DIE Unternehmerin - VdU
DIE Unternehmerin - VdU
DIE Unternehmerin - VdU
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Zeitschrift des Verbandes deutscher <strong>Unternehmerin</strong>nen<br />
Ausgabe 2/2010<br />
Die <strong>Unternehmerin</strong><br />
reise von <strong>VdU</strong>-<strong>Unternehmerin</strong>nen nach China | Wirtschaft i: Zukunft heißt: Beruf und Familie! | Wirtschaft ii:<br />
risse in der »Gläsernen Decke« und eU-mutterschutzgesetz | Wirtschaft iii: Doxa Gmbh – ein Unternehmensportrait<br />
| Wissen i: interview mit einer Profilerin | Wissen ii: Die magie des Geldes | mentoring: Projekte der<br />
Käte Ahlmann Stiftung | Unternehmenspraxis: rückblick auf die Zeit der Wirtschaftskrise | recht, Steuern<br />
und Finanzen: Geldanlage, elektronische Belege und die Unternehmensnachfolge | internationales: FCem<br />
Weltkongress Florenz, Womens Forum 200 und WeConnect | Vit-reports: internationales <strong>Unternehmerin</strong>nenforum/<br />
<strong>VdU</strong> persönlich – neues aus dem Verband<br />
V e r b a n d<br />
d e u t s c h e r<br />
unternehmerinnen
FÜRSTLICH GENIESSEN<br />
FÜRST VON METTERNICH GIBT ES ALS RIESLING SEKT IN DEN CUVÉES TROCKEN, EXTRA TROCKEN, BRUT JAHRGANG UND ALS ROSÉ SEKT TROCKEN.<br />
WWW.FUERST-VON-METTERNICH.COM<br />
Liebe <strong>Unternehmerin</strong>nen,<br />
liebe Leserinnen und liebe Leser,<br />
das zweite Halbjahr im Verband deutscher<br />
unternehmerinnen war stark von<br />
Internationalität geprägt. Vom 24. September<br />
bis zum 3. oktober reiste eine<br />
offizielle Delegation von Vdu-unternehmerinnen<br />
nach China. wir sind stolz,<br />
dass wir auf dieser reise mit dem chinesischen<br />
unternehmerinnenverband<br />
CAwE einen Kooperationsvertrag unterzeichnen<br />
konnten und so nun auch in<br />
China über ein Netzwerk verfügen. wir<br />
hoffen, dass neben dem Erfahrungsaustausch<br />
auch die gegenseitigen geschäftlichen<br />
Beziehungen in den nächsten<br />
Jahren kontinuierlich wachsen. Insgesamt<br />
nahmen fast 70 unternehmerinnen<br />
aus dem gesamten Bundesgebiet an der<br />
reise teil. Ab Seite 4 finden Sie hierzu<br />
zwei reiseberichte und eine Auswahl<br />
an Fotos. Im oktober besuchten uns<br />
auch zwei unternehmerinnendelegationen<br />
aus Kolumbien und usbekistan, die<br />
sich in der Geschäftsstelle über unsere<br />
Verbandsorganisation und inhaltlichen<br />
Schwerpunkte informiert haben. unsere<br />
Entscheidung, uns für die Ausrichtung<br />
des FCEM-weltkongresses 2012 in<br />
Berlin zu bewerben, war richtig und gut.<br />
wir freuen uns schon jetzt sehr auf die<br />
zahlreichen internationalen unternehmerinnendelegationen,<br />
die uns im Herbst<br />
2012 besuchen werden. Einen ersten<br />
Eindruck, wie es ist, wenn unternehmerinnen<br />
aus 24 verschiedenen Ländern<br />
zusammenkommen, konnten wir vom<br />
24. bis zum 27. November beim 1. Internationalen<br />
Vdu Businesswomen Forum<br />
in Berlin gewinnen. unternehmerinnen<br />
aus Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
und Vdu-Mitglieder hatten drei<br />
tage lang die Möglichkeit, in workshops<br />
gemeinsam themen zu erarbeiten und<br />
sich untereinander auszutauschen.<br />
Die letzten Monate waren auch vom wirtschaftsaufschwung<br />
geprägt. Es zeichnet<br />
sich ab, dass die wirtschaftskrise überstanden<br />
ist. trotzdem ist es spannend<br />
rückblickend zu fragen, wie unsere unternehmerinnen<br />
mit der Krise umgegangen<br />
sind und welche Konsequenzen sie<br />
für ihre unternehmen ziehen. In dieser<br />
Ausgabe finden Sie daher einige Artikel,<br />
die sich mit den unterschiedlichen Aspekten<br />
und auch Lehren der Krise und<br />
ihren finanziellen Auswirkungen befassen.<br />
Zu den positiven Anzeichen in der<br />
deutschen wirtschaft passt auch unser<br />
neues Vdu-Jahresthema für 2011:<br />
»mittelstand – Garant für innovation«. Den<br />
Mittelstand in unserem Land stellt der<br />
Aufschwung – so positiv er auch insgesamt<br />
ist – vor neue Herausforderungen.<br />
wir müssen zwei Sachverhalte besonders<br />
im Auge behalten, um weiterhin<br />
ein Garant für Innovation und Fortschritt<br />
zu bleiben – den Fachkräftemangel und<br />
eine geregelte Nachfolge in unseren<br />
unternehme n.<br />
In manchen Branchen wird durch den<br />
Aufschwung bereits heute ein Fachkräfte<br />
mangel spürbar und das, obwohl<br />
die so genannte Generation der Baby-<br />
boomer noch im Erwerbsleben steht.<br />
wie eine Studie von McKinsey jüngst<br />
pro gnostizierte, werden bis zum Jahr<br />
2020 rund zwei Millionen Fachkräfte<br />
fehlen. Das heißt für mich, dass wir uns<br />
mehr denn je als attraktive Arbeitgeber<br />
positionieren müssen. Dazu gehört neben<br />
der Investition in die Aus- und weiterbildung<br />
der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
auch, eine work-Life-Balance<br />
anzubieten, die gewährleistet, dass<br />
neben dem Beruf Zeit für Familie und<br />
Freizeit zur Verfügung steht. Mehr dazu<br />
lesen Sie auf Seite 11 im Standpunkt unseres<br />
Vdu-Mitglieds Ingrid Hofmann.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt, dem wir uns<br />
stellen müssen, ist die unternehmens-<br />
<strong>VdU</strong>-Präsidentin Petra Ledendecker<br />
GruSSwort<br />
nachfolge. Hierbei kann der Vdu eine<br />
Vorreiterrolle übernehmen. Jahr für Jahr<br />
werden Firmen nicht weitergeführt, weil<br />
die Nachfolge nicht geregelt werden<br />
konnte. Ich bin fest davon überzeugt,<br />
dass diese Herausforderung gerade für<br />
die unternehmerinnen und Frauen in<br />
Führungspositionen in Deutschland grosse<br />
Chancen darstellt. Frauen übernehmen<br />
zunehmend mehr wirtschaftliche<br />
Verantwortung und ergreifen die Möglichkeiten,<br />
die sich ihnen bieten.<br />
Das Vdu-Projekt »Stärkere Präsenz von<br />
Frauen in Aufsichtsgremien« stößt auf<br />
sehr großes Interesse und wird vor allem<br />
auch in der Medienwelt stark wahrgenommen.<br />
Das erste Schulungsseminar<br />
fand gerade statt und wir freuen uns<br />
über weiter e Bewerberinnen für unse-<br />
re Aufsichtsratsseminare und die Vdu-<br />
Datenbank zur Vermittlung von Frauen<br />
in Aufsichtsgremien. Mehr zu diesem<br />
thema lesen Sie im Beitrag der Grünen-<br />
Abgeordneten Kerstin Andreae (S.12).<br />
<strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
1
GruSSwort<br />
Ein Anfang November organisierter Gesundheitskongress<br />
zu den themen<br />
»Gesundheit« und »tabuthema Psyche«<br />
hatte große resonanz. Der Vdu wird<br />
jährlich Anfang November – auf Anregung<br />
der teilnehmerinnen – einen Kongress<br />
»Gesundheit« veranstalten. Dazu<br />
wird eine Arbeitsgruppe des Vdu die<br />
Planung übernehmen.<br />
Im Januar 2011 tagt erstmals die Vduopal-Gruppe.<br />
Hier kommen Nachfolge-unternehmerinnen<br />
zusammen, die<br />
mehr als 1.000 Menschen beschäftigen.<br />
Die Plattform soll dazu dienen, die<br />
Fragen dieser großen unternehmen zu<br />
diskutiere n.<br />
Ich freue mich schon jetzt, Sie im Mai<br />
bei unserer nächsten Jahresversammlung<br />
in Dresden begrüßen zu dürfen.<br />
Es erwartet Sie eine spannende Veranstaltung<br />
mit einem etwas anderen Konzept.<br />
Nach 1993 haben wir uns bewusst<br />
IMPrESSuM<br />
V e r b a n d<br />
d e u t s c h e r<br />
unternehmerinnen<br />
<strong>DIE</strong> UNTERNEHMERIN<br />
Zeitschrift des Verbandes deutscher unternehmerinnen e.V. (Vdu)<br />
herausgeber:<br />
Verband deutscher unternehmerinnen e.V. (Vdu)<br />
breite straße 29<br />
10178 berlin<br />
telefon: 030-2 03 08 45 40<br />
telefax: 030-2 03 08 75 45 40<br />
e-mail: info@vdu.de<br />
internet: www.vdu.de<br />
redaktion: Pia wetzorke, Carlotta Köster-Brons (V.i.S.d.P.)<br />
und die unternehmerinnen im Vdu<br />
e-mail an die redaktion: presse@vdu.de<br />
anzeigenverwaltung: Ina Angela Lindner<br />
erscheinungsweise: 2010: 2 x jährlich<br />
Verbreitete auflage: 5000<br />
wieder für Dresden entschieden, denn<br />
20 Jahre nach der wiedervereinigung<br />
möchten wir zeigen, welchen wandel<br />
diese Stadt und die gesamte wirtschaft<br />
in ostdeutschland vollzogen haben. Ein<br />
Paradebeispiel hierfür sehen Sie im unternehmensportrait<br />
ab Seite 14, wo wir<br />
Ihnen Vdu-Mitglied Helgard Butzmann<br />
und ihr thüringisches unternehmen Doxa<br />
näher vorstellen.<br />
Neben all den positiven und erfolgreichen<br />
Nachrichten möchte ich nicht vergessen,<br />
an eine großartige Frau zu erinnern,<br />
die uns leider viel zu früh verlassen<br />
hat. Georgia Schramm ist am 24. oktober<br />
2010 nach kurzer, schwerer Krankheit<br />
im Alter von 56 Jahren verstorben.<br />
Sie war seit dem 10. Dezember 1997<br />
Mitglied des Vdu und seit dem 18. Juni<br />
2004 – neben ihrer tätigkeit als rechtsanwältin<br />
– Vorsitzende des Landesverbands<br />
Sachsen/Sachsen-Anhalt. Als aktive<br />
und gestalterische Kraft prägte sie<br />
Gestaltung:<br />
tim Hagedorn<br />
druck:<br />
Druckerei wagner – Verlag und werbung GmbH<br />
ot Siebenlehn / weststraße 60 / 09603 Großschirma<br />
issn: 0938-3875<br />
den Landesverband Sachsen/Sachsen-<br />
Anhalt, aber auch den gesamten Verband.<br />
Neben der traue r, dass sie nicht<br />
mehr unter uns weilt, werden wir uns<br />
gerne an sie als lebenslustige, aufgeweckte<br />
und positive Frau und Freundin<br />
erinnern.<br />
Genießen Sie die vor Ihnen liegenden<br />
weihnachtstage mit Ihren Familien und<br />
Freunden. Nutzen Sie die Zeit kurz inne<br />
zu halten und sammeln Sie Energie für<br />
das vor uns liegende Jahr.<br />
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien<br />
ein frohes weihnachtsfest, besinnliche<br />
und erholsame Feiertage sowie einen<br />
guten Start in ein gesundes und erfolgreiches<br />
neues Jahr. Mögen Sie Glück<br />
und Freude, Harmonie und Heiterkeit auf<br />
ihrem weg begleiten.<br />
Soweit nicht anders angegeben, sind die texte der Länderseiten im Namen<br />
der Landesverbandsvorsitzenden erstellt. Für unverlangt eingesendete<br />
Manus kripte und rezensionsexemplare wird keine Haftung übernommen.<br />
Bildnachweis:<br />
Soweit nicht anders gekennzeichnet, wurden die Bilder von den Autoren<br />
zur Verfügung gestellt oder stammen aus dem Vdu-Bildarchiv.<br />
weitere Bilder: Shutterstock<br />
Das Thema: Reise nach China<br />
ein bericht über die erfahrungen und erlebnisse<br />
in Peking und shanghai<br />
Von Carlotta Köster-Brons, Margot Selz und ulrike rohleff 4<br />
bildergalerie 7<br />
Politik und Wirtschaft<br />
Zehn Fragen an birgit homburger 10<br />
Zukunft heißt: beruf und Familie!<br />
Standpunkt von Ingrid Hoffmann 11<br />
risse in der »Gläsernen decke«<br />
Beitrag von Kerstin Andreae 12<br />
»doxa? Kenne ich nicht – ach, sie meinen Fashy-Wärmflaschen,<br />
natürlich, die haben wir doch zu hause!«<br />
unternehmensportrait von Pia wetzorke 14<br />
starke Frauen mit starken ideen<br />
Gastbeitrag der HypoVereinsbank zum Frauenbeirat 16<br />
Gleichstellung in der Lebensverlaufsperspektive<br />
Von Prof. Dr. Martina Stangel-Meseke 18<br />
europaweite Verlängerung des mutterschutzes<br />
Ein Beitrag zum politischen Verfahren von Dr. Angelika Niebler 20<br />
hochkarätige Fachjury für das Vdu-Projekt<br />
»stärkere Präsenz von Frauen in aufsichtsgremien«<br />
Von Julia weisberg und Pia wetzorke 21<br />
Wissen und Gesellschaft<br />
Was macht eine Profilerin, die nicht bei der Polizei arbeitet?<br />
Interview mit Suzanne Grieger-Langer (Pia wetzorke) 22<br />
die magie des Geldes – warum wir uns der macht<br />
des Geldes so schwer entziehen können<br />
1. teil – Die Finanzmarktkrise — Von Dr. Claudia Nagel 24<br />
die allianz macht sich für Frauen stark<br />
Ein Gastbeitrag der Allianz AG zum thema »Frauenfußball« 26<br />
Business und Stil<br />
Gibt es »die Geschäftskleidung« für Frauen?<br />
Von Salka Schwarz 28<br />
»alles sollte so einfach wie möglich sein – aber nicht einfacher«<br />
Kurzvorstellung und Interview mit Bettina Schoenbach (Pia wetzorke) 31<br />
buchvorstellung »Frauen und ihre refugien«<br />
Zusammengestellt von Pia wetzorke 32<br />
beauty- und Pflegtipps<br />
Zusammengestellt von Dr. Gabriela Berndt 33<br />
Mentoring<br />
die Freunde der Käte ahlmann stiftung schenken kreativ<br />
Von Carolina Hiebl 34<br />
Erfahrungen eines twIN-Paares aus der region Baden/Pfalz-Saar 35<br />
Unternehmenspraxis – Strukturwandel<br />
»ab Oktober 2008 gab es einen drastischen umsatz- und ertragseinbruch«<br />
Interview mit ulrike rohleff (Pia wetzorke) 36<br />
expertinnen aus Leidenschaft<br />
Von tim Fröhlich 37<br />
Recht, Steuern und Finanzen<br />
cool bleiben bei der Geldanlage: der richtige mix macht's<br />
Von renate Kewenig 38<br />
Zeitbomben im elektronischen Zeitalter –<br />
zur aufbewahrung von rechnungen und Kontoauszügen<br />
Von Ingrid Kruse-Lippert 40<br />
unternehmensnachfolge in Form der Familienstiftung?<br />
Von Maren Jackwerth 41<br />
International<br />
58. Fcem World congress Florenz – Von Julia weisberg 42<br />
Weconnect europe schafft unternehmerinnen<br />
bessere chancen auf dem markt – Von Dr. Dagmar Steinmetz 43<br />
World Women's Forum oder »davos für Frauen am Ärmelkanal«<br />
Konferenzbericht von Dr. Claudia Nagel 44<br />
Internationales / VIT-Report<br />
Vit-tagung 2011 – Von Christiane Hauck 46<br />
4. unternehmerinnentag in alexandria – Von Lisa Heermann 46<br />
1. internationales unternehmerinnenforum – Von Pia wetzorke 47<br />
Aus dem Verband<br />
Vdu-historie – zwei langjährige unternehmerinnen<br />
feierten Geburtstag – Von Johanna Ahlmann und Pia wetzorke 48<br />
»auf den spuren der bauhaus Frauen«<br />
Ein reisebericht von Martina teichelmann 50<br />
europäische ratingagentur: Was hat der mittelstand davon?<br />
Von Brigitte Bremer 52<br />
1. Vdu-Gesundheitskongress – Von Pia wetzorke 54<br />
Langjährige unternehmerinnen beim Prix montblanc<br />
Von roswitha Husfeldt 54<br />
Weiberwiesn 2010 – Von Nadine Böhme 58<br />
»talent & Vielfalt 2010« – Von Pia wetzorke 55<br />
6. Freiburger mittelstandskongress 2010<br />
Von Christa Porten-wollersheim 55<br />
barbara Pollmeier-Langer – 35 Jahre mitglied im Vdu<br />
Von Gudrun Grohmann und Pia wetzorke 56<br />
Große ehrung für Vdu-mitglied mahi degenring<br />
Von roswitha Husfeldt 56<br />
Golfturnier von Vdu-unternehmerinnen<br />
Von Kristina tröger 57<br />
<strong>VdU</strong> persönlich 58<br />
<strong>VdU</strong> vor Ort<br />
INHALt<br />
aus den Landesverbänden 60<br />
2 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
3
DAS tHEMA: rEISE NACH CHINA<br />
<strong>VdU</strong>-Delegationsreise nach China<br />
Vom 24. september bis zum 3. Oktober 2010 fand die erste delegationsreise mit insgesamt 68 unternehmerinnen<br />
des Verbands deutscher unternehmerinnen unter der Leitung der Vdu-Vizepräsidentin<br />
dr. haidrun Wietler nach china statt. Ziel der reise war es, Kontakt zu chinesischen unternehmerinnenverbänden<br />
herzustellen, chinesische unternehmerinnen vor Ort zu treffen und natürlich auch einen<br />
eindruck von dem Land, seiner Kultur und den menschen zu bekommen.<br />
Am ersten tag in Peking besuchten die unternehmerinnen die Verbotene<br />
Stadt, in der bis 1911 die chinesischen Kaiser der Ming- und<br />
Qing-Dynastien lebten und die seit 1987 zum uNESCo-weltkulturerbe<br />
gehört. Im Anschluss daran besuchte die Gruppe den Platz<br />
des Himmlischen Friedens. Ein imposanter ort und der größte befestigte<br />
Platz der welt, der den unternehmerinnen aber auch die<br />
Bilder des tian’anmen-Massakers von 1989 in Erinnerung rief – bei<br />
dem das chinesische Militär den Volksaufstand, der aus der monatelangen<br />
Besetzung durch die studentische Demokratiebewegung<br />
hervorgegangen war, gewaltsam beendete.<br />
Der darauffolgende Sonntag stand noch einmal ganz im Zeichen<br />
der Kultur Chinas. Die Delegation besuchte die Chinesische Mauer<br />
am Mutainyu Pass. Die Chinesische Mauer ist mit einer Länge von<br />
8.850 Kilometern das größte Bauwerk der welt. Die unternehmerinnen<br />
genossen den fantastischen Ausblick entlang des Hügelkamms<br />
und einen kurzen Spaziergang auf der Mauer samt einem<br />
Glas Champagner. Am Sonntagnachmittag besuchte die Delegation<br />
den Seidenmarkt in Peking, der, anders als es der Name vermuten<br />
ließe, aus einer mehrstöckige Shoppingmall besteht, in der tücher<br />
und Perlen angeboten werden.<br />
Am Montag, dem 27. September, absolvierte die Delegationsgrup-<br />
pe ein umfangreiches Arbeitsprogramm: Der Vormittag startete mit<br />
der Besichtigung eines buddhistischen Klosters und einem Besuch<br />
eines traditionellen chinesischen teehauses. Anschließend war die<br />
Vdu-Delegation zu Gast in der Deutschen Botschaft in Peking. Der<br />
Botschafter, Dr. Michael Schäfer, begrüßte persönlich die Delegation<br />
und stellte anschließend in einem sehr interessanten Vortrag seine<br />
Einschätzungen zur Entwicklung Chinas dar. Dr. Jens rübbert, Managing<br />
Direktor der Deutschen Bank, erläuterte danach das Konzept<br />
zur Präsenz und Entwicklung der Deutschen Bank in China.<br />
Eine kleine Gruppe von unternehmerinnen hatte nach dem Emp-<br />
fang in der Botschaft die Möglichkeit, zusammen mit den Vertrete-<br />
rinnen des Bundesvorstandes, Dr. Haidrun wietler und Dr. Gabrie-<br />
la Berndt, und der Vdu-Geschäftsführerin, Carlotta Köster-Brons,<br />
eine r Einladung des stellvertretenden Pekinger Bürgermeisters zu<br />
einem Gespräch im rathaus zu folgen. Dr. Haidrun wietler stellte<br />
dort den Vdu, seine internationale Ausrichtung und die bereits be-<br />
stehenden internationalen Kontakte vor. Sie betonte auch, wie wich-<br />
tig den deutschen unternehmerinnen chinesische Kontakte seien.<br />
um diese Kontakte aufzubauen, trafen im Anschluss wieder alle<br />
Vdu-unternehmerinnen zusammen, um gemeinsam die offizielle<br />
Einladung der Pekinger unternehmerinnen anzunehmen. Sie gehö-<br />
ren dem chinesischen unternehmerinnenverband »China Associa-<br />
tion of women Entrepreneurs« (CAwE) an, der seit 1985 besteht.<br />
Zu diesem Dachverband gehören weitere 59 regionale Verbände in<br />
der ganzen Volksrepublik. Nach einer Begrüßungsrunde, die durch<br />
die Präsidentin rui Zhu geleitet wurde, äußerten beide Seiten den<br />
wunsch, die Zusammenarbeit weiter auszubauen. In kleineren Arbeitsgruppen<br />
hatten die unternehmerinnen danach Gelegenheit,<br />
sich über ihre unternehmen und eine mögliche Zusammenarbeit<br />
auszutauschen. Mit diesen ersten Ergebnissen endete der Abend,<br />
aber auch die Zeit in Peking, denn am Dienstag erfolgte der weiterflug<br />
nach Shanghai.<br />
Die Besichtung des historischen Yu-Gardens und ein treffen mit<br />
dem Shanghaier unternehmerinnenverband, die CAwE angeschlos-<br />
sen und in dem allein rund 300 unternehmerinnen organisiert sind,<br />
standen am 28. September auf dem Programm. Als Höhepunkt<br />
des treffens unterzeichnete Vdu-Vizepräsidentin Dr. Haidrun wietler<br />
den ersten Kooperationsvertrag zwischen einem chinesischen<br />
unternehmerinnenverband und dem Vdu. Bei einem gemeinsamen<br />
Abendessen hatten die unternehmerinnen aus beiden Ländern die<br />
Gelegenheit, erste Kontakte zu knüpfen und sich gegenseitig näher<br />
kennen zu lernen.<br />
China steht neben seiner starken wirtschaftlichen Expansion auch<br />
für tradition und eine lange Kultur. Hierzu gehört die traditionelle<br />
Chinesische Medizin (tCM), die sich auch in Europa immer stärker<br />
etabliert. Am 29. September besuchte die Delegation deshalb eine<br />
deutsche unternehmerin, Dr. Doris rathgeber, die in Shanghai und<br />
umgebung mehrere tCM-Praxen leitet. Eine Führung durch das<br />
Stadtplanungsmuseum und eine abendliche Lichterfahrt mit beeindruckenden<br />
Bildern entlang der uferpromenade, dem so genannten<br />
»Bund«, rundeten den tag ab.<br />
Der Donnerstag startete mit einem sehr informativen und span-<br />
nenden Vortrag von Herrn Christian Sommer des German Center<br />
Shanghai, der über die Entwicklung der wirtschaftsregion referierte<br />
und die rahmenbedingungen für deutsche unternehmen vorstellte.<br />
Da eine reise nach Shanghai im Jahr 2010 ohne den Besuch<br />
der Expo undenkbar war, besuchten die Vdu-unternehmerinnen<br />
am Nachmittag den chinesischen Pavillon und auch der 1. oktober<br />
stand ganz im Zeichen der Expo: Am chinesischen Nationalfeiertag<br />
hatten die unternehmerinnen vormittags die Gelegenheit den deutschen<br />
Pavillon kennenzulernen und besichtigen im Anschluss daran<br />
den Freiburger Pavillon (weitere Informationen hierzu finden Sie in<br />
der Infobox im Beitrag von Margot Selz).<br />
Der Besuch der wirtschaftszone Suzhou, mit rundgang durch den<br />
»Garten des bescheidenen Beamten«, einer Bootsfahrt durch die al-<br />
ten Kanäle Suzhous und der Besichtigung einer Seidenfabrik ließen<br />
die Delegationsreise am 2. oktober ausklingen. Am Sonntag trafen<br />
sich die unternehmerinnen – vor der rückfahrt mit dem transrapid<br />
zum Flughafen – auf der terrasse der »Glamour Bar«, um einen letzten<br />
Blick auf den Bund zu genießen.<br />
Zurück in Deutschland ist nun das erklärte Ziel des Vdu, die abge-<br />
schlossene Kooperation mit zahlreichen wirtschaftskontakten zu<br />
verfestigen. wir freuen uns sehr, für möglichst viele Vdu-unterneh-<br />
merinnen zukünftig Kontakte zu chinesischen unternehmerinnen<br />
herstellen zu können. Ihre konkreten Geschäftsanfragen leiten Sie<br />
bitte an die Geschäftsstelle in Berlin weiter, die für Sie den Erstkontakt<br />
nach China herstellen wird.<br />
Besuch der »green city« – Empfang der<br />
<strong>Unternehmerin</strong>nen des <strong>VdU</strong> auf der Expo 2010<br />
(Margot Selz, Vorsitzende <strong>VdU</strong>-Landesverband Baden/Pfalz-Saar)<br />
Am 1. Oktober wurden die <strong>Unternehmerin</strong>nen des <strong>VdU</strong> auf der Expo in<br />
Shanghai beim Freiburger Stadtpavillon der »Green City« von einem<br />
chinesischen Paar in Schwarzwälder Tracht abgeholt und zum »Urban<br />
Best Practice« –Stand der Stadt geleitet. Dort begrüßten uns persönlich<br />
Dr. Bernd Dallmann, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsförderung<br />
Freiburg, bei Badischem Wein und Kanapees.<br />
Im souverän lockeren Vortrag zeigte Dr. Dallmann den Weg Freiburgs<br />
zur »Green City« durch die frühe Förderung von Forschung und<br />
Entwicklung in erneuerbare Energien sowie einer konsequent ökologischen<br />
und nachhaltigen Stadtentwicklung auf. Er verwies auf weitere<br />
Kompetenzen Freiburgs als Wirtschafts- und Wissensstandort mit<br />
Exzellenz-Universität und herausragenden Institutionen (allein acht<br />
Fraunhofer-Institute), Biotechnologie, Medizin, Mikrosystemtechnik<br />
und Informatik. Ein Film über »Freiburger Impressionen« vermittelte<br />
visuell das besondere Lebensgefühl in dieser Stadt.<br />
Fazit des Besuchs: ein »grüner Cocktail« aus Schwarzwälder Tradition,<br />
innovativen Produkten der beteiligten Firmen, touristische Qualitäten<br />
und eine ökologisch beispielhafte Stadt!<br />
Darüber hinaus eine tolle Vorlage für das Mehrländertreffen des<br />
<strong>VdU</strong>, das vom 6. bis 8. Oktober 2011 in Freiburg zum Thema »Ökologie<br />
trifft Ökonomie« stattfinden wird.<br />
4 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
5
DAS tHEMA: rEISE NACH CHINA<br />
6 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
7
DAS tHEMA: rEISE NACH CHINA<br />
Die Anschlussreise China – Daten und Fakten<br />
ein kurzer reisebericht von Ulrike Rohleff, board member Vdu international team (Vit)<br />
(Die ausführliche Fassung mit weiteren Bildern finden Sie online unter: http://www.vdu.de/international/vdu_international_team/berichte)<br />
Nach der Delegationsreise nahmen noch<br />
knapp zwanzig Vdu-Mitglieder an der Anschlussreise<br />
zu den touristischen Highlights<br />
Chinas teil. Die erste Station war Xi’an,<br />
ca. 8 Mio. Einwohner und fast in der Mitte<br />
Chinas gelegen. Man nennt Peking die<br />
Stadt der Gegenwart, Shanghai die Stadt<br />
der Zukunft und Xi’an die Stadt der Ver-<br />
gangenheit. Xi’an war die erste Hauptstadt<br />
des Kaiserreichs. weltbekannt wurde Xi’an<br />
1974, als bei archäologischen Ausgrabungen<br />
über 8.000 lebensgroße terrakotta-<br />
Soldaten entdeckt wurden.<br />
Zuerst besichtigten wir das Han Yan Ling<br />
Mausoleum. Anschließend ging es zur Großen<br />
wildganspagode, die von unzähligen<br />
buddhistischen tempeln umgeben ist. Am<br />
nächsten tag besuchten wir die terrakotta-<br />
Armee. Die Gruben mit den terrakotta-Soldaten<br />
befinden sich hinter Absperrungen,<br />
überdacht von dem eigentlichen Museumsbau,<br />
und trotz der vielen reihen an Menschen<br />
vor mir, gelang es mir am Schluss<br />
doch, die Figuren einmal selbst zu sehen.<br />
Abends gingen wir in das Shaanxi Grand<br />
opera House. Dort aßen wir zuerst zu<br />
Abend, wie üblich an großen runden<br />
tische n mit runden drehbaren Glasplatten<br />
in der Mitte, auf denen die verschiedenen<br />
Schalen mit reis, Fleisch, Fisch und Gemüse<br />
standen. Anschließend fand auf der<br />
großen Bühne eine farbenprächtige Show<br />
statt, mit Musik und tänzen aus der tang-<br />
Dynastie.<br />
Zweite Station war Guilin, ca. 5 Mio. Ein-<br />
wohner und richtung Vietnam gelegen.<br />
Die Landschaft um Guilin ist mit den vielen<br />
bizarren Felsformationen und Grotten ein<br />
beliebtes Ausflugsziel in China. Der Li-Fluss<br />
schlängelt sich mit seinen Nebenflüssen<br />
durch die Stadt. Am Nachmittag hatten wir<br />
Zeit, auf eigene Faust die Stadt zu erkunden,<br />
was wir bei herrlichem wetter auch<br />
ausgiebig taten.<br />
Am tag danach stand eine mehrstündige<br />
Flussfahrt auf dem Li-Fluss ins ca. 50 km<br />
südlich gelegene Yangshou auf dem Plan.<br />
Bei tropischen temperaturen brachen wir<br />
auf, und nur zum Fischfang abgerichtete<br />
Kormorane, Enten und wasserbüffel, die<br />
sich die wasserpflanzen im Fluss schmecken<br />
ließen, sahen uns zu. Es ist eine<br />
zauberhafte Landschaft mit dem sich windenden<br />
Fluss und den zahllosen grünen<br />
Bergen.<br />
In Yangshou selbst besichtigten wir das<br />
ländliche China: endlose reisfelder, Erdnusspflanzungen,<br />
einen Bauernhof und<br />
immer wieder Bauern mit den typischen<br />
Strohhüten und ihren wasserbüffeln. Vom<br />
Fubo-Berg genossen wir am nächsten tag<br />
einen weiten Blick über Guilin und seine<br />
bergige umgebung.<br />
unsere dritte Station war Hangzhou, ca.<br />
6 Mio. Einwohner und südwestlich von<br />
Shanghai gelegen. Hauptattraktion ist der in<br />
der Innenstadt gelegene »west Lake«. Dort<br />
sahen wir – nach der Besichtigung einer<br />
teeplantage und des Lingyin Klosters mit<br />
seinem herrlichen Garten – eine Show auf<br />
dem nächtlichen See, die wirklich der krönende<br />
Abschluss unserer China-reise war.<br />
regie führte der auch in Europa bekannte<br />
Yimou Zhang, die Musik komponierte der<br />
japanische Musiker Kitaro, der chinesische<br />
Popstar Jane Zhang sang und hunderte<br />
tänzern und tänzerinnen schwebten vor<br />
einer farbenprächtig angestrahlten natürlichen<br />
Kulisse über dem wasser – auf einer<br />
direkt unter an der wasseroberfläche aufgebauten<br />
Bühne.<br />
Mit einem Abschiedsessen in Shanghai<br />
ging eine erlebnisreiche reise mit vielen interessanten<br />
Vdu-Mitgliedern zu Ende. Das<br />
wirklich letzte Highlight dauerte nur sieben<br />
Minuten: im transrapid mit 430 km/h zum<br />
Flughafen Shanghai.<br />
Einwohner 1,33 Mrd. (2008) 138 Einwohner/ qkm<br />
Größe des Landes 9.597.995qkm (inkl. Taiwan, Hongkong, Macau)<br />
Aktuelle Wirtschaftliche Lage:<br />
Bruttoinlandsprodukt (BIP, Mrd. US$) 2009 2008<br />
4.909 4.519<br />
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner (US$) 2009 2008<br />
BIP-Entstehung in % für 2009<br />
Wirtschaftswachstum Sektoren (%, real) 2009<br />
3.719 4.519<br />
10,6 Primärsektor<br />
46,8 Sekundärsektoren<br />
42,6 Tertiärsektor<br />
+4,2 Primärsektor<br />
+9,5 Sekundärsektor<br />
+ 8,9 Tertiärsektor<br />
Inflationsrate 2009 2008<br />
-0,7 5,9<br />
Prognose: 2010 2011<br />
3,6 3,2<br />
Arbeitslosigkeit (offiziell in Städten, %) 2009 2008<br />
4,3 4,2<br />
Einschätzung der Germany Trade and Invest –<br />
Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH:<br />
• Deutsche Exporte nach China sind im ersten Halbjahr 2010<br />
rasant gestiegen (+55% gegenüber ersten Halbjahr 2009)<br />
• Deutsche Unternehmen konnten von der Ausrichtung des chinesischen<br />
Konjunkturprogramms profitieren (erhöhte Zulieferbasis)<br />
• Weiterhin hohes Investitionswachstum in China dürfte auch<br />
weitere Dynamik für deutschen Anbieter bedeuten<br />
• Deutsche Unternehmen sind gut aufgestellt, um von Modernisierungsbestrebungen<br />
in China zu profitieren, aber es besteht so<br />
auch die Möglichkeit des Heranwachsens neuer Konkurrenten<br />
• Zukunftsträchtige Bereiche in China, in denen deutsche Unternehmen<br />
einiges anzubieten haben: Umwelttechnologien, Energieeffizienz,<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
Unternehmen in China<br />
Es ist schwierig genaue Zahlen zu erhalten, zwischen Frauen und Männern<br />
wird nicht unterschieden, so spricht der »2nd National Economic<br />
Census« für 2008 von 7 Millionen »legal units« und fast 29 Millionen<br />
»self-employed individuals with licenses«. Laut China Association of<br />
Women Entrepreneurs (CAWE) gehören ihr 59 regionale Verbände mit<br />
insgesamt über 10.000 direkten Mitgliedern an. Der Shanghaier <strong>Unternehmerin</strong>nenverband<br />
hat allein über 300 Mitglieder.<br />
Quelle: Auswärtiges Amt und Germany Trade and Invest<br />
Außenhandel (Mrd. US$)<br />
2007 % 2008 % 2009 %<br />
Einfuhr 956 +20,8 1.133 +18,5 1.006 -11,2<br />
Ausfuhr 1.220 +26,0 1.431 +17,3 1.202 -16,0<br />
Saldo +264 +298 +196<br />
Einfuhrgüter und Ausfuhrgüter<br />
Einfuhrgüter<br />
(% der Gesamteinfuhr, SITC )<br />
Elektronik 21,3<br />
Rohstoffe 14,0<br />
Brennstoffe/ technische Öle 12,3<br />
Chemische Erzeugnisse 11,2<br />
Maschinen 8,9<br />
Elektrotechnik 6,2<br />
Mess- und Regeltechnik 5,5<br />
Nicht-Eisen-Metalle 3,8<br />
Eisen und Stahl 2,6<br />
Wirtschaftliche Beziehung Deutschlands zur Volksrepublik China<br />
Außenhandel (Mrd. US$)<br />
Ausfuhrgüter<br />
(% der Gesamteinfuhr, SITC)<br />
Elektronik 28,8<br />
Textilien und Bekleidung 13,9<br />
Elektrotechnik 7,9<br />
Maschinen 7,6<br />
Chemische Erzeugnisse 5,2<br />
Metallerzeugnisse 3,5<br />
Nahrungsmittel 2,7<br />
Mess- und Regeltechnik 2,6<br />
Eisen und Stahl 2,6<br />
2007 % 2008 % 2009 %<br />
Deutsche Einfuhr 56,42 +12,9 60,83 +7,8 55,45 -8,8<br />
Deutsche Ausfuhr 29,90 +8,8 34,07 +13,9 36,46 +7,0<br />
Saldo -26,52 -26,76 +196<br />
Friedensnobelpreisträger 2010<br />
Liu Xiaobo ist Schriftsteller und seit mehr als zehn Jahren ein star-<br />
ker Fürsprecher für die Achtung der Menschenrechte auch in China. Er<br />
nahm an den Tiananmen-Protesten 1989 teil, war ein führender Autor<br />
der »Charta 08«. In diesem Manifest wurden die Menschenrechte zum<br />
60. Jahrestag der UN-Menschenrechtscharta am 10. Dezember 2008<br />
auch für China eingefordert. Er wurde wegen dieser »Untergrabung der<br />
Staatsgewalt« 2008 zu elf Jahren Haft verurteilt.<br />
Das norwegische Nobelpreiskomitee gab Anfang Oktober bekannt, dass<br />
es unter den 237 Vorschlägen Liu Xiabo auswählte, um ihm den Friedensnobelpreis<br />
2010 zu verleihen. Der 54-Jährige erhält diese Auszeichnung<br />
laut des Kommitees, weil er lange und gewaltlos für fundamentale<br />
Menschenrechte in China gekämpft habe.<br />
8 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
9
PoLItIK uND wIrtSCHAFt<br />
1. Wollten sie schon als Kind<br />
Politikerin werden?<br />
Nein, als Kind war Fußball meine Leidenschaft.<br />
Ich träumte davon, Fußballstar zu<br />
werden. Auf den ersten Blick passt das<br />
nicht zur Politik, aber um politisch etwas<br />
erreichen zu können, braucht man ähnliche<br />
Eigenschaften wie ein Fußballer: Ausdauer,<br />
treffsicherheit, Kampfgeist, teamspiel und<br />
ab und an einen Elfmeter, den man dann<br />
auch verwandelt.<br />
2. sie wollten niemals werden wie…?<br />
Griesgrämige Besserwisser, Nörgler und<br />
notorische Nein-Sager.<br />
3. Wäre das Kind von damals zufrieden<br />
mit dem, was sie heute machen?<br />
Das Kind von damals würde mir bei<br />
meine m Alltag sagen, ich sollte öfter das<br />
Büro verlassen und mehr auf den Sport-<br />
platz gehen.<br />
4. Worauf sind sie stolz?<br />
Persönlich auf meine Familie; politisch<br />
frühzeitig eine Debatte um die Aussetzung<br />
der wehrpflicht geführt zu haben. Schon<br />
zu Beginn meines politischen Engagements<br />
habe ich mich für die Aussetzung<br />
der wehrpflicht eingesetzt und gemeinsam<br />
mit anderen in der FDP durchgesetzt. Die<br />
Frage entscheidet sich in diesen tagen.<br />
Jetzt können wir es schaffen, die wehrpflicht<br />
auszusetzen.<br />
Zehn Fragen an Birgit Homburger<br />
Birgit Homburger wurde am 11. april 1965 in singen (Landkreis Konstanz)<br />
geboren und ist verheiratet. sie trat 1982 in die FdP ein und zog<br />
bereits im dezem ber 1990 in den bundestag ein. seitdem ist sie mitglied<br />
des bundestags und wurde im Oktober 2009 zur Vorsitzenden der FdP-<br />
bundestagsfraktio n gewählt. des Weiteren ist birgit homburger mitglied im<br />
Präsidium der FdP und Landesvorsitzende der FdP baden-Württemberg.<br />
doch nicht nur Politik und Fußball prägen ihr Leben, auf ihrer Website gibt<br />
sie auch ihre Lieblingskochrezepte preis. mehr unter: www.homburger.de<br />
5. Was war ihre schwerste entscheidung?<br />
Große Verantwortung spürt man besonders<br />
bei Entscheidungen über Auslandseinsätze<br />
der Bundeswehr. Die Bundeswehr ist eine<br />
Parlamentsarmee. Jeder einzelne Abgeordnete<br />
entscheidet mit seiner Stimme<br />
über den Einsatz von Soldatinnen und Soldaten<br />
in einem Krisengebiet. Sie verdienen<br />
daher in besonderer weise die Solidarität<br />
und unterstützung der Abgeordneten des<br />
Deutschen Bundestages für ihren schwierigen<br />
und gefährlichen Einsatz im Ausland.<br />
6. Wer hat sie politisch am stärksten<br />
beeinflusst?<br />
Das ist schwer zu sagen. Eine von vielen<br />
beeindruckenden Persönlichkeiten der<br />
Libe ralen war für mich ralf Dahrendorf, bei<br />
dem ich das große Glück hatte zu studie-<br />
ren. Er prägt mit seiner Schrift »Bildung<br />
ist Bürgerrecht« die Debatte bis heute.<br />
Bildung ist die soziale Frage unserer Zeit.<br />
wir wollen sozialen Aufstieg durch Bildung<br />
ermöglichen. Kein Kind darf verloren gehen.<br />
Daher haben wir in der Koalition entschieden<br />
– trotz Sparens im Haushalt – in<br />
dieser Legis laturperiode 12 Milliarden Euro<br />
zusätzlich für Bildung und Forschung und<br />
damit für Zukunftsfragen einzusetzen.<br />
7. Welches Projekt liegt ihnen aktuell<br />
am herzen?<br />
Mein Sportprogramm möchte ich endlich<br />
konsequent umsetzen. Aber ernsthaft: ich<br />
kämpfe dafür, dass dieses Land endlich<br />
in neuen technologien und Entwicklungen<br />
wieder die Chancen sieht und nicht nur<br />
die risiken. wer stets nur daran denkt,<br />
was nicht funktioniert, was nicht geht,<br />
was nicht machbar ist, der verspielt die<br />
Zukunft unserer Jugend und den wohlstand<br />
unseres Landes. Gleichzeitig streite<br />
ich für eine neue Verantwortungsethik<br />
in der wirtschaft. In Familienunternehmen<br />
ist es selbstverständlich, dass die<br />
unternehmer persönlich für die eingegangenen<br />
risiken haften. Im Bereich der<br />
Kapitalgesellschafte n und beim Finanz-<br />
markt gab es in den letzten Jahren ekla-<br />
tante Fehlentwicklungen. Auch dort wollen<br />
wir durch entsprechende rahmenbedingungen<br />
erreichen, dass risiko und Haftung<br />
wieder zusammengebracht werden.<br />
8. Kanzlerin für eine Woche – was würden<br />
sie sofort verändern?<br />
Ich würde das Bundeskabinett zu einem<br />
Fußballspiel einladen und ihm zeigen, wie<br />
ein erfolgreiches Mannschaftsspiel aussieht.<br />
9. mit welchem manager würden sie gerne<br />
für eine Woche tauschen?<br />
Mit oliver Bierhoff, dem Manager der Fußballnationalmannschaft.<br />
10. Welche unternehmerin beeindruckt<br />
sie besonders?<br />
Mich begeistert, egal ob Frau oder Mann,<br />
jede/r, die/der etwas auf die Beine stellt,<br />
damit für andere einsteht und seine Ideen<br />
in die realität umsetzt.<br />
Zukunft heißt: Beruf und Familie!<br />
Von Ingrid Hofmann<br />
Mit Erleichterung beobachte ich die Erholung der deutschen wirtschaft.<br />
Die Nachfrage nach Zeit-Personal ist – wie in Aufschwungphasen<br />
üblich – stark gestiegen, sodass wir wieder viele Mitarbeiter<br />
einstellen konnten. Gleichzeitig merken wir natürlich, dass<br />
es immer schwieriger wird, qualifizierte Fachkräfte zu rekrutieren.<br />
Dass uns der Facharbeitermangel in Zukunft Sorgen bereiten<br />
würd e, ist lange bekannt. Lösungen sind jedoch nicht wirklich in<br />
Sicht. wie sichern wir unseren beruflichen Nachwuchs?<br />
Dabei wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine bedeu-<br />
tende rolle spielen. Leider wird dieses thema noch immer nicht<br />
ernst genug genommen. Doch sind wir zukünftig noch viel stärker<br />
darauf angewiesen, dass Väter und Mütter im beruflichen Leben<br />
bleiben. wir können es uns nicht leisten, auf die vielen gut ausgebildeten<br />
Frauen zu verzichten, nur weil sie vielleicht keine adäquate<br />
Kinderbetreuung oder Ganztagsschulen vorfinden. Irgendwie<br />
habe ich nicht das Gefühl, dass sich hier die Situation in den<br />
letzte n Jahren wirklich verbessert hat, obwohl hierfür doch Gelder<br />
im Bundeshaushalt dafür vorgesehen waren. Ich selbst nehme<br />
dieses thema sehr ernst und suche für meine Mitarbeiter stets<br />
individuelle Lösungen, da nicht jede Niederlassung gleich ist und<br />
Einheitslösungen nicht optimal wären. unterstützend nutzen wir<br />
das audit berufundfamilie, wobei wir das erste Audit 2006 durchgeführt<br />
haben, dem 2009 eine reauditierung folgte.<br />
Natürlich werden wir zudem mehr in die weiterbildung von ältere n<br />
Mitarbeitern investieren müssen und deren Qualitäten in unse-<br />
ren Betrieben länger als vielleicht bisher in Anspruch nehmen. Ich<br />
glaube sowieso, dass gemischte teams aus Frauen und Männern,<br />
jüngeren und älteren Mitarbeitern für die unternehmen am wünschenswertesten<br />
sind, um das wissen und die Begabungen optimal<br />
zu nutzen. Das setzt aber voraus, dass uns die Bedürfnisse<br />
unserer Mitarbeiter bekannt sind. Dafür nutzen wir u. a. den wettbewerb<br />
»Great Place to work«. Als Bewertungsgrundlage dient<br />
dem veranstaltenden Institut eine anonyme Befragung der Mitarbeiter<br />
zu den themen Fairness und respekt, die Identifikation<br />
der Beschäftigten mit ihren Aufgaben und ihrem Arbeitgeber und<br />
die Qualität der Zusammenarbeit innerhalb des unternehmens.<br />
weiterhin werden die einzelnen Programme und Maßnahmen mit<br />
einbezogen, die das unternehmen im Personalbereich durchführt.<br />
Selbstverständlich erkenne ich aufgrund der Auswertungen<br />
auch noch Handlungsbedarf. Andererseits muss man in der<br />
Auseinander setzung mit den Mitarbeitern auch deutlich machen,<br />
dass nicht alles, was gewünscht wird, umgesetzt werden kann.<br />
wir nehmen öfters an wettbewerben teil, da man im Vergleich mit<br />
anderen unternehmen deutlicher erkennt, wo die eigenen Stärken<br />
und Schwächen liegen. Außerdem lasse ich mich gerne von guten<br />
Ideen anderer unternehmen inspirieren.<br />
Last but not least wird es doch die zentrale Aufgabe unsere Gesellschaft<br />
sein müssen, schon sehr früh – im Kindergarten, in den<br />
Hauptschulen, in den weiterführenden Schulen – für Chancengleichheit<br />
aller Kinder zu sorgen. unter Chancengleichheit versteh e<br />
ich nicht, allen Kindern den Nachhilfeunterricht zu finanzieren, son-<br />
dern die Entwicklung eines Schulsystems, das eine individuelle<br />
Förderung ermöglicht und den vielen Kindern mit Migrationshintergrund<br />
oder aus bildungsfernen Elternhäusern gute Chancen biete t,<br />
den tatsächlichen Begabungen entsprechende Schulbildungen zu<br />
ermöglichen.<br />
Haben wir alle diese Hausaufgaben erledigt, taucht eine weitere<br />
Frage auf: was machen wir, wenn trotzdem in einigen Jahren Personalmangel<br />
vorherrscht? Sind wir dann das Land, das für Menschen<br />
aus anderen Kulturkreisen tatsächlich ein »Einwanderungsland«<br />
ist und diese Menschen willkommen heißt?<br />
Ingrid Hofmann ist langjähriges Mit-<br />
glied des <strong>VdU</strong> und Alleingesellschaf-<br />
terin des Zeitarbeitsunternehmens<br />
I.K. Hofmann GmbH in Nürnberg,<br />
das sie 1985 gegründet hat. Hofmann<br />
Personal gehört mit 70 Niederlassungen<br />
in Deutschland sowie<br />
Tochterfirmen in Österreich, England,<br />
USA und Tschechien zu den größten<br />
deutschen Zeitarbeitsunternehmen<br />
mit durchschnittlich 15.000 Mitarbeitern.<br />
Vier Mal wurde das Unternehmen mit dem Preis »Bayerns Best 50«<br />
ausgezeichnet. Seit 2008 zählt Hofmann Personal zu den hundert besten<br />
Arbeitgebern Deutschlands. 2003 wurde Ingrid Hofmann als einzige Frau in<br />
das Präsidium der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />
(BDA) gewählt und ist Vizepräsidentin des Bundesverbands Zeitarbeit<br />
Personal-Dienstleistungen e.V. (BZA). Sie erhielt bereits den Vogue Business<br />
Award, wurde <strong>Unternehmerin</strong> des Jahres 2002, erhielt 2006 die bayerische<br />
Staatsmedaille und 2007 das Bundesverdienstkreuz.<br />
10 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
11<br />
I.K.Hofmann GmbH
PoLItIK uND wIrtSCHAFt<br />
Risse in der »Gläsernen Decke«<br />
Kerstin Andreae, sprecherin für Wirtschaftspolitik in der bundestagsfraktion bündnis 90/die Grünen,<br />
erläutert in ihrem standpunkt die Gründe für den »entwurf eines Gesetzes zur geschlechtergerechten<br />
besetzung von aufsichtsräten« und stellt das Konzept vor, um den anteil von Frauen in aufsichtsräten<br />
zu erhöhen. die Zielvorgabe lautet: eine 40-Prozent-Quote.<br />
Eine verbindliche Frauenquote ist in greifbare Nähe gerückt. Die<br />
Eu plant einen Vorstoß und auch die Justizminister der Bundesländer<br />
sind für gesetzliche regelungen. Es ist höchste Zeit, dass<br />
gut ausgebildete, ideenreiche und engagierte Frauen endlich ihre<br />
Chance bekommen. Es ist gerechter und es ist gut für die unternehmen.<br />
Firmen mit höherem Frauenanteil in ihren Führungsetagen<br />
sind wirtschaftlich erfolgreicher und innovativer. und der Fach- und<br />
Führungskräftemangel klopft bereits an die türen. Es ist unternehmerisch<br />
klug und vorausschauend, das Know-how und die Fähigkeiten<br />
von Frauen besser zu nutzen. Eine gesetzliche Quote wird<br />
helfen, den Aufholprozess in den Firmen spürbar zu beschleunigen<br />
und für die unternehmen planbar zu machen.<br />
Freiwillige Zusagen haben leider wenig bewegt. weder die 2001er<br />
12<br />
Vereinbarung der Bundesregierung mit den Arbeitgeberverbänden<br />
noch Vorgaben im deutschen Corporate Governance Kodex haben<br />
an der Männerdominanz in den Führungsetagen etwas geändert.<br />
Bei den 200 größten deutschen unternehmen sitzt nur in jedem<br />
50-sten Vorstandssessel eine Frau. In den Aufsichtsräten sieht es<br />
zwar etwas besser aus, immerhin sind fast 10 Prozent Frauen.<br />
Allerdings sind es mit über 70 Prozent ganz überwiegend Arbeitnehmervertreterinnen,<br />
die Aktionärsseite wählt nach wie vor kaum<br />
Frauen in den Aufsichtsrat.<br />
Der grüne Gesetzentwurf zieht jetzt die Konsequenz aus dem<br />
Scheitern der freiwilligen Zusagen der wirtschaft und liefert die<br />
Blaupause, wie eine gesetzliche Quote in Deutschland wirklich<br />
funktionieren könnte. wir haben uns zu diesem thema mit gesell-<br />
Energie-Tankstelle seit 15 Jahren:<br />
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schaftlichen Netzwerken sachkundige Verbündete gesucht. wir<br />
haben ins Ausland geschaut, was dort gut läuft und was nicht. Am<br />
weitesten ist Norwegen, wo seit 2006 mindestens 40 Prozent der<br />
Aufsichtsräte Frauen sein müssen. Aber auch in den Niederlanden<br />
und Frankreich hat eine 30- bzw. 40-prozentige Frauenquote bereits<br />
erste parlamentarische Hürden genommen.<br />
Besonders großen wert haben wir auf angemessene und realistisch<br />
umsetzbare regelungen gelegt, die in unser rechtssystem gut hi-<br />
neinpassen. So soll die Quote in einem ersten Schritt nur für bör-<br />
sennotierte und für mitbestimmte unternehmen mit mehr als 500<br />
Mitarbeitern gelten. Diese unternehmen sind mit Bestimmungen für<br />
die Bildung eines Aufsichtsrats bereits vertraut. Außerdem wollen<br />
wir eine mehrjährige Anpassungsphase für die unternehmen. Erst<br />
ab 2017 sollen Aufsichtsräte zu mindestens 40 Prozent mit Frauen<br />
besetzt sein. Dabei haben wir uns ganz bewusst gegen gesetzliche<br />
Qualifizierungsmaßnahmen und staatlich organisierte Bewerberinnenpools<br />
entschieden. Das kann die wirtschaft besser.<br />
um Konflikte mit der Mitbestimmung in unternehmen zu umgehen,<br />
haben wir uns zu einer zweigeteilten Quote entschieden. Die von<br />
der Kapitalseite in den Aufsichtsrat entsandten Mitglieder unterliegen<br />
der 40-Prozent-Mindestquote. Die Arbeitnehmerseite entsendet<br />
ihre Mitglieder nach dem Geschlechterverhältnis in der Beleg-<br />
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Kerstin Andreae<br />
Sprecherin für<br />
Wirtschaftspolitik<br />
in der Bundestagsfraktion<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
schaft. Damit die Quote auch wirklich ein »scharfes Schwert« in der<br />
Hand der Frauen ist, haben wir abgestufte Sanktionen vorgesehen.<br />
So soll z. B. ein Hauptversammlungsbeschluss der gegen die Quote<br />
verstößt, nichtig sein. Gleiches soll für die Beschlüsse eines quotenwidrig<br />
besetzten Aufsichtsrates gelten.<br />
Den Gesetzentwurf zum Download finden Sie unter:<br />
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13
»Doxa? Kenne ich nicht –<br />
ach, Sie meinen Fashy-Wärmflaschen,<br />
natürlich, die haben wir doch zu Hause!«<br />
solch eine antwort ist Helgard Butzmann im Laufe der Jahre gewöhnt, wenn sie nach ihrem unternehmen<br />
gefragt wird. denn ihre Firma trägt einen anderen namen als das erfolgreiche Produkt, das dort<br />
hergestellt wird. und es ist ein echter Klassiker, der sich immer wieder neu erfindet: die Wärmflasche.<br />
im unternehmensportrait stellen wir ihnen Vdu-mitglied helgard butzmann und die doxa Gmbh aus<br />
Wiehe in thüringen vor, die zwar einen alten ddr-betrieb aufgrund mangelnder Wettbewerbsfähigkeit<br />
nicht weiterführen konnte, aber mit einer neuen idee zum europäischen marktführer wurde.<br />
Über den Mauerfall und die wiedervereinigung freute sich Helgard<br />
Butzmann damals sehr, doch andererseits beschäftigte sie auch<br />
die Sorge um das Ammendorfer Plastwerk, in dem die Ingenieurin<br />
damals als Produktionsleiterin tätig war. So schrieb sie an die westdeutsche<br />
Zeitschrift »Kunststoffe«, die all die Jahre ihren weg nach<br />
wiehe fand. Helgard Butzmann bedankte sich per Brief für diese<br />
Sendungen und bat um eine kostenfreie Anzeige. Mit der wollte sie<br />
auf die Situation des werks aufmerksam machen und neue Partner<br />
finden. Die »Kunststoffe«-redaktion druckte die Anfrage ab und daraufhin<br />
kamen viele unternehmer, die sich vor ort ein Bild machten.<br />
Doch alle gaben die gleiche Antwort: Aus diesem werk wird nichts!<br />
Davon ließ sich Helgard Butzmann nicht einschüchtern, sondern<br />
antwortete den unternehmern, dass sie offen für Neues sei und<br />
sich bestimmt andere Ideen aus dem Kunststoffbereich umsetzen<br />
ließen. Daraufhin kam die Fashy GmbH auf sie zu, da die Firma bereits<br />
Erfahrung in diesem Bereich hatte.<br />
Am 1. Januar 1990 fing Helgard Butzmann bei Fashy an und gründete<br />
ein halbes Jahr später die Doxa GmbH in wiehe/thüringen,<br />
als selbstständige juristische Firma, die seitdem wärmflaschen<br />
und Bade- bzw. Freizeitschuhe produziert. Vor ort gibt es heute<br />
60 Arbeitsplätze und über Fashy läuft der Vertrieb der Produkte.<br />
Die Doxa GmbH knüpfte sinnbildlich an die alte Plastverarbeitung<br />
an und in der Anfangsphase wurden viele eigene Entwicklungen<br />
vorangetrieben. Darunter war z. B. die Idee, wäschesäcke herzustellen,<br />
die sich in der waschmaschine auflösen. Hierfür wurde die<br />
Firma sogar mit einem Innovationspreis ausgezeichnet. Doch sehr<br />
schnell nahm das Kerngeschäft, die wärmflasche, die meiste Zeit<br />
der wirtschaftsingenieurin und zweifachen Mutter in Anspruch,<br />
denn ihr Produkt war einfach zu erfolgreich. Bald schon erreichte<br />
die erste Produktionshall e ihre Kapazitätsgrenzen, ebenso die<br />
zweite und es musste bereits zum dritten Mal seit 1991 neu gebaut<br />
werden.<br />
Foto: Thüringer Allgemeine Zeitung<br />
Der Klassiker »wärmflasche« avancierte zum Star der Firma und<br />
seit 2009 werden sogar drei Millionen Stück pro Jahr hergestellt.<br />
Insgesamt produzierte die Doxa GmbH seit 1991 die rekordsummen<br />
von 35 Millionen wärmflaschen und weiteren 12,5 Millionen<br />
Badeschuhen. Die Produkte, die Helgard Butzmann und ihre Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter herstellen, sind somit nahezu in jedem<br />
deutschen Haushalt vertreten. Gekauft werden sie zwar<br />
meist von Frauen, jedenfalls in Deutschland, aber es gibt<br />
auch einen internationalen Absatzmarkt. Neben Kunden<br />
aus Japan, China und den Niederlanden gibt es<br />
vor allem viele Fans in England. Insgesamt läuft<br />
der Vertrieb in 47 Länder weltweit. Helgard Butzmann<br />
hat es in nicht einmal 20 Jahren geschafft<br />
vom Standort wiehe aus Europas Marktführer zu<br />
werden.<br />
Das Geheimnis des Verkaufserfolgs? Qualität,<br />
die ihren Preis hat. »wir sind im weltvergleich<br />
nicht die Billigsten, aber wir sind die Besten«,<br />
beschreibt es die Geschäftsführerin. und das<br />
zeigt sich immer wieder, denn jede wärmflasche<br />
wird auf intakte Schweißnaht und Schraubverschluss<br />
intensiv geprüft. Beispielsweise wird<br />
180 Kilogramm Druck auf die mit wasser gefüllte wärmflasche<br />
ausgeübt, um die reißfestigkeit und Haltbarkeit zu testen. Außerdem<br />
werden Stichproben 168 Stunden lang bei 90 Grad gekocht,<br />
um damit die haushaltsübliche Verwendung einer wärmflasche zu<br />
simulieren, denn trotz Alterungsabnutzungen muss das Material<br />
auch bei intensivem Gebrauch mindestens zwei Jahre lang halten.<br />
Das Besondere an den Produkten der Doxa GmbH ist deshalb das<br />
Material. Die verwendeten thermoplastischen Kunststoffe – weshalb<br />
die wärmflasche in Fachkreisen auch »thermophor« genannt<br />
wird – vertragen Hitze besser als Gummi und sind damit langlebiger.<br />
und es hat noch einen weiteren, für den Konsumenten wohl<br />
noch entscheidenderen Vorteil: den Geruch. Gummi würde bei der<br />
Verarbeitung und beim Gebrauch zu unangenehm riechen. Die<br />
Kunststoffmasse hingegen, die aus einem ebenfalls in Deutschland<br />
hergestellten Granulat besteht, ist geruchsneutral und ihr können<br />
Duftstoffe zugeführt werden. So haben die in wiehe hergestellten<br />
wärmflaschen einen speziellen Apfel-Zitrus-Duft, wenn sie das<br />
werk verlassen.<br />
Dass die Verarbeitung aller Einzelteile seit jeher nach deutschen<br />
umweltstandards erfolgt und in den Materialien keine Giftstoffe<br />
enthalten sind, ist für die Doxa GmbH ebenso selbstverständlich,<br />
aber wiederum auch ein wettbewerbsvorteil. Genauso wie jede<br />
Verarbeitungsstufe begutachtet wird und jede wärmflasche zertifiziert<br />
ist. Eine weitere Besonderheit ist die Herstellung, die nicht<br />
aus betriebswirtschaftlichem Kalkül entstand, sondern um ressourcen<br />
zu schone n. Es wird darauf geachtet, dass bei den ein-<br />
zelnen Kunststoffteilen kein »Verschnitt« entsteht und dies kommt<br />
der umwelt zugute. Der so genannte »Anguss« der wärmflasche<br />
und der überschüssige rand werden nach dem Erkalten einfach<br />
gemahlen und dem übrigen Kunststoffgranulat wieder zugesetzt.<br />
So entstehen wärmflaschen, die durch ihre robustheit, Langlebigkeit<br />
und ressourcenschonung überzeugen. Aber damit hört<br />
die Kreativität des unternehmens nicht auf, sondern setzt sich bei<br />
der Handhabung und dem Design fort. Neben den bewährten<br />
Basismodellen, die es in vielen Farben und verschiedenen<br />
oberflächen und Formen gibt, sind auch trendige<br />
Designerstücke und Plüsch- oder Stofftierbezüge<br />
erhältlich. Erweitert wird die Produktionspalette<br />
ebenfalls durch neue Ideen. So sind die Formen,<br />
Farben und Ausprägungen des »Klassikers« und<br />
Ideen für neue trends noch lange nicht ausgereizt,<br />
wie Helgard Butzmann berichtet. Die »Kissen-wärmflasche«<br />
z. B. wölbt sich beim Eingießen<br />
des heißen wassers nicht, sondern behält<br />
ihre Form. Ebenso werden die Badeschuhe um<br />
neue Modelle und modische Aspekte erweitert.<br />
Im firmeneigenen Labor wurde des weiteren ein<br />
Heilerde-wärmekissen als Naturwärmespeicher<br />
mit Aroma entwickelt. Seit dem letzten winter<br />
gibt es die Kissen mit den Düfte n orange und<br />
Foto: Fashy<br />
PoLItIK uND wIrtSCHAFt<br />
Lavendel im Handel und sie entwickeln sich gerade zum nächsten<br />
Verkaufsschlager der Firma.<br />
Der Erfolg der Doxa GmbH wird also weitergehen, auch wenn es<br />
Mitte nächsten Jahres zu einem Führungswechsel kommen wird.<br />
Nach genau 20 erfolgreichen Jahren an der Firmenspitze wird<br />
Helgar d Butzmann die Doxa GmbH an einen Nachfolger übergeben.<br />
Die DOXA GmbH (Produktionsstandort der<br />
Fashy GmbH) wurde 1991 in Wiehe/ Thüringen<br />
gegründet und ist ein Kunststoffverarbeiter und -entwickler. Das Unternehmen<br />
verarbeitet Kunststoffe im Spritzgussverfahren (kompakt und geschäumt),<br />
und realisiert alle Farbvorgaben. Am Standort werden Wärmflaschen<br />
und Freizeitschuhe produziert.<br />
Die Fashy GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen mit europäischer-<br />
und internationaler Ausrichtung und einer der führenden Anbieter<br />
bei Wärmflaschen. Das 1948 in Stuttgart gegründete Unternehmen handelte<br />
ursprünglich als »Gummi-Kraus« mit Badehauben, Freizeitartikeln<br />
und Haushaltsprodukten und produziert seit 1976 Wärmflaschen. Heute<br />
ist der Hauptsitz im Baden-Württembergischen Korntal-Münchingen. Hier<br />
entwickeln die Experten von Fashy innovative Produkttrends und -ideen<br />
für die Geschäftsfelder »Rund ums Wasser« und »Wärme zum Wohlfühlen«,<br />
beispielsweise Bademode, Badeschuhe, Schwimmbrillen sowie Babyartikel-<br />
und Textilien. Die Produkte von Fashy sind in mittlerweile rund 70<br />
Ländern weltweit zu Hause. Weitere Informationen unter: www.fashy.de<br />
14 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
15
tHEMA<br />
Frauenbeirat der HypoVereinsbank<br />
Starke Frauen mit starken Ideen<br />
seit anfang des Jahres beraten 30 herausragende unternehmerinnen und managerinnen die hypoVereinsbank<br />
und stoßen initiativen zur besseren Verankerung und Förderung von Frauen in der Finanzbranche<br />
an. ihr Kernanliegen ist Gender diversity. doch es geht noch um mehr: die Frauen wollen ihre<br />
erfahrung als top-Führungskräfte der deutschen Wirtschaft zum Wohle der gesamten bank einbringen<br />
und die öffentliche agenda mit ihren themen mitgestalten.<br />
Als erste Bank in Deutschland hat die HypoVereinsbank (HVB),<br />
Mitglied der uniCredit Group, Anfang 2010 einen Frauenbeirat<br />
gegründet und damit einen neuen Akzent in der deutschen Finanzbranche<br />
gesetzt. Die Mitglieder des Frauenbeirats haben ihre<br />
Karriere auf ganz verschiedene weise und in unterschiedlichen<br />
Branchen gestaltet, doch was die rund 30 unternehmerinnen und<br />
Managerinnen eint ist ihr Erfolg, Durchsetzungsvermögen und der<br />
wille zur Veränderung.<br />
So ist es Gründungspräsidentin und rechtsanwältin Dr. Susanne<br />
weiss wichtig, mit der Arbeit im Frauenbeirat nicht nur auf den<br />
dringenden Handlungsbedarf hinzuweisen, sondern auch Lösungsansätze<br />
zu entwickeln und öffentlich sowie innerhalb der<br />
HVB zu diskutieren.<br />
Der HVB Frauenbeirat richtet den Fokus auf drei Kernbereiche:<br />
Frauen als Kundinnen der Bank, Frauen als Mitarbeiterinnen und<br />
Frauen in der Gesellschaft. Somit möchte die Bank der stetig<br />
steigenden Bedeutung der Frauen bei Finanz- und Kaufentscheidungen<br />
rechnung tragen. Bereits heute stellen sie eine sehr bedeutende<br />
Kundengruppe für die Bank dar. Der Frauenbeirat wird<br />
entscheidend dazu beitragen, auf die spezifischen Bedürfnisse der<br />
Kundinnen aber auch Mitarbeiterinnen noch besser einzugehen.<br />
Mehr als 50 Prozent der Belegschaft sind Frauen. Dennoch sind<br />
sie im Management der Bank unterrepräsentiert. Bis 2012, so das<br />
Ziel, will die HypoVereinsbank den Anteil weiblicher Führungskräfte<br />
deutlich erhöhen.<br />
oliver Maassen, Bereichsvorstand Personal HypoVereinsbank,<br />
arbeitet engagiert daran, Mitarbeiterinnen den weg in die Füh-<br />
rungsetagen zu ebnen: »Es zeigt sich, dass wir mit unserer fa-<br />
milienorientierten Personalpolitik auf dem richtigen weg sind, es<br />
sich aber durchaus lohnt, wenn wir unsere Aktivitäten hierbei auch<br />
noch weiter forcieren und verbessern, um unsere Mitarbeiterinnen<br />
künftig noch stärker bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
aktiv zu unterstützen.«<br />
Frauenbeirat als Sounding Board<br />
Der Frauenbeirat soll die Bank auf diesem weg begleiten, Initiativen<br />
anstoßen und konkrete Maßnahmen entwickeln. Die Bank<br />
möchte einerseits von der wertvollen Beratungskompetenz erfahrener<br />
unternehmerinnen profitieren und zum anderen einen eigenen<br />
Beitrag leisten, die rolle der Frau in der deutschen wirtschaft<br />
weiter zu stärken.<br />
»Die rund 30 Managerinnen sollen als Sparringspartner des Vor-<br />
standes agieren. Feedback und Kritik sowie die regelmäßige Dis-<br />
kussion von wirtschafts- und gesellschaftspolitischen themen mit<br />
Frauenbezug sind ausdrücklich erwünscht«, sagt Anne Gfrerer,<br />
Leiterin Identity & Communications, HypoVereinsbank.<br />
Auch Dr. theodor weimer, Sprecher des Vorstands der HypoVer-<br />
einsbank und Country Chairman Germany uniCredit Group, betont<br />
als Schirmherr die wichtige Funktion des Frauenbeirats, der für<br />
ihn wie ein »Sounding Board« wirkt. Er freut sich darüber, dass die<br />
resonanz auf die Aktivitäten des Beirats durchweg sehr positiv ist<br />
und dass die Arbeit als Bereicherung wahrgenommen wird – ob<br />
beim Engagement in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Belangen<br />
oder bei der Förderung von Frauen.<br />
Initiativen mit Erfolg<br />
Am 8. November kam in München der HVB Frauenbeirat zu seiner<br />
zweiten Sitzung zusammen. Im Vordergrund standen Ergebnisse<br />
der laufenden Aktivitäten und die Diskussion über neue Initiativen.<br />
Bisher ist es dem Gremium gelungen, eine reihe von themen anzustoßen.<br />
Dazu gehören das Mentoring für Nachwuchsmanagerinnen<br />
durch Frauenbeiratsmitglieder der HypoVereinsbank, der<br />
interne Ideenwettbewerb »2020 – 10 Minuten für die Bank von<br />
morgen« mit fast 500 Einreichungen von HVB-Mitarbeitern sowie<br />
das wissensforum »Zukunft Finanzen 2010« für Berufseinsteiger,<br />
Studenten und Young Professionals, das im rahmen der Initiative<br />
Financial Education am 23. November gemeinsam mit der Süddeutschen<br />
Zeitung veranstaltet wurde.<br />
Netzwerken: Changing-Leadership-Symposien<br />
Mit der reihe »Changing Leadership« hat der HVB Frauenbeirat<br />
darüber hinaus ein regelmäßiges Symposium ins Leben gerufen,<br />
das mit Experten aus wirtschaft, Gesellschaft und Kultur die Frage<br />
nach moderner Führung und zeitgemäßem Management stellt. Im<br />
rahmen des ersten Symposiums der reihe »Changing Leadership<br />
– warum wir eine neue Kultur der Führung brauchen« im Februar<br />
2010 diskutierten die Gäste, darunter Anselm Bilgri, Ines Kolmsee,<br />
Anja Krusel und Peter wippermann, über trends, werte und spezifische<br />
Kompetenzen für Führungskräfte in unternehmen. wie Dr.<br />
theodor weimer in seiner Key Note herausstellte, ziele Führung in<br />
Zukunft verstärkt auf langfristige werteentwicklung aber auch auf<br />
individuelle Verantwortung für die geleistete Arbeit. Die nächste<br />
Veranstaltung der reihe soll im Frühjahr 2011 stattfinden und die<br />
Arbeitswelt im wandel und deren Implikationen für unternehmen,<br />
Manager und Mitarbeiter zum thema haben.<br />
Bei Interesse liefert die Webseite www.hvb-frauenbeirat.de<br />
weitere Informationen zu den Themen und zur Arbeit des HVB Frauenbeirats.<br />
Anzeige<br />
<br />
»Es gibt viele <strong>Unternehmerin</strong>nen,<br />
die zur Förderung von<br />
Frauen beitragen wollen.<br />
Ich bin stolz, mich als Gründungspräsidentin<br />
des HVB<br />
Frauenbeirats aktiv<br />
einbringen zu können.«<br />
Dr. Susanne Weiss,<br />
Schirmherrin und Gründungspräsidentin,<br />
Partnerin der<br />
Rechtsanwaltskanzlei Weiss,<br />
Walter, Fischer-Zernin<br />
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16 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
17
PoLItIK uND wIrtSCHAFt<br />
Gleichstellung in der<br />
Lebensverlaufsperspektive<br />
Von Prof. Dr. Martina Stangel-Meseke, mitglied im Vdu-Landesvorstand ruhrgebiet, hochschuldozentin<br />
und Geschäftsführerin der t-velopment Partner für team- und effektivitätsentwicklung. martina<br />
stangel-meseke ist des Weiteren mitglied einer sachverständigenkommission, die den ersten Gleichstellungsbericht<br />
der bundesregierung erstellt. dazu untersucht die interdisziplinäre sachverständigenkommission<br />
erfolge und herausforderungen der Gleichstellungspolitik »in Lebensverlaufsperspektive«<br />
und soll langfristige Perspektiven der Gleichstellungspolitik praxisnah im auftrag des bundesministeriums<br />
für Familie, senioren, Frauen und Jugend erarbeiten. Worum es bei einer Gleichstellungspolitik<br />
gehen muss, warum ein bericht dazu notwendig ist und wer in der Kommission mitarbeitet, erläutert<br />
martina stangel-meseke in ihrem beitrag.<br />
Für das zukünftige wachstum der wirtschaft und mit Blick auf die<br />
Herausforderungen, die sich aus dem demografischen wandel für<br />
die wirtschaft und Gesellschaft ergeben, nehmen Gleichstellungs-<br />
fragen einen zentralen Stellenwert ein. Gleichstellungspolitik steht<br />
in einem wechselseitig abhängigen Verhältnis zu demografischen,<br />
gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen,<br />
die ihrerseits neue Anforderungen an eine zeitgemäße Gleichstellungspolitik<br />
stellen. Der wirtschaftliche Strukturwandel macht<br />
den Erhalt und die Erneuerung der Beschäftigungsfähigkeit im Erwerbsleben<br />
bis hin zum heraufgesetzten rentenalter erforderlich;<br />
der demografische wandel mit der einhergehenden Alterung der<br />
Gesellschaft erzeugt einen für Familien nicht mehr privat zu bewältigenden<br />
Pflegebedarf; die Entwicklung der Gesellschaft zu einer<br />
sprachbetonten Dienstleistungsgesellschaft fordert die Migrationspolitik<br />
zunehmend, die Sprachvermittlung bei der Bildung zugewanderter<br />
und zuwandernder Migranteninnen und Migranten fest<br />
zu verankern, um ungleichheiten im Lebensverlauf durch Bildungsarmut<br />
entgegenzusteuern. Diese nicht abschließend aufgezählten<br />
Zukunftsherausforderungen gleichermaßen zu bewältigen, ist eine<br />
zentrale Aufgabe der Gleichstellungspolitik.<br />
Dabei muss sich Gleichstellungspolitik heute an Frauen wie an<br />
Männer richten. Frauen- und Männerleben beeinflussen sich gegenseitig<br />
auf vielfältige weise – sowohl in Paarbeziehungen als<br />
auch gesamtgesellschaftlich. Gleichstellungspolitik bewirkt nur<br />
dann Veränderungen und Erfolge für Frauen (Männer), wenn sich<br />
auch Einstellungen, werte und Mentalitäten seitens der Männer<br />
(Frauen) ändern. Darüber hinaus sind auch Männer erheblich von<br />
gesellschaftlichen Veränderungen betroffen und verlieren bisher<br />
gültige gesellschaftliche orientierungen und Identifizierungen.<br />
Gleichstellungspolitik heute muss daher zeitgemäße Antworten für<br />
die individuell unterschiedlichen Lebensentwürfe und Lebensverläufe<br />
von Frauen und Männern finden. Beide Geschlechter sollen<br />
die option haben und entsprechende rahmenbedingungen dafür<br />
vorfinden, ihre Erwerbsaufgaben mit ihren Fürsorgepflichten vereinbaren<br />
zu können, ohne dass sich daraus gravierende berufliche<br />
einkommens- oder rentenbezogene Nachteile ergeben. Dafür<br />
muss sowohl die Diskontinuität der Lebensläufe sozial besser<br />
gesichert werden als auch die Kontinuität von Erwerbsverläufen<br />
gestärkt werden.<br />
Der erste Gleichstellungsbericht der Bundesregierung ist eine<br />
perspektivisch zusammenfassende Darstellung, der diesen Entwicklungen<br />
sowie der aktuellen Situation von Frauen und Männern<br />
in Deutschland rechnung tragen möchte. unter der Vorgabe<br />
»Gleichstellungspolitik in der Lebensverlaufsperspektive« und auf<br />
der Basis wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse werden Handlungsempfehlungen<br />
identifiziert, deren umsetzung Frauen und<br />
Männern in allen Lebensbereichen und in allen Phasen des Lebenslaufs<br />
gleiche Chancen ermöglichen. Es gilt, entscheidende<br />
wirkungsfelder für eine zukünftige Gleichstellungspolitik aufzuzeigen,<br />
Anregungen aus internationalen Vergleichen und europäische<br />
Anstöße zu nutzen und Gleichstellungspolitik als konstitutives Element<br />
einer übergeordneten Politik zu begreifen.<br />
Zur Erarbeitung des Ersten Gleichstellungsberichts der Bundesregierung<br />
hat die damalige Bundesministerin für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend, Dr. ursula von der Leyen, am 23. Juni 2008<br />
eine unabhängige und interdisziplinär zusammengesetzte Sachverständigenkommission<br />
einberufen. Dieser gehören an:<br />
• Prof. Dr. Gerhard Bosch, universität Duisburg-Essen<br />
(Arbeits- und wirtschaftssoziologie)<br />
• Prof. Dr. Cornelia Helfferich, Evangelische Hochschule<br />
Freiburg (Soziologie)<br />
• Prof. Dr. ute Klammer, universität Duisburg-Essen<br />
(Politische wissenschaften, insbesondere Sozialpolitik)<br />
• Prof. Dr. uta Meier-Gräwe, Justus-Liebig-universität<br />
Gießen (wirtschaftslehre des Privathaushalts und Familien-<br />
wissenschaft)<br />
• Prof. Dr. Paul Nolte, Freie universität Berlin<br />
(Neuere Geschichte)<br />
• Prof. Dr. Margarete Schuler-Harms, Helmut-Schmidt-universi-<br />
tät/universität der Bundeswehr Hamburg (Öffentliches recht)<br />
• Prof. Dr. Martina Stangel-Meseke, BitS Business and Infor-<br />
mation technology School gGmbH, Iserlohn (wirtschafts-<br />
psychologie)<br />
Prof. Dr. Ute Klammer,<br />
Vorsitzende der<br />
Gleichstellungs kommission, und<br />
Prof. Dr. Martina Stangel-Meseke<br />
Zur unterstützung der Kommissionsarbeit wurde eine Geschäfts-<br />
stelle bei der Fraunhofer-Gesellschaft in München eingerichtet.<br />
Der erste Gleichstellungsbericht der Bundesregierung wird nach<br />
einer Klärung der Inhalte und Leitbilder einer lebenslauforientierten<br />
Gleichstellungspolitik im Schwerpunkt unter anderem rollenbilder<br />
im unterhalts-, Einkommenssteuer- und Sozialrecht beleuchten,<br />
welche entscheidend zur Institutionalisierung unterschiedlicher Lebensverläufe<br />
von Frauen und Männern beitragen. weiterhin werden<br />
die reproduktion von Geschlechter- und sozialer ungleichheit<br />
in einer Analyse der Bildungsbiografien aufgezeigt. Die ungleiche<br />
teilhabe von Frauen und Männern im Erwerbsleben(sverlauf) sowie<br />
die daraus resultierende ungleiche Alterssicherung wird mit<br />
Blick auf das vorherrschende Frauen- und Familienbild in Bezug<br />
auf Karriereverläufe von Frauen und Männern, Frauen in Führungsund<br />
Entscheidungsfunktionen, Entgeltungleichheit und teilzeiterwerbsarbeit<br />
im Gleichstellungsbericht erörtert. Schließlich werden<br />
unter dem Fokus einer Entzerrung der »rush-Hour des Lebens«<br />
geschlechtsspezifische Muster der Zeitverwendung kritisch beleuchtet.<br />
Im Januar 2011 wird die Kommission den Bericht der Bundes-<br />
ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina<br />
Schröder, in Berlin übergeben. Die Bundesregierung fügt dem Bericht<br />
anschließend ihre Stellungnahme bei und übergibt beides an<br />
den Deutschen Bundestag und die Öffentlichkeit.<br />
18 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
19
PoLItIK uND wIrtSCHAFt<br />
Europaweite Verlängerung des Mutterschutzes<br />
der mutterschutz soll in der gesamten eu künftig 20 statt bisher 14 Wochen betragen – zumindest,<br />
wenn es nach dem Willen der mehrheit des europäischen Parlaments geht. die Volksvertreter stimmten<br />
ende Oktober in straßburg für eine ausdehnung des mutterschutzes auf fast fünf monate und forderten<br />
damit noch einmal zwei Wochen mehr, als von der europäischen Kommission ursprünglich vorgeschlagen.<br />
die Politikerin Dr. Angelika Niebler spricht sich als zweifache mutter für einen umfangreichen<br />
Gesundheitsschutz der mutter nach der Geburt eines Kindes aus. trotzdem steht sie dem beschluss<br />
kritisch gegenüber, da ihrer meinung nach durch eine Verlängerung des mutterschutzes einmal mehr<br />
nur die Frauen in die Pflicht genommen würden. Über den weiteren Verlauf des politischen Verfahrens<br />
berichtet sie in ihrem beitrag.<br />
Dr. Angelika Niebler ist seit 1999 Mitglied des<br />
Europäischen Parlaments. Dort ist sie Mitglied<br />
im Ausschuss für Industrie, Forschung und<br />
Energie sowie im Ausschuss für die Rechte<br />
der Frau und Gleichstellung der Geschlechter.<br />
Stellvertretendes Mitglied ist die promovierte<br />
Juristin im Rechtsausschuss. Darüber hinaus<br />
ist sie Vorsitzende der Delegation für die Beziehungen<br />
der arabischen Halbinsel und seit<br />
2009 Landesvorsitzende der Frauen-Union in<br />
Bayern.<br />
ursprünglich war in der richtlinie vorgesehen, dass die Mütter während<br />
der gesamten Mutterschutzzeit Entgeltfortzahlungen in Höhe von<br />
100 Prozent ihres letzten Gehalts erhalten. Allein diese regelung hätte<br />
zu Mehrkosten für die deutschen Arbeitgeber in Höhe von 743 Millionen<br />
Euro geführt. Gemeinsam mit meinen CDu-Kollegen Christa Klaß<br />
und thomas Mann konnte ich eine entsprechende Änderung durchsetzen,<br />
so dass durch eine Öffnung der richtlinie ein Großteil unnötiger<br />
Kosten verhindert werden konnte. Dadurch kann die in Deutschland<br />
praktizierte Elternzeit zumindest für die letzten vier wochen der Mutterschutzzeit<br />
anerkannt werden. Europaweit gibt es 27 unterschiedliche<br />
nationale Gesetzgebungen – wir können den Mitgliedstaaten<br />
keine einheitliche europäische regelung überstülpen. Eine gewisse<br />
Flexibilität für die Mitgliedstaaten mit gewissen Mindeststandards ist<br />
äußerst wichtig – das konnten wir erreichen. In Deutschland existiert<br />
ein vorbildliches Modell aus einer Kombination von Mutterschutz und<br />
Elternzeit. Dadurch ist das Schutzniveau für Frauen nach der Geburt<br />
bereits sehr hoch, eine weitere Verlängerung ist unnötig.<br />
Mit Blick auf einen verpflichtenden Vaterschaftsurlaub herrscht auch<br />
nach der Abstimmung weiterhin unklarheit. Es ist aus der extrem<br />
unscharfen Formulierung nicht ersichtlich, ob nur denjenigen Mitgliedstaaten<br />
ohne bestehende gesetzliche regelung nachdrücklich<br />
nahegelegt wird, einen zweiwöchigen verpflichtenden und bezahl-<br />
ten Vaterschaftsurlaub einzuführen, oder ob alle Mitgliedstaaten dazu<br />
verpflichtet werden. Jetzt ist der Ministerrat gefordert, eine rechtlich<br />
unantastbare Formulierung zu finden, die zu keiner pauschalen Verpflichtung<br />
einer Einführung eines Vaterschaftsurlaubs führt. Auch die<br />
Männer müssen bei der Erziehung der Kinder eine rolle spielen, jedoch<br />
einen verpflichtenden Vaterschaftsurlaub in einer richtlinie zu<br />
verankern, in der es um den Gesundheitsschutz der Mutter nach der<br />
Geburt geht, ist dabei die völlig falsche Herangehensweise.<br />
Auf Forderung der Fraktion der Europäischen Volkspartei wurde der<br />
Mutterschutz von Selbstständigen aus dem Anwendungsbereich der<br />
richtlinie herausgenommen. Dieser ist bereits in einer eigenen richtlinie<br />
geregelt, eine doppelte regelung hätte zu rechtsunsicherheit<br />
geführt. Darüber hinaus hätte die Ausdehnung des Mutterschutzes für<br />
Selbstständige auf 20 wochen zu weiteren Kosten in Höhe von 300<br />
Millionen Euro geführt. Nicht nur deshalb war es richtig, dass die Ausweitung<br />
des Anwendungsbereichs verhindert werden konnte.<br />
weitere Neuerung, die nach der Abstimmung im Plenum des Euro-<br />
päischen Parlaments auf die Mitgliedstaaten zukommen könnte, ist<br />
u. a. eine Verlängerung des Kündigungsschutzes. Dieser soll nach dem<br />
willen des Parlaments vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ab-<br />
lauf von mindestens sechs Monaten nach Ende des Mutterschaftsur-<br />
laubs andauern. In Deutschland besteht derzeit ein Kündigungsschutz<br />
lediglich vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ablauf von vier<br />
Monaten nach der Entbindung. Dies bedeutet eine Erhöhung um fast<br />
sechs Monate. Darüber hinaus dürfen während der Schwangerschaft<br />
und während der Stillzeit keine Überstunden mehr geleistet werden.<br />
Nach Abstimmung im Europäischen Parlament muss nun der Minis-<br />
terrat einen so genannten »Gemeinsamen Standpunkt« festlegen und<br />
die verbleibenden rechtsunsicherheiten klären. Abschließend wird<br />
dieser text im rahmen der so genannten 2. Lesung noch einmal im<br />
Europäischen Parlament behandelt, bevor er in nationales recht umgesetzt<br />
werden muss.<br />
Hochkarätige Fachjury für das <strong>VdU</strong>-Projekt<br />
»Stärkere Präsenz von Frauen in Aufsichtsgremien«<br />
»Wir freuen uns sehr, dass wir für unser Projekt so prominente unterstützer gewinnen konnten«, sagt<br />
Vdu-Präsidentin Petra Ledendecker anlässlich der besetzung der externen Fachjury. die Jury sichtet<br />
die bewerbungen der Kandidatinnen und wählt anhand klar definierter Kriterien die seminarteilnehmerinnen<br />
aus. das Vdu-seminar »Wahrnehmung von mandaten in aufsichtsgremien« wird im<br />
Zeitraum von dezember 2010 bis november 2012 insgesamt zehn mal stattfinden. im Folgenden<br />
bringe n die drei Jurymitglieder zum ausdruck, warum sie das Projekt »stärkere Präsenz von Frauen in<br />
aufsichtsgremie n« unterstützen.<br />
dr. axel smend, geschäftsführender Gesellschafter<br />
Deutsche Agentur für Aufsichtsräte:<br />
»Erfolgreiche und professionelle Arbeit im Aufsichtsrat<br />
basiert häufig auf Fachkompetenz, kritischer Aufmerksamkeit,<br />
Rückgrat, Zeit und weitestgehend innerer<br />
Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder; diese<br />
Parameter sind weder etwas männer-, noch etwas<br />
frauenspezifisches. Dennoch sind Frauen in deutschen<br />
Aufsichtsratsgremien »Mangelware«, so dass unserer<br />
Wirtschaft das vorhandene Potential hervorragender<br />
weiblicher Führungskräfte und <strong>Unternehmerin</strong>nen verloren<br />
geht. Dem gilt es mit Nachdruck gegenzusteuern.<br />
Hier möchte ich gerne meine jahrelangen Erfahrungen<br />
aus Aufsichtsratsworkshops sowie aus Beurteilungen<br />
und Evaluierungen von Aufsichtsratsgremien und -mitgliedern<br />
einbringen.«<br />
Prof. dr. burkhard schwenker, Vorsitzender des Aufsichtsrats des Beratungsunternehmens<br />
roland Berger Strategy Consultants und Vorstandsvorsitzender der roland Berger<br />
Stiftung:<br />
»Ich finde es klasse, dass motivierte Managerinnen nicht auf die Quote warten. Es wird sich<br />
auszahlen, dass sie sich für die Tätigkeit in einem Aufsichtsrat qualifizieren. Wir Männer sind<br />
damit nicht aus der Pflicht. Aber die Klage, dass es keine geeigneten Kandidatinnen gebe, ist<br />
als Schutzbehauptung der Starrköpfigen entlarvt.«<br />
brigitte Zypries, Mitglied des Deutschen Bundestags<br />
und Bundesjustizministerin a.D.:<br />
»Die Einsicht, dass Frauen in die Führung eines Unternehmens<br />
gehören, wächst ja – nur leider zu langsam.<br />
Deshalb unterstütze ich gerne diese praktische und meines<br />
Erachtens sehr erfolgversprechende Offensive des<br />
<strong>Unternehmerin</strong>nenverbandes.«<br />
Ziel des ESF-geförderten Vdu-Projektes ist es, 150 weibliche Führungskräfte<br />
durch bundesweite Seminare für Positionen in Aufsichtsgremien<br />
zu schulen. Dazu entwickelte der Vdu gemeinsam<br />
mit der wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers<br />
ein spezielles, mehrtägiges Schulungsprogramm, das hochqualifizierte<br />
Frauen auf die Übernahme eines solchen Mandates vorbereitet.<br />
Parallel dazu baute der Vdu eine bundesweite Datenbank<br />
zur Vermittlung von Frauen in Aufsichtsräte und Beiräte auf. Damit<br />
leistet der Verband einen wichtigen Beitrag zur Förderung des<br />
Frauenanteils und der Qualität in deutschen Aufsichtsgremien.<br />
Weitere Informationen unter: www.vdu.de/aufsichtsgremien<br />
Weitere Informationen zur Bundesinitiative »Gleichstellen«:<br />
www.bundesinitiative-gleichstellen.de<br />
20 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
21<br />
Foto: studiokohlmeier
wISSEN uND GESELLSCHAFt<br />
Nachgefragt:<br />
Was macht eine<br />
Profilerin, die nicht<br />
bei der Polizei<br />
arbeitet?<br />
diese Frage hat sich die unternehmerin gestellt und deshalb Suzanne Grieger-Langer interviewt.<br />
die diplom-Pädagogin mit dem schwerpunkt »diagnose und beratung« ist in der transaktionsanalyse<br />
ausgebildet und promoviert zurzeit zum thema »profiling parasitism« (Profiling von betrugsverhaltens-<br />
mustern). seit 1993 trainiert suzanne Grieger-Langer Führungskräfte zu Führungspersönlichkeiten und<br />
seit 2003 arbeitet sie außerdem als europas einzige verdeckte Profilerin.<br />
Wie sind sie auf den in europa bislang kaum vertretenden beruf<br />
einer »Profilerin« aufmerksam geworden, der nichts mit der be-<br />
kannten tätigkeit bei der Polizei zu tun hat?<br />
Ehrlich gesagt, war dieser Beruf gar nicht mein Ziel und doch war ich<br />
es schon, bevor es den großen Hype um die Fernseh-Profiler gab.<br />
Meine Motivation speist sich zum einen aus der Neugierde auf<br />
Menschen und warum wer was eigentlich macht, verbunden mit<br />
der Frage, was mit jemandem karrierebezogen alles machbar<br />
wäre. Zum anderen bin ich sehr für schlanke Prozesse und es hat<br />
mich als Coach immer gestört, dass wir viel Zeit damit verbringen<br />
mussten, herauszufinden, wie jemand tatsächlich – nämlich hinter<br />
seiner Fassade – denkt und funktioniert. Denn solange ich das<br />
nicht weiß, kann ich als Coach nur in geringem umfang helfen.<br />
Mit einem Profiling vor und für den Coachingprozess schaltet man<br />
den turbo ein, schneller kommt man zu den Antworten: was können<br />
Sie und was können Sie vergessen, was ist Ihre Achillesferse,<br />
welche wege sind gangbar, wo bewegen Sie sich auf Glatteis und<br />
wie und womit bekommen Sie grundsätzlich festen Boden unter<br />
die Füße...<br />
Welche motivation hat sie dazu bewegt, nicht im üblichen the-<br />
mengebiet einer diplom-Pädagogin, die sie ja sind, zu arbeiten,<br />
sondern sich als Profilerin selbstständig zu machen?<br />
Ich bin durchaus im ›normalen‹ themengebiet der Diplom-Pädago-<br />
gin tätig. Die Pädagogik mit all ihren unterthemen von Erziehung,<br />
über Migration bis Kultur ist ein Gemischtwarenladen. Ich hatte<br />
mich für den Schwerpunkt ›Diagnose und Beratung‹ entschieden<br />
und schon während des Studiums eine psychotherapeutische<br />
Ausbildung (transaktionsanalyse) begonnen. Ich wollte im klinischen<br />
Bereich arbeiten, was ich dann auch stationär mit polyvalent<br />
Abhängigen und ambulant mit multiplen Persönlichkeiten tat. Von<br />
dort wurde ich von der Bertelsmann AG in die wirtschaft rekrutiert.<br />
Man war dort auf meine Graduierungsforschung zur Emotionalen<br />
Kompetenz aufmerksam geworden und bat mich ein training für<br />
Manager durchzuführen. Ich stand vor der Entscheidung von der<br />
Klinik (als therapeutin) in den Konzern (als trainerin) zu wechseln.<br />
und entschied mich für einen dritten weg – die Selbständigkeit.<br />
Mich fasziniert an meiner Arbeit, die Entwicklung von Menschen<br />
zu begleiten. Nun habe ich es ja nicht mehr mit psychisch schwer<br />
gestörten Menschen zu tun, wohl aber mit welchen, die an langen<br />
und mächtigen Hebeln sitzen und damit schwere Störungen verursachen<br />
können, wenn sie nicht Acht geben.<br />
Wie muss man sich einen tagesablauf bei ihnen vorstellen und<br />
gibt es ein team, das sie unterstützt?<br />
unser tagesablauf ist ein 24-Stunden-Ablauf. Die Computer arbei-<br />
ten rund um die uhr und je nach Gusto arbeiten die einzelnen Kol-<br />
legen, wo und wann es für sie am angenehmsten und auch pro-<br />
duktivsten ist (besonders für die ausländischen Kollegen in Japa n<br />
und den uSA wäre eine regelmäßige Anreise unsinnig). Für jeden<br />
Ziel-Kandidaten haben wir einen termin, den jeder einhalten muss,<br />
damit wir uns als Gesamtteam über die Einzelergebnisse abstim-<br />
men können. Das geschieht virtuell in einer Videokonferenz, in der<br />
jeder auch die chiffrierten Grafiken einsehen kann. Danach klinken<br />
sich alle sofort wieder aus und arbeiten in ihren mobilen offices<br />
weiter. Mobil zu sein ist für Profiler sehr wichtig, denn viele Kunden<br />
wollen den Profiler unbedingt bei einigen Besprechungen dabei<br />
haben, um die Entscheidungssicherheit zu erhöhen.<br />
Wer fragt bei ihnen ein Profil an und warum?<br />
wir arbeiten als wirtschaftsprofiler in vier Bereichen:<br />
1. recruitment<br />
den geeigneten Kandidaten finden (um dann für 2. auch Potential<br />
zur weiterentwicklung zu haben und nicht irgendwann bei<br />
4. im fraud management zu landen)<br />
2. Potentialoptimierung<br />
den Mitarbeiter im rahmen der Personalentwicklung optimal<br />
fördern (immer mehr Manager rufen diese Dienstleistung direkt<br />
bei uns ab, um sich für den nächsten Karriereschub vorzubereiten)<br />
3. Verhandlungsoptimierung<br />
dem Verhandlungspartner unbemerkt auf den Zahn fühlen: wo<br />
sind türen offen, welche geschlossen, wie ist derjenige motivierbar<br />
...<br />
4. fraud management<br />
wenn es dann passiert ist und ein Betrugsfall vorliegt, muss<br />
neben dem kriminalistischen auch oft der wirtschaftsprofiler<br />
kommen, um »Metastasen« im unternehmen aufzuspüren<br />
Grundlage für unseren Erfolg und absolutes Muss ist unsere<br />
Diskretion. Darauf legen nicht nur börsennotierte unternehmen<br />
große n wert. wir arbeiten unsichtbar im Hintergrund – für Einzel-<br />
unternehmen bis zu weltkonzernen.<br />
Weitere Informationen:<br />
Grieger-Langer Coaching<br />
Halligstraße 33<br />
33729 Bielefeld<br />
Mail: info@grieger-langer.de<br />
Telefon: 0521-60145<br />
www.grieger-langer.de<br />
22 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
23
wISSEN uND GESELLSCHAFt<br />
Die Magie des Geldes –<br />
warum wir uns der Macht<br />
des Geldes so schwer<br />
entziehen können<br />
1. Teil – Die Finanzmarktkrise<br />
margaretes ausspruch fasst zusammen, was die besondere bedeutung des Goldes<br />
und des Geldes für uns ausmacht, wir wollen es besitzen, aber letztlich werden »wir armen«<br />
eben auch besessen vom Gold, es macht uns abhängig und unglücklich, obwohl es uns doch glücklich<br />
machen soll, indem es unsere Wünsche erfüllt! Warum das so ist, welche unbewussten Kräfte sich<br />
dahinter verbergen, das möchte ich ihnen auf diesen beiden seiten und in der nächsten ausgabe der<br />
Verbandszeitschrift schilder n. Von Dr. Claudia Nagel, Vorsitzende des Landesverbands hessen<br />
Als ehemalige Bankerin und außerdem auch Psychoanalytikerin<br />
zieht mich das Geld und seine Bedeutung für den Einzelnen und<br />
für die Gesellschaft sozusagen natürlicherweise an. Es beschäftigt<br />
mich schon seit vielen Jahren, warum das Geld so eine große<br />
Faszination auf viele von uns, wenn auch nicht auf alle, ausübt. Die<br />
ursachen sind vielfältig und hängen sowohl mit seiner Geschichte,<br />
seinen Einsatzmöglichkeiten, aber auch mit der individuellen Biografie<br />
zusammen.<br />
rollen wir doch einmal das Feld von hinten auf und beginnen bei<br />
der Finanzmarktkrise: In ihr sind alle die eben genannten Fakto-<br />
ren zusammengekommen, so dass sich eine gesellschaftliche<br />
Sogwirkung entfaltet hat, der sich manche dann gar nicht mehr<br />
entziehen konnten. Auf gesellschaftlicher Ebene kann man – psychoanalytisch<br />
gesprochen – von einem perversen Geisteszustand<br />
ausgehen, in dem Geld die rolle eines Fetisch oder eines »phantastischen<br />
objektes« spielt. Entscheidender Ausgangspunkt war<br />
neben dem amerikanischen Häusermarkt und der Niedrigzinspolitik<br />
der globale Finanztopf auf der Suche nach risikoarmen und<br />
ertragreichen Anlagemöglichkeiten. In der Boomphase des Häusermarktes<br />
machten alle mit: Privatleute kauften Häuser, Makler<br />
makelten, Hypothekenbanker finanzierten, Geschäftsbanker refinanzierten,<br />
Investmentbanker bündelten und verkauften CDos<br />
an diesen nimmersatten Finanztopf. Alle wollten mitmachen, das<br />
schnelle Geld risikolos verdienen und vor allem: Sie schauten weg<br />
– was die damit verbundenen risiken und offenen Fragen anging.<br />
Die Krise begann, als überforderte Hausbesitzer ihre Kredite nicht<br />
mehr zurückzahlen konnten. Durch den Konkurs von Lehman<br />
Brothers bekam sie dann ein besonderes Ausmaß. Dieser plötzliche<br />
und totale Vertrauensverlust hatte eine verwirrend irrationale<br />
Dimension. Aus »Alles ist möglich« wurde plötzlich, quasi über<br />
Nacht, »Nichts geht mehr«.<br />
Der folgende Zusammenbruch des wertpapiermarktes macht aus<br />
der Krankheit eine Epidemie. Diese als Kreditversicherung für un-<br />
ternehmensanleihen gedachten Papiere eigneten sich wunderbar<br />
zur Spekulation. Der Hebel war groß, der Markt unreguliert. und<br />
die Vernetzung der Marktteilnehmer durch gegenseitige Absicherung<br />
wurde dem Markt zum Verhängnis. Das wort »Casinomentalität«<br />
verweist auf die Lust an der wette und am Spiel.<br />
Aufgrund dieser komplexen Dynamik ist es schwierig, einen urheber<br />
der Krise festmachen zu wollen. Es handelt sich eher um<br />
ein systemisches Problem, das auf einem Geisteszustand (state<br />
of mind) einer Gesellschaft fußt. Dabei wird eine Psychodynamik<br />
Nach Gold drängt,<br />
am Golde hängt doch alles.<br />
Ach, wir Armen!<br />
(Margarete im Faust von J.W. von Goethe)<br />
wirksam, die es dem Individuum schwer macht, sich ihr zu entziehen<br />
und anders zu handeln. Die in der Krise wirksam gewordene<br />
Dynamik weist Grundzüge einer Perversion auf, diese sind im Einzelnen:<br />
• Leugnung der realität bei gleichzeitigem Erkennen von<br />
deren unheilvoller wirklichkeit,<br />
• Instrumentalisierung des Anderen als objekt,<br />
• Illusionen z. B. über die eigene Grandiosität und Allmacht und<br />
• die Befriedigung von Lust durch einen Fetisch.<br />
In der Entwicklung der Krise lassen sich diese vier Merkmale bei<br />
allen Marktteilnehmern relativ durchgängig finden. Basis dieser<br />
Psychodynamik ist eine bereits vorhandene narzisstische Struktur<br />
der Gesellschaft; Ziel ist es, das Selbstwertgefühl zu erhöhen und<br />
dem eigenen Leben Bedeutung zu verleihen. Dieser letzte Punkt<br />
spielt eine entscheidende rolle für die Psychodynamik des Geldes,<br />
er ist es, der die Grundlage für die wirksamkeit der Magie des<br />
Geldes bildet.<br />
In der Perversion spielt der Fetisch eine zentrale rolle bei der Be-<br />
friedigung der Lust. Der Fetischcharakter des Geldes wird in der<br />
sinnlich erlebbaren Lust an der Spekulation erkennbar. Die »Arbeit«<br />
mit dem Geld verschafft nämlich, wie Sie vielleicht selbst beim<br />
wetten oder Spekulieren gemerkt haben, durchaus eine lustvolle<br />
Befriedigung. Dabei wird statt eines reifen umgangs mit Geld<br />
durch Nutzung seines inhärenten Symbolcharakters, das Geld zu<br />
Kompensationszwecken eingesetzt. Vielleicht kennen Sie die Geschichte<br />
von Narziss, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt,<br />
das er im teich erblickt? Er möchte so gern eine wirkliche Beziehung<br />
zu diesem Anderen, den er im teich sieht und immer dann,<br />
wenn er das Bild berühren möchte, wird es zerstört. Das ist unglaublich<br />
tragisch und führt zum tod von Narziss. Der Begriff des<br />
Narzissmus stammt von dieser Fabel ab und macht die besondere<br />
tragik deutlich: es sieht so aus als wäre der Narziss in sich selbst<br />
verliebt, dabei ist er voller Sehnsucht nach einer wirklich Beziehung<br />
mit einem echten Gegenüber, die aufgrund seiner Geschichte<br />
nicht gelingen kann.<br />
Geld ist sozusagen der Spiegel des Narziss', es hat eine ähnliche<br />
Qualität wie dieser, man kann es aber auch als einen Fetisch oder<br />
auch als ein phantastisches objekt verstehen.<br />
Als solches erfüllt das Geld viele wünsche, die auf es projiziert<br />
werden können. Mit Geld kann man sich ja nicht nur Essen und<br />
trinken, wohnen, Kleidung, reisen und anderes kaufen. Damit<br />
trägt Geld zu einem Gefühl von Sicherheit und vielleicht auch Geborgenheit<br />
bei. woher diese Gefühle kommen können, wie sie entstehen<br />
und was sie mit den ursprüngen des Geldes zu tun haben,<br />
werde ich dann im nächsten Beitrag darstellen. Durch das Geld<br />
erwirbt man aber nicht nur die Güter, die vermeintlich im Vordergrund<br />
stehen. Sondern es geht um die damit verbundene soziale<br />
wirkung, die diese Güter direkt oder indirekt haben, es geht also<br />
um Schönheit, Ansehen, Status, Macht, um (käufliche) Liebe. wie<br />
bei Aladins wunderlampe, deren Geist durch reibung entschwebt<br />
und wünsche erfüllt, so sind mit dem Einsatz des Geldes auch<br />
wünsche und Hoffnungen verbunden, es hat eine magische Qualität,<br />
und immer beziehen sich diese wünsche auf den oder die Anderen.<br />
In den Augen des Anderen möchte man besonders, besonders<br />
schön, besonders einflussreich, besonders machtvoll oder<br />
besonders wertvoll sein. Der äußere wert eines Menschen wird<br />
mit dem inneren verwechselt und macht gerade das unmöglich,<br />
was sich der »reiche« wünscht: eine echte Beziehung in der er<br />
nur um seiner selbst willen gemocht und wertgeschätzt wird. Aber<br />
die ummantelung des eigenen Selbst mit einem äußeren wert verschließt<br />
den weg zum wahren wert eher, als dass sie ihn öffnet.<br />
Das ist die der Magie des Geldes innewohnende tragik.<br />
24 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
25<br />
Anzeige
wISSEN uND GESELLSCHAFt<br />
Die Allianz macht sich für<br />
Frauen stark – auch auf dem Fußballfeld<br />
Als nationaler Förderer engagiert sich die<br />
Allianz bei der FIFA-weltmeisterschaft der<br />
Frauen in Deutschland und ist damit einer<br />
der wichtigsten Partner des DFB beim<br />
größten Fußball-Ereignis des Jahres 2011:<br />
»wir freuen uns sehr, mit der Allianz einen<br />
starken Mitspieler an unserer Seite zu<br />
wissen. Das unternehmen engagiert sich<br />
schon seit Jahren intensiv für das thema<br />
Frauen im sportlichen und gesellschaftlichen<br />
Bereich. Ich bin mir sicher, dass nicht<br />
nur die Frauen-wM, sondern der gesamte<br />
Frauen- und Mädchenfußball in Deutschland<br />
von dieser Zusammenarbeit profitieren<br />
werden«, erklärte die Präsidentin des organisationskomitees,<br />
Steffi Jones.<br />
»Der Fußball erreicht die Menschen wie<br />
keine andere Sportart über alle Grenzen<br />
hinweg«, begründet Andree Moschner,<br />
Vorstandsvorsitzender der Allianz Beratungs-<br />
und Vertriebs-AG das Engagement<br />
und betont: »Der Frauenfußball hat sich<br />
großartig entwickelt. Seine Attraktivität<br />
Girls Cup – Quelle: Allianz AG<br />
wird noch weiter zunehmen, je näher wir<br />
an die wM heranrücken«.<br />
Erstes Ziel der Partnerschaft zwischen FIFA<br />
und Allianz ist es, mehr Frauen zum Fußballsport<br />
zu ermutigen und so einen Beitrag<br />
zur unterstützung des Frauenfußballs<br />
generell zu leisten. Den Anfang hat die Allianz<br />
bereits in diesem Jahr mit der Ausrichtung<br />
eines deutschlandweiten Mädchenturniers,<br />
dem »Allianz Girls Cup«, gelegt.<br />
Über 10.000 Mädchen haben an dieser<br />
turnierserie teilgenommen, die vor ort gemeinsam<br />
von Allianz Vermittlern und Vereinen<br />
organisiert wurde. Damit wurde ein<br />
wichtiger Beitrag geleistet, den Mädchen-<br />
Vereinsfußball in Städten, Dörfern und Gemeinden<br />
gezielt zu unterstützen.<br />
Frauen haben<br />
besonderen Beratungsbedarf<br />
Der Finanzdienstleister nutzt sein Engagement<br />
und die zunehmende Frauenfußball-<br />
Euphorie, insbesondere um Frauen für ihre<br />
eigene, selbstständige Absicherung und<br />
Vorsorge zu sensibilisieren und sie zu motivieren,<br />
sich um diese themen zu kümmern.<br />
»Es gibt häufig unterschiede zwischen<br />
männlichen und weiblichen Biografien, die<br />
in der Beratung von Frauen berücksichtigt<br />
werden müssen«, so Jasmin Bazzanella-<br />
Kessler, Spezialistin für Altersvorsorge bei<br />
der Allianz. »Das setzen wir in unserem Beratungsansatz<br />
für Frauen gezielt um. Denn<br />
wir haben festgestellt, dass Frauen ihre eigene<br />
Altersvorsorge zu stark vernachlässigen<br />
– aus Zeitgründen oder weil die Altersvorsorge<br />
noch auf den Mann als Versorger<br />
ausgerichtet ist. Dies schlägt mit rentenbeginn<br />
negativ zu Buche. Doch dann ist<br />
es für den ausfinanzierten ruhestand einer<br />
Frau zu spät«, betont die Mitbegründerin<br />
des Vdu-Versorgungswerks.<br />
Auch für unternehmerinnen gilt: rechtzeitige<br />
Vorsorge ist alles. und wie die männlichen<br />
Kollegen auch, können Einzelunternehmerinnen<br />
am besten über eine staatlich<br />
geförderte Basisrente oder mit Hilfe einer<br />
privaten rentenversicherung fürs Alter vorsorgen,<br />
während eine GmbH-Geschäftsführerin<br />
auch die Möglichkeit hat, über den<br />
Betrieb eine Versorgung aufzubauen.<br />
Spielmacherinnen gesucht<br />
Das Engagement im Frauenfußball steht<br />
aber nicht zuletzt auch dafür, dass die Al-<br />
26 Millionen Mädchen und Frauen spielen Fußball<br />
Allein in den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der in Vereinen registrierten Fußballerinnen von<br />
850.000 auf über eine Million angestiegen. Bereits heute liegt der Frauenfußball in den Medien<br />
vor der Leichtathletik oder dem Alpinen Skisport. Weltweit spielen bereits 26 Millionen Mädchen<br />
und Frauen Fußball. Und in Deutschland gibt es im Fußball schon mehr aktive weibliche Mitglieder<br />
als registrierte Männer und Frauen zusammen im Handball, Reiten oder Volleyball.<br />
Maßgeblichen Anteil an diesen Zuwächsen haben natürlich die Erfolge der Frauen-National-<br />
mannschaft. Das Team wurde 2003 und 2007 Weltmeister, erreichte bei den Olympischen Spielen<br />
2000 in Sydney, 2004 in Athen und 2008 in Peking jeweils die Bronzemedaille und wurde 2005<br />
zum sechsten Mal Europameister.<br />
Das <strong>VdU</strong>-Versorgungswerk offeriert neben steueroptimierten und insolvenzsicheren Vorsorgemöglichkeiten<br />
auch hoch interessante private Geldanlageoptionen bei Erhaltung der<br />
finanziellen Flexibilität, z. B. zur steuerfreien Vermögensübertragung. Für die gleichzeitige<br />
Absicherung bei Unfällen, Krankheiten und Pflegebedürftigkeit steht zudem ein rentabler<br />
Rundum-Schutz zur Verfügung. Jede <strong>VdU</strong>-<strong>Unternehmerin</strong> sowie ihre nahen Angehörigen und<br />
Beschäftigten können sich aus dem Baukastensystem indi viduell bedienen – und zwar zu<br />
besonderen Konditionen der Allianz.<br />
Ansprechpartnerin: Jasmin Bazzanella-Kessler | info@vdu-versorgungswerk.de<br />
Telefon 0170 5635763<br />
lianz Frauen ermutigen möchte, insbesondere<br />
als selbstständige Vermittlerin den<br />
geschäftlichen Erfolg gemeinsam mit der<br />
Allianz zu suchen. Allein im kommenden<br />
Jahr plant die Allianz rund 1.800 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im Vertrieb einzustellen.<br />
Gesucht werden Kundenbetreuerinnen,<br />
Nachwuchsführungskräfte – und<br />
vor allem Frauen mit unternehmergeist, die<br />
eine Allianz Agentur übernehmen möchten.<br />
Dazu organisiert die Allianz regelmäßige<br />
Karrieretreffs speziell für Frauen. wo? Natürlich<br />
im rahmen der Frauenfußball-Länderspiele.<br />
weitere Infos zu terminen und<br />
Austragungsorten gibt es unter www.keintagwiederandere.de.<br />
26 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
27
BuSINESS uND StIL<br />
Gibt es »<strong>DIE</strong> Geschäftskleidung« für Frauen ?<br />
und woran können sie sich als Geschäftsfrau – ob als unternehmerin oder als top-managerin – modisch<br />
orientieren? das fragten wir Salka Schwarz, autorin des buches »renaissance der höflichkeit«, etiketteberaterin<br />
und Life-coach sowie stellvertretende Landesverbandsvorsitzende berlin/brandenburg.<br />
Illustration: Natascha Meuser<br />
an der mode? an wechselnden trends, feschen saisonfarben,<br />
angesagten Looks, diesem Weismachen, das müsse man jetzt<br />
haben, das trägt man jetzt und das sei im Kommen? aber was<br />
heute modisch ist, ist morgen altmodisch! sie müssten sich also<br />
dauernd etwas neues anschaffen und sich intensiv um das thema<br />
mode kümmern, wenn sie immer mit der mode mitgehen wollen.<br />
Lohnt sich das? Wenn diese massenhits und wechselnden<br />
trends die mode nicht einmal zu etwas besonderem macht? ist<br />
es nicht eher so, dass die modischen das (nach)machen, was alle<br />
machen? in Wahrheit ist doch mode als massenlook längst zu einem<br />
massenphänomen geworden, so dass Frauen, die sich nicht<br />
zur masse rechnen, schon deshalb an der entwicklung von mode<br />
nur mit einem gewissen abstand teilnehmen. modisch »aktuell« zu<br />
sein, ist für sie keine empfehlung – wohl auch, weil ihnen klar ist,<br />
dass es der mode egal ist, wie sie mit ihr aussehen und ob sie mit<br />
ihr als Geschäftsfrau erfolgreich sind.<br />
Ist es nicht ratsamer, sich am Zeitstil zu orientieren? Der Zeitstil<br />
versteht Mode als ein Angebot, als Vorschlag. Er kümmert sich nur<br />
um Mode, die gewissermaßen zeitlos ist oder anders, um Mode,<br />
die nicht versucht, ihm das Äußerste an Überraschung abzugewinnen.<br />
und so betrachtet, finden sich hier schon eher ein paar<br />
Anhaltspunkte für die Geschäftskleidung moderner, erfolgreicher<br />
Frauen. Doch wenn ich den Begriff »Geschäftskleidung« verwende,<br />
dann durchaus in dem Bewusstsein, dass es <strong>DIE</strong> Geschäftskleidung<br />
nicht gibt, nicht geben kann und schon gar nicht <strong>DIE</strong> Geschäftskleidung<br />
für Frauen. Sie ist zwar weniger von der Branche<br />
abhängig als viele glauben, aber sie ist im hohen Maße abhängig<br />
von der Position im untenehmen. Statt nun auf die mannigfachen<br />
unterschiede einzugehen, unterstelle ich Ihr Einverständnis dafür,<br />
dass hier von der Geschäftskleidung die rede ist, welche dort getragen<br />
wird, wo die klassische Geschäftskleidung obligatorisch ist,<br />
beispielsweise in den oberen Chefetagen und im top-Management<br />
der wirtschaft und dass gleichwohl nur diese Kleidung für alle ambitionierten<br />
Frauen im Beruf als Anregung und als orientierungshilfe<br />
dienen kann.<br />
Der Volksmund sagt »Gegensätze ziehen sich an«. Doch insbe-<br />
sondere wenn es um langfristige (Geschäfts-)Beziehungen geht,<br />
belegen sozialwissenschaftliche untersuchungen eher die these<br />
»Gleich und Gleich gesellt sich gern.« Im Ergebnis ihrer Studien<br />
bestätigen renommierte Eliteforscher etwa stets, dass das gesamte<br />
äußere Erscheinungsbild, implizit die »richtige« Kleidung, den<br />
Entscheidern gleich auf den ersten Blick zeigt, ob sein Gegenüber<br />
mit den meist ungeschriebenen regeln, Kleidungsstil und<br />
Codes des jeweiligen Parketts vertraut ist und vor allem, ob er<br />
oder sie auch gewillt ist, diese zu akzeptieren. Dabei spielt es<br />
kein e roll e, ob die Begegnung bei einer Vertragsverhandlung, auf<br />
einem Ball oder beim wandern stattfindet. Kurz, wer über den glei-<br />
chen (Dress-)Code verfügt, weckt beim Gegenüber Sympathien,<br />
entspricht den Erwartungen und schafft somit Vertrauen – überall.<br />
Auf der Chefebene heißt der Dresscode »business suit« oder »Geschäftsanzug«–<br />
für Männer und auch für Frauen.<br />
»Lauter gleich angezogene Männer und Frauen in korrekter Busi-<br />
nessuniform«, mögen Sie jetzt diese Botschaft beklagen und mir<br />
entgegnen: »Oh wie langweilig und uniform. Dabei hat sich doch in<br />
den vergangenen Jahrzehnten soviel geändert, alles ist erlaubt und<br />
viel freier, jeder zieht an was er will und wozu er Lust hat, das ist<br />
doch jedem seine Sache.«<br />
Zugegeben, heute zieht fast jeder an, was ihm gefällt. Nur ist es<br />
nicht so, dass alle Menschen ihren eigenen Stil gefunden haben.<br />
Im Gegenteil. (Fast) alle sehen gleich aus: aber nicht gut und nicht<br />
korrekt. Doch nicht nur das. Viele Menschen sehen überhaupt<br />
immer gleich aus, egal ob im Büro, in der oper oder beim wandern.<br />
Sie machen gar keinen unterschied mehr. und fragt man sie,<br />
kommt immer die gleiche Antwort: »So fühle man sich halt wohl,<br />
das ist bequem, das tragen doch alle, damit hätte man keinen<br />
Aufwand.« wohin man auch geht, Mittelmaß, unwissenheit im umgang<br />
mit Kleidercodes: Krawattenspaßträger, Kurzarm-Hemden<br />
und Bequemschuhe sind scheinbar ebenso Normalität geworden,<br />
wie maßlose Übertreibung, alberne Eyecatcher, modischer Firlefanz,<br />
extravagante undinge und abstruse Stiltheorien auf der<br />
anderen Seite. Viele Menschen sind scheinbar zu fast allem bereit,<br />
was ihnen Mode und angebliche Stilikonen empfehlen.<br />
Dabei kommt es im Geschäftsleben allein darauf an, Kompetenz<br />
und Professionalität zu signalisieren und sympathisch zu wirken.<br />
Gewiss wünschen doch auch Sie sich, dass man auf den ersten<br />
Blick sehen kann: Sie sind kompetent, arbeiten professionell und<br />
Sie sind sympathisch. Machen Sie es sich und den anderen doch<br />
leicht, indem Sie genau die Signale senden, die den anderen unmissverständlich<br />
genau das sagen. Essentielle Signale im Beruf<br />
und insbesondere gegenüber Kunden sind doch nicht Befindlichkeitssignale<br />
sondern Kompetenzsignale.<br />
Immerhin sollen in der Geschäftskleidung weder turnübungen ab-<br />
solviert werden können, noch erwartet jemand, dass Geschäfts-<br />
partner – Frauen wie auch Männer – nach der letzten Mode ge-<br />
kleidet sind. Stattdessen sollte die moderne (Geschäfts-) Kleidung,<br />
sozusagen als Kompetenzlook, lediglich korrekt, schön und gepflegt<br />
sein. Nichts soll von der Person ablenken; alles soll stimmen,<br />
mehr nicht. Aber eben auch nicht weniger! Am besten tritt<br />
28 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
29
BuSINESS uND StIL<br />
man also auf, wenn gar nicht auffällt, wie man auftritt. Das Aussehen<br />
kann folglich ruhig unauffällig sein. Hauptsache die Person ist<br />
interessant!<br />
welche Überlegungen stellen Sie in Bezug auf Ihre Kleidung am<br />
Morgen (nicht nur) eines Arbeitstages an? worauf achten Sie? was<br />
ist Ihnen wichtig? Haben Sie dabei Grundsätze? oder kleiden Sie<br />
sich nach Lust und Laune, nach der Mode, nach dem wetter oder<br />
mal so, mal so? wie möchten Sie wirken und was soll man von<br />
Ihnen denken, wenn Sie zur tür hereinkommen? welche Beschrei-<br />
bung soll einem als erstes einfallen, wenn man Sie sieht? wie wol-<br />
len Sie von anderen gesehen werden?<br />
Für Männer, die in ihrem Berufsalltag Anzüge tragen, könnte das<br />
(theoretisch jedenfalls) ganz einfach sein. Für den Männeranzug<br />
müssen lediglich die überall geltenden, eindeutigen Codes konsequent<br />
beachtet werden. Diese Codes resultieren aus der über<br />
ungefähr 300-jährigen Geschichte des heutigen Männeranzuges,<br />
welcher aus dem reitanzug des englischen Adels entstanden ist.<br />
Der englische Begriff für den Anzug »suit« macht deutlich, hier geht<br />
es um eine »Folge« von Kleidungsstücken (suit of clothes), um ein<br />
Ensemble von Kleidungsstücken in gleicher Farbe und gleichem<br />
Muster: »the Englishmen’s suit«, welche den Konventionen folgen.<br />
Jeder Mann, der diese Codes kennt, wird sie bewusst beachten,<br />
schon weil er weiß, dass er nur dann, wenn alles stimmt, in seinem<br />
Anzug auch gut aussieht.<br />
während diese klaren regelungen nun für und von Männern in al-<br />
len Chefetagen der welt, in allen Branchen und Institutionen nicht<br />
nur akzeptiert werden, sondern für jedermann auch gleichzeitig für<br />
Professionalität und Seriosität stehen, scheint es für Frauen auf<br />
gleicher Ebene klare Bekleidungsrichtlinien (noch) nicht zu geben.<br />
während für Männer ab einer gewissen Geschäftsebene nichts anderes<br />
in Frage kommt als perfekt sitzender Anzug in gedeckten<br />
Farben Dunkelblau oder Dunkelgrau, weißes oder hellblaues (Langarm)Hemd,<br />
dezente Krawatte und rahmengenähte Schuhe, haben<br />
viele Frauen auf der gleichen Ebene noch keine klare orientierung.<br />
warum ist das so? Gewiss, weil Frauen bis vor kurzer Zeit im<br />
männlichen Geschäfts-rangordnungssystem kaum vorkamen und<br />
weil sie erst seit ebenso kurzer Zeit geschäftstaugliche Kleidung<br />
benötigen. Jedenfalls historisch gesehen haben bis vor Kurzem<br />
Frauen in der wirtschaft oder in der Politik eine so untergeordnete<br />
rolle gespielt, dass sich noch keine klaren regeln für angemessene<br />
Kleidung entwickeln konnten. Erst allmählich beginnt sich für<br />
Frauen eine angemessene Bekleidungslinie durchzusetzen, die weder<br />
den männlichen Geschäftsanzug kopiert noch mit gehobener<br />
Freizeitkleidung verwechselt werden könnte.<br />
während es für den Männeranzug egal ist, ob der Mann groß ist<br />
oder rundlich und auch sein Alter keine rolle spielt, ist es für die<br />
Frauen wichtig, bezüglich ihrer Kleidung daran zu denken. Es ist<br />
also weit komplizierter und schon deshalb unmöglich, klare Vorgaben<br />
für die korrekte Geschäftskleidung einer unternehmerin zu<br />
geben. Neben den bereits genannten Kriterien muss bei der angemessenen<br />
Kleidung von Frauen auch auf das Alter, die Figur und<br />
den typ rücksicht genommen werden – und zwar nicht nur im Beruf,<br />
sondern auch sonst.<br />
ob Kostüm oder Hosenanzug, die Geschäftskleidung für Frauen in<br />
den Chefetagen der welt kann durchaus feminin sein, sollte jedoch<br />
gleichzeitig professionell wirken, elegant im Schnitt sein, edel das<br />
Material, hochwertig die Verarbeitung, dezent in Muster und Farbe<br />
und sie sollte im Übrigen unauffällig sein. Sie machen nichts falsch,<br />
wenn Sie so viel wie möglich weglassen: alle modischen Neuheiten,<br />
alle trendsignale, alle unnatürlichen Stylingtipps und alle Gags. Extravaganzen<br />
sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, von Frauen<br />
im Geschäftsleben nicht gefragt. Das heißt nun aber nicht, dass<br />
Frauen im Beruf gänzlich auf attraktive und interessante Akzente<br />
verzichten müssen. Im Gegenteil: Doch ist es wichtig, Akzente bedacht<br />
stilvoll zu setzen. Das hat dann Klasse!<br />
Dabei geht es nicht um persönliche Interpretationen oder um Geschmack,<br />
sondern um objektive Signale, die von jedermann verstanden<br />
werden und weil diese Signale eindeutig sind, ist es sogar<br />
egal, oder er sie kennt oder nicht. Er erkennt sofort, mit wem er es<br />
zu tun hat.<br />
wer im Berufsleben seinem Gesprächspartner direkt auf der Sa-<br />
chebene begegnen möchte, sollte dies beachten und sich darüber<br />
hinaus an der inzwischen etablierten Geschäftsbekleidung für Frauen<br />
orientieren. Sie ist eine verlässliche orientierungshilfe:<br />
• Kostüm oder Hosenanzug mit perfekter Passform,<br />
aus Schurwolle und in gedeckten Farben<br />
• rocklänge immer knieumspielend<br />
• Gerade geschnittene Hose<br />
• Grundsätzlich transparente Strümpfe<br />
• Immer zumindest vorn geschlossene Schuhe; weder<br />
Sandaletten noch High Heels oder Stiefel<br />
• Dezenter Schmuck, kein Modeschmuck<br />
• Dezentes Make-up, dezente Frisur<br />
• Dezente Accessoires<br />
PS: und dann kenne ich Frauen, für die das alles (scheinbar) nicht<br />
gilt. Sie halten sich an diese regeln nicht, doch sie wissen ohne<br />
Zweifel genau was sie tun. Sie tragen Kleider, die man sonst nirgendwo<br />
sieht, und ich gebe zu, ich finde, sie sehen großartig darin aus.<br />
Bettina Schoenbach begleitete schon als<br />
kleines Mädchen ihre Eltern bei weltweiten<br />
Geschäftsreisen und Messebesuchen.<br />
1976 folgte ein Praktikum im Design House<br />
der berühmten Couturière Madame renata<br />
in Paris, denn sie wollte die Arbeit einer<br />
Modedesignerin von der Pike auf lernen.<br />
In den 1980ern lebte Bettina Schoenbach<br />
in New York und studierte Fashion Design.<br />
Sie designte danach für berühmte Namen,<br />
wie z. B. Armani, und entwickelte zahlreiche,<br />
unterschiedliche Kollektionen. Bald<br />
entstand ihre eigene Modelinie »BEttINA<br />
SCHoENBACH«. Die Hamburger Modemacherin<br />
setzt auf eine klare Linie – »neue<br />
Sachlichkeit« wie sie ihren Stil selbst nennt<br />
– und das seit über zwölf Jahren sehr erfolgreich.<br />
Vor mehr als zehn Jahren hat Bettina<br />
Schoenbach einen »HANDYMADE to<br />
MEASurE Service« eingerichtet, der den<br />
Kunden alle Vorzüge eines maßkonfektionierten<br />
Kleidungsstückes bietet, individuelle<br />
Passform, wertvolle Stoffe, Futter, Knöpfe<br />
und Details, die dem charakteristischen<br />
Style der Designerin entsprechen. Dieser<br />
Service hat sich ständig weiterentwickelt<br />
und trägt heute die Bezeichnung »Customized<br />
Personalized Styling Service«, kurz<br />
CPS-Service. Auf diese weise erhält jede<br />
Kundin ein exklusives Kleidungsstück – ein<br />
unikat. Schließlich tragen nicht nur tV-<br />
»Alles sollte so<br />
einfach wie möglich sein –<br />
aber nicht einfacher«<br />
die deutsche modedesignerin Bettina Schoenbach<br />
Sprecherinnen und -Moderatorinnen wie<br />
Sabine Christiansen, Caren Miosga und<br />
Judith rakers ihre Kreationen, sondern vor<br />
allem Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.<br />
Als Angela Merkel vor der Bundestagswahl<br />
2005 ihren Stil ändern wollte, traf sie auf<br />
Bettina Schoenbach. Seitdem trägt sie<br />
Schoenbachs klassisch-elegante Blazer,<br />
Hosenanzüge und festliche Abendgarderoben<br />
im tagesgeschäft und zu besonderen<br />
Anlässen. Grund für <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN<br />
Bettina Schoenbach einige Fragen zu<br />
stellen:<br />
1. Wollten sie schon als Kind<br />
eine berühmte designerin werden?<br />
Berühmt?! Designerin zu sein ist mein Ju-<br />
gendtraum! Die Mode hat mich schon im-<br />
mer fasziniert. Schon als Kind habe ich es<br />
geliebt, meine Puppen zu stylen.<br />
2. sie wollten niemals werden wie…?<br />
Zickig und gnadenlos… ich bin ein von<br />
Grund auf positiver und fröhlicher Mensch.<br />
3. Wäre das Kind von damals zufrieden<br />
mit dem, was sie heute machen?<br />
Ich habe das große Glück, meinen traum<br />
zum Beruf gemacht zu haben.<br />
4. Worauf sind sie stolz?<br />
Ich bin stolz darauf eine Mode-Marke mit<br />
einem unverwechselbaren, nachhaltigen<br />
Stil kreiert zu haben – modern, klassisch<br />
und elegant.<br />
5. Wer hat sie am stärksten beeinflusst?<br />
Eine wegbereiterin war Madame renata,<br />
in deren Couture Haus in Paris ich mit 16<br />
Jahren während der Ferien die Luft der<br />
großen Mode schnuppern durfte. Das hat<br />
mich stark beeindruckt. Modehäuser wie<br />
Valentino, Armani und ungaro, für die ich in<br />
New York mehrere Jahre gearbeitet habe,<br />
haben mich in meinem Stil beeinflusst.<br />
6. Welches Projekt liegt ihnen aktuell<br />
am herzen?<br />
Mir liegt der weitere konsequente Ausbau<br />
der Marke Bettina Schoenbach sehr am<br />
Herzen. Gemeinsam mit einem starken<br />
team und viel Esprit wachsen wir beständig<br />
weiter.<br />
7. Kanzlerin für eine Woche – was würden<br />
sie sofort verändern?<br />
Kanzlerin für eine woche zu sein ist undenkbar.<br />
Ich habe mit meinem Beruf die<br />
richtige wahl für mich getroffen. Ich bin<br />
eine Designerin und keine Politikerin.<br />
8. mit welchem manager würden sie gerne<br />
für eine Woche tauschen?<br />
Ich würde gerne in die rolle von Fran-<br />
cois-Henri Pinault schlüpfen, da mich der<br />
Luxus-Konzern Louis Vuitton sehr interessiert.<br />
9. Welche unternehmerin beeindruckt<br />
sie besonders?<br />
Helga waterkotte, Geschäftsführerin der<br />
werbefilmfirma »Neue Sentimental« in<br />
Hamburg. Sie ist eine Querdenkerin, die<br />
alles unmögliche möglich macht. Ihr dynamisch<br />
innovativer Stil ist vorbildlich und<br />
inspiriert mich immer neu.<br />
30 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
31
BuSINESS uND StIL<br />
Buchvorstellung:<br />
»Frauen und ihre Refugien«<br />
das buch stellt 21 namhafte und besondere<br />
Fraue n vor, die einblick in ihre rückzugsor-<br />
te geben. neben Vdu-mitglied i.K.h. diane de<br />
France, herzogin von Württemberg (Künstlerin)<br />
sind zum beispiel auch siggi spiegelburg (mo-<br />
dedesignerin), Fernsehmoderatorin nina ruge,<br />
bettina hagenbeck (Familienunternehmerin) und<br />
die schauspielerinnen senta berger und nadja<br />
uhl vertreten.<br />
Stefanie von wietersheim und die Fotografin Claudia von Boch<br />
besuchten diese faszinierenden Frauen und gewähren mit ihrem<br />
Buch den Leserinnen und Lesern Einblicke in ganz persönliche<br />
räume und spektakuläre rückzugsorte voller Begeisterung, Spannung<br />
und Emotionen. Ihnen sind einfühlsame Porträts in die Lebens-<br />
und wohngeschichten dieser Frauen gelungen. ob Schreibzimmer<br />
oder Malatelier, wintergarten oder Bibliothek, Loft in der<br />
Stadt oder ein Gartenhaus – für alle Frauen ist der eigene raum<br />
ein wichtiger Bestandteil für Konzentration, Erholung und Kreativität,<br />
aber auch ein ort der Auszeit und Stille.<br />
Frauen & ihre Refugien<br />
Stefanie von Wietersheim / Claudia von Boch, 2010<br />
176 Seiten, 225 Farbfotos, 21,5 x 28 cm,<br />
gebunden mit Schutzumschlag, 29,95 €<br />
ISBN: 978-3-7667-1828-0<br />
www.frauen-und-ihre-refugien.de<br />
»Ich habe bei diesem Buch mitgemacht, weil ich es gut finde,<br />
wenn Persönlichkeiten mit dem unterschiedlichsten Geschmack<br />
und unterschiedlichen Lebensauffassungen und Umständen ihre<br />
privaten Refugien zeigen und somit die Vielfalt und Facetten der<br />
Persönlichkeit zum Ausdruck kommen,« beschreibt Vdu-Mitglied<br />
I.K.H. Diane de France, Herzogin von württemberg, ihre Beweggründe.<br />
»Außerdem finde ich dieses Buch ein sehr weibliches feminines<br />
Buch. Ein Buch von Frauen gestaltet mit Frauen – das war<br />
ein besonderer Reiz.«<br />
Beauty- und Pflegtipps<br />
news und trends, aber auch Klassisches und<br />
bewährtes aus dem beauty-sektor für das Frühjahr 2011.<br />
Ein luxuriöses Accessoire mit bezaubernder Wirkung – Dior Minaudière<br />
Dieses exquisite Etui mit seinem speziellen Make-up wird zu jeder Gelegenheit zum Hingucker. Mit diesem Starprodukt lebt die Eleganz<br />
der Belle Epoque wieder auf: Zu Beginn des 20. Jhr. trugen Damen statt Taschen kleine edle Kosmetikkästchen, die Puder, Lippen- und<br />
Wangenrouge enthielten. Christian Dior faszinierte diese Zeit und ließ sich durch sie inspirieren. Mit der Dior Minaudière erfährt die Vergangenheit<br />
ein luxuriöses Revival und die Gegenwart ein absolutes Must have.<br />
Mehr als ein Duft. pureDKNY dokumentiert eine Einstellung<br />
In unserer Welt, die täglich neue Aufregungen und Herausforderungen bereithält, sehnen<br />
wir uns oft nach Ruhe, um Zeit zu haben für Dinge, die uns am meisten am Herzen liegen.<br />
pureDKNY fängt mit seinem zarten, floralen Duft diese Sehnsucht ein. Mit pure DKNY<br />
vermittelt Donna Karan zusätzlich eine neue Einstellung zu Natur und Umwelt. Einen<br />
Bestandteil des Duftes, Vanille, bezieht die Designerin aus Uganda. In Kooperation von<br />
Donna Karan mit CARE, der führenden humanitären Organisation im Kampf gegen Armut,<br />
erhalten somit die Frauen in Uganda Arbeitsplätze und werden mit einem Mikrofinanzierungsprogramm<br />
für eigene Investitionen geschult. pure DKNY – für Frauen mit einer<br />
verantwortungsvollen Lebensweise.<br />
Shiseido – Perfektes Make-up. Perfekter Auftritt<br />
So wünschen wir es uns für den ganzen Tag: eine Foundation, die einen hervorragenden Make-up-Effekt mit einer reichhaltigen Feuchtigkeitspflege<br />
verbindet und hält und hält. Die Perfect Refining Foundation von Shiseido versorgt die Haut mit einem gleichmäßigen, glatten<br />
Finish – und das bis zu fünfzehn Stunden. Die Flüssigfoundation lässt sich perfekt gleichmäßig verteilen und Unebenheiten werden sofort<br />
minimiert. Die Perfect Refinig Foundation begeistert durch ihre unvergleichliche Geschmeidigkeit und Leichtigkeit in Verbindung mit einer<br />
hydratisierenden Hautpflegewirkung.<br />
Ein Klassiker von Clinique für strahlend schöne Haut<br />
3-Phasen-Systempflege von Clinique – wie praktisch werden Sie sagen und richtig:<br />
Die von Dermatologen entwickelten drei einfachen Schritte heißen Seife zum Reinigen, Lotion zum Exfolieren<br />
und Moisturizer zum Pflegen. Seit 1968 bewährt sich die allergiegetestete und 100% parfumfreie Pionierleistung in<br />
Sache n Hautpflege von Clinique für unterschiedliche Hauttypen. Klimawandel, Umweltschmutz und Stress nehmen weiter<br />
zu und deshalb aktualisiert Clinique laufend seine Produkte nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ganz aktuell<br />
wurde Clarifying Lotion (Schritt 2) mit zusätzlich feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen weiterentwickelt,<br />
die die Exfolation noch angenehmer und noch pflegender macht.<br />
Trend-Tipp Frühling 2011 von Guerlain<br />
Noch glaubt man nicht, dass es ein Leben nach dem Winter gibt, aber der Frühling kommt sicher mit frischen,<br />
leuchtenden Farben. Setzten Sie im Frühling 2011 vor allem auf Rosa. Fuchsia ist das Stichwort! Dieses königliche,<br />
strahlende Rosa steht im Mittelpunkt des Farbenspiels des Hauses Guerlain. In einer neuen Interpretation von Luxus<br />
feiert die Série Noire den kostbarsten aller Rosatöne mit einem einzigartigen Rouge, dem Blush G. Die harmonisch<br />
abgestimmten Nuancen lassen die Augen leuchten mit der Sanftheit von Nude, von zartem Gold und von Elfenbein.<br />
Und die Lippen freuen sich auf den berühmten Rouge G in einer cremig-zarten und leichten Version, in den vier<br />
Frühlings-Farbtönen: ROUGE SENSUEL, ORANGE EUPHORIQUE, FUCHSIA DELICE UND ROSE DESIR.<br />
32 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
33
MENtorING<br />
neuigkeiten und berichte aus der Käte ahlmann stiftung:<br />
Die Freunde der Käte Ahlmann<br />
Stiftung schenken kreativ<br />
Der Freundeskreis der Käte Ahlmann Stif-<br />
tung hat zur »Spende statt Geschenke«<br />
aufgerufen und konnten bisher über 2.600<br />
Euro Spenden verzeichnen. Die gute Idee<br />
entstand bei den Überlegungen, was man<br />
sich zu einem runden Geburtstag wünschen<br />
soll – wie wäre es mit einer Spende<br />
für eine gute Sache? Das freut nicht nur<br />
den Beschenkten, sondern auch die dadurch<br />
profitierende Käte Ahlmann Stiftung<br />
und aufgrund der Spendenquittung für das<br />
Finanzamt auch den Schenkenden.<br />
wer noch nach einem weg sucht, die 100.<br />
Vase und den zigsten Kerzenständer beim<br />
nächsten Geburtstag, Firmenjubiläum oder<br />
sonstigen festlichen Veranstaltungen zu<br />
vermeiden und dabei noch etwas Gutes zu<br />
tun – der Freundeskreis der Käte Ahlmann<br />
Stiftung freut sich über jedes »Geschenk«.<br />
Bitte lassen Sie es uns wissen, wenn Sie<br />
eine steuerabzugsfähige Quittung erhalten<br />
möchten. Ein Betrag bis 200 Euro wird von<br />
den Finanzämtern samt Einzahlungsbeleg<br />
als Spendenquittung anerkannt.<br />
Die Bankverbindung für Spenden lautet:<br />
»Freundeskreis der Käte Ahlmann Stiftung e.V.«<br />
Kto.Nr.: 4907200, BLZ: 20070000<br />
bei der Deutschen Bank AG<br />
BIC: DEUTDEHHXXX<br />
IBAN: DE97200700000490720000<br />
Verwendungszweck »Spende« nicht vergessen!<br />
Ansprechpartner für weitere Fragen<br />
und den Feundeskreis:<br />
Carolina Hiebl, Vorstand<br />
Freundeskreis der Käte Ahlmann Stiftung e.V.<br />
Hasenweg 3a | 85521 Riemerling<br />
E-Mail: info@freundeskreis-kas.de<br />
www.freundeskreis-kas.de<br />
Anzeige<br />
Erfahrungen eines TWIN-Paares<br />
aus der Region Baden/Pfalz-Saar<br />
mit tWin-twoWomenWin hat die Käte ahlmann stiftung gemeinsam mit G.i.b. Gesellschaft für innovative<br />
beschäftigungsförderung mbh, bottrop, das erste ehrenamtliche mentoringprogramm für<br />
selbstständige Frauen geschaffen. erfolgreiche unternehmerinnen geben ihr Wissen zu allen Fragen<br />
des unter nehmerischen alltags an unternehmerinnen weiter, die mindestens ein Jahr erfolgreich<br />
selbstständi g sind und deren unternehmen sich an einer Wachstumsschwelle befinden. Über ihre er-<br />
fahrungen als mentorin und mentee berichten Siegline Haufler und Katja Zakotnik.<br />
Katja Zakotnik, 31 Jahre, Konzert-cellistin<br />
aus schifferstadt/rhein-Pfalz-Kreis, erzählt<br />
über ihre bisherige Zeit als mentee:<br />
»Ich habe mich bei der Käte Ahlmann Stiftung<br />
für twIN beworben, weil ich mich<br />
als unternehmen mit einer Strategie vermarkten<br />
und nicht als einzelne Cellistin<br />
wahrgenommen werden wollte. wie ein<br />
wirtschaftsunternehmen möchte ich meinem<br />
Produkt – der klassischen Musik – ein<br />
neues Gesicht geben und sie der Zeit angepasst<br />
mit einem rahmen präsentieren.<br />
So denke ich, kann ich mehr Menschen<br />
erreichen und sie für die klassische Musik<br />
begeistern.<br />
Beim ersten treffen sprachen meine Men-<br />
torin Frau Haufler und ich bereits über<br />
eine genauere Positionierung jenseits einer<br />
Einzelmusikerin. Es hat mir schon damals<br />
sehr geholfen, dass sie Zahlen und Fakten<br />
nüchtern in den Vordergrund stellt.<br />
Inzwischen ist das rohgerüst für ein un-<br />
ternehmen geschaffen, dessen Aufgabe<br />
es sein wird, Musik zu kommunizieren, um<br />
neue Zuhörerschaften zu gewinnen. Das<br />
betrifft alle Alters- und Zielgruppen. So ist<br />
ein Projekt, bei dem Kinder im Fokus stehen<br />
und für das wir noch einen Sponsor<br />
suchen, bereits auf dem weg: Ein musikalisches<br />
Hörbuch, das mit einem großzügi-<br />
gen Booklet ausgestattet ist und u. a. bei<br />
Amazon.de erworben werden kann. Hier<br />
kann sich ein familienfreundliches unternehmen<br />
gegen Beteiligung an den Produktionskosten<br />
von 3.600 Euro wunderbar<br />
präsentieren.<br />
Eines der Ziele ist es auch, die Musik an<br />
Stellen zu bringen, an denen sie neu ist<br />
und nicht erwartet wird. Durch Kooperationen<br />
mit unternehmen in der Gesundheits-<br />
und Beratungsbranche sowie der<br />
unternehmensberatung wird das sicher<br />
gelingen. Es liegt also noch viel Arbeit vor<br />
mir und ich bin froh, dass ich noch ein paar<br />
Monate im rahmen des Mentorings auf so<br />
gute unterstützung hoffen darf.«<br />
mentorin sieglinde haufler aus dem Landesverband<br />
baden/Pfalz-saar freut sich<br />
sehr über die arbeit mit ihrer mentee und<br />
glaubt fest an deren erfolg:<br />
»Frau Katja Zakotnik ist eine sehr kreative<br />
Musikerin, die auch unternehmerisch<br />
denkt. Bei einem Konzert in Schifferstadt<br />
hat mich ihre Präsentation und Moderation<br />
von klassischer Musik begeistert. Es macht<br />
mir Freude, sie beim Aufbau ihres unternehmens<br />
zu begleiten und ich denke, dass<br />
ihr Konzept erfolgreich sein wird.«<br />
Katja Zakotnik<br />
Sieglinde Haufler<br />
34 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
35<br />
Valérie Wagner
uNtErNEHMENSPrAXIS – StruKturwANDEL<br />
»Ab Oktober 2008 gab es einen<br />
drastischen Umsatz- und Ertragseinbruch« Expertinnen aus Leidenschaft<br />
die weltweite Finanzkrise war der auslöser für die darauf folgende internationale Wirtschaftskrise. Wenn<br />
auch die Zahlen ende des Jahres 2010 wieder für einen wirtschaftlichen aufschwung sprechen, haben<br />
auch mitglieder des Vdu diese weltweiten auswirkungen in den vergangenen knapp zwei Jahren zu<br />
spüren bekommen. Über ihre erfahrungen sprachen wir mit der international tätigen Vdu-unternehmerin<br />
Ulrike Rohleff.<br />
Ulrike Rohleff ist nicht nur Mitglied<br />
im <strong>VdU</strong>, sondern auch aktiver Part des<br />
VIT-Boards, bei dem sie für die Betreuung<br />
aller Country Delegates und<br />
Poolmember zuständig ist. Außerdem<br />
ist sie als Country Delegate Ansprechpartnerin<br />
für <strong>VdU</strong>-Mitglieder für das<br />
Land Ägypten.<br />
Als Eigentümerin der Rohleff Consulting International (RCI) ist sie seit zwanzig<br />
Jahren im weltweiten Handel tätig. Hauptaktivität des Unternehmens<br />
besteht im Handel mit gebrauchten Maschinen und Industrieanlagen für<br />
diverse Industriebereiche. Branchenschwerpunkt ist die produzierende Elektronikindustrie.<br />
Ferner ist RCI in Handelsaktivitäten im Rohstoffbereich und<br />
in M&A-Aktivitäten involviert.<br />
an welchen anzeichen konnten sie als unternehmerin<br />
die Wirtschaftskrise als erstes spüren?<br />
Die Krise machte sich in meinem unternehmen gleich bemerkbar,<br />
nachdem Lehmann Brothers im September 2008 Insolvenz anmelden<br />
musste. Ab oktober 2008 gab es einen drastischen umsatzund<br />
Ertragseinbruch. Investitionen und Desinvestitionen bei unseren<br />
Industriepartnern gingen plötzlich bis auf fast Null zurück. Außerdem<br />
kam das Angebot an guten Gebrauchtmaschinen im Hightech-Bereich<br />
– unserem Haupttätigkeitsfeld – auf dem weltmarkt gänzlich<br />
zum Erliegen. unsere weltweiten Geschäftspartner hielten sich mit<br />
dem Kauf und Verkauf von Investitionsgütern einfach zurück und<br />
warteten wohl ab, wie sich die weltwirtschaft entwickeln würde.<br />
Welche entwicklung nahm die Krise –<br />
und welche auswirkungen gab es für ihr unternehmen?<br />
Die Krise hielt mein unternehmen monatelang im würgegriff, so<br />
dass wir letztendlich leider sogar Mitarbeiterinnen entlassen mussten.<br />
Anfang des letzten Jahres habe ich auch persönlich erhebliche<br />
Summen aus dem Privatvermögen in mein unternehmen gesteckt,<br />
um die Liquidität und Leistungsfähigkeit überhaupt erhalten zu können.<br />
Zu dem Zeitpunkt fing es in anderen Branchen meiner Meinung<br />
nach erst mit wirtschaftlichen Problemen an. Zuvor hatte ich von<br />
einigen anderen unternehmerinnen immer gehört, dass alles noch<br />
36<br />
ganz gut liefe. In dieser krisenhaften Periode machte sich ferner erschwerend<br />
bemerkbar, dass uns unsere wichtigste Hausbank, trotz<br />
jahrelanger positiver Geschäftsverbindung und Gestellung entsprechender<br />
Sicherheiten, keinerlei unterstützung gewährte. Zum Glück<br />
wendete sich das Blatt schon Mitte 2009. Es ging wieder aufwärts.<br />
Würden sie rückblickend etwas anders machen?<br />
Die Krise kam für uns aus heiterem Himmel und Einflussmöglichkei-<br />
ten auf die Entwicklung des weltmarktes hatten wir nicht. Produzen-<br />
ten behielten ihre herkömmlichen Maschinen bzw. Fertigungslinien<br />
und hielten sich mit Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen zurück.<br />
unsere Einkaufsmärkte liegen vorwiegend in Europa sowie auf dem<br />
nord- und südamerikanischen Kontinent. unsere Absatzmärkte befinden<br />
sich vorwiegend in Asien, also Hongkong, China, taiwan,<br />
Singapur, Malaysia, Korea und Japan. Nach dem wirtschaftlichen<br />
Einbruch zog die Konjunktur in China jedoch sehr schnell an und es<br />
kam wieder zu interessanten Geschäftsabschlüssen. wenn ich an<br />
diese Monate zurückdenke, gibt es wirklich nichts, was wir grundsätzlich<br />
hätten anders machen können.<br />
Welche maßnahmen haben sie denn ergriffen,<br />
um die Krise abzumildern?<br />
Es wurden organisatorische und EDV-Abläufe gestrafft, Personalund<br />
reisekosten gesenkt und die Akquisitionsbemühungen in den<br />
»Emerging Markets« – von denen davon aus gegangen werden konnte,<br />
dass es zu einer schnellen Erholung kommt – erheblich verstärkt.<br />
Wie sehen sie die aktuelle Lage auch im Vergleich zu 2008?<br />
Die aktuelle Lage bewerte ich positiv. und ich denke, dass es für<br />
rCI so gekommen ist, liegt auch daran, dass der ungebrochene<br />
wille des teams immer bestand, die Krise erfolgreich zu überwin-<br />
den. Diese Ausgangslage und unsere weltweiten geschäftlichen<br />
Kontakte konnten wir nutzen, um auf weiteren internationalen Märkten<br />
Fuß zu fassen und hinsichtlich der Handelsaktivitäten in andere<br />
Produktbereiche zu diversifizieren. Zwischenzeitlich ist es uns gelungen,<br />
die Ertragssituation im Vergleich zu dem Zeitraum vor der Krise<br />
mehr als zu kompensieren, so dass die ursprünglichen wirtschaftlichen<br />
Einbußen mehr als aufgeholt werden konnte n.<br />
Zwei bochumer Geschäftsfrauen unterstützen ehrenamtlich den branchenübergreifenden Gründungswettbewerb<br />
»senkrechtstarter« der stadt – von Tim Fröhlich, Wirtschaftsförderung bochum<br />
Die Praxis des Geschäftslebens kennen<br />
Fadime Yücel und Sandr a wellner in- und<br />
auswendig. Doch: Expertin beim bran-<br />
chenoffenen Bochumer Gründungswett-<br />
bewerb Bochum zu sein – das war etwas<br />
Neues für die beiden Geschäftsfrauen.<br />
Inzwischen sind die rechtsanwältin wellner<br />
und die unternehmensberaterin Yücel<br />
routinierte Fachfrauen im Netzwerk des<br />
»Senkrechtstarter« – und das im besten<br />
Sinne. Die angehenden Gründerinnen und<br />
Gründer erhalten rat aus erster Hand von<br />
erfahrenen und fachkundigen Praktikerinnen<br />
aus der wirtschaft.<br />
Expertin ist Sandra wellner eher zufällig<br />
geworden. Ihr Mann war von Anfang an im<br />
Experten-team von Senkrechtstarter. Zu<br />
den wöchentlichen themenabenden hat<br />
sie ihn begleitet. »Mit den anderen teilnehmern<br />
kam ich schnell ins Gespräch und<br />
irgendwann bin ich durch mein wissen in<br />
die Expertenrolle hereingerutscht«, erzählt<br />
wellner. Inzwischen ist sie seit anderthalb<br />
Jahren ehrenamtliche Expertin und berät<br />
die zukünftigen Geschäftsleute bei allen<br />
Fragen rund um das thema »Geschäftsgründung<br />
und Businessplanerstellung«.<br />
Das wichtigste dabei: ein offenes ohr, Interesse<br />
an neuen Ideen und Lust am sozialen<br />
Engagement. »Ich bin so etwas wie<br />
eine Lotsin, die den Gründerinnen und<br />
Gründer in der ersten Phase hilft Klippen<br />
zu umschiffen«, fasst wellner ihre Aufgabe<br />
zusammen. Als Expertin schreibt sie nicht<br />
die Businesspläne, sondern stellt ihr Fachwissen<br />
beratend zur Verfügung. Ihre rolle<br />
als Expertin sieht sie durchweg positiv. So<br />
gibt sie etwas von ihrem beruflichen Erfolg<br />
an Existenzgründer weiter.<br />
Ähnlich sieht es auch Fadime Yücel. Für sie<br />
ist das Engagement als Expertin eine Herzensangelegenheit.<br />
Das Gefühl, anderen<br />
Frauen bei ihrem Start in die Selbstständigkeit<br />
zu Helfen und zum Erfolg einer Geschäftsidee<br />
beizutragen, ist für Yücel Motivation<br />
genug. Doch: Frauen sind nach wie<br />
vor unterrepräsentiert im wirtschaftsleben.<br />
»Dass will ich mit meiner Expertentätigkeit<br />
beim Senkrechtstarter ändern«, sagt Yücel.<br />
Für sie ist der Senkrechtstarter die beste<br />
Möglichkeit alle Fragen zur Selbständigkeit<br />
zu klären und in Kürze alles wissen rund um<br />
das thema Businessplanerstellung zu sammeln.<br />
Dem stimmt auch wellner voll zu. Ihr<br />
tipp an alle zukünftigen Gründerinnen und<br />
Gründer: Auf jeden Fall mitmachen, durchhalten<br />
und den Businessplan abgeben.<br />
Auch gestandene Geschäftsfrauen können<br />
auf den themenabenden und in den Gesprächen<br />
noch etwas lernen. »Das ist gelebtes<br />
Netzwerken«, meint Yücel. Gerade<br />
für Geschäftsfrauen die sich sozial engagieren<br />
wollen ist das Expertensein beim Senkrechtstarter<br />
eine gute Möglichkeit. Denn:<br />
»Frauen haben lieber Frauen als Beraterinnen«,<br />
erklärt Yücel.<br />
Senkrechtstarter begleitet die teilnehmer in<br />
sechs Monaten von der Idee zum eigenen<br />
unternehmen – egal in welcher Branche.<br />
Ein Expertennetzwerk garantiert, dass keine<br />
Frage unbeantwortet bleib und professionelle<br />
Gründungsberater bieten als Mentoren<br />
eine umfangreiche unterstützung.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.senkrechtstarter.de<br />
und www.bochum.de/wirtschaftsfoerderung<br />
Sandra Wellner<br />
Anzeige<br />
Fadime Yücel<br />
<strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
tHEMA<br />
37<br />
Bilder: Stadt Bochum, Presseamt
ECHt, StEuErN uND FINANZEN<br />
Cool bleiben bei der Geldanlage:<br />
Der richtige Mix macht's<br />
»don't put all eggs in one basket!« – selten stimmte diese<br />
alte anlegerweisheit so sehr, wie während und nach der<br />
Finanzkrise. aktuelle schreckensmeldungen über ehemals<br />
sichere Offene immobilienfonds belasten das restliche Ver-<br />
trauen in anlagen und Finanzprodukte. einen Überblick zu<br />
den verschiedenen Geldanlagen gibt Renate Kewenig.<br />
Neuer Markt, Argentinien-Anleihen, Lehman-Zertifikate, die Vergan-<br />
genheit ist voll von Negativ-Schlagzeilen. wie verhindere ich, die<br />
falsche Anlageentscheidung zu treffen oder dem falschen rat zu<br />
folgen? Aus der rückschau ist alles immer einfach, in die Zukunft<br />
schauen kann leider niemand. Die vergangenen Jahre bestätigten,<br />
dass der beste weg immer noch in der Streuung besteht und darin,<br />
nicht auf ein vermeintlich tolles Versprechen zu hören.<br />
Information ist der Anfang von allem. Es erstaunt schon, dass An-<br />
legerinnen und Anleger mehr Zeit in den Kauf der richtigen winter-<br />
reifen oder einer waschmaschine investieren, als in die wahl ihrer<br />
Geldanlagen. Im Zweifel parken sie monate- und jahrelang Beträge<br />
auf tages- oder Festgeldkonten, gestärkt durch staatliche Garantieversprechen.<br />
So politisch richtig die Zusage der Kanzlerin gewesen<br />
sein mag, um eine Panik zu verhindern, so wenig träfe sie zu, wenn<br />
es wirklich zu einem run auf die Konten käme.<br />
Welche Anlagen stehen zur Verfügung?<br />
Kurzfristige Zinsanlagen, wie zum Beispiel tages- oder Festgeldkonten<br />
zeichnen sich durch einen festen oder flexiblen Zins aus, das Institut<br />
arbeitet mit den Einlagen während der Anlagedauer und zahlt<br />
sie bei Abruf oder nach der Zinsbindung aus.<br />
Verzinsliche wertpapiere – Sie finden Begriffe wie Anleihe, Bond,<br />
rentenpapier – verbriefen den Anspruch des Gläubigers gegenüber<br />
dem Schuldner auf Zinszahlung und rückzahlung des geliehenen<br />
Betrages. Zins und wert einer Anleihe variieren je nach Laufzeit,<br />
Zuverlässigkeit des Schuldners, Marktzins und weiteren Faktoren.<br />
Zertifikate gehören grob gesprochen auch in diese Kategorie, der<br />
Ertrag hängt von der jeweiligen Ausstattung des Papiers ab, achten<br />
Sie auf die Details.<br />
Bei all diesen Beispielen handelt es sich um so genannte Geldwert-<br />
anlagen, der Zins und die rückzahlung beruhen auf einem Verspre-<br />
chen. Ähnlich wie bei Geldscheinen – die auch nicht den wert ha-<br />
ben, der aufgedruckt ist, sondern ihn lediglich verkörpern – steht<br />
den Anlagen kein wirklicher wert gegenüber.<br />
Auch ohne Detailkenntnis spüren Anleger in der Krise den Drang zu<br />
Immobilien. Gerade in den letzten Jahren beobachten wir einen zunehmenden<br />
Drang zu so genanntem »Betongold«. Immobilien gehören<br />
zu den Sachwerten. Ein Gebäude weist schon aufgrund seines<br />
Nutzens einen wert auf, es ist vorhanden, man kann es anfassen.<br />
Das schafft Vertrauen. Nur wenige wissen, dass auch Immobilienmärkte<br />
einem Zyklus unterliegen. Selbst der wert des Eigenheims<br />
kann überraschen, wenn bei einem Verkauf der Markt – also potentielle<br />
Käufer – nicht den wunschpreis zahlen will.<br />
Daher gilt: Immobilien binden viel Kapital und bieten keine kurzfristige<br />
Verfügbarkeit, genaue Planung, ausreichende zusätzliche<br />
reserven und z. B. flexible tilgungsmöglichkeiten gehören in den<br />
Entscheidungsprozess. Aber: Die eigengenutzte Immobilie stellt<br />
ohne Zweifel einen wichtigen Baustein der Vermögensbildung dar,<br />
abbezahlt erspart sie Ihnen im Alter bis zu 30 Prozent der monatlichen<br />
Kosten.<br />
Gold, Silber und andere rohstoffe profitierten auch von der Krise,<br />
bei Goldbarren und Münzen führte der run zeitweise zu Liefereng-<br />
pässen. Neben physischem Gold als reiner Krisenwährung stellen z.<br />
B. rohstofffonds eine attraktive Investition dar.<br />
Kontakt:<br />
frauINVEST Anlageberatung<br />
Renate Kewenig, Friederike Fuchs GbR<br />
Marie-Curie-Str. 15<br />
53359 Rheinbach<br />
Tel: 02226/912709<br />
E-Mail: info@frauinvest.de<br />
Internet: www.frauinvest.de<br />
Aktien, bei deutschen Anlegern immer noch relativ unbeliebt, bieten<br />
als Sachwerte einen gewissen Inflationsschutz und zahlen zum teil<br />
attraktive Dividenden. Schwankungen gehören dazu und einzelne<br />
Papiere können auch »ausfallen«. Die richtige Auswahl qualitativer<br />
Aktienfonds reduziert einzelne risiken und dient einer dauerhaften<br />
erfolgreichen Anlage. Langfristig stellen Dividendenpapiere immer<br />
noch die attraktivsten Anlagen dar, auch unter dem Gesichtspunkt<br />
der Abgeltungssteuer.<br />
was der kleine fachliche Exkurs zeigt: Jede Anlage birgt speziel-<br />
le Chancen und risiken, die in der Kombination den Anlageerfolg<br />
optimieren. Praktische Lösung stellen Investmentfonds dar, die alle<br />
Anlageziele abbilden.<br />
Fazit:<br />
Neben staatlich geförderten Lösungen wie betriebliche Altersvorsorge<br />
oder der »rürup-rente« stellt der private, flexible Vermögensaufbau<br />
eine wichtige Säule der Vorsorge dar. Für kurz-, mittel- und<br />
langfristige Ziele sollen Mittel vorhanden sein. um optimale renditen<br />
zu erzielen und der Inflation zu begegnen, darf nicht nur das beliebte<br />
tages- oder Festgeld benutzt werden. Studien zeigen, dass der<br />
langfristige Erfolg zu über 90 Prozent von der richtigen Mischung<br />
abhängt. unabhängiger rat kann bei Auswahl und umsetzung individueller<br />
Anlagen helfen. Achten Sie auf qualifizierte Beraterinnen<br />
und Berater mit Erfahrung. Ebenso sollten ausführliche, verständliche<br />
Analysen, Information, Kostentransparenz und Dokumentation<br />
selbstverständlich sein.<br />
Die Finanzkrise hat uns gezeigt, dass der richtige Mix auch in<br />
schwierigen Zeiten gute Ergebnisse bringt: Bleiben Sie cool!<br />
Renate Kewenig ist Mitglied des <strong>VdU</strong> im Landesverband<br />
Rheinland und Mitinhaberin der frauINVEST Anlageberatung.<br />
Darüber hinaus ist sie Vizepäsidentin des Bundesverbandes<br />
deutscher Investmentberater (BVDI e.V.)<br />
Renate Kewenig wurde 1956 geboren, ist verheiratet und<br />
Mutter zweier erwachsener Kinder. Auf der Grundlage<br />
ihres Jurastudiums und der Assistenz in einer kleinen<br />
Vermögensverwaltung gründete sie 1996 – gemeinsam<br />
mit Friederike Fuchs – die frauINVEST Anlageberatung.<br />
Sicherheit von Fonds<br />
Sicherheit hat mehrere Facetten: Einerseits die organisatorische, gesetzlich<br />
geregelte und andererseits die anlagebedingte Sicherheit. In<br />
Deutschland zugelassene Investmentfonds unterliegen eigenen gesetzlichen<br />
Regeln, die die organisatorische Sicherheit gewährleisten:<br />
Das Investmentgesetz schreibt vor, dass sie als Treuhand-Sondervermögen<br />
zu führen sind, getrennt vom Vermögen der Kapitalanlagegesellschaft<br />
und der Depotbank. Selbst im Falle eines Konkurses ist<br />
das Geld der Anleger sicher. Die Transaktionen erfolgen über Anteilscheine,<br />
die Wertpapiere darstellen. Jedem Anleger »gehört« ein Teil<br />
des Fondsvermögens, der durch die Anteilscheine verbrieft ist. Damit<br />
ist die Stellung der Anleger gesichert. Fonds unterliegen zudem der<br />
staatlichen Genehmigung und Aufsicht der BaFin (Bundesanstalt für<br />
Finanzdienstleistungsaufsicht), kaum eine andere Anlageart ist in<br />
dieser Hinsicht so sicher und überwacht.<br />
Bezogen auf die einzelne Anlage kann »sicher« vor allem »möglichst<br />
wenig Schwankung« bedeuten: Hier befinden wir uns im z. B. verzinslichen<br />
Bereich, er bringt bei kurzfristigen Anlagen geringen Ertrag,<br />
der schnell der Steuer unterliegt.<br />
»Sicher« im langfristigen Bereich kann durchaus Aktien bedeuten,<br />
da durch die Investition in Sachwerte ein gewisser Inflationsschutz<br />
besteht und bei stärkerer Schwankung trotzdem langfristig (10 Jahre<br />
und länger) höhere Erträge entstehen. Aktienfonds reagieren entsprechend<br />
der jeweiligen Aktienmärkte, Schwankungen gehören zu<br />
dieser langfristig erfolgreichen Anlageform. Qualität und eigene Ziele<br />
entscheiden über die Art und den Anteil im Vermögen.<br />
38 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
39
uNtErNEHMENSPrAXIS – StruKturwANDEL rECHt, StEuErN uND FINANZEN<br />
Zeitbomben im elektronischen Zeitalter –<br />
zur Aufbewahrung von Rechnungen und Kontoauszügen<br />
dass rechnungen zehn Jahre aufgehoben werden müssen und für<br />
andere dokumente eine aufbewahrungsfrist von sechs Jahren gilt, ist<br />
allgemein bekannt. aber wie sieht das bei elektronischen dokumenten<br />
aus? trifft es hier genauso zu? antworten auf diese Fragen gibt<br />
Ingrid Kruse-Lippert<br />
<strong>VdU</strong>-Mitglied Ingrid Kruse-Lippert ist Diplom-Ökonomin<br />
sowie Steuerberaterin und führt eine eigene<br />
Steuerkanzlei in Hannover. Mehr Informa tionen unter:<br />
www.kruse-lippert.de<br />
In §147 Abs. 6 Ao (Abgabeordnung) heißt<br />
es zum thema Aufbewahrung von elektronischen<br />
Dokumenten: »Sind die unterlagen<br />
[…] mithilfe eines Datenverarbeitungssystems<br />
erstellt worden, hat die Finanzbehörde<br />
im rahmen einer Außenprüfung das<br />
recht, Einsicht in die gespeicherten Daten<br />
zu nehmen und das Datenverarbeitungssystem<br />
zur Prüfung dieser unterlagen zu<br />
nutzen.« Der Betriebsprüfer wird also bei<br />
einer ausgedruckten E-Mail-rechnung sowie<br />
bei elektronisch erzeugten Kontoauszügen<br />
die ursprüngliche E-Mail bzw. den<br />
tatsächlichen Kontoauszug einsehen wol-<br />
len. Sind diese Daten nicht mehr vorhanden,<br />
kann das zu Bußgeldern oder sogar<br />
zu einer Steuerschätzung führen!<br />
auch eine elektronische rechnung muss<br />
deshalb »aufbewahrt«, also gespeichert,<br />
werden und zwar zehn Jahre lang. würden<br />
Sie als unternehmerin die rechnung<br />
ausdrucken, ablegen und die elektronische<br />
Version löschen, ginge die qualifizierte<br />
elektronische Signatur verloren. Dies hätte<br />
zur Folge, dass keine ordnungsgemäße<br />
rechnung im Sinne des umsatzsteuergesetzes<br />
vorliegt und der Vorsteuerabzug nie<br />
hätte geltend gemacht werden dürfen. Im<br />
rahmen einer Außenprüfung würden diese<br />
Beträge samt Verzinsung vom Finanzamt<br />
zurückgefordert. Aus diesem Grund sollten<br />
Sie steuerlich relevante E-Mails grundsätzlich<br />
nicht löschen, sondern im E-Mail-Programm<br />
in speziellen ordnern einsortieren.<br />
Legen Sie am besten für rechnungen,<br />
Auftragsbestätigungen und die sonstige<br />
Korrespondenz unterschiedliche ordner<br />
an und speichern diese am Jahresende in<br />
Archiven. Beim häufig genutzten outlook<br />
funktioniert das zum Beispiel folgendermaßen:<br />
Klicken Sie unter »Datei« auf »archivieren«,<br />
wählen Sie einen ordner aus und<br />
weisen Sie ihm Speicherplatz und Dateinamen<br />
zu, zum Beispiel »rechnungen 2010«.<br />
outlook fasst dann alle Mails in einer persönlichen<br />
ordnerdatei mit der Endung<br />
».pst« zusammen. Haben Sie alle ordner<br />
archiviert, brennen Sie diese auf CD und<br />
nur diese CD händigen Sie dem Betriebsprüfer<br />
während einer Betriebsprüfung aus.<br />
Für den Fall, dass der Prüfer ausnahmsweise<br />
keinen eigenen Laptop mitbringt,<br />
sollten Sie ihm einen PC zuweisen, auf<br />
dem outlook im »urzustand« – also ohne<br />
eine einzige empfangene und gesendete<br />
Mail – installiert ist. Der Prüfer kann dann<br />
die pst-Dateien von der CD importieren<br />
und Sie laufen keine Gefahr, dass der Prüfer<br />
Zugriff auf die weitere Korrespondenz<br />
Ihres unternehmens hat.<br />
Auch hinsichtlich des so genannten Homeoder<br />
onlinebanking-Verfahrens lauern<br />
vielfältige Fallstricke. Viele wollen bei der<br />
Nutzung dieses Verfahrens gleichzeitig<br />
auf die Aufbewahrung der Kontoauszüge<br />
in Papierform verzichten. Üblicherweise<br />
erhält die am Homebankingverfahren teilnehmende<br />
Bankkundin vom Kreditinstitut<br />
einen Kontoauszug in digitaler Form übermittelt.<br />
Lediglich mit dem Ausdruck dieses<br />
elektronischen Kontoauszugs genügt<br />
der Buchführungspflichtige jedoch nicht<br />
den bestehenden Aufbewahrungspflichten<br />
nach § 147 Ao, da es sich beim elektronisch<br />
übermittelten Auszug um das originär<br />
digitale Dokument handelt. Dies wiederum<br />
bedeutet, dass diese Datei auf einem<br />
maschinell auswertbaren Datenträger zu<br />
archivieren ist. um bestens vorbereitet zu<br />
sein, verfahren Sie am besten wie bei elektronischen<br />
rechnungen und brennen Sie<br />
diese Kontoauszüge am Jahresende auf<br />
eine Archiv-CD, die Sie entsprechend über<br />
den Zeitraum aufbewahren können.<br />
Unternehmensnachfolge in Form der Familienstiftung?<br />
nach einer erfolgreichen Zeit des unternehmertums stellt sich für jede chefin und jeden chef vor dem<br />
eigenen ruhestand die Frage: Wie kann und soll es mit meinem unternehmen weitergehen? neben<br />
einer familieninternen Firmenübergabe und Verkauf ist die dritte Option, nämlich die Familienstiftung,<br />
bislang in deutschland noch wenig verbreitet. Von Rechtsanwältin Maren Jackwerth<br />
Ausgangslage<br />
Eine unternehmerin oder ein unternehmer möchte sich zur ruhe<br />
setzen und plant die unternehmensnachfolge hinsichtlich der unter-<br />
nehmensgruppe. Nehmen wir zum Beispiel eine unternehmerin, die<br />
verheiratet ist und zwei erwachsene Kinder hat. Letztere sind nicht in<br />
dem seit langer Hand im Eigentum der Familie stehenden unternehmen<br />
tätig.<br />
Stiftung als Lösung?<br />
welche unternehmensfortführung favorisiert die unternehmerin? Einen<br />
Verkauf der unternehmung lehnt sie ab. Sie möchte, dass die<br />
Firma unter jetzigem Namen fortlebt und auch in Zukunft sie und ihre<br />
Familie finanziell absichert. Das bislang eingesetzte Management ist<br />
gut aufgestellt.<br />
In diesem Fall ist eine Stiftungslösung anzudenken. Die Familienstiftung<br />
bietet der Stifterin die Möglichkeit, ihre (unternehmerischen)<br />
Ziele auch über den tod hinaus weiter zu verfolgen. Im Gegensatz<br />
zu einer Gesellschaft oder einem Verein gehört eine Stiftung<br />
sich selber, das heißt, es bestehen keinerlei Beteiligungsrechte oder<br />
Mitgliedschaftsrechte. Die Erben werden als finanziell Begünstigte,<br />
als so genannte Destinatäre, eingesetzt. Darüber hinaus können den<br />
Destinatären Kontrollrechte oder sogar auch Mitbestimmungsrechte<br />
eingeräumt werden. Durch eine gute Stiftungslösung können bestenfalls<br />
Erbstreitigkeiten eingeschränkt oder sogar ganz vermieden<br />
werden.<br />
Wie kann dies geschehen?<br />
Die unternehmensgruppe muss bewertet werden, um zu überprüfen,<br />
ob sich die unternehmung überhaupt für eine Stiftungslösung<br />
anbietet. Dafür ist ausreichendes Eigenkapital notwendig und die<br />
unternehmung muss ohne die persönliche Geschäftsführung der<br />
Firmeninhaberin auskommen können. Zudem müssen die unternehmensentnahmen<br />
aus dem jährlichen Gewinn die engen Familienangehörigen<br />
finanziell absichern, um daneben noch gemeinnützige<br />
Zwecke und/oder Mitarbeiterbegünstigungen bedienen zu können.<br />
Die Bewertung kann ergeben, dass die unternehmensgruppe<br />
in ihrer jetzigen Struktur mit diversen Beteiligungsgesellschaften zu<br />
verschlanken ist. Eine mögliche Struktur der Zukunft könnte zum<br />
Beispiel sein, dass eine gemeinnützige Stiftung und eine Familienstiftung<br />
gegründet werden, die Anteile an einer Holding GmbH<br />
halten. Die Holding GmbH führt dann wiederum die Familien AG.<br />
Hintergrund ist, dass die Holding GmbH damit die Ausschüttungen<br />
steuern kann.<br />
Drei Säulen der finanziellen Absicherung<br />
Nach der Bewertung wird steuerlich ermittelt, welche unternehmensanteile<br />
die gemeinnützige und welche die Familienstiftung halten sollte,<br />
wobei bei Bedarf der größere teil des unternehmensgewinns als<br />
erste finanzielle Säule den Familienangehörigen als Destinatären der<br />
Familienstiftung zufließen kann.<br />
Die gemeinnützige Stiftung kann zudem maximal ein Drittel ihrer<br />
Erträge auch an die Stifterin und deren engste Angehörige für einen<br />
angemessenen unterhalt auskehren. Diese zweite finanzielle Säule<br />
sollte jedoch nur zusätzlich zu den Ausschüttungen über die Familienstiftung<br />
genutzt werden, da noch immer nicht rechtlich eindeutig<br />
geklärt ist, was unter einem angemessenen Lebensstandard zu verstehen<br />
ist.<br />
Als dritte Säule zur finanziellen Absicherung der Familie sollten<br />
teile des (privaten) Vermögens vorerst der Stifterfamilie verbleiben.<br />
Fazit<br />
Rechtsanwältin Maren Jackwerth<br />
Kanzlei Jackwerth, Düsseldorf,<br />
ist stellvertretende Landesverbandsvorsitzende<br />
Rheinland und<br />
ihre Schwerpunkte sind u. a.:<br />
Erbrecht, Unternehmensnachfolge<br />
und Stiftungs- sowie Vereinsrecht<br />
Auch wenn eine unternehmensnachfolge mit einer Stiftungslösung<br />
intensiv geplant werden muss, so stellt diese Form gerade auch bei<br />
mittelständischen unternehmen eine gangbare Möglichkeit dar, die<br />
in der Beratungspraxis bislang immer noch viel zu wenig Beachtung<br />
findet.<br />
40<br />
<strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
41
INtErNAtIoNAL<br />
58. FCEM World Congress Florenz<br />
in diesem Jahr fand der World congress<br />
des weltweiten Verbandes von unterneh-<br />
merinnen (Fcem) vom 19. bis 23. Oktober<br />
in Florenz statt, ausgerichtet vom italieni-<br />
schen unternehmerinnenverband aidda.<br />
unter dem motto »new eco – how Wo-<br />
men Face the new economy and eco-<br />
logy« tauschten sich unternehmerinnen<br />
aus der ganzen Welt aus und genossen<br />
Die Fotos wurden freundlicher Weise<br />
von den Teilnehmerinnen<br />
Dr. h.c. Karin van Mourik, Britta<br />
Linnemann und Birgit Kemphues<br />
sowie Julia Weisberg zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
ganz nebenbei das rahmenprogramm in<br />
der hauptstadt der toskana und die kulturelle<br />
Vielfalt der internationalen teilnehmerinnen.<br />
Das Schwerpunktthema fand nicht zuletzt<br />
Ausdruck in den Sitzmöbeln auf dem Podium.<br />
Sessel und tische aus gepresster<br />
Pappe machten das thema Nachhaltigkeit<br />
optisch und haptisch erfahrbar. Vielfach<br />
merkten die referentinnen und referenten<br />
aus allen Landesteilen der welt in ihren<br />
Vorträgen u. a. an, dass Arbeitsplätze<br />
im Bereich der erneuerbaren Energien und<br />
umweltindustrien gerade für Frauen besonders<br />
attraktiv seien. Vor allem deshalb, weil<br />
Frauen häufig einen viel direkteren Kontakt<br />
zu umweltthemen hätten und die Bedeutung<br />
von Nachhaltigkeit als Konsumentinnen<br />
und Arbeitnehmerinnen höher bewerteten<br />
als Männer, stellte beispielsweise<br />
Anna Maria tarantola, stellvertretende Generaldirektorin<br />
der Banca d'Italia, heraus.<br />
Insgesamt waren die fünf tage geprägt von<br />
einem intensiven internationalen Austausch<br />
und der unternehmerischen Vernetzung<br />
unte r den teilnehmerinnen.<br />
Im April 2011 findet das World Committee<br />
Meeting auf Mauritius statt. Dabei wird<br />
u. a. die Wahl der neuen FCEM-Präsidentin<br />
auf der Tagungsordnung stehen.<br />
Anzeige<br />
WEConnect Europe schafft <strong>Unternehmerin</strong>nen<br />
bessere Chancen auf dem Markt<br />
ein bericht von Dr. Dagmar Steinmetz, Vdu- und Vit-mitglied, Fcem secretary General<br />
Weconnect ist die weltweit führende in-<br />
itiative für eine globale anbietervielfalt<br />
(supplier diversity), die mit überzeugender<br />
Kraft das Ziel verfolgt, die von Frauen geführte<br />
unternehmen als Lieferanten an die<br />
multinationalen Gesellschaften und regierungen<br />
zu vermitteln.<br />
obwohl Frauen weltweit ca. 25 bis 33 Pro-<br />
zent aller privaten unternehmen der forma-<br />
len wirtschaft besitzen, gehört ihnen weni-<br />
ger als ein Prozent aller Produktionsmittel<br />
und sie bekommen weniger als ein Prozent<br />
der Geschäftschancen, die von den großen<br />
Corporation und regierungen angeboten<br />
werden.<br />
wenn Frauen eine bedeutende rolle beim<br />
Aufbau starker Gesellschaften und nach-<br />
haltiger wirtschaft einnehmen sollen, müs-<br />
sen sie in ihrer Fähigkeit als unternehme-<br />
rinnen bei der Beschaffung des wahren<br />
reichtums angesprochen werden. Aus<br />
dieser Überlegung wurde Ende des Jahres<br />
2009 wEConnect International gegründet.<br />
Die Initiative will den unternehmen in<br />
Frauenbesitz eine nachhaltige wirtschaftliche<br />
Entwicklung erleichtern, in dem sie ihre<br />
wettbewerbchancen um die Geschäftsmöglichkeiten<br />
in der globalen wertschöpfungskette<br />
erhöht. Außerhalb Amerikas<br />
zertifiziert wEConnect International unternehmen,<br />
die sich mindestens zu 51 Prozent<br />
in weiblichem Eigentum befinden und von<br />
einer oder mehreren Frauen geleitet bzw.<br />
kontrolliert werden. wEConnect International<br />
erleichtert unternehmerinnen auf dem<br />
globalen Markt sich zu begegnen, gemeinsame<br />
Geschäfte anzubahnen und abzuwickeln,<br />
sowie ihre Geschäfte wachsen zu<br />
lassen.<br />
Nach Ausbruch der isländischen Aschewolke<br />
im April, die zur kurzfristigen Stornierung<br />
der vorbereiteten Veranstaltung führte,<br />
konnte »wEConnect« mit einer ersten<br />
Veranstaltung nun am 7. und 8. oktober<br />
in London die Aktivitäten in Europa offiziell<br />
starten.<br />
Zwei lebhafte kreative tage mit 150 interna-<br />
tionalen teilnehmern, davon 75 repräsen-<br />
tantinnen frauengeführter unternehmen,<br />
und ein tolles Programm warteten auf mich:<br />
Vorträge, Diskussionen, workshops (Get<br />
talking) und der Austausch mit multinationalen<br />
unternehmen gehörten ebenso dazu,<br />
wie Empfänge in der uS-Botschaft und im<br />
House of Lords. So wurden gemeinsame<br />
Pläne für die Zukunft entwickelt und die<br />
Gastfreundschaft von Accenture und Ernst<br />
& Young genossen.<br />
An beiden tagen habe ich die Ehre gehabt,<br />
den unternehmerinnen sowie Vertretern mul-<br />
tinationaler Corporation den Vdu, VIt und<br />
Über WEConnect:<br />
das FCEM-Netzwerk vorzustellen. Ich stieß<br />
dabei auf viel Interesse, positive resonanz<br />
und es entstand der Entschluss, zukünftig<br />
stärker zusammen arbeiten zu wollen.<br />
WEConnet arbeitet in einem internationalen Netzwerk, das jährlich eine Kaufkraft von 700 Milliar-<br />
den US-Dollar repräsentiert. Zu den Gründungsmitgliedern zählen u. a. Accenture, Alcatel-Lucent,<br />
AT&T, Boeing, Cisco Systems, Citigroup, Dun & Bradstreet, Ernst & Young, Exxon Mobil, HP, IBM,<br />
Intel, Manpower, Marriott, Motorola, Pfizer, PG&E, Verizon und Walmart. In Europa gehören dazu<br />
auch Mastercard, MSD und American Express. Diese Unternehmen fangen an, ihre globalen Anbieter<br />
zu fördern, von qualifizierten Frauen-Lieferanten ihre Ware zu beziehen, um eine wettbewerbsfähige<br />
und dynamische Wertschöpfungskette zu schaffen, den Gesamtwert zu verbessern, Innovationen<br />
anzutreiben und Nachhaltigkeit zu steigern. Das Portal von WEConnect International soll<br />
eine zentrale Rolle im Handelsnetzwerk spielen, seine Technologie soll den Beschaffungszyklus<br />
verkürzen, beschleunigen und traditionelle Handelsbarrieren überwinden. Diese Online-Ressource<br />
soll die Arbeit im Handel erleichtern, Reisen ersparen und so die Umweltbelastung senken.<br />
Näheres finden Sie unter: www.weconnecteurope.org<br />
42 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
43
INtErNAtIoNAL<br />
World Women's Forum oder<br />
»Davos für Frauen am Ärmelkanal«<br />
ein Konferenzbericht von Dr. Claudia Nagel, Vorsitzende des Landesverbands hessen<br />
seit fünf Jahren findet jeweils im Oktober<br />
in deauville, im norden Frankreichs, das<br />
Global meeting des »Women‘s Forum for<br />
economy and society« statt. die tagung<br />
hat den anspruch, eine art »davos für<br />
Frauen« zu sein und gehört laut Finan-<br />
cial times mittlerweile zu den fünf wich-<br />
tigsten Wirtschaftskonferenzen weltweit.<br />
aude Zieseniss de thuin rief das Forum<br />
ins Leben, nachdem sie sich vor einigen<br />
Jahren in davos anmelden wollte und<br />
noch nicht einmal eine antwort bekam.<br />
als unternehmerin hat sie daraufhin die<br />
dinge selbst in die hand genommen und<br />
nun kann man bewundern, was passiert,<br />
wenn eine selbstbewusste, aktive und gut<br />
vernetzte Geschäftsfrau beschließt, etwas<br />
zu tun!<br />
Als eine von ca. zehn teilnehmerinnen aus<br />
Deutschland war ich gemeinsam mit ande-<br />
ren weiblichen deutschen Geschäftsführe-<br />
rinnen bzw. unternehmerinnen eingeladen<br />
worden. Insgesamt nahmen 1.300 Frauen<br />
aus 80 Nationen an dem diesjährigen Forum<br />
vom 13. bis 15. oktober teil. Da das<br />
treffen in Frankreich stattfand, bestand jedoch<br />
der größte teil aus Französinnen und<br />
ohne meine französischen Sprachkenntnisse<br />
hätte ich mich manches Mal doch ein<br />
wenig verloren gefühlt.<br />
Das diesjährige Global Meeting stand unter<br />
dem obertitel »Change: Make it happen«.<br />
Von Mittwochabend bis Samstagnachmittag<br />
wurde in großen oder kleinen runden<br />
diskutiert, gefeiert und natürlich vor allem<br />
auch »genetworkt« – so dass wir am Ende<br />
dieser drei tage alle völlig erschöpft und<br />
natürlich sehr inspiriert waren. Ein breites<br />
themenspektrum hat zu einer intensiven<br />
Auseinandersetzung mit den aktuellen Veränderungsthemen<br />
dieser welt eingeladen.<br />
Auftakt der Konferenz war ein Empfang<br />
beim Bürgermeister von Deauville, Philippe<br />
Augier. Am Donnerstagmorgen stellte<br />
McKinsey die Ergebnisse einer interessanten<br />
Studie zum thema »women at the top<br />
of Corporations: Making it happen« vor. Die<br />
zentrale Aussage der Studie lautet: ohne<br />
massive unterstützung durch den CEo<br />
gelingt in einer organisation die Zunahme<br />
des Anteils weiblicher Führungskräfte nicht.<br />
Im Anschluss daran haben wir etwas allgemein<br />
über das thema »Change in politics«<br />
gesprochen. Diese Panel-Diskussionen vor<br />
dem Gesamtplenum haben – wie überall auf<br />
der welt – den Nachteil, dass sie doch eher<br />
allgemein gehalten sind und man immer den<br />
Eindruck hat, es sei schon alles einmal diskutiert<br />
und gesagt worden. Aber dabei gewesen<br />
zu sein ist bei einer derartigen Konferenz<br />
auch schon etwas Besonderes.<br />
Im so genannten »Discovery Programm«<br />
wurde anschließend in kleinen runden diskutiert,<br />
z. B. darüber, wie die Zukunft in 15<br />
Jahren aussehen könnte, wenn wir Frauen<br />
mehr Einfluss hätten, oder wie das thema<br />
»Nachhaltigkeit« bei den einzelnen unternehmen<br />
gestaltet wird oder ob die skandinavischen<br />
Länder in der Gleichberechtigung<br />
wirklich weiter sind. In Brainstorming<br />
Sessions wurden Lösungen erarbeitet zu<br />
Fragen der Legitimität von NGos (Nichtregierungs-organisationen)<br />
oder dem Einfluss<br />
von e-politics.<br />
Mit dem »Carties women‘s Initiative<br />
Award« wurden außerdem fünf junge un-<br />
ternehmerinnen – für jeden Kontinent<br />
eine – aufgrund ihrer ungewöhnlichen Geschäftsideen<br />
ausgezeichnet. Manche der<br />
Ideen waren – wie immer – ganz einfach<br />
und haben doch einen nachhaltigen Effekt<br />
auf wirtschaft und Gesellschaft. Eine junge<br />
Frau aus tansania entwickelt und verkauft<br />
z. B. solarbetriebene Leuchten, die<br />
den Kindern abends beim Hausaufgaben<br />
machen helfen sollen und außerdem im<br />
Vergleich zu den herkömmlichen Kerosin-<br />
Lampen keinen zusätzlichen Brennstoff benötigen<br />
und auch nicht das risiko bergen,<br />
dass die Hütte mit dem gesamten Hab und<br />
Gut durch einen Brand vernichtet wird.<br />
Am Freitag standen unter dem Hauptpunkt<br />
»Business Innovation« vor allen Dingen<br />
umweltthemen auf der Agenda, die auch<br />
wieder in den verschiedenen Formen diskutiert<br />
wurden.<br />
Besonders bewegend war ein Ereignis<br />
am Abend: Aimée Mullins wurde im Plenum<br />
interviewt und ich muss zugeben,<br />
selten ein derartig bewegendes Interview<br />
erlebt zu haben. Aimée Mullins hat bereits<br />
im Kleinkindalter durch eine seltene Knochenkrankheit<br />
beide unterschenkel verloren<br />
und trägt seitdem Prothesen, aber<br />
was für welche! Sie hat 14 Paar davon im<br />
Schrank, eines hat Alexander McQueen<br />
(britischer Modedesigner) für sie designt.<br />
Mit einem anderen Paar hat sie weltrekorde<br />
beim 100- und 200-Meter-Lauf und<br />
weitsprung geholt. Aimée Mullins ist außerdem<br />
als Schauspielerin und Model tätig,<br />
eine unglaublich schöne, interessante und<br />
vor allem sehr authentische Frau, die es<br />
geschafft hat, das ganze Plenum völlig in<br />
ihren Bann zu ziehen mit ihrer Bescheidenheit<br />
und Lebensklugheit.<br />
Nach diesem außerordentlichen Erlebnis<br />
stand abends ein großes Fest auf dem<br />
Programm. Auch hier war wieder diese besondere<br />
Stimmung zu spüren, die ich auf<br />
solchen Konferenzen bisher nicht gekannt<br />
habe. Kaum war durch eine elektrisierende<br />
Musik einer afrikanischen Sängerin die<br />
tanzfläche eröffnet, war sie schon bevölkert<br />
– mit Frauen aller Alterskategorien in<br />
schönen Kleidern, die so wunderbar und<br />
fröhlich miteinander getanzt haben, wie ich<br />
es mit Männern ehrlich gesagt noch nie erlebt<br />
habe!<br />
Am Samstagmorgen ging es abschließend<br />
noch einmal im Plenum um die Frage, welchen<br />
Beitrag Frauen in der wirtschaft leisten<br />
können, um an einer Veränderung der<br />
welt – hin zu mehr Gleichberechtigung,<br />
Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit – mitzuwirken.<br />
Dieses thema hat uns natürlich<br />
die ganzen tage immer wieder begleitet.<br />
Leider musste ich am Vormittag das Forum<br />
schon verlassen, weil ich noch einen anderen<br />
termin in der Nähe von Dresden hatte.<br />
und von Deauville nach Dresden zu kommen<br />
ist gar nicht so einfach – aber das ist<br />
eine andere Geschichte.<br />
Abschließend lässt sich sagen, war es eine<br />
interessante Veranstaltung, auf der ich<br />
viele, sehr inspirierende Frauen getroffen<br />
habe. Ich hoffe, dass wir mit den auf dieser<br />
Konferenz getroffenen Ergebnissen wirklich<br />
einen Beitrag leisten konnten, Lösungsansätze<br />
für die Zukunftsthemen zu finden. Die<br />
ausgearbeiteten Ideen sollen auf jeden Fall<br />
in einem Sammelband für die teilnehmerinnen<br />
zusammengefasst und damit natürlich<br />
auch allgemein zugänglich gemacht werden,<br />
so dass dieses Global Meeting vielleicht<br />
tatsächlich etwas Einfluss bekommt.<br />
Weitere Informationen und ein Rückblick auf das<br />
diesjährige Treffen finden Sie unter:<br />
www.womens-forum.com<br />
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44 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
45
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4. <strong>Unternehmerin</strong>nentag in Alexandria<br />
so viele internationale Gäste wie am 23.<br />
Oktober 2010 gab es beim unterneh-<br />
merinnentag in alexandria noch nie. die<br />
insgesamt 22 unternehmerinnen und<br />
hauptamtlichen kamen aus Verbänden<br />
und Kammern aus indien, nepal, bhutan,<br />
bangladesh, südafrika, tansania, syri-<br />
en und deutschland. im mittelpunkt der<br />
tagung standen die Fragen, wie können<br />
VIT-Tagung 2011<br />
bei der letzten sitzung des Vit board im<br />
september in hannover wurde u. a. auch<br />
ein termin festgelegt für die nächste Vit<br />
tagung in 2011.<br />
unter dem Motto »VIT BRINGT MEHR –<br />
Netzwerken fängt mit kommunizieren an«<br />
wird sich die VIt Community vom 18. bis<br />
20. Februar 2011 in der Nähe von Frankfurt<br />
am Main in angenehmer Atmosphäre<br />
treffen, mit einander konstruktiv arbeiten<br />
und die Gelegenheit nutzen, sich untereinander<br />
über die Geschäfte auf internationaler<br />
Ebene auszutauschen. während der<br />
tagung wollen die VIt-Mitglieder gemeinsam<br />
interkulturelles Know-how erarbeiten<br />
sprich die Do’s und Dont’s im internationalen<br />
umgang. Außerdem ist ein workshop<br />
vorgesehen mit einer professionellen<br />
trainerin zum thema »Selbstmarketing<br />
und Auftrittspräsenz«.Abgesehen von dem<br />
Netzwerken und dem Austausch mit einander<br />
werden sich die teilnehmerinnen am<br />
Abend auch noch humorvoll unterhalten<br />
lassen zum thema »Lizenz zum Zicken«.<br />
Selbstverständlich sind bei der VIt-tagung<br />
2011 auch unternehmerinnen willkommen,<br />
die an VIt interessiert sind und bei der VIt<br />
Community »reinschnuppern« möchten.<br />
Falls Interesse besteht, setzen Sie sich<br />
gerne mit Christiane Hauck (vdu@serex.de)<br />
in Verbindung. Anmeldeschluss ist der<br />
7. Januar 2011.<br />
Von Lisa Heermann, Program manager businesswomen Partnership Programm in Kairo<br />
unternehmerinnen von einander lernen<br />
und wie können sie ihre netzwerke gestalten,<br />
um für möglichst viele mitglieder<br />
attraktiv zu sein?<br />
Neben offiziellen Ansprache gab es zwei<br />
internationale workshops: Im ersten ging<br />
es um die »rolle deutscher unternehmerinnen<br />
arabischer Herkunft und ihr Beitrag<br />
für die Entwicklung in ihren Heimatländern.«<br />
Der zweite workshop behandelte<br />
das thema »Kammer – und Beratungsnetzwerk<br />
für unternehmerinnen – ein Beispiel<br />
internationaler unternehmerinnen<br />
Kooperation«. Hierbei stand der Austausch<br />
untereinander, in den unternehmerinnenverbänden<br />
aus Ägypten, Nepal und Südafrika,<br />
im Vordergrund. Die unternehme-<br />
1. Internationales <strong>Unternehmerin</strong>nenforum<br />
Der Vdu organisierte in Zusammenarbeit mit Global Project Partners<br />
e.V. vom 24. bis zum 27. November 2010 in Berlin das 1. Internationale<br />
unternehmerinnenforum und es stieß auf großes Interesse:<br />
Mehr als 100 unternehmerinnen reisten aus 24 verschiedenen Ländern<br />
an. Ziel des gemeinsamen Forums, das vom Bundesministerium<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)<br />
unterstützt wurde, war es, die Vernetzung der verschiedenen organisationen<br />
und unternehmerinnen untereinander zu fördern und<br />
erstmals einen Erfahrungsaustausch in solch einem rahmen zu<br />
ermöglichen. Nach einem get-together am Abend des 24. in der<br />
Botschaft der republik usbekistan, folgten am 25. und 26. Novem-<br />
rinnen sprachen darüber, wie sie in ihren<br />
Ländern die Verbandsarbeit organisieren,<br />
wie sie themen entwickeln und umsetzen<br />
können. Der unternehmerinnentag endete<br />
mit einem Plenum zum thema »Etikette«.<br />
Dieser teil wurd e gemeinsam von Vdu- und<br />
VIt-Mitglied Jean Elsner und ragaa El Ga-<br />
dawy gestaltet und erfreute sich allergrößten<br />
Zuspruchs durch das Publikum. Jean Els-<br />
ber im Haus der Deutschen wirtschaft der Eröffnungsauftakt und<br />
verschiedene, praxisnahe workshops. Nach einer Begrüßung durch<br />
Vdu-Präsidentin Petra Ledendecker hielt Gudrun Kopp, Parlamentarische<br />
Staatssekretärin im BMZ, die Eröffnungsrede. In einem der<br />
zahlreichen workshops stellte Vdu-Geschäftsführerin Carlotta Köster-Brons<br />
das Projekt »Stärkere Präsenz von Frauen in Aufsichtsgremien«<br />
den internationalen Zuhörerinnen vor und Vdu-Mitglieder wie<br />
Jean Elsner und Cornelia Sperling gaben in den Praxisforen ihre Erfahrungen<br />
an die teilnehmerinnen weiter. Den Ausklang der tagung<br />
bildeten politische treffen mit Vertretern des Deutschen Bundestags<br />
und ein kulturelles rahmenprogramm.<br />
ner brillierte mit britischem understatement<br />
sowie Humor und ragaa El Gadawy ist als<br />
bekannte ägyptische Schauspielerin ein<br />
Publikumsmagnet.<br />
Eine ausführliche Berichterstattung über den Unter-<br />
nehmerinnentag finden Sie online unter: www.vdu.<br />
de/international/vdu_international_team/berichte<br />
Dank an Jean Elsner,<br />
links Dr. Azza Mahfouz, Vorstand ABWA<br />
v.l.n.r. sitzend: Dr. Ragaa Abdou<br />
(Präsidentin ABWA); Abdel-Salam<br />
El-Mahgoub (Minister of Local Development),<br />
Ali Moselhy (Minister of Social<br />
Affairs) Adel Labib (Governor of Alexandria)<br />
und Jean Elsner (<strong>VdU</strong>)<br />
46 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
47
AuS DEM VErBAND<br />
<strong>VdU</strong>-Historie – zwei langjährige<br />
<strong>Unternehmerin</strong>nen feierten Geburtstag<br />
Zwei 90. Geburtstage langjähriger mitglieder nehmen wir zum anlass, um sie ihnen in kurzen Portraits<br />
ein wenig näher vorzustellen. Dr. Ruth Bodack-Christian ist mitglied im Landesverband ruhrgebiet und<br />
Lisa Dräger im Landesverband hamburg/schleswig-holstein. Von Johanna Ahlmann und Pia Wetzorke<br />
Als promovierte Diplomkauffrau und Mitgeschäftsführerin mit Ein-<br />
zelprokura der wilhelm Christian KG wurde dr. ruth bodack-<br />
christian am 28. September 1964 in die damalige Vereinigung von<br />
unternehmerinnen (Vvu) aufgenommen. Zu dieser Zeit hieß der<br />
heutige Landesverband ruhrgebiet noch »Industriegebiet«. Im Jahr<br />
1967 erfolgte im Vvu die Berufung in den Landesausschuss In-<br />
dustriegebiet, dessen Landesverbandsvorsitzende sie von 1969<br />
bis 1975 war. Im Jahr 1971 war Dr. Bodack-Christian außerdem<br />
Mitglied des Pr-Ausschusses der Vvu. Aufgrund ihrer beruflichen<br />
Verpflichtungen konnte sie diese Funktion nicht länger zusätzlich<br />
zu ihrer ehrenamtlichen tätigkeit als Landesverbandsvorsitzende<br />
ausführen. Des weiteren nahm sie an einer Studienreise der Vereinigung<br />
nach Moskau teil.<br />
Frau Dr. Bodack-Christian blieb dem jetzigen Vdu auch nach ihrer<br />
aktiven unternehmerinnentätigkeit sehr verbunden und ist für viele<br />
unternehmerinnen im ruhrgebiet eine wertvolle ratgeberin. So<br />
nahm sie auch sehr gern die Glückwünsche des Verbandes Ende<br />
oktober zu ihrem 90. Geburtstag entgegen.<br />
In die Zeit ihres Landesverbandsvorsitzes fällt ein Schreiben an den<br />
damaligen Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />
(BDA), Dr. Hanns Martin Schleyer. Es dokumentiert<br />
sehr gut den Zeitgeist, der in den 1970er Jahren vorherrschte.<br />
Frau Dr. Bodack-Christian merkte in ihrem Brief an, dass unternehmerinnen,<br />
die in der BDA mit ihren Firmen angeschlossen waren,<br />
in der Anrede von BDA-Schreiben nur in der männlichen Form angesprochen<br />
wurden. Ein Zitat aus Dr. Bodack-Christians Schreiben<br />
vom 28. Mai 1974: »…Nur ist mir unverständlich, daß Sie nicht<br />
auch die »Kolleginnen« ansprechen, zumal Sie, sehr geehrter Herr<br />
Dr. Schleyer, über unsere Präsidentin, Frau Dr. Joens, die Vereinigung<br />
von unternehmerinnen e.V. kennen. […] Deshalb meine ich,<br />
daß man sie sowohl der Form als auch der Sache wegen in der<br />
Anrede bedenken sollte – […].«<br />
Die Antwort von Dr. Hanns Martin Schleyer folgte nicht einmal zwei<br />
wochen später am 10. Juni 1974. »...Leider haben Sie mit Ihrem<br />
Monitum nur allzu recht! Da haben also einige gestandene Männer<br />
einige Mühe aufgewendet, um einen möglichst überzeugenden<br />
Brieftext zu erfinden – um dann schon in der Anrede der Adressaten<br />
die Adressatinnen ganz einfach zu vergessen. woraus Sie, gnädige<br />
Frau, ersehen mögen: Hier gibt es keine Ausrede, keine Erklärung,<br />
hier gibt es nur die Bitte um Nachsicht, daß dies geschehen ist und<br />
die Versicherung, daß es nicht wieder vorkommen soll!« Frau Dr.<br />
Bodack-Christians Anmerkung wurde zu einem großen Erfolg für<br />
die »Kolleginnen« der Bundesvereinigung, die seitdem persönlich<br />
angesprochen wurden.<br />
Ende Oktober übergab eine Delegation von <strong>VdU</strong>-Mitgliedern des Landesverbands<br />
Ruhrgebiet Dr. Ruth Bodack-Christian die Glückwünsche des<br />
gesamten <strong>VdU</strong> zu ihrem runden Geburtstag. Rechts im Bild Dr. Gudrun<br />
Doering-Striening.<br />
Im August konnte Lisa dräger an ihrem Geburtstag im rahmen<br />
einer großen Feierstunde im Lübecker rathaus nicht nur die Glückwünsche<br />
von Bürgermeister und stellvertretendem Stadtpräsident<br />
der Hansestadt entgegennehmen, sondern auch von Anke wiek,<br />
die die besonderen Glückwünsche des gesamten Vdu überbrachte.<br />
Dem Verband ist Lisa Dräger am 5. April 1966 beigetreten, in<br />
die damalige Landesgruppe Holstein. Sie ist also seit mehr als 44<br />
Jahren Vdu-Mitglied.<br />
Als Ehefrau des Industriellen Dr. Heinrich Dräger, der in dritter Generation<br />
die Drägerwerke in Lübeck leitete, lernte sie Anfang der<br />
1950iger Jahre Vdu-Gründerin Käte Ahlmann in rendsburg kennen,<br />
mit der sie und ihr Mann fortan nicht nur auf beruflicher Ebene,<br />
sondern auch freundschaftlich verbunden waren.<br />
Käte Ahlmann mit ihrer starken unternehmerischen Persönlichkeit<br />
war für Lisa Dräger ein leuchtendes Vorbild. Als Ende der 1960iger<br />
Jahre ihre vier Kinder weitestgehend erwachsen waren, widmete<br />
sie sich in zunehmendem Maße den Belangen der Firma und setzte<br />
sich besonders für soziale und kulturelle Projekte der Stadt Lübeck<br />
ein. ob Schüler- oder Jugendprojekte oder kulturelle Einrichtungen<br />
wie die Museen Drägerhaus, Behnhaus und Buddenbrookhaus<br />
oder die Lübecker universität und Fachhochschule, in sehr vielen<br />
Bereichen des öffentlichen Lebens engagierte sich Lisa Dräger in<br />
den vergangenen Jahrzehnten für die Hansestadt, die ihr 2005 für<br />
ihre Verdienste den höchsten orden der Stadt, die goldene Ehrengedenkmünze<br />
»Bene Merenti« verlieh – als erster Frau seit der<br />
Schaffung der Auszeichnung im Jahre 1835.<br />
Besonders freute sich Lisa Dräger als ihre tochter Johanna 1978<br />
Juliane Löschs Sohn (Schwiegertochter von Käte Ahlmann und<br />
ebenso Vdu-Gründungsmitglied, wir berichteten in Ausgabe<br />
1/2010) und Enkelsohn Käte Ahlmanns, Hans-Julius Ahlmann, heiratete.<br />
Sie zogen 1981 nach rendsburg, wo er das unternehmen<br />
ACo von seinem onkel Severin Ahlmann sukzessive übernahm. In<br />
dem weltweit agierenden Familienunternehmen sind seit diese m<br />
Jahr ebenfalls die beiden ältesten Enkel Lisa Drägers, zugleich<br />
auch die beiden urenkel Käte Ahlmanns, mit in der Geschäftsleitung<br />
tätig. Als man in den 1950iger Jahren freundschaftlich miteinander<br />
verkehrte, hätte das wohl niemand der Beteiligten für möglich<br />
gehalte n.<br />
Lisa Dräger im Lübecker Rathaus anlässlich<br />
ihres Geburtstagsempfangs.<br />
In der 1. Reihe: Lisa Dräger (rechts) mit ihrer Tochter Johanna<br />
Ahlmann im Kreise der großen <strong>VdU</strong> Familie im April 20005, u.a.<br />
sind in der 2. Reihe Hans-Julius Ahlmann und Rosely Schweizer<br />
(<strong>VdU</strong> -Mitglied und Enkelin Käte Ahlmanns) zu sehen.<br />
2. Auflage der Käte Ahlmann Biografie erschienen<br />
Das Interesse an der Ausnahmeunternehmerin, die im Jahr 1954<br />
den <strong>VdU</strong> gründete, ist ungebrochen. Aufgrund der positiven Resonanz<br />
ist die Biographie über Käte Ahlmann nun in der 2. Auflage im<br />
Wachholtz Verlag erschienen.<br />
Die Historikerin und Journalistin<br />
Felicitas Glade schildert Käte<br />
Ahlmanns Leben und zugleich<br />
die Entwicklungen der deutschen<br />
Wirtschaftsgeschichte von der<br />
Kaiserzeit bis in die 1960er Jahre.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.wachholtz.de<br />
Felicitas<br />
Glade<br />
KÄTE<br />
AHLMANN<br />
48 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
49<br />
EinE BiographiE<br />
Wachholtz
AuS DEM VErBAND<br />
Reisebericht:<br />
»Auf den Spuren der Bauhaus-Frauen«<br />
Von Martina Teichelmann, Landesverbandsvorsitzende Rheinland<br />
Die Landesverbände Rheinland und Ruhrgebiet pfle-<br />
gen seit einigen Jahren die schöne Tradition von<br />
<strong>Unternehmerin</strong>nenreisen. In diesem Jahr führte der<br />
Ausflug unter dem Motto »Auf den Spuren der Bauhaus-Frauen«<br />
im September nach Weimar.<br />
Es war keine einfache Aufgabe, die Dr. Gudrun Do-<br />
ering-Striening sich gestellt hatte: Den Bogen zu<br />
spannen von Hildegard von Bingen, dem Thema der<br />
Reise vor zwei Jahren, zu den Bauhaus-Frauen in<br />
Weimar. Wir wissen nicht genau wie sie es macht,<br />
aber wieder mal war es Dr. Gudrun Doering-Striening<br />
gelungen, alles was Rang und Namen hat, für<br />
uns einzuspannen.<br />
Durch viele Informationen im Vorfeld der Reise<br />
waren wir alle bestens vorbereitet und unterwegs<br />
wurden wir gleich richtig eingestimmt: Unter zu<br />
Hilfenahme von Keksen lernten wir die Formen- und<br />
Zeichensprache des Bauhauses kennen und Rotkäppchensekt<br />
mit Mokka-Geschmack machte deutlich, dass<br />
wir auf der Reise in den Osten der Republik waren.<br />
In Weimar begannen wir unser eng gestecktes Programm<br />
mit einem Spaziergang vom Hotel, gelegen in<br />
einem herrlichen Villenviertel, durch den Park an<br />
der Ilm zur Anna Amalia Bibliothek in der Innenstadt.<br />
Diese - durch einen Brand im Jahr 2004 bekannt<br />
gewordene - Bibliothek ist ein echtes Kleinod<br />
und zeigt uns, was »Frauenpower« auch schon im<br />
17. Jahrhundert leisten konnte. Dank einer separaten<br />
Führung hatten wir Zeit, Muße und Raum, dieses<br />
Wunderwerk ausgiebig zu betrachten und uns auf die<br />
kunstorientierte Grundstimmung, die Weimar seit<br />
Jahrhunderten prägt und bis heute beeinflusst, einzustimmen.<br />
Die Fortsetzung fand dieser Auftakt am Abend, als<br />
wir einen ausgezeichnet recherchierten Vortrag von<br />
Frau Dr. Annette Seemann genießen durften: »Von<br />
den Zeichenschulen zur Zeit Goethes zur Bauhausschule«.<br />
Erstaunlich wie es immer vom Wohlwollen<br />
der Männer abhing, wie wir Frauen uns entwickeln<br />
durften! (Hinweis: Auf der Internetseite des Landesverbands<br />
Ruhrgebiet ist der Vortrag für alle<br />
zugänglich als Dokument eingestellt worden.) Der<br />
Tag hatte einen sehr besonderen Ausklang in der<br />
Kirche von Gelmeroda. Die Kirche, eines der Lieblingsmotive<br />
von Lyonel Feininger, empfing uns in<br />
den Abendstunden in ihrer ungewöhnlichen Lichtkunst,<br />
die die skulpturale Gestalt des Gebäudes,<br />
heute Autobahnkirche, weithin sichtbar macht. Unser<br />
Begleiter an diesem beeindruckenden Ort war in<br />
mehrfacher Hinsicht der richtige Mann am richtigen<br />
Platz: Dr. Felix Leibrock, seines Zeichens Krimis<br />
schreibender Pfarrer und bis Ende 2007 Kulturdirektor<br />
in Weimar, erzählte spannend als Augenzeuge<br />
vom Brand der Anna-Amalia-Bibliothek. Sein Weimar-<br />
Krimi, den jede von uns mit Widmung überreicht<br />
bekam, hat genau dieses Ereignis zum Dreh- und<br />
Angelpunkt und kostete manch eine von uns einen<br />
gehörigen Teil des Nachtschlafes! Dabei war diese<br />
Nachtruhe ganz besonders gesegnet, denn in der<br />
Kirche hatten wir uns mit Dr. Leibrock spontan zum<br />
Abendgebet entschlossen.<br />
Der Folgetag begann mit einem dreistündigen Stadtrundgang:<br />
Ulrike Müller, Verfasserin eines Buches<br />
über die Bauhaus-Frauen, führte uns mit beeindruckender<br />
Orts-, Geschichts- und Sachkenntnis.<br />
Durchaus kritische Fragestellungen begleiteten<br />
diesen Spaziergang: Warum finden sich an den Wohnund<br />
Atelierhäusern der Bauhaus-Frauen keine Hinweis-Schilder,<br />
wohl aber an denen der Männer? Warum<br />
gibt es im Bauhaus-Museum fast keine Exponate<br />
von Frauen? – waren nur einige davon.<br />
Nach einer Mittagspause mit Thüringer Rostbrat-<br />
wurst »auf der Hand« und bei strahlendem Sonnen-<br />
schein ging es ins Goethe-Nationalmuseum. Prof.<br />
Christoph Stölzl, ein Neffe von Bauhaus-Meisterin<br />
Gunta Stölzl, erzählte uns aus dem Leben »dieser<br />
besonderen Tante«. Sehr beeindruckend war seine<br />
Schilderung, wie es nach der Zerschlagung des<br />
Bauhauses in Deutschland ausschließlich den Männern<br />
gelungen war, im Gegensatz zu den zu dieser<br />
Epoche gehörenden Frauen, eine Bauhaus-Karriere<br />
zu machen. In der ersten Ausstellung 1938 in New<br />
York tauchten beispielsweise keine Frauen auf und<br />
die Weberei - Frauendomäne des Bauhauses - wurde<br />
nicht einmal erwähnt. Auch seiner Tante, die<br />
bis 1936 mit Arieh Sharon verheiratet war, ging<br />
es nicht anders. Sharon machte weltweit Karriere<br />
als Architekt, sie hingegen geriet für Jahrzehnte<br />
in Vergessenheit. Ein weiteres Beispiel ergänzte<br />
Frau Dr. Bestgen, Abteilungsleiterin »Bauhaus« der<br />
Stiftung Weimarer Klassik. Denn bis heute stellt<br />
sich die Frage, ob nicht federführend Ise Gropius<br />
statt ihres Mannes Walter Gropius, die PR und die<br />
Mittelbeschaffung für das Bauhaus zu verantworten<br />
hatte.<br />
Der Programmpunkt am Abend führte uns nach Schloss<br />
Kochberg: Einst Landsitz der Familie von Stein ist<br />
es heute besonders wegen seines Liebhabertheaters<br />
ein beliebtes Ausflugsziel. Goethes Briefe an seine<br />
Freundin Charlotte von Stein wurden in dieser<br />
herrlichen Kulisse vorgelesen – von keiner Geringeren<br />
als der Ur-Ur-Ur-Enkelin der Charlotte von<br />
Stein, Silke Gablenz-Kolakovic. Als Vorstandsvorsitzende<br />
der Freunde des Liebhabertheaters Schloss<br />
Kochberg e. V. ist es ihr gelungen, den Betrieb und<br />
die Unterhaltung dieses Kleinods im Wesentlichen<br />
aus selbst erwirtschafteten Mitteln zu bestreiten.<br />
Der letzte Tag hatte ein weiteres Highlight parat:<br />
Ein Besuch im Haus von Margarete Reichardt. Die<br />
Schülerin von Gunta Stölzl, später selbst Meisterin<br />
der Weberwerkstatt des Bauhauses, lebte und<br />
arbeitete in Erfurt, wo ihr Haus bis heute unverändert<br />
erhalten ist und von drei Damen - eine<br />
davon Reichardt-Schülerin - als Museum betrieben<br />
wird. Ein Kleinod, leider sehr versteckt und wenig<br />
professionell vermarktet. Vor unseren Augen entstanden<br />
in der Weberei wundervolle Stücke, voller<br />
Kaufdrang sahen wir diese besonderen Werke schon<br />
auf heimischen Tischen und Stühlen, doch leider<br />
wurde unsere Hoffnung enttäuscht: Außer einigen<br />
Postkarten war nichts käuflich zu erwerben.<br />
Voller neuer Eindrücke traten wir von hier aus<br />
die Heimfahrt an. Wir sind uns nun bewusst, was<br />
vorausschauende Landesführung vor Jahrhunderten<br />
bis heute bewirken kann, in dem Kultur und Künste<br />
gefördert werden und wie reich an Kulturschätzen<br />
deshalb bis heute das Land Thüringen ist. Und wir<br />
haben erlebt, wie gut es, mit wenigen Ausnahmen,<br />
gelingt, diese Kulturschätze zu verwerten, zu vermarkten<br />
und dadurch auch zu erhalten. Ein weiterer<br />
Beweis dafür, dass Kultur und Wirtschaft erfolgreich<br />
zusammenwirken können!<br />
50 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
51
AuS DEM VErBAND<br />
Europäische Ratingagentur:<br />
Was hat der Mittelstand davon? müsse mehr wettbewerb geschaffen werden, denn dieser fördere<br />
am Wochenende vom 16. bis 17. Oktober 2010 fand anlässlich der derzeit sehr aktuellen Frage, ob<br />
europa eine eigene ratingagentur braucht und was der mittelstand davon hat, eine mit hochkarätigen<br />
referenten besetzte Veranstaltung in der theodor-heuss-akademie in Gummersbach statt. mit dabei<br />
war Christel Horstmann-Oepping, mitglied des bundesvorstands. Über die Veranstaltung berichtet<br />
Brigitt e Bremer, Leiterin der theodor-heuss-akademie und Vdu-mitglied<br />
Zwar ist die Idee nicht neu und wird seit 20 Jahren debattiert. Es<br />
gab bereits in der Vergangenheit mehrere Initiativen, so z. B. von<br />
der Börsenzeitung, der Deutschen Bank, der Deutschen Börse,<br />
McKinsey, Bertelsmann und der Euroratings AG mit jeweils unterschiedlicher<br />
umsetzung. Aufgrund der weltweiten wirtschaftsund<br />
Finanzkrise, die im Herbst 2008 in den uSA ihren Ausgang<br />
nahm, ist die Frage nach einer eigenen ratingagentur jedoch aktueller<br />
denn je. Bisher führten verschiedene Hindernisse politischer<br />
Natur oder Basel II bzw. zu hohe Eintrittsbarrieren allerdings zum<br />
Scheitern, erläuterte beispielsweise Günther Stur (damaliger Gründer<br />
der Euroratings AG, jetztiger Inhaber von Stur Capital Market<br />
Service) in seinem Vortrag »Missverständnisse um ein europäisches<br />
rating«. Aktuell kommt, laut seiner Meinung, erschwerend<br />
die massive Fehleinschätzung der uS-ratingagenturen hinzu,<br />
wodurch die reputation solcher Agenturen generell beschädigt<br />
würde .<br />
Der Verband deutscher unternehmerinnen e.V. (Vdu) war durch<br />
Christel Horstmann-oepping, Steuerberaterin, bei der tagung<br />
vertreten. Die Diskussionsrunde am Samstagabend befasste sich<br />
mit der Frage, ob der Mittelstand eine europäische ratingagentur<br />
braucht. Neben ihr debattierten Grit Becker (Geschäftsführerin der<br />
Coface rating), Dr. Peter Gloystein (Vorsitzender des Beirats der<br />
Scope Group), Björn Sänger (MdB, FDP) und Jens Schmidt-Bürgel<br />
(Geschäftsführer Fitch ratings) über die Frage »was hat der deutsche<br />
Mittelstand von einer europäischen ratingagentur«.<br />
Welchen Einfluss haben Ratingagenturen<br />
auf den Mittelstand?<br />
ratings der Banken beeinflussen deren refinanzierungskraft und<br />
-kosten. Ein schlechtes rating erfordert eine höhere Eigenkapitalbasis<br />
der Banken und sie zahlen höhere Zinsen zur eigenen refinanzierung.<br />
Dieses beeinflusst wiederum das eigene Kundengeschäft.<br />
Geht es der Bank nicht gut, so leidet der Mittelstand<br />
darunter. Selbst wenn das mittelständige unternehmen blendend<br />
dasteht. Nicht ohne Grund hat man seit Ausbruch der Finanzkrise<br />
Angst vor einem »credit crunch« (deutsch: Kreditklemme). Allein<br />
aus dieser Überlegung heraus, so Christel Horstmann-oepping,<br />
sollte der Mittelstand ein eigenes unabhängiges rating anstreben,<br />
um unabhängig von der Hausbank agieren oder zumindest ihr verhandlungsstark<br />
etwas entgegen halten zu können. Doch sagte<br />
Christel Horstmann-oeping auch, dass bei den kleinen und mittelständischen<br />
unternehmen das Bewusstsein für die Erforderlichkeit<br />
eines ratings noch nicht gänzlich vorhanden ist, geschweige denn<br />
für ein unabhängiges rating einer europäischen Agentur.<br />
Wie könnte eine europäische Ratingagentur aussehen?<br />
Die Experten auf dem Podium waren sich einig, dass eine Stiftung<br />
als rechtform solch einer Agentur keine Lösung darstellt. So sei<br />
nämlich eine Einflussnahme über die Personalpolitik möglich. Viel<br />
wichtiger als die Überlegung einer eventuellen finanziellen Förderung<br />
von öffentlicher Seite wäre für die Podiumsteilnehmer eine<br />
politische und moralische unterstützung. Ihrer Meinung nach sollten<br />
keine Gesetze geschaffen werden, die eine Gründung nur erschweren<br />
und bestehende ratingagenturen stärken. Eine europäische<br />
ratingagentur sollte somit unabhängig und groß genug sein,<br />
so dass sie von der Methodik anerkannt wird, um gegenüber den<br />
bestehen drei Großen uS-Agenturen (Standard Poor's, Moody's<br />
und Fitch) ein Gegengewicht darstellen zu können. Es sollte eine<br />
Agentur mit hoher reputation sein, um schnellst möglich einen<br />
»track record«(dt. Definition: individuelles Investitionsarchiv) zu erhalten.<br />
Nur so habe eine europäische ratingagentur eine Zukunft.<br />
FDP erteilt Absage einer »Europäischen Ratingagentur«<br />
Björn Sänger, Mitglied des Deutschen Bundestages (FDP), wies<br />
auf die Konsequenzen der Finanzkrise hin, die durch die EG-<br />
Verordnung für ratingagenturen Nr. 1060/2009 gezogen wurden.<br />
Sänger kündigte eine Änderung der Verordnung an. Es gehe generell<br />
darum, die Verantwortungskultur im gesamten Finanzsektor<br />
zu fördern. Es mangele nicht an regeln, aber den Handelnden<br />
sei offenbar ein »gewisser Kompass« abhanden gekommen. Es<br />
die Kontrolle untereinander. Die regelungen für ratingagenturen<br />
müssten weiter verbessert werden, machte Sänger auf der tagung<br />
in Gummersbach deutlich.<br />
In seinem Vortag zum thema »Konsequenzen aus der Krise – mit<br />
ratings auf dem weg zu einer neuen Verantwortungskultur« kün-<br />
digte der Politiker an, dass die Bußgeldvorschriften auf die aktu-<br />
elle Marktsituation angepasst werden müssten. Emittenten sol-<br />
len demnach künftig zwei unabhängige ratings vorlegen. ratings<br />
werden als (gesetzliches) Bewertungsinstrument z. B. im Bereich<br />
der Anlagevorschriften für Banken und Versicherungen genutzt.<br />
Bausteine für eine bessere ratingkultur sieht Sänger im Nachweis<br />
der Qualifikation von ratinganalysten durch drei Faktoren:<br />
die Einführung einer Prüfung – analog zu wirtschaftsprüfern –, im<br />
Qualitätsmanagement durch »Peer review« und in der Beweislastumkehr.<br />
Ausweichreaktionen auf die umsetzung der Eu-Verordnung<br />
müssten im Blick behalten werden, schon dies bedinge<br />
eine reform der nationalen Finanzmarktaufsicht. Der Einrichtung<br />
einer neuen europäischen ratingagentur als staatliche Aufgabe<br />
erteilte Sänger eine klare Absage. Er stellte ebenso in Frage, ob<br />
eine »Zerschlagung« der uS-Agenturen die richtige Maßnahme<br />
wäre; die Zerschlagungsdiskussion werde ja auch bei den großen<br />
wirtschaftsprüfungsgesellschaften geführt. Es müsse vielmehr ein<br />
rechtsrahmen geschaffen werden, um mehr wettbewerb zu erzeugen.<br />
Anzeige<br />
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als Fazit der tagung kann festgehalten werden, dass ratingagenturen<br />
als auslöser und Verstärker der Krise zu sehen sind.<br />
Die regulierung sei die Konsequenz: zur Erhöhung der transparenz,<br />
reduktion von Interessenkonflikten, Stärkung der Kontrolle,<br />
Maßnahmen zur internen Führungsstruktur und zu verbesserten<br />
Compliance-Anforderungen. Jede weitere regulierung erschwere<br />
erheblich die Chancen für die Etablierung einer europäischen ratingagentur.<br />
Langfristig ist jedoch aus Sicht des deutschen Mittelstandes<br />
eine weitere – von den uSA unabhängige – ratingagentur<br />
unabdingbar.<br />
Die Theodor-Heuss-Akademie ist eine zentrale Bildungsstätte der Friedrich-Naumann-Stiftung<br />
für die Freiheit. Die Akademie versteht sich als<br />
ein Ort, an dem Diskurse zu aktuellen Herausforderungen der Gesellschaft<br />
geführt, Denkanstöße gegeben und liberale Lösungen gefunden<br />
werden. Es wird ein vielfältiges Angebot an Seminaren und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
angeboten. Hierzu gehören Rhetorik trainings ebenso<br />
wie Fachtagungen mit nationalen wie internationalen Themengebieten.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter:<br />
www.Theodor-Heuss-Akademie.de<br />
D r. B alding e r & P a r t n e r<br />
I n s t i t u t f ü r C o a c h i n g u n d Tr a i n i n g<br />
Dr. Verena Baldinger –<br />
<strong>VdU</strong>-Mitglied seit 1998<br />
Gewinner des MUWIT-<br />
Awards 2009: SAP und<br />
Dr. Baldinger & Partner<br />
als externer Partner<br />
Erbsengasse 26 • D-63654 Büdingen • Telefon +49 (0) 60 42 .96 30-0 • Telefax +49 (0) 60 42 .96 30-20 • institut@baldinger-partner.de • www.baldinger-partner.de<br />
52 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
53
AuS DEM VErBAND<br />
Am 6. oktober 2010 traf sich die Arbeits-<br />
gruppe »Langjährige unternehmerinnen« in<br />
1. <strong>VdU</strong>-Gesundheitskongress<br />
Diese erste Veranstaltung zum thema »Gesundheit« war ein voller<br />
Erfolg. Insgesamt 60 Mitglieder, Interessentinnen und Gäste des<br />
Verbandes kamen auf Einladung der Vdu-Präsidentin Petra Ledendecker<br />
am 5. November 2010 nach Düsseldorf. Der Kongress fand<br />
in Kooperation mit dem European Prevention Center Duisburg (EPC)<br />
unter dem Motto »Prävention und tabuthema Pysche« statt. Neben<br />
Fachvorträgen zu Vorsorge- und Checkup-Medizin gab es auch interaktive<br />
Beiträge. Die beiden Vdu-Mitglieder Dr. Sonja reitz und<br />
Christa Porten-wollersheim zählten ebenfalls zu den referentinnen<br />
und referenten. Die Vorträge finden Sie unter www.vdu.de/aktuelles.<br />
Langjährige <strong>Unternehmerin</strong>nen beim Prix Montblanc<br />
Weiberwiesn 2010<br />
In den letzten 20 Jahren hat sich regine<br />
Sixt Damenwiesn zu eine m treffen be-<br />
deutender Frauen entwickelt. Insgesamt<br />
waren 950 Frauen geladen, unter ihnen<br />
auch einige Vdu-unternehmerinnen. Das<br />
Vdu-Mitglied verfolgt mit ihrer Damenwiesn<br />
auch einen wohltätigen Zweck. Die<br />
anwesenden Damen wurden um finanzielle<br />
Berlin. Das jährliche treffen dient – neben<br />
der Zusammenkunft bei der Jahresversammlung<br />
– dem gegenseitigen Austausch<br />
und der Vernetzung. Eine gemeinsame<br />
Abendveranstaltung rundete das treffen<br />
ab. In diesem Jahr stand der Besuch des<br />
Konzerthauses am Gendarmenmarkt auf<br />
dem Programm. Denn an diesem Abend<br />
wurde zum einen das 15-jährige Bestehen<br />
der »Philharmonie der Nationen« – unter<br />
Leitung von Justus Frantz mit der Interpretation<br />
der 7. Sinfonie von Beethoven – ge-<br />
unterstützung für das Kinderhilfswerk<br />
»regine Sixt Kinderhilfe<br />
e.V.« gebeten. wiesnchefi n<br />
Dr. Gabriele weishäupl , Patri-<br />
zia riekel und alle anwesenden<br />
»Freundinnen« feier ten regines<br />
Sixt' Engagement mit Standing<br />
ovation s.<br />
v.l.n.r.: Christa Porten-Wollersheim,<br />
Prof. Dr. med. Uwe Nixdorf,<br />
Moderatorin Natascha Plankermann,<br />
Petra Ledendecker, Michael Paul Herbst,<br />
Till Hermanns und Dr. Sonja Reitz<br />
feiert, zum anderen in Anwesenheit vieler<br />
prominenter Gäste der »Prix Montblanc«<br />
verliehen. Diesen Musikpreis, der jährlich<br />
an ein herausragendes Nachwuchstalent<br />
vergeben wird, erhielt in diesem Jahr der<br />
erst 13-jährige chinesische Pianist Niu Niu.<br />
Von diesem jungen Ausnahmetalent und<br />
seinem Spiel – werke von Chopin, Beethoven<br />
und Liszt – war das Publikum begeistert.<br />
Auch die langjährigen unternehmerinnen<br />
zeigten sich beeindruckt von diesem<br />
wundervollen Konzertabend.<br />
6. Freiburger Mittelstandskongress 2010<br />
Am 29. September 2010 fand der 6. Freiburger Mittelstandskon-<br />
gress statt. »werte, wertschätzung, wertschöpfung« waren die the-<br />
men in diesem Jahr. Die Vorteile, die mittelständische, insbesondere<br />
Familienunternehmen, besonders in Zeiten der wirtschaftskrise haben,<br />
wurden dabei hervorgehoben. Sehr zu empfehlen ist an dieser<br />
Stelle das Buch »wirtschaftswunder 2010 – Deutschlands Familienunternehmer<br />
erobern die weltmärkte« von der wirtschaftsreporterin<br />
Dr. Inga Michler, die auch einen Vortrag zum thema »Von Querdenkern<br />
und Charakterköpfen« hielt. Die regionalgruppe Freiburg hatte<br />
wieder einen informativen Stand und erfuhr reges Interesse von<br />
zahlreichen Besuchern und interessierten unternehmerinnen. wir<br />
freuen uns schon jetzt auf 2011, denn gleich im Anschluss an den 7.<br />
Mittelstandskongress 2011 findet das Vdu-Mehrländertreffen vom<br />
6. bis 8.oktober 2011 in Freiburg statt!<br />
Anzeige<br />
Eröffnungs-Keynote<br />
der »Talent & Vielfalt 2010«<br />
Vdu-Präsidentin Petra Ledendecker hielt bei der Fachkonferenz am<br />
30. September im Gebäude der Ernst & Young GmbH in Berlin die<br />
Eröffnungsrede. Ange lehnt an das Veranstaltungsthema »Frauen in<br />
Führung – Gender talent Management« referierte Petra Ledendecker<br />
vor einem ausgewählten Kreis von 80 Führunspersönlichkeiten aus<br />
Konzernen und dem Mittelstand über die Frag e »wie wird die wirt-<br />
schaft endlicher weiblicher?«.<br />
Die Firma GRÄFIN ARNIM GMBH bietet das komplette Sortiment von hochwertigem<br />
Perle n- und Edelsteinschmuck zu adäquaten Preisen. Diese können durch den Direktimport<br />
der Ware aus ihren Ursprungsländern sichergestellt werden.<br />
Neben dem Verkauf in dem Bonner Atelier werden bundesweit zahlreiche Ausstellungen<br />
durchgeführt und auch der Kauf im Internet wird angeboten.<br />
Eigenschaften wie Glaubwürdigkeit, Qualität, Flexibilität und Kompetenz charakterisieren<br />
dabei die Marke »GRÄFIN ARNIM« seit über 50 Jahren.<br />
Unsere Öffnungszeiten:<br />
Mo.- Fr. von 9.00 - 17.30 Uhr / Sa. von 9.00 - 14.00 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Ausstellungsorte und Termine sind im Internet abzurufen:<br />
Internet: www.graefin-arnim.de<br />
E-Mail: info@graefin-arnim.de<br />
Gisela Gräfin Arnim<br />
Perlenimport GmbH<br />
Yalovastr. 6, 53177 Bonn,<br />
Tel. 0228-95214-0, Fax -52<br />
54 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
55
AuS DEM VErBAND<br />
Barbara Pollmeier-Langer – 35 Jahre Mitglied im <strong>VdU</strong><br />
barbara Pollmeier-Langer ist eine klassische<br />
unternehmerin und jemand wie sie<br />
prägt die außendarstellung des Vdu und<br />
des Landesverbands Westfalen seit ihrem<br />
eintritt im august 1975. Zusammen mit<br />
Gudrun Grohmann (links) und <strong>VdU</strong>-Mitglied Annabelle<br />
Gräfin von Oeynhausen-Sierstorpff (rechts)<br />
gratulierten Barbara Pollmeier-Langer zu ihrer<br />
35-jährigen <strong>VdU</strong>-Mitgliedschaft.<br />
Große Ehrung für <strong>VdU</strong>-Mitglied Mahi Degenring<br />
am 14. september 2010 wurde Vdumitglied<br />
mahi degenring vor 350 Gästen<br />
aus Politik, Wirtschaft, medien und Gesellschaft<br />
im berliner hotel »adlon Kempinski«<br />
mit dem ehrenpreis »die goldene<br />
nase« ausgezeichnet.<br />
Seit über 30 Jahren verleiht eine ehrenamtliche,<br />
unabhängige Jury unter der Leitung<br />
der Modejournalistin ruth Haber diese<br />
Auszeichnung einer Person, die sich in der<br />
Modeszene besonders hervorgetan hat. Den<br />
Preis erhielten bereits so bekannte Persönlichkeiten<br />
wie Heinz oestergaard, Poco rabanne,<br />
Vivienne westwood oder Nana Kuckuck.<br />
Für ihre »herausragende Kreativität in<br />
der Modestadt Berlin« ehrte Initiatorin ruth<br />
Haber die Designerin Mahi Degenring. Sie<br />
ihrem ersten mann Karl heinz Pollmeier<br />
baute sie die »bäckerei Pollmeier« auf und<br />
erweiterte sie zu einem florierenden Filialunternehmen,<br />
das heute von ihren Kindern<br />
geführt wird.<br />
Nach dem tod ihres Mannes 1982 über-<br />
nahm sie die unternehmensführung – kein<br />
Kunde oder Lieferant hatte je Zweifel, dass<br />
es nicht klappen würde. Dank Barbara<br />
Pollmeier-Langer wurde das Filialnetz weiter<br />
ausgebaut, da sie mit ihrer weitsicht<br />
und unternehmerischem Mut frühzeitig den<br />
Zeittrend erkannte. Anders als ihr Sohn, der<br />
vorsichtiger vorgehen wollte, investierte sie<br />
in eine große maschinelle Produktpalette,<br />
mit dem seither das unternehmen erfolgreich<br />
expandiert.<br />
Mahi Degenring (2.v.l., erste Reihe) mit<br />
Gratulantinnen des <strong>VdU</strong> und ihrer Tochter Shirin<br />
(1.v.l.). <strong>VdU</strong>-Mitglieder v.l.n.r., erste Reihe:<br />
Roswitha Husfeldt, Salka Schwarz, Hede Ohle.<br />
Zweite Reihe: Dr. Gabriela Berndt, Frau<br />
Kubilarow, Dr. Eva-Maria Bönninghoff,<br />
Felicitas Wolff und Stephanie Bschor<br />
verbinde »kreatives Denken mit Professionalität«,<br />
sagte ruth Haber weiter. »Sie entwirft<br />
ihre Mode nicht für den Laufsteg, sondern<br />
für die Frauen«. Mahi Degenring freute sich<br />
sehr über diese Auszeichnung, aber stellte<br />
heraus, dass neben ihr auch das gesamte<br />
über 40-köpfige team den Preis verdient:<br />
»Ich bin sehr gerührt, aber ohne meine Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter hätte ich es<br />
nicht geschafft!«. Ihre Mode entwirft sie in<br />
ihrem Atelier in Nümbrecht im Bergischen<br />
Land. Edle Materialien und zeitlos elegante s<br />
Design prägen die Kollektionen; Blusen,<br />
Strick, Accessoires und Pelzwerk aus eigenen<br />
Atelier-Entwürfen ergänzen perfekt die<br />
outfits. Mahi Degenring betreibt Geschäfte<br />
in Köln, Düsseldorf und Berlin.<br />
Nach 46 Jahren ist sie 2009 aus dem unternehmen<br />
ausgeschieden. Vdu-Mitglied bleibt<br />
sie weiterhin, denn für sie ist der Vdu eine<br />
lebens- und berufsbegleitende Gemeinschaft<br />
von unternehmerinnen in vergleichbaren Situationen<br />
und Herausforderungen.<br />
Ihre Energie, Vitalität und Zuversicht bringt<br />
Barbara Pollmeier-Langer in den Verband ein,<br />
aber gönnt sich ebenso ein Studium Generale,<br />
mit dem sie endlich einmal etwas ganz<br />
für sich tut. »Von Frauen wie dir lebt unser<br />
Verband«, sagte Gudrun Grohmann, LV-Vorsitzende<br />
westfalen bei ihrer Laudatio anlässlich<br />
der urkundenverleihung am 28. August<br />
in Bad Driburg. Sie würdigte dabei den enormen<br />
beruflichen Einsatz und die Lebensleistung<br />
von Barbara Pollmeier-Langer.<br />
<strong>VdU</strong> empfing Dele gationen<br />
aus Kolumbien<br />
und Usbekistan<br />
Am 6. und 7. oktober 2010 besuchten zwei<br />
unternehmerinnendelegationen aus Kolumbien<br />
und usbekistan die Vdu-Geschäftsstelle<br />
in Berlin. Ziel des Besuches der unternehmerinnen<br />
war es, die Verbandsarbeit des<br />
Vdu kennen zu lernen.<br />
<strong>VdU</strong>-Geschäftsführerin Carlotta Köster-Brons<br />
(Mitte) mit kolumbianischen Vertreterinnen.<br />
Golfturnier von <strong>Unternehmerin</strong>nen des <strong>VdU</strong><br />
am 28. August 2010<br />
Von Kristina Tröger, Ladies captian und Landesverbandsvorsitzende hamburg-schleswig-holstein<br />
es ist eine bewährte und sehr beliebte<br />
Vdu-tradition: das alljährlich stattfindende<br />
Golfturnier. doch in diesem Jahr war<br />
vieles anders. schon am Vortag reisten<br />
rund 35 Vdu-unternehmerinnen nicht<br />
nur für die einspielrunde, sondern auch<br />
für das Vdu-sommerfest des Landesverbandes<br />
Westfalen in bad driburg an. Ziel<br />
war das Golfhotel »Gräflicher Park«. das<br />
perfekt organisierte sommerfest bot Gelegenheit<br />
zum Kennenlernen und bei den<br />
»Golffachgesprächen« spekulierte man<br />
nicht zuletzt über das turnier am Folgetag.<br />
So ließen sich einige unternehmerinnen am<br />
Freitag auch nicht durch kühle Augusttem-<br />
peraturen und regen die Chance nehmen,<br />
eine Einspielrunde zu wagen. trotz des re-<br />
lativ schlechten wetters war die Laune gut,<br />
und alle Golferinnen hofften auf einen tro-<br />
ckenen turniertag.<br />
Leider begann der Samstag ebenfalls mit<br />
regen, doch durch die späte Startzeit<br />
konnten wir uns auf der Driving-range für<br />
das Spiel<br />
aufwärmen. Pünktlich um 11.30 uhr begann<br />
das offizielle turnier. Am Start bekam<br />
jede teilnehmerin ein schönes tee-off-Geschenk,<br />
das in diesem Jahr von unseren<br />
Mitgliedern Bigga rodeck und Angelika<br />
Vermeulen gesponsert wurde. Es bestand<br />
aus mehreren Golfbällen, die jede von uns<br />
immer dringend braucht. Martina Bruns<br />
verwöhnte uns zusätzlich mit ihren köstlichen<br />
Printen.<br />
Der Platz stellte sich als spielerische<br />
Heraus forderung dar. Auch wenn das eine<br />
oder andere Mal der Ball nicht dort lag, wo<br />
man es sich vorstellte, – das kommt bei den<br />
Golfern des Öfteren vor – konnte man sich<br />
mit den Blicken über die schön e westfäli-<br />
sche Landschaft erfreuen. Doch das wetter<br />
blieb regnerisch, so dass einige Golferinnen<br />
sogar richtig nass wurden. trotzdem trafen<br />
sich alle Spielerinnen nach der Golfrunde<br />
fröhlich wie immer bei dem bewährten Prosecco-Empfang<br />
im Clubhaus.<br />
Anschließend trafen wir uns zur Siegereh-<br />
rung im Schloss. Nach einem köstlichen<br />
4-Gang-Menü wurde die Siegerehrung in<br />
zwei Klassen von den Ladies Captains<br />
Hannelore Scheele und Kristina tröger<br />
vorgenommen. und die teilnehmenden<br />
Schnuppergolferinnen<br />
versprachen schon für das kommende<br />
Jahr ein richtiges Handicap.<br />
Eine weitere tradition bei diesem<br />
turnier, die von unserer hochverehrten,<br />
leider verstorbenen, Claudia<br />
wenck – die mehr als 25 Jahre Ladies<br />
Captain war – eingeführt wurde, führten wir<br />
auch dieses Mal fort: Jede Spielerin wurde<br />
bei der Siegerehrung bedacht und erhielt<br />
ein Silbergeschenk.<br />
Ladies Captians Hannelore Scheele<br />
und Kristina Tröger<br />
v.l.n.r.: Carola Emmerich,<br />
Georgia Schramm, Marie-Luise Krohn,<br />
Christel Schwarz und Ria Murray<br />
Die Siegerinnen 2010 v.l.n.r.: Edeltraut Haut,<br />
Ulrike Horstmann, Helga Krumbeck<br />
und Barbara Tigges-Mettenmeier<br />
56 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
57
Vdu PErSÖNLICH<br />
Bundesverdientskreuze<br />
für zwei <strong>VdU</strong>-Mitglieder<br />
Im September wurde Dr. Dagmar Braun,<br />
LV-Vorsitzende Mecklenburg-Vorpommern,<br />
durch Bundespräsident Christian wulff das<br />
Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik<br />
Deutschland verliehen. Dr. Dagmar Braun<br />
wurde aufgrund ihres herausragenden Engagements<br />
in den neuen Bundesländern<br />
ausgezeichnet. Gemeinsam mit ihrem Mann<br />
hat sie die »riemser Arzneimittel AG« mit<br />
mehr als 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
und einem umsatz von gut 85 Millionen<br />
Euro aufgebaut. Der Bundespräsident überreichte<br />
ebenfalls Helga Schwedes-Mand<br />
aus dem LV Hessen am 4. oktober das<br />
Bundesverdienstkreuz. Sie wurde1997 als<br />
erste Frau innerhalb der gesamtdeutschen<br />
Einzelhandelsorganisation zur Präsidentin<br />
des Einzelhandelsverbandes Hessen-Nord<br />
gewählt und ihr Anliegen ist es, gewachsene<br />
Strukturen des Einzelhandels zu stärken und<br />
die ländliche Nahversorgung zu verbessern.<br />
Oben: Frau Dr. Braun Unten: Frau Schwedes-Mand<br />
Gewinnerin des<br />
»START-AWARD Niedersachsen 2010«<br />
Vdu-Mitglied Anna Kaleta, Inhaberin des<br />
unternehmens »ProLinguo« in Hannover,<br />
ist studierte Sprachwissenschaftlerin<br />
und wurde mit dem zweiten Platz des<br />
»StArt-AwArD Niedersachsen 2010«<br />
ausgezeichnet. tanja Kühne, LV-Vorsitzende<br />
Niedersachsen, und Petra rangen, LV-Stellvertreterin/<br />
regionalleitung Hannover, gra-<br />
Bundesregierung/Sebastian Bolesch<br />
tulierten Anna Kaleta (Foto: Mitte) zu dieser<br />
Auszeichnung.<br />
Hofmann Personal<br />
gewinnt Ludwig-Erhard-Preis<br />
Die I.K. Hofmann GmbH, die Vdu-Mitglied<br />
Ingrid Hofmann als Alleingesellschafterin gehört,<br />
hat in der Kategorie »Mittlere unternehmen«<br />
den Ludwig-Erhard-Preis gewonnen,<br />
die höchste Auszeichnung für unternehmensqualität<br />
in Deutschland. Der Preis wird<br />
von der Initiative Ludwig-Erhard-Preis e.V.<br />
vergeben, deren Schirmherrschaft das Bundesministerium<br />
für wirtschaft und technologie<br />
übernommen hat. Die Initiative verfolgt<br />
keine kommerziellen Ziele, sondern sieht die<br />
Förderung und Verbreitung unternehmerischer<br />
Spitzenleistung als ihre Aufgabe an.<br />
Victress Role Model Award für <strong>VdU</strong>-Mitglied<br />
Nelly Kostadinova, Inhaberin des Übersetzungs-<br />
und Dolmetschdienstleisters Linguaworld,<br />
ist eine von vier Preisträgerinnen des<br />
6. VICtrESS Awards 2010, bei dem besondere<br />
Frauen in Führungspositionen ausgezeichnet<br />
werden. Die<br />
Jury zeichnete damit<br />
den beruflichen werdegang<br />
der gebürtigen<br />
Bulgarin aus, da<br />
sie als unternehmerin<br />
ihre Kenntnisse und<br />
Erfahrungen an Frauen<br />
weitergibt.<br />
ANGELL Akademie Freiburg<br />
eröffnet neues Gebäude<br />
Antoinette Klute-wetterauer ist Mitglied im<br />
LV Baden/Pfalz-Saar und seit 1986 Akademieleiterin.<br />
Im November konnte sie nach 15<br />
Monaten Bauzeit das neue Schulgebäude<br />
(mit 5.000 Quadratmetern Schulungsfläche)<br />
eröffnen, das 2010 die größte Baustelle der<br />
Stadt war. Durch die umgestaltung entstand<br />
Platz für nun 1.750 Schüler und Studenten<br />
(1986 waren es erst 37) auf dem Campus<br />
der Akademie, der neben der Schule (1.<br />
Klasse bis zum Abitur) auch eine Berufsakademie<br />
und die private Duale Hochschule<br />
IuCE angehört.<br />
<strong>VdU</strong>-Geschäftsführerin ist zertifizierte<br />
»Work-Life-Competence«-Expertin<br />
Carlotta Köster-Brons ist als eine von 18 Beraterinnen<br />
und Beratern aus Kammern, Verbänden<br />
und organisation zur so genannten<br />
»work-Life-Competence«-Expertin durch die<br />
Bertelsmann Stiftung und das Bundesfamilienministerium<br />
qualifiziert worden. Hierfür<br />
nahm die Vdu-Geschäftsführerin über mehrere<br />
Monate hinweg an Schulungsseminaren<br />
teil. Am 10. November wurde Carlotta<br />
Köster-Brons in Berlin die entsprechende<br />
urkunde durch Bundesfamilienministerin Dr.<br />
Kristina Schröder verliehen.<br />
15-jähriges Firmenjubiläum<br />
des Dienstleisters KinderHut ®<br />
Mit einem Familienfest feierte Vdu-Mitglied<br />
rena Fischer-Bremen am 18. September<br />
2010 das 15-jährige Bestehen von Kinder-<br />
Hut®. 1995 wurde es von Inhaberin und<br />
Geschäftsführerin rena Fischer-Bremen<br />
als »Eine-Frau-Betrieb« in Essen gegründet,<br />
mittlerweile arbeitet das unternehmen<br />
an acht Standorten in Nrw sowie in Niedersachsen<br />
und Baden-württemberg und<br />
bietet Arbeitsplätze für rd. 100 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. unternehmensziel<br />
ist es, Eltern und engagierte unternehmen<br />
bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
zu unterstützen, indem es als Partner familienfreundlicher<br />
Firmen arbeitet: Neben der<br />
Beratung bietet KinderHut ® auch die Errichtung,<br />
trägerschaft und den Betrieb von Betriebskindertagesstätten<br />
an.<br />
20 Jahre Gebäude Service<br />
Dessau GmbH (GSD)<br />
1990 gründete Ingrid Ziegert, Mitglied des<br />
LV Sachsen/Sachsen-Anhalt, das unternehmen<br />
GSD. Bereits vier Jahre später<br />
wurden die ersten Lehrlinge bei GSD zum<br />
qualifizierten Facharbeiter ausgebildet. Die<br />
selbst gesteckten Ziele bezüglich der Auf-<br />
tragsabwicklung und die stetig wachsende<br />
Mitarbeiterzahl forderten die bauliche Vergrößerung<br />
des Firmensitzes, so entstand<br />
im Juni 1996 ein Gebäudeneubau. Am 1.<br />
Juli 2010 konnte die gestandene unternehmerin<br />
nun gemeinsam mit ihrer Familie, den<br />
Beschäftigten und langjährigen Geschäftspartnern<br />
ihr 20-jähriges Firmenjubiläum begehen.<br />
STRUCTURA GmbH<br />
feiert 25-jähriges Bestehen<br />
Dipl.-Ing. Katharina Kiss-Müller, Geschäftsführerin<br />
der Structura GmbH und seit<br />
20 Jahren Mitglied des LV württemberg,<br />
stammt gebürtig aus ungarn. Dort arbeitete<br />
die zweifache Mutter als Maschinenbauingenieurin<br />
in einer Männerdomäne. Später<br />
in Deutschland stellte sie die Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf vor ein Problem, so<br />
dass Katharina Kiss-Müller 1985 die Structura<br />
GmbH gründete, um flexibler zu sein.<br />
Die Geschäftsführerin produziert seit zehn<br />
Jahren außerdem in ungarn Maschinen für<br />
den westlichen Markt, unter anderem hydraulische<br />
tafelblechscheren, rettungsbootfallsysteme<br />
und Kräne.<br />
Der <strong>VdU</strong> trauert um verstorbene Mitglieder<br />
Vera Jaenisch ist am 25. Juli 2010 im Alter<br />
von 67 Jahren verstorben. Sie war seit<br />
dem 1. Februar 2004 Mitglied im Vdu-<br />
Landesverband Mecklenburg-Vorpommern<br />
und führte als Alleininhaberin die Congress<br />
Company Jaenisch GmbH.<br />
Georgia schramm war seit dem 10. De-<br />
zember 1997 Mitglied des Vdu und seit<br />
dem 18. Juni 2004 Vorsitzende des Lan-<br />
desverbands Sachsen/Sachsen-Anhalt.<br />
Die stets für den Verband und ihre region<br />
engagierte rechtsanwältin ist am 24. oktober<br />
2010 nach kurzer, schwerer Krankheit<br />
verstorben.<br />
unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und<br />
Freunden der Verstorbenen. wir werden ihr<br />
Andenken in Ehren halten.<br />
Terminhinweise<br />
Die Jahreskalender der Landesverbände erscheinen im Januar 2011.<br />
<strong>VdU</strong>-Jahresversammlung 2011<br />
Reservieren Sie schon in Ihrem Kalender den Termin für die <strong>VdU</strong>-Jahresversammlung vom 26.<br />
bis 28. Mai 2011 in Dresden. Die Veranstaltung findet unter dem Jahresthema »Mittelstand<br />
– Garant für Innovation« statt. Eine entsprechende Einladung samt Programm geht Ihnen im<br />
Frühjahr rechtzeitig zu.<br />
Eröffnungsfeier der FIFA-Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft 2011<br />
Erleben Sie die Eröffnungsfeier und das Eröffnungsspiel mit der deutschen Nationalmannschaft<br />
am 26. Juni 2011 im Berliner Olympiastadion in einer exklusiven Loge. Die <strong>VdU</strong>-Geschäftsstelle<br />
hält hierfür ein Kartenkontingent für Sie bereit. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Anmeldungen<br />
sind möglich unter: info@vdu.de.<br />
Der <strong>VdU</strong> gratuliert langjährigen Mitgliedern zum Jubiläum<br />
15 Jahre<br />
Landesverband Bremen/Weser-Ems<br />
Frau Iffi Wübben<br />
Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein<br />
Frau Christine Lingenfelser<br />
Landesverband Westfalen<br />
Frau Gabriele Voßbeck<br />
Landesverband Württemberg<br />
Frau Doris M. Schönemann<br />
20 Jahre<br />
Landesverband Baden/Pfalz-Saar<br />
Frau Dr. Marianne Vollmer<br />
Landesverband Bayern-Süd<br />
Frau Brigitte Breitenbach<br />
Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein<br />
Frau Elke Timm<br />
Frau Kristina Stabernack<br />
Landesverband Rheinland<br />
Frau Renate Bischoff<br />
Frau Gudrun Balke-Lautenschläger<br />
Landesverband Württemberg<br />
Frau Gerda Weber<br />
Frau Ursula Ida Lapp<br />
25 Jahre<br />
Landesverband Berlin-Brandenburg<br />
Frau Inge Groth<br />
Landesverband Hessen<br />
Frau Monika Kuhn-Temmler<br />
Landesverband Westfalen<br />
Frau Elisabeth J. Rummeling<br />
30 Jahre<br />
Landesverband Rheinland<br />
Frau Cornelia Geppert<br />
Frau Gundula Polei<br />
Landesverband Ruhrgebiet<br />
Frau Eva Hübner<br />
Landesverband Württemberg<br />
Frau Annemie Dylla<br />
35 Jahre<br />
Landesverband Rheinland<br />
Frau Birgit Steffes<br />
Landesverband Ruhrgebiet<br />
Frau Renate Bruch-Berkenkamp<br />
Landesverband Westfalen<br />
Frau Barbara Pollmeier-Langer<br />
Landesverband Württemberg<br />
Frau Lis Plaggemars-Bronnold<br />
40 Jahre<br />
Landesverband Ruhrgebiet<br />
Frau Elisabeth Krämer<br />
55 Jahre<br />
Landesverband Westfalen<br />
Frau Dr. Annerose Iber-Schade<br />
58 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
59<br />
zweites Halbjahr 2010
LANDESVErBÄNDE<br />
Baden / Pfalz-Saar<br />
margot Selz<br />
tel.: 0761/89 64 50<br />
Fax: 0761/8 96 45 15<br />
margot.Selz@dr-selz.com<br />
Besichtigung der Baumschule Huben<br />
Am 20. Juli 2010 fand in Ladenburg die Be-<br />
triebsbesichtigung der Baumschule Huben<br />
statt. Die Baumschule wurde 1905 durch<br />
Friedrich Huben gegründet. Heute wird auf<br />
75 Hektar ein breit gefächertes Sortiment an<br />
Pflanzen angebaut und dies nach neuesten,<br />
umweltbewussten Produktionsmethoden.<br />
Die teilnehmenden 25 unternehmerinnen<br />
erhielten eine eindrucksvolle Führung durch<br />
diese außergewöhnlich vielfältige Pflanzenwelt.<br />
Dagmar Huben, Inhaberin des unternehmens,<br />
begrüßte uns nicht nur, sondern<br />
führte uns über das Gelände (sie ist zu sehen<br />
auf dem ersten Bild, links.)<br />
Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />
jAnUAr<br />
12. januar 2011, 13:00 Uhr<br />
Zollhof, Freiburg<br />
Betriebsbesichtigung rückgrat<br />
18. januar 2011, 19:00 Uhr<br />
heidelberg<br />
Dr. Ulrike Langbein:<br />
»erbenschaften und erblasten«<br />
FeBrUAr<br />
Betriebsbesichtigung des modernsten<br />
Traktorenwerks Europas<br />
Eine Betriebsbesichtigung des John-<br />
Deere- traktorenwerks in Mannheim organisierte<br />
am 20. oktober Antje Moissl, regionalleitung<br />
Vdu Mannheim/Heidelberg. Herr<br />
Dr. oliver Neumann, Public relations Manager,<br />
nahm sich für die 19 anwesenden<br />
Vdu-unternehmerinnen Zeit, um in einem<br />
Vortrag das werk vorzustellen. Dabei berichtete<br />
er unter anderem, dass die John-<br />
Deere-werke Mannheim die zweitgrößte<br />
Fabrik des unternehmens überhaupt sind<br />
und der größte Produktionsstandort außerhalb<br />
der uSA. Auf einer Fläche von 46<br />
Hektar, davon 20 Hektar überdacht, arbeiten<br />
2.700 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.<br />
Nach seinem Vortrag schloss sich<br />
eine Führung durch das werk an, um die<br />
gehörte theorie auch in der Praxis einmal<br />
kennen zu lernen.<br />
08. Februar 2011, 19.00 Uhr<br />
heidelberg<br />
»Stärkere Präsenz von Frauen in<br />
Auftragsgremien«<br />
10. Februar 2011 | Lörrach<br />
»Stärkere Präsenz von Frauen in<br />
Aufsichtsratsgremien«<br />
11. Februar 2011 | Freiburg<br />
Seminar »Das Arroganz-Prinzip« mit<br />
Dr. Peter modler<br />
18. Februar 2011 | Karlsruhe<br />
Anselm Bilgri: Die Benediktsregel als<br />
richtschnur unternehmer. handelns<br />
märZ<br />
14. Oktober 2010<br />
Wirtschaftstreff<br />
27. Oktober 2010<br />
Besuch der italienischen<br />
Botschaft<br />
änderungen vorbehalten<br />
Exklusive Führung<br />
Augustinermuseum Freiburg<br />
Am 8. Juli 2010 organisierte unser Mitglied<br />
Martina Feierling-rombach eine exklusive<br />
Führung durch das Neue Augustinermuseum<br />
in Freiburg. tilmann von Stockhausen,<br />
leitender Direktor der städtischen Museen<br />
Freiburg, führte die unternehmerinnen in<br />
sympathischer und eindrucksvoller weise<br />
durch das Museum und Dr. ulrike Langbein,<br />
die Leiterin der Geschäftsstelle des<br />
Kuratoriums, erläuterte die Möglichkeiten<br />
und Instrumente des Marketings und<br />
Fundraisings für kulturelle Projekte.<br />
Ein reger Austausch aller Beteiligten<br />
fand anschließend bei herrlichem wetter<br />
im Feierling-Biergarten statt, wohin wir von<br />
unserem Mitglied Martina Feierling-rombach<br />
großzügig eingeladen und bestens<br />
bewirtet wurden.<br />
Business-Lunches<br />
müllheim: jeden 4. mittwoch eines monats<br />
Freiburg: jeden 2. mittwoch im hotel zum roten Bären<br />
Karlsruhe: jeden 1. montag des monats im Schloßhotel bei der Volksbank Karlsruhe<br />
Sommerausflug<br />
Am 16. Juli 2010 fand ein Sommerausflug<br />
des Landesverbandes zum Gräflich<br />
wolff'Metternich'schen weingut in Durbach<br />
statt. Bei herrlichem wetter konnten unternehmerinnen<br />
aus Freiburg, Karlsruhe und<br />
Heidelberg die wunderschöne rebenlandschaft<br />
in der ortenau genießen und einen<br />
besonderen unternehmerischen Einblick<br />
erhalten. Denn die Besitzerin, Frau Gertraud<br />
Hurrle, erzählte sehr lebendig, wie<br />
und in welchem Zustand sie das weingut<br />
erwarb und welcher positive Entwicklungsprozess<br />
bis heute stattfand. Zum Ausflug<br />
gehörte ein weiteres besonders Erlebnis:<br />
eine wanderung zum Schloss, an der sich<br />
eine weinprobe plus Vesper sowie die Besichtigung<br />
des weinkellers anschloss.<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
Vdu-Mitglied Christa Porten-wollersheim<br />
hatte im Juni zu einem Ausflug ins Fital-<br />
Hotel Höchenschwand eingeladen. Dort<br />
führt sie mit ihrem unternehmen FItALMA-<br />
NAGEMENt seit vielen Jahren Gesund-<br />
Besuch des Gräflich<br />
Wolff'Metternich'schen Weingut<br />
in Durbach<br />
heitsvorsorgeprogramme für namhafte<br />
unternehmen erfolgreich durch und berät<br />
unternehmen im Bereich des Betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagements (BGM).<br />
Nach einer beeindruckenden Präsentation<br />
mit praktischen tipps zum Aufbau und zur<br />
umsetzung von BGM-Maßnahmen in den<br />
unternehmen, unternahmen die teilnehmerinnen<br />
eine geführte wanderung durch<br />
das »Dorf am Himmel« und lernten die<br />
tEAMwELt kennen. Allen Vdu-Mitgliedern<br />
und Gästen dieser Veranstaltung wurde<br />
klar: BGM als Managementsystem ist ganz<br />
offensichtlich ein wichtiger Erfolgsfaktor<br />
für unternehmen. Die Investition in die Gesundheit<br />
der Mitarbeiter lohnt sich! Denn<br />
der return on Invest beträgt 1: 2-6 Euro!<br />
<strong>VdU</strong>-Region Freiburg –<br />
Kurzrückblick 2. Halbjahr 2010<br />
Dagmar von Cramm, Ernährungswissenschaftlerin,<br />
Fachjournalistin, Kochbuchautorin<br />
und Mutter von drei Söhnen, war im<br />
Juli bei uns. Sie gab in ihrem Vortrag eine n<br />
sehr persönlichen und beeindruckenden<br />
Einblick in ihren beruflichen werdegang<br />
»Karriere durch Kinder und Küche«. Nach<br />
der Sommerpause starteten wir mit Dr.<br />
Friedericke Pleuger von der Sick AG in<br />
waldkirch zum thema »Zukunftsfaktor Gesundheit«<br />
und Informationen, wie Gesundheit<br />
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
nachhaltig im betrieblichen Alltag gestärkt<br />
werden kann und was der return on Invest<br />
für das unternehmen dabei ist. Brainstorming<br />
2010 hieß es am 13. oktober 2010:<br />
was war gut? wo wollen wir hin? was nehmen<br />
wir uns für 2011 vor? Der November<br />
wurde von Dr. Haidrun wietler aus Heidelberg<br />
zum thema »werte schaffen – wahren<br />
– weitergeben« gestaltet.<br />
Als Fazit zieht der LV Baden/Pfalz-Saar:<br />
Es war ein erfolgreiches und schönes Jahr<br />
2010. wir bedanken uns bei allen unternehmerinnen,<br />
die uns als Landesvorstand<br />
und damit den Vdu insgesamt tatkräftig<br />
unterstützt haben. wir sehen positiv und<br />
gespannt in die Zukunft und geben weiter<br />
unser Bestes. In diesem Sinne wünschen<br />
wir allen Leserinnen und Lesern an dieser<br />
Stelle: Frohe weihnachten und ein gesundes<br />
neues Jahr 2011.<br />
Die Texte wurden erstellt von Anja Moissl, Christa<br />
Porten-Wollersheim und Margot Selz.<br />
60 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
61
LANDESVErBÄNDE<br />
Bayern-Süd<br />
nadine Böhme<br />
tel.: 0811 / 60 07 80<br />
Fax: 0811 / 60 07 81 8<br />
nadine.boehme@atg-sicherheit.de<br />
Sommerlicher Besuch im<br />
Bier- und Oktoberfestmuseum<br />
trotz Ferien war unser diesjähriges Sommerfest<br />
mit Gästen aus Politik und wirtschat<br />
am 12. August 2010 im Bier- und<br />
oktoberfestmuseum gut besucht. Das<br />
Bier- und oktoberfestmuseum befindet<br />
sich in einem Münchner Bürgerhaus aus<br />
dem 14. Jahrhundert, welches weitgehend<br />
noch im originalzustand erhalten ist. uns<br />
erwarteten Kultur der Stadt und altehrwürdige,<br />
bürgerliche Architektur. Bei Bierproben,<br />
leckeren Schmankerln und einer<br />
professionellen, aber liebevollen Führung<br />
saßen wir zünftig zusammen. wir erfuhren<br />
mehr über München, die Geschichte seiner<br />
Brauereien und die Anfänge des oktoberfestes.<br />
Von hellem bis dunklem Bier wurde<br />
Sommerlicher Besuch im Bier- und Oktoberfestmuseum<br />
Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />
jAnUAr<br />
19. januar 2011<br />
mitgliederbrainstorming<br />
Zukunft LV Bayern-Süd<br />
26. januar 2011<br />
neujahrsempfang<br />
regionalbischöfin Susanne<br />
Breit-Keßler zum thema »ethisches<br />
management in der Wirtschaft«<br />
25. januar 2011<br />
Business-Lunch<br />
FeBrUAr<br />
17. Februar 2011<br />
mitglieder stellen sich vor<br />
22. Februar 2011<br />
Business-Lunch<br />
uns alles über die Herstellung, das reinheitsgebot<br />
und die Münchner Bierqualität<br />
erzählt. Kultur im kleinen rahmen, typisch<br />
münchnerisch und doch nicht das touristische<br />
Hofbräuhaus.<br />
Interessentinnen-Empfang<br />
wie gewohnt, fand unser Interessentinnen-<br />
Empfang im September statt. In einer neuen<br />
Location, im Münchner restaurant reitschule,<br />
erläuterte die LV-Vorsitzende Nadine<br />
Böhme anhand einer professionellen Präsentation<br />
und zwei kleinen Filmen die Entstehung<br />
und die Verbandsarbeit des Vdu. In<br />
der sich anschließenden Diskussionsrunde<br />
stellte sich jede unternehmerin vor und berichtete<br />
kurz, warum sie im Vdu Mitglied ist<br />
bzw. was sie vom Verband erwartet.<br />
Dr. Angelika Niebler<br />
märZ<br />
17. märz 2011<br />
Betriebsbesichtigung<br />
internationale Ludwigsapotheke<br />
Gespräch mit Geschäftsführer<br />
Florian Picha<br />
märz 2011<br />
Fachvortrag<br />
rechtsfragen für Unternehmer/-innen<br />
29. märz 2011<br />
Business-Lunch<br />
änderungen vorbehalten<br />
Politik Hautnah<br />
Am 1. oktober 2010 hatten wir eine hochkarätige<br />
Politikerin bei uns zu Gast. Frau<br />
Dr. Angelika Niebler ist seit 1999 ordentliches<br />
Mitglied des Ausschusses für Industrie,<br />
Forschung und Energie sowie seit 2004<br />
Mitglied des Ausschusses für die rechte<br />
der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter<br />
im Europäischen Parlament. Für<br />
uns als unternehmerinnen ist vor allem interessant,<br />
dass sie seit 2009 Mitglied der<br />
CSu-wirtschaftskommission und seit diesem<br />
Jahr auch Mitglied der CSu-Zukunftskommission<br />
ist. Auch wurde sie zur Landesvorsitzenden<br />
der Frauen-union Bayern<br />
gewählt. Des weiteren ist sie Mitglied des<br />
Parteivorstandes und kooptiertes Mitglied<br />
des Präsidiums der CSu. Sie kämpfte für<br />
eine Frauenquote in der wohl konservativsten<br />
Partei Deutschlands. Zuletzt mit Erfolg.<br />
trotz hitzigen Streitereien und kontrover-<br />
sen Debatten stimmten am CSu-Parteitag<br />
56% der rund 1.000 Delegierten für die<br />
Einführung einer Frauenquote in der CSu.<br />
Frau Dr. Niebler berichtete uns über ihre<br />
Arbeit im Europäischen Parlament. Da wir<br />
den Abend etwas intimer gestaltet hatten,<br />
plauderte sie auch ein wenig aus dem »politischen<br />
Nähkästchen«. Im Anschluss an<br />
ihren Vortrag hatte sie für jede unternehmerin<br />
ein offenes ohr und beantwortete<br />
offen und ehrlich alle Anfragen.<br />
Wiedereinstieg –<br />
Tipps von <strong>Unternehmerin</strong>nen<br />
Zum thema »wiedereinstieg nach Familienpausen«<br />
waren Vdu-Mitglied Dr. Michaela<br />
Elbel und LV-Vorsitzende Nadine<br />
Böhme am 8. oktober beim Katholischen<br />
Frauenbund in Augsburg zu Gast. Der Katholische<br />
Deutsche Frauenbund (KDFB) ist<br />
teil der internationalen Frauenbewegung<br />
und setzt sich seit seiner Gründung 1903<br />
für die rechte und Interessen von Frauen<br />
in Gesellschaft, Politik und Kirche ein. Mehr<br />
als 220.000 Frauen sind deutschlandweit<br />
Mitglied im KDFB.<br />
Ziel dieses Projektes ist es, Frauen, die<br />
nach familienbedingten Erwerbspausen<br />
wieder berufstätig sein möchten, kompetent<br />
in dieser Phase des persönlichen<br />
umbruchs und der Neuorientierung zu<br />
unterstützen: durch Information, Kompetenztraining<br />
und individuelle Beratung. Das<br />
Programm besteht aus einem mehrtägigen<br />
workshop und einem sich anschließenden<br />
Mentoring-Programm.<br />
Zu folgenden themen standen wir als<br />
referentinnen und Praktikerinnen rede<br />
und Antwort:<br />
• wie kann ich nach Erziehungszeiten<br />
wieder in den Beruf einsteigen?<br />
• wie kann man nach der Pflege von<br />
Angehörigen wieder erwerbstätig werden?<br />
• wie lerne ich, im Bewerbungsgespräch<br />
meine Gehaltsvorstellung zu benennen?<br />
wir berichteten den Frauen, worauf sie aus<br />
unternehmerischer Sicht achten sollten<br />
und machten ihnen Mut für den wiedereinstieg.<br />
Alle Texte wurden von Nadine Böhme erstellt.<br />
Zu Gast beim Katholischen Frauenbund in Augsburg waren Nadine Böhme und Dr. Michaela Elbel (links)<br />
62 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
63
LANDESVErBÄNDE<br />
Berlin/Brandenburg<br />
heide meyer<br />
tel.: 030 / 8 81 64 26<br />
Fax: 030 / 8 81 64 26<br />
h.meyer@perfektepassform.de<br />
<strong>VdU</strong>-<strong>Unternehmerin</strong>nen »on tour«<br />
(Dr. Gabriela Berndt)<br />
Für den 25. August 2010 hatte der Landesverband<br />
Berlin und Brandenburg seine<br />
unternehmerinnen zu einer ganz besonderen<br />
tour eingeladen.<br />
Vdu-Mitglied ulrike Saade und ihre<br />
Firma Velokonzept Saade GmbH organisierten<br />
zum aktuellen thema »20 Jahre<br />
Mauerfall« eine radtour entlang des<br />
ehemaligen Mauerstreifens. Los ging es<br />
am S-Bahnhof wannsee, wo alle radlerinterssierten<br />
auf die geschichtsträchtige<br />
Strecke eingestimmt wurden, bei einem<br />
Schlückchen Sekt und einer ausführlichen<br />
routenbeschreibung. Es ging mit E-Bikes<br />
– die ebenfalls die Firma Velokonzept zur<br />
Verfügung stellte – auf historischen Spuren<br />
entlang der früheren Grenze über die<br />
alte AVuS, den Griebnitzsee, die Glienicker<br />
Brücke, weiter an der Havel und<br />
am Jungfernsee entlang zum restaurant<br />
»Moorlak e« und von dort wieder zum S-<br />
Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />
jAnUAr<br />
26. januar, 18:30 Uhr<br />
Bericht über die <strong>VdU</strong>-Delegationsreise<br />
nach China<br />
vom Sept. / Okt. 2010<br />
Kleine Stärkung auf der Radtour entlang des ehemaligen Mauerstreifens.<br />
v.l.n.r.: Dr. Eva-Maria Bönninghoff, Ulrike Saade und LV-Vorsitzende Heide Meyer<br />
FeBrUAr<br />
Bahnhof wannsee. Die E-Bikes, die mit<br />
unterschiedlichen Antriebssystemen aus-<br />
gestattet waren, konnten von allen teilneh-<br />
merinnen im wechsel ausprobiert werden.<br />
23. Februar, 18:30 Uhr<br />
Starke Frauen stellen sich vor…<br />
Die anfängliche Skepsis darüber, ob ein<br />
solches E-Bike nicht »unsportlich« oder<br />
»nur für ältere Herrschaften« sei, wich dabei<br />
schnell großer Begeisterung über den<br />
»rückenwind« und die Leichtigkeit, mit der<br />
die 26 Kilometer lange Strecke zurück gelegt<br />
wurde.<br />
In der »Moorlaake«, in entspannter Atmosphäre,<br />
erfuhren die teilnehmerinnen von<br />
ulrike Saade mehr Details über die zurückgelegte<br />
historische Strecke und über das<br />
trendige E-Bike. Die romantische Fahrt bei<br />
Vollmond vom restaurant zum Ausgangspunkt<br />
der tour war ein perfekter Abschluss<br />
dieses informativen und sportlichen Vdutreffens.<br />
Alle Beteiligten waren sich einig:<br />
Ein solch aktives Vdu-treffen wiederholen<br />
wir, Mauerstreifen und weitere wege gibt es<br />
rund um Berlin dafür noch genügend.<br />
märZ<br />
30. märz, 18:30 Uhr<br />
Politikerinnen treffen<br />
<strong>Unternehmerin</strong>nen<br />
änderungen vorbehalten<br />
Besuch der Botschaft<br />
des Königreichs Marokko<br />
In Zusammenarbeit mit der Botschaft des<br />
Königreichs Marokko in der Bundesrepublik<br />
Deutschland hatte der Landesverband<br />
am 27. oktober die Gelegenheit, das Botschaftsgebäude<br />
in Berlin zu besuchen und<br />
einen Blick hinter die Kulissen zu erhalten.<br />
S. E. rachad Bouhlal, Botschafter Seiner<br />
Majestät des Königs in der Bundesrepublik<br />
Deutschland, hielt zuerst einen<br />
Vortrag auf Englisch zu den wichtigsten<br />
wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen<br />
Entwicklungen des Königreichs<br />
Marokko. Darüber hinaus informierte<br />
er die zahlreichen teilnehmerinnen über die<br />
Besonderheiten in Bezug auf die Förderung<br />
von Frauen in Spitzenpositionen bzw.<br />
als unternehmerinnen in seinem Land. Anschließend<br />
konnten die Vdu-Mitglieder bei<br />
einer Führung durch das Botschaftsgebäude<br />
die räumlichkeiten und die Geschichte<br />
der Botschaft kennenlernen.<br />
S. E. Rachad Bouhlal, Botschafter des Königreichs<br />
Marokko, im Kreis der <strong>VdU</strong>-<strong>Unternehmerin</strong>nen<br />
des Landesverbands Berlin/Brandenburg<br />
Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />
jAnUAr<br />
25. januar 2011, 13:00 Uhr<br />
Atlantic Grand hotel<br />
Business-Lunch mit referent<br />
FeBrUAr<br />
24. Februar 2011, 18:00 Uhr<br />
Atlantic Grand hotel<br />
<strong>VdU</strong> im Dialog mit Politik<br />
<strong>VdU</strong> im Dialog mit Finanzsenatorin<br />
Karoline Linnert (Cornelia Hopp)<br />
Am 17. August fand die Auftaktveranstaltung<br />
eines neuen Veranstaltungsformats des<br />
Landesverbandes Bremen-weser-Ems statt:<br />
»Vdu im Dialog«.<br />
Hierzu werden Politiker des Landes<br />
Bremen zu einer Diskussion mit den unternehmerinnen<br />
vor ort eingeladen um sich<br />
auszutauschen und in einen kritischen, aber<br />
konstruktiven Dialog zu treten. Den Anfang<br />
machte die grüne Finanzsenatorin Karoline<br />
Linnert, in ihrer Funktion eine der mächtigsten<br />
Frauen in der bremischen Landespolitik.<br />
Einem interessierten Publikum stellte die Finanzsenatorin<br />
zunächst ihren persönlichen<br />
Background vor. Die 52-Jährige ist verheiratet<br />
und hat zwei Kinder. Nach dem Abitur<br />
absolvierte sie zunächst eine Ausbildung zur<br />
röntgenassistentin, studierte später Psychologie<br />
und trat bereits 1979 den Grünen<br />
bei. Sie ist seit 1991 Mitglied der bremischen<br />
Bürgerschaft und übernahm 2003 den Vorsitz<br />
des Haushalts- und Finanzausschusses.<br />
Am 29. Juni 2007 wurde sie Bürgermeisterin<br />
und Senatorin für Finanzen sowie Stellvertreterin<br />
des Präsidenten des Senats der Freien<br />
Hansestadt Bremen.<br />
Die Finanzsenatorin schilderte sehr anschaulich<br />
ihren umgang mit der stetigen<br />
Finanzknappheit Bremens. Zu Beginn ihrer<br />
Amtszeit strukturierte sie in vielen Bereichen<br />
um, führte in ihren senatorischen Dienststellen<br />
Abläufe ein, die für die anwesenden Vdu-<br />
Mitgliedern schon immer zum Funktionieren<br />
eines wirtschaftlichen unternehmens dazugehörten.<br />
Ihre Strategien der Haushaltssa-<br />
märZ<br />
22. märz 2011, 13:00 Uhr<br />
Atlantic Grand hotel<br />
Business-Lunch mit referent<br />
änderungen vorbehalten<br />
Finanzsenatorin Karoline Linnert<br />
nierung und deren konsequente umsetzung<br />
sorgten für weitgehende Zustimmung. Dabei<br />
kam ihre offene Art und die Schilderung einiger<br />
Anekdoten aus dem politischen Alltag<br />
bei den teilnehmerinnen sehr gut an. Es war<br />
insgesamt eine sehr gute Auftaktveranstaltung<br />
und alle unternehmerinnen freuen sich<br />
auf eine Fortsetzung des Formates im kommenden<br />
Jahr.<br />
»Mehr Frauen in Aufsichträten«<br />
(Angelika Saacke-Lumper)<br />
was auf Frauen zukommt, die ein Aufsichtsratsmandat<br />
übernehmen wollen, erläuterte<br />
wirtschaftsprüferin Hannah Beering auf der<br />
am 6. oktober vom Vdu-Landesverband<br />
Bremen-weser-Ems gemeinsam mit der<br />
Handelskammer Bremen, BPw und Expertinnen<br />
Beratungsnetz durchgeführten<br />
Bremen-Weser-Ems<br />
Cornelia hopp<br />
tel.: 0421 / 51 43 20<br />
Fax: 0421 / 51 43 22 3<br />
cornelia.hopp@pbp-bremen.de<br />
Veranstaltung zu dem thema »Frauen in<br />
Aufsichtsräten« in den räumlichkeiten der<br />
Handelskammer Bremen. Nach der Begrüssung<br />
durch Frau Dr. Martha Pohl (Geschäftsführerin<br />
der Handelskammer Bremen), Frau<br />
Christiane Niebuhr-redder (1. Vorsitzende<br />
BPw Bremen), Frau Dagmar Geffken (2.<br />
Vorsitzende BPw Bremen) und der LV-<br />
Vorsitzenden Cornelia Hopp, folgte ein Vortrag<br />
von Frau Beering zu den rechten und<br />
Pflichten von Aufsichtsräten. Die referentin<br />
machte deutlich, dass die Zeiten vorbei sein<br />
müssen, in denen Männer meinen, dass sie<br />
schon qua Geschlecht für diese Aufgabe<br />
qualifiziert seien. wie groß das Interesse an<br />
diesem thema ist, zeigte die große Beteiligung<br />
von 80 Personen bei dieser Veranstaltung.<br />
um der Behauptung vorzubeugen, man<br />
wolle ja gern mehr Frauen, aber es gebe<br />
keine, stellte unsere Landsverbandsvorsitzende<br />
Cornelia Hopp im rahmen dieser<br />
Veranstaltung das Konzept der bundesweiten<br />
Datenbank des Vdu vor. In dieser<br />
nicht-öffentlichen Datenbank sind Qualifikations-<br />
und Kompetenzprofile von Kandidatinnen<br />
für mögliche Aufsichtsratsgremien<br />
gespeichert, die als bundesweite Börse zur<br />
Vermittlung von potentiellen Mandatsträgerinnen<br />
in Aufsichtsgremien verstanden werden<br />
will. Cornelia Hopp erklärte den Inhalt<br />
und erläuterte den Aufbau der Datenbank.<br />
Sie machte deutlich, dass diese Datenbank<br />
dazu beitragen wird, dass unternehmen in<br />
Zukunft schwerlich noch behaupten können,<br />
es gebe keine geeigneten Kandidatinnen für<br />
die Besetzung dieser Positionen.<br />
64 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
65
LANDESVErBÄNDE<br />
Hamburg/<br />
Schleswig Holstein<br />
Kristina tröger<br />
telefon: 0 40 / 6 03 93 87<br />
Fax: 0 40 / 6 03 90 44<br />
vdu@troeger-partner.de<br />
<strong>Unternehmerin</strong>nen im Gespräch:<br />
Alexandra Freifrau von Rehlingen<br />
Zum zweiten Mal fand die neue Veranstaltungsreihe<br />
»unternehmerinnen im Gespräch«<br />
unter der Leitung von Simone Ahlhaus im<br />
restaurant »Austernbar« in der Hafencity<br />
statt. wieder war die teilnehmeranzahl mit<br />
weit über 50 Personen überragend. Die Vduunternehmerinnen<br />
genossen im September<br />
die neue Location in der Hafencity und vor<br />
allem das neue Veranstaltungsformat.<br />
Zum thema »Medien« war an diesem<br />
Abend die erfolgreiche und namhafte Pr-<br />
Agentin und Event-Managerin Alexandra<br />
Freifrau von rehlingen zu Gast. Frau von<br />
rehlingen berichtete über ihre Zusammenarbeit<br />
mit ihrem Ex-Ehemann Justus Frantz<br />
Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />
jAnUAr<br />
Kristina Tröger (LV-Vorsitzende), Alexandra Freifrau von Rehlingen<br />
und Simone Ahlhaus (Mitglied des Landesvorstands)<br />
13. januar 2011<br />
jahresauftaktveranstaltung<br />
bei der Privatbank Delbrück<br />
Bethmann maffei AG<br />
thema: Finanzthema: Familienstrategie<br />
und nachfolgeplanung<br />
FeBrUAr<br />
und über ihre unternehmensgründung, aber<br />
auch über ihr Engagement für organisationen<br />
wie Plan International, Greenpeace,<br />
wwF u.v.a. Im Anschluss ergab sich eine<br />
lebhafte Diskussion unter den teilnehmerinnen.<br />
Die unternehmerinnen diskutierten insbesondere<br />
darüber, wie das große Potenzial<br />
von Hamburg als Medienstandort besser<br />
genutzt werden könne. weitere themen von<br />
großem Interesse waren die Vermittlung von<br />
werten an die nächste Generation sowie die<br />
Verbindung eines erfolgreichen Berufslebens<br />
mit einem ausgewogenen Familienleben.<br />
Frau von rehlingen begeisterte die Zuhörerinnen<br />
durch ihre Professionalität und ihre offene<br />
und kompetente Vortragsweise.<br />
17. Februar 2011<br />
Vortag zum thema Georgien als<br />
Wirtschaftsstandort<br />
referentin: i.e. Gabriela Gräfin von<br />
habsburg, Botschafterin von Georgien<br />
märZ<br />
<strong>Unternehmerin</strong>nen im Gespräch<br />
thema: »hochpositionierte modemarke«<br />
(noch ohne konkretes Datum)<br />
21. märz 2011<br />
Besuch des thalia theaters in hamburg<br />
mit Führung und Vortrag zum thema<br />
»erfolgreiches theatermanagement«<br />
referent: intendant joachim Lux<br />
24. märz 2011 | Lübeck-travemünde<br />
hotel COLUmBiA<br />
Business & etikette, referentin:<br />
Frau rasch von rundstedt & Partner<br />
änderungen vorbehalten<br />
Vortrag Michael Behrend: Schifffahrt<br />
und Hafen nehmen wieder Fahrt auf<br />
Es war seit langer<br />
Zeit die erste Gemeinschaftsveranstaltung<br />
vom Vdu-<br />
Landesverband und<br />
dem Verband <strong>DIE</strong><br />
Familienunternehmer ASu. Schon lange im<br />
Vorfeld musste ein Anmeldestopp ausgesprochen<br />
werden, weil die dafür vorgesehene<br />
räumlichkeit im Hotel Vier-Jahreszeiten<br />
nicht mehr als 100 Personen erlaubte. rund<br />
60 unternehmerinnen des Vdu nahmen<br />
am 23. August 2010 teil. Gemeinschaftlich<br />
moderierten die Vorsitzenden Christoph Kadereit<br />
und Kristina tröger die Veranstaltung<br />
und betonten in diesem Zusammenhang die<br />
wichtigkeit der Zusammenarbeit der Verbände<br />
in Hamburg und Schleswig-Holstein.<br />
Nach einem köstlichen Essen sprach Michael<br />
Behrendt, Vorstandsvorsitzender der<br />
Hapag-Lloyd AG zum thema »Schifffahrt und<br />
Hafen nehmen wieder Fahrt auf«. Michael<br />
Behrendt skizzierte die Entwicklung der Hafenwirtschaft<br />
in den 1960er und 1970er Jahren<br />
und berichtete von der Erfolgsgeschichte<br />
des Containers, ohne den die Globalisierung<br />
in ihrer heutigen Ausprägung nicht möglich<br />
gewesen wäre. Die Folgen der Finanz- und<br />
wirtschaftskrise seien auch für die Hamburger<br />
Schifffahrt noch deutlich spürbar, und die<br />
reeder profitierten erst sehr langsam von der<br />
Erholung. Dennoch gäben die guten Ergebnisse<br />
Anlass zur Hoffnung. Hamburg habe<br />
hervorragende Chancen, weiter in der weltliga<br />
der Häfen mitzuspielen. wenn allerdings<br />
v.l.n.r.: Regina Kasch stellte sich als Interessentin<br />
vor, Dr. Ekkehard Nümann, Kristina Tröger und<br />
Dörte Pätow stellte sich als Mitglied vor.<br />
der Verbleib in weltliga gewährleistet werden<br />
solle, müssten die Hafeninfra- und Hafensuprastruktur<br />
an den wachsenden Bedarf<br />
angepasst werden. Die resonanz war so<br />
gut, dass schon bald die nächste Gemeinschaftsveranstaltung<br />
geplant werden soll.<br />
Vortrag zur Vorsorge für den Ernstfall<br />
Der Vdu-Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein<br />
erlebte am 24. Juni 2010 einen<br />
hochkarätigen Vortrag von Herrn Dr. Ekkehard<br />
Nümann, der in seiner Funktion als Notar<br />
über das thema »Vorsorge im Ernstfall«<br />
referierte.<br />
Herr Dr. Nümann erläuterte anschaulich,<br />
dass jede der teilnehmerinnen in eine<br />
Situation geraten könne, in der die eigenen<br />
Angelegenheiten nicht mehr selbst entschieden<br />
werden könnten. Eine General- und Vorsorgevollmacht<br />
sei daher zum Zweck der<br />
umfassenden Vorsorge unabdinglich. Diese<br />
sollte zum einen die Vermögensvorsorge und<br />
zum anderen die Gesundheitsvorsorge abdecken.<br />
Dabei ist es u. a. wichtig, eine originalausfertigung<br />
der urkunde (gesiegelte<br />
Ausfertigung) zu besitzen, um wirksam handeln<br />
zu können. Die Generalvollmacht sollte<br />
nicht im Banksafe aufbewahrt werden, damit<br />
sie im Ernstfall sofort zugänglich sei. Darüber<br />
hinaus sollte sie auch nicht handschriftlich<br />
aufgesetzt werden, da nur die notarielle Vollmacht<br />
gerichtsfest und anfechtungssicher sei<br />
und nur diese von Ämtern, Behörden, Versicherungen,<br />
Banken, Grundbuchämtern etc.<br />
akzeptiert werde. Für die Patientenverfügung<br />
als teil der Generalvollmacht gelte, dass die<br />
Vollmachtnehmer ausschließlich nach dem<br />
niedergelegten willen des Vollmachtgebers<br />
entscheiden. Es sei in diesem Zusammenhang<br />
empfehlenswert, im Kreis der Familie<br />
über die Ärztewahl und sonstige wünsche<br />
und Vorstellungen zu sprechen, damit diese<br />
im Fall des Falles bekannt seien. Änderungen<br />
der Verfügung seien jederzeit erlaubt.Viele<br />
Fragen ergaben sich aus diesen beiden themen,<br />
die Herr Dr. Nümann kompetent und<br />
gleichzeitig amüsant beantwortet e.<br />
Die Texte wurden von Kristina Tröger<br />
und Angelika Franke erstellt.<br />
art & business – Auftaktveranstaltung<br />
im Regionalkreis Lübeck (Anke Wiek)<br />
Am 25. oktober 2010 begrüßte Anke wiek<br />
25 unternehmerinnen in der Künstlerei in der<br />
Alten Vogtei in Lübeck-travemünde zur ersten<br />
Veranstaltung im regionalkreis Lübeck<br />
des Landesverbandes Hamburg/Schleswig-<br />
Holstein in diesem Jahr.<br />
Der Veranstaltungsort wurde nicht ohne<br />
Grund gewählt, da Anja Es nicht nur eine<br />
Christoph M. Kadereit, Vorsitzender Regionalkreis<br />
Hamburg <strong>DIE</strong> Familienunternehmer ASU, und<br />
Kristina Tröger im Gespräch nach der Veranstaltung.<br />
namhafte Künstlerin und Galeristin ist, sondern<br />
auch ein neues Mitglied im regionalkreis<br />
Lübeck. Sie ist Inhaberin der Künstlerei<br />
in der Alten Vogtei und präsentiert in dem<br />
historischen Gebäude erstklassige, zeitgenössische<br />
Kunst und bringt mit ihren unorthodoxen<br />
Kunst-Predigten, Kunst(ver)-Führungen,<br />
Künstler-Kaffee-Kreisen, politischen<br />
runden und Salonabenden das thema<br />
»Kunst« unterhaltsam auf die tagesordnung.<br />
Passend zum thema des Abends erläuterte<br />
Anja Es den unternehmerinnen das kreative<br />
Arbeiten und inspirierende Ideen ebenso, wie<br />
eine sinnerfüllte Zeitgestaltung, geistreiche<br />
Geschäftsführung oder einen kunstvollen<br />
umgang mit dem unternehmen. Anschließend<br />
führte Anja Es durch die aktuelle Ausstellung<br />
des Künstlers Klaus tegtmeier, der<br />
persönlich anwesend war und über seine<br />
werke berichtete.<br />
Zum Abschluss begeisterte Anja Es die<br />
anwesenden unternehmerinnen, indem sie<br />
einen kleinen Ausschnitt aus »La Mer« vorlas<br />
und dabei mit Musik von Susanne Frohriep<br />
begleitet wurde.<br />
v. l. n. r.: Anke Wiek,<br />
Klaus Tegtmeier, Anja Es,<br />
Heike Moser, Kristina Tröger<br />
66 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
67
LANDESVErBÄNDE<br />
Hessen<br />
Dr. Claudia nagel<br />
tel.: 069 - 74 22 99 10<br />
Fax.: 069 - 74 22 99 12<br />
claudia.nagel@mercurius.net<br />
Erstes Regionaltreffen<br />
der Region Hessen Mitte<br />
Mehr als 30 unternehmerinnen folgten<br />
unter dem Motto »Starke Frauen – starke<br />
wirtschaft« am 8. oktober der Einladung<br />
von Dr. Karin uphoff, regionalleiterin Hessen<br />
Mitte. »Von der Maklerin über rechtsanwältin<br />
und Schreinermeisterin bis hin zur<br />
Hörgeräteakustikerin: Die Vielzahl der Professionen<br />
zeigt, wie unterschiedlich unternehmerinnentum<br />
ist«, so die Pr-Expertin<br />
und Eu-unternehmensbotschafterin. während<br />
der ausführlichen Vorstellungsrunde,<br />
in der alle teilnehmerinnen ihre unternehmen<br />
und ihre Vision für die Zukunft präsentierten,<br />
wurde sehr deutlich: In der region<br />
steckt viel Potential, um im Netzwerk mit<br />
anderen die regionale wirtschaft voranzu-<br />
Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />
jAnUAr<br />
neujahrsempfang mit Ausblick auf<br />
die wirtschaftliche entwicklung 2011<br />
Gemeinsame Veranstaltung<br />
mit dem eWmD: interview mit<br />
Frau Prof. margarete mitscherlich<br />
zu ihrem Lebenswerk und aktueller<br />
Bucherscheinung<br />
bringen und als unternehmerin noch erfolgreicher<br />
zu sein. Bis spät in den Abend<br />
hinein nutzten die Interessentinnen die<br />
Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen<br />
und Kontakte zu knüpfen. »Beeindruckend<br />
war neben dem großen Interesse<br />
auch die positive Stimmung und das Engagement<br />
der unternehmerinnen«, so die<br />
Vorsitzende des Landesverbandes Hessen,<br />
Dr. Claudia Nagel, nach der Veranstaltung.<br />
In Hessen finden jeden zweiten Mittwoch<br />
im Monat Business Lunches oder Dinner in<br />
Frankfurt statt. Zusätzlich werden künftig<br />
regelmäßig treffen in Marburg, wetzlar und<br />
Gießen organisiert, um die Verbandsarbeit<br />
in den einzelnen regionen noch stärker zu<br />
beleben.<br />
Dr. Karin Uphoff (links) und Dr. Claudia Nagel (rechts) mit der Wirtschaftsredakteurin<br />
der Oberhessischen Presse, Katharina Kaufmann.<br />
FeBrUAr<br />
Wirtschaftspolitisches Frühstück mit<br />
dem Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums<br />
Steffen Saebisch<br />
märZ<br />
Schauspiel Frankfurt: ein Blick<br />
hinter die Kulissen und in das<br />
Geschäftsmodell eines theaters<br />
änderungen vorbehalten<br />
Wirtschaftsfaktor Rohstoff: Die chinesischen<br />
Bemühungen in Afrika und ihre Bedeutung<br />
für Europa<br />
unter dem titel »Afrika und Europa im Zeitalter<br />
des chinesischen Engagements« referierte<br />
der seit über 30 Jahren in Deutschland<br />
lebende äthiopische Prinz und unternehmensberater<br />
Dr. Asfa-wossen Asserate am<br />
8. September über die wirtschaftsbeziehungen<br />
zwischen Afrika, der Volksrepublik<br />
China und Europa. Vielen ist der perfekt<br />
deutsch sprechende Historiker und Jurist<br />
bereits durch sein erfolgreiches Buch »Manieren«<br />
bekannt.<br />
Dr. Claudia Nagel, Vorsitzende des<br />
Vdu-Landesverbandes Hessen, freute<br />
sich, mit Dr. Asfa-wossen Asserate einen<br />
ausgewiesenen Kenner des afrikanischen<br />
Kontinents und seiner wirtschaftsbeziehungen<br />
zu China als redner begrüßen zu können.<br />
Das thema sei in einer globalisierten<br />
welt auch für hessische unternehmerinnen<br />
von Interesse: »Afrikas Bedeutung im wirtschaftsstrategischen<br />
Machtgefüge ändert<br />
sich – und aufgrund der reichhaltigen rohstoffvorkommen<br />
wird der Kontinent für die<br />
Entwicklung der weltwirtschaft immer wich-<br />
tiger. Allerdings müssen wir Europäerinnen<br />
uns auch mit dem kontinuierlich wachsenden<br />
Einfluss Chinas beschäftigen, selbst<br />
wenn wir nicht unmittelbar betroffen zu sein<br />
scheinen.«<br />
Der reichtum des Kontinents in vielerlei<br />
Hinsicht, seine Vielschichtigkeit, aber auch<br />
die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten<br />
sind eng verwoben mit seiner besonderen<br />
rolle als wiege der Menschheit und als<br />
Entstehungsbasis ägyptischer und antiker<br />
Kulturen. Allerdings haben jahrhundertelange<br />
Kolonialherrschaft und Sklavenhandel<br />
zu einer unterdrückung des afrikanischen<br />
Erbes und zu einer Zerstörung des afrikanischen<br />
Selbstwertgefühls beigetragen. Dank<br />
seiner gigantischen rohstoffvorgaben erlebt<br />
der Kontinent zurzeit eine geostrategische<br />
renaissance, die vor allem auch im wachsenden<br />
rohstoffhunger Chinas begründet<br />
ist. Nach dem Prinzip »keine Einmischung in<br />
die inneren Angelegenheiten eines Staates«<br />
buhlen die Chinesen heute sehr erfolgreich<br />
um die ressourcen afrikanischer Diktatoren,<br />
die von Europa nur unter allergrößten Vorbehalten<br />
anerkannt werden. »Doch die Europäer<br />
sollten sich davor hüten, angesichts<br />
der Konkurrenz durch China demokratische<br />
Standards in Afrika zu verraten. Sie würden<br />
ihre letzte Glaubwürdigkeit verraten«, gibt<br />
Dr. Asserate am Ende seines Vortrages zu<br />
bedenken, denn es sei die größte Aufgabe<br />
im 21. Jahrhunderts, die Forderungen des<br />
Marktes wieder mit der Menschlichkeit zu<br />
versöhnen. »Die lange interkulturelle Dependenz<br />
zwischen Europa und Afrika könnte<br />
hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.«<br />
1. Wirtschaftspolitisches Frühstück<br />
unser hessischer Landesverband möchte<br />
sich verstärkt auch wirtschaftspolitischen<br />
themen zuwenden, nicht zuletzt deshalb,<br />
weil wir mit dem Verband eine stärkere<br />
Sichtbarkeit in der Politik und wirtschaft in<br />
unserem Bundesland erreichen möchten.<br />
Am 18. oktober 2010 haben wir uns daher<br />
zu dem ersten wirtschaftspolitischen<br />
Frühstück des Landesverbands Hessen<br />
getroffen. Die Staatssekretärin des hessischen<br />
Arbeits- und Sozialministeriums, Petra<br />
Müller-Klepper, hatte sich bereit erklärt,<br />
uns aus dem »politischen Nähkästchen« zu<br />
erzählen und wurde dabei von Maja weise<br />
(Leiterin der Stabstelle Frauenpolitik) unterstützt.<br />
Petra Müller-Klepper gelang es auf<br />
anschauliche Art und weise, uns die Aufgaben<br />
einer Staatssekretärin und die damit<br />
verbundene Verantwortung zu schildern.<br />
Anschließend haben wir sehr intensiv darüber<br />
diskutiert, warum es trotz der vielen<br />
Jahre von Emanzipations- und Gleichstellungsbemühungen<br />
immer noch so wenige<br />
Frauen in top-Führungspositionen in<br />
unternehmen und auch in den Aufsichtsgremien<br />
gibt. Der Gedankenaustausch,<br />
der sich daraus ergab, war so offen, dass<br />
manche teilnehmerinnen meinten, so viele<br />
verschiedene Aspekte und Perspektiven<br />
hätten sie noch nie zusammengefasst gehört.<br />
Das lag sicherlich auch an der Staatssekretärin,<br />
die uns allen das Gefühl gab,<br />
interessiert an unseren unterschiedlichen<br />
Perspektiven zu sein. und wir konnten so<br />
auch einen Beitrag für ihre themen und<br />
Projekte leisten. Es ging dabei sowohl um<br />
Dr. Claudia Nagel (rechts) bedankt sich<br />
bei Petra Müller-Klepper für ihren Vortrag<br />
gesellschaftliche themen (die rolle der<br />
Frau insgesamt, national und international),<br />
die Kinderbetreuungsproblematik, die<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie insgesamt,<br />
Erziehungs- und Sozialisationsmuster,<br />
die Partnerschaft zwischen Männern<br />
und Frauen, aber auch um psychologische<br />
Aspekte wie die Angst der Männer vor der<br />
Macht der Frau und ebenso der umgang<br />
von Frauen untereinander. Die Staatssekretärin<br />
plant außerdem gemeinsam mit dem<br />
Landesverband Hessen, dem Ministerpräsidenten<br />
und dem wirtschaftsministerium<br />
ein Modellprojekt, das eine signifikante Erhöhung<br />
des Frauenanteils in Führungspositionen<br />
und Aufsichtsgremien zum Ziel hat.<br />
wir waren uns am Schluss alle sehr einig,<br />
dass dieses Format eine spannende Bereicherung<br />
darstellt und wir uns in Zukunft<br />
jährlich treffen wollen.<br />
68 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
69
LANDESVErBÄNDE<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Dr. med. Dagmar Braun<br />
tel.: 038351/76-39<br />
Fax: 038351/3 08<br />
dr.braun@riemser.de<br />
Weibliche Unternehmensstrategie in<br />
technischen Betrieben (Andrea Tammling)<br />
Im oktober 2010 stand ein Praxistreff bei<br />
der Maschinen- und Antriebstechnik Maschinenbau<br />
GmbH und Co. KG in Güstrow<br />
auf unserer Agenda.<br />
Dieser doch vorwiegend von Männern<br />
beherrschte wirtschaftszweig wird in diesem<br />
Fall von einer unternehmerin – unserem<br />
Mitglied Birgit Pusch – geleitet. Dies<br />
interessierte viele Mitglieder unseres Landesverbandes<br />
und entsprechend hoch war<br />
die Beteiligung an dieser Veranstaltung.<br />
Nach einführenden worten über die<br />
unternehmensgeschichte bis in die Gegenwart<br />
bekamen wir einen zunächst theoretischen<br />
Überblick über die unternehmensphilosophie<br />
und über die Produktpalette,<br />
die sich von verschiedenen wellen über<br />
Zahnräder und Zahnradgetriebe bis hin zu<br />
Getriebegehäusen und oberflächenhärtung<br />
(um nur einige zu nennen) erstreckt.<br />
In der Praxis konnten wir bei der Ge-<br />
Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />
jAnUAr<br />
24. januar, 19:00 Uhr<br />
itC-Gelände, hansestr. 21,<br />
18182 Bentwisch,<br />
Kienbaum – Unternehmensberatung<br />
notwendigkeit des Personalmanagements<br />
in kleinen und mittleren<br />
Unternehmen<br />
häusebearbeitung, beim CNC-Drehen und<br />
-Fräsen, beim Schleifen und bei der Qualitätssicherung<br />
eindrucksvoll die Bearbeitung<br />
von Maschinen- und Antriebsteilen<br />
hautnah erleben.<br />
Die Arbeitsabläufe und die dazugehörigen<br />
Maschinen und Einrichtungen, die aufs<br />
modernste ausgerichtet und PC-gesteuert<br />
sind, haben uns sehr beeindruckt.<br />
»Es ist nicht immer leicht, in einer Männer-Domäne<br />
zu arbeiten, aber wenn man<br />
fachlich kompetent ist und in der Sache<br />
fest auftritt, dann ist es gut zu bewältigen –<br />
wir haben ein ausgesprochen angenehmes<br />
Arbeitsklima« erläuterte uns die geschäftsführende<br />
Gesellschafterin Birgit Pusch.<br />
Sie hat uns somit einen hochinteressanten<br />
Praxistreff organisiert.<br />
Plasmatechnologie (Dagmar Braun)<br />
was ist das eigentlich, Plasma? Diese Frage<br />
stellten unsere Landesverbandmitglieder<br />
Herrn Prof. Klaus-Dieter weltmann,<br />
FeBrUAr märZ<br />
7. märz 2011, 18:00 Uhr<br />
Am Campus 1-11 (Grieger-mallison),<br />
18182 rostock-Bentwisch<br />
Finanzministerin heike Polzin<br />
»Solide Finanzen = erfolgreiche Wirtschaft?«<br />
mit Finanzministerin Polzin<br />
änderungen vorbehalten<br />
Direktor des Leibniz-Instituts für Niedertemperatur-<br />
Plasmaforschung (INP) bei unserer<br />
Juli-Veranstaltung in Greifswald.<br />
»Plasma – das ist der vierte Aggregatzustand<br />
der Materie«, erklärte er uns.<br />
»Plasma ist ionisiertes Gas, das verschiedene<br />
wirkungen hat.« uV-Strahlung, temperatur,<br />
geladene teilchen, freie radikale,<br />
ein elektromagnetisches Feld und sichtbares<br />
Licht – das sind Komponenten, mit deren<br />
Hilfe Plasma seine wirkung entfaltet.<br />
»Es lässt sich für unzählige Anwendungen<br />
einsetzen, es kommt nur auf die<br />
spezielle Zusammensetzung an: Flachbildfernseher,<br />
Energiesparlampen, Glasbeschichtungen,<br />
Härtungen von Maschinenteilen,<br />
Bedruckung von Kreditkarten,<br />
reinigung der Luft – all dies wird mit Hilfe<br />
von Plasma hergestellt bzw. durchgeführt.«<br />
um uns dies zu verdeutlichen, erhielten wir<br />
nach einer allgemeinen theoretischen Einleitung<br />
eine Führung durch das INP – wo<br />
uns in verschiedenen Stationen die For-<br />
Der Betriebsleiter führte die <strong>Unternehmerin</strong>nen<br />
durch den Metallbaubetrieb<br />
LV-Vorsitzende Dr. Dagmar Braun bedankt sich<br />
bei Prof. Weltmann mit einem modischen Accessoire<br />
für seinen interessanten Vortrag<br />
schung und die Anwendung der Plasma-<br />
technologie erläutert wurden: Die Nutzung<br />
von Plasma bei der Keimreduktion in Geräten<br />
und Behältern, die Anwendung von<br />
Plasma-Geräten in der Medizin, bei bestimmten<br />
Haut- und Zahnerkrankungen,<br />
und die Applikation bestimmter Plasmen<br />
zur oberflächen- und Materialienbehandlung<br />
sowie für den umwelt- und Energiebereich.<br />
Ein hochinteressanter Abend und wir<br />
haben alle viel technologisches Know-how<br />
hinzugewonnen.<br />
Ökologischer Tourismus als Standortfaktor<br />
für Mecklenburg-Vorpommern<br />
(Andrea Tammling)<br />
unter diesem Motto fand die diesjährige<br />
Jahresfahrt des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern<br />
vom 3. bis 5. Juni<br />
2010 statt.<br />
Die Fahrt führte zu dem Demonstrationsbetrieb<br />
für ökologischen Landbau »Gut<br />
Dalwitz«, das am rande der Mecklenburger<br />
Schweiz liegt und seit 1349 im Besitz<br />
der Familie von Bassewitz ist.<br />
Nach der Begrüßung durch Lucy Gräfin<br />
und Dr. Heino Graf von Bassewitz, in der<br />
die teilnehmerinnen einen ersten Eindruck<br />
von der Familiengeschichte und der wirtschaftlichen<br />
Geschichte des Gutes erfuh-<br />
ren, standen den teilnehmerinnen zwei<br />
sehr interessante tage bevor.<br />
Nach einem Grillabend auf südamerikanische<br />
Art (»Asado«) führte Dr. Heino Graf<br />
von Bassewitz am kommenden Vormittag<br />
durch den landwirtschaftlichen Betrieb. wir<br />
erfuhren, wie ein Gemischtbetrieb unter<br />
ökologischem Gesichtspunkt nachhaltig<br />
geführt wird und bekamen einen sehr ausführlichen<br />
Überblick über Zahlen, Daten,<br />
Fakten und natürlich auch noch einmal den<br />
historischen Hintergrund des Gutes und<br />
der Familie von Bassewitz.<br />
Am Nachmittag hieß es, die Kultur der<br />
umgebung kennen zu lernen. Per Kremser<br />
ging es zum wossidlo-Haus in walkendorf.<br />
Hier konnten die teilnehmerinnen viel<br />
über die Geschichte wossidlos und über<br />
die Geschichte des ortes einschließlich<br />
des wossidlo-Hauses erfahren und einen<br />
Eindruck über die örtliche Volkskunst als<br />
weiteren Standortfaktor erhalten.<br />
Am späten Nachmittag konnte entweder<br />
ein Ausritt auf einem der in Südamerika<br />
beheimateten Criollos unternommen werden<br />
oder ein Besuch zu den Hunde-Zwingern<br />
der »Mecklenburger Meute«, die zur<br />
Jagd abgerichtet werden.<br />
Die teilnehmerinnen der diesjährigen<br />
Jahresfahrt erlebten einen engagiert geführten<br />
und auf die Zukunft ausgerichteten<br />
ökologischen Landbaubetrieb mit tourismus-Angebot<br />
und hatten zusätzlich ausreichend<br />
Gelegenheit, inmitten der Natur gute<br />
Gespräche zu führen.<br />
Typberatung für den Business-Look oder –<br />
wie kleiden wir uns »stilvoll«?<br />
(Annette Hentschel)<br />
weibliche rundungen, dünne Beine oder<br />
Sie wissen nicht, welche Farben Sie tragen<br />
sollten? Alles kein Problem, denn auf die<br />
richtige »Verpackung« kommt es an. Kerstin<br />
Mischo, Inhaberin der Agentur »Stilvoll«<br />
und mehrerer Friseursalons, hat auf jede<br />
Frage aus diesem Bereich die passende<br />
Antwort. Fast wie eine Bibel erschien uns<br />
ihr ratgeber »Stil«, den sie eigens für die<br />
Veranstaltung bei uns im April entwickelt<br />
hatte. »Businessfarben haben Kompetenzausstrahlung,<br />
die richtige Frisur gibt Kontur«,<br />
war davon nur eine Aussage. wir lernten<br />
viel über Farben und ihre wirkung und<br />
über unterschiedliche Körperformen. So<br />
erhielten wir wichtige Hinweise, wie wir uns<br />
wo am besten zur Geltung bringen – denn<br />
es gibt keine zweite Chance für den ersten<br />
Eindruck.<br />
wichtiger Duktus: alles, was ein Jahr<br />
lang ungetragen im Kleiderschrank liegt,<br />
sollten wir endlich und final entsorgen. Das<br />
schafft Platz und Lust auf Neues!<br />
und da nicht nur wir uns bei Kerstin<br />
Mischo wohl gefühlt haben, sondern sie<br />
sich auch im Landesverband, ist sie im Mai<br />
in den Vdu eingetreten.<br />
Dr. Heino Graf von Bassewitz erläutert seinen ökologischen Betrieb<br />
70 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
71
LANDESVErBÄNDE<br />
Niedersachsen<br />
tanja Kühne<br />
tel.: 0511 - 1 21 87 14<br />
Fax: 0511 - 1 21 87 99<br />
t.kuehne@riegel-design.de<br />
<strong>VdU</strong>-Niedersachsen in China<br />
Zum Niedersachsentag am 9. Juli 2010<br />
auf der Expo in Shanghai trafen sich rund<br />
200 unternehmen und Politvertreter aus<br />
dem Bundesland Niedersachsen und der<br />
Landeshauptstadt Hannover. Zwölf unternehmerinnen<br />
aus Niedersachsen reisten<br />
ebenfalls zu dem offiziellen Empfang im<br />
Deutschen Pavillon an, der von Ministerpräsident<br />
David McAllister (CDu) und Hannovers<br />
oberbürgermeister Stefan weil (SPD)<br />
Die <strong>Unternehmerin</strong>nen nach einem ausgiebigen<br />
Spaziergang auf der Chinesischen Mauer<br />
Delegationsempfang in der Deutschen Botschaft<br />
Peking: Ministerpräsident David McAllister, Tanj a<br />
Kühne, LV Niedersachsen, Dr. Marlena Robin-<br />
Winn, Geschäftsführerin NKR, und der Deutsche<br />
Botschafter, Dr. Michael Schaefer<br />
Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />
jAnUAr<br />
12.01.2011<br />
Landesvorstandswahl niedersachsen<br />
eröffnet wurde. Auf den Stationen zuvor,<br />
Peking, Hangzou, Suzhou und Shanghai,<br />
verbanden die unternehmerinnen u. a.<br />
unternehmerinnen-treffen mit Sightseeing:<br />
die Chinesische Mauer, die Verbotene<br />
Stadt und die Nord/LB in Shanghai waren<br />
nur einige Stationen. Die unternehmerinnen<br />
kame n tief beeindruckt aus China zurück.<br />
Airbus-Besichtigung<br />
Zusammen mit der Pro-Hannover-region,<br />
einem wirtschaftsnetzwerk in Hannover,<br />
lud der Vdu-Niedersachsen zu einer unter-<br />
nehmensbesichtigung der Airbus werke in<br />
Finkenwerder ein. Landesvorstandsmitglied<br />
wiebke thusek, die diese Betriebsbesichtigung<br />
organisierte, freute sich über regen<br />
Zuspruch: Über 80 unternehmerinnen und<br />
unternehmer aus Hamburg, Schleswig-<br />
Holstein und Niedersachsen nahmen die<br />
Gelegenheit wahr, die werkshallen zu besichtigen.<br />
In den weitläufigen Hallen konnten<br />
die teilnehmenden die Montage der<br />
Einzelelemente von verschiedenen Airbussen<br />
besichtigen. u.a. sahen sie auch die<br />
Montage des Airbus A 380. Die verschiedenen<br />
Module der Airbusse werden in sechs<br />
Partnerländern von Airbus vormontiert und<br />
in Finkenwerder endmontiert.<br />
Nationalpark Harz<br />
Zum Abschluss eines Besuchs des Nationalparks<br />
Harz im September kam auch umweltminister<br />
Hans-Heinrich Sander (FDP)<br />
hinzu. Die unternehmerinnen hatten einen<br />
spannenden und informativen tag rund um<br />
Bad Harzburg verbracht. Ihnen wurden die<br />
änderungen vorbehalten<br />
Aufgaben und Arbeiten des Nationalparks<br />
in einer Präsentation erläutert. Danach ging<br />
es zu einer Exkursion durch den wald, u.a.<br />
auch zu dem Aufzuchtgehege der Luchse,<br />
die im Harz wieder angesiedelt werden.<br />
umweltminister Sander unterstrich vor den<br />
unternehmerinnen die Notwendigkeit solch<br />
eines Nationalparks.<br />
Wirtschaftlicher Salon mit Walter Hirche<br />
Zum zweiten wirtschaftlichen Salon mit<br />
wirtschaftsminister a.D. walter Hirche lud<br />
der Vdu-Niedersachsen mit der rudolfvon-Bennigsen-Stiftung<br />
in Bomlitz ein.<br />
Diskutiertes thema: Ausbildung für den<br />
Mittelstand. Die Veranstaltung zog rund 55<br />
Interessierte aus dem Ausbildungswesen<br />
an, sodass eine hochkarätige Diskussion<br />
entstand. Dazu trugen auch die Gastredner,<br />
Dr. Guido rettig (Vorstandsvorsitzender<br />
tÜV Nord) und Hermann oecking<br />
(Geschäftsführer der rAG Bildung Essen),<br />
durch ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen<br />
aus der Praxis bei.<br />
Dr. Guido Rettig, Vorstandsvorsitzender TÜV Nord,<br />
Tanja Kühne und Walter Hirche, Wirtschaftsminister<br />
a.D.<br />
Foto: Bruns Printen<br />
Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />
jAnUAr<br />
jahresauftakt-Veranstaltung<br />
im januar 2011<br />
Aufsichtsrat was ist das?<br />
Zum <strong>VdU</strong>-Projekt »Stärkere Präsenz<br />
von Frauen in Aufsichtsgremien«<br />
Kanzlei Baker mcKenzie, neuer<br />
Zollhof 2, 40221 Düsseldorf<br />
referentin: Frau Dr. Simone Bageltrah,<br />
Vorsitzende des Gesellschafterausschusses<br />
und -Aufsichtsrats der<br />
henkel AG & Co. KGaA (angefragt)<br />
Leitung: Dr. Barbara Deilmann<br />
FeBrUAr<br />
Unternehmensbesichtigung Bruns Printen<br />
(Martina Teichelmann)<br />
Martina Bruns hatte die Mitglieder des Vdurheinland<br />
zu einer Betriebsbesichtung eingeladen<br />
und ein Aachener-Printen-Seminar<br />
in der Backstube durchgeführt. Dabei ging<br />
es darum, die mitgereisten Vdu-Mitglieder<br />
hinter die Kulissen des Printenbackens blicken<br />
zu lassen. Neben einem spannenden<br />
Vortrag über Entwicklung und Marketing,<br />
einem Produktionsfilm und vielen interessanten<br />
Details hat der Bäckermeister des<br />
unternehmens, wolfgang thelen, im Hintergrund<br />
Printenfiguren aus der traditionellen<br />
Aachener Kräuterprinte geformt, mit Mandeln<br />
belegt und für uns gebacken. Der Duft<br />
und das traditionelle Bäckerhandwerk wurde<br />
uns an diesem Abend sehr lebhaft vermittelt.<br />
Anschließend lud uns Frau Bruns in das<br />
Stammhaus im Herzen der Stadt Baesweiler<br />
ins Bruns Konditorei-Café ein, wo die<br />
gesamte Vielfalt der Aachener Printen von<br />
Bruns als Endprodukt und als Geschenk<br />
verpackt begutachtet werden konnten. Es<br />
2. Februar 2011, 18:00 Uhr<br />
BhF Bank in essen<br />
Gemeinschaftsveranstaltung<br />
mit LV ruhrgebiet<br />
informationsveranstaltung zum<br />
Projekt: Stärkere Präsenz von Frauen<br />
in Aufsichtsgremien<br />
märZ<br />
3.märz 2011<br />
Lanxess Arena<br />
Weiberfastnacht in Köln<br />
15. märz 2011<br />
rotonda Business Club Köln<br />
mitglieder stellen sich vor<br />
änderungen vorbehalten<br />
war ein sehr gelungener Abend mit vielen<br />
interessanten Informationen über das Handwerk.<br />
Innovation gegen Imitation: »Plagiarius<br />
prangert Dreistigkeit und Einfallslosigkeit<br />
von Nachahmern an« (Gundula Polei)<br />
trotz des heißen Sommerwetters waren am<br />
13. Juli 15 unternehmerinnen gekommen,<br />
um die interessante Führung mit zu erleben.<br />
Nachdem uns die Museumsleiterin Frau Jurk<br />
mit der Geschichte des Museums vertraut<br />
gemacht hatte, erfuhren wir viel zum thema<br />
»Produkt- und Markenpiraterie« an den ca.<br />
250 ausgestellten Beispielen.<br />
Neben dem original-Einkaufskorb von<br />
reisenthel gab es zehn unterschiedliche Plagiate<br />
zu sehen. Selbst vor der Kopie eines<br />
Motorrades wird nicht zurückgeschreckt.<br />
Außer einer sehr großen Anzahl an Plagiaten<br />
waren auch Fälschungen zu sehen, bei<br />
denen der original-Markenname mit kopiert<br />
wurde. Leider blüht das Geschäft damit, da<br />
Rheinland<br />
martina teichelmann<br />
tel.: 0221 - 82 82 47 37<br />
vdu@agentur-<br />
teichelmann.de<br />
die Gewinnspannen immens und die Strafen<br />
gering sind. Das Vertriebsnetz der Produktpiraten<br />
ist gut organisiert und ähnelt weitgehend<br />
dem Absatzweg legaler Produkte.<br />
Die Auswirkungen sind jedoch immens.<br />
Diese waren gefährden nicht nur Arbeitsplätze,<br />
sondern in verstärktem Maße auch<br />
die Gesundheit. Beispiele wären hierbei<br />
u.a. gefälschte Medikamente, nicht sichere<br />
werkzeuge oder Elektroartikel und gefährliche<br />
Zusatzstoffe in Kunststoffen usw.<br />
An dieser Stelle kann nur an alle Einkäufer<br />
und Verbraucher der Appell gerichtet<br />
werden: Sagen Sie Nein zu Produktfälschungen<br />
und Plagiaten!<br />
Weitere Informationen finden Sie auf<br />
folgenden Internetseiten:<br />
Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie:<br />
www.markenpiraterie-apm.de<br />
Markenverband e. V. www.markenverband.ee<br />
Aktion Plagiarius: www.plagiarius.com<br />
72 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
73
LANDESVErBÄNDE<br />
Ruhrgebiet<br />
Alexandra hans<br />
tel.: 0234 - 93 71 70<br />
Fax: 0234 - 9 37 17 99<br />
vdu@wohnen.com<br />
Alexandra Hans wurde im Amt bestätigt<br />
Am 29. September 2010 stand im Landesverband<br />
die wahl der Landesverbandsvorsitzenden<br />
auf der tagesordnung. Franziska<br />
roxlau konnte in ihrer Funktion als<br />
wahlleiterin nach dem wahlgang und der<br />
Stimmauszählung bekannt geben, dass<br />
Alexandra Hans mit der Mehrheit der Stimmen<br />
der stimmberechtigten Mitglieder wiedergewählt<br />
wurde. Alexandra Hans nahm<br />
die wahl an und ist somit für eine weitere<br />
Amtszeit von drei Jahren LV-Vorsitzende<br />
ruhrgebiet.<br />
Blumen Risse – ein Unternehmen<br />
auf Wachstumskurs (Cornelia Sperling)<br />
Eine Betriebsbesichtigung bei Vdu-Mitglied<br />
tina risse faszinierte am 6. oktober 2010<br />
die Mitglieder des LV ruhrgebiet. tina risse<br />
übernahm 2006 den Betrieb, den ihr<br />
Vater 1968 gegründet hatte. In der Zentrale<br />
in westhofen führte sie durch Lager,<br />
Logistik und Kommissionierung. So konnte<br />
anschaulich erlebt werden, wie Schnittblumen<br />
und Pflanzen für 134 Läden, 21 Blu-<br />
Cornelia Sperling (r.) dankte, als Organisatorin der<br />
Veranstaltung, Tina Risse für die Betriebsbesichtigung<br />
Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />
jAnUAr<br />
20. januar 2011, 19:00 Uhr<br />
interessentinnen – Cocktail<br />
Auftaktveranstaltung für den<br />
regionalstützpunkt Bocholt<br />
hotel residenz, Kaiser-Wilhelm-<br />
Straße 32, 46395 Bocholt<br />
Leitung: Ulrike Löwe / Alexandra hans<br />
26. januar 2011, 17:00 Uhr:<br />
jahresauftakt-Veranstaltung<br />
Libeskind-Villa in Datteln,<br />
empfangsgebäude der rheinzink<br />
Gmbh & Co. KG<br />
Leitung: Alexandra hans<br />
FeBrUAr<br />
menmärkte und 10 Gartencenter verteilt<br />
werden. Bei Blumen risse arbeiten 1.600<br />
Beschäftigte und 90 Auszubildende. Es<br />
existiert kein Franchise-System, sondern<br />
tina risse hält den ständigen Kontakt mit<br />
den Mitarbeiterinnen in den Blumenläden<br />
und den Blick in die Zukunft als ihre wesentlichen<br />
Aufgaben. Die 24 unternehmerinnen<br />
waren sehr begeistert von der<br />
Betriebsbesichtigung und der jungen Firmenchefin,<br />
die sehr anschaulich ihre unternehmerische<br />
tätigkeit darlegte und einen<br />
Einblick in ihre Arbeitswelt gab.<br />
»Betriebliches Eingliederungsmanagement«<br />
(Sabine Mühlhaus-Liebich)<br />
Petra Zink, Europäische Disability Managerin<br />
der Ford werke GmbH aus Köln, beantwortete<br />
am 29. September 2010 in der<br />
Bochumer Harmonie die Frage »was ist Betriebliches<br />
Eingliederungsmanagement?«.<br />
während ihres Vortrags erläuterte sie,<br />
dass laut Sozialgesetzbuch IX seit 2004 für<br />
alle unternehmen die Pflicht besteht, Arbeitnehmern,<br />
die länger als sechs wochen<br />
Auch Logistik wurde kennengelernt – ein Teil der<br />
Gruppe bei der Führung durch das Risse-Warenlager<br />
2. Februar 2011, 18:00 Uhr<br />
BhF Bank in essen<br />
Gemeinschaftsveranst. m. LV rheinland<br />
informationsveranstaltung zum Projekt:<br />
Stärkere Präsenz von Frauen in Aufsichtsgremien,<br />
Leitung: Alexandra hans<br />
16. Februar 2011, 19:00 Uhr<br />
Bochum, Gesellschaft harmonie<br />
mittwochstreff<br />
Was ist Wirtschaftskriminalität? Kurzvortrag<br />
mit Diskussion mit Peter Ludwig,<br />
Kommissar der Staatsanwaltschaft<br />
Bochum, Dezernat Wirtschaftskriminalität,<br />
Leitung: Franziska roxlau<br />
märZ<br />
3. märz 2011 | Lanxess Arena Köln<br />
Karneval in Köln (leider ausgebucht)<br />
16. märz 2011, 19:00 Uhr<br />
Gesellschaft harmonie<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für<br />
<strong>Unternehmerin</strong>nen im ruhrgebiet<br />
referentin: Susanne Schübel, journalistenbüro<br />
herne, Leitung: Christina Fiege<br />
31. märz 2011, 19:00 Uhr<br />
hotel residenz, Wirtschaftstreff Bocholt,<br />
Kaiser-Wilhelm-Straße 32, 46395<br />
Bocholt, Leitung: Ulrike Löwe<br />
änderungen vorbehalten<br />
in einem Jahr ununterbrochen oder wiederholt<br />
arbeitsunfähig waren, ein Betriebliches<br />
Eingliederungsmanagement (BEM)<br />
anzubieten. Dies gilt unabhängig von der<br />
Betriebsgröße des unternehmens. Hauptziel<br />
dabei ist, wie eine Arbeitsunfähigkeit<br />
überwunden bzw. zukünftig verhindert und<br />
damit der Arbeitsplatz langfristig gesichert<br />
werden kann. Die Ford werke GmbH gehören<br />
dabei mit zu den ersten unternehmen<br />
in Deutschland, die das Betriebliche<br />
Eingliederungsmanagement oder auch<br />
Disability Management einführten und zu<br />
einem festen Bestandteil ihrer unternehmenspolitik<br />
machten. Das Ford-Konzept<br />
wurde mehrfach ausgezeichnet.<br />
Das Disability Management ist teil der<br />
Ford-unternehmenspolitik und unternehmensstrategie.<br />
oberstes Ziel ist dabei der<br />
dauerhafte Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit<br />
aller Beschäftigten, in einem vom<br />
demographischen wandel und steigendem<br />
wettbewerb geprägten umfeld. wie sich<br />
annähernd 20 teams um medizinische und<br />
nicht-medizinische Probleme der Betroffenen<br />
kümmern, welche Ansätze Ford im<br />
rahmen des Betrieblichen Eingliederungsmanagements<br />
verfolgt, welche Vorteile<br />
BEM für das unternehmen und den betroffenen<br />
Mitarbeiter hat und wie BEM auch in<br />
kleinen oder mittelständischen unternehmen<br />
aussehen könnte, stellte Petra Zink<br />
ebenfalls dar. Das thema und der Vortrag<br />
fanden bei den anwesenden 18 unternehmerinnen<br />
großes Interesse, was sich auch<br />
in den anschließenden Diskussionsbeiträgen<br />
zeigte.<br />
Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />
jAnUAr<br />
Was gibt es neues zu beachten<br />
zum thema Steuern /erbschaftssteuer<br />
usw.<br />
Bewertung von immobilien<br />
in Sachsen-Anhalt<br />
Verantwortlich: Frau rossa /<br />
Frau ratschke<br />
New York Marathon – Mitglieder<br />
vom LV Sachsen/Sachsen-Anhalt<br />
waren live dabei<br />
Am 27. Juli dieses Jahres trafen sich die<br />
Vdu-unternehmerinnen der region Dessau<br />
mal zu einem thema außerhalb von<br />
wirtschaft und Politik. Den perfekten ort<br />
bot uns Ingrid Ziegert in ihrem wunderschönen<br />
Gartenpavillon. Die anwesenden<br />
Mitglieder wollten mehr erfahren über den<br />
Marathon in New York, an dem wir teilgenommen<br />
hatten. Einmal im Leben einen<br />
Marathon zu laufen und den in New York,<br />
das war unser Ziel!<br />
unser Alter: 30 - 50+,<br />
FeBrUAr<br />
Wahlen in Sachsen-Anhalt,<br />
wie präsentiert sich die CDU<br />
in der region Dessau?<br />
Verantwortlich: Frau emmerich<br />
Lauferfahrung: fünf Jahre,<br />
training pro woche: ein bis zwei Mal,<br />
wettkampferfahrung: beim Halbmarathon<br />
(21 km) in Dresden, Magdeburg und auf<br />
dem Darß.<br />
Anfang des Jahres 2009 stand fest: wir lau-<br />
fen 42,125 km quer durch den »Big Apple«.<br />
Es ging uns nicht um Bestzeiten, sondern<br />
um den besonderen Spaß, um das Durchhalten<br />
und gesund ankommen.<br />
trotzdem muss man seine »Laufhausaufgaben«<br />
für einen Marathon natürlich machen.<br />
Das bedeutet mindestens zwei Mal pro<br />
woche training, in den letzen zwölf wochen<br />
vor dem Start mindesten drei Mal. Davon<br />
lange Läufe zwischen 20 und 30 Kilometern,<br />
um zu lernen, was der Körper an Nahrung<br />
und Flüssigkeit braucht. Das alles erfordert<br />
Disziplin und Durchhaltevermögen, aber das<br />
wichtigste ist die Freude am Laufen.<br />
märZ<br />
Werbung / Gestaltung<br />
einer eigenen Website<br />
Verantwortlich: Frau meinold<br />
änderungen vorbehalten<br />
unsere Mühen wurden mehr als belohnt:<br />
New York, eine Stadt, die nie schläft, und<br />
zwei Millionen begeisterte Zuschauer begleiteten<br />
uns und die anderen 42.000 Läuferinnen<br />
und Läufer aus aller Herren Länder<br />
durch die fünf Stadtteile bis in den Central<br />
Park, wo uns im Ziel eine Medaille überreicht<br />
wurde. Hier ist jeder ein Sieger!<br />
wir hatten ein tolles, gemeinsames<br />
Lauferlebnis, von dem wir noch so viel erzählen<br />
könnten. wer noch mehr wissen<br />
möchte, fragt einfach die Vdu-Mitglieder<br />
Elke Süßmann, Konstanze Friedrich oder<br />
Jutta Schories.<br />
Sachsen /<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Bettina Kretschmer<br />
tel.: 034-95 623 125<br />
Fax: 034-95 623 127<br />
info@contall.de<br />
Die Aufnahmen stammen vom Freundschaftslauf,<br />
der traditionell einen Tag vor dem Marathon stattfindet<br />
74 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
75
LANDESVErBÄNDE<br />
In stiller Trauer<br />
Die ganze Weisheit des Menschen<br />
sollte eigentlich darin bestehen,<br />
jeden Augenblick mit voller Kraft zu ergreifen,<br />
ihn so zu benutzen,<br />
als wäre er der einzige, letzte.<br />
(Friedrich Schiller)<br />
Georgia war ein lebenslustiger,<br />
warmherziger und engagierter Mensch,<br />
und auch wenn sie im Job oft von<br />
ihrer Disziplin beherrscht wurde,<br />
hat sie es immer verstanden,<br />
die schönen Momente im Leben zu genießen.<br />
Mit ihr verlieren wir nicht nur unsere Vorsitzende,<br />
sondern auch eine gute Freundin,<br />
die wir im Verband Sachsen-Anhalt<br />
in Erinnerung behalten und deren Andenken<br />
wir bewahren wollen.<br />
Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />
jAnUAr<br />
21. januar 2011 | erfurt<br />
neujahrsempfang<br />
im »Augustiner Kloster«<br />
FeBrUAr<br />
23. Februar 2011 | Blankenhain<br />
Unternehmensbesichtigung<br />
Weimarer Porzellanmanufaktur<br />
Wirtschaftstreff: Unternehmensbesichtigung<br />
der Zimmermann Canadian Chocolates and<br />
More in Erfurt<br />
Überaus zahlreich erschienen die Mitglieder,<br />
Interessentinnen und Gäste des Vdu-Landesverbandes<br />
thüringen am späten Nachmittag<br />
des 15. September zur Besichtigung<br />
der »gläsernen Schokoladenmanufaktur« in<br />
Erfurt. Nach einem kurzen Champagnerempfang<br />
hatten die teilnehmer zunächst Gelegenheit<br />
die »feine kanadische Genusswelt«,<br />
den ursprung der Geschäftsidee, kennen zu<br />
lernen.<br />
Bei einer heißen Schokolade und Kaffeespezialitäten<br />
sowie der Spezialität des Hauses,<br />
dem »Lava Cake«, erläuterte Frau Katrin<br />
Büchner, Managerin der Zimmermann Canadian<br />
Chocolates and More, den Anwesenden<br />
die Grundsubstanz der Produkte, den<br />
Kakao. Die Vielseitigkeit des Kakaos konnten<br />
die teilnehmerinnen in verschiedenen Gruppen<br />
im interaktiven teil der unternehmensbesichtigung<br />
selbst erleben. Mit stilechter<br />
Arbeitskleidung ausgerüstet, hatten sie die<br />
Möglichkeit, selbst feinste Schokoladenspezialitäten<br />
herzustellen. Es entstanden eigenhändig<br />
gefüllte Pralinen und Marzipantaler.<br />
Dabei durfte natürlich ausführlich gekostet<br />
märZ<br />
16. märz 2011 | erfurt<br />
Wirtschaftstreff<br />
Der intelligentere Planet<br />
referentin: nina tebbe,<br />
iBm Deutschland Gmbh<br />
änderungen vorbehalten<br />
und mit der Schokolade experimentiert werden.<br />
Zur Fertigstellung der Pralinen wurden<br />
diese in die Kühlung gegeben und unsere<br />
unternehmerinnen hatten Zeit zum Netzwerken.<br />
Zum Ausklang dieser gelungenen<br />
Veranstaltung wurden die Schokoladenkreationen<br />
natürlich begutachtet und ausgiebig<br />
verkostet.<br />
Betriebsbesichtigung Kirchner Gabelstapler<br />
GmbH in Bad Langensalza<br />
Die Besichtigung der Gabelstapler-Firma<br />
Kirchner begann am 18. August mit einem<br />
gemeinsamen Frühstück. Als Inhaberin und<br />
Vdu-Mitglied war es für Hannelore Kirchner<br />
Ehrensache, die organisation und spätere<br />
Führung zu übernehmen. Seit mehr als 20<br />
Jahren bietet das unternehmen den Verkauf<br />
und Vermietung von Industrie- und Groß-Gabelstaplern<br />
genauso an wie z. B. Geländeund<br />
teleskopstapler oder Elektro-Hubgeräte.<br />
Einen Namen hat sich das unternehmen dadurch<br />
gemacht, dass innerhalb von 24 Stunden<br />
Ersatzteile für die verschiedenen Gabelstapler<br />
angeboten werden können, dank des<br />
eingearbeiteten Service-teams.<br />
Nach der zweistündigen Besichtigung<br />
am Vormittag schloss sich ein Besuch des<br />
Thüringen<br />
heike Zimmermann<br />
tel.: 0361 - 4 30 57 20<br />
Fax: 0361 - 4 30 57 50<br />
heikezi@gmx.de<br />
Baumkronenpfades im Nationalpark Hainich<br />
an. Der an der thiemsburg gelegene Pfad<br />
führte die Besucherinnen in einen sonst unzugänglichen<br />
Bereich des Nationalparks,<br />
dem »urwald mitten in Deutschland«. Dort<br />
hatten die Vdu-unternehmerinnen einen hervorragenden<br />
Ausblick über den gesamten<br />
Hainich und das thüringer Becken. weiter<br />
ging es den Baumkronenpfad entlang zur Erkundung<br />
eines Baumturms mit Baumhaus,<br />
der mit insgesamt 44 Metern über die wipfel<br />
der Bäume ragt.<br />
Sommerfest mit Gästen<br />
aus Politik und Wirtschaft<br />
Hervorragend vorbereitet durch Vdu-Mitglied<br />
Evelyn Petermichl, fand am 14. Juli 2010<br />
das alljährliche Sommerfest statt. Diesjähriger<br />
Veranstaltungsort war das 1. Deutsche<br />
Bratwurstmuseum in Holzhausen. Die unternehmerinnen<br />
und Gäste trafen schon nachmittags<br />
in Holzhausen ein und nutzten die<br />
Gelegenheit, sich selbst und ihre unternehmen<br />
in exklusiver runde ausführlich vorzustellen.<br />
Anschließend informierte der Betreiber<br />
des Museums über Entstehung, Herkunft,<br />
Herstellung, Inhaltsstoffe und die regionalen<br />
unterschiede der Bratwurst. Nach all den Informationen<br />
über die Bratwurst bekamen alle<br />
teilnehmerinnen unweigerlich Appetit. Das<br />
team des Bratwurstmuseums stellte deshalb<br />
eine rustikale Platte mit thüringischen<br />
Grillspezialitäten zusammen und servierte<br />
originalen Bratwurstschnaps. So klang der<br />
Abend bei interessanten Netzwerkgesprächen<br />
aus.<br />
76 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
77
LANDESVErBÄNDE<br />
Westfalen<br />
Flugtag in Oelinghausen<br />
Gudrun Grohmann<br />
tel. 05732 -10 92 38<br />
Fax 05732 - 10 92 838<br />
ggrohmann@grohmannbs.de<br />
Gudrun Grohmann, Petra Ledendecker,<br />
Hedwig Sensen und Heike Käferle<br />
Am 17. Juli fand auf dem weltgrößten Se-<br />
gelflugplatz in oerlinghausen erstmals ein<br />
bundesweites gemeinsames treffen des<br />
Vdu und der Vereinigung Deutscher Pilotin-<br />
nen (VDP) statt, organisiert von Heike Käfer-<br />
le, regionalleiterin Paderborn. »wir Frauen<br />
müssen uns in jeder Beziehung vernetzen<br />
und auch die Frauen-Netzwerke müssen<br />
sich kennenlernen«, sagte Vdu-Präsidentin<br />
Petra Ledendecker auf die Frage, warum<br />
solch ein treffen wichtig sei. In ihrem Eingangsvortrag<br />
stellte Hedwig Sensen, Präsidentin<br />
der VDP, fest: »Pilotinnen haben<br />
ein hohes Energiepotential, Abenteuerlust,<br />
Durchsetzungsvermögen und Entscheidungsfreude.«<br />
und sie sieht viele Parallelen<br />
zu unternehmerinnen und weiblichen Führungskräften<br />
in der wirtschaft: Beide Gruppen<br />
müssten sich in einem von Männern<br />
dominierten Bereich durchsetzen. Zu Besuch<br />
war bei diesem treffen auch ein Mann,<br />
der sich sehr über die Veranstaltung freute:<br />
Erich Schmitt, stellvertretender Bürgermeister<br />
der Stadt oerlinghausen.<br />
Das treffen auf dem Flugplatz nutzten<br />
Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />
jAnUAr<br />
9. januar 2011, 11:00 Uhr<br />
Osnabrück<br />
neujahrsempfang,<br />
Bundesumweltstiftung<br />
FeBrUAr<br />
die rund 70 Vdu-unternehmerinnen und<br />
VDP-Mitglieder zum Erfahrungsaustausch,<br />
doch lernten sie auch Einiges über die themen<br />
Aerodramatik und das Fliegen. So ließen<br />
es sich viele nicht nehmen, um gemeinsam<br />
eine runde über die region zu fliegen.<br />
Sommerfest mit Gästen<br />
aus Politik und Wirtschaft<br />
Im Gräflichen Park Hotel & Spa in Bad Driburg<br />
feierte der Landesverband westfalen<br />
sein Sommerfest. Die Einladung wurde von<br />
unternehmerinnen aus den Landesverbänden<br />
ruhrgebiet, rheinland sowie Hamburg/<br />
Schleswig-Holstein ebenso gerne angenommen.<br />
Auf dem Empfang begrüßte LV-<br />
Vorsitzende Grudrun Grohmann deshalb<br />
Annette Paßlick-Wabner, Carolin Vietmeier<br />
und Marianne Füchte<br />
Damenabend im Bankhaus Lampe<br />
Ort: Bielefeld<br />
märZ<br />
17. märz 2011 | Bielefeld<br />
»ihr Auftritt, bitte!«<br />
Selbstmarketing & Auftrittspräsenz,<br />
referentin: edith Börner<br />
änderungen vorbehalten<br />
eine Vielzahl an Vdu-unternehmerinnen.<br />
Annabelle Gräfin von oeynhausen-Sierstorpff<br />
aus dem LV westfalen hielt danach<br />
einen Vortrag zum thema »Gräfliche Gastlichkeit<br />
seit 1782 – Von der tradition zur<br />
Moderne« und stellte das Hotel vor. während<br />
des anschließenden Menüs zeigte Modehaus-unternehmerin<br />
und Vdu-Mitglied<br />
ulrike Kanzler aus Soest ausgewählte Stücke<br />
der neuen Herbst-winter-Kollektion von<br />
Jill Sander, Escada, Streness, Bogner und<br />
Steffen Schraut. Viele der unternehmerinnen<br />
nutzten die Gelegenheit für eine kurze<br />
Auszeit und blieben für ein paar tage in Bad<br />
Driburg oder ließen es sich nicht nehmen,<br />
am Golftunier (dazu mehr auf Seite 57) am<br />
nächsten tag teilzunehmen.<br />
v.l.n.r.: Christel Horstmann-Oepping,<br />
Hannelore Scheele, Gudrun Grohmann,<br />
Annabelle Gräfin von Oeynhausen-Sierstorpff,<br />
Martina Teichelmann und Christiane Hauck<br />
Petra Pottmeyer, Marie-Luise Krohn,<br />
Christel Schwarz, Christina-Marie Brühl<br />
und Dr. Maria von Logas<br />
Ausgewählte Veranstaltungen – weitere informationen und alle Veranstaltungen unter www.vdu.de//verband/landesverbaende<br />
jAnUAr<br />
20.januar 2011,19:00 Uhr<br />
rathaus Ulm, Kleiner Sitzungssaal<br />
ivo Gönner, Oberbürgermeister der<br />
Stadt Ulm, Vortrag: Stadtentwicklung<br />
im demografischen Wandel mit<br />
Bezug auf den Alb-Donau-Kreis<br />
25. januar 2011,19:00 Uhr<br />
Stuttgart, hotel Unger<br />
internes treffen:<br />
rückblick 2010 – Ausblick 2011,<br />
neue mitglieder stellen sich vor<br />
28. januar 2011 19:00 Uhr Stuttgart,<br />
Ballettabend<br />
»Ulmer Gewerbe durch die Jahrhunderte«<br />
(Angelika Clemenz)<br />
Am 28. oktober 2010 stand eine Stadtführung<br />
der ganz besonderen Art auf dem<br />
Programm der regionalgruppe ulm. Die<br />
teilnehmerinnen wurden zuerst zur Kron-<br />
Apotheke geführt, der Geburtsort der Zementindustrie<br />
im Blautal. Über den Münsterplatz<br />
spazierte die Gruppe ins ulmer<br />
Fischerviertel. Viele, heute sehr bekannte<br />
unternehmen haben ihre wiege in diesem<br />
Stadtteil. wir erfuhren z.B., wie aus »ulmer<br />
Schachteln« der heutige Setra Bus<br />
wurde, oder wie ein ehemaliger Feuerwehrkommandant<br />
1864 die Firma Magirus<br />
gründete. Es war eine sehr inspirierende<br />
Stadtführung, die zeigte, dass die heute oft<br />
geforderten Fähigkeiten, wie Flexibilität und<br />
Kreativität, auch schon im 19. Jahrhundert<br />
für unternehmen überlebenswichtig waren.<br />
Der rundgang endete bei »Boemans<br />
Schmuckgestaltung«. Dort erhielten wir<br />
zum Abschluss einen Einblick in die Kunst<br />
der Schmuckgestaltung.<br />
Frauenwirtschaftstag 2010<br />
(Angelika Clemenz)<br />
»Interkulturelle Vielfalt als Chance« lautete<br />
das thema des diesjährigen Frauenwirtschaftstages<br />
am Freitag, dem 22. oktober<br />
2010, in ulm. Neben der inhaltlichen Arbeit<br />
blieb genügend Zeit für den persönlichen<br />
Austausch in ungezwungener Atmosphäre<br />
zwischen den verschiedenen regionalen<br />
Frauennetzwerken. Die regionalgruppe<br />
ulm war durch Dr. Susanne tries vertreten.<br />
Sie nutzte den Frauenwirtschaftstag<br />
FeBrUAr<br />
1. Februar 2011, 12:00 Uhr<br />
Stuttgart, hotel am Schlossgarten<br />
Ladies Lunch<br />
9. Februar 2011, 19:00 Uhr<br />
Stuttgart, hotel am Schlossgarten<br />
Wirtschaftstreff<br />
märZ<br />
1. märz 2011, 12:00 Uhr<br />
hotel am Schlossgarten | Ladies Lunch<br />
9. märz 2011, 19:00 Uhr<br />
hotel am Schlossgarten | Wirtschaftstreff<br />
17. märz 2011, 19:30 Uhr<br />
Cafe Vergissmeinnicht / insel mainau<br />
Vortrag: Gärtnern für Alle e. V. – ein<br />
Stiftungsziel der Lennart Bernadotte<br />
Stiftung, Gräfin Sandra Bernadotte, insel<br />
mainau Gmbh<br />
25. märz 2011, 16:00 Uhr<br />
hotel Schaßberger, ebnisee<br />
Kochkurs<br />
als Informationsplattform, um den Vdu und<br />
seine Angebote mit einem Infostand zu<br />
präsentieren.<br />
Veranstaltung mit Finanzminister<br />
Willi Stächele – »Worauf es jetzt ankommt«<br />
(Rita Lübbe)<br />
Finanzminister willi Stächele war vom Empfang<br />
der rund 50 unternehmerinnen und<br />
einiger begleitender Männer am 18. oktober<br />
2010 so begeistert, dass er beschloss,<br />
sein Skript zur Seite zu legen, um für die<br />
württembergerinnen einen freien und persönlichen<br />
Vortrag zu halten. Von seiner eigenen<br />
politischen Karriere, die er schon im<br />
jugendlichen Alter von 21 Jahren begann,<br />
über die Finanz- und wirtschaftskrise bis<br />
hin zu Stuttgart 21 gab der Minister fachkundig<br />
und offen Auskunft. Er sprach drängende<br />
wirtschaftspolitische Fragen an und<br />
gab Einblicke in die Herausforderungen in<br />
der politischen Konsensbildung.<br />
Die anschließende Diskussion verlief<br />
angeregt und so gab die gesamte Veran-<br />
Simone Falkenstein<br />
(LV-Vorstandsmitglied),<br />
Willi Stächele und<br />
Charlotte Helzle<br />
(LV-Vorsitzende)<br />
Württemberg<br />
Charlotte helzle<br />
tel.: 07361/94 95-0<br />
Fax: 07361/94 95-45<br />
c.helzle@hema.de<br />
staltung Gelegenheit zum Austausch und<br />
Netzwerken.<br />
Warum soll der Kunde nicht König sein?<br />
(Ursula Rimmele-Konzelmann)<br />
Bei dem monatlichen treffen des Landesverbands<br />
württemberg am Bodensee ging<br />
es in Birnau-Maurach am 7. oktober um<br />
die Frage »Marketing als Denkhaltung oder<br />
warum der Kunde nicht König sein darf?«.<br />
Als Leiterin des Abends lud ich zu diesem<br />
thema Herrn Dr. Jörg thomas Sorg von<br />
J.t. Sorg & Partner ein. Herr Dr. Sorg unterhielt<br />
die 13 teilnehmerinnen mit seinem<br />
interessanten und einzigartigen Vortrag und<br />
erweiterte die bekannten 4 Ps (Produkt,<br />
Plan, Preis, Promotion) um weitere 3 Ps<br />
(Personal, Process, Physical Facilities). Anschließend<br />
erläuterte er die Strategien des<br />
ganzheitlichen Marketings. Hierbei handelt<br />
es sich um die steigende Komplexität sowie<br />
die Dynamik des globalen wettbewerbs.<br />
»Marketing ist Beziehungsgestaltung. Nein,<br />
der Kunde ist nicht König. Er ist wie ein<br />
78 <strong>DIE</strong> uNtErNEHMErIN Ausgabe 2/2010<br />
79
LANDESVErBÄNDE<br />
König zu behandeln. Das ist das, was erstrebenswert<br />
und wünschenswert ist«, so<br />
seine Ausführung. Es handelt sich um eine<br />
Partnerschaft, deren Grundlage Vertrauen<br />
ist und die so zu einer win-win-Situation<br />
führen wird. Doch dazu müssen beide Seiten<br />
etwas beitragen. Die abschließende<br />
Aussage seines Vortrags war ein Appell an<br />
uns: Ȇberlegen Sie sich, was Sie als unternehmen<br />
oder als unternehmerin denn nun<br />
wirklich einzigartig macht. Machen Sie sich<br />
sichtbar auf Ihrem Markt. Vertrauen entsteht<br />
durch Kundenwertschätzung, Identifikation<br />
und Höflichkeit.«<br />
Unternehmensbesichtigung der<br />
»Blumeninsel Mainau GmbH«<br />
(Martina Peters-Kalmus)<br />
Ein Ferien- und Freizeitparadies und gleichzeitig<br />
ein erfolgreiches Familienunternehmen<br />
– die Mainau GmbH. wie dies zusammengeht,<br />
erklärte Geschäftsführerin Bettina<br />
Gräfin Bernadotte den Vdu-unternehmerinnen<br />
am 10. und 11. September 2010.<br />
In einem kurzweiligen Vortrag erläuterte<br />
Bettina Gräfin Bernadotte die unternehmensziele<br />
und ihre Marketingstrategie. Für<br />
ein unternehmen dieser Art sind besondere<br />
v.l.n.r.: Bettina Gräfin Bernadotte, LV-Vorsitzende<br />
Charlotte Helzle und Regionalleiterein<br />
Ursula Rimmele-Konzelmann<br />
80<br />
Marketingkonzepte notwendig, z. B. Events<br />
im Jahresverlauf wie das Schlossfest, die<br />
Mitsommernacht und Attraktionen wie beispielsweise<br />
der weihnachtsmarkt, sowie<br />
kulturelle Veranstaltungen oder Konzerte.<br />
Dieses gelungene Marketing führt dazu,<br />
dass jährlich rund 1,2 Mio. Besucher auf die<br />
Insel kommen. Bei einem kleinen rundgang<br />
konnten wir uns selbst von der Schönheit<br />
und Pflanzenvielfalt der Mainau überzeugen.<br />
Beim gemeinsamen Abendessen in Anwesenheit<br />
des Botschafters von Kasachstan<br />
stellten Björn Graf und Catherina Gräfin<br />
Bernadotte ihr Projekt »Hortipedia« – das<br />
»wikipedia« für Pflanzen – vor.<br />
Am Samstag folgten einige Damen der<br />
Einladung von Dorothea Haller-Laible zum<br />
Apero in ihren traumhaft gelegenen Garten<br />
am Bodenseeufer. Besonders interessant<br />
war in diesem rahmen ein Bericht von Sandra<br />
Gräfin Bernadotte über ihre karitativen<br />
unternehmungen: Jugendliche ohne Schulabschluss<br />
können auf der Mainau ein Jahr<br />
arbeiten und lernen. Gleichzeitig erhalten sie<br />
das notwendige rüstzeug für die Lehrstellensuche<br />
und werden fit gemacht für den<br />
Arbeitsmarkt.<br />
Geschäftsführerin der Mainau GmbH<br />
Bettina Gräfin Bernadotte<br />
Erste Schritte in der Social-Media-Welt<br />
auf Xing (Rita Lübbe)<br />
Seit 16. April 2010 sind wir auf Xing mit<br />
der Gruppe Vdu-Landesverband württemberg<br />
online. Xing ist ein soziales Internet-<br />
Netzwerk für berufliche Kontakte, bei dem<br />
angemeldete Benutzer berufliche und selektiv<br />
private Daten in ein Profil eintragen.<br />
Es wird genutzt zur Kontaktanbahnung und<br />
Kontaktpflege, zum Austausch von Informationen<br />
und ist Jobbörse. Xing hat den<br />
ruf, die sicherste Social-Media-Plattform zu<br />
sein und zählt aktuell ca. 10 Millionen Mitglieder<br />
weltweit, allein über 40 Prozent aus<br />
deutschsprachigen Ländern. Eine Plattform,<br />
die wie geschaffen ist für unsere Verbandsarbeit,<br />
wenn es um Vernetzung, Aufbau von<br />
Nähe und Ausbau von Kontakten geht. Im<br />
Landesverband zählen wir heute ungefähr<br />
100 Mitglieder. In der Xing-Gruppe bereits<br />
40 Frauen. Es sind Vdu-Mitglieder sowie<br />
auch unternehmerinnen, die sich für den<br />
Vdu interessieren und die wir gewinnen<br />
wollen. wir bieten kompakt Information zu<br />
unseren Veranstaltungsterminen, kurze persönliche<br />
Nachberichte und Kommentare.<br />
und es gibt auch kritische Bemerkungen –<br />
»the voice of the customer« kommt bei uns<br />
an. wir sind ganz eindeutig noch in der Aufbauphase,<br />
doch gespannt, wie sich Xing als<br />
Instrument zur Mitgliederwerbung und die<br />
weiteren Möglichkeiten entwickeln. wir haben<br />
noch Einiges vor!<br />
Bei <strong>VdU</strong>-Mitglied Dorothea Haller-Laible zum Apero<br />
Deutsche Bank<br />
mittelstand.db.com<br />
Finanzugang<br />
der; ‹mittelständisch›: Möglichkeit der Finanzierung<br />
mit einem verlässlichen Partner; für den flexiblen und<br />
innovativen Mittelstand, auch in unsicheren Zeiten.<br />
Die Deutsche Bank für den Mittelstand.<br />
Ein leistungsfähiger Mittelstand ist von fundamentaler Bedeutung für<br />
Deutschland. Die Deutsche Bank unterstützt ihn dabei mit individuell<br />
zugeschnittenen Finanzlösungen. Vom Betriebsmittel- über den Investi -<br />
t ionskredit bis hin zu öffentlichen Förderprogrammen stehen wir dem<br />
Mittelstand als zuverlässiger, langfristiger Finanzpartner zur Seite. In<br />
Deutschland und weltweit.<br />
Mit unserer umfangreichen Branchenerfahrung unterstützen wir den<br />
Mittelstand, die richtigen finanziellen Entscheidungen zu treffen. Uns<br />
vertraut heute jedes vierte mittelständische Unternehmen – vom Freiberufler<br />
über das Familienunternehmen bis hin zur Aktiengesellschaft.
Hoffentlich Allianz.<br />
Für alle, die Leistung<br />
sehen wollen.<br />
Die Allianz ist Nationaler Förderer der FIFA Frauen-WM 2011 TM in Deutschland.<br />
Wir freuen uns gemeinsam mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und<br />
allen Fußballfans auf dieses großartige Ereignis.