04.04.2014 Aufrufe

eMarketing Online Auktionen am Beispiel eBay - Fakultät für ...

eMarketing Online Auktionen am Beispiel eBay - Fakultät für ...

eMarketing Online Auktionen am Beispiel eBay - Fakultät für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft<br />

<strong>eMarketing</strong><br />

<strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>eBay</strong><br />

Ausarbeitung der Hausarbeit A<br />

in einem betriebswirtschaftlichen Wissensgebiet<br />

im Studiengang International Management Bachelor<br />

vorgelegt von:<br />

Simone Julia Hogh<br />

Betreuer:<br />

Professor Christoph Ewert<br />

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften


II<br />

Zus<strong>am</strong>menfassung<br />

<strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> erfreuen sich heute sehr großer Beliebtheit bei den Internetnutzern. Sie machen<br />

es möglich, auf bequeme Art und Weise von zu Hause aus einzukaufen und vermitteln<br />

dabei das Gefühl, nicht nur etwas gekauft, sondern sogar etwas gewonnen zu haben. Nachdem<br />

in den Anfängen oft Waren mit Seltenheitswert oder allgemein gebrauchte Waren versteigert<br />

wurden, haben <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> heute so gut wie alles im Angebot. Die Chance auf Schnäppchen<br />

in Kombination mit einem hohen Unterhaltungswert hat bereits 27 Millionen Menschen in<br />

Deutschland erfolgreich überzeugt, auf einer Internetplattform mitzubieten.<br />

Die <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> bieten jedoch nicht nur Konsumenten einen Mehrwert. Neben einer günstigen<br />

Möglichkeit, die eigenen Produkte im Internet zu verkaufen, können Anbieter die Plattformen<br />

auch zu Marketing- und Marktforschungszwecken nutzen. Einer ganz anderen Form der<br />

Nutzung von Auktionsplattformen bedienen sich Unternehmen zur Vergabe von Aufträgen. So<br />

wird der Einkauf von Zulieferteilen heute oft über eine Ausschreibung im Internet abgewickelt,<br />

auf die potentielle Lieferanten bieten können.<br />

Das mit Abstand erfolgreichste Auktionshaus im Internet ist <strong>eBay</strong>. Fast 50 Prozent aller Internetnutzer<br />

in Deutschland besuchen diese Auktionsplattform mindestens einmal im Monat.<br />

Weltweit verzeichnet <strong>eBay</strong> heute über 90 Millionen aktive Nutzer. Im Laufe der Jahre hat sich<br />

das Angebot von <strong>eBay</strong> kontinuierlich erweitert von anfangs reinen C2C-Geschäften gebrauchter<br />

Artikel bis hin zu professionellem Verkauf von neuwertiger Ware zu festen Preisen.<br />

<strong>eBay</strong> ist heute nicht mehr nur eine Auktionsplattform. Durch gezielte Akquisitionen hat das<br />

Unternehmen seinen Dienstleistungsbereich erweitert und bietet so beispielsweise über das Bezahlsystem<br />

PayPal einen zusätzlichen Service im Bereich Käuferschutz. Das Marketing ist bei<br />

<strong>eBay</strong> sehr weit gefasst und spielt eine zentrale Rolle. So bietet das Auktionshaus seinen Nutzern<br />

verschiedenste Tools wie Cross-Marketing-Instrumente, <strong>eBay</strong> Shops oder Kleinanzeigen, nutzt<br />

aber auch selbst Instrumenten des Marketing zur Nutzerakquise wie das Relevance Ad. Als <strong>Online</strong><br />

Auktion spielt für <strong>eBay</strong> die variable Preisfindung eine wichtige Rolle, wobei sich das Marketingkonzept<br />

der Auktionsplattform strategisch dem Attraction Marketing zuordnen lässt.<br />

Der Erfolg des Auktionshauses <strong>eBay</strong> beruht auf einer konsequenten Umsetzung des Geschäftsmodells.<br />

So konnte das Unternehmen in der Zeit des Internethypes über die Geburtsstunde des<br />

eCommerce bis heute viele Nutzer anlocken und seine Umsätze bemerkenswert steigern. Als die<br />

Interneteuphorie in den letzten Jahren dann nachließ und die Weltwirtschaftskrise auch online<br />

zu spüren war, schaffte es das Auktionshaus trotzdem seine Umsätze relativ konstant zu halten<br />

und weiterhin für die Nutzer attraktiv zu bleiben.<br />

Wenn sich völlig anonyme Nutzer im Internet für eine Transaktion entscheiden, schwingt im<br />

Hinblick auf die Abwicklung immer ein gewisser Grad an Unsicherheit mit. <strong>eBay</strong> versucht hier<br />

mit seinem Bewertungssystem den Nutzern die Möglichkeit zu geben, sich vorab über ihre Geschäftspartner<br />

zu informieren und Vertrauen aufzubauen. Ein allgemeines Problem stellen Markenfälschungen<br />

für Auktionsplattformen dar, die heute in großem Umfang auftreten.<br />

Die Zukunft der <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> wird in Richtung einer immer stärkeren Anpassung des Angebots<br />

an die Bedürfnisse der Kunden gehen. Mit reinen Versteigerungen von Seltenheitsartikeln<br />

und gebrauchten Waren in Verbindung mit zunehmender Konkurrenz wird auf lange Sicht<br />

kein Erfolg mehr zu erwarten sein. Über zusätzliche Angebote werden <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> versuchen,<br />

ihren Nutzern einen Mehrwert zu bieten, um weiterhin Umsätze zu generieren und sich<br />

gegenüber den Wettbewerbern abzuheben.


III<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Zus<strong>am</strong>menfassung ......................................................................................................................... II<br />

Inhaltsverzeichnis ........................................................................................................................ III<br />

Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................ IV<br />

Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................................ V<br />

1 Einleitung ................................................................................................................................ 1<br />

2 <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> .................................................................................................................... 2<br />

2.1 Geschichte der <strong>Online</strong> Auktion ..................................................................................... 3<br />

2.2 Verschiedenen Erscheinungsformen und Auktionstypen .............................................. 3<br />

2.3 Top <strong>Online</strong> Auktionshäuser in Deutschland ................................................................. 5<br />

2.4 Chancen versus Risiken ................................................................................................ 6<br />

3 <strong>Online</strong> Auktionshaus <strong>eBay</strong> ...................................................................................................... 8<br />

3.1 Unternehmensgeschichte ............................................................................................... 8<br />

3.2 Geschäftsmodell .......................................................................................................... 10<br />

3.3 Vorteile von <strong>eBay</strong> für Unternehmen ........................................................................... 11<br />

4 Relevante Marketinginstrumente für <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>eBay</strong> ......................... 12<br />

4.1 Variable Preisfindung .................................................................................................. 12<br />

4.2 Attraction Marketing ................................................................................................... 13<br />

4.3 Relevance Ad .............................................................................................................. 14<br />

4.4 Cross-Marketing-Instrumente ..................................................................................... 15<br />

4.5 <strong>eBay</strong> Shops .................................................................................................................. 16<br />

4.6 Kleinanzeigen .............................................................................................................. 17<br />

5 Erfolg des <strong>Online</strong> Auktionshauses <strong>eBay</strong> ............................................................................... 18<br />

5.1 Erfolgsfaktoren ............................................................................................................ 18<br />

5.2 Erfolgszahlen ............................................................................................................... 19<br />

6 Sicherheit bei <strong>eBay</strong> & Co. ..................................................................................................... 23<br />

6.1 Bewertungsverfahren bei <strong>eBay</strong> ................................................................................... 23<br />

6.2 Markenfälschungen ..................................................................................................... 24<br />

7 Zukunft und Handlungsempfehlung ..................................................................................... 26<br />

Literaturverzeichnis ..................................................................................................................... VI<br />

Eidesstattliche Erklärung.......................................................................................................... VIII


IV<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 2.1: Ergebnisse der Forsa Umfrage ............................................................................. 2<br />

Abbildung 2.2: Übersicht der Auktionstypen................................................................................ 4<br />

Abbildung 2.3: Die Top deutschsprachigen <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> .................................................... 5<br />

Abbildung 3.1: Auswahl der aktuellsten Übernahmen durch <strong>eBay</strong> ............................................ 11<br />

Abbildung 4.1: Die strategischen Pole Discount, Erlebnis und Convenience ............................ 13<br />

Abbildung 4.2: Funktionsweise von Affiliate Progr<strong>am</strong>men ....................................................... 14<br />

Abbildung 4.3: <strong>Beispiel</strong> für eine Supreme Gallery bei <strong>eBay</strong> ...................................................... 15<br />

Abbildung 4.4: Hauptseite von Ebay Kleinanzeigen .................................................................. 17<br />

Abbildung 5.1: Dreistufiges Erlösmodell von <strong>eBay</strong>. .................................................................. 18<br />

Abbildung 5.2: Aktive <strong>eBay</strong>-Nutzer weltweit ............................................................................. 19<br />

Abbildung 5.3: Transaktionsvolumen <strong>eBay</strong> weltweit im jeweils dritten Quartal des Jahres ...... 20<br />

Abbildung 5.4: Umsatz <strong>eBay</strong> weltweit im jeweils dritten Quartal des Jahres ............................ 21<br />

Abbildung 5.2: Umsatzmillionäre bei <strong>eBay</strong> Deutschland ........................................................... 21<br />

Abbildung 6.1: <strong>Beispiel</strong> eines Bewertungsprofils bei <strong>eBay</strong> ........................................................ 23<br />

Abbildung 6.2: Ergebnisse der Umfrage zu Hinweisen auf Markenfälschungen ....................... 25<br />

Titelbild: http://www.intelligentspeculator.net/free_stock_picks/new-trade-long-ebay-ebayshort-iac-interactive-iaci/.


V<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

B2B<br />

B2C<br />

C2C<br />

Business to Business<br />

Business to Consumer<br />

Consumer to Consumer


1<br />

1 Einleitung<br />

<strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> gehören zu den meistbesuchten Seiten des World Wide Web. 1 Laut der<br />

ARD/ZDF-<strong>Online</strong>studie 2010 sind fast 50 Millionen Menschen in Deutschland online, das entspricht<br />

fast 70 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren. Sieben Prozent dieser Internetnutzer<br />

besuchen mindestens einmal pro Woche die Website einer <strong>Online</strong> Auktion. 2<br />

Der Internet Handel über <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> gehört zu den Branchen mit den höchsten Wachstumsraten<br />

der letzten Jahre. 3 So hat <strong>eBay</strong> als erfolgreichstes Auktionshaus weltweit seinen Umsatz<br />

in den letzten fünf Jahren mehr als verdreifacht. Im dritten Quartal 2010 wurden auf der<br />

Plattform allein über <strong>Online</strong> Auktion Waren und Dienstleistungen im Wert von über 1,2 Milliarden<br />

US$ gehandelt.<br />

Heute bleiben Neuanschaffungen oft nicht mehr im Besitz des Käufers bis sie unbrauchbar und<br />

wertlos sind. Die Möglichkeit Produkte auch gebraucht einfach über das Internet veräußern zu<br />

können, verändert die Einstellung der Konsumenten zum Kaufpreis. In die Kaufentscheidung<br />

für qualitativ hochwertige Produkte fließt häufig mit ein, dass ein Produkt nach einer gewissen<br />

Nutzungsdauer über das Internet mit geringem Wertverlust weiterverkauft werden kann. Somit<br />

stützen sich die Gedanken beim Kaufpreis nicht auf den eigentlichen Preis der Anschaffung,<br />

sondern auf die Differenz zwischen dem Anschaffungspreis und dem potentiellen Wiederverkaufserlös.<br />

4<br />

Diese Überlegung geht auf, wenn im Internet ein Marktplatz existiert, der Angebot und Nachfrage<br />

für diese Produkte zus<strong>am</strong>menführt und zudem einwandfrei funktioniert. <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong><br />

stellen einen solchen Marktplatz dar. Ihre Aufgabe ist es, Angebot und Nachfrage gebrauchter<br />

aber auch neuwertiger Artikel zus<strong>am</strong>menzuführen sowie potentielle Käufer über die für sie interessanten<br />

Angebote auf den Marktplatz zu führen. 5 Hierbei kommt das <strong>eMarketing</strong> ins Spiel.<br />

Ein erfolgreiches Marketing Konzept ist essentielle Grundlage für die Generierung von Transaktionsvolumen<br />

einer Auktionsplattform im Internet.<br />

<strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> sind bei der Ausgestaltung ihres <strong>eMarketing</strong> Konzeptes keine Grenzen gesetzt.<br />

Es werden immer neue Marketinginstrumente entwickelt, die sich eignen, Nachfrage zu<br />

generieren und potentielle Nutzer zu akquirieren.<br />

Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem <strong>eMarketing</strong> von <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>eBay</strong>.<br />

Im Verlauf wird zunächst über eine Einführung in die <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> und eine Vorstellung<br />

des Auktionshauses <strong>eBay</strong> in die Thematik eingestiegen. Im Anschluss wird eine Auswahl an<br />

Marketinginstrumenten vorgestellt, die zum einen für <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> allgemein relevant sein<br />

können und zum anderen speziell von <strong>eBay</strong> eingesetzt werden. Ein Überblick über den Erfolg<br />

des Auktionshauses und ein Einblick in das Thema Sicherheit sollen zus<strong>am</strong>men mit einem Blick<br />

in die Zukunft den Abschluss dieser Hausarbeit bilden.<br />

1 vgl. Cole, T.: Unternehmen 2020, S. 112.<br />

2 vgl. Van Eimeren, B.; Frees, B.: Ergebnisse der ARD/ZDF-<strong>Online</strong>studie 2010.<br />

3 vgl. Bauer, H. et al.: Interactive Marketing im Web 2.0+, S. 296.<br />

4 vgl. Hass, B. et al.: Web 2.0, S. 192f.<br />

5 vgl. Hass, B. et al.: Web 2.0, S. 193.


2<br />

2 <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong><br />

<strong>Auktionen</strong> im Internet sind heute ein absolutes Erfolgsmodell. Nicht nur in der betrieblichen<br />

Beschaffung einiger Branchen gehören sie zur gängigen Einkaufspraxis, sondern auch unter den<br />

privaten Verbrauchern erfreuen sie sich einer großen Beliebtheit. 6 Die <strong>Online</strong> Auktion als eine<br />

sehr populäre Form des an Konsumenten gerichteten Internethandels bietet einen hohen Unterhaltungswert,<br />

die Möglichkeit Preisvorteile zu erzielen und ist zugleich eine bequeme Art zu<br />

handeln. 7<br />

Laut dem Branchenverband Bitkom haben bereits 27 Millionen Menschen in Deutschland bei<br />

einer <strong>Online</strong> Auktion Waren und Dienstleistungen ersteigert. Dies entspricht 54 Prozent aller<br />

deutschen Internetnutzer älter als 14 Jahre. 8<br />

Zu Beginn des Jahres 2010 befragte das Marktforschungsinstitut Forsa 1000 Internetnutzer über<br />

14 Jahren zum Thema <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong>. Die beliebtesten <strong>Online</strong> Schnäppchen waren Hobbyund<br />

Freizeitartikel, denn 31 Prozent aller Befragten haben mindestens einmal einen Artikel aus<br />

dieser Warengruppe ersteigert. Weitere Erfolgsartikel waren Bücher mit 24 Prozent, gefolgt von<br />

Kleidung, Schmuck und Accessoires sowie Computer und Zubehör, die 21 Prozent der befragten<br />

Internetnutzer bereits ersteigert haben. Interessant ist auch, dass 60 Prozent der Männer bereits<br />

an <strong>Auktionen</strong> teilnahmen, aber nur 49 Prozent der befragten Frauen. Die Ostdeutschen sind<br />

mit 62 Prozent den Westdeutschen voraus, von denen 53 Prozent bereits bei einer <strong>Online</strong> Versteigerung<br />

dabei waren. Die Umfrage ergab ebenfalls, dass je jünger die Internetnutzer sind<br />

desto öfter nehmen sie an <strong>Auktionen</strong> teil. 68 Prozent der 18- bis 29-jährigen, aber nur 25 Prozent<br />

der 60-jährigen ersteigerten bereits einen Artikel im Internet. 9<br />

Abbildung 2.1: Ergebnisse der Forsa Umfrage<br />

Quelle: Klingler, A.: Bitkom: 27 Millionen Deutsche ersteigern Waren oder Dienstleistungen im Internet.<br />

6 vgl. Wolf, V.: E-Marketing, S. 12.<br />

7 vgl. Bauer, H. et al.: Interactive Marketing im Web 2.0+, S. 296.<br />

8 vgl. Klingler, A.: Bitkom: 27 Millionen Deutsche ersteigern Waren oder Dienstleistungen im Internet.<br />

9 vgl. Klingler, A.: Bitkom: 27 Millionen Deutsche ersteigern Waren oder Dienstleistungen im Internet.


3<br />

2.1 Geschichte der <strong>Online</strong> Auktion<br />

Versteigerungen gab es bereits in der Antike auf den traditionellen Sklavenmärkten der Griechen<br />

und Römer. Nachdem die Versteigerungen mit dem römischen Weltreich untergingen,<br />

wurden sie erst im Spätmittelalter wiederentdeckt. Im 17. Jahrhundert wurde diese Art des Handels<br />

immer beliebter und zu einer europaweiten Tradition, die im Laufe der Zeit verschiedene<br />

Formen der Versteigerung hervorbrachte. 10<br />

Der Begriff Auktion leitet sich aus dem Lateinischen Wort augere ab und bedeutet übersetzt<br />

steigern und erhöhen. Bei der traditionellen Versteigerung wurde demnach ein Gegenstand<br />

durch das Nennen immer höherer Gebote an den Höchstbietenden verkauft. 11<br />

Bereits Ende der 70er Jahre, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte, fanden die<br />

ersten <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> statt. D<strong>am</strong>als war der Nutzerkreis noch sehr klein und somit sind diese<br />

Versteigerungen in keinem Fall mit den virtuellen Marktplätzen von heute vergleichbar. Anfang<br />

der 90er Jahre fanden dann geheime <strong>Auktionen</strong> per Email statt. Hierbei wurden in Newsgroups<br />

gebrauchte Gegenstände angeboten, für die Gebote per Email abgegeben werden konnten. Der<br />

Versteigerer als Empfänger der Emails entschied dann, wer den Zuschlag erhielt. Somit blieben<br />

die Gebote der anderen Bieter für den einzelnen unbekannt. Zusätzlich existierte aber auch die<br />

Möglichkeit Gebote direkt an die Newsgroup zu senden. Diese Gebote waren sichtbar und alle<br />

Teilnehmer konnten mit höheren Geboten reagieren. 12<br />

Mit der Gründung des <strong>Online</strong> Auktionshauses <strong>eBay</strong> wurde die Versteigerung im Internet zu<br />

einem unübersehbaren Wirtschaftsfaktor und erfreute sich seither immer größerer Beliebtheit. 13<br />

2.2 Verschiedenen Erscheinungsformen und Auktionstypen<br />

Die Form einer <strong>Online</strong> Auktion bezieht sich immer auf die Art der Teilnehmer. Hierbei sind<br />

drei Formen denkbar: Die Auktion unter Gewerbetreibenden B2B, die Auktion eines Gewerbetreibenden<br />

an einen privaten Abnehmen B2C und die Versteigerung von Privat zu Privat C2C. 14<br />

Vor dem Durchbruch der <strong>Auktionen</strong> im Internet war der Handel zwischen Konsumenten nur<br />

über Kleinanzeigen oder auf Flohmärkten möglich. 15 Heute finanzieren sich Plattformen für<br />

Privatversteigerungen größtenteils über Bannerwerbung und Kooperationen, womit diese den<br />

Auktionsteilnehmern kostenlos zur Verfügung gestellt werden können. Von den gewerblichen<br />

Anbietern für Neuwaren wird vom Auktionshaus eine Provision verlangt. Dies ist häufig auch<br />

bei Versteigerungen unter Konsumenten im Falle einer erfolgreichen Vermittlung der Fall. Außerdem<br />

werden oft Gebühren für die Aufnahme in den Versteigerungskatalog erhoben. 16<br />

Es existieren in der Literatur vier Grundtypen von <strong>Auktionen</strong>: Die Englische Auktion, die Reverse<br />

Auction, die Höchstpreisauktion und die Vickrey Auktion.<br />

10 vgl. Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, S. 4.<br />

11 vgl. Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, S. 4.<br />

12 vgl. Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, S. 5.<br />

13 vgl. Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, S. 5f.<br />

14 vgl. Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, S. 9.<br />

15 vgl. Lenz, B. et al.: Produktion-Distribution-Konsum, S. 109.<br />

16 vgl. Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, S. 10.


4<br />

<strong>Auktionen</strong><br />

Offene Auktion<br />

Verdeckte Auktion<br />

Englische Auktion<br />

Reverse Auction<br />

Höchstpreisauktion<br />

Vickrey Auktion<br />

Holländische Auktion<br />

Ausschreibung<br />

Abbildung 2.2: Übersicht der Auktionstypen<br />

Quelle: Eigene Darstellung.<br />

Diese Grundtypen lassen sich nach dem Gesichtspunkt der Sichtbarkeit von abgegebenen Geboten<br />

für die übrigen Auktionsteilnehmer in offene <strong>Auktionen</strong> und verdeckte <strong>Auktionen</strong> unterteilen.<br />

Zusätzlich kann bei der Reverse Auction zwischen einer Holländischen Auktion und einer Ausschreibung<br />

unterschieden werden. Die einzelnen Auktionstypen werden im Folgenden näher<br />

erläutert.<br />

Die Englische Auktion als traditioneller und somit bekanntester Auktionstyp wird häufig dem<br />

Begriff der Versteigerung gleichgesetzt. Sie funktioniert nach einem einfachen Prinzip und ist<br />

daher sehr beliebt. Jeder Bieter kann mehrere Gebote abgeben, die alle für den Teilnehmerkreis<br />

sichtbar sind. Der Interessent mit dem höchsten Gebot erhält den Zuschlag und ersteigert das<br />

Auktionsobjekt zum gebotenen Preis. Für den Bietenden besteht so die Möglichkeit ein<br />

Schnäppchen zu machen, für den Verkäufer hingegen birgt die Auktion ein Risiko. Aus diesem<br />

Grund bieten Plattformen im Internet häufig die Möglichkeit ein Mindestgebot festzulegen, das<br />

für einen Zuschlag überboten werden muss. 17<br />

Die Reverse Auction entspricht der umgekehrten Funktionsweise einer Englischen Auktion,<br />

weshalb sie in der Literatur auch oft als Umgekehrte Auktion bezeichnet wird. Die Holländische<br />

Auktion als eine Form dieses Auktionstyps funktioniert durch ein kontinuierliches Absenken des<br />

Preises in vorgegebenen Zeitintervallen, wobei sowohl die einzelnen Preissenkungen als auch<br />

die Zeitintervalle im vornherein festgelegt werden. Die Zuteilung erfolgt, wenn ein Auktionsteilnehmer<br />

bereit ist den zuletzt genannten Preis zu bezahlen. Die Ausschreibung wird in der<br />

Literatur häufig als eigentliche Reverse Auction bezeichnet. Hierbei bietet das Internet die Möglichkeit,<br />

dass ein potentieller Kunde Angebote verschiedener Anbieter einholt. Es wird hierbei<br />

ein Gegenstand oder eine Dienstleistung zu einem bestimmten Preis ausgeschrieben. Die Anbieter<br />

geben dann konkurrierende Gebote ab, was zu einem kontinuierlichen Prozess des Unterbietens<br />

führt. Den Zuschlag erhält dann das letzte und günstigste Angebot. 18 Ein <strong>Beispiel</strong> für diesen<br />

Auktionstyp ist die Plattform zur <strong>Online</strong>vergabe von Handwerks- und Dienstleistungsverträgen<br />

myH<strong>am</strong>mer.<br />

17 vgl. Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, S. 11f.<br />

18 vgl. Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, S. 12ff.


5<br />

Die Höchstpreisauktion erlaubt es jedem Bieter nur ein Gebot abzugeben. Die verdeckten Gebote<br />

werden meist schriftlich platziert und gleichzeitig veröffentlicht. Somit können die Teilnehmer<br />

nicht auf die Gebote der Konkurrenz reagieren. Dieser Auktionstyp kommt häufig bei Ausschreibungen<br />

zwischen Gewerbetreibenden zum Einsatz und lässt den Bietenden ein gerade<br />

noch vertretbares und gut überlegtes Gebot abgeben. 19<br />

Die Vickrey Auktion fordert die Bietenden auf, gleichzeitig verdeckte Gebote abzugeben. Den<br />

Zuschlag erhält der Meistbietende, wobei der Kaufpreis dem Gebot des Zweithöchstbietenden<br />

entspricht. Somit ist der Kaufpreis in der Regel niedriger als das höchste Gebot und es wird dem<br />

Bietenden empfohlen ein Gebot in Höhe seiner Zahlungsbereitschaft abzugeben. 20<br />

Die meisten <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> basieren heute auf dem Prinzip der Englischen Auktion, wobei<br />

häufig je nach Auktionsplattform Anpassungen vorgenommen werden. Diese verändern nicht<br />

den Auktionstyp selbst, machen aber die Zuordnung der jeweiligen <strong>Online</strong> Auktion zu einem<br />

klassischen Auktionstyp oft schwieriger. 21<br />

2.3 Top <strong>Online</strong> Auktionshäuser in Deutschland<br />

Unumstrittener Marktführer der <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> in Deutschland ist <strong>eBay</strong>. Auch wenn der<br />

größte Schnäppchenrausch mittlerweile vorbei ist, gibt Deutschlands bekanntestes Auktionshaus<br />

im Internet nach wie vor die Richtung vor. Von der klassischen Versteigerung gebrauchter Gegenstände<br />

bis hin zu Festpreisgeschäften und eigenen Shops der Einzelhändler ist das Potential<br />

der Auktionshäuser noch lange nicht ausgeschöpft. Zu <strong>eBay</strong>s größten Konkurrenten in 2010<br />

zählen hood, auXion und Auvito. 22<br />

Durchschnittliche Anzahl laufender <strong>Auktionen</strong> im Oktober 2010<br />

<strong>eBay</strong>.de<br />

67.218.978<br />

hood.de<br />

auXion.de<br />

Auvito.de<br />

Filmundo<br />

<strong>am</strong>azon.de<br />

2.336.694<br />

1.279.454<br />

988.684<br />

252.531<br />

45.933<br />

Abbildung 2.3: Die Top deutschsprachigen <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong><br />

Quelle: http://www.auktionssuche.de/aa/home.php4?&c=10.<br />

19 vgl. Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, S. 15.<br />

20 vgl. Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, S. 15f.<br />

21 vgl. Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, S. 11.<br />

22 vgl. Klingler, A.: Bitkom: 27 Millionen Deutsche ersteigern Waren oder Dienstleistungen im Internet.


6<br />

Eine weitere sehr bekannte und bei Konsumenten beliebte deutsche Auktionsplattform im Internet<br />

ist myH<strong>am</strong>mer. Hier werden Handwerks- und Dienstleistungsaufträge nach dem Prinzip<br />

einer Ausschreibung online vergeben. Handwerksbetrieben mit Auslastungsproblemen wird<br />

eine Möglichkeit geboten, unter den Ausschreibungen der Kunden die passende Leistung zu<br />

finden. Können sie diese anbieten, geben sie ein Angebot ab und hoffen auf den Zuschlag. Somit<br />

erhalten Kunden so schnell wie möglich was sie brauchen und Handwerksbetriebe können<br />

ihre Auslastung verbessern sowie neue Kunden gewinnen oder lukrative Spezialaufträge einfahren.<br />

Die Auktion ist sowohl für Auftraggeber als auch für Handwerker zunächst kostenfrei. Erst<br />

bei Erhalt des Auftrags fallen für den Handwerksbetrieb Nutzungsgebühren an. Der Zuschlag ist<br />

abhängig vom Preis, aber auch von der Bewertung für die myH<strong>am</strong>mer ein eigenes Bewertungsverfahren<br />

entwickelt hat. Seit Kurzem bietet die Auktionsplattform auch ein <strong>Online</strong> Branchenverzeichnis<br />

an, in das sich die Handwerker und Dienstleister eintragen lassen können. Dies ermöglicht<br />

den Unternehmen unter anderem eine Top-Platzierung bei Google und eine professionelle<br />

Darstellung im Internet. 23<br />

2.4 Chancen versus Risiken<br />

Auf der Jagd nach Schnäppchen landen Internetuser immer öfter auf den Seiten der Auktionshäuser,<br />

denn dort finden sie Spieltrieb, Unterhaltung, Wettbewerb und Einkauf verbunden in nur<br />

einem Medium. Im Vergleich zu klassischen Versteigerungen aus der Vergangenheit beschränken<br />

sich <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> nicht auf eine bestimmte Zielgruppe. Das Interesse vieler potentieller<br />

Kunden wird geweckt und die Auktionsplattformen sind auf Bieter jeder Gesellschaftsschicht<br />

ausgerichtet. Neben vielen gebrauchten Gegenständen werden auch Neuwaren angeboten,<br />

24 die es dem Auktionsteilnehmer möglich machen, erhebliche Preisvorteile zu erzielen. Im<br />

Internet werden dem Bieter alle relevanten Informationen rund um die <strong>Auktionen</strong> zeit- und kostengünstig<br />

zur Verfügung gestellt und die Auktionsteilnahme erfolgt bequem von zu Hause. 25<br />

Im Falle eines Zuschlags wird der Höchstbietende per Email informiert und die weitere Geschäftsabwicklung<br />

findet häufig ausschließlich zwischen dem Anbieter und dem Höchstbietenden<br />

statt. 26 Das Internet ermöglicht es jedem Interessenten den Verlauf der Versteigerung zu<br />

verfolgen, und bietet zudem einen nicht unerheblichen Unterhaltungswert. 27<br />

Jeder Bieter im Internet ist aber auch Risiken ausgesetzt, die nicht außer Acht gelassen werden<br />

sollten. Mangelnde Markttransparenz und Informationsasymmetrien können dazu führen, dass<br />

ein Produkt zu einem überhöhten Preis ersteigert wird. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass<br />

der ersteigerte Gegenstand nicht der Artikelbeschreibung entspricht, beschädigt oder gefälscht<br />

ist, oder auch gar nicht geliefert wird. 28<br />

Anbieter von Produkten können die Auktionsplattform sowohl für Marketing als auch für<br />

Marktforschungszwecke nutzen. Nach einmaliger Registrierung ist das Einstellen von Artikeln<br />

fortan auf unkomplizierte Weise möglich. Der Unterhaltungswert einer Auktion lässt die Teilnehmer<br />

relativ lange auf der Website verbleiben, was eine sehr vielversprechende Wirkung für<br />

Werbung eröffnet. Zusätzlich kann ein Anbieter im Rahmen der eigentlichen Auktion im Internet<br />

die Aufmerks<strong>am</strong>keit der Bieter auf seine Produkte lenken. Neben dem Marketing können für<br />

die Marktforschung hier Kundenpräferenzen, Zahlungsbereitschaften und gar Einstandspreise<br />

23 vgl. Gmeiner, A.: No-Budget-Marketing, S. 272ff.<br />

24 vgl. Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, S. 7f.<br />

25 vgl. Bauer, H. et al.: Interactive Marketing im Web 2.0+, S. 298.<br />

26 vgl. Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, S. 7.<br />

27 vgl. Bauer, H. et al.: Interactive Marketing im Web 2.0+, S. 298.<br />

28 vgl. Bauer, H. et al.: Interactive Marketing im Web 2.0+, S. 298f.


7<br />

für Neuprodukte ermittelt werden. 29 In Form von <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> können auch kleinere Unternehmen<br />

oder private Anbieter ohne eigene Internetpräsenz eine Verkaufsplattform im Internet<br />

nutzen, die oft einen geeigneten Vertriebsweg für Restbestände, fehlerhafte Waren oder<br />

auch Überkapazitäten darstellt. <strong>Auktionen</strong> im Internet ermöglichen zudem den Vertrieb von<br />

Produkten, für die keine Marktpreise existieren oder auch für Rohstoffe, die stark schwankenden<br />

Preisen unterliegen. 30 Im Vergleich zur klassischen Versteigerung erhebt ein <strong>Online</strong> Auktionshaus<br />

wesentlich geringere Gebühren, wobei trotz allem regelmäßig eine Vermittlungs- und<br />

Verkaufsprovision anfällt. 31<br />

Was, wenn ein Produkt gar nicht oder zu einem niedrigeren Preis verkauft wird? Neben den<br />

zahlreichen Vorteilen der <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> für den Anbieter, bergen diese auch Risiken. Es<br />

kommt hin und wieder vor, dass der Höchstbietende nicht bezahlt. Hierbei hilft eine Vereinbarung<br />

der Zahlung per Vorkasse. So kann der Anbieter dem unterlegenen Bieter ein Angebot<br />

unterbreiten, nachdem der Höchstbietenden die Zahlung verweigert hat. Den Auktionshäusern<br />

im Internet sind diese Risiken durchaus bekannt und so bietet beispielsweise <strong>eBay</strong> den Anbietern<br />

die Möglichkeit, einen Mindestpreis festzulegen. 32 Zudem verfolgt <strong>eBay</strong> den Grundsatz der<br />

Vorkasse zur Zahlungsabwicklung, was das Risiko für die Anbieter verringert.<br />

29 vgl. Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, S. 7f.<br />

30 vgl. Bauer, H. et al.: Interactive Marketing im Web 2.0+, S. 299.<br />

31 vgl. Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, S. 8.<br />

32 vgl. Bauer, H. et al.: Interactive Marketing im Web 2.0+, S. 299.


8<br />

3 <strong>Online</strong> Auktionshaus <strong>eBay</strong><br />

„3-2-1-meins“ ist der aktuelle Werbeslogan der bekanntesten und erfolgreichsten Auktionsplattform<br />

im Internet. Weltweit kaufen und verkaufen Millionen von Nutzern 24 Stunden <strong>am</strong> Tag<br />

Artikel im Wert von mehreren Millionen Euro. Im Dezember 1999 überschritt die Auktionsplattform<br />

die Grenze von einer Million Mitgliedern, heute verzeichnet <strong>eBay</strong> bereits über 90<br />

Millionen aktive Nutzer. 33 In zehn Jahren entwickelte sich aus einer Tauschbörse von Antiquitäten<br />

und Waren mit Seltenheitswert ein Musterbeispiel des E-Commerce. 34<br />

Das Auktionshaus <strong>eBay</strong> ist das Produkt der gemeins<strong>am</strong>en Aktivitäten seiner Nutzer, die auf der<br />

Internetplattform Artikel kaufen und verkaufen. Hinter dem Erfolg steht das Grundprinzip Menschen<br />

zus<strong>am</strong>menzubringen, diese aktiv in eine inhaltliche Erstellung von Internetangeboten<br />

einzubinden und miteinander handeln zu lassen. Für viele Menschen ist <strong>eBay</strong> heute fester Bestandteil<br />

ihres täglichen Lebens. Mit über 14 Millionen aktiven Nutzern und einer Reichweite<br />

deutschlandweit, gemessen an allen deutschen Internetnutzern, von fast 50 Prozent, beeinflusst<br />

das Handeln auf <strong>eBay</strong> Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. 35<br />

Die <strong>Online</strong> Auktion beruht auf dem Grundmodell der Englischen Auktion, wobei in der Literatur<br />

im Zus<strong>am</strong>menhang mit <strong>eBay</strong> auch von einer Vickrey Auktion gesprochen wird. Der Höchstbietende<br />

erhält bei Ablauf der Auktionszeit den Zuschlag, allerdings nicht zum Höchstgebot<br />

sondern zum Gebot des Zweithöchstbietenden zuzüglich eines Aufschlags in Abhängigkeit der<br />

Höhe des Endpreises. Häufig handelt es sich hierbei um einen Aufschlag zwischen 50 Cent und<br />

5 Euro. Die <strong>Auktionen</strong> enden immer zu einem festen Zeitpunkt. Aus diesem Grund werden die<br />

meisten Gebote wenige Minuten oder auch Sekunden vor Ende abgegeben. Im Vergleich verlängert<br />

sich eine Auktion bei Amazon immer um weitere 10 Minuten, wenn in den letzten 10<br />

Minuten vor Ende der Auktionslaufzeit noch ein Angebot abgegeben wurde. Bieter erhalten so<br />

einen Anreiz frühzeitig Gebote abzugeben. 36<br />

<strong>eBay</strong> ist für seine <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> bekannt, bietet heute allerdings weit mehr. Neben Festpreisgeschäften<br />

gehören auch Kleinanzeigen und E-Commerce Angebote zum Sortiment. 37<br />

3.1 Unternehmensgeschichte<br />

Die weltweit meistbesuchte online Handelsplattform <strong>eBay</strong> wurde <strong>am</strong> 1. Mai 1995 von Pierre<br />

Omidyar, einem d<strong>am</strong>aligen Mitarbeiter der Apple-Software-Tochter Claris, im Silicon Valley in<br />

Kalifornien unter dem N<strong>am</strong>en AuctionWeb gegründet. 38 Sie ist ein Pionier der kommerziellen<br />

Nutzung des Internets und zählt zu den wenigen Internetunternehmen, die von Beginn an profitabel<br />

waren. 39 Anfangs ließ Omidyar die Auktionsplattform auf seiner eigenen Homepage laufen<br />

und bot ausschließlich Waren mit Seltenheitswert an. Die Artikel waren in sieben Kategorien<br />

unterteilt und es handelte sich dabei meist um alte Festplatten, gebrauchte Modems oder<br />

ähnliche Schätze für Computerbastler. 40 Erste Einnahmen wurden durch eine Provision von 5%<br />

des Verkaufswertes bis 25 US$ und 2,5% auf Verkaufswerte über diesen Betrag hinaus erziel.<br />

Bereits im Mai 1996 beschloss Omidyar die Plattform als Einzelunternehmung eintragen zu<br />

33 vgl. Lenz, B. et al.: Produktion-Distribution-Konsum, S. 109.<br />

34 vgl. Fritz, W.: Internet-Marketing und Electronic Commerce, S. 311.<br />

35 vgl. Hass, B. et al.: Web 2.0, S. 192.<br />

36 vgl. Bauer, H. et al.: Interactive Marketing im Web 2.0+, S. 297f.<br />

37 vgl. <strong>eBay</strong> Presse Center: <strong>eBay</strong> weltweit - Fast Facts.<br />

38 vgl. Möllenberg, A.: Internet-<strong>Auktionen</strong> im Marketing aus der Konsumentenperspektive, S. 155.<br />

39 vgl. Möllenberg, A.: Internet-<strong>Auktionen</strong> im Marketing aus der Konsumentenperspektive, S. 154.<br />

40 vgl. Cohen, A.: Mein <strong>eBay</strong>, S. 7.


9<br />

lassen. Nach diesem Entschluss sollte dann auch der Firmenn<strong>am</strong>en in Echo Bay Technology<br />

Group geändert werden. Da dieser N<strong>am</strong>e aber bereits vergeben war, entschied sich Omidyar das<br />

Unternehmen unter dem ähnlichen N<strong>am</strong>en ebay.com registrieren zu lassen. 41<br />

Schon bald stiegen die Einnahmen von <strong>eBay</strong> auf monatlich 10.000 US$, weshalb Gründer<br />

Omidyar sich entschied, seinen bisherigen Arbeitsplatz zu kündigen und sich hauptberuflich<br />

seiner Auktionsplattform im Internet zu widmen. 42 Noch im Entwicklungsstadium bediente sich<br />

das Unternehmen des Viral Marketing und verzeichnete bemerkenswerte Wachstumsraten. 43<br />

Zur Professionalisierung des Marketings und zur Behauptung gegenüber potentiellen Konkurrenten<br />

wie AOL, Yahoo oder Amazon, die hätten bereits zu diesem Zeitpunkt ins Auktionsgeschäft<br />

einsteigen können, benötigte <strong>eBay</strong> Fremdkapital. Da Omidyar versäumte seine Erfindung<br />

patentieren zu lassen, blieben ihm nicht viele Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung. Nach ausführlicher<br />

Prüfung beteiligte sich der Risikokapitalgeber Benchmark Capital aus Silicon Valley<br />

an der Auktionsplattform <strong>eBay</strong>. Dieser sah in der gänzlich neuen Idee des C2C-Handels das<br />

Potential zur Entstehung eines riesigen Marktes und erkannte, dass die Effizienz und die Effektivität<br />

der Handelsplattform gesteigert werden müsse. In diesem Zus<strong>am</strong>menhang sprach sich<br />

Benchmark Capital auch für eine Internationalisierung aus. 44 Mit dem neuen Kapital führte<br />

Omidyar zunächst das intensive Zielgruppentargeting ein und baute das Sortiment weiter aus.<br />

Die Bedeutung des Marketings für <strong>eBay</strong> wuchs im Laufe der Zeit, was dazu führte, dass in den<br />

Geschäftsjahren 1999 und 2000 dreimal so viel Anteil des Umsatzes in Marketingaktivitäten<br />

investiert wurde als in die Produktentwicklung. Der Bekanntheitsgrad des <strong>Online</strong> Auktionshauses<br />

konnte so enorm gesteigert und die Marke <strong>eBay</strong> gefestigt werden, dass eine stabile <strong>am</strong>erikanische<br />

Home Base als Grundlage für eine spätere Ausdehnung des Handels auf globaler Ebene<br />

geschaffen werden konnte. 45<br />

Im Jahre 1999 wurde <strong>eBay</strong> international tätig und so entstand nach Großbritannien und Australien<br />

auch in Deutschland ein Tochterunternehmen. 46 <strong>eBay</strong> war jedoch nicht der erste Anbieter<br />

auf dem deutschen Markt, denn es hatten sich bereits einige andere <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> gegründet.<br />

47 Statt blind in die Welt hinauszugehen, passte <strong>eBay</strong> seine Markteintrittsstrategie den jeweiligen<br />

nationalen Besonderheiten an und entschloss sich, eine der ersten Auktionsplattformen<br />

Deutschlands zu übernehmen. 48 Alando.de nahm erst im März 1999 ihre Geschäfte auf und basierte<br />

zu großen Teilen auf der Geschäftsidee von <strong>eBay</strong>. Ziel der Gründer war es, die Erfolgsgeschichte<br />

des US-<strong>am</strong>erikanischen Auktionshauses in Deutschland zu wiederholen. Bereits in den<br />

ersten drei Monaten etablierte sich Alando.de als führende Auktionsplattform in Deutschland<br />

und steigerte ihre Userzahlen von anfangs 20 auf 50.000 registrierte Nutzer. Dies war für <strong>eBay</strong><br />

der optimale Zeitpunkt einer Übernahme und kaufte Alando.de für 316.000 <strong>eBay</strong>-Aktien im<br />

Wert von 41,4 Millionen Euro. Man kann sagen, dass Alando.de ein Paradebeispiel für die<br />

41 vgl. Peterßen, S.; Janzik, F.: Darstellung der Wirtschaftlichkeitsanalyse der Internet-Handelsplattform des <strong>Online</strong>-<br />

Auktionshauses <strong>eBay</strong>, S. 4f.<br />

42 vgl. Peterßen, S.; Janzik, F.: Darstellung der Wirtschaftlichkeitsanalyse der Internet-Handelsplattform des <strong>Online</strong>-<br />

Auktionshauses <strong>eBay</strong>, S. 5.<br />

43 vgl. Möllenberg, A.: Internet-<strong>Auktionen</strong> im Marketing aus der Konsumentenperspektive, S. 156.<br />

44 vgl. Peterßen, S.; Janzik, F.: Darstellung der Wirtschaftlichkeitsanalyse der Internet-Handelsplattform des <strong>Online</strong>-<br />

Auktionshauses <strong>eBay</strong>, S. 5.<br />

45 vgl. Möllenberg, A.: Internet-<strong>Auktionen</strong> im Marketing aus der Konsumentenperspektive, S. 156.<br />

46 vgl. Möllenberg, A.: Internet-<strong>Auktionen</strong> im Marketing aus der Konsumentenperspektive, S. 156.<br />

47 vgl. Peterßen, S.; Janzik, F.: Darstellung der Wirtschaftlichkeitsanalyse der Internet-Handelsplattform des <strong>Online</strong>-<br />

Auktionshauses <strong>eBay</strong>, S. 5.<br />

48 vgl. Möllenberg, A.: Internet-<strong>Auktionen</strong> im Marketing aus der Konsumentenperspektive, S. 156.


10<br />

Wachstumsstrategie des <strong>Online</strong> Auktionshauses <strong>eBay</strong> darstellt, deren Ziel es ist, erfolgreiche<br />

Konkurrenten aufzukaufen, die einen von <strong>eBay</strong> noch nicht erschlossenen Markt abdecken. 49<br />

3.2 Geschäftsmodell<br />

Im Gegensatz zum ersten <strong>am</strong>erikanischen Internet Autkionshaus Onsale, das sich auf kommerzielle<br />

B2C-<strong>Auktionen</strong> konzentrierte, basierte das ursprüngliche Geschäftsmodell der etwas später<br />

gegründeten <strong>Online</strong> Auktionsplattform <strong>eBay</strong> auf offenen C2C-<strong>Auktionen</strong>. 50 Hierbei konzentrierte<br />

man sich auf den Erwerb und Verkauf von gebrauchten Artikeln jeglicher Art. Im<br />

Vergleich zu traditionellen Flohmärkten und Kleinanzeigen war der Gebrauchtwarenhandel bei<br />

<strong>eBay</strong> vor allem durch die Einsparung der Transaktionskosten sehr attraktiv, was den Versteigerungen<br />

unter Privatpersonen im Internet erstmals eine größere wirtschaftliche Dimension verlieh.<br />

Da das Auktionshaus selbst nicht in das Marktgeschehen eingriff, fungierte es als Makler<br />

des Gebrauchtwarenhandles für die Konsumenten und übernahm nur die Vermittlung der Transaktionen<br />

zu einem individuellen Preis. 51 <strong>eBay</strong> ist ein Prototyp des C2C-Geschäftsmodells für<br />

<strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> und bietet seinen Kunden eine Kombination aus besonderen Angeboten und<br />

günstigen Preisen. Ziel ist es optimale, Gelegenheiten zur Erzielung individueller Transaktionsabschlüsse<br />

zu bieten und dabei nicht kontrolliert in die Gestaltung der Angebote einzugreifen,<br />

sondern den Marktkräften freies Spiel zu lassen. Somit stellt die optimale Gestaltung des Auktionsprozesses<br />

den Grundnutzen des Geschäftsmodells von <strong>eBay</strong> dar, das sich an sehr viele verschiedene<br />

Zielgruppen richtet. 52<br />

In den letzten Jahren ist <strong>eBay</strong> über das reine C2C-Geschäftsmodell hinaus durch zusätzliche<br />

Leistungen, gezielte Kooperationen und den gezielten Zukauf weiterer Dienstleistungen in den<br />

B2C-Bereich hineingewachsen. Im Jahre 2000 übernahm das Auktionshaus mit Half.com einen<br />

seiner bisherigen Hauptkonkurrenten im Festpreisgeschäft für Medien sowie iBazar als einen<br />

wichtigen europäischen Wettbewerber unter den <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong>. 53 Sowohl mit AOL und<br />

Microsoft, als auch mit IBM und Yahoo! wurden Kooperationen eingegangen, um Märkte zu<br />

sichern und neue Märkte zu erschließen. 54 Mit der Akquisition des Zahlungssystems Billipoint<br />

und Kooperationen mit Logistikdienstleistern, wie beispielsweise Hermes für Deutschland, erweiterte<br />

<strong>eBay</strong> sein Angebot um neue Dienstleistungen. Ein Jahr nach der Einführung der Festpreisoption<br />

in den USA war diese Alternative zur dyn<strong>am</strong>ischen Auktion auch auf der deutschen<br />

<strong>eBay</strong> Website verfügbar. 55 Diese erwies sich als erfolgreich, denn im ersten Quartal 2010 bezogen<br />

sich 59 Prozent des Handelsvolumens auf Festpreisangebote. 56 In den letzten Jahren hat das<br />

<strong>Online</strong> Auktionshaus <strong>eBay</strong> 30 weitere Unternehmen übernommen, die zus<strong>am</strong>men einen wesentlichen<br />

Anteil zum Konzernumsatz beitragen. 57<br />

49 vgl. Peterßen, S.; Janzik, F.: Darstellung der Wirtschaftlichkeitsanalyse der Internet-Handelsplattform des <strong>Online</strong>-<br />

Auktionshauses <strong>eBay</strong>, S. 5f.<br />

50 vgl. Möllenberg, A.: Internet-<strong>Auktionen</strong> im Marketing aus der Konsumentenperspektive, S. 151.<br />

51 vgl. Fritz, W.: Internet-Marketing und Electronic Commerce, S. 313f.<br />

52 vgl. Möllenberg, A.: Internet-<strong>Auktionen</strong> im Marketing aus der Konsumentenperspektive, S. 152.<br />

53 vgl. Möllenberg, A.: Internet-<strong>Auktionen</strong> im Marketing aus der Konsumentenperspektive, S. 158.<br />

54 vgl. Peterßen, S.; Janzik, F.: Darstellung der Wirtschaftlichkeitsanalyse der Internet-Handelsplattform des <strong>Online</strong>-<br />

Auktionshauses <strong>eBay</strong>, S. 54.<br />

55 vgl. Möllenberg, A.: Internet-<strong>Auktionen</strong> im Marketing aus der Konsumentenperspektive, S. 158.<br />

56 vgl. <strong>eBay</strong> Presse Center: <strong>eBay</strong> weltweit - Fast Facts.<br />

57 vgl. <strong>eBay</strong> Presse Center: <strong>eBay</strong> weltweit - Fast Facts.


11<br />

2002 2004 2005<br />

Abbildung 3.1: Auswahl der aktuellsten Übernahmen durch <strong>eBay</strong><br />

Quelle: <strong>eBay</strong> weltweit - Fast Facts.<br />

Heute präsentiert <strong>eBay</strong> eines der erfolgreichsten Geschäftsmodelle der Internetökonomie und<br />

gilt für große Versandhäuser als ernsthafter Konkurrent. 58<br />

3.3 Vorteile von <strong>eBay</strong> für Unternehmen<br />

Unternehmen, für die es sich nicht lohnt einen eigenen <strong>Online</strong>-Shop zu eröffnen, bietet <strong>eBay</strong><br />

eine günstige Möglichkeit ihre Produkte im Internet zu platzieren. Die komplette Kaufabwicklung<br />

inklusive rechtlicher Absicherungen sowie der Bezahlungsabwicklung wird für den Einzelhändler<br />

übernommen und es müssen keinerlei Investitionen getätigt werden. Ein weiterer<br />

Vorteil ist der hohe Bekanntheitsgrad der <strong>Online</strong> Auktionsplattform unter den Internetusern.<br />

<strong>eBay</strong> verfügt über einen Nutzerkreis, der regelmäßig die Angebote durchforstet auf der Suche<br />

nach bester Preis-Leistung und attraktiven Schnäppchen. Hierdurch entfallen für den Unternehmer<br />

Marketingkosten für die Präsentation und Bekanntmachung seines <strong>Online</strong>-Shops. Wenn die<br />

sorgfältig ausgewählten Produkte bei <strong>eBay</strong> dann optimal präsentiert werden, besteht eine sehr<br />

hohe Wahrscheinlichkeit, dass einer der 16 Millionen unterschiedlichen Besucherkreise auf der<br />

Plattform sich für diese Artikel interessiert. <strong>eBay</strong> kann in dieser Hinsicht mit einem Einkaufszentrum<br />

verglichen werden, das für sich selbst Werbung macht und so für alle vertretenen Einzelhändler<br />

potentielle Kunden anlockt. Diese Kunden finden und kaufen dann die unterschiedlichsten<br />

Artikel, obwohl sie unter Umständen mit einer ganz anderen Absicht angereist sind.<br />

<strong>eBay</strong> ist somit nicht nur attraktiv für Einzelhändler, die ihre Produkte erstmals online positionieren<br />

wollen, sondern auch für Händler, die bereits einen <strong>Online</strong>-Shop besitzen und von den Vorteilen<br />

der Internetauktion profitieren wollen. 59<br />

58 vgl. Fritz, W.: Internet-Marketing und Electronic Commerce, S. 210.<br />

59 vgl. Tißler, J.: <strong>eBay</strong> für Unternehmer: Marktplatz und Marketinginstrument.


12<br />

4 Relevante Marketinginstrumente für <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>eBay</strong><br />

Bis vor wenigen Jahren waren <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> noch von geringer Bedeutung für das Marketing,<br />

heute jedoch sind sie ein wichtiges Instrument für die Preisfindung und den Verkauf. Anbieter<br />

und Nachfrager aus aller Welt können unter relativ geringen Kommunikationskosten zus<strong>am</strong>mengeführt<br />

werden und auch für sehr spezielle Güter mit geringer Bedarfsdichte werden die<br />

entsprechenden Zielgruppen erreicht. Netzwerkeffekte spielen für die <strong>Auktionen</strong> im Internet<br />

eine wichtige Rolle, denn je mehr Nachfrager ein Angebot abgeben, desto höher wird für gewöhnlich<br />

der Preis. Umgekehrt profitieren auch die Nachfrager von einem breiteren Angebot<br />

durch eine höhere Anzahl teilnehmender Verkäufer. So ist der Erfolg des größten <strong>Online</strong> Auktionshauses<br />

<strong>eBay</strong> im Wesentlichen auf Netzwerkeffekte zurückzuführen. Neben der Koordinations-<br />

und Distributionsfunktion erfüllen <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> allerdings auch Aufgaben, die über<br />

die reine Preispolitik hinausgehen, wie beispielsweise die Ermittlung von Zahlungsbereitschaften<br />

zu Marktforschungszwecken. 60<br />

Im Folgenden soll eine Auswahl von Marketinginstrumenten aus dem strategischen und operativen<br />

Bereich <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>eBay</strong> vorgestellt werden.<br />

4.1 Variable Preisfindung<br />

<strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> geben dem Kunden das Gefühl, nur so viel zu zahlen, wie er möchte, und<br />

hierdurch an der Preisfindung beteiligt zu sein. Der Kunde bietet jedoch im Eifer des Gefechts<br />

durch unkontrolliertes klicken oft mehr und stellt dann erst im Nachhinein fest, dass er doch<br />

mehr bezahlt hat, als er wollte. Das macht ihm aber in der Regel nichts aus, denn das von Marketingpsychologen<br />

als Emotionales Einkaufen bezeichnete Ersteigern von Artikeln bei <strong>Online</strong><br />

<strong>Auktionen</strong> bietet dem Kunden eine einmalige Einkaufs- und Vertriebsform aus Leidenschaft<br />

und Nervenkitzel. 61<br />

Auch im Bereich B2B bieten die <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> ein neuartiges Modell der Preisfindung.<br />

Während der Preisverhandlung können Lieferanten die Attraktivität ihres eigenen Preises in<br />

Echtzeit mit den Konkurrenten vergleichen und mit einer Preisanpassung reagieren. In der Automobilbranche<br />

werden so pro Auktion Einsparungen von bis zu 16 Prozent vom erwarteten<br />

Einkaufspreis realisiert. Nach dem Prinzip der Ausschreibung geben Lieferanten zu einem festgelegten<br />

Termin im Internet ihre Angebote ab und unterbieten sich dann gegenseitig im Verlauf<br />

der Auktion. Die Angebote sind für jeden Auktionsteilnehmer sichtbar, jedoch bieten die Lieferanten<br />

anonym und sind nur für den Einkäufer identifizierbar. Es gewinnt dabei nicht immer das<br />

niedrigste Gebot, denn der Einkäufer behält sich das Recht vor, den Auftrag auch an den zweitoder<br />

drittgünstigsten Bieter zu vergeben. Aus diesem Grund spricht man in diesem Zus<strong>am</strong>menhang<br />

häufig von <strong>Online</strong> Preisverhandlungen und nicht von <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong>. Der Vorteil für<br />

die Einkäufer resultiert häufig aus niedrigeren Preisen, denn in online Preisverhandlungen erhöht<br />

sich der Wettbewerbsdruck auf die Lieferanten. 62<br />

60 vgl. Fritz, W.: Internet-Marketing und Electronic Commerce, S. 210ff.<br />

61 vgl. Cole, T.: Unternehmen 2020, S. 26f.<br />

62 vgl. Wolf, V. E-Marketing, S. 197.


13<br />

4.2 Attraction Marketing<br />

Erfolgreiche Handelskonzepte gehen heute weit über die zielgruppengerechte Bedarfsdeckungsfunktion<br />

hinaus und setzen das frühzeitige Erkennen, Wecken und auch Befriedigen sich ändernder<br />

Bedürfnisse voraus. Ikea, H&M, Aldi und auch <strong>eBay</strong> ist es gelungen, ein ganz besonderes<br />

Kauferlebnis zu erzeugen und nicht nur eine Zielgruppe zu erreichen, sondern eine zielgruppenübergreifende<br />

Anziehungskraft zu erzeugen. Diese Erfolgsunternehmen haben Megatrends<br />

von heute bereits in der Vergangenheit erkannt und ihre Marketingkonzepte darauf abgestimmt.<br />

63<br />

“Attraction Marketing ist die Fähigkeit, kundenübergreifend Anziehungskraft durch die klare<br />

strategische Ausrichtung in Discount, Erlebnis und/oder Convenience kombiniert mit der Schaffung<br />

neuer bzw. Entdeckung bislang unbefriedigter Motivationslagen/Kundenbedürfnisse zu<br />

entwickeln und diese auf die Handlungsebenen Markt, Kaufstätte und Sortiment zu übertragen.“<br />

64<br />

Die Basis für ein erfolgreiches Attraction Marketing bildet die Differenzierung von den Wettbewerbern.<br />

Hierbei ist der Megatrend in Richtung Polarisierung des Konsumverhaltens in die<br />

strategische Ausrichtung der Unternehmen zu integrieren. Die Konzentration auf soziodemographische<br />

Zielgruppen wird in Zukunft nicht mehr ausreichen, um die Bedürfnisse des hybriden<br />

Kunden zu befriedigen. Vielmehr die Konzentration auf psychographische Lebensstilgruppen,<br />

auf Grundlage einer der strategischen Pole Discount, Erlebnis und/oder Convenience, wird<br />

den Erfolg einer kundenübergreifenden Anziehungskraft erreichen können. 65<br />

Discount<br />

Niedrigpreis als entscheidendes<br />

Marketinginstrument<br />

Erlebnis<br />

Emotionen, Events<br />

und Entertainment<br />

Convenience<br />

Service, Betreuung<br />

und Bequemlichkeit<br />

Abbildung 4.1: Die strategischen Pole Discount, Erlebnis und Convenience<br />

Quelle: Riekhof, H.-C.: Retail Business in Deutschland, S. 190.<br />

Neben Amazon ist <strong>eBay</strong> das einzige Unternehmen im e-Commerce, dessen Geschäftsmodell<br />

eine hohe Anzahl sehr unterschiedlicher Konsumenten anzieht und bindet, um so sehr früh<br />

nachhaltige Gewinne erzielen zu können. Die Marke <strong>eBay</strong> steht für eine unschlagbare Sortimentsvielfalt<br />

sowie ein aufregendes und so nie da gewesenes Kauferlebnis. Der Käufer bestimmt<br />

hierbei seine Preisbereitschaft und der Erfolg beim Kauf vermittelt ihm das Gefühl, sogar<br />

etwas gewonnen zu haben. Dies erzeugt Freude und eine positive Erinnerung an die<br />

Kaufstätte. Bei erfolglosem Bieten färbt die Schuld nicht auf <strong>eBay</strong> ab, sondern der Kunde sucht<br />

63 vgl. Riekhof, H.-C.: Retail Business in Deutschland, S. 186.<br />

64 Riekhof, H.-C.: Retail Business in Deutschland, S. 191.<br />

65 vgl. Riekhof, H.-C.: Retail Business in Deutschland, S. 189f.


14<br />

sie bei sich selbst, was ihn dazu animiert, einen weiteren Versuch zu starten. Zudem trägt der<br />

hohe Convenience-Charakter der Kaufstätte <strong>eBay</strong> einen wesentlichen Teil zum Erfolg bei. Bequem<br />

von zu Hause lässt sich die große Anzahl übersichtlich sortierter und kategorisierter Produkte<br />

über intelligente Suchmaschinen leicht durchstöbern. 66<br />

4.3 Relevance Ad<br />

Die wachsende Bedeutung des Long Tail 67 sowie die Vervielfachung der Menge der Internetinhalte<br />

stellen <strong>eBay</strong> vor die Frage, welche Werbemittel den meisten Erfolg versprechen. Das inhaltsbezogene<br />

Werbemittel Relevance Ad ist eine optimale Werbeform für das Long Tail. 68<br />

<strong>eBay</strong> arbeitet erfolgreich mit der Affiliate Plattform affilinet zus<strong>am</strong>men, die als Intermediär<br />

zwischen <strong>eBay</strong> als Advertiser und dem Publisher, der auf seiner Website Werbung für <strong>eBay</strong><br />

schaltet, vermittelt. Der Advertiser stellt über sein Affiliate Progr<strong>am</strong>m Werbemittel und von<br />

ihm definierte Vergütungskonditionen zur Verfügung. Der Publisher kann sich bei beliebig vielen<br />

Affiliate Progr<strong>am</strong>men anmelden und die Werbemittel auf seiner Website einbauen. Die Abrechnung<br />

und Vergütung des Publishers übernimmt hierbei affilinet. Mehr als 30.000 Partner<br />

kooperieren seit 2001 über das Progr<strong>am</strong>m mit <strong>eBay</strong> und mehrere Millionen Klicks werden jährlich<br />

verzeichnet. <strong>eBay</strong> bietet seinen Partnern über 500 Werbemittel über affilinet, vom Standardbanner<br />

bis zum Relevance Ad. 69<br />

Website 1<br />

Website 2<br />

Website 3<br />

…<br />

Website n<br />

Werbemittel,<br />

erfolgsabhängige<br />

Vergütung<br />

Affiliate<br />

Plattform<br />

z.B. affilinet,<br />

Comission<br />

Junction<br />

Liefert Werbemittel<br />

und Budget<br />

Q&A, Tracking und<br />

Abrechnung<br />

Advertiser<br />

z.B. <strong>eBay</strong>, mobile.de<br />

Publisher<br />

Weiterleitung von Nutzern<br />

z.B. billiger.de<br />

Abbildung 4.2: Funktionsweise von Affiliate Progr<strong>am</strong>men<br />

Quelle: Hass, B. et al.: Web 2.0, S. 206.<br />

66 vgl. Riekhof, H.-C.: Retail Business in Deutschland, S. 197f.<br />

67 Zum Long Tail zählen Nischenprodukte, die mengenmäßig den größten Teil der Produktpalette ausmachen, wobei<br />

die einzelnen Produkte von Konsumenten nur selten nachgefragt werden.<br />

68 vgl. Hass, B. et al.: Web 2.0, S. 204.<br />

69 vgl. Hass, B. et al.: Web 2.0, S. 205f.


15<br />

Die Besonderheit des <strong>eBay</strong> Relevance Ad ist, dass es sich automatisch den Inhalten der Website<br />

anpasst. Der inhaltliche Bezug erhöht den Wirkungsgrad der Werbung um ein Vielfaches, die<br />

von den Nutzern auch eher akzeptiert wird. Lohnenswert ist dieses Werbemittel für Internet-<br />

Portale wie Preisvergleichsseiten und große Foren sowie für kleinere Websites und Blogs zu<br />

sehr individuellen Themen. Mit inhaltsbezogener Werbung werden deutlich höhere Klickraten<br />

und Werbeeinnahmen erzielt. Die Nutzer nehmen die Werbung weniger als lästige Störung war,<br />

sondern nutzen diese hingegen zu Recherchezwecken oder als zusätzlichen Service, der für den<br />

Kauf relevante Informationen liefert. 70<br />

4.4 Cross-Marketing-Instrumente<br />

Verkäufer haben bei <strong>eBay</strong> die Möglichkeit, ihr ges<strong>am</strong>tes Produktportfolio ansprechend zu präsentieren<br />

und in eigener Sache Werbung zu machen. Cross-Marketing-Instrumente bei <strong>eBay</strong><br />

machen es möglich, die eigenen <strong>Auktionen</strong> bekannter zu machen, indem auf den einzelnen Artikelseiten<br />

auch anderen <strong>Auktionen</strong> desselben Anbieters beworben werden. 71 Ein Anbieter von<br />

Mobiltelefonen beispielsweise kann auf seiner Angebotsseite gleichzeitig auf passende Handytaschen<br />

aufmerks<strong>am</strong> machen und so zusätzliche Umsätze erzielen. Zudem dienen Cross-<br />

Marketing-Instrumente dazu, potentielle Bieter, die auf eine Seite eines Anbieters gelangt sind,<br />

zu halten und somit eine Kundenbindung zu erzielen. 72<br />

Die Supreme Gallery ist ein kostenloses Cross-Marketing-Instrument für <strong>eBay</strong>, das Vorschaubilder<br />

und Informationen zu weiteren <strong>Auktionen</strong> des Anwenders in einer optisch beeindruckenden<br />

Galerie präsentiert. Das Autoscrolling macht es möglich, mehr als fünf weitere Angebote<br />

desselben Anbieters anzupreisen, und erweckt durch ein selbständiges Weiterblättern zusätzlich<br />

aufsehen bei den Bietern. Zudem ist die Galerie gänzlich einfach zu erstellen. In einem übersichtlichen<br />

Konfigurationsformular kann ein Anbieter bei <strong>eBay</strong> ohne Anmeldung und kostenfrei<br />

die Anzahl anzuzeigender Artikel, das Farbdesign und viele weitere Details festlegen. 73 Darüber<br />

hinaus lassen sich die erscheinenden <strong>Auktionen</strong> auf eine bestimmte Kategorie begrenzen und<br />

der Interessent gelangt durch einen Mausklick aus der laufenden Auktion in jede weitere. 74<br />

Abbildung 4.3: <strong>Beispiel</strong> für eine Supreme Gallery bei <strong>eBay</strong><br />

Quelle: http://cgi.ebay.de/DVD-Polarexpress-Tom-Hanks-NEU-OVP-/190474643235?pt=DE_DVDs&hash=item-<br />

2c592c6723.<br />

70 vgl. Hass, B. et al.: Web 2.0, S. 206f.<br />

71 vgl. Scheibe, C.: Ayee GmbH von <strong>eBay</strong> ausgezeichnet, in: PC-Auktion, S. 9.<br />

72 vgl. Supreme NewMedia GmbH: Supreme Gallery: Effektive Umsatzsteigerung bei <strong>eBay</strong>.<br />

73 vgl. Supreme NewMedia GmbH: Supreme Gallery: Effektive Umsatzsteigerung bei <strong>eBay</strong>.<br />

74 vgl. Supreme NewMedia GmbH: Supreme Gallery: Kostenloses Cross-Marketing-Instrument für <strong>eBay</strong>.


16<br />

Die Ayee Galerie ist ein weiteres Cross-Marketing-Instrument, das in verschiedenen Versionen<br />

verfügbar ist. Ähnlich zur Supreme Gallery existiert eine kostenlose Möglichkeit, 20 zusätzliche<br />

<strong>Auktionen</strong> eines Anbieters zu bewerben und somit das Cross-Selling zu fördern. Für eine geringe<br />

Gebühr stehen zwei weitere Versionen für Experten zur Verfügung, die zusätzliche Features<br />

wie bunte Rahmen, Textformatierung oder Kategorisierung ermöglichen und der Galerie Individualität<br />

verleihen. Eine Ayee Galerie zeigt für jede beworbene Auktion ein Bild mit Bezeichnung<br />

sowie aktuellem Preis und Restlaufzeit der Auktion. 75<br />

Zusätzlich zur Ayee Galerie wird ein Analysetool zur Erfolgsmessung angeboten, das ungenutztes<br />

Kundenpotenzial aufdeckt. Als Zählkriterium zieht das kostenpflichtige Tool den mehrfachen<br />

Seitenabruf durch denselben Benutzer heran. Stellt sich heraus, dass die Galerie nicht erfolgreich<br />

ist, greift eine Geldzurückgarantie. 76<br />

4.5 <strong>eBay</strong> Shops<br />

Ein <strong>eBay</strong> Shop bietet jedem Anbieter eine optimale Möglichkeit ohne jegliche Werbekosten<br />

einen riesigen potentiellen Käuferkreis zu erreichen. Für eine Monatsgebühr ab 19,99 € kann<br />

jedes <strong>eBay</strong>-Mitglied seinen eigenen Verkaufsraum im Internet eröffnen. 77 Ein selbstgestaltetes<br />

Einkaufs<strong>am</strong>biente, das persönliche Firmenlogo und eine eigene Internetadresse helfen ein eigenes<br />

Markenimage aufzubauen. 78<br />

Im <strong>eBay</strong> Shop können sowohl Auktionsangebote als auch Festpreisangebote mit einer Laufzeit<br />

von 3 bis 30 Tagen oder bis auf Widerruf zu sehr geringen Cent Beträgen eingestellt werden.<br />

Für jedes Angebot kann ein Galeriebild hinterlegt werden und der Inhaber eines <strong>eBay</strong> Shops<br />

kann seine Artikel in bis zu 300 Kategorien einteilen, um den potentiellen Kunden die Suche zu<br />

erleichtern. In der Monatsgebühr enthalten sind leistungsfähige Marketingtools zur Umsatzsteigerung,<br />

wie beispielsweise ein Cross-Marketing-Manager, Promotion Boxen zur Hervorhebung<br />

ausgewählter Artikel, Sonderaktionsangebote, Emailmarketing oder auch Werbeflyer.<br />

Zur Erfolgsmessung stellt <strong>eBay</strong> für jeden Shop sogenannte Traffic Reports zur Verfügung, die<br />

dem Anbieter aktuelle Daten über die Besucheranzahl seines Shops oder auch Informationen<br />

über die Herkunft der Besucher und Suchbegriffe zur Verfügung stellen. 79 D<strong>am</strong>it ein <strong>eBay</strong> Shop<br />

erfolgreich wird, sollte der Anbieter diesen auf sein individuelles Image ausrichten, das Instrument<br />

der Kategorisierung sinnvoll einsetzen, in Werbeaktionen wie Rabatte investieren und vor<br />

allem alle seine Angebote mit dem <strong>eBay</strong> Shop verlinken. 80<br />

75 vgl. Scheibe, C.: Besser präsentieren, besser verkaufen, in: PC Auktion, S. 50f.<br />

76 vgl. Ayee GmbH und Co. KG: Ayee Watcher das effiziente Analysetool.<br />

77 vgl. Spreng, N.: Internetauktionen, S. 95f.<br />

78 vgl. von Kuczkowski, M.: <strong>eBay</strong>, S. 88.<br />

79 vgl. <strong>eBay</strong> Inc.: http://pages.ebay.de/storefronts/pricing.html.<br />

80 vgl. von Kuczkowski, M.: <strong>eBay</strong>, S. 94.


17<br />

4.6 Kleinanzeigen<br />

Im September 2009 startete <strong>eBay</strong> den Kleinanzeigenmarkt www.ebay-kleinanzeigen.de und<br />

konnte bereits in den ersten neun Monaten mit einer Verdopplung der Nutzerzahl einen Erfolg<br />

verzeichnen. 81 Starthilfe gab das bestehende Angebot der Konzerntochter für regionale Kleinanzeigen<br />

Kijiji.de, die im März 2005 von <strong>eBay</strong> gegründet wurde. Ganz im Gegensatz zu den <strong>Online</strong><br />

<strong>Auktionen</strong> setzt <strong>eBay</strong> bei den Kleinanzeigen auf regionale Nähe und Kontaktaufnahme, denn<br />

das Geschäft wird ausschließlich bei einem persönlichen Treffen geschlossen. Nicht nur Produkte,<br />

sondern auch Nachbarschaftshilfe oder Jobs können von Nutzern im Umkreis von 200<br />

Kilometern angeboten und gesucht werden. 82<br />

Besonderheiten sind die Möglichkeit, eine Anzeige mit bis zu 12 Bildern zu hinterlegen und die<br />

Option für Gewerbetreibende einen Standort auf einer Karte anzeigen zu lassen. 83<br />

Die Inserierung ist kostenlos, denn <strong>eBay</strong> Kleinanzeigen finanziert sich ausschließlich über Werbeeinnahmen.<br />

In Planung sind derzeit zusätzliche Serviceangebote gegen Gebühr wie beispielsweise<br />

die Platzierung als Topanzeige ganz oben auf der Seite. Bereits im ersten Jahr hat<br />

die Plattform in Trends wie in ein iPhone App zur mobilen Nutzung und in Facebook investiert<br />

und will mit weiteren Investitionen auf Wachstumskurs bleiben. 84<br />

Abbildung 4.4: Hauptseite von Ebay Kleinanzeigen<br />

Quelle: http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/.<br />

81 vgl. dpa: Ebay Kleinanzeigen will Angebot weiter ausbauen.<br />

82 vgl. Greif, B.: Ebay startet Plattform für lokale Kleinanzeigen.<br />

83 vgl. Gmeiner, A.: No-Budget-Marketing, S. 115f.<br />

84 vgl. dpa: Ebay Kleinanzeigen will Angebot weiter ausbauen.


18<br />

5 Erfolg des <strong>Online</strong> Auktionshauses <strong>eBay</strong><br />

Der Erfolg von <strong>eBay</strong> beruht nicht nur auf einem ausgeklügelten Geschäftsmodell, sondern auch<br />

auf einer konsequenten und speziellen Art der Umsetzung. 85 <strong>eBay</strong> hinkt keinem Trend hinterher,<br />

sondern ist immer vorne mit dabei. So konnten im Jahr 2009 bereits 600 Million US$ Umsatz<br />

über das mobile Internet erzielt werden und im Januar 2010 wurde das iPhone App für <strong>eBay</strong><br />

bereits weitere 7 Millionen Mal heruntergeladen. 86 Im Folgenden soll anhand einer Auswahl<br />

von Erfolgsfaktoren das Geheimnis des Erfolgsmodells <strong>eBay</strong> gelüftet und mit Erfolgszahlen<br />

belegt werden.<br />

5.1 Erfolgsfaktoren<br />

Man könnte sagen, die <strong>Online</strong> Auktion <strong>eBay</strong> hat von Anfang an alles richtig gemacht, als sie<br />

mit C2C-<strong>Auktionen</strong> startete und als reiner Vermittler ohne großes Risiko an den Markt ging.<br />

Die spätere Erweiterung um B2C-Angebote im Auktions- sowie im Festpreisformat beschleunigte<br />

das Wachstum des Nutzerkreises und bestätigte so die Wahl des richtigen Geschäftsmodells.<br />

Auch das dreistufige Erlösmodell zeigte vollen Erfolg und machte <strong>eBay</strong> relativ unabhängig<br />

von konjunkturellen Schwankungen der Branche.<br />

Kostenlose<br />

Dienstleistung<br />

Transaktions- und<br />

erfolgsabhängige<br />

Erlöse<br />

Erfolgsunabhängige<br />

Transaktionserlöse<br />

Abbildung 5.1: Dreistufiges Erlösmodell von <strong>eBay</strong>.<br />

Quelle: Eigene Darstellung.<br />

In der ersten Stufe verfolgt das Auktionshaus mit dem Angebot der kostenlosen Nutzung der<br />

Dienstleistungen eine Follow-the-Free-Preisstrategie. In der zweiten Stufe entstehen durch eine<br />

Provision, die vom Auktionspreis abhängig und vom Verkäufer zu leisten ist, transaktions- und<br />

erfolgsabhängige Erlöse. In der dritten Stufe werden dann noch transaktionsunabhängige Erlöse<br />

für das Freischalten von <strong>Auktionen</strong> ergänzt. 87<br />

Des Weiteren konzentrierte sich <strong>eBay</strong> mit einer selektiven Expansionsstrategie bisher stets auf<br />

das Ziel der Marktführerschaft und passte so jede Markteintrittsstrategie an das jeweilige Zielland<br />

an. Zunächst wurden hierfür Länder ausgewählt, die aufgrund einer positiven Entwicklung<br />

im E-Commerce einen Erfolg versprachen. So übernahm das Auktionshaus in reiferen Märkten<br />

wie Deutschland und Frankreich bereits existierende und erfolgreiche Auktionsplattformen mit<br />

großem Kundenst<strong>am</strong>m und ähnlichem Geschäftsmodell. In Großbritannien und Kanada hingegen<br />

entschied sich <strong>eBay</strong> für Neugründungen. War eine Tochtergesellschaft in einem Markt nicht<br />

erfolgreich, so wurde diese wieder aufgegeben, was für eine ebenso konsequente Marktaustrittsstrategie<br />

spricht. 88<br />

<strong>eBay</strong> hat es geschafft, seine Marke zu einer der meistbekannten eBrands zu machen. Das Auktionshaus<br />

positioniert sich ganz klar als Makler und macht sich mittels eines integrierten Kom-<br />

85 vgl. Fritz, W.: Internet-Marketing und Electronic Commerce, S. 314.<br />

86 vgl. Chaffey, D.: <strong>eBay</strong> Case Study E-commerce.<br />

87 vgl. Fritz, W.: Internet-Marketing und Electronic Commerce, S. 314.<br />

88 vgl. Fritz, W.: Internet-Marketing und Electronic Commerce, S. 314.


19<br />

munikationskonzepts in modernen wie auch klassischen Medien bekannt. Die Marketingstrategie<br />

umfasst allerdings weit mehr und zeigt durch Kundenbindungsmaßnahmen sowie die Gewinnung<br />

neuer Kunden und den Leistungsausbau großen Erfolg. Die Produktentwicklung ist ein<br />

weiterer wichtiger Baustein des intensiven Marketings bei <strong>eBay</strong>. Ziel ist es hierbei durch das<br />

Akquirieren geeigneter Händler und Partner die Handelsmöglichkeiten auf der Auktionsplattform<br />

kundengerecht zu verbessern und zu verfeinern. 89<br />

5.2 Erfolgszahlen<br />

Das Auktionshaus <strong>eBay</strong> lebt von seinen Nutzern. 48,3 Prozent aller Internetnutzer in Deutschland<br />

verbringen im Monat mehr als zwei Stunden auf dem wohl größten und benutzerstärksten<br />

<strong>Online</strong>-Marktplatz der Welt. Allein in Deutschland werden alle 12 Sekunden ein Handy, alle 30<br />

Sekunden eine Jeans und alle zwei Minuten ein Laptop verkauft. 90<br />

Im Laufe der Jahre nahm die Anzahl der aktiven <strong>eBay</strong>-Nutzer auf der ganzen Welt kontinuierlich<br />

zu. Unter einem aktiven Nutzer versteht man einen registrierten Nutzer, der in den letzten<br />

12 Monaten mindestens einen Artikel angeboten, verkauft, gekauft oder auf mindestens einen<br />

Artikel geboten hat. Bis 2006 stieg die Anzahl aktiver Nutzer jährlich relativ stark an. Seit 2006<br />

verzeichnet <strong>eBay</strong> jedoch nur noch ein schwaches Wachstum der Anzahl aktiver Nutzer. Man<br />

könnte annehmen, dass der große „Run“ auf <strong>eBay</strong> vorbei ist, jedoch weist die konstante Zahl<br />

aktiver Nutzer daraufhin, dass diese der Auktionsplattform treu bleiben.<br />

Aktive <strong>eBay</strong>-Nutzer<br />

Millionen<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Abbildung 5.2: Aktive <strong>eBay</strong>-Nutzer weltweit<br />

Quelle: Eigene Darstellung - Quartalsberichte <strong>eBay</strong> Inc.<br />

Das Transaktionsvolumen der Auktionsplattform im Quartal zeigt eine ähnliche Struktur auf. Im<br />

dritten Quartal 2003 wurden zwischen den Nutzern auf der Handelsplattform erfolgreiche Geschäfte<br />

über 5,7 Milliarden US$ geschlossen. Im dritten Quartal 2007 erreichte <strong>eBay</strong> weltweit<br />

bereits ein Transaktionsvolumen von 14,3 Milliarden US$. Im Vergleich des Transaktionsvolumens<br />

von 2007 zu 2008 verzeichnete <strong>eBay</strong> erstmals einen geringen Rückgang. Die Vermutung<br />

liegt nahe, dass auch die Nutzer auf <strong>eBay</strong> in der Wirtschaftskrise etwas zurückhaltender<br />

89 vgl. Fritz, W.: Internet-Marketing und Electronic Commerce, S. 315.<br />

90 vgl. <strong>eBay</strong> Presse Center: <strong>eBay</strong> in Deutschland – Fakten.


20<br />

waren. Ein weiterer Grund für den Rückgang des Transaktionsvolumens könnte die wachsende<br />

Konkurrenz sein. Vor allem im Festpreisgeschäft ist Amazon sehr stark und konnte von 2007<br />

auf 2008 um mehr als 40 Prozent an Umsatz zulegen. 91<br />

Transaktionsvolumen im Quartal<br />

Millionen US$<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

28 %<br />

29 %<br />

32 %<br />

37 %<br />

41 %<br />

46 %<br />

56 % 60 %<br />

2.000<br />

0<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Transaktionsvolumen<br />

Transaktionsvolumen aus Festpreisgeschäften<br />

Abbildung 5.3: Transaktionsvolumen <strong>eBay</strong> weltweit im jeweils dritten Quartal des Jahres<br />

Quelle: Eigene Darstellung - Quartalsberichte <strong>eBay</strong> Inc.<br />

Interessant ist die Entwicklung des Transaktionsvolumens aus Festpreisgeschäften. Diese nahmen<br />

im Laufe der Jahre kontinuierlich zu und im dritten Quartal 2009 bezog sich bereits mehr<br />

als die Hälfte des Transaktionsvolumens auf „Sofort Kaufen“ Optionen. Somit übersteigt heute<br />

der Verkauf von neuen Artikeln in <strong>Online</strong> Shops die traditionellen <strong>Auktionen</strong> von Seltenheitswaren<br />

und anderen gebrauchten Artikeln.<br />

Seit Gründung des Unternehmens konnten jährlich deutliche Umsatzsteigerung verzeichnet<br />

werden. Der Umsatz des Auktionshauses <strong>eBay</strong> im Quartal lässt sich aufgliedern in den Umsatz<br />

aus Transaktionen und den Umsatz aus Marketing Service und andere Umsätze. Interessant ist<br />

daher, dass <strong>eBay</strong> nicht nur aus <strong>Auktionen</strong>, sondern auch über das Angebot von Marketing Service<br />

Umsätze generiert, die im dritten Quartal 2010 einen Anteil von 16 Prozent <strong>am</strong> Ges<strong>am</strong>tumsatz<br />

ausmachten.<br />

Anfang 2009 war bei <strong>eBay</strong> ein Umsatzrückgang zu verzeichnen gewesen, was zeigt, dass die<br />

Wirtschaftskriese auch <strong>am</strong> Auktionshaus nicht spurlos vorbei ging. Das nur geringe Wachstum<br />

in den letzten Jahren sowohl bei der Anzahl aktiver Nutzer als auch beim Transaktionsvolumen<br />

und beim Umsatz kann mehrere Ursachen haben. Denkbar ist, dass der Hype des Internets inzwischen<br />

abgeflacht und somit das Potential neuer <strong>eBay</strong>-Nutzer weitestgehend ausgeschöpft ist.<br />

Die Stagnation der Erfolgszahlen kann durchaus auch auf eine steigende Konkurrenz zurückzu-<br />

91 vgl. Gronen, A.: E-Commerce-Center Handel - Umsätze von Amazon und <strong>eBay</strong> im Vergleich.


21<br />

führen sein. Amazon, andere <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> oder auch <strong>Online</strong> Shops der Markenhersteller<br />

haben in den letzten Jahren ihr Angebot verbessert und das Interesse der Konsumenten geweckt.<br />

Hieraus erwachsen neue Herausforderungen für <strong>eBay</strong>, um die Marktführerschaft bei <strong>Online</strong><br />

<strong>Auktionen</strong> in Zukunft gegenüber den Wettbewerbern zu behaupten und sich im Bereich der<br />

Festpreisgeschäfte durchzusetzen.<br />

Tausend US$<br />

1.600.000<br />

1.400.000<br />

1.200.000<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

0<br />

Umsatz im Quartal<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

Transaktionen Marketing Service und andere<br />

Abbildung 5.4: Umsatz <strong>eBay</strong> weltweit im jeweils dritten Quartal des Jahres<br />

Quelle: Eigene Darstellung - Quartalsberichte <strong>eBay</strong> Inc.<br />

Doch nicht nur das Unternehmen <strong>eBay</strong> steigert seinen Umsatz regelmäßig, sondern auch seine<br />

Nutzer profitieren von bis zu siebenstelligen Jahresumsatzzahlen. Hiermit verbunden ist ein<br />

Wandel des Auktionshauses in Deutschland vom Marktplatz für Privatleute zur Handelsplattform<br />

für den Mittelstand.<br />

Umsatzmillionäre bei <strong>eBay</strong><br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2007 2009 2010<br />

Abbildung 5.2: Umsatzmillionäre bei <strong>eBay</strong> Deutschland<br />

Quelle: Eigene Darstellung.


22<br />

Die Zahl der sogenannten Umsatzmillionäre bei <strong>eBay</strong> ist von 2009 auf 2010 um 39 Prozent<br />

angestiegen. 18 dieser in 2010 äußerst erfolgreichen Händler haben ihre Geschäfte erst ein Jahr<br />

zuvor beim Auktionshaus <strong>eBay</strong> aufgenommen. Das <strong>Online</strong>-Geschäft wird für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen als wirtschaftliches Standbein immer wichtiger. Mit dieser Entwicklung<br />

tragen gerade diese oft kleinen Händler einen großen Teil zum Wachstum des eCommerce<br />

bei. Doch auch die Großen steigern ihre Umsätze beträchtlich. Händler bei <strong>eBay</strong> mit Millionengeschäft<br />

erhöhten ihr Handelsvolumen in 2009 um 400.000 Euro und für 2010 wird bereits mit<br />

einer Steigerung um 680.000 Euro gerechnet. Nach Schätzungen des Auktionshauses werden 75<br />

dieser Händler ihren Umsatz um mehr als 100 Prozent steigern, 46 um mehr als 200 Prozent und<br />

38 sogar um mehr als 300 Prozent. 92<br />

Diese Zahlen zeigen, dass <strong>eBay</strong> heute nicht mehr nur eine Auktionsplattform für Waren mit<br />

Seltenheitswert ist und von Privatnutzern aus Entertainment und Bequemlichkeitsgründen besucht<br />

wird. Das Auktionshaus trägt einen wichtigen Teil zum Wachstum des eCommerce bei<br />

und sichert vielen Menschen den Lebensunterhalt. Es bleibt spannend wie sich die weltweit<br />

erfolgreichste Auktionsplattform weiterentwickeln wird und ob die bisherigen Erfolge sich in<br />

Zukunft noch übertreffen lassen.<br />

92 vgl. Kahle, C.: <strong>eBay</strong>: Zahl der Umsatzmillionäre steigt deutlich.


23<br />

6 Sicherheit bei <strong>eBay</strong> & Co.<br />

Jede Auktion bringt ein gewisses Maß an Unsicherheit mit sich, wenn einander völlig unbekannte<br />

Vertragsparteien ein Geschäft abschließen. Befürchtungen reichen hierbei von einer<br />

schlechten Qualität der Ware über eine alles andere als reibungslose Abwicklung nach erfolgreich<br />

abgeschlossener Auktion bis zu Ängsten vor Markenfälschungen und Betrügereien.<br />

6.1 Bewertungsverfahren bei <strong>eBay</strong><br />

<strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> versuchen den Marktteilnehmern über den Aufbau von Vertrauen diese Unsicherheiten<br />

zu nehmen. So bietet <strong>eBay</strong> seinen Nutzern ein Bewertungsverfahren, das jedem Käufer<br />

und Verkäufer nach einer abgeschlossenen Transaktion die Möglichkeit bietet, seinen Geschäftspartner<br />

positiv, neutral oder negativ zu bewerten und einen kurzen Bewertungskommentar<br />

abzugeben. Diese Bewertungen sind dann für jeden Nutzer einsehbar, d<strong>am</strong>it sich dieser bereits<br />

vor Abschluss einer Transaktion ein Bild von seinem Gegenüber machen kann. 93<br />

Abbildung 6.1: <strong>Beispiel</strong> eines Bewertungsprofils bei <strong>eBay</strong><br />

Quelle: http://feedback.ebay.de/ws/<strong>eBay</strong>ISAPI.dll?ViewFeedback2&userid=muckel_31&ftab=AllFeedback.<br />

Die Anzahl erhaltener positiver Beurteilungen sind in Kl<strong>am</strong>mern hinter dem Usern<strong>am</strong>en zu<br />

sehen. Hat ein Nutzer eine bestimmte Anzahl positiver Bewertungen von verschiedenen Aukti-<br />

93 vgl. Tißler, J.: <strong>eBay</strong> für Unternehmer: Marktplatz und Marketinginstrument.


24<br />

onsteilnehmern erhalten, so erhält er einen Stern. Dieses Kontrollinstrument soll bei den Nutzern<br />

der Auktionsplattform vor dem Abschluss einer Transaktion Vertrauen aufbauen, aber ihn<br />

auch über ein eventuelles Risiko vor Geschäftsabschluss in Kenntnis setzen.<br />

Das Bewertungsprofil bietet dem Käufer keine 100prozentige Garantie für die Seriosität des<br />

Anbieters. Da <strong>eBay</strong> den Leitsatz einer Bezahlung vor Lieferung vertritt, bleibt immer ein Restrisiko<br />

für den Käufer. Eine Möglichkeit dieses vor allem bei hochwertigen Warenlieferungen zu<br />

minimieren, bietet der Treuhandservice bei <strong>eBay</strong>. 94 In diesem Fall bezahlt der Käufer an den<br />

Treuhandservice. Sobald das Geld eingegangen ist, wird der Verkäufer gebeten die Ware zu<br />

versenden. Erst wenn die Ware unversehrt beim Käufer angekommen ist, wird das Geld an den<br />

Verkäufer überwiesen. 95 Dieser Service ist nicht kostenfrei, die Gebühr kann jedoch mit dem<br />

Vertragspartner geteilt werden. 96 Warensendungen von einem Wert bis 400 € können gebührenfrei<br />

über das <strong>eBay</strong> eigene Bezahlsystem PayPal abgesichert werden. 97 In den letzten Jahren hat<br />

sich PayPal als Zahlungssystem im Internet etabliert und wird von vielen Verkäufern angeboten.<br />

6.2 Markenfälschungen<br />

Beim Kauf von Markenkleidung in einer Boutique kann sich der Käufer sicher sein, dass er ein<br />

Original erwirbt. Dafür steht die Boutique mit ihrem guten N<strong>am</strong>en. Bei <strong>Online</strong> Auktionshäusern<br />

wie <strong>eBay</strong> ist dies leider nicht der Fall, denn sie werden häufig zum professionellen Vertrieb von<br />

Plagiaten genutzt. Der Vertrieb von Markenfälschungen über das Internet nimmt immer größere<br />

Dimensionen an und so ist das Internet heute bereits drittgrößter Umschlagsort für nachgeahmte<br />

Luxusartikel direkt nach China und Italien. In 2005 wurden allein 235.000 gefälschte Artikel<br />

der Marke Louis Vuitton gezählt, die bei <strong>eBay</strong> im Angebot waren. Nach deutschem Recht sind<br />

Auktionsplattformen gezwungen, gefälschte Artikel zu löschen, das Risiko für Konsumenten<br />

bleibt dennoch. Eine Umfrage der Helmut-Schmidt-Universität in H<strong>am</strong>burg zeigt, anhand welcher<br />

Kriterien <strong>eBay</strong>-Nutzer einen Artikel als Plagiat einstufen. 98 Demnach sind negative Bewertungen<br />

eines Nutzers ein eindeutiges Indiz für das Anbieten gefälschter Artikel. Auch ein niedriger<br />

Preis und der Ausschluss des Rückgaberechts machen die Nutzer skeptisch.<br />

94 vgl. Tißler, J.: <strong>eBay</strong> für Unternehmer: Marktplatz und Marketinginstrument.<br />

95 vgl. Scheibe, C.: Betrügerische Machenschaften, Vorsicht, <strong>eBay</strong>-Falle! in: PC Auktion, S. 17.<br />

96 vgl. iloxx AG: Treuhandservice, http://ebay.iloxx.de/net/einzelversand/treuhandservice.aspx.<br />

97 vgl. Scheibe, C.: Betrügerische Machenschaften, Vorsicht, <strong>eBay</strong>-Falle! in: PC Auktion, S. 17.<br />

98 vgl. Bauer, H. et al.: Interactive Marketing im Web 2.0+, S. 309ff.


25<br />

Hinweise auf Markenfälschungen<br />

Merkmalsrelevanz<br />

zur Plagiatserkennung<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Abbildung 6.2: Ergebnisse der Umfrage zu Hinweisen auf Markenfälschungen<br />

Quelle: Bauer, H. et al.: Interactive Marketing im Web 2.0+, S. 311.<br />

Die Zeitschrift PC Auktion geht in Richtung Sicherheit noch einen Schritt weiter. Sie empfiehlt<br />

ihren Lesern, trotz des Anreizes ein paar Euro zu sparen, Markenartikel bei Hersteller eigenen<br />

<strong>Online</strong> Shops oder im Ladengeschäft zu kaufen. 99<br />

99 vgl. Scheibe, C.: Betrügerische Machenschaften, Vorsicht, <strong>eBay</strong>-Falle! in: PC Auktion, S. 16f.


26<br />

7 Zukunft und Handlungsempfehlung<br />

Die Zukunft der <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> verspricht eine noch stärkere Anpassung des Angebots an<br />

die Bedürfnisse der Kunden. Mit der Versteigerung von Seltenheitsartikeln allein wird eine<br />

Auktionsplattform auf lange Sicht keine zufriedenstellenden Erfolge mehr erzielen können.<br />

<strong>eBay</strong> hat dies bereits früh erkannt und sein Angebotskonzept in den letzten Jahren vom <strong>Online</strong>-<br />

Flohmarkt zur globalen Einkaufsstätte für Sach- und Dienstleistungen aller Art erweitert. 100<br />

Demnach sieht sich <strong>eBay</strong> Deutschland nicht mehr als Auktionshaus im Internet, sondern als<br />

Nummer 1 der <strong>Online</strong> Händler im eCommerce. 101<br />

Der Erfolg im <strong>Online</strong> Handel wird laut Dr. Stephan Zoll, Geschäftsführer <strong>eBay</strong> Deutschland, in<br />

Zukunft von drei Faktoren abhängen: Einer großen Auswahl, dem besten Preis und einer reibungslosen<br />

Kaufabwicklung. Hierbei möchte das Unternehmen in Zukunft vermehrt auf Qualität<br />

setzen und so das Vertrauen der Nutzer gewinnen. Dies soll durch eine Erhöhung der Standards<br />

für Verkäufer erreicht werden und das Kauferlebnis für den Konsumenten verbessern. 102<br />

Herausforderungen der Zukunft sieht <strong>eBay</strong> vorrangig in der Anpassung der Angebote an die<br />

Kundenbedürfnisse. Die komplette Bandbreite der Plattform soll dem Kunden das Gefühl geben<br />

im Zentrum zu stehen. Dahingehend möchte das Unternehmen sowohl seine Mitarbeiter als<br />

auch Händler sensibilisieren, um auch in Zukunft die Nummer 1 im eCommerce zu bleiben. 103<br />

Da das Internet bis vor 15 Jahren eine gänzlich neue Erscheinung war, ist es sehr schwierig eine<br />

Handlungsempfehlung für die Zukunft abzuleiten. Besondere Schwierigkeiten bestehen in der<br />

Vorhersage, wie sich das Käuferverhalten im <strong>Online</strong> Handel und speziell das Interesse für <strong>Auktionen</strong><br />

entwickeln wird. Die Recherche im Rahmen dieser Hausarbeit hat gezeigt, dass verschiedenste<br />

Auktionsplattformen im Internet existieren. Spezielle <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> wie<br />

myH<strong>am</strong>mer können sicherlich durch eine Ergänzung von Dienstleistungen rund um das bestehende<br />

Angebot in Zukunft erfolgreich bleiben. Das gleiche gilt für Auktionsplattformen für<br />

Unternehmen zur Vergabe von Aufträgen. Es wird immer Waren mit Seltenheitswert geben, für<br />

die <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> durch die Reichweite des Internets den perfekten Zugang darstellen. Ähnlich<br />

verhält es sich mit Long Tail Produkten. Der <strong>Online</strong> Handel ist der perfekte Vertriebskanal<br />

für Nischenprodukte und somit ist durchaus denkbar, dass sich auch die Nachfrage im eCommerce<br />

in Richtung des Long Tail verschiebt. Warum sollen Standardprodukte gekauft werden,<br />

wenn man online auch individuelle Produkte erwerben kann?<br />

Ein weiterer Trend für die Zukunft ist das Umdenken des bisherigen Internet Marketing in Richtung<br />

einer Anpassung an die Umgebung des Kunden. Hierbei rückt das mobile Internet in den<br />

Mittelpunkt. <strong>eBay</strong> bietet heute schon Apps für das iPhone an. In Zukunft wird das mobile Marketing<br />

weitreichende Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen, für <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> tätig zu werden.<br />

Schließlich ist zu erwähnen, dass der Konkurrenzdruck unter den <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> immer weiter<br />

steigen wird. So bietet inzwischen auch Amazon <strong>Auktionen</strong> an und erweiterte sein Sortiment<br />

um gebrauchte Artikel. <strong>eBay</strong> ist nach wie vor Marktführer im Bereich <strong>Online</strong> <strong>Auktionen</strong> und<br />

mit Abstand <strong>am</strong> erfolgreichsten. Dennoch sollte die Konkurrenz nicht unterschätzt werden.<br />

100 vgl. Fritz, W.: Internet-Marketing und Electronic Commerce, S. 315.<br />

101 vgl. Venture TV: Wow! <strong>eBay</strong>-Chef Dr. Stephan Zoll über die Zukunft des <strong>Online</strong>-Handels und die Zukunft von<br />

<strong>eBay</strong>.<br />

102<br />

vgl. Venture TV: Wow! <strong>eBay</strong>-Chef Dr. Stephan Zoll über die Zukunft des <strong>Online</strong>-Handels und die Zukunft von<br />

<strong>eBay</strong>.<br />

103<br />

vgl. Venture TV: Wow! <strong>eBay</strong>-Chef Dr. Stephan Zoll über die Zukunft des <strong>Online</strong>-Handels und die Zukunft von<br />

<strong>eBay</strong>.


VI<br />

Literaturverzeichnis<br />

Ayee GmbH & Co. KG: Ayee Watcher das effiziente Analysetool,<br />

http://www.ayee.net/page/de/100281/index.html, Abruf vom 2. Dezember 2010.<br />

Bauer, H. et al.: Interactive Marketing im Web 2.0+, Konzepte und Anwendungen für ein erfolgreiches<br />

Marketingmanagement im Internet, 2. Aufl., Verlag Franz Vahlen, München, 2008.<br />

Chaffey, D.: <strong>eBay</strong> Case Study E-commerce, http://www.davechaffey.com/E-commerce-<br />

Internet-marketing-case-studies/<strong>eBay</strong>-case-study-e-commerce, Abruf vom 18. Oktober 2010.<br />

Cohen, A.: Mein <strong>eBay</strong>, Geschichte und Geschichten vom Marktplatz der Welt, Schwarzerfreitag<br />

GmbH, Berlin, 2004.<br />

Cole, T.: Unternehmen 2020, Das Internet war erst der Anfang, Carl Hanser Verlag, München,<br />

2010.<br />

Dpa: Ebay Kleinanzeigen will Angebot weiter ausbauen, http://www.ftd.de/it-medien/ittelekommunikation/:ebay-kleinanzeigen-will-angebot-weiter-ausbauen/50166992.html,<br />

Abruf<br />

vom 18. Oktober 2010.<br />

<strong>eBay</strong> Inc.: http://pages.ebay.de/storefronts/pricing.html, Abruf vom 3. Dezember 2010.<br />

<strong>eBay</strong> Presse Service Center: <strong>eBay</strong> in Deutschland – Fakten,<br />

http://presse.ebay.de/news.exe?content=FD, Abruf vom 10. Dezember 2010.<br />

<strong>eBay</strong> Presse Service Center: <strong>eBay</strong> weltweit - Fast Facts,<br />

http://presse.ebay.de/news.exe?page=print&content=FW, Abruf vom 18. Oktober 2010.<br />

Fritz, W. Internet-Marketing und Electronic Commerce, Grundlagen-Rahmenbedingungen-<br />

Instrumente, 3. Aufl., Gabler Verlag, Wiesbaden, 2004.<br />

Gmeiner, A.: No-Budget-Marketing, Die besten Werbemittel für leere Kassen, Redline Verlag,<br />

München, 2010.<br />

Greif, B.: <strong>eBay</strong> startet Plattform für lokale Kleinanzeigen, http://www.zdnet.de/news/digi-<br />

tale_wirtschaft_internet_ebusiness_ebay_startet_plattform_fuer_lokale_kleinanzeigen_story-<br />

39002364-41502470-1.htm, Abruf vom 18. Oktober 2010.<br />

Gronen, A.: E-Commerce-Center Handel - Umsätze von Amazon und <strong>eBay</strong> im Vergleich,<br />

http://www.ecc-handel.de/umsaetze_von_<strong>am</strong>azon_und_ebay_im_vergleich.php, Abruf vom 11.<br />

Dezember 2010.<br />

Gurmann, S.: Internet-<strong>Auktionen</strong>, Gewerberecht-Zivilrecht-Strafrecht, Springer-Verlag, Wien,<br />

2005.<br />

Hass, B. et al.: Web 2.0, Neue Perspektiven für Marketing und Medien, Springer-Verlag, Berlin,<br />

Heidelberg, 2008.<br />

iloxx AG: Treuhandservice, http://ebay.iloxx.de/net/einzelversand/treuhandservice.aspx, Abruf<br />

vom 10. Dezember 2010.<br />

Kahle, C.: <strong>eBay</strong>: Zahl der Umsatzmillionäre steigt deutlich,<br />

http://winfuture.de/news,58212.html, Abruf vom 8. Dezember 2010.


VII<br />

Klingler, A.: Bitkom: 27 Millionen Deutsche ersteigern Waren oder Dienstleistungen im Internet,<br />

http://www.zdnet.de/news/digitale_wirtschaft_internet_ebusiness_bitkom_27_millionen_<br />

deutsche_ersteigern_waren_oder_dienstleistungen_im_internet_story-39002364-41535658-<br />

1.htm, Abruf vom 26. Oktober 2010.<br />

Lenz, B. et al.: Produktion-Distribution-Konsum, Auswirkungen von Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

(IKT) auf Wirtschafts- und Versorgungsverkehr, Springer-Verlag,<br />

Berlin, Heidelberg, 2010.<br />

Möllenberg, A.: Internet-<strong>Auktionen</strong> im Marketing aus der Konsumentenperspektive, Eigenverlag,<br />

Braunschweig, 2003.<br />

Peterßen, S.; Janzik, F.: Darstellung der Wirtschaftlichkeitsanalyse der Internet-<br />

Handelsplattform des <strong>Online</strong>-Auktionshauses <strong>eBay</strong>, Schriftreihe des Fachbereichs Wirtschaft<br />

der Hochschule Bremen, Band 67, Bremen, 2004.<br />

Riekhof, H.-C.: Retail Business in Deutschland, Perspektiven, Strategien, Erfolgsmuster, 2.<br />

Aufl., Gabler Verlag, Wiesbaden, 2008.<br />

Scheibe, C.: Ayee GmbH von <strong>eBay</strong> ausgezeichnet, in: PC-Auktion, Das Magazin für Internet-<br />

<strong>Auktionen</strong>, 2005, Nr.1, S. 9.<br />

Scheibe, C.: Besser präsentieren, besser verkaufen, in: PC-Auktion, Das Magazin für Internet-<br />

<strong>Auktionen</strong>, 2005, Nr.1, S. 50-51.<br />

Scheibe, C.: Betrügerische Machenschaften, Vorsicht, <strong>eBay</strong>-Falle! in: PC Auktion, Das Magazin<br />

für Internet-<strong>Auktionen</strong>, 2005, Nr.1, S. 16-17.<br />

Spreng, N.: Internetauktionen, Recht bei ebay & Co., Deutscher Taschenbuch Verlag, München,<br />

2006.<br />

Supreme NewMedia GmbH: Supreme Gallery: Effektive Umsatzsteigerung bei <strong>eBay</strong> – vollkommen<br />

kostenfrei, http://www.supreme-auction.de/2006/09/supreme-gallery-effektiveumsatzsteigerung-bei-ebay-vollkommen-kostenfrei/,<br />

Abruf vom 2. Dezember 2010.<br />

Supreme NewMedia GmbH: Supreme Gallery: Kostenloses Cross-Marketing-Instrument für<br />

<strong>eBay</strong> extrem erfolgreich, http://www.supreme-auction.de/2007/05/supreme-gallery-kostenlosescross-marketing-instrument-fur-ebay-extrem-erfolgreich/,<br />

Abruf vom 18. Oktober 2010.<br />

Tißler, J.: <strong>eBay</strong> für Unternehmer: Marktplatz und Marketinginstrument, www.internet-optimalnutzen.de/artikel/ebay.php,<br />

Abruf vom 18. Oktober 2010.<br />

Van Eimeren; B.; Frees, B.: Ergebnisse der ARD/ZDF-<strong>Online</strong>studie 2010, Abruf vom 25. Oktober<br />

2010.<br />

Venture TV: Wow! <strong>eBay</strong>-Chef Dr. Stephan Zoll über die Zukunft des <strong>Online</strong>-Handels und die<br />

Zukunft von <strong>eBay</strong>, http://www.venturetv.de/ebay-stephan-zoll/, Abruf vom 12. Dezember 2010.<br />

Von Kuczkowski, M.: <strong>eBay</strong>, Rudolf Haufe Verlag, Planegg bei München, 2004.<br />

Wolf, V.: E-Marketing, Oldenbourg Verlag, München, 2007.


VIII<br />

Eidesstattliche Erklärung<br />

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und nur unter Benutzung der<br />

angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Textstellen, die wörtlich oder sinngemäß<br />

aus veröffentlichten oder nicht veröffentlichten Quellen entnommen wurden, sind als<br />

solche kenntlich gemacht. Die Arbeit hat in gleicher oder in ähnlicher Form keiner anderen<br />

Prüfungsbehörde vorgelegen.<br />

Karlsruhe, den 23. Dezember 2010

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!