliegen. Selbst der wert des Eigenheims<br />

kann überraschen, wenn bei einem Verkauf der Markt – also potentielle<br />

Käufer – nicht den wunschpreis zahlen will.<br />

Daher gilt: Immobilien binden viel Kapital und bieten keine kurzfristige<br />

Verfügbarkeit, genaue Planung, ausreichende zusätzliche<br />

reserven und z. B. flexible tilgungsmöglichkeiten gehören in den<br />

Entscheidungsprozess. Aber: Die eigengenutzte Immobilie stellt<br />

ohne Zweifel einen wichtigen Baustein der Vermögensbildung dar,<br />

abbezahlt erspart sie Ihnen im Alter bis zu 30 Prozent der monatlichen<br />

Kosten.<br />

Gold, Silber und andere rohstoffe profitierten auch von der Krise,<br />

bei Goldbarren und Münzen führte der run zeitweise zu Liefereng-<br />

pässen. Neben physischem Gold als reiner Krisenwährung stellen z.<br />

B. rohstofffonds eine attraktive Investition dar.<br />

Kontakt:<br />

frauINVEST Anlageberatung<br />

Renate Kewenig, Friederike Fuchs GbR<br />

Marie-Curie-Str. 15<br />

53359 Rheinbach<br />

Tel: 02226/912709<br />

E-Mail: info@frauinvest.de<br />

Internet: www.frauinvest.de<br />

Aktien, bei deutschen Anlegern immer noch relativ unbeliebt, bieten<br />

als Sachwerte einen gewissen Inflationsschutz und zahlen zum teil<br />

attraktive Dividenden. Schwankungen gehören dazu und einzelne<br />

Papiere können auch »ausfallen«. Die richtige Auswahl qualitativer<br />

Aktienfonds reduziert einzelne risiken und dient einer dauerhaften<br />

erfolgreichen Anlage. Langfristig stellen Dividendenpapiere immer<br />

noch die attraktivsten Anlagen dar, auch unter dem Gesichtspunkt<br />

der Abgeltungssteuer.<br />

was der kleine fachliche Exkurs zeigt: Jede Anlage birgt speziel-<br />

le Chancen und risiken, die in der Kombination den Anlageerfolg<br />

optimieren. Praktische Lösung stellen Investmentfonds dar, die alle<br />

Anlageziele abbilden.<br />

Fazit:<br />

Neben staatlich geförderten Lösungen wie betriebliche Altersvorsorge<br />

oder der »rürup-rente« stellt der private, flexible Vermögensaufbau<br />

eine wichtige Säule der Vorsorge dar. Für kurz-, mittel- und<br />

langfristige Ziele sollen Mittel vorhanden sein. um optimale renditen<br />

zu erzielen und der Inflation zu begegnen, darf nicht nur das beliebte<br />

tages- oder Festgeld benutzt werden. Studien zeigen, dass der<br />

langfristige Erfolg zu über 90 Prozent von der richtigen Mischung<br />

abhängt. unabhängiger rat kann bei Auswahl und umsetzung individueller<br />

Anlagen helfen. Achten Sie auf qualifizierte Beraterinnen<br />

und Berater mit Erfahrung. Ebenso sollten ausführliche, verständliche<br />

Analysen, Information, Kostentransparenz und Dokumentation<br />

selbstverständlich sein.<br />

Die Finanzkrise hat uns gezeigt, dass der richtige Mix auch in<br />

schwierigen Zeiten gute Ergebnisse bringt: Bleiben Sie cool!<br />

Renate Kewenig ist Mitglied des <strong>VdU</strong> im Landesverband<br />

Rheinland und Mitinhaberin der frauINVEST Anlageberatung.<br />

Darüber hinaus ist sie Vizepäsidentin des Bundesverbandes<br />

deutscher Investmentberater (BVDI e.V.)<br />

Renate Kewenig wurde 1956 geboren, ist verheiratet und<br />

Mutter zweier erwachsener Kinder. Auf der Grundlage<br />

ihres Jurastudiums und der Assistenz in einer kleinen<br />

Vermögensverwaltung gründete sie 1996 – gemeinsam<br />

mit Friederike Fuchs – die frauINVEST Anlageberatung.<br />

Sicherheit von Fonds<br />

Sicherheit hat mehrere Facetten: Einerseits die organisatorische, gesetzlich<br />

geregelte und andererseits die anlagebedingte Sicherheit. In<br />

Deutschland zugelassene Investmentfonds unterliegen eigenen gesetzlichen<br />

Regeln, die die organisatorische Sicherheit gewährleisten:<br />

Das Investmentgesetz schreibt vor, dass sie als Treuhand-Sondervermögen<br />

zu führen sind, getrennt vom Vermögen der Kapitalanlagegesellschaft<br />

und der Depotbank. Selbst im Falle eines Konkurses ist<br />

das Geld der Anleger sicher. Die Transaktionen erfolgen über Anteilscheine,<br />

die Wertpapiere darstellen. Jedem Anleger »gehört« ein Teil<br />

des Fondsvermögens, der durch die Anteilscheine verbrieft ist. Damit<br />

ist die Stellung der Anleger gesichert. Fonds unterliegen zudem der<br />

staatlichen Genehmigung und Aufsicht der BaFin (Bundesanstalt für<br />

Finanzdienstleistungsaufsicht), kaum eine andere Anlageart ist in<br />

dieser Hinsicht so sicher und überwacht.<br />

Bezogen auf die einzelne Anlage kann »sicher« vor allem »möglichst<br />

wenig Schwankung« bedeuten: Hier befinden wir uns im z. B. verzinslichen<br />

Bereich, er bringt bei kurzfristigen Anlagen geringen Ertrag,<br />

der schnell der Steuer unterliegt.<br />

»Sicher« im langfristigen Bereich kann durchaus Aktien bedeuten,<br />

da durch die Investition in Sachwerte ein gewisser Inflationsschutz<br />

besteht und bei stärkerer Schwankung trotzdem langfristig (10 Jahre<br />

und länger) höhere Erträge entstehen. Aktienfonds reagieren entsprechend<br />

der jeweiligen Aktienmärkte, Schwankungen gehören zu<br />

dieser langfristig erfolgreichen Anlageform. Qualität und eigene Ziele<br />

entscheiden über die Art und den Anteil im Vermögen.<br />

38 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

39


uNtErNEHMENSPrAXIS – StruKturwANDEL rECHt, StEuErN uND FINANZEN<br />

Zeitbomben im elektronischen Zeitalter –<br />

zur Aufbewahrung von Rechnungen und Kontoauszügen<br />

dass rechnungen zehn Jahre aufgehoben werden müssen und für<br />

andere dokumente eine aufbewahrungsfrist von sechs Jahren gilt, ist<br />

allgemein bekannt. aber wie sieht das bei elektronischen dokumenten<br />

aus? trifft es hier genauso zu? antworten auf diese Fragen gibt<br />

Ingrid Kruse-Lippert<br />

<strong>VdU</strong>-Mitglied Ingrid Kruse-Lippert ist Diplom-Ökonomin<br />

sowie Steuerberaterin und führt eine eigene<br />

Steuerkanzlei in Hannover. Mehr Informa tionen unter:<br />

www.kruse-lippert.de<br />

In §147 Abs. 6 Ao (Abgabeordnung) heißt<br />

es zum thema Aufbewahrung von elektronischen<br />

Dokumenten: »Sind die unterlagen<br />

[…] mithilfe eines Datenverarbeitungssystems<br />

erstellt worden, hat die Finanzbehörde<br />

im rahmen einer Außenprüfung das<br />

recht, Einsicht in die gespeicherten Daten<br />

zu nehmen und das Datenverarbeitungssystem<br />

zur Prüfung dieser unterlagen zu<br />

nutzen.« Der Betriebsprüfer wird also bei<br />

einer ausgedruckten E-Mail-rechnung sowie<br />

bei elektronisch erzeugten Kontoauszügen<br />

die ursprüngliche E-Mail bzw. den<br />

tatsächlichen Kontoauszug einsehen wol-<br />

len. Sind diese Daten nicht mehr vorhanden,<br />

kann das zu Bußgeldern oder sogar<br />

zu einer Steuerschätzung führen!<br />

auch eine elektronische rechnung muss<br />

deshalb »aufbewahrt«, also gespeichert,<br />

werden und zwar zehn Jahre lang. würden<br />

Sie als unternehmerin die rechnung<br />

ausdrucken, ablegen und die elektronische<br />

Version löschen, ginge die qualifizierte<br />

elektronische Signatur verloren. Dies hätte<br />

zur Folge, dass keine ordnungsgemäße<br />

rechnung im Sinne des umsatzsteuergesetzes<br />

vorliegt und der Vorsteuerabzug nie<br />

hätte geltend gemacht werden dürfen. Im<br />

rahmen einer Außenprüfung würden diese<br />

Beträge samt Verzinsung vom Finanzamt<br />

zurückgefordert. Aus diesem Grund sollten<br />

Sie steuerlich relevante E-Mails grundsätzlich<br />

nicht löschen, sondern im E-Mail-Programm<br />

in speziellen ordnern einsortieren.<br />

Legen Sie am besten für rechnungen,<br />

Auftragsbestätigungen und die sonstige<br />

Korrespondenz unterschiedliche ordner<br />

an und speichern diese am Jahresende in<br />

Archiven. Beim häufig genutzten outlook<br />

funktioniert das zum Beispiel folgendermaßen:<br />

Klicken Sie unter »Datei« auf »archivieren«,<br />

wählen Sie einen ordner aus und<br />

weisen Sie ihm Speicherplatz und Dateinamen<br />

zu, zum Beispiel »rechnungen 2010«.<br />

outlook fasst dann alle Mails in einer persönlichen<br />

ordnerdatei mit der Endung<br />

».pst« zusammen. Haben Sie alle ordner<br />

archiviert, brennen Sie diese auf CD und<br />

nur diese CD händigen Sie dem Betriebsprüfer<br />

während einer Betriebsprüfung aus.<br />

Für den Fall, dass der Prüfer ausnahmsweise<br />

keinen eigenen Laptop mitbringt,<br />

sollten Sie ihm einen PC zuweisen, auf<br />

dem outlook im »urzustand« – also ohne<br />

eine einzige empfangene und gesendete<br />

Mail – installiert ist. Der Prüfer kann dann<br />

die pst-Dateien von der CD importieren<br />

und Sie laufen keine Gefahr, dass der Prüfer<br />

Zugriff auf die weitere Korrespondenz<br />

Ihres unternehmens hat.<br />

Auch hinsichtlich des so genannten Homeoder<br />

onlinebanking-Verfahrens lauern<br />

vielfältige Fallstricke. Viele wollen bei der<br />

Nutzung dieses Verfahrens gleichzeitig<br />

auf die Aufbewahrung der Kontoauszüge<br />

in Papierform verzichten. Üblicherweise<br />

erhält die am Homebankingverfahren teilnehmende<br />

Bankkundin vom Kreditinstitut<br />

einen Kontoauszug in digitaler Form übermittelt.<br />

Lediglich mit dem Ausdruck dieses<br />

elektronischen Kontoauszugs genügt<br />

der Buchführungspflichtige jedoch nicht<br />

den bestehenden Aufbewahrungspflichten<br />

nach § 147 Ao, da es sich beim elektronisch<br />

übermittelten Auszug um das originär<br />

digitale Dokument handelt. Dies wiederum<br />

bedeutet, dass diese Datei auf einem<br />

maschinell auswertbaren Datenträger zu<br />

archivieren ist. um bestens vorbereitet zu<br />

sein, verfahren Sie am besten wie bei elektronischen<br />

rechnungen und brennen Sie<br />

diese Kontoauszüge am Jahresende auf<br />

eine Archiv-CD, die Sie entsprechend über<br />

den Zeitraum aufbewahren können.<br />

Unternehmensnachfolge in Form der Familienstiftung?<br />

nach einer erfolgreichen Zeit des unternehmertums stellt sich für jede chefin und jeden chef vor dem<br />

eigenen ruhestand die Frage: Wie kann und soll es mit meinem unternehmen weitergehen? neben<br />

einer familieninternen Firmenübergabe und Verkauf ist die dritte Option, nämlich die Familienstiftung,<br />

bislang in deutschland noch wenig verbreitet. Von Rechtsanwältin Maren Jackwerth<br />

Ausgangslage<br />

Eine unternehmerin oder ein unternehmer möchte sich zur ruhe<br />

setzen und plant die unternehmensnachfolge hinsichtlich der unter-<br />

nehmensgruppe. Nehmen wir zum Beispiel eine unternehmerin, die<br />

verheiratet ist und zwei erwachsene Kinder hat. Letztere sind nicht in<br />

dem seit langer Hand im Eigentum der Familie stehenden unternehmen<br />

tätig.<br />

Stiftung als Lösung?<br />

welche unternehmensfortführung favorisiert die unternehmerin? Einen<br />

Verkauf der unternehmung lehnt sie ab. Sie möchte, dass die<br />

Firma unter jetzigem Namen fortlebt und auch in Zukunft sie und ihre<br />

Familie finanziell absichert. Das bislang eingesetzte Management ist<br />

gut aufgestellt.<br />

In diesem Fall ist eine Stiftungslösung anzudenken. Die Familienstiftung<br />

bietet der Stifterin die Möglichkeit, ihre (unternehmerischen)<br />

Ziele auch über den tod hinaus weiter zu verfolgen. Im Gegensatz<br />

zu einer Gesellschaft oder einem Verein gehört eine Stiftung<br />

sich selber, das heißt, es bestehen keinerlei Beteiligungsrechte oder<br />

Mitgliedschaftsrechte. Die Erben werden als finanziell Begünstigte,<br />

als so genannte Destinatäre, eingesetzt. Darüber hinaus können den<br />

Destinatären Kontrollrechte oder sogar auch Mitbestimmungsrechte<br />

eingeräumt werden. Durch eine gute Stiftungslösung können bestenfalls<br />

Erbstreitigkeiten eingeschränkt oder sogar ganz vermieden<br />

werden.<br />

Wie kann dies geschehen?<br />

Die unternehmensgruppe muss bewertet werden, um zu überprüfen,<br />

ob sich die unternehmung überhaupt für eine Stiftungslösung<br />

anbietet. Dafür ist ausreichendes Eigenkapital notwendig und die<br />

unternehmung muss ohne die persönliche Geschäftsführung der<br />

Firmeninhaberin auskommen können. Zudem müssen die unternehmensentnahmen<br />

aus dem jährlichen Gewinn die engen Familienangehörigen<br />

finanziell absichern, um daneben noch gemeinnützige<br />

Zwecke und/oder Mitarbeiterbegünstigungen bedienen zu können.<br />

Die Bewertung kann ergeben, dass die unternehmensgruppe<br />

in ihrer jetzigen Struktur mit diversen Beteiligungsgesellschaften zu<br />

verschlanken ist. Eine mögliche Struktur der Zukunft könnte zum<br />

Beispiel sein, dass eine gemeinnützige Stiftung und eine Familienstiftung<br />

gegründet werden, die Anteile an einer Holding GmbH<br />

halten. Die Holding GmbH führt dann wiederum die Familien AG.<br />

Hintergrund ist, dass die Holding GmbH damit die Ausschüttungen<br />

steuern kann.<br />

Drei Säulen der finanziellen Absicherung<br />

Nach der Bewertung wird steuerlich ermittelt, welche unternehmensanteile<br />

die gemeinnützige und welche die Familienstiftung halten sollte,<br />

wobei bei Bedarf der größere teil des unternehmensgewinns als<br />

erste finanzielle Säule den Familienangehörigen als Destinatären der<br />

Familienstiftung zufließen kann.<br />

Die gemeinnützige Stiftung kann zudem maximal ein Drittel ihrer<br />

Erträge auch an die Stifterin und deren engste Angehörige für einen<br />

angemessenen unterhalt auskehren. Diese zweite finanzielle Säule<br />

sollte jedoch nur zusätzlich zu den Ausschüttungen über die Familienstiftung<br />

genutzt werden, da noch immer nicht rechtlich eindeutig<br />

geklärt ist, was unter einem angemessenen Lebensstandard zu verstehen<br />

ist.<br />

Als dritte Säule zur finanziellen Absicherung der Familie sollten<br />

teile des (privaten) Vermögens vorerst der Stifterfamilie verbleiben.<br />

Fazit<br />

Rechtsanwältin Maren Jackwerth<br />

Kanzlei Jackwerth, Düsseldorf,<br />

ist stellvertretende Landesverbandsvorsitzende<br />

Rheinland und<br />

ihre Schwerpunkte sind u. a.:<br />

Erbrecht, Unternehmensnachfolge<br />

und Stiftungs- sowie Vereinsrecht<br />

Auch wenn eine unternehmensnachfolge mit einer Stiftungslösung<br />

intensiv geplant werden muss, so stellt diese Form gerade auch bei<br />

mittelständischen unternehmen eine gangbare Möglichkeit dar, die<br />

in der Beratungspraxis bislang immer noch viel zu wenig Beachtung<br />

findet.<br />

40<br />

<strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

41


INtErNAtIoNAL<br />

58. FCEM World Congress Florenz<br />

in diesem Jahr fand der World congress<br />

des weltweiten Verbandes von unterneh-<br />

merinnen (Fcem) vom 19. bis 23. Oktober<br />

in Florenz statt, ausgerichtet vom italieni-<br />

schen unternehmerinnenverband aidda.<br />

unter dem motto »new eco – how Wo-<br />

men Face the new economy and eco-<br />

logy« tauschten sich unternehmerinnen<br />

aus der ganzen Welt aus und genossen<br />

Die Fotos wurden freundlicher Weise<br />

von den Teilnehmerinnen<br />

Dr. h.c. Karin van Mourik, Britta<br />

Linnemann und Birgit Kemphues<br />

sowie Julia Weisberg zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

ganz nebenbei das rahmenprogramm in<br />

der hauptstadt der toskana und die kulturelle<br />

Vielfalt der internationalen teilnehmerinnen.<br />

Das Schwerpunktthema fand nicht zuletzt<br />

Ausdruck in den Sitzmöbeln auf dem Podium.<br />

Sessel und tische aus gepresster<br />

Pappe machten das thema Nachhaltigkeit<br />

optisch und haptisch erfahrbar. Vielfach<br />

merkten die referentinnen und referenten<br />

aus allen Landesteilen der welt in ihren<br />

Vorträgen u. a. an, dass Arbeitsplätze<br />

im Bereich der erneuerbaren Energien und<br />

umweltindustrien gerade für Frauen besonders<br />

attraktiv seien. Vor allem deshalb, weil<br />

Frauen häufig einen viel direkteren Kontakt<br />

zu umweltthemen hätten und die Bedeutung<br />

von Nachhaltigkeit als Konsumentinnen<br />

und Arbeitnehmerinnen höher bewerteten<br />

als Männer, stellte beispielsweise<br />

Anna Maria tarantola, stellvertretende Generaldirektorin<br />

der Banca d'Italia, heraus.<br />

Insgesamt waren die fünf tage geprägt von<br />

einem intensiven internationalen Austausch<br />

und der unternehmerischen Vernetzung<br />

unte r den teilnehmerinnen.<br />

Im April 2011 findet das World Committee<br />

Meeting auf Mauritius statt. Dabei wird<br />

u. a. die Wahl der neuen FCEM-Präsidentin<br />

auf der Tagungsordnung stehen.<br />

Anzeige<br />

WEConnect Europe schafft <strong>Unternehmerin</strong>nen<br />

bessere Chancen auf dem Markt<br />

ein bericht von Dr. Dagmar Steinmetz, Vdu- und Vit-mitglied, Fcem secretary General<br />

Weconnect ist die weltweit führende in-<br />

itiative für eine globale anbietervielfalt<br />

(supplier diversity), die mit überzeugender<br />

Kraft das Ziel verfolgt, die von Frauen geführte<br />

unternehmen als Lieferanten an die<br />

multinationalen Gesellschaften und regierungen<br />

zu vermitteln.<br />

obwohl Frauen weltweit ca. 25 bis 33 Pro-<br />

zent aller privaten unternehmen der forma-<br />

len wirtschaft besitzen, gehört ihnen weni-<br />

ger als ein Prozent aller Produktionsmittel<br />

und sie bekommen weniger als ein Prozent<br />

der Geschäftschancen, die von den großen<br />

Corporation und regierungen angeboten<br />

werden.<br />

wenn Frauen eine bedeutende rolle beim<br />

Aufbau starker Gesellschaften und nach-<br />

haltiger wirtschaft einnehmen sollen, müs-<br />

sen sie in ihrer Fähigkeit als unternehme-<br />

rinnen bei der Beschaffung des wahren<br />

reichtums angesprochen werden. Aus<br />

dieser Überlegung wurde Ende des Jahres<br />

2009 wEConnect International gegründet.<br />

Die Initiative will den unternehmen in<br />

Frauenbesitz eine nachhaltige wirtschaftliche<br />

Entwicklung erleichtern, in dem sie ihre<br />

wettbewerbchancen um die Geschäftsmöglichkeiten<br />

in der globalen wertschöpfungskette<br />

erhöht. Außerhalb Amerikas<br />

zertifiziert wEConnect International unternehmen,<br />

die sich mindestens zu 51 Prozent<br />

in weiblichem Eigentum befinden und von<br />

einer oder mehreren Frauen geleitet bzw.<br />

kontrolliert werden. wEConnect International<br />

erleichtert unternehmerinnen auf dem<br />

globalen Markt sich zu begegnen, gemeinsame<br />

Geschäfte anzubahnen und abzuwickeln,<br />

sowie ihre Geschäfte wachsen zu<br />

lassen.<br />

Nach Ausbruch der isländischen Aschewolke<br />

im April, die zur kurzfristigen Stornierung<br />

der vorbereiteten Veranstaltung führte,<br />

konnte »wEConnect« mit einer ersten<br />

Veranstaltung nun am 7. und 8. oktober<br />

in London die Aktivitäten in Europa offiziell<br />

starten.<br />

Zwei lebhafte kreative tage mit 150 interna-<br />

tionalen teilnehmern, davon 75 repräsen-<br />

tantinnen frauengeführter unternehmen,<br />

und ein tolles Programm warteten auf mich:<br />

Vorträge, Diskussionen, workshops (Get<br />

talking) und der Austausch mit multinationalen<br />

unternehmen gehörten ebenso dazu,<br />

wie Empfänge in der uS-Botschaft und im<br />

House of Lords. So wurden gemeinsame<br />

Pläne für die Zukunft entwickelt und die<br />

Gastfreundschaft von Accenture und Ernst<br />

& Young genossen.<br />

An beiden tagen habe ich die Ehre gehabt,<br />

den unternehmerinnen sowie Vertretern mul-<br />

tinationaler Corporation den Vdu, VIt und<br />

Über WEConnect:<br />

das FCEM-Netzwerk vorzustellen. Ich stieß<br />

dabei auf viel Interesse, positive resonanz<br />

und es entstand der Entschluss, zukünftig<br />

stärker zusammen arbeiten zu wollen.<br />

WEConnet arbeitet in einem internationalen Netzwerk, das jährlich eine Kaufkraft von 700 Milliar-<br />

den US-Dollar repräsentiert. Zu den Gründungsmitgliedern zählen u. a. Accenture, Alcatel-Lucent,<br />

AT&T, Boeing, Cisco Systems, Citigroup, Dun & Bradstreet, Ernst & Young, Exxon Mobil, HP, IBM,<br />

Intel, Manpower, Marriott, Motorola, Pfizer, PG&E, Verizon und Walmart. In Europa gehören dazu<br />

auch Mastercard, MSD und American Express. Diese Unternehmen fangen an, ihre globalen Anbieter<br />

zu fördern, von qualifizierten Frauen-Lieferanten ihre Ware zu beziehen, um eine wettbewerbsfähige<br />

und dynamische Wertschöpfungskette zu schaffen, den Gesamtwert zu verbessern, Innovationen<br />

anzutreiben und Nachhaltigkeit zu steigern. Das Portal von WEConnect International soll<br />

eine zentrale Rolle im Handelsnetzwerk spielen, seine Technologie soll den Beschaffungszyklus<br />

verkürzen, beschleunigen und traditionelle Handelsbarrieren überwinden. Diese Online-Ressource<br />

soll die Arbeit im Handel erleichtern, Reisen ersparen und so die Umweltbelastung senken.<br />

Näheres finden Sie unter: www.weconnecteurope.org<br />

42 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

43


INtErNAtIoNAL<br />

World Women's Forum oder<br />

»Davos für Frauen am Ärmelkanal«<br />

ein Konferenzbericht von Dr. Claudia Nagel, Vorsitzende des Landesverbands hessen<br />

seit fünf Jahren findet jeweils im Oktober<br />

in deauville, im norden Frankreichs, das<br />

Global meeting des »Women‘s Forum for<br />

economy and society« statt. die tagung<br />

hat den anspruch, eine art »davos für<br />

Frauen« zu sein und gehört laut Finan-<br />

cial times mittlerweile zu den fünf wich-<br />

tigsten Wirtschaftskonferenzen weltweit.<br />

aude Zieseniss de thuin rief das Forum<br />

ins Leben, nachdem sie sich vor einigen<br />

Jahren in davos anmelden wollte und<br />

noch nicht einmal eine antwort bekam.<br />

als unternehmerin hat sie daraufhin die<br />

dinge selbst in die hand genommen und<br />

nun kann man bewundern, was passiert,<br />

wenn eine selbstbewusste, aktive und gut<br />

vernetzte Geschäftsfrau beschließt, etwas<br />

zu tun!<br />

Als eine von ca. zehn teilnehmerinnen aus<br />

Deutschland war ich gemeinsam mit ande-<br />

ren weiblichen deutschen Geschäftsführe-<br />

rinnen bzw. unternehmerinnen eingeladen<br />

worden. Insgesamt nahmen 1.300 Frauen<br />

aus 80 Nationen an dem diesjährigen Forum<br />

vom 13. bis 15. oktober teil. Da das<br />

treffen in Frankreich stattfand, bestand jedoch<br />

der größte teil aus Französinnen und<br />

ohne meine französischen Sprachkenntnisse<br />

hätte ich mich manches Mal doch ein<br />

wenig verloren gefühlt.<br />

Das diesjährige Global Meeting stand unter<br />

dem obertitel »Change: Make it happen«.<br />

Von Mittwochabend bis Samstagnachmittag<br />

wurde in großen oder kleinen runden<br />

diskutiert, gefeiert und natürlich vor allem<br />

auch »genetworkt« – so dass wir am Ende<br />

dieser drei tage alle völlig erschöpft und<br />

natürlich sehr inspiriert waren. Ein breites<br />

themenspektrum hat zu einer intensiven<br />

Auseinandersetzung mit den aktuellen Veränderungsthemen<br />

dieser welt eingeladen.<br />

Auftakt der Konferenz war ein Empfang<br />

beim Bürgermeister von Deauville, Philippe<br />

Augier. Am Donnerstagmorgen stellte<br />

McKinsey die Ergebnisse einer interessanten<br />

Studie zum thema »women at the top<br />

of Corporations: Making it happen« vor. Die<br />

zentrale Aussage der Studie lautet: ohne<br />

massive unterstützung durch den CEo<br />

gelingt in einer organisation die Zunahme<br />

des Anteils weiblicher Führungskräfte nicht.<br />

Im Anschluss daran haben wir etwas allgemein<br />

über das thema »Change in politics«<br />

gesprochen. Diese Panel-Diskussionen vor<br />

dem Gesamtplenum haben – wie überall auf<br />

der welt – den Nachteil, dass sie doch eher<br />

allgemein gehalten sind und man immer den<br />

Eindruck hat, es sei schon alles einmal diskutiert<br />

und gesagt worden. Aber dabei gewesen<br />

zu sein ist bei einer derartigen Konferenz<br />

auch schon etwas Besonderes.<br />

Im so genannten »Discovery Programm«<br />

wurde anschließend in kleinen runden diskutiert,<br />

z. B. darüber, wie die Zukunft in 15<br />

Jahren aussehen könnte, wenn wir Frauen<br />

mehr Einfluss hätten, oder wie das thema<br />

»Nachhaltigkeit« bei den einzelnen unternehmen<br />

gestaltet wird oder ob die skandinavischen<br />

Länder in der Gleichberechtigung<br />

wirklich weiter sind. In Brainstorming<br />

Sessions wurden Lösungen erarbeitet zu<br />

Fragen der Legitimität von NGos (Nichtregierungs-organisationen)<br />

oder dem Einfluss<br />

von e-politics.<br />

Mit dem »Carties women‘s Initiative<br />

Award« wurden außerdem fünf junge un-<br />

ternehmerinnen – für jeden Kontinent<br />

eine – aufgrund ihrer ungewöhnlichen Geschäftsideen<br />

ausgezeichnet. Manche der<br />

Ideen waren – wie immer – ganz einfach<br />

und haben doch einen nachhaltigen Effekt<br />

auf wirtschaft und Gesellschaft. Eine junge<br />

Frau aus tansania entwickelt und verkauft<br />

z. B. solarbetriebene Leuchten, die<br />

den Kindern abends beim Hausaufgaben<br />

machen helfen sollen und außerdem im<br />

Vergleich zu den herkömmlichen Kerosin-<br />

Lampen keinen zusätzlichen Brennstoff benötigen<br />

und auch nicht das risiko bergen,<br />

dass die Hütte mit dem gesamten Hab und<br />

Gut durch einen Brand vernichtet wird.<br />

Am Freitag standen unter dem Hauptpunkt<br />

»Business Innovation« vor allen Dingen<br />

umweltthemen auf der Agenda, die auch<br />

wieder in den verschiedenen Formen diskutiert<br />

wurden.<br />

Besonders bewegend war ein Ereignis<br />

am Abend: Aimée Mullins wurde im Plenum<br />

interviewt und ich muss zugeben,<br />

selten ein derartig bewegendes Interview<br />

erlebt zu haben. Aimée Mullins hat bereits<br />

im Kleinkindalter durch eine seltene Knochenkrankheit<br />

beide unterschenkel verloren<br />

und trägt seitdem Prothesen, aber<br />

was für welche! Sie hat 14 Paar davon im<br />

Schrank, eines hat Alexander McQueen<br />

(britischer Modedesigner) für sie designt.<br />

Mit einem anderen Paar hat sie weltrekorde<br />

beim 100- und 200-Meter-Lauf und<br />

weitsprung geholt. Aimée Mullins ist außerdem<br />

als Schauspielerin und Model tätig,<br />

eine unglaublich schöne, interessante und<br />

vor allem sehr authentische Frau, die es<br />

geschafft hat, das ganze Plenum völlig in<br />

ihren Bann zu ziehen mit ihrer Bescheidenheit<br />

und Lebensklugheit.<br />

Nach diesem außerordentlichen Erlebnis<br />

stand abends ein großes Fest auf dem<br />

Programm. Auch hier war wieder diese besondere<br />

Stimmung zu spüren, die ich auf<br />

solchen Konferenzen bisher nicht gekannt<br />

habe. Kaum war durch eine elektrisierende<br />

Musik einer afrikanischen Sängerin die<br />

tanzfläche eröffnet, war sie schon bevölkert<br />

– mit Frauen aller Alterskategorien in<br />

schönen Kleidern, die so wunderbar und<br />

fröhlich miteinander getanzt haben, wie ich<br />

es mit Männern ehrlich gesagt noch nie erlebt<br />

habe!<br />

Am Samstagmorgen ging es abschließend<br />

noch einmal im Plenum um die Frage, welchen<br />

Beitrag Frauen in der wirtschaft leisten<br />

können, um an einer Veränderung der<br />

welt – hin zu mehr Gleichberechtigung,<br />

Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit – mitzuwirken.<br />

Dieses thema hat uns natürlich<br />

die ganzen tage immer wieder begleitet.<br />

Leider musste ich am Vormittag das Forum<br />

schon verlassen, weil ich noch einen anderen<br />

termin in der Nähe von Dresden hatte.<br />

und von Deauville nach Dresden zu kommen<br />

ist gar nicht so einfach – aber das ist<br />

eine andere Geschichte.<br />

Abschließend lässt sich sagen, war es eine<br />

interessante Veranstaltung, auf der ich<br />

viele, sehr inspirierende Frauen getroffen<br />

habe. Ich hoffe, dass wir mit den auf dieser<br />

Konferenz getroffenen Ergebnissen wirklich<br />

einen Beitrag leisten konnten, Lösungsansätze<br />

für die Zukunftsthemen zu finden. Die<br />

ausgearbeiteten Ideen sollen auf jeden Fall<br />

in einem Sammelband für die teilnehmerinnen<br />

zusammengefasst und damit natürlich<br />

auch allgemein zugänglich gemacht werden,<br />

so dass dieses Global Meeting vielleicht<br />

tatsächlich etwas Einfluss bekommt.<br />

Weitere Informationen und ein Rückblick auf das<br />

diesjährige Treffen finden Sie unter:<br />

www.womens-forum.com<br />

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44 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

45


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4. <strong>Unternehmerin</strong>nentag in Alexandria<br />

so viele internationale Gäste wie am 23.<br />

Oktober 2010 gab es beim unterneh-<br />

merinnentag in alexandria noch nie. die<br />

insgesamt 22 unternehmerinnen und<br />

hauptamtlichen kamen aus Verbänden<br />

und Kammern aus indien, nepal, bhutan,<br />

bangladesh, südafrika, tansania, syri-<br />

en und deutschland. im mittelpunkt der<br />

tagung standen die Fragen, wie können<br />

VIT-Tagung 2011<br />

bei der letzten sitzung des Vit board im<br />

september in hannover wurde u. a. auch<br />

ein termin festgelegt für die nächste Vit<br />

tagung in 2011.<br />

unter dem Motto »VIT BRINGT MEHR –<br />

Netzwerken fängt mit kommunizieren an«<br />

wird sich die VIt Community vom 18. bis<br />

20. Februar 2011 in der Nähe von Frankfurt<br />

am Main in angenehmer Atmosphäre<br />

treffen, mit einander konstruktiv arbeiten<br />

und die Gelegenheit nutzen, sich untereinander<br />

über die Geschäfte auf internationaler<br />

Ebene auszutauschen. während der<br />

tagung wollen die VIt-Mitglieder gemeinsam<br />

interkulturelles Know-how erarbeiten<br />

sprich die Do’s und Dont’s im internationalen<br />

umgang. Außerdem ist ein workshop<br />

vorgesehen mit einer professionellen<br />

trainerin zum thema »Selbstmarketing<br />

und Auftrittspräsenz«.Abgesehen von dem<br />

Netzwerken und dem Austausch mit einander<br />

werden sich die teilnehmerinnen am<br />

Abend auch noch humorvoll unterhalten<br />

lassen zum thema »Lizenz zum Zicken«.<br />

Selbstverständlich sind bei der VIt-tagung<br />

2011 auch unternehmerinnen willkommen,<br />

die an VIt interessiert sind und bei der VIt<br />

Community »reinschnuppern« möchten.<br />

Falls Interesse besteht, setzen Sie sich<br />

gerne mit Christiane Hauck (vdu@serex.de)<br />

in Verbindung. Anmeldeschluss ist der<br />

7. Januar 2011.<br />

Von Lisa Heermann, Program manager businesswomen Partnership Programm in Kairo<br />

unternehmerinnen von einander lernen<br />

und wie können sie ihre netzwerke gestalten,<br />

um für möglichst viele mitglieder<br />

attraktiv zu sein?<br />

Neben offiziellen Ansprache gab es zwei<br />

internationale workshops: Im ersten ging<br />

es um die »rolle deutscher unternehmerinnen<br />

arabischer Herkunft und ihr Beitrag<br />

für die Entwicklung in ihren Heimatländern.«<br />

Der zweite workshop behandelte<br />

das thema »Kammer – und Beratungsnetzwerk<br />

für unternehmerinnen – ein Beispiel<br />

internationaler unternehmerinnen<br />

Kooperation«. Hierbei stand der Austausch<br />

untereinander, in den unternehmerinnenverbänden<br />

aus Ägypten, Nepal und Südafrika,<br />

im Vordergrund. Die unternehme-<br />

1. Internationales <strong>Unternehmerin</strong>nenforum<br />

Der Vdu organisierte in Zusammenarbeit mit Global Project Partners<br />

e.V. vom 24. bis zum 27. November 2010 in Berlin das 1. Internationale<br />

unternehmerinnenforum und es stieß auf großes Interesse:<br />

Mehr als 100 unternehmerinnen reisten aus 24 verschiedenen Ländern<br />

an. Ziel des gemeinsamen Forums, das vom Bundesministerium<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)<br />

unterstützt wurde, war es, die Vernetzung der verschiedenen organisationen<br />

und unternehmerinnen untereinander zu fördern und<br />

erstmals einen Erfahrungsaustausch in solch einem rahmen zu<br />

ermöglichen. Nach einem get-together am Abend des 24. in der<br />

Botschaft der republik usbekistan, folgten am 25. und 26. Novem-<br />

rinnen sprachen darüber, wie sie in ihren<br />

Ländern die Verbandsarbeit organisieren,<br />

wie sie themen entwickeln und umsetzen<br />

können. Der unternehmerinnentag endete<br />

mit einem Plenum zum thema »Etikette«.<br />

Dieser teil wurd e gemeinsam von Vdu- und<br />

VIt-Mitglied Jean Elsner und ragaa El Ga-<br />

dawy gestaltet und erfreute sich allergrößten<br />

Zuspruchs durch das Publikum. Jean Els-<br />

ber im Haus der Deutschen wirtschaft der Eröffnungsauftakt und<br />

verschiedene, praxisnahe workshops. Nach einer Begrüßung durch<br />

Vdu-Präsidentin Petra Ledendecker hielt Gudrun Kopp, Parlamentarische<br />

Staatssekretärin im BMZ, die Eröffnungsrede. In einem der<br />

zahlreichen workshops stellte Vdu-Geschäftsführerin Carlotta Köster-Brons<br />

das Projekt »Stärkere Präsenz von Frauen in Aufsichtsgremien«<br />

den internationalen Zuhörerinnen vor und Vdu-Mitglieder wie<br />

Jean Elsner und Cornelia Sperling gaben in den Praxisforen ihre Erfahrungen<br />

an die teilnehmerinnen weiter. Den Ausklang der tagung<br />

bildeten politische treffen mit Vertretern des Deutschen Bundestags<br />

und ein kulturelles rahmenprogramm.<br />

ner brillierte mit britischem understatement<br />

sowie Humor und ragaa El Gadawy ist als<br />

bekannte ägyptische Schauspielerin ein<br />

Publikumsmagnet.<br />

Eine ausführliche Berichterstattung über den Unter-<br />

nehmerinnentag finden Sie online unter: www.vdu.<br />

de/international/vdu_international_team/berichte<br />

Dank an Jean Elsner,<br />

links Dr. Azza Mahfouz, Vorstand ABWA<br />

v.l.n.r. sitzend: Dr. Ragaa Abdou<br />

(Präsidentin ABWA); Abdel-Salam<br />

El-Mahgoub (Minister of Local Development),<br />

Ali Moselhy (Minister of Social<br />

Affairs) Adel Labib (Governor of Alexandria)<br />

und Jean Elsner (<strong>VdU</strong>)<br />

46 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

47


AuS DEM VErBAND<br />

<strong>VdU</strong>-Historie – zwei langjährige<br />

<strong>Unternehmerin</strong>nen feierten Geburtstag<br />

Zwei 90. Geburtstage langjähriger mitglieder nehmen wir zum anlass, um sie ihnen in kurzen Portraits<br />

ein wenig näher vorzustellen. Dr. Ruth Bodack-Christian ist mitglied im Landesverband ruhrgebiet und<br />

Lisa Dräger im Landesverband hamburg/schleswig-holstein. Von Johanna Ahlmann und Pia Wetzorke<br />

Als promovierte Diplomkauffrau und Mitgeschäftsführerin mit Ein-<br />

zelprokura der wilhelm Christian KG wurde dr. ruth bodack-<br />

christian am 28. September 1964 in die damalige Vereinigung von<br />

unternehmerinnen (Vvu) aufgenommen. Zu dieser Zeit hieß der<br />

heutige Landesverband ruhrgebiet noch »Industriegebiet«. Im Jahr<br />

1967 erfolgte im Vvu die Berufung in den Landesausschuss In-<br />

dustriegebiet, dessen Landesverbandsvorsitzende sie von 1969<br />

bis 1975 war. Im Jahr 1971 war Dr. Bodack-Christian außerdem<br />

Mitglied des Pr-Ausschusses der Vvu. Aufgrund ihrer beruflichen<br />

Verpflichtungen konnte sie diese Funktion nicht länger zusätzlich<br />

zu ihrer ehrenamtlichen tätigkeit als Landesverbandsvorsitzende<br />

ausführen. Des weiteren nahm sie an einer Studienreise der Vereinigung<br />

nach Moskau teil.<br />

Frau Dr. Bodack-Christian blieb dem jetzigen Vdu auch nach ihrer<br />

aktiven unternehmerinnentätigkeit sehr verbunden und ist für viele<br />

unternehmerinnen im ruhrgebiet eine wertvolle ratgeberin. So<br />

nahm sie auch sehr gern die Glückwünsche des Verbandes Ende<br />

oktober zu ihrem 90. Geburtstag entgegen.<br />

In die Zeit ihres Landesverbandsvorsitzes fällt ein Schreiben an den<br />

damaligen Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />

(BDA), Dr. Hanns Martin Schleyer. Es dokumentiert<br />

sehr gut den Zeitgeist, der in den 1970er Jahren vorherrschte.<br />

Frau Dr. Bodack-Christian merkte in ihrem Brief an, dass unternehmerinnen,<br />

die in der BDA mit ihren Firmen angeschlossen waren,<br />

in der Anrede von BDA-Schreiben nur in der männlichen Form angesprochen<br />

wurden. Ein Zitat aus Dr. Bodack-Christians Schreiben<br />

vom 28. Mai 1974: »…Nur ist mir unverständlich, daß Sie nicht<br />

auch die »Kolleginnen« ansprechen, zumal Sie, sehr geehrter Herr<br />

Dr. Schleyer, über unsere Präsidentin, Frau Dr. Joens, die Vereinigung<br />

von unternehmerinnen e.V. kennen. […] Deshalb meine ich,<br />

daß man sie sowohl der Form als auch der Sache wegen in der<br />

Anrede bedenken sollte – […].«<br />

Die Antwort von Dr. Hanns Martin Schleyer folgte nicht einmal zwei<br />

wochen später am 10. Juni 1974. »...Leider haben Sie mit Ihrem<br />

Monitum nur allzu recht! Da haben also einige gestandene Männer<br />

einige Mühe aufgewendet, um einen möglichst überzeugenden<br />

Brieftext zu erfinden – um dann schon in der Anrede der Adressaten<br />

die Adressatinnen ganz einfach zu vergessen. woraus Sie, gnädige<br />

Frau, ersehen mögen: Hier gibt es keine Ausrede, keine Erklärung,<br />

hier gibt es nur die Bitte um Nachsicht, daß dies geschehen ist und<br />

die Versicherung, daß es nicht wieder vorkommen soll!« Frau Dr.<br />

Bodack-Christians Anmerkung wurde zu einem großen Erfolg für<br />

die »Kolleginnen« der Bundesvereinigung, die seitdem persönlich<br />

angesprochen wurden.<br />

Ende Oktober übergab eine Delegation von <strong>VdU</strong>-Mitgliedern des Landesverbands<br />

Ruhrgebiet Dr. Ruth Bodack-Christian die Glückwünsche des<br />

gesamten <strong>VdU</strong> zu ihrem runden Geburtstag. Rechts im Bild Dr. Gudrun<br />

Doering-Striening.<br />

Im August konnte Lisa dräger an ihrem Geburtstag im rahmen<br />

einer großen Feierstunde im Lübecker rathaus nicht nur die Glückwünsche<br />

von Bürgermeister und stellvertretendem Stadtpräsident<br />

der Hansestadt entgegennehmen, sondern auch von Anke wiek,<br />

die die besonderen Glückwünsche des gesamten Vdu überbrachte.<br />

Dem Verband ist Lisa Dräger am 5. April 1966 beigetreten, in<br />

die damalige Landesgruppe Holstein. Sie ist also seit mehr als 44<br />

Jahren Vdu-Mitglied.<br />

Als Ehefrau des Industriellen Dr. Heinrich Dräger, der in dritter Generation<br />

die Drägerwerke in Lübeck leitete, lernte sie Anfang der<br />

1950iger Jahre Vdu-Gründerin Käte Ahlmann in rendsburg kennen,<br />

mit der sie und ihr Mann fortan nicht nur auf beruflicher Ebene,<br />

sondern auch freundschaftlich verbunden waren.<br />

Käte Ahlmann mit ihrer starken unternehmerischen Persönlichkeit<br />

war für Lisa Dräger ein leuchtendes Vorbild. Als Ende der 1960iger<br />

Jahre ihre vier Kinder weitestgehend erwachsen waren, widmete<br />

sie sich in zunehmendem Maße den Belangen der Firma und setzte<br />

sich besonders für soziale und kulturelle Projekte der Stadt Lübeck<br />

ein. ob Schüler- oder Jugendprojekte oder kulturelle Einrichtungen<br />

wie die Museen Drägerhaus, Behnhaus und Buddenbrookhaus<br />

oder die Lübecker universität und Fachhochschule, in sehr vielen<br />

Bereichen des öffentlichen Lebens engagierte sich Lisa Dräger in<br />

den vergangenen Jahrzehnten für die Hansestadt, die ihr 2005 für<br />

ihre Verdienste den höchsten orden der Stadt, die goldene Ehrengedenkmünze<br />

»Bene Merenti« verlieh – als erster Frau seit der<br />

Schaffung der Auszeichnung im Jahre 1835.<br />

Besonders freute sich Lisa Dräger als ihre tochter Johanna 1978<br />

Juliane Löschs Sohn (Schwiegertochter von Käte Ahlmann und<br />

ebenso Vdu-Gründungsmitglied, wir berichteten in Ausgabe<br />

1/2010) und Enkelsohn Käte Ahlmanns, Hans-Julius Ahlmann, heiratete.<br />

Sie zogen 1981 nach rendsburg, wo er das unternehmen<br />

ACo von seinem onkel Severin Ahlmann sukzessive übernahm. In<br />

dem weltweit agierenden Familienunternehmen sind seit diese m<br />

Jahr ebenfalls die beiden ältesten Enkel Lisa Drägers, zugleich<br />

auch die beiden urenkel Käte Ahlmanns, mit in der Geschäftsleitung<br />

tätig. Als man in den 1950iger Jahren freundschaftlich miteinander<br />

verkehrte, hätte das wohl niemand der Beteiligten für möglich<br />

gehalte n.<br />

Lisa Dräger im Lübecker Rathaus anlässlich<br />

ihres Geburtstagsempfangs.<br />

In der 1. Reihe: Lisa Dräger (rechts) mit ihrer Tochter Johanna<br />

Ahlmann im Kreise der großen <strong>VdU</strong> Familie im April 20005, u.a.<br />

sind in der 2. Reihe Hans-Julius Ahlmann und Rosely Schweizer<br />

(<strong>VdU</strong> -Mitglied und Enkelin Käte Ahlmanns) zu sehen.<br />

2. Auflage der Käte Ahlmann Biografie erschienen<br />

Das Interesse an der Ausnahmeunternehmerin, die im Jahr 1954<br />

den <strong>VdU</strong> gründete, ist ungebrochen. Aufgrund der positiven Resonanz<br />

ist die Biographie über Käte Ahlmann nun in der 2. Auflage im<br />

Wachholtz Verlag erschienen.<br />

Die Historikerin und Journalistin<br />

Felicitas Glade schildert Käte<br />

Ahlmanns Leben und zugleich<br />

die Entwicklungen der deutschen<br />

Wirtschaftsgeschichte von der<br />

Kaiserzeit bis in die 1960er Jahre.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.wachholtz.de<br />

Felicitas<br />

Glade<br />

KÄTE<br />

AHLMANN<br />

48 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

49<br />

EinE BiographiE<br />

Wachholtz


AuS DEM VErBAND<br />

Reisebericht:<br />

»Auf den Spuren der Bauhaus-Frauen«<br />

Von Martina Teichelmann, Landesverbandsvorsitzende Rheinland<br />

Die Landesverbände Rheinland und Ruhrgebiet pfle-<br />

gen seit einigen Jahren die schöne Tradition von<br />

<strong>Unternehmerin</strong>nenreisen. In diesem Jahr führte der<br />

Ausflug unter dem Motto »Auf den Spuren der Bauhaus-Frauen«<br />

im September nach Weimar.<br />

Es war keine einfache Aufgabe, die Dr. Gudrun Do-<br />

ering-Striening sich gestellt hatte: Den Bogen zu<br />

spannen von Hildegard von Bingen, dem Thema der<br />

Reise vor zwei Jahren, zu den Bauhaus-Frauen in<br />

Weimar. Wir wissen nicht genau wie sie es macht,<br />

aber wieder mal war es Dr. Gudrun Doering-Striening<br />

gelungen, alles was Rang und Namen hat, für<br />

uns einzuspannen.<br />

Durch viele Informationen im Vorfeld der Reise<br />

waren wir alle bestens vorbereitet und unterwegs<br />

wurden wir gleich richtig eingestimmt: Unter zu<br />

Hilfenahme von Keksen lernten wir die Formen- und<br />

Zeichensprache des Bauhauses kennen und Rotkäppchensekt<br />

mit Mokka-Geschmack machte deutlich, dass<br />

wir auf der Reise in den Osten der Republik waren.<br />

In Weimar begannen wir unser eng gestecktes Programm<br />

mit einem Spaziergang vom Hotel, gelegen in<br />

einem herrlichen Villenviertel, durch den Park an<br />

der Ilm zur Anna Amalia Bibliothek in der Innenstadt.<br />

Diese - durch einen Brand im Jahr 2004 bekannt<br />

gewordene - Bibliothek ist ein echtes Kleinod<br />

und zeigt uns, was »Frauenpower« auch schon im<br />

17. Jahrhundert leisten konnte. Dank einer separaten<br />

Führung hatten wir Zeit, Muße und Raum, dieses<br />

Wunderwerk ausgiebig zu betrachten und uns auf die<br />

kunstorientierte Grundstimmung, die Weimar seit<br />

Jahrhunderten prägt und bis heute beeinflusst, einzustimmen.<br />

Die Fortsetzung fand dieser Auftakt am Abend, als<br />

wir einen ausgezeichnet recherchierten Vortrag von<br />

Frau Dr. Annette Seemann genießen durften: »Von<br />

den Zeichenschulen zur Zeit Goethes zur Bauhausschule«.<br />

Erstaunlich wie es immer vom Wohlwollen<br />

der Männer abhing, wie wir Frauen uns entwickeln<br />

durften! (Hinweis: Auf der Internetseite des Landesverbands<br />

Ruhrgebiet ist der Vortrag für alle<br />

zugänglich als Dokument eingestellt worden.) Der<br />

Tag hatte einen sehr besonderen Ausklang in der<br />

Kirche von Gelmeroda. Die Kirche, eines der Lieblingsmotive<br />

von Lyonel Feininger, empfing uns in<br />

den Abendstunden in ihrer ungewöhnlichen Lichtkunst,<br />

die die skulpturale Gestalt des Gebäudes,<br />

heute Autobahnkirche, weithin sichtbar macht. Unser<br />

Begleiter an diesem beeindruckenden Ort war in<br />

mehrfacher Hinsicht der richtige Mann am richtigen<br />

Platz: Dr. Felix Leibrock, seines Zeichens Krimis<br />

schreibender Pfarrer und bis Ende 2007 Kulturdirektor<br />

in Weimar, erzählte spannend als Augenzeuge<br />

vom Brand der Anna-Amalia-Bibliothek. Sein Weimar-<br />

Krimi, den jede von uns mit Widmung überreicht<br />

bekam, hat genau dieses Ereignis zum Dreh- und<br />

Angelpunkt und kostete manch eine von uns einen<br />

gehörigen Teil des Nachtschlafes! Dabei war diese<br />

Nachtruhe ganz besonders gesegnet, denn in der<br />

Kirche hatten wir uns mit Dr. Leibrock spontan zum<br />

Abendgebet entschlossen.<br />

Der Folgetag begann mit einem dreistündigen Stadtrundgang:<br />

Ulrike Müller, Verfasserin eines Buches<br />

über die Bauhaus-Frauen, führte uns mit beeindruckender<br />

Orts-, Geschichts- und Sachkenntnis.<br />

Durchaus kritische Fragestellungen begleiteten<br />

diesen Spaziergang: Warum finden sich an den Wohnund<br />

Atelierhäusern der Bauhaus-Frauen keine Hinweis-Schilder,<br />

wohl aber an denen der Männer? Warum<br />

gibt es im Bauhaus-Museum fast keine Exponate<br />

von Frauen? – waren nur einige davon.<br />

Nach einer Mittagspause mit Thüringer Rostbrat-<br />

wurst »auf der Hand« und bei strahlendem Sonnen-<br />

schein ging es ins Goethe-Nationalmuseum. Prof.<br />

Christoph Stölzl, ein Neffe von Bauhaus-Meisterin<br />

Gunta Stölzl, erzählte uns aus dem Leben »dieser<br />

besonderen Tante«. Sehr beeindruckend war seine<br />

Schilderung, wie es nach der Zerschlagung des<br />

Bauhauses in Deutschland ausschließlich den Männern<br />

gelungen war, im Gegensatz zu den zu dieser<br />

Epoche gehörenden Frauen, eine Bauhaus-Karriere<br />

zu machen. In der ersten Ausstellung 1938 in New<br />

York tauchten beispielsweise keine Frauen auf und<br />

die Weberei - Frauendomäne des Bauhauses - wurde<br />

nicht einmal erwähnt. Auch seiner Tante, die<br />

bis 1936 mit Arieh Sharon verheiratet war, ging<br />

es nicht anders. Sharon machte weltweit Karriere<br />

als Architekt, sie hingegen geriet für Jahrzehnte<br />

in Vergessenheit. Ein weiteres Beispiel ergänzte<br />

Frau Dr. Bestgen, Abteilungsleiterin »Bauhaus« der<br />

Stiftung Weimarer Klassik. Denn bis heute stellt<br />

sich die Frage, ob nicht federführend Ise Gropius<br />

statt ihres Mannes Walter Gropius, die PR und die<br />

Mittelbeschaffung für das Bauhaus zu verantworten<br />

hatte.<br />

Der Programmpunkt am Abend führte uns nach Schloss<br />

Kochberg: Einst Landsitz der Familie von Stein ist<br />

es heute besonders wegen seines Liebhabertheaters<br />

ein beliebtes Ausflugsziel. Goethes Briefe an seine<br />

Freundin Charlotte von Stein wurden in dieser<br />

herrlichen Kulisse vorgelesen – von keiner Geringeren<br />

als der Ur-Ur-Ur-Enkelin der Charlotte von<br />

Stein, Silke Gablenz-Kolakovic. Als Vorstandsvorsitzende<br />

der Freunde des Liebhabertheaters Schloss<br />

Kochberg e. V. ist es ihr gelungen, den Betrieb und<br />

die Unterhaltung dieses Kleinods im Wesentlichen<br />

aus selbst erwirtschafteten Mitteln zu bestreiten.<br />

Der letzte Tag hatte ein weiteres Highlight parat:<br />

Ein Besuch im Haus von Margarete Reichardt. Die<br />

Schülerin von Gunta Stölzl, später selbst Meisterin<br />

der Weberwerkstatt des Bauhauses, lebte und<br />

arbeitete in Erfurt, wo ihr Haus bis heute unverändert<br />

erhalten ist und von drei Damen - eine<br />

davon Reichardt-Schülerin - als Museum betrieben<br />

wird. Ein Kleinod, leider sehr versteckt und wenig<br />

professionell vermarktet. Vor unseren Augen entstanden<br />

in der Weberei wundervolle Stücke, voller<br />

Kaufdrang sahen wir diese besonderen Werke schon<br />

auf heimischen Tischen und Stühlen, doch leider<br />

wurde unsere Hoffnung enttäuscht: Außer einigen<br />

Postkarten war nichts käuflich zu erwerben.<br />

Voller neuer Eindrücke traten wir von hier aus<br />

die Heimfahrt an. Wir sind uns nun bewusst, was<br />

vorausschauende Landesführung vor Jahrhunderten<br />

bis heute bewirken kann, in dem Kultur und Künste<br />

gefördert werden und wie reich an Kulturschätzen<br />

deshalb bis heute das Land Thüringen ist. Und wir<br />

haben erlebt, wie gut es, mit wenigen Ausnahmen,<br />

gelingt, diese Kulturschätze zu verwerten, zu vermarkten<br />

und dadurch auch zu erhalten. Ein weiterer<br />

Beweis dafür, dass Kultur und Wirtschaft erfolgreich<br />

zusammenwirken können!<br />

50 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

51


AuS DEM VErBAND<br />

Europäische Ratingagentur:<br />

Was hat der Mittelstand davon? müsse mehr wettbewerb geschaffen werden, denn dieser fördere<br />

am Wochenende vom 16. bis 17. Oktober 2010 fand anlässlich der derzeit sehr aktuellen Frage, ob<br />

europa eine eigene ratingagentur braucht und was der mittelstand davon hat, eine mit hochkarätigen<br />

referenten besetzte Veranstaltung in der theodor-heuss-akademie in Gummersbach statt. mit dabei<br />

war Christel Horstmann-Oepping, mitglied des bundesvorstands. Über die Veranstaltung berichtet<br />

Brigitt e Bremer, Leiterin der theodor-heuss-akademie und Vdu-mitglied<br />

Zwar ist die Idee nicht neu und wird seit 20 Jahren debattiert. Es<br />

gab bereits in der Vergangenheit mehrere Initiativen, so z. B. von<br />

der Börsenzeitung, der Deutschen Bank, der Deutschen Börse,<br />

McKinsey, Bertelsmann und der Euroratings AG mit jeweils unterschiedlicher<br />

umsetzung. Aufgrund der weltweiten wirtschaftsund<br />

Finanzkrise, die im Herbst 2008 in den uSA ihren Ausgang<br />

nahm, ist die Frage nach einer eigenen ratingagentur jedoch aktueller<br />

denn je. Bisher führten verschiedene Hindernisse politischer<br />

Natur oder Basel II bzw. zu hohe Eintrittsbarrieren allerdings zum<br />

Scheitern, erläuterte beispielsweise Günther Stur (damaliger Gründer<br />

der Euroratings AG, jetztiger Inhaber von Stur Capital Market<br />

Service) in seinem Vortrag »Missverständnisse um ein europäisches<br />

rating«. Aktuell kommt, laut seiner Meinung, erschwerend<br />

die massive Fehleinschätzung der uS-ratingagenturen hinzu,<br />

wodurch die reputation solcher Agenturen generell beschädigt<br />

würde .<br />

Der Verband deutscher unternehmerinnen e.V. (Vdu) war durch<br />

Christel Horstmann-oepping, Steuerberaterin, bei der tagung<br />

vertreten. Die Diskussionsrunde am Samstagabend befasste sich<br />

mit der Frage, ob der Mittelstand eine europäische ratingagentur<br />

braucht. Neben ihr debattierten Grit Becker (Geschäftsführerin der<br />

Coface rating), Dr. Peter Gloystein (Vorsitzender des Beirats der<br />

Scope Group), Björn Sänger (MdB, FDP) und Jens Schmidt-Bürgel<br />

(Geschäftsführer Fitch ratings) über die Frage »was hat der deutsche<br />

Mittelstand von einer europäischen ratingagentur«.<br />

Welchen Einfluss haben Ratingagenturen<br />

auf den Mittelstand?<br />

ratings der Banken beeinflussen deren refinanzierungskraft und<br />

-kosten. Ein schlechtes rating erfordert eine höhere Eigenkapitalbasis<br />

der Banken und sie zahlen höhere Zinsen zur eigenen refinanzierung.<br />

Dieses beeinflusst wiederum das eigene Kundengeschäft.<br />

Geht es der Bank nicht gut, so leidet der Mittelstand<br />

darunter. Selbst wenn das mittelständige unternehmen blendend<br />

dasteht. Nicht ohne Grund hat man seit Ausbruch der Finanzkrise<br />

Angst vor einem »credit crunch« (deutsch: Kreditklemme). Allein<br />

aus dieser Überlegung heraus, so Christel Horstmann-oepping,<br />

sollte der Mittelstand ein eigenes unabhängiges rating anstreben,<br />

um unabhängig von der Hausbank agieren oder zumindest ihr verhandlungsstark<br />

etwas entgegen halten zu können. Doch sagte<br />

Christel Horstmann-oeping auch, dass bei den kleinen und mittelständischen<br />

unternehmen das Bewusstsein für die Erforderlichkeit<br />

eines ratings noch nicht gänzlich vorhanden ist, geschweige denn<br />

für ein unabhängiges rating einer europäischen Agentur.<br />

Wie könnte eine europäische Ratingagentur aussehen?<br />

Die Experten auf dem Podium waren sich einig, dass eine Stiftung<br />

als rechtform solch einer Agentur keine Lösung darstellt. So sei<br />

nämlich eine Einflussnahme über die Personalpolitik möglich. Viel<br />

wichtiger als die Überlegung einer eventuellen finanziellen Förderung<br />

von öffentlicher Seite wäre für die Podiumsteilnehmer eine<br />

politische und moralische unterstützung. Ihrer Meinung nach sollten<br />

keine Gesetze geschaffen werden, die eine Gründung nur erschweren<br />

und bestehende ratingagenturen stärken. Eine europäische<br />

ratingagentur sollte somit unabhängig und groß genug sein,<br />

so dass sie von der Methodik anerkannt wird, um gegenüber den<br />

bestehen drei Großen uS-Agenturen (Standard Poor's, Moody's<br />

und Fitch) ein Gegengewicht darstellen zu können. Es sollte eine<br />

Agentur mit hoher reputation sein, um schnellst möglich einen<br />

»track record«(dt. Definition: individuelles Investitionsarchiv) zu erhalten.<br />

Nur so habe eine europäische ratingagentur eine Zukunft.<br />

FDP erteilt Absage einer »Europäischen Ratingagentur«<br />

Björn Sänger, Mitglied des Deutschen Bundestages (FDP), wies<br />

auf die Konsequenzen der Finanzkrise hin, die durch die EG-<br />

Verordnung für ratingagenturen Nr. 1060/2009 gezogen wurden.<br />

Sänger kündigte eine Änderung der Verordnung an. Es gehe generell<br />

darum, die Verantwortungskultur im gesamten Finanzsektor<br />

zu fördern. Es mangele nicht an regeln, aber den Handelnden<br />

sei offenbar ein »gewisser Kompass« abhanden gekommen. Es<br />

die Kontrolle untereinander. Die regelungen für ratingagenturen<br />

müssten weiter verbessert werden, machte Sänger auf der tagung<br />

in Gummersbach deutlich.<br />

In seinem Vortag zum thema »Konsequenzen aus der Krise – mit<br />

ratings auf dem weg zu einer neuen Verantwortungskultur« kün-<br />

digte der Politiker an, dass die Bußgeldvorschriften auf die aktu-<br />

elle Marktsituation angepasst werden müssten. Emittenten sol-<br />

len demnach künftig zwei unabhängige ratings vorlegen. ratings<br />

werden als (gesetzliches) Bewertungsinstrument z. B. im Bereich<br />

der Anlagevorschriften für Banken und Versicherungen genutzt.<br />

Bausteine für eine bessere ratingkultur sieht Sänger im Nachweis<br />

der Qualifikation von ratinganalysten durch drei Faktoren:<br />

die Einführung einer Prüfung – analog zu wirtschaftsprüfern –, im<br />

Qualitätsmanagement durch »Peer review« und in der Beweislastumkehr.<br />

Ausweichreaktionen auf die umsetzung der Eu-Verordnung<br />

müssten im Blick behalten werden, schon dies bedinge<br />

eine reform der nationalen Finanzmarktaufsicht. Der Einrichtung<br />

einer neuen europäischen ratingagentur als staatliche Aufgabe<br />

erteilte Sänger eine klare Absage. Er stellte ebenso in Frage, ob<br />

eine »Zerschlagung« der uS-Agenturen die richtige Maßnahme<br />

wäre; die Zerschlagungsdiskussion werde ja auch bei den großen<br />

wirtschaftsprüfungsgesellschaften geführt. Es müsse vielmehr ein<br />

rechtsrahmen geschaffen werden, um mehr wettbewerb zu erzeugen.<br />

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als Fazit der tagung kann festgehalten werden, dass ratingagenturen<br />

als auslöser und Verstärker der Krise zu sehen sind.<br />

Die regulierung sei die Konsequenz: zur Erhöhung der transparenz,<br />

reduktion von Interessenkonflikten, Stärkung der Kontrolle,<br />

Maßnahmen zur internen Führungsstruktur und zu verbesserten<br />

Compliance-Anforderungen. Jede weitere regulierung erschwere<br />

erheblich die Chancen für die Etablierung einer europäischen ratingagentur.<br />

Langfristig ist jedoch aus Sicht des deutschen Mittelstandes<br />

eine weitere – von den uSA unabhängige – ratingagentur<br />

unabdingbar.<br />

Die Theodor-Heuss-Akademie ist eine zentrale Bildungsstätte der Friedrich-Naumann-Stiftung<br />

für die Freiheit. Die Akademie versteht sich als<br />

ein Ort, an dem Diskurse zu aktuellen Herausforderungen der Gesellschaft<br />

geführt, Denkanstöße gegeben und liberale Lösungen gefunden<br />

werden. Es wird ein vielfältiges Angebot an Seminaren und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

angeboten. Hierzu gehören Rhetorik trainings ebenso<br />

wie Fachtagungen mit nationalen wie internationalen Themengebieten.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter:<br />

www.Theodor-Heuss-Akademie.de<br />

D r. B alding e r & P a r t n e r<br />

I n s t i t u t f ü r C o a c h i n g u n d Tr a i n i n g<br />

Dr. Verena Baldinger –<br />

<strong>VdU</strong>-Mitglied seit 1998<br />

Gewinner des MUWIT-<br />

Awards 2009: SAP und<br />

Dr. Baldinger & Partner<br />

als externer Partner<br />

Erbsengasse 26 • D-63654 Büdingen • Telefon +49 (0) 60 42 .96 30-0 • Telefax +49 (0) 60 42 .96 30-20 • institut@baldinger-partner.de • www.baldinger-partner.de<br />

52 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

53


AuS DEM VErBAND<br />

Am 6. oktober 2010 traf sich die Arbeits-<br />

gruppe »Langjährige unternehmerinnen« in<br />

1. <strong>VdU</strong>-Gesundheitskongress<br />

Diese erste Veranstaltung zum thema »Gesundheit« war ein voller<br />

Erfolg. Insgesamt 60 Mitglieder, Interessentinnen und Gäste des<br />

Verbandes kamen auf Einladung der Vdu-Präsidentin Petra Ledendecker<br />

am 5. November 2010 nach Düsseldorf. Der Kongress fand<br />

in Kooperation mit dem European Prevention Center Duisburg (EPC)<br />

unter dem Motto »Prävention und tabuthema Pysche« statt. Neben<br />

Fachvorträgen zu Vorsorge- und Checkup-Medizin gab es auch interaktive<br />

Beiträge. Die beiden Vdu-Mitglieder Dr. Sonja reitz und<br />

Christa Porten-wollersheim zählten ebenfalls zu den referentinnen<br />

und referenten. Die Vorträge finden Sie unter www.vdu.de/aktuelles.<br />

Langjährige <strong>Unternehmerin</strong>nen beim Prix Montblanc<br />

Weiberwiesn 2010<br />

In den letzten 20 Jahren hat sich regine<br />

Sixt Damenwiesn zu eine m treffen be-<br />

deutender Frauen entwickelt. Insgesamt<br />

waren 950 Frauen geladen, unter ihnen<br />

auch einige Vdu-unternehmerinnen. Das<br />

Vdu-Mitglied verfolgt mit ihrer Damenwiesn<br />

auch einen wohltätigen Zweck. Die<br />

anwesenden Damen wurden um finanzielle<br />

Berlin. Das jährliche treffen dient – neben<br />

der Zusammenkunft bei der Jahresversammlung<br />

– dem gegenseitigen Austausch<br />

und der Vernetzung. Eine gemeinsame<br />

Abendveranstaltung rundete das treffen<br />

ab. In diesem Jahr stand der Besuch des<br />

Konzerthauses am Gendarmenmarkt auf<br />

dem Programm. Denn an diesem Abend<br />

wurde zum einen das 15-jährige Bestehen<br />

der »Philharmonie der Nationen« – unter<br />

Leitung von Justus Frantz mit der Interpretation<br />

der 7. Sinfonie von Beethoven – ge-<br />

unterstützung für das Kinderhilfswerk<br />

»regine Sixt Kinderhilfe<br />

e.V.« gebeten. wiesnchefi n<br />

Dr. Gabriele weishäupl , Patri-<br />

zia riekel und alle anwesenden<br />

»Freundinnen« feier ten regines<br />

Sixt' Engagement mit Standing<br />

ovation s.<br />

v.l.n.r.: Christa Porten-Wollersheim,<br />

Prof. Dr. med. Uwe Nixdorf,<br />

Moderatorin Natascha Plankermann,<br />

Petra Ledendecker, Michael Paul Herbst,<br />

Till Hermanns und Dr. Sonja Reitz<br />

feiert, zum anderen in Anwesenheit vieler<br />

prominenter Gäste der »Prix Montblanc«<br />

verliehen. Diesen Musikpreis, der jährlich<br />

an ein herausragendes Nachwuchstalent<br />

vergeben wird, erhielt in diesem Jahr der<br />

erst 13-jährige chinesische Pianist Niu Niu.<br />

Von diesem jungen Ausnahmetalent und<br />

seinem Spiel – werke von Chopin, Beethoven<br />

und Liszt – war das Publikum begeistert.<br />

Auch die langjährigen unternehmerinnen<br />

zeigten sich beeindruckt von diesem<br />

wundervollen Konzertabend.<br />

6. Freiburger Mittelstandskongress 2010<br />

Am 29. September 2010 fand der 6. Freiburger Mittelstandskon-<br />

gress statt. »werte, wertschätzung, wertschöpfung« waren die the-<br />

men in diesem Jahr. Die Vorteile, die mittelständische, insbesondere<br />

Familienunternehmen, besonders in Zeiten der wirtschaftskrise haben,<br />

wurden dabei hervorgehoben. Sehr zu empfehlen ist an dieser<br />

Stelle das Buch »wirtschaftswunder 2010 – Deutschlands Familienunternehmer<br />

erobern die weltmärkte« von der wirtschaftsreporterin<br />

Dr. Inga Michler, die auch einen Vortrag zum thema »Von Querdenkern<br />

und Charakterköpfen« hielt. Die regionalgruppe Freiburg hatte<br />

wieder einen informativen Stand und erfuhr reges Interesse von<br />

zahlreichen Besuchern und interessierten unternehmerinnen. wir<br />

freuen uns schon jetzt auf 2011, denn gleich im Anschluss an den 7.<br />

Mittelstandskongress 2011 findet das Vdu-Mehrländertreffen vom<br />

6. bis 8.oktober 2011 in Freiburg statt!<br />

Anzeige<br />

Eröffnungs-Keynote<br />

der »Talent & Vielfalt 2010«<br />

Vdu-Präsidentin Petra Ledendecker hielt bei der Fachkonferenz am<br />

30. September im Gebäude der Ernst & Young GmbH in Berlin die<br />

Eröffnungsrede. Ange lehnt an das Veranstaltungsthema »Frauen in<br />

Führung – Gender talent Management« referierte Petra Ledendecker<br />

vor einem ausgewählten Kreis von 80 Führunspersönlichkeiten aus<br />

Konzernen und dem Mittelstand über die Frag e »wie wird die wirt-<br />

schaft endlicher weiblicher?«.<br />

Die Firma GRÄFIN ARNIM GMBH bietet das komplette Sortiment von hochwertigem<br />

Perle n- und Edelsteinschmuck zu adäquaten Preisen. Diese können durch den Direktimport<br />

der Ware aus ihren Ursprungsländern sichergestellt werden.<br />

Neben dem Verkauf in dem Bonner Atelier werden bundesweit zahlreiche Ausstellungen<br />

durchgeführt und auch der Kauf im Internet wird angeboten.<br />

Eigenschaften wie Glaubwürdigkeit, Qualität, Flexibilität und Kompetenz charakterisieren<br />

dabei die Marke »GRÄFIN ARNIM« seit über 50 Jahren.<br />

Unsere Öffnungszeiten:<br />

Mo.- Fr. von 9.00 - 17.30 Uhr / Sa. von 9.00 - 14.00 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Ausstellungsorte und Termine sind im Internet abzurufen:<br />

Internet: www.graefin-arnim.de<br />

E-Mail: info@graefin-arnim.de<br />

Gisela Gräfin Arnim<br />

Perlenimport GmbH<br />

Yalovastr. 6, 53177 Bonn,<br />

Tel. 0228-95214-0, Fax -52<br />

54 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

55


AuS DEM VErBAND<br />

Barbara Pollmeier-Langer – 35 Jahre Mitglied im <strong>VdU</strong><br />

barbara Pollmeier-Langer ist eine klassische<br />

unternehmerin und jemand wie sie<br />

prägt die außendarstellung des Vdu und<br />

des Landesverbands Westfalen seit ihrem<br />

eintritt im august 1975. Zusammen mit<br />

Gudrun Grohmann (links) und <strong>VdU</strong>-Mitglied Annabelle<br />

Gräfin von Oeynhausen-Sierstorpff (rechts)<br />

gratulierten Barbara Pollmeier-Langer zu ihrer<br />

35-jährigen <strong>VdU</strong>-Mitgliedschaft.<br />

Große Ehrung für <strong>VdU</strong>-Mitglied Mahi Degenring<br />

am 14. september 2010 wurde Vdumitglied<br />

mahi degenring vor 350 Gästen<br />

aus Politik, Wirtschaft, medien und Gesellschaft<br />

im berliner hotel »adlon Kempinski«<br />

mit dem ehrenpreis »die goldene<br />

nase« ausgezeichnet.<br />

Seit über 30 Jahren verleiht eine ehrenamtliche,<br />

unabhängige Jury unter der Leitung<br />

der Modejournalistin ruth Haber diese<br />

Auszeichnung einer Person, die sich in der<br />

Modeszene besonders hervorgetan hat. Den<br />

Preis erhielten bereits so bekannte Persönlichkeiten<br />

wie Heinz oestergaard, Poco rabanne,<br />

Vivienne westwood oder Nana Kuckuck.<br />

Für ihre »herausragende Kreativität in<br />

der Modestadt Berlin« ehrte Initiatorin ruth<br />

Haber die Designerin Mahi Degenring. Sie<br />

ihrem ersten mann Karl heinz Pollmeier<br />

baute sie die »bäckerei Pollmeier« auf und<br />

erweiterte sie zu einem florierenden Filialunternehmen,<br />

das heute von ihren Kindern<br />

geführt wird.<br />

Nach dem tod ihres Mannes 1982 über-<br />

nahm sie die unternehmensführung – kein<br />

Kunde oder Lieferant hatte je Zweifel, dass<br />

es nicht klappen würde. Dank Barbara<br />

Pollmeier-Langer wurde das Filialnetz weiter<br />

ausgebaut, da sie mit ihrer weitsicht<br />

und unternehmerischem Mut frühzeitig den<br />

Zeittrend erkannte. Anders als ihr Sohn, der<br />

vorsichtiger vorgehen wollte, investierte sie<br />

in eine große maschinelle Produktpalette,<br />

mit dem seither das unternehmen erfolgreich<br />

expandiert.<br />

Mahi Degenring (2.v.l., erste Reihe) mit<br />

Gratulantinnen des <strong>VdU</strong> und ihrer Tochter Shirin<br />

(1.v.l.). <strong>VdU</strong>-Mitglieder v.l.n.r., erste Reihe:<br />

Roswitha Husfeldt, Salka Schwarz, Hede Ohle.<br />

Zweite Reihe: Dr. Gabriela Berndt, Frau<br />

Kubilarow, Dr. Eva-Maria Bönninghoff,<br />

Felicitas Wolff und Stephanie Bschor<br />

verbinde »kreatives Denken mit Professionalität«,<br />

sagte ruth Haber weiter. »Sie entwirft<br />

ihre Mode nicht für den Laufsteg, sondern<br />

für die Frauen«. Mahi Degenring freute sich<br />

sehr über diese Auszeichnung, aber stellte<br />

heraus, dass neben ihr auch das gesamte<br />

über 40-köpfige team den Preis verdient:<br />

»Ich bin sehr gerührt, aber ohne meine Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter hätte ich es<br />

nicht geschafft!«. Ihre Mode entwirft sie in<br />

ihrem Atelier in Nümbrecht im Bergischen<br />

Land. Edle Materialien und zeitlos elegante s<br />

Design prägen die Kollektionen; Blusen,<br />

Strick, Accessoires und Pelzwerk aus eigenen<br />

Atelier-Entwürfen ergänzen perfekt die<br />

outfits. Mahi Degenring betreibt Geschäfte<br />

in Köln, Düsseldorf und Berlin.<br />

Nach 46 Jahren ist sie 2009 aus dem unternehmen<br />

ausgeschieden. Vdu-Mitglied bleibt<br />

sie weiterhin, denn für sie ist der Vdu eine<br />

lebens- und berufsbegleitende Gemeinschaft<br />

von unternehmerinnen in vergleichbaren Situationen<br />

und Herausforderungen.<br />

Ihre Energie, Vitalität und Zuversicht bringt<br />

Barbara Pollmeier-Langer in den Verband ein,<br />

aber gönnt sich ebenso ein Studium Generale,<br />

mit dem sie endlich einmal etwas ganz<br />

für sich tut. »Von Frauen wie dir lebt unser<br />

Verband«, sagte Gudrun Grohmann, LV-Vorsitzende<br />

westfalen bei ihrer Laudatio anlässlich<br />

der urkundenverleihung am 28. August<br />

in Bad Driburg. Sie würdigte dabei den enormen<br />

beruflichen Einsatz und die Lebensleistung<br />

von Barbara Pollmeier-Langer.<br />

<strong>VdU</strong> empfing Dele gationen<br />

aus Kolumbien<br />

und Usbekistan<br />

Am 6. und 7. oktober 2010 besuchten zwei<br />

unternehmerinnendelegationen aus Kolumbien<br />

und usbekistan die Vdu-Geschäftsstelle<br />

in Berlin. Ziel des Besuches der unternehmerinnen<br />

war es, die Verbandsarbeit des<br />

Vdu kennen zu lernen.<br />

<strong>VdU</strong>-Geschäftsführerin Carlotta Köster-Brons<br />

(Mitte) mit kolumbianischen Vertreterinnen.<br />

Golfturnier von <strong>Unternehmerin</strong>nen des <strong>VdU</strong><br />

am 28. August 2010<br />

Von Kristina Tröger, Ladies captian und Landesverbandsvorsitzende hamburg-schleswig-holstein<br />

es ist eine bewährte und sehr beliebte<br />

Vdu-tradition: das alljährlich stattfindende<br />

Golfturnier. doch in diesem Jahr war<br />

vieles anders. schon am Vortag reisten<br />

rund 35 Vdu-unternehmerinnen nicht<br />

nur für die einspielrunde, sondern auch<br />

für das Vdu-sommerfest des Landesverbandes<br />

Westfalen in bad driburg an. Ziel<br />

war das Golfhotel »Gräflicher Park«. das<br />

perfekt organisierte sommerfest bot Gelegenheit<br />

zum Kennenlernen und bei den<br />

»Golffachgesprächen« spekulierte man<br />

nicht zuletzt über das turnier am Folgetag.<br />

So ließen sich einige unternehmerinnen am<br />

Freitag auch nicht durch kühle Augusttem-<br />

peraturen und regen die Chance nehmen,<br />

eine Einspielrunde zu wagen. trotz des re-<br />

lativ schlechten wetters war die Laune gut,<br />

und alle Golferinnen hofften auf einen tro-<br />

ckenen turniertag.<br />

Leider begann der Samstag ebenfalls mit<br />

regen, doch durch die späte Startzeit<br />

konnten wir uns auf der Driving-range für<br />

das Spiel<br />

aufwärmen. Pünktlich um 11.30 uhr begann<br />

das offizielle turnier. Am Start bekam<br />

jede teilnehmerin ein schönes tee-off-Geschenk,<br />

das in diesem Jahr von unseren<br />

Mitgliedern Bigga rodeck und Angelika<br />

Vermeulen gesponsert wurde. Es bestand<br />

aus mehreren Golfbällen, die jede von uns<br />

immer dringend braucht. Martina Bruns<br />

verwöhnte uns zusätzlich mit ihren köstlichen<br />

Printen.<br />

Der Platz stellte sich als spielerische<br />

Heraus forderung dar. Auch wenn das eine<br />

oder andere Mal der Ball nicht dort lag, wo<br />

man es sich vorstellte, – das kommt bei den<br />

Golfern des Öfteren vor – konnte man sich<br />

mit den Blicken über die schön e westfäli-<br />

sche Landschaft erfreuen. Doch das wetter<br />

blieb regnerisch, so dass einige Golferinnen<br />

sogar richtig nass wurden. trotzdem trafen<br />

sich alle Spielerinnen nach der Golfrunde<br />

fröhlich wie immer bei dem bewährten Prosecco-Empfang<br />

im Clubhaus.<br />

Anschließend trafen wir uns zur Siegereh-<br />

rung im Schloss. Nach einem köstlichen<br />

4-Gang-Menü wurde die Siegerehrung in<br />

zwei Klassen von den Ladies Captains<br />

Hannelore Scheele und Kristina tröger<br />

vorgenommen. und die teilnehmenden<br />

Schnuppergolferinnen<br />

versprachen schon für das kommende<br />

Jahr ein richtiges Handicap.<br />

Eine weitere tradition bei diesem<br />

turnier, die von unserer hochverehrten,<br />

leider verstorbenen, Claudia<br />

wenck – die mehr als 25 Jahre Ladies<br />

Captain war – eingeführt wurde, führten wir<br />

auch dieses Mal fort: Jede Spielerin wurde<br />

bei der Siegerehrung bedacht und erhielt<br />

ein Silbergeschenk.<br />

Ladies Captians Hannelore Scheele<br />

und Kristina Tröger<br />

v.l.n.r.: Carola Emmerich,<br />

Georgia Schramm, Marie-Luise Krohn,<br />

Christel Schwarz und Ria Murray<br />

Die Siegerinnen 2010 v.l.n.r.: Edeltraut Haut,<br />

Ulrike Horstmann, Helga Krumbeck<br />

und Barbara Tigges-Mettenmeier<br />

56 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

57


Vdu PErSÖNLICH<br />

Bundesverdientskreuze<br />

für zwei <strong>VdU</strong>-Mitglieder<br />

Im September wurde Dr. Dagmar Braun,<br />

LV-Vorsitzende Mecklenburg-Vorpommern,<br />

durch Bundespräsident Christian wulff das<br />

Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik<br />

Deutschland verliehen. Dr. Dagmar Braun<br />

wurde aufgrund ihres herausragenden Engagements<br />

in den neuen Bundesländern<br />

ausgezeichnet. Gemeinsam mit ihrem Mann<br />

hat sie die »riemser Arzneimittel AG« mit<br />

mehr als 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

und einem umsatz von gut 85 Millionen<br />

Euro aufgebaut. Der Bundespräsident überreichte<br />

ebenfalls Helga Schwedes-Mand<br />

aus dem LV Hessen am 4. oktober das<br />

Bundesverdienstkreuz. Sie wurde1997 als<br />

erste Frau innerhalb der gesamtdeutschen<br />

Einzelhandelsorganisation zur Präsidentin<br />

des Einzelhandelsverbandes Hessen-Nord<br />

gewählt und ihr Anliegen ist es, gewachsene<br />

Strukturen des Einzelhandels zu stärken und<br />

die ländliche Nahversorgung zu verbessern.<br />

Oben: Frau Dr. Braun Unten: Frau Schwedes-Mand<br />

Gewinnerin des<br />

»START-AWARD Niedersachsen 2010«<br />

Vdu-Mitglied Anna Kaleta, Inhaberin des<br />

unternehmens »ProLinguo« in Hannover,<br />

ist studierte Sprachwissenschaftlerin<br />

und wurde mit dem zweiten Platz des<br />

»StArt-AwArD Niedersachsen 2010«<br />

ausgezeichnet. tanja Kühne, LV-Vorsitzende<br />

Niedersachsen, und Petra rangen, LV-Stellvertreterin/<br />

regionalleitung Hannover, gra-<br />

Bundesregierung/Sebastian Bolesch<br />

tulierten Anna Kaleta (Foto: Mitte) zu dieser<br />

Auszeichnung.<br />

Hofmann Personal<br />

gewinnt Ludwig-Erhard-Preis<br />

Die I.K. Hofmann GmbH, die Vdu-Mitglied<br />

Ingrid Hofmann als Alleingesellschafterin gehört,<br />

hat in der Kategorie »Mittlere unternehmen«<br />

den Ludwig-Erhard-Preis gewonnen,<br />

die höchste Auszeichnung für unternehmensqualität<br />

in Deutschland. Der Preis wird<br />

von der Initiative Ludwig-Erhard-Preis e.V.<br />

vergeben, deren Schirmherrschaft das Bundesministerium<br />

für wirtschaft und technologie<br />

übernommen hat. Die Initiative verfolgt<br />

keine kommerziellen Ziele, sondern sieht die<br />

Förderung und Verbreitung unternehmerischer<br />

Spitzenleistung als ihre Aufgabe an.<br />

Victress Role Model Award für <strong>VdU</strong>-Mitglied<br />

Nelly Kostadinova, Inhaberin des Übersetzungs-<br />

und Dolmetschdienstleisters Linguaworld,<br />

ist eine von vier Preisträgerinnen des<br />

6. VICtrESS Awards 2010, bei dem besondere<br />

Frauen in Führungspositionen ausgezeichnet<br />

werden. Die<br />

Jury zeichnete damit<br />

den beruflichen werdegang<br />

der gebürtigen<br />

Bulgarin aus, da<br />

sie als unternehmerin<br />

ihre Kenntnisse und<br />

Erfahrungen an Frauen<br />

weitergibt.<br />

ANGELL Akademie Freiburg<br />

eröffnet neues Gebäude<br />

Antoinette Klute-wetterauer ist Mitglied im<br />

LV Baden/Pfalz-Saar und seit 1986 Akademieleiterin.<br />

Im November konnte sie nach 15<br />

Monaten Bauzeit das neue Schulgebäude<br />

(mit 5.000 Quadratmetern Schulungsfläche)<br />

eröffnen, das 2010 die größte Baustelle der<br />

Stadt war. Durch die umgestaltung entstand<br />

Platz für nun 1.750 Schüler und Studenten<br />

(1986 waren es erst 37) auf dem Campus<br />

der Akademie, der neben der Schule (1.<br />

Klasse bis zum Abitur) auch eine Berufsakademie<br />

und die private Duale Hochschule<br />

IuCE angehört.<br />

<strong>VdU</strong>-Geschäftsführerin ist zertifizierte<br />

»Work-Life-Competence«-Expertin<br />

Carlotta Köster-Brons ist als eine von 18 Beraterinnen<br />

und Beratern aus Kammern, Verbänden<br />

und organisation zur so genannten<br />

»work-Life-Competence«-Expertin durch die<br />

Bertelsmann Stiftung und das Bundesfamilienministerium<br />

qualifiziert worden. Hierfür<br />

nahm die Vdu-Geschäftsführerin über mehrere<br />

Monate hinweg an Schulungsseminaren<br />

teil. Am 10. November wurde Carlotta<br />

Köster-Brons in Berlin die entsprechende<br />

urkunde durch Bundesfamilienministerin Dr.<br />

Kristina Schröder verliehen.<br />

15-jähriges Firmenjubiläum<br />

des Dienstleisters KinderHut ®<br />

Mit einem Familienfest feierte Vdu-Mitglied<br />

rena Fischer-Bremen am 18. September<br />

2010 das 15-jährige Bestehen von Kinder-<br />

Hut®. 1995 wurde es von Inhaberin und<br />

Geschäftsführerin rena Fischer-Bremen<br />

als »Eine-Frau-Betrieb« in Essen gegründet,<br />

mittlerweile arbeitet das unternehmen<br />

an acht Standorten in Nrw sowie in Niedersachsen<br />

und Baden-württemberg und<br />

bietet Arbeitsplätze für rd. 100 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. unternehmensziel<br />

ist es, Eltern und engagierte unternehmen<br />

bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

zu unterstützen, indem es als Partner familienfreundlicher<br />

Firmen arbeitet: Neben der<br />

Beratung bietet KinderHut ® auch die Errichtung,<br />

trägerschaft und den Betrieb von Betriebskindertagesstätten<br />

an.<br />

20 Jahre Gebäude Service<br />

Dessau GmbH (GSD)<br />

1990 gründete Ingrid Ziegert, Mitglied des<br />

LV Sachsen/Sachsen-Anhalt, das unternehmen<br />

GSD. Bereits vier Jahre später<br />

wurden die ersten Lehrlinge bei GSD zum<br />

qualifizierten Facharbeiter ausgebildet. Die<br />

selbst gesteckten Ziele bezüglich der Auf-<br />

tragsabwicklung und die stetig wachsende<br />

Mitarbeiterzahl forderten die bauliche Vergrößerung<br />

des Firmensitzes, so entstand<br />

im Juni 1996 ein Gebäudeneubau. Am 1.<br />

Juli 2010 konnte die gestandene unternehmerin<br />

nun gemeinsam mit ihrer Familie, den<br />

Beschäftigten und langjährigen Geschäftspartnern<br />

ihr 20-jähriges Firmenjubiläum begehen.<br />

STRUCTURA GmbH<br />

feiert 25-jähriges Bestehen<br />

Dipl.-Ing. Katharina Kiss-Müller, Geschäftsführerin<br />

der Structura GmbH und seit<br />

20 Jahren Mitglied des LV württemberg,<br />

stammt gebürtig aus ungarn. Dort arbeitete<br />

die zweifache Mutter als Maschinenbauingenieurin<br />

in einer Männerdomäne. Später<br />

in Deutschland stellte sie die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf vor ein Problem, so<br />

dass Katharina Kiss-Müller 1985 die Structura<br />

GmbH gründete, um flexibler zu sein.<br />

Die Geschäftsführerin produziert seit zehn<br />

Jahren außerdem in ungarn Maschinen für<br />

den westlichen Markt, unter anderem hydraulische<br />

tafelblechscheren, rettungsbootfallsysteme<br />

und Kräne.<br />

Der <strong>VdU</strong> trauert um verstorbene Mitglieder<br />

Vera Jaenisch ist am 25. Juli 2010 im Alter<br />

von 67 Jahren verstorben. Sie war seit<br />

dem 1. Februar 2004 Mitglied im Vdu-<br />

Landesverband Mecklenburg-Vorpommern<br />

und führte als Alleininhaberin die Congress<br />

Company Jaenisch GmbH.<br />

Georgia schramm war seit dem 10. De-<br />

zember 1997 Mitglied des Vdu und seit<br />

dem 18. Juni 2004 Vorsitzende des Lan-<br />

desverbands Sachsen/Sachsen-Anhalt.<br />

Die stets für den Verband und ihre region<br />

engagierte rechtsanwältin ist am 24. oktober<br />

2010 nach kurzer, schwerer Krankheit<br />

verstorben.<br />

unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und<br />

Freunden der Verstorbenen. wir werden ihr<br />

Andenken in Ehren halten.<br />

Terminhinweise<br />

Die Jahreskalender der Landesverbände erscheinen im Januar 2011.<br />

<strong>VdU</strong>-Jahresversammlung 2011<br />

Reservieren Sie schon in Ihrem Kalender den Termin für die <strong>VdU</strong>-Jahresversammlung vom 26.<br />

bis 28. Mai 2011 in Dresden. Die Veranstaltung findet unter dem Jahresthema »Mittelstand<br />

– Garant für Innovation« statt. Eine entsprechende Einladung samt Programm geht Ihnen im<br />

Frühjahr rechtzeitig zu.<br />

Eröffnungsfeier der FIFA-Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft 2011<br />

Erleben Sie die Eröffnungsfeier und das Eröffnungsspiel mit der deutschen Nationalmannschaft<br />

am 26. Juni 2011 im Berliner Olympiastadion in einer exklusiven Loge. Die <strong>VdU</strong>-Geschäftsstelle<br />

hält hierfür ein Kartenkontingent für Sie bereit. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Anmeldungen<br />

sind möglich unter: info@vdu.de.<br />

Der <strong>VdU</strong> gratuliert langjährigen Mitgliedern zum Jubiläum<br />

15 Jahre<br />

Landesverband Bremen/Weser-Ems<br />

Frau Iffi Wübben<br />

Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein<br />

Frau Christine Lingenfelser<br />

Landesverband Westfalen<br />

Frau Gabriele Voßbeck<br />

Landesverband Württemberg<br />

Frau Doris M. Schönemann<br />

20 Jahre<br />

Landesverband Baden/Pfalz-Saar<br />

Frau Dr. Marianne Vollmer<br />

Landesverband Bayern-Süd<br />

Frau Brigitte Breitenbach<br />

Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein<br />

Frau Elke Timm<br />

Frau Kristina Stabernack<br />

Landesverband Rheinland<br />

Frau Renate Bischoff<br />

Frau Gudrun Balke-Lautenschläger<br />

Landesverband Württemberg<br />

Frau Gerda Weber<br />

Frau Ursula Ida Lapp<br />

25 Jahre<br />

Landesverband Berlin-Brandenburg<br />

Frau Inge Groth<br />

Landesverband Hessen<br />

Frau Monika Kuhn-Temmler<br />

Landesverband Westfalen<br />

Frau Elisabeth J. Rummeling<br />

30 Jahre<br />

Landesverband Rheinland<br />

Frau Cornelia Geppert<br />

Frau Gundula Polei<br />

Landesverband Ruhrgebiet<br />

Frau Eva Hübner<br />

Landesverband Württemberg<br />

Frau Annemie Dylla<br />

35 Jahre<br />

Landesverband Rheinland<br />

Frau Birgit Steffes<br />

Landesverband Ruhrgebiet<br />

Frau Renate Bruch-Berkenkamp<br />

Landesverband Westfalen<br />

Frau Barbara Pollmeier-Langer<br />

Landesverband Württemberg<br />

Frau Lis Plaggemars-Bronnold<br />

40 Jahre<br />

Landesverband Ruhrgebiet<br />

Frau Elisabeth Krämer<br />

55 Jahre<br />

Landesverband Westfalen<br />

Frau Dr. Annerose Iber-Schade<br />

58 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

59<br />

zweites Halbjahr 2010


LANDESVErBÄNDE<br />

Baden / Pfalz-Saar<br />

margot Selz<br />

tel.: 0761/89 64 50<br />

Fax: 0761/8 96 45 15<br />

margot.Selz@dr-selz.com<br />

Besichtigung der Baumschule Huben<br />

Am 20. Juli 2010 fand in Ladenburg die Be-<br />

triebsbesichtigung der Baumschule Huben<br />

statt. Die Baumschule wurde 1905 durch<br />

Friedrich Huben gegründet. Heute wird auf<br />

75 Hektar ein breit gefächertes Sortiment an<br />

Pflanzen angebaut und dies nach neuesten,<br />

umweltbewussten Produktionsmethoden.<br />

Die teilnehmenden 25 unternehmerinnen<br />

erhielten eine eindrucksvolle Führung durch<br />

diese außergewöhnlich vielfältige Pflanzenwelt.<br />

Dagmar Huben, Inhaberin des unternehmens,<br />

begrüßte uns nicht nur, sondern<br />

führte uns über das Gelände (sie ist zu sehen<br />

auf dem ersten Bild, links.)<br />

Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />

jAnUAr<br />

12. januar 2011, 13:00 Uhr<br />

Zollhof, Freiburg<br />

Betriebsbesichtigung rückgrat<br />

18. januar 2011, 19:00 Uhr<br />

heidelberg<br />

Dr. Ulrike Langbein:<br />

»erbenschaften und erblasten«<br />

FeBrUAr<br />

Betriebsbesichtigung des modernsten<br />

Traktorenwerks Europas<br />

Eine Betriebsbesichtigung des John-<br />

Deere- traktorenwerks in Mannheim organisierte<br />

am 20. oktober Antje Moissl, regionalleitung<br />

Vdu Mannheim/Heidelberg. Herr<br />

Dr. oliver Neumann, Public relations Manager,<br />

nahm sich für die 19 anwesenden<br />

Vdu-unternehmerinnen Zeit, um in einem<br />

Vortrag das werk vorzustellen. Dabei berichtete<br />

er unter anderem, dass die John-<br />

Deere-werke Mannheim die zweitgrößte<br />

Fabrik des unternehmens überhaupt sind<br />

und der größte Produktionsstandort außerhalb<br />

der uSA. Auf einer Fläche von 46<br />

Hektar, davon 20 Hektar überdacht, arbeiten<br />

2.700 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.<br />

Nach seinem Vortrag schloss sich<br />

eine Führung durch das werk an, um die<br />

gehörte theorie auch in der Praxis einmal<br />

kennen zu lernen.<br />

08. Februar 2011, 19.00 Uhr<br />

heidelberg<br />

»Stärkere Präsenz von Frauen in<br />

Auftragsgremien«<br />

10. Februar 2011 | Lörrach<br />

»Stärkere Präsenz von Frauen in<br />

Aufsichtsratsgremien«<br />

11. Februar 2011 | Freiburg<br />

Seminar »Das Arroganz-Prinzip« mit<br />

Dr. Peter modler<br />

18. Februar 2011 | Karlsruhe<br />

Anselm Bilgri: Die Benediktsregel als<br />

richtschnur unternehmer. handelns<br />

märZ<br />

14. Oktober 2010<br />

Wirtschaftstreff<br />

27. Oktober 2010<br />

Besuch der italienischen<br />

Botschaft<br />

änderungen vorbehalten<br />

Exklusive Führung<br />

Augustinermuseum Freiburg<br />

Am 8. Juli 2010 organisierte unser Mitglied<br />

Martina Feierling-rombach eine exklusive<br />

Führung durch das Neue Augustinermuseum<br />

in Freiburg. tilmann von Stockhausen,<br />

leitender Direktor der städtischen Museen<br />

Freiburg, führte die unternehmerinnen in<br />

sympathischer und eindrucksvoller weise<br />

durch das Museum und Dr. ulrike Langbein,<br />

die Leiterin der Geschäftsstelle des<br />

Kuratoriums, erläuterte die Möglichkeiten<br />

und Instrumente des Marketings und<br />

Fundraisings für kulturelle Projekte.<br />

Ein reger Austausch aller Beteiligten<br />

fand anschließend bei herrlichem wetter<br />

im Feierling-Biergarten statt, wohin wir von<br />

unserem Mitglied Martina Feierling-rombach<br />

großzügig eingeladen und bestens<br />

bewirtet wurden.<br />

Business-Lunches<br />

müllheim: jeden 4. mittwoch eines monats<br />

Freiburg: jeden 2. mittwoch im hotel zum roten Bären<br />

Karlsruhe: jeden 1. montag des monats im Schloßhotel bei der Volksbank Karlsruhe<br />

Sommerausflug<br />

Am 16. Juli 2010 fand ein Sommerausflug<br />

des Landesverbandes zum Gräflich<br />

wolff'Metternich'schen weingut in Durbach<br />

statt. Bei herrlichem wetter konnten unternehmerinnen<br />

aus Freiburg, Karlsruhe und<br />

Heidelberg die wunderschöne rebenlandschaft<br />

in der ortenau genießen und einen<br />

besonderen unternehmerischen Einblick<br />

erhalten. Denn die Besitzerin, Frau Gertraud<br />

Hurrle, erzählte sehr lebendig, wie<br />

und in welchem Zustand sie das weingut<br />

erwarb und welcher positive Entwicklungsprozess<br />

bis heute stattfand. Zum Ausflug<br />

gehörte ein weiteres besonders Erlebnis:<br />

eine wanderung zum Schloss, an der sich<br />

eine weinprobe plus Vesper sowie die Besichtigung<br />

des weinkellers anschloss.<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

Vdu-Mitglied Christa Porten-wollersheim<br />

hatte im Juni zu einem Ausflug ins Fital-<br />

Hotel Höchenschwand eingeladen. Dort<br />

führt sie mit ihrem unternehmen FItALMA-<br />

NAGEMENt seit vielen Jahren Gesund-<br />

Besuch des Gräflich<br />

Wolff'Metternich'schen Weingut<br />

in Durbach<br />

heitsvorsorgeprogramme für namhafte<br />

unternehmen erfolgreich durch und berät<br />

unternehmen im Bereich des Betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagements (BGM).<br />

Nach einer beeindruckenden Präsentation<br />

mit praktischen tipps zum Aufbau und zur<br />

umsetzung von BGM-Maßnahmen in den<br />

unternehmen, unternahmen die teilnehmerinnen<br />

eine geführte wanderung durch<br />

das »Dorf am Himmel« und lernten die<br />

tEAMwELt kennen. Allen Vdu-Mitgliedern<br />

und Gästen dieser Veranstaltung wurde<br />

klar: BGM als Managementsystem ist ganz<br />

offensichtlich ein wichtiger Erfolgsfaktor<br />

für unternehmen. Die Investition in die Gesundheit<br />

der Mitarbeiter lohnt sich! Denn<br />

der return on Invest beträgt 1: 2-6 Euro!<br />

<strong>VdU</strong>-Region Freiburg –<br />

Kurzrückblick 2. Halbjahr 2010<br />

Dagmar von Cramm, Ernährungswissenschaftlerin,<br />

Fachjournalistin, Kochbuchautorin<br />

und Mutter von drei Söhnen, war im<br />

Juli bei uns. Sie gab in ihrem Vortrag eine n<br />

sehr persönlichen und beeindruckenden<br />

Einblick in ihren beruflichen werdegang<br />

»Karriere durch Kinder und Küche«. Nach<br />

der Sommerpause starteten wir mit Dr.<br />

Friedericke Pleuger von der Sick AG in<br />

waldkirch zum thema »Zukunftsfaktor Gesundheit«<br />

und Informationen, wie Gesundheit<br />

von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

nachhaltig im betrieblichen Alltag gestärkt<br />

werden kann und was der return on Invest<br />

für das unternehmen dabei ist. Brainstorming<br />

2010 hieß es am 13. oktober 2010:<br />

was war gut? wo wollen wir hin? was nehmen<br />

wir uns für 2011 vor? Der November<br />

wurde von Dr. Haidrun wietler aus Heidelberg<br />

zum thema »werte schaffen – wahren<br />

– weitergeben« gestaltet.<br />

Als Fazit zieht der LV Baden/Pfalz-Saar:<br />

Es war ein erfolgreiches und schönes Jahr<br />

2010. wir bedanken uns bei allen unternehmerinnen,<br />

die uns als Landesvorstand<br />

und damit den Vdu insgesamt tatkräftig<br />

unterstützt haben. wir sehen positiv und<br />

gespannt in die Zukunft und geben weiter<br />

unser Bestes. In diesem Sinne wünschen<br />

wir allen Leserinnen und Lesern an dieser<br />

Stelle: Frohe weihnachten und ein gesundes<br />

neues Jahr 2011.<br />

Die Texte wurden erstellt von Anja Moissl, Christa<br />

Porten-Wollersheim und Margot Selz.<br />

60 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

61


LANDESVErBÄNDE<br />

Bayern-Süd<br />

nadine Böhme<br />

tel.: 0811 / 60 07 80<br />

Fax: 0811 / 60 07 81 8<br />

nadine.boehme@atg-sicherheit.de<br />

Sommerlicher Besuch im<br />

Bier- und Oktoberfestmuseum<br />

trotz Ferien war unser diesjähriges Sommerfest<br />

mit Gästen aus Politik und wirtschat<br />

am 12. August 2010 im Bier- und<br />

oktoberfestmuseum gut besucht. Das<br />

Bier- und oktoberfestmuseum befindet<br />

sich in einem Münchner Bürgerhaus aus<br />

dem 14. Jahrhundert, welches weitgehend<br />

noch im originalzustand erhalten ist. uns<br />

erwarteten Kultur der Stadt und altehrwürdige,<br />

bürgerliche Architektur. Bei Bierproben,<br />

leckeren Schmankerln und einer<br />

professionellen, aber liebevollen Führung<br />

saßen wir zünftig zusammen. wir erfuhren<br />

mehr über München, die Geschichte seiner<br />

Brauereien und die Anfänge des oktoberfestes.<br />

Von hellem bis dunklem Bier wurde<br />

Sommerlicher Besuch im Bier- und Oktoberfestmuseum<br />

Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />

jAnUAr<br />

19. januar 2011<br />

mitgliederbrainstorming<br />

Zukunft LV Bayern-Süd<br />

26. januar 2011<br />

neujahrsempfang<br />

regionalbischöfin Susanne<br />

Breit-Keßler zum thema »ethisches<br />

management in der Wirtschaft«<br />

25. januar 2011<br />

Business-Lunch<br />

FeBrUAr<br />

17. Februar 2011<br />

mitglieder stellen sich vor<br />

22. Februar 2011<br />

Business-Lunch<br />

uns alles über die Herstellung, das reinheitsgebot<br />

und die Münchner Bierqualität<br />

erzählt. Kultur im kleinen rahmen, typisch<br />

münchnerisch und doch nicht das touristische<br />

Hofbräuhaus.<br />

Interessentinnen-Empfang<br />

wie gewohnt, fand unser Interessentinnen-<br />

Empfang im September statt. In einer neuen<br />

Location, im Münchner restaurant reitschule,<br />

erläuterte die LV-Vorsitzende Nadine<br />

Böhme anhand einer professionellen Präsentation<br />

und zwei kleinen Filmen die Entstehung<br />

und die Verbandsarbeit des Vdu. In<br />

der sich anschließenden Diskussionsrunde<br />

stellte sich jede unternehmerin vor und berichtete<br />

kurz, warum sie im Vdu Mitglied ist<br />

bzw. was sie vom Verband erwartet.<br />

Dr. Angelika Niebler<br />

märZ<br />

17. märz 2011<br />

Betriebsbesichtigung<br />

internationale Ludwigsapotheke<br />

Gespräch mit Geschäftsführer<br />

Florian Picha<br />

märz 2011<br />

Fachvortrag<br />

rechtsfragen für Unternehmer/-innen<br />

29. märz 2011<br />

Business-Lunch<br />

änderungen vorbehalten<br />

Politik Hautnah<br />

Am 1. oktober 2010 hatten wir eine hochkarätige<br />

Politikerin bei uns zu Gast. Frau<br />

Dr. Angelika Niebler ist seit 1999 ordentliches<br />

Mitglied des Ausschusses für Industrie,<br />

Forschung und Energie sowie seit 2004<br />

Mitglied des Ausschusses für die rechte<br />

der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter<br />

im Europäischen Parlament. Für<br />

uns als unternehmerinnen ist vor allem interessant,<br />

dass sie seit 2009 Mitglied der<br />

CSu-wirtschaftskommission und seit diesem<br />

Jahr auch Mitglied der CSu-Zukunftskommission<br />

ist. Auch wurde sie zur Landesvorsitzenden<br />

der Frauen-union Bayern<br />

gewählt. Des weiteren ist sie Mitglied des<br />

Parteivorstandes und kooptiertes Mitglied<br />

des Präsidiums der CSu. Sie kämpfte für<br />

eine Frauenquote in der wohl konservativsten<br />

Partei Deutschlands. Zuletzt mit Erfolg.<br />

trotz hitzigen Streitereien und kontrover-<br />

sen Debatten stimmten am CSu-Parteitag<br />

56% der rund 1.000 Delegierten für die<br />

Einführung einer Frauenquote in der CSu.<br />

Frau Dr. Niebler berichtete uns über ihre<br />

Arbeit im Europäischen Parlament. Da wir<br />

den Abend etwas intimer gestaltet hatten,<br />

plauderte sie auch ein wenig aus dem »politischen<br />

Nähkästchen«. Im Anschluss an<br />

ihren Vortrag hatte sie für jede unternehmerin<br />

ein offenes ohr und beantwortete<br />

offen und ehrlich alle Anfragen.<br />

Wiedereinstieg –<br />

Tipps von <strong>Unternehmerin</strong>nen<br />

Zum thema »wiedereinstieg nach Familienpausen«<br />

waren Vdu-Mitglied Dr. Michaela<br />

Elbel und LV-Vorsitzende Nadine<br />

Böhme am 8. oktober beim Katholischen<br />

Frauenbund in Augsburg zu Gast. Der Katholische<br />

Deutsche Frauenbund (KDFB) ist<br />

teil der internationalen Frauenbewegung<br />

und setzt sich seit seiner Gründung 1903<br />

für die rechte und Interessen von Frauen<br />

in Gesellschaft, Politik und Kirche ein. Mehr<br />

als 220.000 Frauen sind deutschlandweit<br />

Mitglied im KDFB.<br />

Ziel dieses Projektes ist es, Frauen, die<br />

nach familienbedingten Erwerbspausen<br />

wieder berufstätig sein möchten, kompetent<br />

in dieser Phase des persönlichen<br />

umbruchs und der Neuorientierung zu<br />

unterstützen: durch Information, Kompetenztraining<br />

und individuelle Beratung. Das<br />

Programm besteht aus einem mehrtägigen<br />

workshop und einem sich anschließenden<br />

Mentoring-Programm.<br />

Zu folgenden themen standen wir als<br />

referentinnen und Praktikerinnen rede<br />

und Antwort:<br />

• wie kann ich nach Erziehungszeiten<br />

wieder in den Beruf einsteigen?<br />

• wie kann man nach der Pflege von<br />

Angehörigen wieder erwerbstätig werden?<br />

• wie lerne ich, im Bewerbungsgespräch<br />

meine Gehaltsvorstellung zu benennen?<br />

wir berichteten den Frauen, worauf sie aus<br />

unternehmerischer Sicht achten sollten<br />

und machten ihnen Mut für den wiedereinstieg.<br />

Alle Texte wurden von Nadine Böhme erstellt.<br />

Zu Gast beim Katholischen Frauenbund in Augsburg waren Nadine Böhme und Dr. Michaela Elbel (links)<br />

62 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

63


LANDESVErBÄNDE<br />

Berlin/Brandenburg<br />

heide meyer<br />

tel.: 030 / 8 81 64 26<br />

Fax: 030 / 8 81 64 26<br />

h.meyer@perfektepassform.de<br />

<strong>VdU</strong>-<strong>Unternehmerin</strong>nen »on tour«<br />

(Dr. Gabriela Berndt)<br />

Für den 25. August 2010 hatte der Landesverband<br />

Berlin und Brandenburg seine<br />

unternehmerinnen zu einer ganz besonderen<br />

tour eingeladen.<br />

Vdu-Mitglied ulrike Saade und ihre<br />

Firma Velokonzept Saade GmbH organisierten<br />

zum aktuellen thema »20 Jahre<br />

Mauerfall« eine radtour entlang des<br />

ehemaligen Mauerstreifens. Los ging es<br />

am S-Bahnhof wannsee, wo alle radlerinterssierten<br />

auf die geschichtsträchtige<br />

Strecke eingestimmt wurden, bei einem<br />

Schlückchen Sekt und einer ausführlichen<br />

routenbeschreibung. Es ging mit E-Bikes<br />

– die ebenfalls die Firma Velokonzept zur<br />

Verfügung stellte – auf historischen Spuren<br />

entlang der früheren Grenze über die<br />

alte AVuS, den Griebnitzsee, die Glienicker<br />

Brücke, weiter an der Havel und<br />

am Jungfernsee entlang zum restaurant<br />

»Moorlak e« und von dort wieder zum S-<br />

Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />

jAnUAr<br />

26. januar, 18:30 Uhr<br />

Bericht über die <strong>VdU</strong>-Delegationsreise<br />

nach China<br />

vom Sept. / Okt. 2010<br />

Kleine Stärkung auf der Radtour entlang des ehemaligen Mauerstreifens.<br />

v.l.n.r.: Dr. Eva-Maria Bönninghoff, Ulrike Saade und LV-Vorsitzende Heide Meyer<br />

FeBrUAr<br />

Bahnhof wannsee. Die E-Bikes, die mit<br />

unterschiedlichen Antriebssystemen aus-<br />

gestattet waren, konnten von allen teilneh-<br />

merinnen im wechsel ausprobiert werden.<br />

23. Februar, 18:30 Uhr<br />

Starke Frauen stellen sich vor…<br />

Die anfängliche Skepsis darüber, ob ein<br />

solches E-Bike nicht »unsportlich« oder<br />

»nur für ältere Herrschaften« sei, wich dabei<br />

schnell großer Begeisterung über den<br />

»rückenwind« und die Leichtigkeit, mit der<br />

die 26 Kilometer lange Strecke zurück gelegt<br />

wurde.<br />

In der »Moorlaake«, in entspannter Atmosphäre,<br />

erfuhren die teilnehmerinnen von<br />

ulrike Saade mehr Details über die zurückgelegte<br />

historische Strecke und über das<br />

trendige E-Bike. Die romantische Fahrt bei<br />

Vollmond vom restaurant zum Ausgangspunkt<br />

der tour war ein perfekter Abschluss<br />

dieses informativen und sportlichen Vdutreffens.<br />

Alle Beteiligten waren sich einig:<br />

Ein solch aktives Vdu-treffen wiederholen<br />

wir, Mauerstreifen und weitere wege gibt es<br />

rund um Berlin dafür noch genügend.<br />

märZ<br />

30. märz, 18:30 Uhr<br />

Politikerinnen treffen<br />

<strong>Unternehmerin</strong>nen<br />

änderungen vorbehalten<br />

Besuch der Botschaft<br />

des Königreichs Marokko<br />

In Zusammenarbeit mit der Botschaft des<br />

Königreichs Marokko in der Bundesrepublik<br />

Deutschland hatte der Landesverband<br />

am 27. oktober die Gelegenheit, das Botschaftsgebäude<br />

in Berlin zu besuchen und<br />

einen Blick hinter die Kulissen zu erhalten.<br />

S. E. rachad Bouhlal, Botschafter Seiner<br />

Majestät des Königs in der Bundesrepublik<br />

Deutschland, hielt zuerst einen<br />

Vortrag auf Englisch zu den wichtigsten<br />

wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen des Königreichs<br />

Marokko. Darüber hinaus informierte<br />

er die zahlreichen teilnehmerinnen über die<br />

Besonderheiten in Bezug auf die Förderung<br />

von Frauen in Spitzenpositionen bzw.<br />

als unternehmerinnen in seinem Land. Anschließend<br />

konnten die Vdu-Mitglieder bei<br />

einer Führung durch das Botschaftsgebäude<br />

die räumlichkeiten und die Geschichte<br />

der Botschaft kennenlernen.<br />

S. E. Rachad Bouhlal, Botschafter des Königreichs<br />

Marokko, im Kreis der <strong>VdU</strong>-<strong>Unternehmerin</strong>nen<br />

des Landesverbands Berlin/Brandenburg<br />

Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />

jAnUAr<br />

25. januar 2011, 13:00 Uhr<br />

Atlantic Grand hotel<br />

Business-Lunch mit referent<br />

FeBrUAr<br />

24. Februar 2011, 18:00 Uhr<br />

Atlantic Grand hotel<br />

<strong>VdU</strong> im Dialog mit Politik<br />

<strong>VdU</strong> im Dialog mit Finanzsenatorin<br />

Karoline Linnert (Cornelia Hopp)<br />

Am 17. August fand die Auftaktveranstaltung<br />

eines neuen Veranstaltungsformats des<br />

Landesverbandes Bremen-weser-Ems statt:<br />

»Vdu im Dialog«.<br />

Hierzu werden Politiker des Landes<br />

Bremen zu einer Diskussion mit den unternehmerinnen<br />

vor ort eingeladen um sich<br />

auszutauschen und in einen kritischen, aber<br />

konstruktiven Dialog zu treten. Den Anfang<br />

machte die grüne Finanzsenatorin Karoline<br />

Linnert, in ihrer Funktion eine der mächtigsten<br />

Frauen in der bremischen Landespolitik.<br />

Einem interessierten Publikum stellte die Finanzsenatorin<br />

zunächst ihren persönlichen<br />

Background vor. Die 52-Jährige ist verheiratet<br />

und hat zwei Kinder. Nach dem Abitur<br />

absolvierte sie zunächst eine Ausbildung zur<br />

röntgenassistentin, studierte später Psychologie<br />

und trat bereits 1979 den Grünen<br />

bei. Sie ist seit 1991 Mitglied der bremischen<br />

Bürgerschaft und übernahm 2003 den Vorsitz<br />

des Haushalts- und Finanzausschusses.<br />

Am 29. Juni 2007 wurde sie Bürgermeisterin<br />

und Senatorin für Finanzen sowie Stellvertreterin<br />

des Präsidenten des Senats der Freien<br />

Hansestadt Bremen.<br />

Die Finanzsenatorin schilderte sehr anschaulich<br />

ihren umgang mit der stetigen<br />

Finanzknappheit Bremens. Zu Beginn ihrer<br />

Amtszeit strukturierte sie in vielen Bereichen<br />

um, führte in ihren senatorischen Dienststellen<br />

Abläufe ein, die für die anwesenden Vdu-<br />

Mitgliedern schon immer zum Funktionieren<br />

eines wirtschaftlichen unternehmens dazugehörten.<br />

Ihre Strategien der Haushaltssa-<br />

märZ<br />

22. märz 2011, 13:00 Uhr<br />

Atlantic Grand hotel<br />

Business-Lunch mit referent<br />

änderungen vorbehalten<br />

Finanzsenatorin Karoline Linnert<br />

nierung und deren konsequente umsetzung<br />

sorgten für weitgehende Zustimmung. Dabei<br />

kam ihre offene Art und die Schilderung einiger<br />

Anekdoten aus dem politischen Alltag<br />

bei den teilnehmerinnen sehr gut an. Es war<br />

insgesamt eine sehr gute Auftaktveranstaltung<br />

und alle unternehmerinnen freuen sich<br />

auf eine Fortsetzung des Formates im kommenden<br />

Jahr.<br />

»Mehr Frauen in Aufsichträten«<br />

(Angelika Saacke-Lumper)<br />

was auf Frauen zukommt, die ein Aufsichtsratsmandat<br />

übernehmen wollen, erläuterte<br />

wirtschaftsprüferin Hannah Beering auf der<br />

am 6. oktober vom Vdu-Landesverband<br />

Bremen-weser-Ems gemeinsam mit der<br />

Handelskammer Bremen, BPw und Expertinnen<br />

Beratungsnetz durchgeführten<br />

Bremen-Weser-Ems<br />

Cornelia hopp<br />

tel.: 0421 / 51 43 20<br />

Fax: 0421 / 51 43 22 3<br />

cornelia.hopp@pbp-bremen.de<br />

Veranstaltung zu dem thema »Frauen in<br />

Aufsichtsräten« in den räumlichkeiten der<br />

Handelskammer Bremen. Nach der Begrüssung<br />

durch Frau Dr. Martha Pohl (Geschäftsführerin<br />

der Handelskammer Bremen), Frau<br />

Christiane Niebuhr-redder (1. Vorsitzende<br />

BPw Bremen), Frau Dagmar Geffken (2.<br />

Vorsitzende BPw Bremen) und der LV-<br />

Vorsitzenden Cornelia Hopp, folgte ein Vortrag<br />

von Frau Beering zu den rechten und<br />

Pflichten von Aufsichtsräten. Die referentin<br />

machte deutlich, dass die Zeiten vorbei sein<br />

müssen, in denen Männer meinen, dass sie<br />

schon qua Geschlecht für diese Aufgabe<br />

qualifiziert seien. wie groß das Interesse an<br />

diesem thema ist, zeigte die große Beteiligung<br />

von 80 Personen bei dieser Veranstaltung.<br />

um der Behauptung vorzubeugen, man<br />

wolle ja gern mehr Frauen, aber es gebe<br />

keine, stellte unsere Landsverbandsvorsitzende<br />

Cornelia Hopp im rahmen dieser<br />

Veranstaltung das Konzept der bundesweiten<br />

Datenbank des Vdu vor. In dieser<br />

nicht-öffentlichen Datenbank sind Qualifikations-<br />

und Kompetenzprofile von Kandidatinnen<br />

für mögliche Aufsichtsratsgremien<br />

gespeichert, die als bundesweite Börse zur<br />

Vermittlung von potentiellen Mandatsträgerinnen<br />

in Aufsichtsgremien verstanden werden<br />

will. Cornelia Hopp erklärte den Inhalt<br />

und erläuterte den Aufbau der Datenbank.<br />

Sie machte deutlich, dass diese Datenbank<br />

dazu beitragen wird, dass unternehmen in<br />

Zukunft schwerlich noch behaupten können,<br />

es gebe keine geeigneten Kandidatinnen für<br />

die Besetzung dieser Positionen.<br />

64 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

65


LANDESVErBÄNDE<br />

Hamburg/<br />

Schleswig Holstein<br />

Kristina tröger<br />

telefon: 0 40 / 6 03 93 87<br />

Fax: 0 40 / 6 03 90 44<br />

vdu@troeger-partner.de<br />

<strong>Unternehmerin</strong>nen im Gespräch:<br />

Alexandra Freifrau von Rehlingen<br />

Zum zweiten Mal fand die neue Veranstaltungsreihe<br />

»unternehmerinnen im Gespräch«<br />

unter der Leitung von Simone Ahlhaus im<br />

restaurant »Austernbar« in der Hafencity<br />

statt. wieder war die teilnehmeranzahl mit<br />

weit über 50 Personen überragend. Die Vduunternehmerinnen<br />

genossen im September<br />

die neue Location in der Hafencity und vor<br />

allem das neue Veranstaltungsformat.<br />

Zum thema »Medien« war an diesem<br />

Abend die erfolgreiche und namhafte Pr-<br />

Agentin und Event-Managerin Alexandra<br />

Freifrau von rehlingen zu Gast. Frau von<br />

rehlingen berichtete über ihre Zusammenarbeit<br />

mit ihrem Ex-Ehemann Justus Frantz<br />

Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />

jAnUAr<br />

Kristina Tröger (LV-Vorsitzende), Alexandra Freifrau von Rehlingen<br />

und Simone Ahlhaus (Mitglied des Landesvorstands)<br />

13. januar 2011<br />

jahresauftaktveranstaltung<br />

bei der Privatbank Delbrück<br />

Bethmann maffei AG<br />

thema: Finanzthema: Familienstrategie<br />

und nachfolgeplanung<br />

FeBrUAr<br />

und über ihre unternehmensgründung, aber<br />

auch über ihr Engagement für organisationen<br />

wie Plan International, Greenpeace,<br />

wwF u.v.a. Im Anschluss ergab sich eine<br />

lebhafte Diskussion unter den teilnehmerinnen.<br />

Die unternehmerinnen diskutierten insbesondere<br />

darüber, wie das große Potenzial<br />

von Hamburg als Medienstandort besser<br />

genutzt werden könne. weitere themen von<br />

großem Interesse waren die Vermittlung von<br />

werten an die nächste Generation sowie die<br />

Verbindung eines erfolgreichen Berufslebens<br />

mit einem ausgewogenen Familienleben.<br />

Frau von rehlingen begeisterte die Zuhörerinnen<br />

durch ihre Professionalität und ihre offene<br />

und kompetente Vortragsweise.<br />

17. Februar 2011<br />

Vortag zum thema Georgien als<br />

Wirtschaftsstandort<br />

referentin: i.e. Gabriela Gräfin von<br />

habsburg, Botschafterin von Georgien<br />

märZ<br />

<strong>Unternehmerin</strong>nen im Gespräch<br />

thema: »hochpositionierte modemarke«<br />

(noch ohne konkretes Datum)<br />

21. märz 2011<br />

Besuch des thalia theaters in hamburg<br />

mit Führung und Vortrag zum thema<br />

»erfolgreiches theatermanagement«<br />

referent: intendant joachim Lux<br />

24. märz 2011 | Lübeck-travemünde<br />

hotel COLUmBiA<br />

Business & etikette, referentin:<br />

Frau rasch von rundstedt & Partner<br />

änderungen vorbehalten<br />

Vortrag Michael Behrend: Schifffahrt<br />

und Hafen nehmen wieder Fahrt auf<br />

Es war seit langer<br />

Zeit die erste Gemeinschaftsveranstaltung<br />

vom Vdu-<br />

Landesverband und<br />

dem Verband <strong>DIE</strong><br />

Familienunternehmer ASu. Schon lange im<br />

Vorfeld musste ein Anmeldestopp ausgesprochen<br />

werden, weil die dafür vorgesehene<br />

räumlichkeit im Hotel Vier-Jahreszeiten<br />

nicht mehr als 100 Personen erlaubte. rund<br />

60 unternehmerinnen des Vdu nahmen<br />

am 23. August 2010 teil. Gemeinschaftlich<br />

moderierten die Vorsitzenden Christoph Kadereit<br />

und Kristina tröger die Veranstaltung<br />

und betonten in diesem Zusammenhang die<br />

wichtigkeit der Zusammenarbeit der Verbände<br />

in Hamburg und Schleswig-Holstein.<br />

Nach einem köstlichen Essen sprach Michael<br />

Behrendt, Vorstandsvorsitzender der<br />

Hapag-Lloyd AG zum thema »Schifffahrt und<br />

Hafen nehmen wieder Fahrt auf«. Michael<br />

Behrendt skizzierte die Entwicklung der Hafenwirtschaft<br />

in den 1960er und 1970er Jahren<br />

und berichtete von der Erfolgsgeschichte<br />

des Containers, ohne den die Globalisierung<br />

in ihrer heutigen Ausprägung nicht möglich<br />

gewesen wäre. Die Folgen der Finanz- und<br />

wirtschaftskrise seien auch für die Hamburger<br />

Schifffahrt noch deutlich spürbar, und die<br />

reeder profitierten erst sehr langsam von der<br />

Erholung. Dennoch gäben die guten Ergebnisse<br />

Anlass zur Hoffnung. Hamburg habe<br />

hervorragende Chancen, weiter in der weltliga<br />

der Häfen mitzuspielen. wenn allerdings<br />

v.l.n.r.: Regina Kasch stellte sich als Interessentin<br />

vor, Dr. Ekkehard Nümann, Kristina Tröger und<br />

Dörte Pätow stellte sich als Mitglied vor.<br />

der Verbleib in weltliga gewährleistet werden<br />

solle, müssten die Hafeninfra- und Hafensuprastruktur<br />

an den wachsenden Bedarf<br />

angepasst werden. Die resonanz war so<br />

gut, dass schon bald die nächste Gemeinschaftsveranstaltung<br />

geplant werden soll.<br />

Vortrag zur Vorsorge für den Ernstfall<br />

Der Vdu-Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein<br />

erlebte am 24. Juni 2010 einen<br />

hochkarätigen Vortrag von Herrn Dr. Ekkehard<br />

Nümann, der in seiner Funktion als Notar<br />

über das thema »Vorsorge im Ernstfall«<br />

referierte.<br />

Herr Dr. Nümann erläuterte anschaulich,<br />

dass jede der teilnehmerinnen in eine<br />

Situation geraten könne, in der die eigenen<br />

Angelegenheiten nicht mehr selbst entschieden<br />

werden könnten. Eine General- und Vorsorgevollmacht<br />

sei daher zum Zweck der<br />

umfassenden Vorsorge unabdinglich. Diese<br />

sollte zum einen die Vermögensvorsorge und<br />

zum anderen die Gesundheitsvorsorge abdecken.<br />

Dabei ist es u. a. wichtig, eine originalausfertigung<br />

der urkunde (gesiegelte<br />

Ausfertigung) zu besitzen, um wirksam handeln<br />

zu können. Die Generalvollmacht sollte<br />

nicht im Banksafe aufbewahrt werden, damit<br />

sie im Ernstfall sofort zugänglich sei. Darüber<br />

hinaus sollte sie auch nicht handschriftlich<br />

aufgesetzt werden, da nur die notarielle Vollmacht<br />

gerichtsfest und anfechtungssicher sei<br />

und nur diese von Ämtern, Behörden, Versicherungen,<br />

Banken, Grundbuchämtern etc.<br />

akzeptiert werde. Für die Patientenverfügung<br />

als teil der Generalvollmacht gelte, dass die<br />

Vollmachtnehmer ausschließlich nach dem<br />

niedergelegten willen des Vollmachtgebers<br />

entscheiden. Es sei in diesem Zusammenhang<br />

empfehlenswert, im Kreis der Familie<br />

über die Ärztewahl und sonstige wünsche<br />

und Vorstellungen zu sprechen, damit diese<br />

im Fall des Falles bekannt seien. Änderungen<br />

der Verfügung seien jederzeit erlaubt.Viele<br />

Fragen ergaben sich aus diesen beiden themen,<br />

die Herr Dr. Nümann kompetent und<br />

gleichzeitig amüsant beantwortet e.<br />

Die Texte wurden von Kristina Tröger<br />

und Angelika Franke erstellt.<br />

art & business – Auftaktveranstaltung<br />

im Regionalkreis Lübeck (Anke Wiek)<br />

Am 25. oktober 2010 begrüßte Anke wiek<br />

25 unternehmerinnen in der Künstlerei in der<br />

Alten Vogtei in Lübeck-travemünde zur ersten<br />

Veranstaltung im regionalkreis Lübeck<br />

des Landesverbandes Hamburg/Schleswig-<br />

Holstein in diesem Jahr.<br />

Der Veranstaltungsort wurde nicht ohne<br />

Grund gewählt, da Anja Es nicht nur eine<br />

Christoph M. Kadereit, Vorsitzender Regionalkreis<br />

Hamburg <strong>DIE</strong> Familienunternehmer ASU, und<br />

Kristina Tröger im Gespräch nach der Veranstaltung.<br />

namhafte Künstlerin und Galeristin ist, sondern<br />

auch ein neues Mitglied im regionalkreis<br />

Lübeck. Sie ist Inhaberin der Künstlerei<br />

in der Alten Vogtei und präsentiert in dem<br />

historischen Gebäude erstklassige, zeitgenössische<br />

Kunst und bringt mit ihren unorthodoxen<br />

Kunst-Predigten, Kunst(ver)-Führungen,<br />

Künstler-Kaffee-Kreisen, politischen<br />

runden und Salonabenden das thema<br />

»Kunst« unterhaltsam auf die tagesordnung.<br />

Passend zum thema des Abends erläuterte<br />

Anja Es den unternehmerinnen das kreative<br />

Arbeiten und inspirierende Ideen ebenso, wie<br />

eine sinnerfüllte Zeitgestaltung, geistreiche<br />

Geschäftsführung oder einen kunstvollen<br />

umgang mit dem unternehmen. Anschließend<br />

führte Anja Es durch die aktuelle Ausstellung<br />

des Künstlers Klaus tegtmeier, der<br />

persönlich anwesend war und über seine<br />

werke berichtete.<br />

Zum Abschluss begeisterte Anja Es die<br />

anwesenden unternehmerinnen, indem sie<br />

einen kleinen Ausschnitt aus »La Mer« vorlas<br />

und dabei mit Musik von Susanne Frohriep<br />

begleitet wurde.<br />

v. l. n. r.: Anke Wiek,<br />

Klaus Tegtmeier, Anja Es,<br />

Heike Moser, Kristina Tröger<br />

66 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

67


LANDESVErBÄNDE<br />

Hessen<br />

Dr. Claudia nagel<br />

tel.: 069 - 74 22 99 10<br />

Fax.: 069 - 74 22 99 12<br />

claudia.nagel@mercurius.net<br />

Erstes Regionaltreffen<br />

der Region Hessen Mitte<br />

Mehr als 30 unternehmerinnen folgten<br />

unter dem Motto »Starke Frauen – starke<br />

wirtschaft« am 8. oktober der Einladung<br />

von Dr. Karin uphoff, regionalleiterin Hessen<br />

Mitte. »Von der Maklerin über rechtsanwältin<br />

und Schreinermeisterin bis hin zur<br />

Hörgeräteakustikerin: Die Vielzahl der Professionen<br />

zeigt, wie unterschiedlich unternehmerinnentum<br />

ist«, so die Pr-Expertin<br />

und Eu-unternehmensbotschafterin. während<br />

der ausführlichen Vorstellungsrunde,<br />

in der alle teilnehmerinnen ihre unternehmen<br />

und ihre Vision für die Zukunft präsentierten,<br />

wurde sehr deutlich: In der region<br />

steckt viel Potential, um im Netzwerk mit<br />

anderen die regionale wirtschaft voranzu-<br />

Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />

jAnUAr<br />

neujahrsempfang mit Ausblick auf<br />

die wirtschaftliche entwicklung 2011<br />

Gemeinsame Veranstaltung<br />

mit dem eWmD: interview mit<br />

Frau Prof. margarete mitscherlich<br />

zu ihrem Lebenswerk und aktueller<br />

Bucherscheinung<br />

bringen und als unternehmerin noch erfolgreicher<br />

zu sein. Bis spät in den Abend<br />

hinein nutzten die Interessentinnen die<br />

Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen<br />

und Kontakte zu knüpfen. »Beeindruckend<br />

war neben dem großen Interesse<br />

auch die positive Stimmung und das Engagement<br />

der unternehmerinnen«, so die<br />

Vorsitzende des Landesverbandes Hessen,<br />

Dr. Claudia Nagel, nach der Veranstaltung.<br />

In Hessen finden jeden zweiten Mittwoch<br />

im Monat Business Lunches oder Dinner in<br />

Frankfurt statt. Zusätzlich werden künftig<br />

regelmäßig treffen in Marburg, wetzlar und<br />

Gießen organisiert, um die Verbandsarbeit<br />

in den einzelnen regionen noch stärker zu<br />

beleben.<br />

Dr. Karin Uphoff (links) und Dr. Claudia Nagel (rechts) mit der Wirtschaftsredakteurin<br />

der Oberhessischen Presse, Katharina Kaufmann.<br />

FeBrUAr<br />

Wirtschaftspolitisches Frühstück mit<br />

dem Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums<br />

Steffen Saebisch<br />

märZ<br />

Schauspiel Frankfurt: ein Blick<br />

hinter die Kulissen und in das<br />

Geschäftsmodell eines theaters<br />

änderungen vorbehalten<br />

Wirtschaftsfaktor Rohstoff: Die chinesischen<br />

Bemühungen in Afrika und ihre Bedeutung<br />

für Europa<br />

unter dem titel »Afrika und Europa im Zeitalter<br />

des chinesischen Engagements« referierte<br />

der seit über 30 Jahren in Deutschland<br />

lebende äthiopische Prinz und unternehmensberater<br />

Dr. Asfa-wossen Asserate am<br />

8. September über die wirtschaftsbeziehungen<br />

zwischen Afrika, der Volksrepublik<br />

China und Europa. Vielen ist der perfekt<br />

deutsch sprechende Historiker und Jurist<br />

bereits durch sein erfolgreiches Buch »Manieren«<br />

bekannt.<br />

Dr. Claudia Nagel, Vorsitzende des<br />

Vdu-Landesverbandes Hessen, freute<br />

sich, mit Dr. Asfa-wossen Asserate einen<br />

ausgewiesenen Kenner des afrikanischen<br />

Kontinents und seiner wirtschaftsbeziehungen<br />

zu China als redner begrüßen zu können.<br />

Das thema sei in einer globalisierten<br />

welt auch für hessische unternehmerinnen<br />

von Interesse: »Afrikas Bedeutung im wirtschaftsstrategischen<br />

Machtgefüge ändert<br />

sich – und aufgrund der reichhaltigen rohstoffvorkommen<br />

wird der Kontinent für die<br />

Entwicklung der weltwirtschaft immer wich-<br />

tiger. Allerdings müssen wir Europäerinnen<br />

uns auch mit dem kontinuierlich wachsenden<br />

Einfluss Chinas beschäftigen, selbst<br />

wenn wir nicht unmittelbar betroffen zu sein<br />

scheinen.«<br />

Der reichtum des Kontinents in vielerlei<br />

Hinsicht, seine Vielschichtigkeit, aber auch<br />

die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten<br />

sind eng verwoben mit seiner besonderen<br />

rolle als wiege der Menschheit und als<br />

Entstehungsbasis ägyptischer und antiker<br />

Kulturen. Allerdings haben jahrhundertelange<br />

Kolonialherrschaft und Sklavenhandel<br />

zu einer unterdrückung des afrikanischen<br />

Erbes und zu einer Zerstörung des afrikanischen<br />

Selbstwertgefühls beigetragen. Dank<br />

seiner gigantischen rohstoffvorgaben erlebt<br />

der Kontinent zurzeit eine geostrategische<br />

renaissance, die vor allem auch im wachsenden<br />

rohstoffhunger Chinas begründet<br />

ist. Nach dem Prinzip »keine Einmischung in<br />

die inneren Angelegenheiten eines Staates«<br />

buhlen die Chinesen heute sehr erfolgreich<br />

um die ressourcen afrikanischer Diktatoren,<br />

die von Europa nur unter allergrößten Vorbehalten<br />

anerkannt werden. »Doch die Europäer<br />

sollten sich davor hüten, angesichts<br />

der Konkurrenz durch China demokratische<br />

Standards in Afrika zu verraten. Sie würden<br />

ihre letzte Glaubwürdigkeit verraten«, gibt<br />

Dr. Asserate am Ende seines Vortrages zu<br />

bedenken, denn es sei die größte Aufgabe<br />

im 21. Jahrhunderts, die Forderungen des<br />

Marktes wieder mit der Menschlichkeit zu<br />

versöhnen. »Die lange interkulturelle Dependenz<br />

zwischen Europa und Afrika könnte<br />

hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.«<br />

1. Wirtschaftspolitisches Frühstück<br />

unser hessischer Landesverband möchte<br />

sich verstärkt auch wirtschaftspolitischen<br />

themen zuwenden, nicht zuletzt deshalb,<br />

weil wir mit dem Verband eine stärkere<br />

Sichtbarkeit in der Politik und wirtschaft in<br />

unserem Bundesland erreichen möchten.<br />

Am 18. oktober 2010 haben wir uns daher<br />

zu dem ersten wirtschaftspolitischen<br />

Frühstück des Landesverbands Hessen<br />

getroffen. Die Staatssekretärin des hessischen<br />

Arbeits- und Sozialministeriums, Petra<br />

Müller-Klepper, hatte sich bereit erklärt,<br />

uns aus dem »politischen Nähkästchen« zu<br />

erzählen und wurde dabei von Maja weise<br />

(Leiterin der Stabstelle Frauenpolitik) unterstützt.<br />

Petra Müller-Klepper gelang es auf<br />

anschauliche Art und weise, uns die Aufgaben<br />

einer Staatssekretärin und die damit<br />

verbundene Verantwortung zu schildern.<br />

Anschließend haben wir sehr intensiv darüber<br />

diskutiert, warum es trotz der vielen<br />

Jahre von Emanzipations- und Gleichstellungsbemühungen<br />

immer noch so wenige<br />

Frauen in top-Führungspositionen in<br />

unternehmen und auch in den Aufsichtsgremien<br />

gibt. Der Gedankenaustausch,<br />

der sich daraus ergab, war so offen, dass<br />

manche teilnehmerinnen meinten, so viele<br />

verschiedene Aspekte und Perspektiven<br />

hätten sie noch nie zusammengefasst gehört.<br />

Das lag sicherlich auch an der Staatssekretärin,<br />

die uns allen das Gefühl gab,<br />

interessiert an unseren unterschiedlichen<br />

Perspektiven zu sein. und wir konnten so<br />

auch einen Beitrag für ihre themen und<br />

Projekte leisten. Es ging dabei sowohl um<br />

Dr. Claudia Nagel (rechts) bedankt sich<br />

bei Petra Müller-Klepper für ihren Vortrag<br />

gesellschaftliche themen (die rolle der<br />

Frau insgesamt, national und international),<br />

die Kinderbetreuungsproblematik, die<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie insgesamt,<br />

Erziehungs- und Sozialisationsmuster,<br />

die Partnerschaft zwischen Männern<br />

und Frauen, aber auch um psychologische<br />

Aspekte wie die Angst der Männer vor der<br />

Macht der Frau und ebenso der umgang<br />

von Frauen untereinander. Die Staatssekretärin<br />

plant außerdem gemeinsam mit dem<br />

Landesverband Hessen, dem Ministerpräsidenten<br />

und dem wirtschaftsministerium<br />

ein Modellprojekt, das eine signifikante Erhöhung<br />

des Frauenanteils in Führungspositionen<br />

und Aufsichtsgremien zum Ziel hat.<br />

wir waren uns am Schluss alle sehr einig,<br />

dass dieses Format eine spannende Bereicherung<br />

darstellt und wir uns in Zukunft<br />

jährlich treffen wollen.<br />

68 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

69


LANDESVErBÄNDE<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Dr. med. Dagmar Braun<br />

tel.: 038351/76-39<br />

Fax: 038351/3 08<br />

dr.braun@riemser.de<br />

Weibliche Unternehmensstrategie in<br />

technischen Betrieben (Andrea Tammling)<br />

Im oktober 2010 stand ein Praxistreff bei<br />

der Maschinen- und Antriebstechnik Maschinenbau<br />

GmbH und Co. KG in Güstrow<br />

auf unserer Agenda.<br />

Dieser doch vorwiegend von Männern<br />

beherrschte wirtschaftszweig wird in diesem<br />

Fall von einer unternehmerin – unserem<br />

Mitglied Birgit Pusch – geleitet. Dies<br />

interessierte viele Mitglieder unseres Landesverbandes<br />

und entsprechend hoch war<br />

die Beteiligung an dieser Veranstaltung.<br />

Nach einführenden worten über die<br />

unternehmensgeschichte bis in die Gegenwart<br />

bekamen wir einen zunächst theoretischen<br />

Überblick über die unternehmensphilosophie<br />

und über die Produktpalette,<br />

die sich von verschiedenen wellen über<br />

Zahnräder und Zahnradgetriebe bis hin zu<br />

Getriebegehäusen und oberflächenhärtung<br />

(um nur einige zu nennen) erstreckt.<br />

In der Praxis konnten wir bei der Ge-<br />

Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />

jAnUAr<br />

24. januar, 19:00 Uhr<br />

itC-Gelände, hansestr. 21,<br />

18182 Bentwisch,<br />

Kienbaum – Unternehmensberatung<br />

notwendigkeit des Personalmanagements<br />

in kleinen und mittleren<br />

Unternehmen<br />

häusebearbeitung, beim CNC-Drehen und<br />

-Fräsen, beim Schleifen und bei der Qualitätssicherung<br />

eindrucksvoll die Bearbeitung<br />

von Maschinen- und Antriebsteilen<br />

hautnah erleben.<br />

Die Arbeitsabläufe und die dazugehörigen<br />

Maschinen und Einrichtungen, die aufs<br />

modernste ausgerichtet und PC-gesteuert<br />

sind, haben uns sehr beeindruckt.<br />

»Es ist nicht immer leicht, in einer Männer-Domäne<br />

zu arbeiten, aber wenn man<br />

fachlich kompetent ist und in der Sache<br />

fest auftritt, dann ist es gut zu bewältigen –<br />

wir haben ein ausgesprochen angenehmes<br />

Arbeitsklima« erläuterte uns die geschäftsführende<br />

Gesellschafterin Birgit Pusch.<br />

Sie hat uns somit einen hochinteressanten<br />

Praxistreff organisiert.<br />

Plasmatechnologie (Dagmar Braun)<br />

was ist das eigentlich, Plasma? Diese Frage<br />

stellten unsere Landesverbandmitglieder<br />

Herrn Prof. Klaus-Dieter weltmann,<br />

FeBrUAr märZ<br />

7. märz 2011, 18:00 Uhr<br />

Am Campus 1-11 (Grieger-mallison),<br />

18182 rostock-Bentwisch<br />

Finanzministerin heike Polzin<br />

»Solide Finanzen = erfolgreiche Wirtschaft?«<br />

mit Finanzministerin Polzin<br />

änderungen vorbehalten<br />

Direktor des Leibniz-Instituts für Niedertemperatur-<br />

Plasmaforschung (INP) bei unserer<br />

Juli-Veranstaltung in Greifswald.<br />

»Plasma – das ist der vierte Aggregatzustand<br />

der Materie«, erklärte er uns.<br />

»Plasma ist ionisiertes Gas, das verschiedene<br />

wirkungen hat.« uV-Strahlung, temperatur,<br />

geladene teilchen, freie radikale,<br />

ein elektromagnetisches Feld und sichtbares<br />

Licht – das sind Komponenten, mit deren<br />

Hilfe Plasma seine wirkung entfaltet.<br />

»Es lässt sich für unzählige Anwendungen<br />

einsetzen, es kommt nur auf die<br />

spezielle Zusammensetzung an: Flachbildfernseher,<br />

Energiesparlampen, Glasbeschichtungen,<br />

Härtungen von Maschinenteilen,<br />

Bedruckung von Kreditkarten,<br />

reinigung der Luft – all dies wird mit Hilfe<br />

von Plasma hergestellt bzw. durchgeführt.«<br />

um uns dies zu verdeutlichen, erhielten wir<br />

nach einer allgemeinen theoretischen Einleitung<br />

eine Führung durch das INP – wo<br />

uns in verschiedenen Stationen die For-<br />

Der Betriebsleiter führte die <strong>Unternehmerin</strong>nen<br />

durch den Metallbaubetrieb<br />

LV-Vorsitzende Dr. Dagmar Braun bedankt sich<br />

bei Prof. Weltmann mit einem modischen Accessoire<br />

für seinen interessanten Vortrag<br />

schung und die Anwendung der Plasma-<br />

technologie erläutert wurden: Die Nutzung<br />

von Plasma bei der Keimreduktion in Geräten<br />

und Behältern, die Anwendung von<br />

Plasma-Geräten in der Medizin, bei bestimmten<br />

Haut- und Zahnerkrankungen,<br />

und die Applikation bestimmter Plasmen<br />

zur oberflächen- und Materialienbehandlung<br />

sowie für den umwelt- und Energiebereich.<br />

Ein hochinteressanter Abend und wir<br />

haben alle viel technologisches Know-how<br />

hinzugewonnen.<br />

Ökologischer Tourismus als Standortfaktor<br />

für Mecklenburg-Vorpommern<br />

(Andrea Tammling)<br />

unter diesem Motto fand die diesjährige<br />

Jahresfahrt des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern<br />

vom 3. bis 5. Juni<br />

2010 statt.<br />

Die Fahrt führte zu dem Demonstrationsbetrieb<br />

für ökologischen Landbau »Gut<br />

Dalwitz«, das am rande der Mecklenburger<br />

Schweiz liegt und seit 1349 im Besitz<br />

der Familie von Bassewitz ist.<br />

Nach der Begrüßung durch Lucy Gräfin<br />

und Dr. Heino Graf von Bassewitz, in der<br />

die teilnehmerinnen einen ersten Eindruck<br />

von der Familiengeschichte und der wirtschaftlichen<br />

Geschichte des Gutes erfuh-<br />

ren, standen den teilnehmerinnen zwei<br />

sehr interessante tage bevor.<br />

Nach einem Grillabend auf südamerikanische<br />

Art (»Asado«) führte Dr. Heino Graf<br />

von Bassewitz am kommenden Vormittag<br />

durch den landwirtschaftlichen Betrieb. wir<br />

erfuhren, wie ein Gemischtbetrieb unter<br />

ökologischem Gesichtspunkt nachhaltig<br />

geführt wird und bekamen einen sehr ausführlichen<br />

Überblick über Zahlen, Daten,<br />

Fakten und natürlich auch noch einmal den<br />

historischen Hintergrund des Gutes und<br />

der Familie von Bassewitz.<br />

Am Nachmittag hieß es, die Kultur der<br />

umgebung kennen zu lernen. Per Kremser<br />

ging es zum wossidlo-Haus in walkendorf.<br />

Hier konnten die teilnehmerinnen viel<br />

über die Geschichte wossidlos und über<br />

die Geschichte des ortes einschließlich<br />

des wossidlo-Hauses erfahren und einen<br />

Eindruck über die örtliche Volkskunst als<br />

weiteren Standortfaktor erhalten.<br />

Am späten Nachmittag konnte entweder<br />

ein Ausritt auf einem der in Südamerika<br />

beheimateten Criollos unternommen werden<br />

oder ein Besuch zu den Hunde-Zwingern<br />

der »Mecklenburger Meute«, die zur<br />

Jagd abgerichtet werden.<br />

Die teilnehmerinnen der diesjährigen<br />

Jahresfahrt erlebten einen engagiert geführten<br />

und auf die Zukunft ausgerichteten<br />

ökologischen Landbaubetrieb mit tourismus-Angebot<br />

und hatten zusätzlich ausreichend<br />

Gelegenheit, inmitten der Natur gute<br />

Gespräche zu führen.<br />

Typberatung für den Business-Look oder –<br />

wie kleiden wir uns »stilvoll«?<br />

(Annette Hentschel)<br />

weibliche rundungen, dünne Beine oder<br />

Sie wissen nicht, welche Farben Sie tragen<br />

sollten? Alles kein Problem, denn auf die<br />

richtige »Verpackung« kommt es an. Kerstin<br />

Mischo, Inhaberin der Agentur »Stilvoll«<br />

und mehrerer Friseursalons, hat auf jede<br />

Frage aus diesem Bereich die passende<br />

Antwort. Fast wie eine Bibel erschien uns<br />

ihr ratgeber »Stil«, den sie eigens für die<br />

Veranstaltung bei uns im April entwickelt<br />

hatte. »Businessfarben haben Kompetenzausstrahlung,<br />

die richtige Frisur gibt Kontur«,<br />

war davon nur eine Aussage. wir lernten<br />

viel über Farben und ihre wirkung und<br />

über unterschiedliche Körperformen. So<br />

erhielten wir wichtige Hinweise, wie wir uns<br />

wo am besten zur Geltung bringen – denn<br />

es gibt keine zweite Chance für den ersten<br />

Eindruck.<br />

wichtiger Duktus: alles, was ein Jahr<br />

lang ungetragen im Kleiderschrank liegt,<br />

sollten wir endlich und final entsorgen. Das<br />

schafft Platz und Lust auf Neues!<br />

und da nicht nur wir uns bei Kerstin<br />

Mischo wohl gefühlt haben, sondern sie<br />

sich auch im Landesverband, ist sie im Mai<br />

in den Vdu eingetreten.<br />

Dr. Heino Graf von Bassewitz erläutert seinen ökologischen Betrieb<br />

70 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

71


LANDESVErBÄNDE<br />

Niedersachsen<br />

tanja Kühne<br />

tel.: 0511 - 1 21 87 14<br />

Fax: 0511 - 1 21 87 99<br />

t.kuehne@riegel-design.de<br />

<strong>VdU</strong>-Niedersachsen in China<br />

Zum Niedersachsentag am 9. Juli 2010<br />

auf der Expo in Shanghai trafen sich rund<br />

200 unternehmen und Politvertreter aus<br />

dem Bundesland Niedersachsen und der<br />

Landeshauptstadt Hannover. Zwölf unternehmerinnen<br />

aus Niedersachsen reisten<br />

ebenfalls zu dem offiziellen Empfang im<br />

Deutschen Pavillon an, der von Ministerpräsident<br />

David McAllister (CDu) und Hannovers<br />

oberbürgermeister Stefan weil (SPD)<br />

Die <strong>Unternehmerin</strong>nen nach einem ausgiebigen<br />

Spaziergang auf der Chinesischen Mauer<br />

Delegationsempfang in der Deutschen Botschaft<br />

Peking: Ministerpräsident David McAllister, Tanj a<br />

Kühne, LV Niedersachsen, Dr. Marlena Robin-<br />

Winn, Geschäftsführerin NKR, und der Deutsche<br />

Botschafter, Dr. Michael Schaefer<br />

Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />

jAnUAr<br />

12.01.2011<br />

Landesvorstandswahl niedersachsen<br />

eröffnet wurde. Auf den Stationen zuvor,<br />

Peking, Hangzou, Suzhou und Shanghai,<br />

verbanden die unternehmerinnen u. a.<br />

unternehmerinnen-treffen mit Sightseeing:<br />

die Chinesische Mauer, die Verbotene<br />

Stadt und die Nord/LB in Shanghai waren<br />

nur einige Stationen. Die unternehmerinnen<br />

kame n tief beeindruckt aus China zurück.<br />

Airbus-Besichtigung<br />

Zusammen mit der Pro-Hannover-region,<br />

einem wirtschaftsnetzwerk in Hannover,<br />

lud der Vdu-Niedersachsen zu einer unter-<br />

nehmensbesichtigung der Airbus werke in<br />

Finkenwerder ein. Landesvorstandsmitglied<br />

wiebke thusek, die diese Betriebsbesichtigung<br />

organisierte, freute sich über regen<br />

Zuspruch: Über 80 unternehmerinnen und<br />

unternehmer aus Hamburg, Schleswig-<br />

Holstein und Niedersachsen nahmen die<br />

Gelegenheit wahr, die werkshallen zu besichtigen.<br />

In den weitläufigen Hallen konnten<br />

die teilnehmenden die Montage der<br />

Einzelelemente von verschiedenen Airbussen<br />

besichtigen. u.a. sahen sie auch die<br />

Montage des Airbus A 380. Die verschiedenen<br />

Module der Airbusse werden in sechs<br />

Partnerländern von Airbus vormontiert und<br />

in Finkenwerder endmontiert.<br />

Nationalpark Harz<br />

Zum Abschluss eines Besuchs des Nationalparks<br />

Harz im September kam auch umweltminister<br />

Hans-Heinrich Sander (FDP)<br />

hinzu. Die unternehmerinnen hatten einen<br />

spannenden und informativen tag rund um<br />

Bad Harzburg verbracht. Ihnen wurden die<br />

änderungen vorbehalten<br />

Aufgaben und Arbeiten des Nationalparks<br />

in einer Präsentation erläutert. Danach ging<br />

es zu einer Exkursion durch den wald, u.a.<br />

auch zu dem Aufzuchtgehege der Luchse,<br />

die im Harz wieder angesiedelt werden.<br />

umweltminister Sander unterstrich vor den<br />

unternehmerinnen die Notwendigkeit solch<br />

eines Nationalparks.<br />

Wirtschaftlicher Salon mit Walter Hirche<br />

Zum zweiten wirtschaftlichen Salon mit<br />

wirtschaftsminister a.D. walter Hirche lud<br />

der Vdu-Niedersachsen mit der rudolfvon-Bennigsen-Stiftung<br />

in Bomlitz ein.<br />

Diskutiertes thema: Ausbildung für den<br />

Mittelstand. Die Veranstaltung zog rund 55<br />

Interessierte aus dem Ausbildungswesen<br />

an, sodass eine hochkarätige Diskussion<br />

entstand. Dazu trugen auch die Gastredner,<br />

Dr. Guido rettig (Vorstandsvorsitzender<br />

tÜV Nord) und Hermann oecking<br />

(Geschäftsführer der rAG Bildung Essen),<br />

durch ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen<br />

aus der Praxis bei.<br />

Dr. Guido Rettig, Vorstandsvorsitzender TÜV Nord,<br />

Tanja Kühne und Walter Hirche, Wirtschaftsminister<br />

a.D.<br />

Foto: Bruns Printen<br />

Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />

jAnUAr<br />

jahresauftakt-Veranstaltung<br />

im januar 2011<br />

Aufsichtsrat was ist das?<br />

Zum <strong>VdU</strong>-Projekt »Stärkere Präsenz<br />

von Frauen in Aufsichtsgremien«<br />

Kanzlei Baker mcKenzie, neuer<br />

Zollhof 2, 40221 Düsseldorf<br />

referentin: Frau Dr. Simone Bageltrah,<br />

Vorsitzende des Gesellschafterausschusses<br />

und -Aufsichtsrats der<br />

henkel AG & Co. KGaA (angefragt)<br />

Leitung: Dr. Barbara Deilmann<br />

FeBrUAr<br />

Unternehmensbesichtigung Bruns Printen<br />

(Martina Teichelmann)<br />

Martina Bruns hatte die Mitglieder des Vdurheinland<br />

zu einer Betriebsbesichtung eingeladen<br />

und ein Aachener-Printen-Seminar<br />

in der Backstube durchgeführt. Dabei ging<br />

es darum, die mitgereisten Vdu-Mitglieder<br />

hinter die Kulissen des Printenbackens blicken<br />

zu lassen. Neben einem spannenden<br />

Vortrag über Entwicklung und Marketing,<br />

einem Produktionsfilm und vielen interessanten<br />

Details hat der Bäckermeister des<br />

unternehmens, wolfgang thelen, im Hintergrund<br />

Printenfiguren aus der traditionellen<br />

Aachener Kräuterprinte geformt, mit Mandeln<br />

belegt und für uns gebacken. Der Duft<br />

und das traditionelle Bäckerhandwerk wurde<br />

uns an diesem Abend sehr lebhaft vermittelt.<br />

Anschließend lud uns Frau Bruns in das<br />

Stammhaus im Herzen der Stadt Baesweiler<br />

ins Bruns Konditorei-Café ein, wo die<br />

gesamte Vielfalt der Aachener Printen von<br />

Bruns als Endprodukt und als Geschenk<br />

verpackt begutachtet werden konnten. Es<br />

2. Februar 2011, 18:00 Uhr<br />

BhF Bank in essen<br />

Gemeinschaftsveranstaltung<br />

mit LV ruhrgebiet<br />

informationsveranstaltung zum<br />

Projekt: Stärkere Präsenz von Frauen<br />

in Aufsichtsgremien<br />

märZ<br />

3.märz 2011<br />

Lanxess Arena<br />

Weiberfastnacht in Köln<br />

15. märz 2011<br />

rotonda Business Club Köln<br />

mitglieder stellen sich vor<br />

änderungen vorbehalten<br />

war ein sehr gelungener Abend mit vielen<br />

interessanten Informationen über das Handwerk.<br />

Innovation gegen Imitation: »Plagiarius<br />

prangert Dreistigkeit und Einfallslosigkeit<br />

von Nachahmern an« (Gundula Polei)<br />

trotz des heißen Sommerwetters waren am<br />

13. Juli 15 unternehmerinnen gekommen,<br />

um die interessante Führung mit zu erleben.<br />

Nachdem uns die Museumsleiterin Frau Jurk<br />

mit der Geschichte des Museums vertraut<br />

gemacht hatte, erfuhren wir viel zum thema<br />

»Produkt- und Markenpiraterie« an den ca.<br />

250 ausgestellten Beispielen.<br />

Neben dem original-Einkaufskorb von<br />

reisenthel gab es zehn unterschiedliche Plagiate<br />

zu sehen. Selbst vor der Kopie eines<br />

Motorrades wird nicht zurückgeschreckt.<br />

Außer einer sehr großen Anzahl an Plagiaten<br />

waren auch Fälschungen zu sehen, bei<br />

denen der original-Markenname mit kopiert<br />

wurde. Leider blüht das Geschäft damit, da<br />

Rheinland<br />

martina teichelmann<br />

tel.: 0221 - 82 82 47 37<br />

vdu@agentur-<br />

teichelmann.de<br />

die Gewinnspannen immens und die Strafen<br />

gering sind. Das Vertriebsnetz der Produktpiraten<br />

ist gut organisiert und ähnelt weitgehend<br />

dem Absatzweg legaler Produkte.<br />

Die Auswirkungen sind jedoch immens.<br />

Diese waren gefährden nicht nur Arbeitsplätze,<br />

sondern in verstärktem Maße auch<br />

die Gesundheit. Beispiele wären hierbei<br />

u.a. gefälschte Medikamente, nicht sichere<br />

werkzeuge oder Elektroartikel und gefährliche<br />

Zusatzstoffe in Kunststoffen usw.<br />

An dieser Stelle kann nur an alle Einkäufer<br />

und Verbraucher der Appell gerichtet<br />

werden: Sagen Sie Nein zu Produktfälschungen<br />

und Plagiaten!<br />

Weitere Informationen finden Sie auf<br />

folgenden Internetseiten:<br />

Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie:<br />

www.markenpiraterie-apm.de<br />

Markenverband e. V. www.markenverband.ee<br />

Aktion Plagiarius: www.plagiarius.com<br />

72 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

73


LANDESVErBÄNDE<br />

Ruhrgebiet<br />

Alexandra hans<br />

tel.: 0234 - 93 71 70<br />

Fax: 0234 - 9 37 17 99<br />

vdu@wohnen.com<br />

Alexandra Hans wurde im Amt bestätigt<br />

Am 29. September 2010 stand im Landesverband<br />

die wahl der Landesverbandsvorsitzenden<br />

auf der tagesordnung. Franziska<br />

roxlau konnte in ihrer Funktion als<br />

wahlleiterin nach dem wahlgang und der<br />

Stimmauszählung bekannt geben, dass<br />

Alexandra Hans mit der Mehrheit der Stimmen<br />

der stimmberechtigten Mitglieder wiedergewählt<br />

wurde. Alexandra Hans nahm<br />

die wahl an und ist somit für eine weitere<br />

Amtszeit von drei Jahren LV-Vorsitzende<br />

ruhrgebiet.<br />

Blumen Risse – ein Unternehmen<br />

auf Wachstumskurs (Cornelia Sperling)<br />

Eine Betriebsbesichtigung bei Vdu-Mitglied<br />

tina risse faszinierte am 6. oktober 2010<br />

die Mitglieder des LV ruhrgebiet. tina risse<br />

übernahm 2006 den Betrieb, den ihr<br />

Vater 1968 gegründet hatte. In der Zentrale<br />

in westhofen führte sie durch Lager,<br />

Logistik und Kommissionierung. So konnte<br />

anschaulich erlebt werden, wie Schnittblumen<br />

und Pflanzen für 134 Läden, 21 Blu-<br />

Cornelia Sperling (r.) dankte, als Organisatorin der<br />

Veranstaltung, Tina Risse für die Betriebsbesichtigung<br />

Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />

jAnUAr<br />

20. januar 2011, 19:00 Uhr<br />

interessentinnen – Cocktail<br />

Auftaktveranstaltung für den<br />

regionalstützpunkt Bocholt<br />

hotel residenz, Kaiser-Wilhelm-<br />

Straße 32, 46395 Bocholt<br />

Leitung: Ulrike Löwe / Alexandra hans<br />

26. januar 2011, 17:00 Uhr:<br />

jahresauftakt-Veranstaltung<br />

Libeskind-Villa in Datteln,<br />

empfangsgebäude der rheinzink<br />

Gmbh & Co. KG<br />

Leitung: Alexandra hans<br />

FeBrUAr<br />

menmärkte und 10 Gartencenter verteilt<br />

werden. Bei Blumen risse arbeiten 1.600<br />

Beschäftigte und 90 Auszubildende. Es<br />

existiert kein Franchise-System, sondern<br />

tina risse hält den ständigen Kontakt mit<br />

den Mitarbeiterinnen in den Blumenläden<br />

und den Blick in die Zukunft als ihre wesentlichen<br />

Aufgaben. Die 24 unternehmerinnen<br />

waren sehr begeistert von der<br />

Betriebsbesichtigung und der jungen Firmenchefin,<br />

die sehr anschaulich ihre unternehmerische<br />

tätigkeit darlegte und einen<br />

Einblick in ihre Arbeitswelt gab.<br />

»Betriebliches Eingliederungsmanagement«<br />

(Sabine Mühlhaus-Liebich)<br />

Petra Zink, Europäische Disability Managerin<br />

der Ford werke GmbH aus Köln, beantwortete<br />

am 29. September 2010 in der<br />

Bochumer Harmonie die Frage »was ist Betriebliches<br />

Eingliederungsmanagement?«.<br />

während ihres Vortrags erläuterte sie,<br />

dass laut Sozialgesetzbuch IX seit 2004 für<br />

alle unternehmen die Pflicht besteht, Arbeitnehmern,<br />

die länger als sechs wochen<br />

Auch Logistik wurde kennengelernt – ein Teil der<br />

Gruppe bei der Führung durch das Risse-Warenlager<br />

2. Februar 2011, 18:00 Uhr<br />

BhF Bank in essen<br />

Gemeinschaftsveranst. m. LV rheinland<br />

informationsveranstaltung zum Projekt:<br />

Stärkere Präsenz von Frauen in Aufsichtsgremien,<br />

Leitung: Alexandra hans<br />

16. Februar 2011, 19:00 Uhr<br />

Bochum, Gesellschaft harmonie<br />

mittwochstreff<br />

Was ist Wirtschaftskriminalität? Kurzvortrag<br />

mit Diskussion mit Peter Ludwig,<br />

Kommissar der Staatsanwaltschaft<br />

Bochum, Dezernat Wirtschaftskriminalität,<br />

Leitung: Franziska roxlau<br />

märZ<br />

3. märz 2011 | Lanxess Arena Köln<br />

Karneval in Köln (leider ausgebucht)<br />

16. märz 2011, 19:00 Uhr<br />

Gesellschaft harmonie<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für<br />

<strong>Unternehmerin</strong>nen im ruhrgebiet<br />

referentin: Susanne Schübel, journalistenbüro<br />

herne, Leitung: Christina Fiege<br />

31. märz 2011, 19:00 Uhr<br />

hotel residenz, Wirtschaftstreff Bocholt,<br />

Kaiser-Wilhelm-Straße 32, 46395<br />

Bocholt, Leitung: Ulrike Löwe<br />

änderungen vorbehalten<br />

in einem Jahr ununterbrochen oder wiederholt<br />

arbeitsunfähig waren, ein Betriebliches<br />

Eingliederungsmanagement (BEM)<br />

anzubieten. Dies gilt unabhängig von der<br />

Betriebsgröße des unternehmens. Hauptziel<br />

dabei ist, wie eine Arbeitsunfähigkeit<br />

überwunden bzw. zukünftig verhindert und<br />

damit der Arbeitsplatz langfristig gesichert<br />

werden kann. Die Ford werke GmbH gehören<br />

dabei mit zu den ersten unternehmen<br />

in Deutschland, die das Betriebliche<br />

Eingliederungsmanagement oder auch<br />

Disability Management einführten und zu<br />

einem festen Bestandteil ihrer unternehmenspolitik<br />

machten. Das Ford-Konzept<br />

wurde mehrfach ausgezeichnet.<br />

Das Disability Management ist teil der<br />

Ford-unternehmenspolitik und unternehmensstrategie.<br />

oberstes Ziel ist dabei der<br />

dauerhafte Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit<br />

aller Beschäftigten, in einem vom<br />

demographischen wandel und steigendem<br />

wettbewerb geprägten umfeld. wie sich<br />

annähernd 20 teams um medizinische und<br />

nicht-medizinische Probleme der Betroffenen<br />

kümmern, welche Ansätze Ford im<br />

rahmen des Betrieblichen Eingliederungsmanagements<br />

verfolgt, welche Vorteile<br />

BEM für das unternehmen und den betroffenen<br />

Mitarbeiter hat und wie BEM auch in<br />

kleinen oder mittelständischen unternehmen<br />

aussehen könnte, stellte Petra Zink<br />

ebenfalls dar. Das thema und der Vortrag<br />

fanden bei den anwesenden 18 unternehmerinnen<br />

großes Interesse, was sich auch<br />

in den anschließenden Diskussionsbeiträgen<br />

zeigte.<br />

Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />

jAnUAr<br />

Was gibt es neues zu beachten<br />

zum thema Steuern /erbschaftssteuer<br />

usw.<br />

Bewertung von immobilien<br />

in Sachsen-Anhalt<br />

Verantwortlich: Frau rossa /<br />

Frau ratschke<br />

New York Marathon – Mitglieder<br />

vom LV Sachsen/Sachsen-Anhalt<br />

waren live dabei<br />

Am 27. Juli dieses Jahres trafen sich die<br />

Vdu-unternehmerinnen der region Dessau<br />

mal zu einem thema außerhalb von<br />

wirtschaft und Politik. Den perfekten ort<br />

bot uns Ingrid Ziegert in ihrem wunderschönen<br />

Gartenpavillon. Die anwesenden<br />

Mitglieder wollten mehr erfahren über den<br />

Marathon in New York, an dem wir teilgenommen<br />

hatten. Einmal im Leben einen<br />

Marathon zu laufen und den in New York,<br />

das war unser Ziel!<br />

unser Alter: 30 - 50+,<br />

FeBrUAr<br />

Wahlen in Sachsen-Anhalt,<br />

wie präsentiert sich die CDU<br />

in der region Dessau?<br />

Verantwortlich: Frau emmerich<br />

Lauferfahrung: fünf Jahre,<br />

training pro woche: ein bis zwei Mal,<br />

wettkampferfahrung: beim Halbmarathon<br />

(21 km) in Dresden, Magdeburg und auf<br />

dem Darß.<br />

Anfang des Jahres 2009 stand fest: wir lau-<br />

fen 42,125 km quer durch den »Big Apple«.<br />

Es ging uns nicht um Bestzeiten, sondern<br />

um den besonderen Spaß, um das Durchhalten<br />

und gesund ankommen.<br />

trotzdem muss man seine »Laufhausaufgaben«<br />

für einen Marathon natürlich machen.<br />

Das bedeutet mindestens zwei Mal pro<br />

woche training, in den letzen zwölf wochen<br />

vor dem Start mindesten drei Mal. Davon<br />

lange Läufe zwischen 20 und 30 Kilometern,<br />

um zu lernen, was der Körper an Nahrung<br />

und Flüssigkeit braucht. Das alles erfordert<br />

Disziplin und Durchhaltevermögen, aber das<br />

wichtigste ist die Freude am Laufen.<br />

märZ<br />

Werbung / Gestaltung<br />

einer eigenen Website<br />

Verantwortlich: Frau meinold<br />

änderungen vorbehalten<br />

unsere Mühen wurden mehr als belohnt:<br />

New York, eine Stadt, die nie schläft, und<br />

zwei Millionen begeisterte Zuschauer begleiteten<br />

uns und die anderen 42.000 Läuferinnen<br />

und Läufer aus aller Herren Länder<br />

durch die fünf Stadtteile bis in den Central<br />

Park, wo uns im Ziel eine Medaille überreicht<br />

wurde. Hier ist jeder ein Sieger!<br />

wir hatten ein tolles, gemeinsames<br />

Lauferlebnis, von dem wir noch so viel erzählen<br />

könnten. wer noch mehr wissen<br />

möchte, fragt einfach die Vdu-Mitglieder<br />

Elke Süßmann, Konstanze Friedrich oder<br />

Jutta Schories.<br />

Sachsen /<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Bettina Kretschmer<br />

tel.: 034-95 623 125<br />

Fax: 034-95 623 127<br />

info@contall.de<br />

Die Aufnahmen stammen vom Freundschaftslauf,<br />

der traditionell einen Tag vor dem Marathon stattfindet<br />

74 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

75


LANDESVErBÄNDE<br />

In stiller Trauer<br />

Die ganze Weisheit des Menschen<br />

sollte eigentlich darin bestehen,<br />

jeden Augenblick mit voller Kraft zu ergreifen,<br />

ihn so zu benutzen,<br />

als wäre er der einzige, letzte.<br />

(Friedrich Schiller)<br />

Georgia war ein lebenslustiger,<br />

warmherziger und engagierter Mensch,<br />

und auch wenn sie im Job oft von<br />

ihrer Disziplin beherrscht wurde,<br />

hat sie es immer verstanden,<br />

die schönen Momente im Leben zu genießen.<br />

Mit ihr verlieren wir nicht nur unsere Vorsitzende,<br />

sondern auch eine gute Freundin,<br />

die wir im Verband Sachsen-Anhalt<br />

in Erinnerung behalten und deren Andenken<br />

wir bewahren wollen.<br />

Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />

jAnUAr<br />

21. januar 2011 | erfurt<br />

neujahrsempfang<br />

im »Augustiner Kloster«<br />

FeBrUAr<br />

23. Februar 2011 | Blankenhain<br />

Unternehmensbesichtigung<br />

Weimarer Porzellanmanufaktur<br />

Wirtschaftstreff: Unternehmensbesichtigung<br />

der Zimmermann Canadian Chocolates and<br />

More in Erfurt<br />

Überaus zahlreich erschienen die Mitglieder,<br />

Interessentinnen und Gäste des Vdu-Landesverbandes<br />

thüringen am späten Nachmittag<br />

des 15. September zur Besichtigung<br />

der »gläsernen Schokoladenmanufaktur« in<br />

Erfurt. Nach einem kurzen Champagnerempfang<br />

hatten die teilnehmer zunächst Gelegenheit<br />

die »feine kanadische Genusswelt«,<br />

den ursprung der Geschäftsidee, kennen zu<br />

lernen.<br />

Bei einer heißen Schokolade und Kaffeespezialitäten<br />

sowie der Spezialität des Hauses,<br />

dem »Lava Cake«, erläuterte Frau Katrin<br />

Büchner, Managerin der Zimmermann Canadian<br />

Chocolates and More, den Anwesenden<br />

die Grundsubstanz der Produkte, den<br />

Kakao. Die Vielseitigkeit des Kakaos konnten<br />

die teilnehmerinnen in verschiedenen Gruppen<br />

im interaktiven teil der unternehmensbesichtigung<br />

selbst erleben. Mit stilechter<br />

Arbeitskleidung ausgerüstet, hatten sie die<br />

Möglichkeit, selbst feinste Schokoladenspezialitäten<br />

herzustellen. Es entstanden eigenhändig<br />

gefüllte Pralinen und Marzipantaler.<br />

Dabei durfte natürlich ausführlich gekostet<br />

märZ<br />

16. märz 2011 | erfurt<br />

Wirtschaftstreff<br />

Der intelligentere Planet<br />

referentin: nina tebbe,<br />

iBm Deutschland Gmbh<br />

änderungen vorbehalten<br />

und mit der Schokolade experimentiert werden.<br />

Zur Fertigstellung der Pralinen wurden<br />

diese in die Kühlung gegeben und unsere<br />

unternehmerinnen hatten Zeit zum Netzwerken.<br />

Zum Ausklang dieser gelungenen<br />

Veranstaltung wurden die Schokoladenkreationen<br />

natürlich begutachtet und ausgiebig<br />

verkostet.<br />

Betriebsbesichtigung Kirchner Gabelstapler<br />

GmbH in Bad Langensalza<br />

Die Besichtigung der Gabelstapler-Firma<br />

Kirchner begann am 18. August mit einem<br />

gemeinsamen Frühstück. Als Inhaberin und<br />

Vdu-Mitglied war es für Hannelore Kirchner<br />

Ehrensache, die organisation und spätere<br />

Führung zu übernehmen. Seit mehr als 20<br />

Jahren bietet das unternehmen den Verkauf<br />

und Vermietung von Industrie- und Groß-Gabelstaplern<br />

genauso an wie z. B. Geländeund<br />

teleskopstapler oder Elektro-Hubgeräte.<br />

Einen Namen hat sich das unternehmen dadurch<br />

gemacht, dass innerhalb von 24 Stunden<br />

Ersatzteile für die verschiedenen Gabelstapler<br />

angeboten werden können, dank des<br />

eingearbeiteten Service-teams.<br />

Nach der zweistündigen Besichtigung<br />

am Vormittag schloss sich ein Besuch des<br />

Thüringen<br />

heike Zimmermann<br />

tel.: 0361 - 4 30 57 20<br />

Fax: 0361 - 4 30 57 50<br />

heikezi@gmx.de<br />

Baumkronenpfades im Nationalpark Hainich<br />

an. Der an der thiemsburg gelegene Pfad<br />

führte die Besucherinnen in einen sonst unzugänglichen<br />

Bereich des Nationalparks,<br />

dem »urwald mitten in Deutschland«. Dort<br />

hatten die Vdu-unternehmerinnen einen hervorragenden<br />

Ausblick über den gesamten<br />

Hainich und das thüringer Becken. weiter<br />

ging es den Baumkronenpfad entlang zur Erkundung<br />

eines Baumturms mit Baumhaus,<br />

der mit insgesamt 44 Metern über die wipfel<br />

der Bäume ragt.<br />

Sommerfest mit Gästen<br />

aus Politik und Wirtschaft<br />

Hervorragend vorbereitet durch Vdu-Mitglied<br />

Evelyn Petermichl, fand am 14. Juli 2010<br />

das alljährliche Sommerfest statt. Diesjähriger<br />

Veranstaltungsort war das 1. Deutsche<br />

Bratwurstmuseum in Holzhausen. Die unternehmerinnen<br />

und Gäste trafen schon nachmittags<br />

in Holzhausen ein und nutzten die<br />

Gelegenheit, sich selbst und ihre unternehmen<br />

in exklusiver runde ausführlich vorzustellen.<br />

Anschließend informierte der Betreiber<br />

des Museums über Entstehung, Herkunft,<br />

Herstellung, Inhaltsstoffe und die regionalen<br />

unterschiede der Bratwurst. Nach all den Informationen<br />

über die Bratwurst bekamen alle<br />

teilnehmerinnen unweigerlich Appetit. Das<br />

team des Bratwurstmuseums stellte deshalb<br />

eine rustikale Platte mit thüringischen<br />

Grillspezialitäten zusammen und servierte<br />

originalen Bratwurstschnaps. So klang der<br />

Abend bei interessanten Netzwerkgesprächen<br />

aus.<br />

76 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

77


LANDESVErBÄNDE<br />

Westfalen<br />

Flugtag in Oelinghausen<br />

Gudrun Grohmann<br />

tel. 05732 -10 92 38<br />

Fax 05732 - 10 92 838<br />

ggrohmann@grohmannbs.de<br />

Gudrun Grohmann, Petra Ledendecker,<br />

Hedwig Sensen und Heike Käferle<br />

Am 17. Juli fand auf dem weltgrößten Se-<br />

gelflugplatz in oerlinghausen erstmals ein<br />

bundesweites gemeinsames treffen des<br />

Vdu und der Vereinigung Deutscher Pilotin-<br />

nen (VDP) statt, organisiert von Heike Käfer-<br />

le, regionalleiterin Paderborn. »wir Frauen<br />

müssen uns in jeder Beziehung vernetzen<br />

und auch die Frauen-Netzwerke müssen<br />

sich kennenlernen«, sagte Vdu-Präsidentin<br />

Petra Ledendecker auf die Frage, warum<br />

solch ein treffen wichtig sei. In ihrem Eingangsvortrag<br />

stellte Hedwig Sensen, Präsidentin<br />

der VDP, fest: »Pilotinnen haben<br />

ein hohes Energiepotential, Abenteuerlust,<br />

Durchsetzungsvermögen und Entscheidungsfreude.«<br />

und sie sieht viele Parallelen<br />

zu unternehmerinnen und weiblichen Führungskräften<br />

in der wirtschaft: Beide Gruppen<br />

müssten sich in einem von Männern<br />

dominierten Bereich durchsetzen. Zu Besuch<br />

war bei diesem treffen auch ein Mann,<br />

der sich sehr über die Veranstaltung freute:<br />

Erich Schmitt, stellvertretender Bürgermeister<br />

der Stadt oerlinghausen.<br />

Das treffen auf dem Flugplatz nutzten<br />

Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />

jAnUAr<br />

9. januar 2011, 11:00 Uhr<br />

Osnabrück<br />

neujahrsempfang,<br />

Bundesumweltstiftung<br />

FeBrUAr<br />

die rund 70 Vdu-unternehmerinnen und<br />

VDP-Mitglieder zum Erfahrungsaustausch,<br />

doch lernten sie auch Einiges über die themen<br />

Aerodramatik und das Fliegen. So ließen<br />

es sich viele nicht nehmen, um gemeinsam<br />

eine runde über die region zu fliegen.<br />

Sommerfest mit Gästen<br />

aus Politik und Wirtschaft<br />

Im Gräflichen Park Hotel & Spa in Bad Driburg<br />

feierte der Landesverband westfalen<br />

sein Sommerfest. Die Einladung wurde von<br />

unternehmerinnen aus den Landesverbänden<br />

ruhrgebiet, rheinland sowie Hamburg/<br />

Schleswig-Holstein ebenso gerne angenommen.<br />

Auf dem Empfang begrüßte LV-<br />

Vorsitzende Grudrun Grohmann deshalb<br />

Annette Paßlick-Wabner, Carolin Vietmeier<br />

und Marianne Füchte<br />

Damenabend im Bankhaus Lampe<br />

Ort: Bielefeld<br />

märZ<br />

17. märz 2011 | Bielefeld<br />

»ihr Auftritt, bitte!«<br />

Selbstmarketing & Auftrittspräsenz,<br />

referentin: edith Börner<br />

änderungen vorbehalten<br />

eine Vielzahl an Vdu-unternehmerinnen.<br />

Annabelle Gräfin von oeynhausen-Sierstorpff<br />

aus dem LV westfalen hielt danach<br />

einen Vortrag zum thema »Gräfliche Gastlichkeit<br />

seit 1782 – Von der tradition zur<br />

Moderne« und stellte das Hotel vor. während<br />

des anschließenden Menüs zeigte Modehaus-unternehmerin<br />

und Vdu-Mitglied<br />

ulrike Kanzler aus Soest ausgewählte Stücke<br />

der neuen Herbst-winter-Kollektion von<br />

Jill Sander, Escada, Streness, Bogner und<br />

Steffen Schraut. Viele der unternehmerinnen<br />

nutzten die Gelegenheit für eine kurze<br />

Auszeit und blieben für ein paar tage in Bad<br />

Driburg oder ließen es sich nicht nehmen,<br />

am Golftunier (dazu mehr auf Seite 57) am<br />

nächsten tag teilzunehmen.<br />

v.l.n.r.: Christel Horstmann-Oepping,<br />

Hannelore Scheele, Gudrun Grohmann,<br />

Annabelle Gräfin von Oeynhausen-Sierstorpff,<br />

Martina Teichelmann und Christiane Hauck<br />

Petra Pottmeyer, Marie-Luise Krohn,<br />

Christel Schwarz, Christina-Marie Brühl<br />

und Dr. Maria von Logas<br />

Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />

jAnUAr<br />

20.januar 2011,19:00 Uhr<br />

rathaus Ulm, Kleiner Sitzungssaal<br />

ivo Gönner, Oberbürgermeister der<br />

Stadt Ulm, Vortrag: Stadtentwicklung<br />

im demografischen Wandel mit<br />

Bezug auf den Alb-Donau-Kreis<br />

25. januar 2011,19:00 Uhr<br />

Stuttgart, hotel Unger<br />

internes treffen:<br />

rückblick 2010 – Ausblick 2011,<br />

neue mitglieder stellen sich vor<br />

28. januar 2011 19:00 Uhr Stuttgart,<br />

Ballettabend<br />

»Ulmer Gewerbe durch die Jahrhunderte«<br />

(Angelika Clemenz)<br />

Am 28. oktober 2010 stand eine Stadtführung<br />

der ganz besonderen Art auf dem<br />

Programm der regionalgruppe ulm. Die<br />

teilnehmerinnen wurden zuerst zur Kron-<br />

Apotheke geführt, der Geburtsort der Zementindustrie<br />

im Blautal. Über den Münsterplatz<br />

spazierte die Gruppe ins ulmer<br />

Fischerviertel. Viele, heute sehr bekannte<br />

unternehmen haben ihre wiege in diesem<br />

Stadtteil. wir erfuhren z.B., wie aus »ulmer<br />

Schachteln« der heutige Setra Bus<br />

wurde, oder wie ein ehemaliger Feuerwehrkommandant<br />

1864 die Firma Magirus<br />

gründete. Es war eine sehr inspirierende<br />

Stadtführung, die zeigte, dass die heute oft<br />

geforderten Fähigkeiten, wie Flexibilität und<br />

Kreativität, auch schon im 19. Jahrhundert<br />

für unternehmen überlebenswichtig waren.<br />

Der rundgang endete bei »Boemans<br />

Schmuckgestaltung«. Dort erhielten wir<br />

zum Abschluss einen Einblick in die Kunst<br />

der Schmuckgestaltung.<br />

Frauenwirtschaftstag 2010<br />

(Angelika Clemenz)<br />

»Interkulturelle Vielfalt als Chance« lautete<br />

das thema des diesjährigen Frauenwirtschaftstages<br />

am Freitag, dem 22. oktober<br />

2010, in ulm. Neben der inhaltlichen Arbeit<br />

blieb genügend Zeit für den persönlichen<br />

Austausch in ungezwungener Atmosphäre<br />

zwischen den verschiedenen regionalen<br />

Frauennetzwerken. Die regionalgruppe<br />

ulm war durch Dr. Susanne tries vertreten.<br />

Sie nutzte den Frauenwirtschaftstag<br />

FeBrUAr<br />

1. Februar 2011, 12:00 Uhr<br />

Stuttgart, hotel am Schlossgarten<br />

Ladies Lunch<br />

9. Februar 2011, 19:00 Uhr<br />

Stuttgart, hotel am Schlossgarten<br />

Wirtschaftstreff<br />

märZ<br />

1. märz 2011, 12:00 Uhr<br />

hotel am Schlossgarten | Ladies Lunch<br />

9. märz 2011, 19:00 Uhr<br />

hotel am Schlossgarten | Wirtschaftstreff<br />

17. märz 2011, 19:30 Uhr<br />

Cafe Vergissmeinnicht / insel mainau<br />

Vortrag: Gärtnern für Alle e. V. – ein<br />

Stiftungsziel der Lennart Bernadotte<br />

Stiftung, Gräfin Sandra Bernadotte, insel<br />

mainau Gmbh<br />

25. märz 2011, 16:00 Uhr<br />

hotel Schaßberger, ebnisee<br />

Kochkurs<br />

als Informationsplattform, um den Vdu und<br />

seine Angebote mit einem Infostand zu<br />

präsentieren.<br />

Veranstaltung mit Finanzminister<br />

Willi Stächele – »Worauf es jetzt ankommt«<br />

(Rita Lübbe)<br />

Finanzminister willi Stächele war vom Empfang<br />

der rund 50 unternehmerinnen und<br />

einiger begleitender Männer am 18. oktober<br />

2010 so begeistert, dass er beschloss,<br />

sein Skript zur Seite zu legen, um für die<br />

württembergerinnen einen freien und persönlichen<br />

Vortrag zu halten. Von seiner eigenen<br />

politischen Karriere, die er schon im<br />

jugendlichen Alter von 21 Jahren begann,<br />

über die Finanz- und wirtschaftskrise bis<br />

hin zu Stuttgart 21 gab der Minister fachkundig<br />

und offen Auskunft. Er sprach drängende<br />

wirtschaftspolitische Fragen an und<br />

gab Einblicke in die Herausforderungen in<br />

der politischen Konsensbildung.<br />

Die anschließende Diskussion verlief<br />

angeregt und so gab die gesamte Veran-<br />

Simone Falkenstein<br />

(LV-Vorstandsmitglied),<br />

Willi Stächele und<br />

Charlotte Helzle<br />

(LV-Vorsitzende)<br />

Württemberg<br />

Charlotte helzle<br />

tel.: 07361/94 95-0<br />

Fax: 07361/94 95-45<br />

c.helzle@hema.de<br />

staltung Gelegenheit zum Austausch und<br />

Netzwerken.<br />

Warum soll der Kunde nicht König sein?<br />

(Ursula Rimmele-Konzelmann)<br />

Bei dem monatlichen treffen des Landesverbands<br />

württemberg am Bodensee ging<br />

es in Birnau-Maurach am 7. oktober um<br />

die Frage »Marketing als Denkhaltung oder<br />

warum der Kunde nicht König sein darf?«.<br />

Als Leiterin des Abends lud ich zu diesem<br />

thema Herrn Dr. Jörg thomas Sorg von<br />

J.t. Sorg & Partner ein. Herr Dr. Sorg unterhielt<br />

die 13 teilnehmerinnen mit seinem<br />

interessanten und einzigartigen Vortrag und<br />

erweiterte die bekannten 4 Ps (Produkt,<br />

Plan, Preis, Promotion) um weitere 3 Ps<br />

(Personal, Process, Physical Facilities). Anschließend<br />

erläuterte er die Strategien des<br />

ganzheitlichen Marketings. Hierbei handelt<br />

es sich um die steigende Komplexität sowie<br />

die Dynamik des globalen wettbewerbs.<br />

»Marketing ist Beziehungsgestaltung. Nein,<br />

der Kunde ist nicht König. Er ist wie ein<br />

78 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />

79


LANDESVErBÄNDE<br />

König zu behandeln. Das ist das, was erstrebenswert<br />

und wünschenswert ist«, so<br />

seine Ausführung. Es handelt sich um eine<br />

Partnerschaft, deren Grundlage Vertrauen<br />

ist und die so zu einer win-win-Situation<br />

führen wird. Doch dazu müssen beide Seiten<br />

etwas beitragen. Die abschließende<br />

Aussage seines Vortrags war ein Appell an<br />

uns: Ȇberlegen Sie sich, was Sie als unternehmen<br />

oder als unternehmerin denn nun<br />

wirklich einzigartig macht. Machen Sie sich<br />

sichtbar auf Ihrem Markt. Vertrauen entsteht<br />

durch Kundenwertschätzung, Identifikation<br />

und Höflichkeit.«<br />

Unternehmensbesichtigung der<br />

»Blumeninsel Mainau GmbH«<br />

(Martina Peters-Kalmus)<br />

Ein Ferien- und Freizeitparadies und gleichzeitig<br />

ein erfolgreiches Familienunternehmen<br />

– die Mainau GmbH. wie dies zusammengeht,<br />

erklärte Geschäftsführerin Bettina<br />

Gräfin Bernadotte den Vdu-unternehmerinnen<br />

am 10. und 11. September 2010.<br />

In einem kurzweiligen Vortrag erläuterte<br />

Bettina Gräfin Bernadotte die unternehmensziele<br />

und ihre Marketingstrategie. Für<br />

ein unternehmen dieser Art sind besondere<br />

v.l.n.r.: Bettina Gräfin Bernadotte, LV-Vorsitzende<br />

Charlotte Helzle und Regionalleiterein<br />

Ursula Rimmele-Konzelmann<br />

80<br />

Marketingkonzepte notwendig, z. B. Events<br />

im Jahresverlauf wie das Schlossfest, die<br />

Mitsommernacht und Attraktionen wie beispielsweise<br />

der weihnachtsmarkt, sowie<br />

kulturelle Veranstaltungen oder Konzerte.<br />

Dieses gelungene Marketing führt dazu,<br />

dass jährlich rund 1,2 Mio. Besucher auf die<br />

Insel kommen. Bei einem kleinen rundgang<br />

konnten wir uns selbst von der Schönheit<br />

und Pflanzenvielfalt der Mainau überzeugen.<br />

Beim gemeinsamen Abendessen in Anwesenheit<br />

des Botschafters von Kasachstan<br />

stellten Björn Graf und Catherina Gräfin<br />

Bernadotte ihr Projekt »Hortipedia« – das<br />

»wikipedia« für Pflanzen – vor.<br />

Am Samstag folgten einige Damen der<br />

Einladung von Dorothea Haller-Laible zum<br />

Apero in ihren traumhaft gelegenen Garten<br />

am Bodenseeufer. Besonders interessant<br />

war in diesem rahmen ein Bericht von Sandra<br />

Gräfin Bernadotte über ihre karitativen<br />

unternehmungen: Jugendliche ohne Schulabschluss<br />

können auf der Mainau ein Jahr<br />

arbeiten und lernen. Gleichzeitig erhalten sie<br />

das notwendige rüstzeug für die Lehrstellensuche<br />

und werden fit gemacht für den<br />

Arbeitsmarkt.<br />

Geschäftsführerin der Mainau GmbH<br />

Bettina Gräfin Bernadotte<br />

Erste Schritte in der Social-Media-Welt<br />

auf Xing (Rita Lübbe)<br />

Seit 16. April 2010 sind wir auf Xing mit<br />

der Gruppe Vdu-Landesverband württemberg<br />

online. Xing ist ein soziales Internet-<br />

Netzwerk für berufliche Kontakte, bei dem<br />

angemeldete Benutzer berufliche und selektiv<br />

private Daten in ein Profil eintragen.<br />

Es wird genutzt zur Kontaktanbahnung und<br />

Kontaktpflege, zum Austausch von Informationen<br />

und ist Jobbörse. Xing hat den<br />

ruf, die sicherste Social-Media-Plattform zu<br />

sein und zählt aktuell ca. 10 Millionen Mitglieder<br />

weltweit, allein über 40 Prozent aus<br />

deutschsprachigen Ländern. Eine Plattform,<br />

die wie geschaffen ist für unsere Verbandsarbeit,<br />

wenn es um Vernetzung, Aufbau von<br />

Nähe und Ausbau von Kontakten geht. Im<br />

Landesverband zählen wir heute ungefähr<br />

100 Mitglieder. In der Xing-Gruppe bereits<br />

40 Frauen. Es sind Vdu-Mitglieder sowie<br />

auch unternehmerinnen, die sich für den<br />

Vdu interessieren und die wir gewinnen<br />

wollen. wir bieten kompakt Information zu<br />

unseren Veranstaltungsterminen, kurze persönliche<br />

Nachberichte und Kommentare.<br />

und es gibt auch kritische Bemerkungen –<br />

»the voice of the customer« kommt bei uns<br />

an. wir sind ganz eindeutig noch in der Aufbauphase,<br />

doch gespannt, wie sich Xing als<br />

Instrument zur Mitgliederwerbung und die<br />

weiteren Möglichkeiten entwickeln. wir haben<br />

noch Einiges vor!<br />

Bei <strong>VdU</strong>-Mitglied Dorothea Haller-Laible zum Apero<br />

Deutsche Bank<br />

mittelstand.db.com<br />

Finanzugang<br />

der; ‹mittelständisch›: Möglichkeit der Finanzierung<br />

mit einem verlässlichen Partner; für den flexiblen und<br />

innovativen Mittelstand, auch in unsicheren Zeiten.<br />

Die Deutsche Bank für den Mittelstand.<br />

Ein leistungsfähiger Mittelstand ist von fundamentaler Bedeutung für<br />

Deutschland. Die Deutsche Bank unterstützt ihn dabei mit individuell<br />

zugeschnittenen Finanzlösungen. Vom Betriebsmittel- über den Investi -<br />

t ionskredit bis hin zu öffentlichen Förderprogrammen stehen wir dem<br />

Mittelstand als zuverlässiger, langfristiger Finanzpartner zur Seite. In<br />

Deutschland und weltweit.<br />

Mit unserer umfangreichen Branchenerfahrung unterstützen wir den<br />

Mittelstand, die richtigen finanziellen Entscheidungen zu treffen. Uns<br />

vertraut heute jedes vierte mittelständische Unternehmen – vom Freiberufler<br />

über das Familienunternehmen bis hin zur Aktiengesellschaft.


Hoffentlich Allianz.<br />

Für alle, die Leistung<br />

sehen wollen.<br />

Die Allianz ist Nationaler Förderer der FIFA Frauen-WM 2011 TM in Deutschland.<br />

Wir freuen uns gemeinsam mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und<br />

allen Fußballfans auf dieses großartige Ereignis.

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