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Mit den richtigen Instrumenten zum Erfolg: Ein neues Toolkit für die ...

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Strategische Planung für KMU: <strong>Mit</strong> <strong>den</strong> <strong>richtigen</strong> <strong>Instrumenten</strong> <strong>zum</strong> <strong>Erfolg</strong>Ausgangssituation: Der <strong>Mit</strong>telstand vernachlässigt <strong>die</strong> strategische PlanungDie strategische Planung bildet <strong>die</strong> Grundlage für <strong>den</strong> unternehmerischen <strong>Erfolg</strong>, bestimmt<strong>den</strong> Rahmen für das unternehmerische Handeln und ermöglicht das Festlegenund Erreichen der unternehmerischen Ziele. Laut empirischen Untersuchungen setzt etwa<strong>die</strong> Hälfte der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland <strong>die</strong> strategischePlanung nicht konsequent, vollständig und anhand eines formalen Planungsprozessesein (vgl. u. a. Deimel 2008; Deimel/Kraus 2008; Pfau et al. 2007). Meist beschränkt sich<strong>die</strong> Zukunftsplanung von KMU auf <strong>die</strong> Finanzperspektive (vgl. Kahle 2009; Manzl 2009;Hakala et al. 2009).Nicht nur vor dem Hintergrund, dass KMU eine bedeutende volkswirtschaftliche Rollein Deutschland einnehmen, ist <strong>die</strong>ser Umstand alarmierend (vgl. BMWi 2007:12,15):Gerade KMU sehen sich heute mit besonderen strategischen Herausforderungen wieInternationalisierung, Fachkräftemangel, Erfordernis anhaltender Innovationskraft,Rationalisierung und Wachstum konfrontiert (vgl. u. a. Meyer 2007:3; Kay et al. 2010:32ff.; Morisse 2011). Weil in empirischen Stu<strong>die</strong>n gezeigt wer<strong>den</strong> konnte, dass eine formalestrategische Planung sich auch in KMU positiv auf <strong>den</strong> Unternehmenserfolg auswirkt,stellt sich umso mehr <strong>die</strong> Frage, weshalb so wenige KMU <strong>die</strong> formale strategische Planungals Instrument zur Zukunftssicherung nutzen (vgl. u. a. Bresser 2010:20; Kessler/Frank 2003; Perry 2001; Masurel/Smit 2000; van Gelderen et al. 2000). Die wesentlichenGründe hierfür liegen in Ressourcenknappheit und darin, dass es KMU oft an <strong>den</strong>erforderlichen Kompetenzen bei der Durchführung der strategischen Planung mangelt.Auch bestehen teilweise Vorbehalte gegenüber der strategischen Planung als abgehobeneZahlenakrobatik (vgl. Manzl 2009:7; Deimel 2008:288; Kraus et al. 2007:38).Auf <strong>die</strong>se Situation wird eingegangen, indem ein Modell zur strategischenPlanung in KMU vorgestellt wird, das deren besondere Anforderungen sowie relevante<strong>Ein</strong>flussfaktoren auf <strong>die</strong> strategische Planung einbezieht. Es zeigt KMU einen geeignetenLösungsansatz auf, um ihre Planung zu optimieren und ihr <strong>Erfolg</strong>spotenzial besserauszuschöpfen.Etwa <strong>die</strong> Hälfteder kleinen undmittleren Unternehmenin Deutschlandsetzt <strong>die</strong> strategischePlanungnicht anhand einesformalen Planungsprozessesein.Das Management im <strong>Mit</strong>telstand unterscheidet sich von GroßunternehmenDie Unternehmensführung in KMU weist einige Charakteristika auf, <strong>die</strong> sich unmittelbarauf deren strategisches Planungsverhalten auswirken (vgl. Abbildung 1). Die strategischePlanung ist stark auf <strong>die</strong> Person des Unternehmers konzentriert. Weil der Unternehmer inKMU oft bis in <strong>die</strong> operative Ebene involviert und stark ausgelastet ist, wird <strong>die</strong> Planungsomit nicht mit der Aufmerksamkeit bedacht, wie <strong>die</strong>s in Großunternehmen der Fall ist(vgl. Mugler 1995:20 f.; Daschmann 1994:60). Bei der Unternehmensleitung handeltes sich außerdem meist um <strong>den</strong> oder <strong>die</strong> Inhaber selbst, <strong>die</strong> vorwiegend technisch ausgebildetsind und daher eine unausgewogene Sicht auf das Unternehmen haben (vgl.Daschmann 1994:59). Gleichzeitig profitierten KMU von kurzen Entscheidungswegenund einer flexiblen <strong>Ein</strong>stellung auf Veränderungen im Unternehmensumfeld (vgl.Daschmann 1994:61). Aus <strong>die</strong>sen Besonderheiten ergeben sich <strong>die</strong> Anforderungen anDie strategischePlanung ist starkauf <strong>die</strong> Person desUnternehmenskonzentriert.5


Strategische Planung für KMU: <strong>Mit</strong> <strong>den</strong> <strong>richtigen</strong> <strong>Instrumenten</strong> <strong>zum</strong> <strong>Erfolg</strong><strong>Toolkit</strong> berücksichtigt <strong>die</strong> besonderen Restriktionen von KMU wie Ressourcenknappheit,mangelnde Metho<strong>den</strong>kompetenz und Formalisierung sowie Flexibilität.Präskriptiver ModellrahmenProzess Elemente Ebenen InstrumenteFormale strategische Planungserfordernis in KMUOptimierte Auswahl von Planungsinstrumenten undoptimierter Planungsprozess für KMUStrategischer Planungsbedarf in KMUUnternehmerpersönlichkeitUnternehmenslebenszyklusFeindlichkeit desUmfelds/Komplexität desMartkesExterne Vorgabenund weitere<strong>Ein</strong>flüsseAbbildung 3: Modell zur strategischen Planung in KMU (Eigene Darstellung)Praktischer <strong>Ein</strong>satz des <strong>Toolkit</strong>s: In wenigen Schritten zur optimierten PlanungFür <strong>den</strong> praktischen <strong>Ein</strong>satz des Modells wurde das <strong>Toolkit</strong> als standardisierteSchablone entwickelt. Sie gibt für jede individuelle Ausprägung an, welche strategischenPlanungsinstrumente konkret geeignet sind. Damit ist <strong>die</strong> Bestimmung eines optimiertenPlanungsprozesses möglich. Abbildung 4 zeigt <strong>den</strong> Aufbau <strong>die</strong>ser Schabloneals Konfigurationsmatrix: Spaltenweise sind <strong>die</strong> im Modell aufgenommenen Instrumenteder strategischen Planung abgebildet. Zeilenweise sind zunächst <strong>die</strong> individuell möglichenAusprägungen als Determinanten für <strong>den</strong> Planungsbedarf dargestellt. Darausleitet sich <strong>die</strong> Priorisierung der einzelnen Instrumente ab. Der untere Bereich bildet <strong>die</strong>Klassifikation der Instrumente nach <strong>den</strong> präskriptiven Anforderungen ab, sodass bei der<strong>Instrumenten</strong>auswahl eine Überprüfung der Erfüllung <strong>die</strong>ser Anforderungen möglich ist.Der praktische <strong>Ein</strong>satz des Modells und sein konkreter Nutzen sind anhandvon zwei Fallstu<strong>die</strong>n in der Praxis untersucht wor<strong>den</strong>. Sie wur<strong>den</strong> bei einem jungenSoftwareunternehmen und bei einem größeren mittelständischen Unternehmen derElektronikindustrie, einem typischen „Hid<strong>den</strong> Champion“, durchgeführt. Anhand derzweiten Fallstu<strong>die</strong> wird der <strong>Ein</strong>satz des <strong>Toolkit</strong>s im Folgen<strong>den</strong> erläutert.Das entwickelte<strong>Toolkit</strong> gibt <strong>die</strong>konkreten strategischenPlanungsinstrumentefürjede individuelleAusprägung an.Der praktische <strong>Ein</strong>satzwurde anhandvon zwei Fallstu<strong>die</strong>nuntersucht.9


Dr. Christian Seiter, Kerstin HeinemannInstrumenteFive ForcesKonkurrenz-/WettbewerbsanalyseMarktanalysePEST-Analyse/Analyse der gloabalen UmweltVier-Arena-/Vier-Linsen-AnalyseKernkompetenzenErfahrungskurven-AnalysePotenzial-AnalyseProduktlebenszyklusanalyseWertketteBenchmarkingGap-Analyse/LückenanalyseStärken-Schwächen-Analyse/SWOTProdukt-Markt-MatrixMarktwachstum-Marktanteil-PortfolioInstrumente derstrategischenPlanungMarktattraktivität-Wettbewerbsvorteil-PortfolioSzenariotechnik/SzenarioanalyseUnternehmenspersönlichkeitStratege x x x x x x x x X x x x x x x x xMacher x x x x X (x) xPragmatiker x x x (x) (x) (x)Patriarch (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x)UnternehmenszyklusGründungsphase x x x xDeterminantenUnternehmensumfeldFeindlichkeit desPlanungsbedarfsWachstumsphase x x x x x x x X x x x x x xReifephase x x x x x x X x x x x x x x xWendephase x x x xHohe Insolvenzrate x x x x x xIntensiver Preiskampf x x x xHohe Bedeutung einzelner Entscheidung für <strong>die</strong> Existenz des Unternehmens x x x x x xEher niedrige Kun<strong>den</strong>treue x x x xEher niedrigere Gewinnmargen x X xKomplexitätIntensiver <strong>Ein</strong>satz der Marketinginstrumente x x x xMarktzugang über mehrere EbenenxAnpassungsbedarf von Produkt/Kommunikation bei Internationalisierung x x x x x x xGesetzliche Vorgaben x xHeterogene Kun<strong>den</strong>gruppexHerausforderungInternationalisierung x x x x x x X x x x x xDemografischer Wandel x x x x xWachstum und Expansion x x x x x x x X x x x x x x xRationalisierung x x x x x x x x xInnovationen x x x x X x x x x x xSumme 6 7 7 9 7 4 3 7 5 4 7 5 8 6 4 6 9Stufe 3 1 1 1 3 1 2 3 1 1 3 3 1 2 3 3PhaseExterne Analyse x x x x x x x xInterne Analyse x x x X x x x xStrategieentwicklung und -evaluation x x x xPortfolio (Planung und Veränderung) x x xEbeneKonfigurationsmatrixdes individuellenPlanungsbedarfsKlassifikation der <strong>Instrumenten</strong>ach präskriptiven AnforderungenUnternehmen x x x x x xProdukt/Geschäftsfeld x x x x x x x x X x x x x xAbbildung 4: Aufbau der Konfigurationsmatrix <strong>zum</strong> Modell (Eigene Darstellung)10


Dr. Christian Seiter, Kerstin HeinemannUnter Berücksichtigung der weiteren Schritte können nun <strong>die</strong> relevanten strategischenPlanungsinstrumente bedarfsgerecht ausgewählt wer<strong>den</strong> und gleichzeitig <strong>die</strong>Anforderungen an eine formale, vollständige strategische Planung erfüllt wer<strong>den</strong>:KomplexitätsgradPhasenauswahlAuswahlInstrumenteDie Instrumentemit <strong>den</strong> Summenwerten8 und 9 im<strong>Toolkit</strong> wur<strong>den</strong> alsMindestumfangdefiniert.6. Stufe: Die Stufe gibt <strong>den</strong> ermittelten Komplexitätsgrad an (1 = Basisinstrument, 2 =Aufbauinstrument, 3 = Erweitertes Instrument). Er zeigt an, wie komplex <strong>die</strong> strategischePlanung unter <strong>Ein</strong>satz der jeweiligen Instrumente wird. So kann <strong>die</strong> Komplexität gezieltreduziert wer<strong>den</strong>, indem bestimmte Instrumente eliminiert wer<strong>den</strong>. Im Fall des hier untersuchtenUnternehmens wurde beachtet, dass hauptsächlich Basisinstrumente verwendetwer<strong>den</strong>, um <strong>die</strong> Komplexität und damit <strong>den</strong> Ressourcenaufwand für <strong>die</strong> Planung möglichstgering zu halten.7. Phase: Hinsichtlich der Phase (externe Analyse, interne Analyse, Strategieentwicklungund evaluation, Portfolio-Planung und -Veränderung) im strategischen Planungsprozessist darauf zu achten, dass <strong>die</strong> ausgewählten Instrumente alle Phasen abdecken. Solleine Phase bewusst nicht in <strong>den</strong> Planungsprozess aufgenommen wer<strong>den</strong>, hilft <strong>die</strong>seInformation bei der Entscheidung, welche Instrumente entfallen können. Im untersuchtenFallbeispiel blieb <strong>die</strong> Portfolioplanung unberücksichtigt, weshalb kein Instrument aus<strong>die</strong>ser Phase herangezogen wurde.8. Ebene: Ebenso ist hinsichtlich der Ebenen (Unternehmensebene, Produkt/Geschäftsfeld) zu verfahren: In Abhängigkeit davon, auf welche Ebenen sich <strong>die</strong> strategischePlanung erstrecken soll, können Instrumente bewusst ausgewählt wer<strong>den</strong> oder entfallen.Im Fallbeispiel wur<strong>den</strong> Instrumente bevorzugt, welche sowohl auf Unternehmensalsauch auf Geschäftsbereichsebene einsetzbar sind.Bei der konkreten Handlungsempfehlung für das Unternehmen, <strong>die</strong> sich am Ende ergab,wurde <strong>die</strong> Auswahl der Instrumente vorgenommen, wie in Abbildung 5 dargestellt:Die Instrumente mit <strong>den</strong> Summenwerten 8 und 9 im <strong>Toolkit</strong> (vgl. Zeile „Summe“ inTabelle 1) wur<strong>den</strong> als Mindestumfang definiert. Solche Instrumente, welche eine ebenfallsnoch hohe Priorität mit einer Summe von 7 im <strong>Toolkit</strong> haben, wur<strong>den</strong> als optionaleErweiterungen hinzugenommen. Dabei wurde berücksichtigt, dass <strong>die</strong> relevantenProzessphasen und Planungsebenen abgedeckt sind. Außerdem wurde auf einen möglichstgeringen Komplexitätsgrad geachtet. Instrumente mit einer niedrigeren Prioritätwur<strong>den</strong> zurückgestellt.Das Ergebnis <strong>die</strong>nte zur Evaluation des Modells im persönlichen Interview mit demUnternehmen. Für das weitere Fallstu<strong>die</strong>n-Unternehmen aus der Softwarebranche kamdas Modell analog <strong>zum</strong> <strong>Ein</strong>satz. Weil sich dessen Gegebenheiten deutlich vom ersten unterschei<strong>den</strong>,ergab sich eine abweichende individuelle Empfehlung.12


Strategische Planung für KMU: <strong>Mit</strong> <strong>den</strong> <strong>richtigen</strong> <strong>Instrumenten</strong> <strong>zum</strong> <strong>Erfolg</strong>InstrumenteFallstu<strong>die</strong>: Die für das untersuchteUnternehmen zutreffen<strong>den</strong>Five ForcesKonkurrenz-/WettbewerbsanalyseMarktanalysePEST-Analyse/Analyse der gloabalen UmweltVier-Arena-/Vier-Linsen-AnalyseKernkompetenzenErfahrungskurven-AnalysePotenzial-AnalyseProduktlebenszyklusanalyseWertketteBenchmarkingGap-Analyse/LückenanalyseStärken-Schwächen-Analyse/SWOTProdukt-Markt-MatrixMarktwachstum-Marktanteil-PortfolioMarktattraktivität-Wettbewerbsvorteil-PortfolioSzenariotechnik/SzenarioanalyseUnternehmenspersönlichkeitStrategeZeilen sind farbig hinterlegt.x x x x x x x x X x x x x x x x xMacher Schritt 1: Festellung derx x x x X (x) xPragmatiker Unternehmenspersönlichkeit.x x x (x) (x) (x)Patriarch (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x)UnternehmenszyklusGründungsphase x x x xSchritt 2: Auswahl der zutreffen<strong>den</strong>Phase imWachstumsphase x x x x x x x X x x x x x xReifephaseUnternehmenszyklusx x x x x x X x x x x x x x xWendephase x x x xUnternehmensumfeldFeindlichkeitHohe Insolvenzrate x x x x x xIntensiver Preiskampf x x x xHohe Bedeutung einzelner Entscheidung für <strong>die</strong> Existenz des Unternehmens x x x x x xEher niedrige Kun<strong>den</strong>treue x x x xEher niedrigere Gewinnmargen Schritt 3: Bewertung desx X xKomplexität der MärkteUmfelds (Feindlichkeit undIntensiver <strong>Ein</strong>satz der MarketinginstrumenteKomplexität der Märkte)x x x xMarktzugang über mehrere EbenenxAnpassungsbedarf von Produkt/Kommunikation bei Internationalisierung x x x x x x xGesetzliche Vorgaben x xHeterogene Kun<strong>den</strong>gruppexHerausforderungInternationalisierungSchritt 4: Feststellung derx x x x x x X x x x x xDemografischer Wandelunternehmensspezifischenx x x x xWachstum und ExpansionHerausforderungenx x x x x x x X x x x x x x xRationalisierung x x x x x x x x xInnovationen x x x x X x x x x x xSumme 6 7 7 9 7 4 3 7 5 4 7 5 8 6 4 6 9Schritt 5: Priorisierung durchspaltenweises AufsummierenStufe 3 1 1 1 3 1 2 3 1 1 3 3 1 2 3 3PhaseExterne Analyse der vorhan<strong>den</strong>en „x„ x x x x x x x xInterne Analyse x x x X x x x xStrategieentwicklung und -evaluation x x x xSchritt 6-8: Berücksichtigung der formalen AnforderungenPortfolio (Planung und Veränderung) x x xbei der finalen Auswahl der Planungsinstrumente: Komplexitätstufe,EbeneUnternehmen abgedeckte Prozessphase und Planungsebene.x x x x x xProdukt/Geschäftsfeld x x x x x x x x X x x x x xTabelle 1: Vorlage für <strong>die</strong> Anwendung des Modells (Eigene Darstellung)13


Dr. Christian Seiter, Kerstin HeinemannPhaseExterne AnalyseInterne AnalyseStrategieentwicklung&-evaluationPortfolioplanungEmpfohlenerMindestumfangderstrategischenPlanungPEST-Analyse/Analyse derglobalenUmwelt1U+PStärken-Schwächen-Analyse/SWOT-AnalyseKomplexitätEbene1U+PSzenariotechnik/Szenarionanalyse3U+P1Auswahl der Instrumentemit der höchsten Priorität(Summe der “x” im<strong>Toolkit</strong>) unter Berücksichtigungder Phasen,Ebenen und KomplexitätBenchmarking3P2OptionaleErweiterungsmöglichkeitenMarktanalyse1P3PKonkurrenz-/WettbewerbsanalysePotenzial-AnalyseKomplexität3PEbene1Gering (Basisinstrument) U = UnternehmenAuswahl der Instrumentemit zweithöchsterPriorität (Summe der “x”im <strong>Toolkit</strong>) unterBerücksichtigung derPhasen, Ebenen undKomplexitätVier-Arena-/Vier-Linsen-Analyse3P2 <strong>Mit</strong>tel (Aufbauinstrument) P = ProduktgruppeGeschäftsbereich3 Hoch (Erweitertes Instrument)3Vorerst nichteinzusetzenFive ForcesGap-Analyse/LückenanalyseKernkompetenzenErfahrungskurven-AnalyseProduktlebenszyklus-AnalyseWertketteProdukt-Markt-MatrixMarktattraktivität-Wettbewerbsvorteil-PortfolioMarktwachstum-Marktanteil-PortfolioDie verbleiben<strong>den</strong>Instrumente wer<strong>den</strong>zurückgestellt (aufgrundniedriger Priorität oder weilbestimmte Phasen, Ebenender Planung o. Komplexitätsstufenim <strong>Ein</strong>zelfallirrelevant sind)Abbildung 5: Strategische Planungsempfehlung für das im Fallbeispieluntersuchte Unternehmen der Elektronikindustrie (Eigene Darstellung)Fazit: <strong>Erfolg</strong>spotenziale durch strukturierte Planung erschließenDas Modell isteinsetzbar.Die ermittelten Empfehlungen wur<strong>den</strong> mit <strong>den</strong> analysierten Unternehmen diskutiert,um Rückschlüsse über <strong>die</strong> praktische Bewährung des Modells zu ziehen. Die befragtenPersonen zeigten sich von dem Modell überzeugt. Seine <strong>Ein</strong>setzbarkeit in der14


Strategische Planung für KMU: <strong>Mit</strong> <strong>den</strong> <strong>richtigen</strong> <strong>Instrumenten</strong> <strong>zum</strong> <strong>Erfolg</strong>Unternehmenspraxis erwies sich in <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> untersuchten Fällen als gegeben. Auchergab sich, dass <strong>die</strong> Anforderungen der bei<strong>den</strong> KMU hinsichtlich Ressourcenschonung,Flexibilität und Hilfestellung bei der strategischen Planung erfüllt wur<strong>den</strong>. BeideUnternehmen erachteten es als sinnvoll, <strong>die</strong> strategische Planung nach der ausgesprochenenEmpfehlung tatsächlich umzusetzen.Weiterer empirischer Forschungsbedarf besteht hinsichtlich der konzeptionellen Basisdes Modells, <strong>die</strong> anhand der Fallstu<strong>die</strong>n nicht hinreichend überprüfbar war. Das Modellkönnte außerdem weiterentwickelt wer<strong>den</strong>, indem <strong>die</strong> Komplexität der einzusetzen<strong>den</strong>Instrumente selbst reduziert wird. Das könnte durch eine inhaltliche Adaption an <strong>die</strong>Bedürfnisse von KMU erfolgen.Abschließend kann festgehalten wer<strong>den</strong>: Das hier vorgestellte Modell leistet einenersten Schritt in Richtung formaler strategischer Planung nach <strong>den</strong> Anforderungen vonKMU. Es unterstützt sie dabei, ihr <strong>Erfolg</strong>spotenzial durch einen zielgerichteten und situationsspezifischen<strong>Ein</strong>satz von Planungsinstrumenten noch besser auszuschöpfen:mit Hilfe einer verbesserten Landkarte für <strong>den</strong> Steuermann des Schiffes, der sich damitauf strukturierte Fakten anstelle seines Gefühls allein verlassen kann – wie es einStu<strong>die</strong>nteilnehmer <strong>zum</strong> Ausdruck brachte.QuellenBMWi (2007): Dokumentation Nr. 561 - Der <strong>Mit</strong>telstand in der Bundesrepublik Deutschland:<strong>Ein</strong>e volkswirtschaftliche Bestandsaufnahme Bundesministerium für Wirtschaft undTechnologie (BMWi); Institut für <strong>Mit</strong>telstandsforschung Bonn (Hrsg.), abrufbar unter:http://www.ifm-bonn.org/assets/documents/BMWI-Dokumentation-561.pdf, letzterZugriff am 28.10.2010.Bresser, Rudi (2010): Strategische Managementtheorie, 2. Aufl., Stuttgart: Kohlhammer.Daschmann, Hans-Achim (1994): <strong>Erfolg</strong>sfaktoren mittelständischer Unternehmen: <strong>Ein</strong>Beitrag zur <strong>Erfolg</strong>sfaktorenforschung, Stuttgart: Schäffer-Poeschel.Deimel, Klaus (2008): Stand der strategischen Planung in kleinen und mittlerenUnternehmen (KMU) in der BRD, in: Zeitschrift für Planung & Unternehmenssteuerung,Band 19, S. 281-298.Deimel, Klaus / Kraus, Sascha (2008): Strategisches Management in kleinen und mittlerenUnternehmen - <strong>Ein</strong>e empirische Bestandsaufnahme, in: Letmathe, Peter; Eigler,Joachim; Welter, Friederike; Kathan, Daniel; et al. (Hrsg.), Management kleiner undmittlerer Unternehmen. Wiesba<strong>den</strong>: Gabler, S. 155-169.G+J (2005): MIND 04 <strong>Mit</strong>telstand in Deutschland - Tabellenband Gruner + Jahr AG & Co.KG;Wirtschaftspresse Köln; Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DGSV), Berlin(Hrsg.), abrufbar unter: http://www.impulse.de/downloads/mind04_tabellenband.pdf, letzter Zugriff am 26.5.2011.Van Gelderen, Marco / Frese, Michael / Thurik, Roy (2000): Strategies, Uncertainty andPerformance of Small Business Startups, in: Small Business Economics, Band 15, S.165-181.Hakala, Henri / Kraus, Sascha / Kauranen, Ilkka (2009): Strategic Planning and Growthof Young SMEs: Empirical Evi<strong>den</strong>ce From Finland, in: International Journal of BusinessStrategy, Ausgabe 1, S. 1-12.15

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