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Adipozyt - Universität zu Lübeck

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Zhang, 2003, 2004; Zhao und Wu, 2005; Ichida et al., 2006; Li et al., 2006; Zhao et al.,<br />

2006).<br />

Bedeutung von Präadipozytenproliferation und –differenzierung in vivo. Inwieweit<br />

Proliferation, Differenzierung und Apoptose von Präadipozyten und <strong>Adipozyt</strong>en bei der<br />

Fettgewebsexpansion im Erwachsenen eine Rolle spielen, ist noch nicht abschließend geklärt.<br />

Während der menschlichen Entwicklung differenzieren Stammzellen über Präadipozyten<br />

<strong>zu</strong> terminal differenzierten <strong>Adipozyt</strong>en. Erhaltene Zelldifferenzierungsprozesse sind<br />

auch im Erwachsenenalter die Vorausset<strong>zu</strong>ng für Gewebeplastizität. Fettgewebe zeichnet<br />

sich wie kein anderes Gewebe durch seine enorme Fähigkeit <strong>zu</strong>r Expansion aus. Über die<br />

genauen Mechanismen der Fettgewebsexpansion herrscht Uneinigkeit. Hausmann et al.<br />

postulieren im Rahmen ihrer „critical fat size hypothesis“, dass bei Individuen mit unausgeglichenem<br />

Energiehaushalt, die mehr Energie <strong>zu</strong> sich nehmen als sie verbrauchen,<br />

<strong>zu</strong>nächst die Zellgröße <strong>zu</strong>nimmt (<strong>Adipozyt</strong>enhypertrohie). Ist eine kritische Größe erreicht,<br />

beginnen auch noch im Erwachsenenalter vorhandene Präadipozyten (Avram et al., 2007)<br />

<strong>zu</strong> proliferieren und <strong>zu</strong> differenzieren. Somit steigt die absolute <strong>Adipozyt</strong>enzahl<br />

(Hyperplasie) (Hausman et al., 2001; Fischer-Posovszky et al., 2007). Diese Theorie wird<br />

belegt durch eine Studie von Harmelen et al. Hier wurde das Fettgewebe verschiedener<br />

Frauen nach Mammaablatio untersucht, wobei eine positive Korrelation zwischen BMI<br />

und sowohl Fettzellgröße als auch Fettzellzahl nachgewiesen wurde. Bei Frauen mit einem<br />

BMI zwischen 25 und 29 konnte keine <strong>Adipozyt</strong>enhyperplasie, sondern lediglich<br />

<strong>Adipozyt</strong>enhypertrophie nachgewiesen werden. Erst ab einem BMI von über 30 wurde<br />

eine <strong>Adipozyt</strong>enhyperplasie gefunden (van Harmelen et al., 2003). Diese Ergebnisse<br />

sprechen dafür, dass Präadipozytenproliferation und deren frühe Differenzierung, neben<br />

sich noch im Wachstum befindenden Individuen, vor allem bei sehr adipösen Individuen<br />

eine Rolle spielt.<br />

Mögliche Konsequenzen der Statineffekte auf das Fettgewebe in vivo. Die<br />

stadienabhängige Induktion von Apoptose, welche zwar proliferierende und früh<br />

differenzierende Präadipozyten, nicht aber terminal differenzierte <strong>Adipozyt</strong>en betrifft,<br />

macht die Zuordnung der in vitro Ergebnisse <strong>zu</strong> in vivo Effekten sehr komplex. Eine<br />

wesentliche Gewichtsreduktion durch Apoptoseinduktion in menschlichen <strong>Adipozyt</strong>en in<br />

vivo wurde durch Studien nicht eindeutig belegt. In den meisten in vivo Studien ist die<br />

Gewichtsentwicklung schwer <strong>zu</strong> beurteilen, da <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong>r Atorvastatintherapie auch<br />

noch diätetische Maßnahmen unternommen wurden. Daten speziell <strong>zu</strong> Auswirkungen von<br />

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