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Adipozyt - Universität zu Lübeck

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Einleitung<br />

wichtige Aufgaben in der Regulation der Glukosehomöostase des Organismus und nimmt<br />

durch die Sekretion bioaktiver Peptide, so genannter Adipokine (s. Kapitel 1.2.3, S. 5),<br />

Einfluss auf das endokrine sowie auf das Immunsystem (Rajala und Scherer, 2003;<br />

Kershaw und Flier, 2004; Klein et al., 2006; Klein et al., 2007). Fettgewebe steht durch<br />

seine Adipokinsekretion sowohl mit anderen peripheren endokrinen Organen, als auch mit<br />

dem zentralen Nervensystem in Verbindung. Neben <strong>Adipozyt</strong>en enthält Fettgewebe<br />

Stroma-, Nerven- und Immunzellen. Diese Komponenten wirken als funktionelle Einheit<br />

<strong>zu</strong>sammen. Als aktiver Regulator der Energiehomöostase des Gesamtorganismus hat ein<br />

gestörter <strong>Adipozyt</strong>enstoffwechsel negativen Einfluss auf andere Systeme (Trayhurn und<br />

Wood, 2005; Matsuzawa, 2006). <strong>Adipozyt</strong>en als Fettparenchymzellen besitzen die<br />

außergewöhnliche Fähigkeit, um ein Vielfaches ihrer Größe <strong>zu</strong> expandieren. Dabei<br />

verändern sie jedoch auch ihre endokrinen und metabolischen Funktionen. Dies führt bei<br />

<strong>Adipozyt</strong>enhypertrophie <strong>zu</strong> metabolischen und endokrinen Dysregulationen:<br />

„adiposopathy“ (Bluher et al., 2002; Erol, 2005; Bays und Dujovne, 2006).<br />

Zur differentiellen Betrachtung von <strong>Adipozyt</strong>enfunktionen wird Fettgewebe nach<br />

Farbe und Lokalisation unterteilt. Dabei unterscheidet man nach seiner makroskopischen<br />

und mikroskopischen Erscheinung einerseits weißes, univakuoläres und andererseits<br />

braunes, multivakuoläres Fett. Beide Gewebsarten haben ähnliche biochemische<br />

Eigenschaften, beispielsweise die Synthese und Speicherung von Triglyzeriden<br />

(Lipogenese), allerdings unterscheiden sie sich durch ihre systemische Funktion: weißes<br />

Fett dient im Rahmen des Stoffwechsels vornehmlich der Energiespeicherung und<br />

bedarfsgerechter Abgabe in Form von freien Fettsäuren (Lipolyse), während in braunem<br />

Fett Energie in Form von Wärme verstoffwechselt wird (Nedergaard et al., 2007). Weißes<br />

Fett lässt sich nach seiner Lokalisation weiter unterteilen in abdominelles und subkutanes<br />

Fett. Untersuchungen <strong>zu</strong>folge scheinen morphologisch gleiche <strong>Adipozyt</strong>en abhängig von<br />

ihrer Lokalisation im Organismus unterschiedliche endokrine und metabolische<br />

Funktionen <strong>zu</strong> haben (Wajchenberg, 2000). Wachsende Evidenz belegt, dass<br />

<strong>Adipozyt</strong>endysfunktion und die damit einhergehende gestörte Sekretion von Adipokinen in<br />

einem kausalen Zusammenhang mit der Pathogenese des metabolischen Syndroms steht<br />

(Trayhurn und Wood, 2005; Matsuzawa, 2006). Dabei ist vor allem das intraabdominale,<br />

weiße Fett aufgrund seines Hormonprofils an der Entwicklung von metabolischen<br />

Dysregulationen beteiligt. Da<strong>zu</strong> gehören beispielsweise Insulinresistenz, Hyperglykämie,<br />

Dyslipidämie, Hypertonie sowie prothrombotische und proinflammatorische Prozesse<br />

(Rexrode et al., 1998; Grundy et al., 2004; Dagenais et al., 2005). Wichtige<br />

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