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6 Nr. 2 · 31. März 2011 NWZ-Gartenwochen NWZ-garten.de<br />
eeteinfassungen, wie sie<br />
im Bauerngarten üblich<br />
sind, werden mit niedrigen<br />
Buchssorten wie Suffruticosa<br />
angelegt. Es gibt Buchsbäume<br />
und –sträucher. Alle Exemplare<br />
sind immergrün und wachsen<br />
langsam. Deshalb lassen sie<br />
sich gut in verschiedene Formen<br />
trimmen. In Pflanzkübeln<br />
können die Formgehölze auch<br />
als „mobiler Garten“ für Balkon,<br />
Terrasse oder Eingangsbereich<br />
genutztwerden. Als-<br />
Hecke eignet sich der Buchs<br />
ebenfalls sehr gut, weil er dicht<br />
wächst, sehr alt wird und auch<br />
auf kräftigen Rückschnitt nicht<br />
empfindlich reagiert.Wer eine<br />
Hecke anlegt, sollte sieben bis<br />
zehn Pflanzen auf einenMeter<br />
setzen.<br />
m eine Hecke anzulegen<br />
oder meterlange Beete<br />
einzurahmen, sind manchmal<br />
Hunderte Pflanzen nötig.<br />
Buchs lässt sich aber sehr leicht<br />
durch Stecklinge vermehren:<br />
einen zehn bis 15 Zentimeter<br />
langen Trieb abschneiden und<br />
die untere Hälfte von Blättern<br />
befreien. Hier bilden sich<br />
die neuen Wurzeln. Es macht<br />
nichts, wenn die Rinde teils mit<br />
abgestreift wird, denn das regt<br />
das offene Gewebe zur Wurzelbildung<br />
an.<br />
Die Stecklinge können in Blumentöpfe<br />
oder direkt ins Beet<br />
gesetzt werden, vertragen aber<br />
keinen lehmigen Boden. Deshalb<br />
die Erde gut auflockern<br />
und mit Sand mischen. Ein<br />
kleines Loch vorbohren, den<br />
Buchs so hineinstecken, dass<br />
der Trieb bis zur Hälfte mit<br />
Erde bedeckt ist. Leicht andrücken,<br />
kräftig gießen und in<br />
den folgenden Wochen immer<br />
schön feucht halten. Nach etwa<br />
zwei Monaten hat der Steckling<br />
Wurzeln gebildet. Dieser Prozess<br />
geht schneller, wenn die<br />
jungen Pflänzchen mit Folie<br />
oder Vlies abgedeckt werden<br />
und in einem Treibhausklima<br />
heranwachsen.<br />
hemie braucht ein Buchs<br />
nicht unbedingt, aber ab<br />
und zu tut ihm etwas Dünger<br />
gut: flüssiger Volldünger<br />
für Topfpflanzen, Kompost für<br />
Buchsskulpturen in der Erde.<br />
Bei Pflanzen im Boden reicht<br />
es, wenn alle vier bis sechs<br />
Wochen kräftig gegossen wird.<br />
Topfbuchse brauchen im Sommer<br />
mindestens drei Mal pro<br />
Woche Wasser.<br />
Und… Schnitt!<br />
itze verträgt der Buchs gut:<br />
Er stammt aus dem Mittelmeerraum.<br />
Am besten<br />
bekommt ihm ein halbschattiger<br />
Standort. Er ist winterhart,<br />
Töpfe müssen aber vor Frost<br />
geschützt werden. Grundsätzlich<br />
sind die Topfpflanzen<br />
empfindlicher. Wenn ein Buchs<br />
im Topf nicht gedeiht, sollte er<br />
in die Erde gepflanzt werden.<br />
Meist erholt er sich.<br />
SKULPTUREN<br />
Seit Jahrhunderten gehört<br />
der Buchsbaumzu den<br />
beliebtesten Ziergehölzen.<br />
Er ist anspruchslos und<br />
formbar.<br />
chneiden kann man den<br />
Buchs das ganze Jahr über.<br />
Beim Pflegeschnitt werden<br />
Triebe abgeschnitten, die herauswuchern.<br />
Freiwachsende<br />
Sträucher müssen gelegentlich<br />
ausgelichtet werden und gerade<br />
bei Hecken ist der Schnitt<br />
am Anfang wichtig. Frisch gepflanzter<br />
Buchs sollte in den<br />
ersten drei Jahren stark zurückgeschnitten<br />
werden.<br />
Durch einen Erziehungsschnitt<br />
im Abstand von sechs bis acht-<br />
Wochen wächst er nicht nur in<br />
die Höhe, sondern wird auch<br />
an den Seiten dicht. Deshalb<br />
immer wieder gut die Hälfte<br />
des frischen Triebs entfernen.<br />
Allerdings bringt es wenig, das<br />
Gehölz zu stutzen, wenn der<br />
Austrieb wie derzeit noch voll<br />
im Wachstum ist. Kurz nach<br />
dem Schnitt stehen dann gleich<br />
wieder neue Zweige über. Deshalb<br />
sollte noch ein paarWochen<br />
gewartet werden.<br />
Wie oft geschnitten wird, hängt<br />
von der Sorte ab: Beim gewöhnlichen<br />
Buchsbaum Buxus Sempervirens<br />
gibt es sowohl starkals<br />
auch schwach wachsende<br />
Sorten. Wichtig ist, dass nur<br />
eine sehr scharfe Garten- oder<br />
Buchsbaumschere verwendet<br />
wird. Geübte Gärtner können<br />
auch gut die großeHeckenschere<br />
verwenden. Nicht an sonnigheißen<br />
Tagen schneiden, da<br />
die Blätter sonst verbrennen<br />
können und braun werden.<br />
Der Formschnitt ist beim<br />
Buchs vergleichsweise einfach.<br />
Form und Größe der grünen<br />
Skulpturen werden allerdings<br />
erst mit der Zeit aufgebaut.<br />
Anfänger versuchen sich meist<br />
an einer Kugel. Dabei wird an<br />
einer halbkreisförmigen Schablone<br />
entlang geschnitten. Die<br />
Schablonen können aus Pappe<br />
oder Sperrholz gesägt werden:<br />
Höhe, Breite und Durchmesser<br />
der Pflanze abmessen und<br />
übertragen. Buchspyramiden<br />
können mit Hilfe von Schnüren<br />
geformt werden.<br />
Dazu wird ein Stab aus Holz<br />
oder Metall in die Erde gesteckt.<br />
Von oben quer hinunter<br />
zum Boden werden Schnüre<br />
gespannt, die als Orientierung<br />
dienen. Kleine Quader können<br />
auf eine ähnliche Weise gezogen<br />
und mit Schnüren geformt<br />
werden. Wer sehr geübt ist,<br />
kann alle Formen frei Hand<br />
schneiden – sogar komplizierte<br />
Skulpturen wie die grünen Gartentiere.<br />
Garten- und Baumärkte<br />
verkaufen aber auch Drahtgerüste<br />
für alle möglichen Buchsfiguren.<br />
Außerdem gibt es das<br />
Gehölz fertig gezogen in vielen<br />
verschiedenen Formen zu kaufen.<br />
Große, schöne Skulpturen<br />
sind teuer, aber einfach zu<br />
pflegen: Hier müssen nur die<br />
hellgrünen Neuaustriebe abgeschnitten<br />
werden, damit der<br />
Buchs in Form bleibt. nat