Und der Gewinner ist - Deutsche Filmakademie
Und der Gewinner ist - Deutsche Filmakademie
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HerzlicH Willkommen zum DeutscHen Filmpreis 2006<br />
im palais am Funkturm<br />
12. mai 2006
GrussWort<br />
Des kulturstaatsmin<strong>ist</strong>ers BernD neumann, mDB, zum DeutscHen Filmpreis 2006<br />
Der höchst dotierte kulturpreis <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
Deutschland, <strong>der</strong> DeutscHe Filmpreis,<br />
wird mit <strong>der</strong> diesjährigen Veranstaltung zum<br />
zweiten mal in zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />
DeutscHen FilmakaDemie ausgerichtet. es<br />
war in diesem Jahr für die mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Vorauswahljurys<br />
und für die akademiemitglie<strong>der</strong><br />
sicher nicht leicht, die entscheidungen über<br />
die nominierungen und die pre<strong>ist</strong>räger zu treffen.<br />
Denn <strong>der</strong> deutsche Film <strong>ist</strong> auf erfolgskurs,<br />
die Vielfalt <strong>ist</strong> umfangreicher denn je und wird<br />
nicht zuletzt durch die erfolge <strong>der</strong> deutschen<br />
Filmproduktionen bei <strong>der</strong> Berlinale und bei den<br />
nominierungen für den oscar dokumentiert.<br />
anlässlich <strong>der</strong> Verleihung des DeutscHen<br />
Filmpreises 2006 wird dies noch einmal beson<strong>der</strong>s<br />
deutlich werden, wenn wir die Höhepunkte<br />
des Filmjahres revue passieren lassen<br />
werden. Film <strong>ist</strong> nicht nur kultur-, son<strong>der</strong>n<br />
zugleich erfolgreiches Wirtschaftsgut. Deshalb<br />
war es wichtig, dass ich die Bundeskanzlerin<br />
im rahmen <strong>der</strong> diesjährigen Berlinale dafür gewinnen<br />
konnte, dem höchst erfolgreichen european<br />
Film market einen ausführlichen Besuch<br />
abzustatten. Die Bundesregierung will für die<br />
Filmwirtschaft günstigere rahmenbedingungen<br />
schaffen, damit sie noch wettbewerbsfähiger<br />
wird. Dies in möglichst enger abstimmung mit<br />
<strong>der</strong> Filmbranche.<br />
Filme sollen Herz und Verstand ansprechen;<br />
sie können faszinieren, uns ganz in ihren Bann<br />
schlagen. Das <strong>ist</strong> die eindrucksvollste Form des<br />
erzählens. möglichst vielen menschen soll <strong>der</strong><br />
zugang zu diesem wun<strong>der</strong>baren Gesamtkunstwerk<br />
Film eröffnet und das öffentliche Bewusstsein<br />
für die hohe kulturelle Bedeutung dieses<br />
mediums geför<strong>der</strong>t werden.<br />
mein Dank gilt dem gesamten team <strong>der</strong><br />
DeutscHen FilmakaDemie, dem es gemeinsam<br />
mit senta Berger und Günter rohrbach gelungen<br />
<strong>ist</strong>, dem DeutscHen Filmpreis einen<br />
neuen, spannenden rahmen zu geben.<br />
allen Gästen, nominierten und pre<strong>ist</strong>rägern des<br />
DeutscHen Filmpreises 2006 wünsche ich<br />
anregende Gespräche und ein rauschendes Fest.<br />
Foto: © seekamp, Bremen<br />
Bernd neumann, mdB<br />
staatsmin<strong>ist</strong>er für kultur und medien<br />
2 DeutscHer Filmpreis 2006
GrussWort<br />
Der akaDemie-präsiDenten senta BerGer unD Günter roHrBacH<br />
Wie geht es uns? Wie geht es dem deutschen<br />
Film? offensichtlich gut, glaubt man <strong>der</strong> veröffentlichten<br />
meinung. und diesmal glauben<br />
wir ihr gern, wir, die sonst so Geprügelten und<br />
Geschmähten. in <strong>der</strong> tat gibt es wohltuende<br />
signale, national und international. Herausragend<br />
die Dominanz deutscher Filme beim Berliner<br />
Festival, auffallend die Häufigkeit <strong>der</strong> oscarnominierungen<br />
und inzwischen geradezu standard<br />
die auszeichnungen beim europäischen<br />
Filmpreis. selbst <strong>der</strong> marktanteil stimmt, fast<br />
25 prozent im ersten Quartal, und Bully Herbig<br />
kommt doch erst im sommer.<br />
Was hat sich geän<strong>der</strong>t? zweifellos gibt es eine<br />
neue ernsthaftigkeit, mut zu harten themen.<br />
nicht in allen Fällen hat das publikum das<br />
honoriert, aber doch häufiger, als viele das befürchtet<br />
haben. Vielleicht hätten manche dieser<br />
Filme besser abgeschnitten, hätten sie sich<br />
nicht, wie gelegentlich kritisiert, gegenseitig im<br />
Weg gestanden. schuld daran, so war zu lesen,<br />
sei <strong>der</strong> DeutscHe Filmpreis.<br />
Den schuh ziehen wir uns gerne an. Wenn produzenten<br />
ihre Filme neuerdings so einplanen,<br />
dass sie sich für den Filmpreis qualifizieren,<br />
heißt das, er wird ernst genommen. endlich.<br />
in zukunft kann man das besser machen. Wir<br />
lernen ja noch. so haben wir die Verleihung<br />
deutlich vorgezogen, damit die ausgezeichneten<br />
Filme die chance haben, davon auch zu profitieren.<br />
nach Bekanntgabe <strong>der</strong> nominierungen <strong>ist</strong> eine<br />
an<strong>der</strong>e kritik endgültig verstummt. Die mitglie<strong>der</strong><br />
sind weit davon entfernt, wie befürchtet,<br />
dem mainstream zu huldigen. im Gegenteil.<br />
Jetzt mahnt man uns besorgt, ein bisschen farbiger<br />
möchte es schon sein. aber, wie gesagt,<br />
wir lernen noch.<br />
Der DeutscHe Filmpreis hat einen neuen paten<br />
bekommen. nach chr<strong>ist</strong>ina Weiss wird jetzt<br />
Bernd neumann die preise vergeben. er hat sich<br />
mit Vehemenz eingeführt und den Film ganz oben<br />
auf seine agenda gesetzt. Wir haben viele Gründe,<br />
ihm dabei Glück und erfolg zu wünschen.<br />
senta Berger Günter rohrbach<br />
präsidentin präsident<br />
3<br />
Foto: © mathias Bothor
üBer Die DeutscHe FilmakaDemie<br />
am 8. september 2003 wurde die DeutscHe<br />
FilmakaDemie gegründet. nahezu hun<strong>der</strong>t<br />
Vertreter des deutschen Films trafen sich in<br />
Berlin, um eine selbstverständlichkeit endlich<br />
Wirklichkeit werden zu lassen: den zusammenschluss<br />
<strong>der</strong> kreativen des kinos.<br />
Bis zum Frühjahr 2006 hat sich die mitglie<strong>der</strong>zahl<br />
<strong>der</strong> akademie versiebenfacht, und man<br />
kommt den zielen einer solchen, in an<strong>der</strong>en<br />
län<strong>der</strong>n längst üblichen einrichtung immer<br />
näher.<br />
es geht um kommunikation untereinan<strong>der</strong> und<br />
nach außen, informationsaustausch und interessenvertretung,<br />
sowie künstlerische und<br />
persönliche Begegnungen miteinan<strong>der</strong> und mit<br />
einem publikum, das den deutschen Film wie<strong>der</strong><br />
zu beachten und zu schätzen weiß – also<br />
auch um den ausdruck eines neuen selbstbewusstseins.<br />
Die akademie wird durch einen elfköpfigen Vorstand<br />
und die präsidentin senta Berger sowie<br />
den präsidenten Günter rohrbach repräsentiert<br />
und geleitet. Der Vorstand (Vorsitz: produzent<br />
stefan arndt) entscheidet über aktivitäten und<br />
projekte, mit denen sich die akademie beschäftigt<br />
– sowohl intern als auch in <strong>der</strong> Öffentlichkeit.<br />
Die koordination findet im Berliner<br />
Büro des eingetragenen Vereins statt, dessen<br />
Geschäfte von chr<strong>ist</strong>iane teichgräber geführt<br />
werden.<br />
zu den projekten und aktivitäten gehören neben<br />
einer sehr informativen Website (www.deutsche-filmakademie.de)<br />
mit einem internen mitglie<strong>der</strong>forum<br />
und einem newsletter vor allem<br />
auch filmpolitische und -pädagogische aktionen<br />
und programme. so gibt es seit april 2004<br />
die monatlich stattfindenden „Begegnungen im<br />
kino“, bei denen sich akademie-mitglie<strong>der</strong> miteinan<strong>der</strong><br />
und mit dem publikum anhand von<br />
filmischen Beispielen über ihre arbeit und die<br />
ihrer kollegen verständigen. außerdem engagiert<br />
sich die DeutscHe FilmakaDemie im<br />
Bereich kino und schule, kümmert sich unter<br />
an<strong>der</strong>em in einer aktiven kooperation mit dem<br />
Wettbewerb First steps award um den nach-<br />
wuchs und fühlt sich für das filmkünstlerische<br />
erbe verantwortlich.<br />
seit 2005 entscheidet die DeutscHe FilmakaDemie<br />
auch über die Vergabe des vom<br />
Bund gestifteten <strong>Deutsche</strong>n Filmpreises (lola).<br />
ein wichtiger schritt in die Öffentlichkeit <strong>ist</strong><br />
dabei das lola FestiVal, bei dem zwischen<br />
dem 27. april und dem 10. mai 2006 in 20 städten<br />
alle mit einer nominierung ausgezeichneten<br />
Filme dem interessierten kinopublikum auf <strong>der</strong><br />
großen leinwand präsentiert wurden, sehr häufig<br />
in anwesenheit <strong>der</strong> Filmemacher<br />
Die DeutscHe FilmakaDemie <strong>ist</strong> ein gemeinnütziger<br />
Verein, finanziert durch mitgliedsbeiträge,<br />
spenden und sponsorengel<strong>der</strong>. Wichtige<br />
Firmen aus <strong>der</strong> deutschen Filmwirtschaft unterstützen<br />
die akademie als För<strong>der</strong>mitglie<strong>der</strong>.<br />
und je<strong>der</strong> Freund des deutschen Films hat auch<br />
die möglichkeit, ein Freund <strong>der</strong> DeutscHen<br />
FilmakaDemie zu werden.<br />
4 DeutscHer Filmpreis 2006
XYNIASWETZEL.DE<br />
<strong>Und</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewinner</strong> <strong>ist</strong>:<br />
Das Publikum.<br />
Das Erste freut sich über ein tolles und anspruchsvolles Filmjahr,<br />
wünscht Ihnen einen spannenden Abend und gratuliert allen Pre<strong>ist</strong>rägern ganz herzlich!
VorausWaHlJurys DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Die entscheidung über die Vergabe des<br />
DeutscHen Filmpreises wird nach <strong>der</strong><br />
satzung <strong>der</strong> DeutscHen FilmakaDemie in<br />
einem dre<strong>ist</strong>ufigen Verfahren herbeigeführt. in<br />
<strong>der</strong> ersten phase suchen die von <strong>der</strong> mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
gewählten Vorauswahljurys bis<br />
zu 50 Filme aus, aus denen dann in <strong>der</strong> zweiten<br />
phase durch die mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> einzelnen<br />
sektionen <strong>der</strong> akademie die nominierungen für<br />
diese sektionen ermittelt werden. in <strong>der</strong> dritten<br />
phase stimmen alle mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> DeutscHen<br />
FilmakaDemie in geheimer Wahl über die<br />
endgültigen pre<strong>ist</strong>räger ab.<br />
Die Vorauswahljurys repräsentieren die einzelnen<br />
sektionen <strong>der</strong> akademie und wählen jeweils<br />
für diese sektionen aus. Die Vorauswahljurys<br />
für die preise „Bester spielfilm“, „Bester kin<strong>der</strong>-<br />
und Jugendfilm“ und „Bester Dokumentarfilm“<br />
sind sektionen übergreifend besetzt – und um<br />
jeweils zwei mitglie<strong>der</strong> aus dem kulturausschuss<br />
des <strong>Deutsche</strong>n Bundestages ergänzt. Die<br />
Besetzungen <strong>der</strong> Jurys für den DeutscHen<br />
Filmpreis 2006 im einzelnen:<br />
spielfilm/kin<strong>der</strong>- und Jugendfilm<br />
Jo Baier regie<br />
monika Griefahn kulturausschuss<br />
lars Becker regie<br />
Barbara Baum szenenbild/kostümbild/maske<br />
Helga Borsche schnitt<br />
Joachim von Vietinghoff produktion<br />
ulrich matthes schauspiel<br />
Herbert knaup schauspiel<br />
enjott schnei<strong>der</strong> musik<br />
annette pisacane produktion<br />
Dorothee mantel kulturausschuss<br />
Detlef michel Drehbuch<br />
klaus eichhammer* kamera<br />
Dokumentarfilm<br />
uwe schra<strong>der</strong> regie<br />
michael Ballhaus kamera<br />
Johann-Henrich kulturausschuss<br />
krummacher<br />
Barbara Hennings schnitt<br />
Jakob claussen produktion<br />
axel engstfeld Dokumentarfilm<br />
angelika krüger-leißner* kulturausschuss<br />
*nicht im Foto<br />
6 DeutscHer Filmpreis 2006
schauspiel<br />
chr<strong>ist</strong>ian Berkel<br />
andrea sawatzki<br />
Winfried Glatze<strong>der</strong><br />
nina Hoger<br />
Gerd Baltus<br />
Drehbuch<br />
kathrin richter<br />
eberhard Görner<br />
Henriette piper<br />
mario Giordano<br />
oliver schütte<br />
szenenbild/<br />
kostümbild<br />
ingrid zoré<br />
lucie Bates<br />
andreas Janczyk<br />
monika Bauert<br />
toni lüdi<br />
musik/schnitt/<br />
tongestaltung<br />
Friedrich m. Dosch<br />
claudia Fröhlich<br />
ulrich reuter<br />
Heidi Handorf<br />
maximilian Geller<br />
Johannes Warns<br />
kamera/<br />
Bildgestaltung<br />
Wolfgang treu<br />
Jacques steyn<br />
andreas köfer<br />
martin kukula<br />
konstantin kröning<br />
regie<br />
reinhard münster<br />
ralf Huettner<br />
Jeanine meerapfel<br />
Hans-chr<strong>ist</strong>oph<br />
Blumenberg<br />
Hark Bohm<br />
Jury ehrenpreis<br />
Heinz Badewitz<br />
regine Baschny<br />
Jakob claussen<br />
ulrich Felsberg<br />
molly von<br />
Fürstenberg<br />
Fred kogel<br />
marco<br />
kreuzpaintner<br />
Joachim król<br />
sigrid narjes<br />
Günter rohrbach<br />
7
Die nominierunGen zum DeutscHen Filmpreis 2006<br />
Bester spielfilm<br />
knallHart claus Boje –<br />
Boje Buck produktion<br />
komm näHer oliver simon – k5 Film<br />
Das leBen Der Quirin Berg, max<br />
anDeren Wiedemann – Wiedemann<br />
& Berg Filmproduktion<br />
paraDise noW Gerhard meixner,<br />
roman paul – razor Film<br />
produktion<br />
reQuiem Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid –<br />
23/5 Filmproduktion<br />
sommer Vorm peter rommel –<br />
Balkon rommel Film,<br />
stefan arndt –<br />
X Filme creative pool<br />
Bester Dokumentarfilm<br />
Die Grosse philip Gröning, elda<br />
stille Guidinetti, andres pfäffli,<br />
michael Weber – philip<br />
Gröning Filmproduktion<br />
lost cHilDren oliver stoltz –<br />
Dreamer Joint Venture<br />
Bester kin<strong>der</strong>- und Jugendfilm<br />
Die HÖHle Des stephan schesch –<br />
GelBen HunDes schesch Film<br />
Der scHatz Der tom spieß,<br />
Weissen Falken sönke Wortmann –<br />
little shark entertainment<br />
Beste darstellerische le<strong>ist</strong>ung –<br />
weibliche Hauptrolle<br />
inka Friedrich sommer Vorm Balkon<br />
sandra Hüller reQuiem<br />
Jasmin tabatabai FremDe Haut<br />
nadja uhl sommer Vorm Balkon<br />
Beste darstellerische le<strong>ist</strong>ung –<br />
männliche Hauptrolle<br />
moritz Bleibtreu elementarteilcHen<br />
ulrich mühe Das leBen Der<br />
anDeren<br />
milan peschel netto<br />
Beste darstellerische le<strong>ist</strong>ung –<br />
weibliche nebenrolle<br />
meret Becker komm näHer<br />
martina Gedeck elementarteilcHen<br />
imogen kogge reQuiem<br />
Beste darstellerische le<strong>ist</strong>ung –<br />
männliche nebenrolle<br />
Burghart klaußner reQuiem<br />
andreas schmidt sommer Vorm Balkon<br />
ulrich tukur Das leBen Der<br />
anDeren<br />
Beste regie<br />
Florian Henckel von Das leBen Der<br />
Donnersmarck anDeren<br />
andreas Dresen sommer Vorm Balkon<br />
Hans-chr<strong>ist</strong>ian reQuiem<br />
schmid<br />
8 DeutscHer Filmpreis 2006
Beste kamera/Bildgestaltung<br />
Hagen Bogdanski Das leBen Der<br />
anDeren<br />
michael Hammon WillenBrock<br />
Jürgen Jürges scHatten Der zeit<br />
Bester schnitt<br />
Dirk Grau knallHart<br />
patricia rommel Das leBen Der<br />
anDeren<br />
Bernd schlegel, reQuiem<br />
Hansjörg Weißbrich<br />
Bestes szenenbild<br />
nathan amondson Don’t come<br />
knockinG<br />
silke Buhr Das leBen Der<br />
anDeren<br />
chr<strong>ist</strong>ian m. reQuiem<br />
Goldbeck<br />
Bestes kostümbild<br />
Gabriele Bin<strong>der</strong> Das leBen Der<br />
anDeren<br />
lisy chr<strong>ist</strong>l scHatten Der zeit<br />
Bettina marx reQuiem<br />
Beste Filmmusik<br />
t-Bone Burnett Don’t come<br />
knockinG<br />
Bert Wrede knallHart<br />
stéphane moucha, Das leBen Der<br />
Gabriel yared anDeren<br />
Beste tongestaltung<br />
chr<strong>ist</strong>ian Bischoff, WHoletrain<br />
Jörg elsner,<br />
marc parisotto<br />
stefan Busch, BarFuss<br />
michael kranz<br />
lars Ginzel, reQuiem<br />
Dirk Jacob,<br />
marc parisotto,<br />
martin steyer<br />
Hubertus rath, Das leBen Der<br />
chr<strong>ist</strong>oph von anDeren<br />
schönburg,<br />
arno Wilms<br />
Bestes Drehbuch<br />
Hany abu assad, paraDise noW<br />
Bero Beyer<br />
Florian Henckel von Das leBen Der<br />
Donnersmarck anDeren<br />
Wolfgang kohlhaase sommer Vorm<br />
Balkon<br />
Bernd lange reQuiem<br />
9
eHrenpreis Des DeutscHen Filmpreises<br />
erna BaumBauer – künstlermanaGement<br />
„Sie können alles wegschneiden...“<br />
Ein Annäherungsversuch an erna BaumBauer<br />
mittels eines Gesprächs mit otto sanDer<br />
einmal im Jahr <strong>ist</strong> alles umgekehrt. einmal im<br />
Jahr möchte erna Baumbauer, dass iHre klienten<br />
(sie spricht das posessivpronomen immer<br />
wie in Großbuchstaben aus) etwas für sie tun:<br />
an ihrem Geburtstag möchte sie wenigstens angerufen<br />
werden. am besten aber, man kommt<br />
persönlich vorbei. es gibt immer ein Fest. Die<br />
me<strong>ist</strong>en rufen an und kommen vorbei. anrufen<br />
kann man nämlich schon um mitternacht.<br />
pünktlich um mitternacht. Vorher geht sie nicht<br />
ran. maximilian schell, ihr Dienstältester, <strong>ist</strong><br />
me<strong>ist</strong>ens <strong>der</strong> erste, weil er es bereits ab zehn<br />
vor zwölf klingeln lässt.<br />
ausgerechnet an ihrem achtzigsten Geburtstag,<br />
den die mittlerweile siebenundachtzigjährige in<br />
spanien gefeiert hat, konnte schell nicht kommen.<br />
als dann das essen serviert wurde, war er<br />
irgendwie doch da. er hatte für eine kulinarische<br />
überraschung gesorgt mit großer sentimentaler<br />
Bedeutung. plötzlich stand auf dem tisch, was<br />
erna Baumbauer nach dem krieg ihren ersten<br />
klienten wie schell, o.W. Fischer o<strong>der</strong> Gustav<br />
Fröhlich servierte, bevor sie begann, sich um<br />
engagements zu kümmern – eine erbsensuppe.<br />
Den siebenundachtzigsten hat sie wie<strong>der</strong><br />
in Bayern gefeiert. es muss wie beim kin<strong>der</strong>geburtstag<br />
gewesen sein. Weil erna Baumbauer<br />
Geburtstagsständchen so gerne hört, bekam sie<br />
alle zehn minuten eines, bis in die tiefe nacht.<br />
10 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © Jan niklas
natürlich erzählt man anekdoten, wenn man<br />
über eine Frau spricht, die seit nunmehr genau<br />
sechzig Jahren das betreibt, was sie immer noch<br />
und gerade in zeiten <strong>der</strong> agenturenschwemme<br />
künstlermanagement nennt. anekdoten sind<br />
nicht nur kurzweilig, son<strong>der</strong>n auch aufschlussreich.<br />
aber wenn es um erna Baumbauer geht,<br />
will otto san<strong>der</strong> nicht nur komisch sein. er<br />
wird sehr nachdenklich, ruhig. er überlegt, was<br />
er zuerst erzählen soll. legt schon die Gedanken<br />
auf die Goldwaage, bevor sie überhaupt zu Worten<br />
werden. er ringt um die richtigen Begriffe.<br />
und bevor überhaupt einer ausgesprochen<br />
worden <strong>ist</strong>, hat man schon verstanden und zu<br />
spüren bekommen, welches Gefühl die künstler<br />
ihrer managerin erna Baumbauer in erster<br />
linie entgegenbringen: respekt. Dann geht es<br />
um ihre klugheit, ihre zuverlässigkeit. Dann<br />
geht es darum, dass sie immer noch den überblick<br />
hat und die richtigen Verbindungen. Dass<br />
produzenten nicht nur mit ihr reden, um mit<br />
ihr zu verhandeln, son<strong>der</strong>n, weil sie ihr gerne<br />
zuhören und ihren rat schätzen. Darum, dass<br />
ihre künstler wissen, sie sprechen mit ihr nur<br />
über Dinge, von denen sie etwas versteht. sie<br />
liest alle Drehbücher und schützt ihre klienten<br />
vor den falschen stoffen. nicht selten macht<br />
sie Vorschläge für umbesetzungen – gerne innerhalb<br />
ihrer eigenen klientel. Da <strong>ist</strong> sie dann<br />
managerin und casterin in personalunion.<br />
otto san<strong>der</strong> grübelt wie<strong>der</strong>. und dann erzählt<br />
er von ihrer kleinen stadtwohnung in<br />
münchen, die auch ihr Büro <strong>ist</strong>. und von den<br />
wenigen aktenordnern, in denen alles steht,<br />
was wichtig <strong>ist</strong> - die Verträge, die sperrtermine,<br />
die kontakte. und davon, dass sie ihm auch mal<br />
die ohren lang zieht. zum Beispiel, wenn er zu<br />
lange nichts gemacht hat o<strong>der</strong>, schlimmer noch,<br />
später als vereinbart zurückruft. und nun geht<br />
es schon lange nicht mehr nur um respekt. nun<br />
geht es um Dankbarkeit und liebe. aber irgendwann<br />
muss es in diesem metier ja auch mal ums<br />
Geld gehen. Da hilft dann wie<strong>der</strong> die anekdote.<br />
als erna Baumbauer unlängst unters messer<br />
musste, weil sie sich etwas gebrochen hatte, beschwor<br />
sie die ärzte: „sie können mir alles wegschneiden,<br />
nur nicht mein Gefühl für die zehn<br />
prozent!“ Das wissen iHre klienten natürlich<br />
auch an ihr zu schätzen.<br />
11
only BaD neWs make GooD stories<br />
Alle Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> DeutscHen FilmakaDemie<br />
sehen alle Filme, die für den DeutscHen<br />
Filmpreis vorausgewählt wurden. Das Ergebnis<br />
dieser Sichtungen <strong>ist</strong> die Ermittlung <strong>der</strong><br />
Pre<strong>ist</strong>räger. Der Sinn dieser Sichtungen könnte<br />
allerdings noch ein ganz an<strong>der</strong>er sein. Zum<br />
Beispiel die Entstehung einer neuen deutschen<br />
Filmkultur.<br />
ein erfahrungsbericht von Hark BoHm<br />
ich war mitglied in <strong>der</strong> Vorauswahljury regie.<br />
ich saß zuvor schon in kommissionen und<br />
Jurys. aus den sitzungen solcher Jurys lassen<br />
sich interessante Geschichten erzählen. Die mitglie<strong>der</strong><br />
geben sich höflich und neutral. aber man<br />
weiß o<strong>der</strong> entdeckt, dass sie eigene o<strong>der</strong> fremde<br />
interessen vertreten. aus den sich belauernden<br />
und kämpfenden egoismen wachsen wun<strong>der</strong>bare<br />
konflikte. sie werden noch ergiebiger,<br />
wenn sie jedem bekannt sind, aber nicht ausgesprochen<br />
werden. Wenn je<strong>der</strong> wie ein Guerilla<br />
nur aus <strong>der</strong> Deckung heraus kämpft. ich sage:<br />
wun<strong>der</strong>bar und ergiebig, weil wir als Filme-<br />
macher wissen, nur konflikte machen Geschichten.<br />
und je subtiler die konflikte ausgetragen<br />
werden, umso subtiler die Geschichten.<br />
in den sitzungen unserer Jury habe ich, Gott<br />
sei dank, kein material für gute Geschichten<br />
gefunden. Denn unsere Jury-arbeit entwickelte<br />
sich zu einer <strong>der</strong> intensivsten, ehrlichsten und<br />
wun<strong>der</strong>barsten Diskussionen, die ich je mit kolleginnen<br />
und kollegen über Filme geführt habe.<br />
Wir haben gestritten, geflucht, geschmollt. aber<br />
wir haben in meiner erinnerung nie den respekt<br />
vor den Filmen verloren – und immer den<br />
respekt vor den an<strong>der</strong>en Jury-leuten gewahrt.<br />
Wir waren immer einig, nicht künftige pre<strong>ist</strong>räger<br />
bestimmen, son<strong>der</strong>n soviel wie möglich Filmen<br />
eine chance geben zu sollen.<br />
Völlig uneinig allerdings waren wir uns in vielen<br />
Fällen völlig, welchem Film wir denn nun diese<br />
chance geben müssten. aber erstaunlicherweise<br />
endete auch solcher streit nie in Fights, die sich<br />
nur auflösen, wenn eine partei vernichtet <strong>ist</strong>.<br />
Vielleicht, weil sich je<strong>der</strong> zwang, den an<strong>der</strong>en<br />
12 DeutscHer Filmpreis 2006
die rationalen und emotionalen kriterien seiner<br />
Bewertung wirklich verstehbar und nachvollziehbar<br />
zu machen. ich wenigstens habe nie zuvor<br />
in einer Gruppe, die entscheidungen treffen<br />
musste, erlebt, dass ich Filme noch einmal mit<br />
neuen augen sehen konnte. ich konnte ein schon<br />
gefasstes urteil revidieren und das als erfolg<br />
eigener arbeit erleben.<br />
kurz: Das anschauen und gemeinsame Diskutieren<br />
und Bewerten beinahe aller deutschen Filme<br />
eines Jahrgangs <strong>ist</strong> für mich das schlüsselerlebnis<br />
für den sinn dieser akademie geworden,<br />
unserer DeutscHen FilmakaDemie.<br />
ich gehorche dabei keiner pflicht, die die Gruppenmoral<br />
mir auferlegt. Das sehen <strong>der</strong> Filme,<br />
die Vorauswahl-arbeit mit den kolleginnen und<br />
kollegen <strong>ist</strong> eines <strong>der</strong> intensivsten Vergnügen,<br />
das ich als Filmemacher erlebt habe.<br />
aus einem so gemeinsam gewonnenen Wissen<br />
um die deutschen Filme könnte eine neue deutsche<br />
Filmkultur wachsen. eine Filmkultur, die<br />
ihre Herkunft aus einer unverwechselbaren und<br />
einzigartigen kulturtradition genauso selbstverständlich<br />
zeigt, wie italienische, französische<br />
o<strong>der</strong> dänische Filme für den kenner keinen<br />
zweifel zulassen, woher sie kommen.<br />
Vielleicht sollte sich jedes akademie-mitglied<br />
das von mir erlebte Vergnügen doch zur pflicht<br />
machen. es wäre eine pflicht, die ein Vergnügen<br />
bleibt.<br />
13
Das zWeite mal<br />
Thomas Peter Friedl und Nico Hofmann sind<br />
auch in diesem Jahr wie<strong>der</strong> als künstlerische<br />
Leiter für Inhalte und Formen <strong>der</strong> Verleihungsgala<br />
verantwortlich<br />
Die beiden sind ein eingespieltes team.<br />
constantin-Vorstand und marketing-experte<br />
thomas Friedl und teamWorx-chef nico Hofmann<br />
zeigen bereits seit einem halben Jahrzehnt,<br />
dass preisverleihungen auch an<strong>der</strong>s gehen.<br />
Für den von Hofmann und Bernd eichinger<br />
im Jahr 2000 ins leben gerufenen nachwuchspreis<br />
First steps award haben sie zeremonien<br />
entwickelt, die publikum, presse und <strong>Gewinner</strong><br />
bege<strong>ist</strong>ert und den preis in kürzester zeit zum<br />
neuen maßstab von preisverleihungen machten.<br />
und als sie sich im vergangenen Jahr bereit erklärten,<br />
den einstand <strong>der</strong> DeutscHen FilmakaDemie<br />
ins Filmpreisverleihungsgewerbe<br />
unter tätiger mithilfe von michael Bully Herbig<br />
ehrenamtlich zu betreiben, schossen sie gleich<br />
den Vogel ab. Durchaus mit ansage übrigens.<br />
nico Hofmann sagte im Vorfeld <strong>der</strong> Verleihung:<br />
„thomas Friedl und ich sind schon für etwas<br />
angetreten. Wir haben uns vorgenommen, für<br />
einen abend zu sorgen, mit dem alle Beteiligten<br />
glücklich und zufrieden sein können. Wir orientieren<br />
uns von <strong>der</strong> Dramaturgie und vom timing<br />
her ganz klar am oscar und wollen unter<br />
Beweis stellen, dass die <strong>Deutsche</strong>n auch feiern<br />
können.“<br />
Dieser Beweis wurde hun<strong>der</strong>tprozentig erbracht.<br />
und wenn die über 2.000 glücklichen und zufriedenen<br />
Gäste nicht schon für sich selbst<br />
sprechen würden, könnte man auch die presse<br />
für sie sprechen lassen. Vom Filmfachblatt bis<br />
zur Gesellschaftsgazette waren sich alle einig.<br />
es hatte eine neue ära begonnen. Für den deutschen<br />
Film und den DeutscHen Filmpreis:<br />
„also alles so wie<br />
immer? nicht ganz“,<br />
konstatierte die kritische<br />
„Black Box“.<br />
„Die Gala straffer, die<br />
stimmung besser, die<br />
location schöner, die<br />
mo<strong>der</strong>ation von Bully<br />
Herbig um klassen<br />
besser als in den<br />
Vorjahren.“ „mehr als<br />
gelungen“, fand <strong>der</strong><br />
„tagesspiegel“ die Gala. „zu spüren war während<br />
des angenehm straff organisierten, heiter<br />
und warmherzig beseelten abends ein neuer<br />
Ge<strong>ist</strong>.“ Für das Glamour-Blatt „Gala“ hatten<br />
Hofmann und Friedl ihr angestrebtes soll<br />
sogar übererfüllt: „Die neuerungen rund um<br />
die lola waren so erfolgreich, dass sich 2.200<br />
Gäste fragten: Was war noch <strong>der</strong> oscar?“.<br />
14 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © Joachim Gern
Doch die schönste le<strong>ist</strong>ung<br />
des abends formulierte<br />
die „Frankfurter<br />
allgemeine“:<br />
„Der deutsche Film hat<br />
endlich zu sich selbst<br />
gefunden.“<br />
Da mussten nico Hofmann<br />
und thomas<br />
peter Friedl für sich<br />
selbst gar nicht so<br />
lange suchen. sie gehören seit vielen Jahren<br />
zum deutschen Film. Hofmann (Jahrgang 1959)<br />
arbeitete nach seinem studium an <strong>der</strong> Hochschule<br />
für Fernsehen und Film in münchen<br />
seit mitte <strong>der</strong> achtziger Jahre erfolgreich als<br />
regisseur und produzent. sein erster spielfilm<br />
lanD Der Väter, lanD Der sÖHne<br />
(1988) wird ein internationaler Festivalerfolg.<br />
es folgen Filme wie Der sanDmann (1995)<br />
und schließlich solo Für klarinette (1997),<br />
seine bislang letzte arbeit als regisseur. 1998<br />
gründete er für die uFa die produktionsfirma<br />
teamWorx, die seitdem mit großen tV-ereignissen<br />
von sich reden macht – zuletzt mit roland<br />
suso richters DresDen. und als professor<br />
für regie sorgt Hofmann schon seit Jahren an<br />
<strong>der</strong> renommierten <strong>Filmakademie</strong> Baden-Württemberg<br />
maßgeblich mit dafür, dass <strong>der</strong> nachwuchs<br />
für den deutschen Film erstklassig ausgebildet<br />
wird.<br />
thomas peter Friedl (Jahrgang 1967) <strong>ist</strong> von<br />
Haus aus archtiekt und städteplaner. er kam<br />
über das marketing zum Film und war viele<br />
Jahre in leiten<strong>der</strong> stellung bei diversen Verleih-,<br />
kino- und marketing-unternehmen <strong>der</strong><br />
constantin Film tätig. seit 1999 <strong>ist</strong> Friedl<br />
Vorstand für Verleih und marketing bei <strong>der</strong><br />
constantin Film und in dieser eigen- und leidenschaft<br />
für die erfolgreiche Verwertung<br />
einiger <strong>der</strong> wichtigsten deutschen und internationalen<br />
kinofilme <strong>der</strong> vergangenen Jahre<br />
verantwortlich, wie z.B. Der unterGanG,<br />
Der scHuH Des manitu, tHe siXtH sense,<br />
american pie, Das FlieGenDe klassenzimmer,<br />
emil unD Die DetektiVe. im Jahr<br />
2002 etablierte Friedl mit großem erfolg die<br />
arthouse-schiene <strong>der</strong> constantin Film mit den<br />
kinoerfolgen von 8 Frauen, Die kinDer Des<br />
monsieur mattHieu o<strong>der</strong> city oF GoD.<br />
Für Filmemacher <strong>ist</strong> die zweite arbeit immer die<br />
schwerste. Für sportler gilt, ein erfolgreiches<br />
team nicht auszutauschen. Der DeutscHe<br />
Filmpreis 2006 wird zeigen, dass sportliche<br />
regeln auch in <strong>der</strong> kinobranche gelten dürfen.<br />
15
Der moDerator<br />
micHael Bully HerBiG<br />
ein kurzer, aber zielgerichteter marsch durch<br />
die institutionen <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen unterhaltungsindustrie<br />
machte den 1968 in münchen<br />
geborenen Fotografen michael Bully Herbig<br />
in weniger als zehn Jahren vom beliebten<br />
morgenradio-mo<strong>der</strong>atoren zum erfolgreichsten<br />
autorenfilmer und produzenten <strong>der</strong> republik.<br />
an die 800 Folgen <strong>der</strong> radio-comedy „Die Bayern<br />
cops“ anfang bis mitte <strong>der</strong> neunziger schloss<br />
sich 1997 auf pro 7 die schnell zur kultsendung<br />
gereifte tV-comedy-serie „bullyparade“ an, mit<br />
<strong>der</strong> michael Bully Herbig nicht nur den direkten<br />
Weg zum (saal-)publikum nahm, son<strong>der</strong>n auch<br />
seine Vorliebe für extrem-parodien ausspielen<br />
und ausprobieren konnte. schnell gehörten<br />
die Begegnungen zwischen Winnetou und<br />
old shatterhand, die gesäuselten missverständnisse<br />
zwischen sissi und Franz-Joseph und die<br />
warmen Wortgefechte an Bord eines raumschiffs<br />
auf dem Weg zu neuen planeten zu den<br />
wöchentlichen Höhepunkten für liebhaber des<br />
um die ecke gedachten Witzes und <strong>der</strong> cineastischen<br />
nostalgie.<br />
Dass Bully Herbig nicht nur gerne Filme schaut<br />
und parodiert, son<strong>der</strong>n auch genau weiß, wie<br />
man sie macht, bewies er mit seinem regiedebüt.<br />
er inszenierte den ersten Film mit seinen komödiantischen<br />
kollegen erkan unD steFan<br />
(2000) als visuell opulentes stück ausstattungs-<br />
und action-kino und erreichte sofort weit über<br />
eine million Besucher. Dass gleich sein zweiter<br />
16 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © Jim rakete
Film Der scHuH Des manitu (2001) zehn mal<br />
so viele zuschauer anlockte, setzte ihn 2004 für<br />
Film nummer Drei (t)raumscHiFF surprise<br />
– perioDe 1 nur scheinbar unter Druck und das<br />
publikum wie<strong>der</strong> in Bewegung. inzwischen widmete<br />
er sich <strong>der</strong> Vollendung seiner kino-trilogie<br />
aus <strong>der</strong> schatzkammer <strong>der</strong> „bullyparade“. mit<br />
lissi unD Der WilDe kaiser entsteht gerade<br />
ein Film, für den <strong>der</strong> ambitionierte cineast wie<strong>der</strong><br />
technisches neuland betreten hat – eine parod<strong>ist</strong>ische<br />
Hommage an die sissi-klassiker in<br />
Form eines mo<strong>der</strong>nen 3-D-animationsfilms, <strong>der</strong><br />
im sommer 2007 in die kinos kommen soll. im<br />
sommer diesen Jahres muss das publikum aber<br />
auch nicht auf ihn verzichten. als Hui BuH –<br />
Das scHlossGespenst spukt er an <strong>der</strong> seite<br />
von Heike makatsch, chr<strong>ist</strong>oph maria Herbst<br />
und rick kavanian durch den gleichnamigen<br />
Film von sebastian niemann.<br />
Für die DeutscHe FilmakaDemie, <strong>der</strong>en<br />
mitglied <strong>der</strong> träger des einzigen bisher vergebenen<br />
son<strong>der</strong>preises beim <strong>Deutsche</strong>n Filmpreis<br />
<strong>ist</strong>, mo<strong>der</strong>iert er nun schon zum zweiten mal<br />
die Verleihungszeremonie unter ihrer Fe<strong>der</strong>führung.<br />
Beim ersten mal brauchte er dafür,<br />
nach meinung <strong>der</strong> künstlerischen leiter des<br />
abends nico Hofmann und thomas peter Friedl,<br />
noch „viel mut. und den hat er“. Denn, „wenn<br />
michael Bully Herbig und die kulturstaatsmin<strong>ist</strong>erin<br />
chr<strong>ist</strong>ina Weiss aufs podium steigen,<br />
wird <strong>der</strong> höchst dotierte deutsche kulturpreis<br />
in eine neue phase eintreten“, unkte „Die zeit“<br />
einen tag vor <strong>der</strong> Verleihung. am tag danach<br />
war man sich einig: „es war ein schöner abend“,<br />
meinte die „Berliner zeitung“ nüchtern und zufrieden.<br />
und die „Welt am sonntag“ sagte auch<br />
warum: „mit komiker und regisseur michael<br />
Bully Herbig konnten die organisatoren einen<br />
passend heiteren conferencier gewinnen, und<br />
mit <strong>der</strong> Berliner philharmonie fand man einen<br />
angemessen würdevollen ort“. Der neue<br />
ort, das palais am Funkturm, wird die Würde<br />
wahren. und <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ator hat nicht nur mut<br />
bewiesen.<br />
17
FÖrDermitGlieDer<br />
action concept Film- und<br />
stuntproduktion GmbH<br />
arnold & richter<br />
avid technology<br />
Band pro munich<br />
BmG music publishing<br />
Gemany<br />
cinemedia Film aG<br />
concorde Filmverleih<br />
ELEKTROFILM<br />
POSTPRODUCTION FACILITIES<br />
constantin Film aG<br />
Delphi Filmverleih GmbH<br />
<strong>Deutsche</strong> Filmversicherungs<br />
Gemeinschaft<br />
d.i.e.film.gmbh<br />
drei d medien<br />
service GmbH<br />
e27 gbr<br />
elektrofilm<br />
postproduction Facilities<br />
e-m-s new media aG<br />
Filmpark Babelsberg<br />
Highlight<br />
communications aG<br />
Hkr - Wirtschaftsprüfer<br />
und steuerberater<br />
k44<br />
kanzlei piorek tHum<br />
stenGer Beier<br />
kanzlei schwarz, kelwing,<br />
Wicke, Westphal<br />
18 DeutscHer Filmpreis 2006
kinowelt GmbH<br />
kodak entertainment<br />
imaging<br />
max Factor by ellen<br />
Betrix<br />
promedium –<br />
Gesellschaft für<br />
medienfinanzierung<br />
rialto Film GmbH<br />
sarah Wiener GmbH<br />
saxonia media<br />
senator Film aG<br />
sony Deutschland<br />
GmbH<br />
studio Babelsberg GmbH<br />
thinking networks aG<br />
20th century Fox of<br />
Germany GmbH<br />
uFa Film & tV<br />
produktion GmbH<br />
uip united international<br />
pictures<br />
universumfilm GmbH &<br />
co. kG<br />
Vip medienfonds<br />
Warner Bros.<br />
entertainment GmbH<br />
X Verleih aG<br />
19
FreunDe Der akaDemie<br />
Wally ahrweiler, agentin | Georg alexan<strong>der</strong>,<br />
Journal<strong>ist</strong> | peter Bach, Vorstandsmitglied<br />
filmsociety e.v. | rolf Bähr, ex-FFa-Vorstand |<br />
simone Bär, casting-Director | Frank Barner,<br />
steuerberater, rechtsanwalt | regine Baschny,<br />
pr-Beraterin | klaus Bauschulte, produktionsleiter<br />
| iris Baumüller-michel, casting-Director |<br />
Wolfgang Becker, Wissenschaftler, produzent |<br />
astride Bergauer, agentin | Joachim Berndt,<br />
Verleger | evi Bischof, agentin | kerstin Böck,<br />
pr-agentin | leon Boden, schauspieler | mathias<br />
Bothor, Fotograf | karin Brandner, agentin<br />
| Frank Brauner, rechtsanwalt | Wolfgang<br />
Brehm, Filmanwalt | sibylle Breitbach, schauspiel-/presseagentin<br />
| Wolf Dietrich Brücker,<br />
redakteur | margit chuchra, produzentin |<br />
corina Danckwerts, producer & consultant |<br />
martin Danner, Geschäftsführer isar plus | max<br />
Dehmel, min<strong>ist</strong>erialrat a.D. | margarete Deiseroth-Gores,<br />
rechtsanwältin | marion Döring,<br />
Geschäftsführerin <strong>der</strong> european Film academy |<br />
Dirk Dotzert, Berater | alexan<strong>der</strong> van Dülmen,<br />
ceo a-company consulting & licensing aG |<br />
Frank eickmeier, rechtsanwalt/Filmrecht | katharina<br />
elias, tV-redakteurin | matthias elwardt,<br />
Filmtheaterbetreiber abaton | claudia<br />
Fehrenbach Fitz, schauspielagentin | milena<br />
Fessmann, musiksupervisor | philipp Fleischmann,<br />
trailer-produzent, regisseur | susanne<br />
Franke, Geschäftsführerin theaterkunst kostümausstattung<br />
| egon F. Freiheit, Drehbuchautor/<br />
tV-consultant | chr<strong>ist</strong>ina Gattys, agentin | Georg<br />
Georgi, schauspielagent | norbert Ghafouri,<br />
schauspieler | maren Gilzer, schauspielerin |<br />
Gerhard Groß, Filmtheatherbetreiber | lara<br />
Gross, lektorin, Junior producerin | Gerald<br />
Grote, autor & regisseur | Winfried Hammacher,<br />
produzent | Birgit Hass, Geschäftsführerin<br />
| Harro von Have, rechtsanwalt | Frank<br />
Henschke, Filmproduzent | marlis Heppeler,<br />
agentin | Bernhard Hoestermann, agent für<br />
schauspieler | mechthild Holter, agentin | eva<br />
Hubert, Geschäftsführerin Filmför<strong>der</strong>ung Hamburg<br />
| ilona Hüttersen, presseagentin | Bianca<br />
Junker, presseagentin | klaus keil, Direktor des<br />
erich-pommer-instituts | uschi keil, agentin |<br />
rainer keller, lobby<strong>ist</strong>, strategisches management<br />
| Georg kloster, Filmtheaterbetreiber<br />
yorck-Gruppe | thomas kluge | Dagmar<br />
kusche, medienberaterin | sandra lampugnani,<br />
agentin | renate landkammer, agentin | rené<br />
20 DeutscHer Filmpreis 2006
lay, stuntkoordinator/stuntman | claudia lehmann,<br />
tV-produzentin | thomas letocha, autor |<br />
claudia loewe, leiterin produktionsklasse dffb |<br />
yutah lorenz, schauspielerin und art<strong>ist</strong>in | lars<br />
meier, künstlermanager | carsten meyer-Grohbrügge,<br />
regisseur | angelika mittermüller, kommunikationstrainerin/autorin<br />
| marketa modra,<br />
agentin | Frauke-ellen moeller, agentin für<br />
schauspieler, autoren und regisseure | stefan<br />
von moers, rechtsanwalt | petra maria müller,<br />
Geschäftsführerin medienboard Berlin-Brandenburg<br />
| katrin näher, agentin | sigrid narjes,<br />
agentin | michaela niemeyer, studio Babelsberg<br />
aG | chr<strong>ist</strong>oph ott, Berater Verleih | andreas<br />
pense, rechtsanwalt | Gabriele pfennigsdorf,<br />
FilmFernsehFonds Bayern | claudia pöpsel,<br />
Filmverleiherin | eva poetsch, Filmredakteurin |<br />
michal pokorny, produzent | Hans-Helmut<br />
prinzler, Filmh<strong>ist</strong>oriker | katja proxauf, agentin<br />
| inga pudenz, producer | oliver rauch, Dramaturg<br />
| torsten reglin, Dramaturg | steffen<br />
reuter, produzent | mariette rissenbeek, prmanagerin<br />
| cathy rohnke, Dramaturgin & Dozentin<br />
| renate rose, european Film promotion |<br />
angela roy, schauspielerin | stefan rüll,<br />
rechtsanwalt | klaus schaefer, Geschäftsführer<br />
des FilmFernsehFonds Bayern | Barbara<br />
schardt, script consulting | thorsten schaumann,<br />
Filmkaufmann | antje schlag, agentin<br />
für schauspiel, regie, Filmkompon<strong>ist</strong>en | rezzo<br />
schlauch, rechtsanwalt | michael schmidospach,<br />
Geschäftsführer Filmstiftung nrW |<br />
marie-luise schmidt, agentin | sonja schmitt,<br />
Boje Buck produktion | marc schötteldreier,<br />
casting-Director | peter schulze, pr-manager<br />
| petra schwuchow, pr-agentin | rita<br />
serra-roll, casting-Director | ulla skoglund,<br />
(schauspieler)agentin | inka stelljes, agentin<br />
für schauspieler | simone stewens, Geschäftsführerin<br />
ifs | Volker störzel, agent theater,<br />
Film und Fernsehen | carola studlar, agentin |<br />
conny suhr, pr-agentin | Gisela tatsch-Daust,<br />
schauspieleragentin | Julia todorow, Geschäftsführerin<br />
type-faces.de | sybille uken, personalberaterin<br />
und Business | magnus Vortmeyer,<br />
marketingleiter tobis Film | steffen Weihe,<br />
agent | thomas Weymar, Vorstand telepool |<br />
martin Wiebel, produzent | rafaela Wilde,<br />
rechtsanwältin | sylvia Wolf, pr agentin | Beate<br />
Wolgast, agentin | robert zimmermann, produzent<br />
| anke zindler, pr-agentin<br />
21
GolDene momente im DeutscHen Film – Warsteiner lola zu Gast Beim DeutscHen Filmpreis<br />
Die spannung steigt – die preisverleihung zum<br />
höchst dotierten kulturpreis Deutschlands<br />
steht vor <strong>der</strong> tür. Der deutsche „oscar“ wird<br />
am 12. mai 2006 in Berlin verliehen. mit dabei:<br />
die Warsteiner lola. Die zwei meter große<br />
nachbildung <strong>der</strong> Filmpreis-siegertrophäe war<br />
im vergangenen Jahr bei Veranstaltungen rund<br />
um den deutschen Film auf tour und wurde<br />
von zahlreichen hochkarätigen stars mit unterschriften<br />
verschönt. noch in diesem Jahr wird die<br />
lola von <strong>der</strong> Warsteiner Brauerei versteigert –<br />
zu Gunsten <strong>der</strong> DeutscHen FilmakaDemie.<br />
Wim Wen<strong>der</strong>s, Heike makatsch, til schweiger –<br />
das sind nur einige namen <strong>der</strong> national wie international<br />
bekannten künstler, die die goldene,<br />
mannshohe deutsche schwester des oscars<br />
– die lola – zieren. knapp hun<strong>der</strong>t bekannte<br />
und begehrte namen des deutschen Films sind<br />
mittlerweile auf <strong>der</strong> Warsteiner lola ver-<br />
ewigt und beim DeutscHen Filmpreis 2006<br />
im palais am Funkturm Berlin werden noch<br />
viele hinzukommen.<br />
seit märz 2005 sammelt die Warsteiner Brauerei<br />
autogramme auf <strong>der</strong> Filmpreis-statue, die<br />
im laufe des Jahres me<strong>ist</strong>bietend versteigert<br />
wird. Der erlös kommt dem deutschen Film zu<br />
Gute. Doch nicht nur die lola und ihre Verleihung<br />
werden von <strong>der</strong> westfälischen privat-<br />
brauerei geför<strong>der</strong>t, Warsteiner unterstützt<br />
die DeutscHe FilmakaDemie ganzjährig.<br />
Die För<strong>der</strong>ung <strong>ist</strong> teil des umfangreichen engagements<br />
im kulturellen Bereich. „Dass sich ein<br />
großes deutsches unternehmen für die Filmkultur<br />
in Deutschland einsetzt, <strong>ist</strong> ein deutliches<br />
zeichen“, sagt mathias lenz, leiter sponsoring<br />
<strong>der</strong> Warsteiner Brauerei. „auch die Filmschaffenden<br />
in Deutschland haben dies verstanden<br />
und sehen die partnerschaft als Bereicherung<br />
für den deutschen Film“, so lenz weiter.<br />
Das engagement für die DeutscHe Film-<br />
akaDemie <strong>ist</strong> jedoch nur eines von zahlreichen<br />
sponsoring-engagements <strong>der</strong> Warsteiner Brauerei.<br />
Das unternehmen gehört zu den aktivsten<br />
sponsoren Deutschlands. neben dem enga-<br />
gement in Film und entertainment finden vor<br />
allem erstklassige Veranstaltungen im Bereich<br />
des sports die unterstützung <strong>der</strong> westfälischen<br />
privatbrauerei.<br />
22 DeutscHer Filmpreis 2006
Bester spielFilm<br />
knallHart – proDuzent: claus BoJe – BoJe Buck proDuktion<br />
seit claus Boje zusammen mit dem regisseur<br />
Detlev Buck die Filmproduktionsfirma gründete,<br />
die bei<strong>der</strong> namen trägt, basierten Filme unter<br />
<strong>der</strong> regie von Detlev Buck ausnahmslos auf<br />
originalstoffen. knallHart <strong>ist</strong> Bucks erste<br />
literaturverfilmung und <strong>der</strong> erste von Boje produzierte<br />
Buck-Film, bei dem <strong>der</strong> regisseur nicht<br />
das Drehbuch schrieb, das dennoch unverkennbar<br />
seine Handschrift trägt. Für beide also ein<br />
neuer Weg. Der stoff passt exakt zu den beiden.<br />
knallHart <strong>ist</strong> eindeutig ein Buck-Film, weil<br />
sich Buck schon immer auch für die tiefen <strong>der</strong><br />
menschlichen ex<strong>ist</strong>enz interessiert hat, ohne<br />
seinen Humor zu verlieren. knallHart <strong>ist</strong><br />
auch ein typischer Boje-Film. inhaltlich eine<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung, formal ein spiel mit <strong>der</strong> kinoleinwand.<br />
außerdem <strong>ist</strong> er einer <strong>der</strong> aktuellsten<br />
und brisantesten Filme des Jahres. typisch<br />
Boje Buck produktion.<br />
Biografie<br />
seit 1984 mitgesellschafter des Delphi-kinos,<br />
Berlin | 1989 Gründung des Delphi Filmverleih |<br />
1991 Gründung <strong>der</strong> Boje Buck produktion mit<br />
Detlev Buck<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 knallHart<br />
regie: Detlev Buck<br />
2003 Herr leHmann<br />
regie: lean<strong>der</strong> Haußmann<br />
1999 sonnenallee<br />
regie: lean<strong>der</strong> Haußmann<br />
1995 männerpension<br />
regie: Detlev Buck<br />
1993 Wir kÖnnen aucH anDers<br />
regie: Detlev Buck<br />
24 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © Boje Buck produktion
Bester spielFilm<br />
komm näHer – proDuzent: oliVer simon – k5 Film<br />
oliver simon <strong>ist</strong> als produzent in <strong>der</strong> glücklichen<br />
lage, dass man ihm mangelnde erzählerische<br />
o<strong>der</strong> dramaturgische kenntnis kaum<br />
unterstellen wird. er <strong>ist</strong> gelernter autor – und<br />
hat in dieser Funktion in den neunziger Jahren<br />
auf den unterschiedlichsten Fel<strong>der</strong>n gearbeitet.<br />
unter an<strong>der</strong>em auch als scriptdoctor mit <strong>der</strong><br />
regisseurin Vanessa Jopp. auf Grundlage dieser<br />
langjährigen erfahrung wie auch vertrauensvollen<br />
zusammenarbeit ging er mit ihr einen<br />
ungewöhnlichen Weg. mit seiner k5 Film produzierte<br />
er im letzten Jahr den Film komm näHer<br />
auf <strong>der</strong> Basis eines ausführlichen treatments.<br />
anhand dieser Vorlage entwickelten Vanessa<br />
Jopp und die schauspieler die szenen am Drehort.<br />
so ermöglichte oliver simon <strong>der</strong> regis-<br />
seurin, dem wun<strong>der</strong>baren cast und ihrem<br />
fantastischem team den kreativen Freiraum, in<br />
dem komm näHer entstehen konnte.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1965 in Düsseldorf | studium des<br />
Dramatic Writing an <strong>der</strong> new york university |<br />
1994 Gründung <strong>der</strong> scriptcompany für Film<br />
und Fernsehen „freeX“ | seit 2001 Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> produktionsfirma k5 Film<br />
Filmografie<br />
2005 komm näHer<br />
regie: Vanessa Jopp<br />
2005 moHarram – JuGenD Der eWiGen<br />
morGenrÖte<br />
regie: David nawrath, Florian schewe<br />
2004 FreunDinnen<br />
regie: tobias stille (kurzfilm)<br />
2002 nitscHeWo<br />
regie: stefan sarazin<br />
25
Bester spielFilm<br />
Das leBen Der anDeren – Quirin BerG, maX WieDemann – WieDemann & BerG FilmproDuktion<br />
es <strong>ist</strong> eine Beson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Hochschule für<br />
Fernsehen und Film in münchen, dass sich<br />
dort während des studiums kreative cliquen<br />
bilden, die später professionell Bestand haben.<br />
Die kooperation <strong>der</strong> produktionsstudenten<br />
Quirin Berg und max Wiedemann begann sogar<br />
schon vor dem gemeinsamen studium und<br />
brachte während desselben bereits einige viel<br />
beachtete kurzfilme hervor.<br />
mit prosieben-komödien nahmen sie schließlich<br />
anlauf für ihre erste kinoproduktion, für<br />
<strong>der</strong>en Durchführung eine mischung aus selbstbewusstsein,<br />
ausdauer, leidensfähigkeit und<br />
überzeugungskraft eine gute Basis bildet.<br />
Das leBen Der anDeren <strong>ist</strong> rein äußerlich<br />
erst einmal eine aufwändige produktion.<br />
sie besticht aber, weil sie nicht gigantomanisch,<br />
son<strong>der</strong>n genau <strong>ist</strong>.<br />
QUIRIN BERG<br />
Geboren 1978 in münchen | 1996–1999 diverse<br />
praktika/tätigkeiten bei Film- und Fernsehen<br />
| 1998 Gründung <strong>der</strong> Wiedemann & Berg Filmproduktion<br />
| 1998–1999 studium an <strong>der</strong> ludwig-maximilians-universität<br />
münchen BWl,<br />
amerikan<strong>ist</strong>ik, politologie | 1999–2003 studium<br />
an <strong>der</strong> Hochschule für Fernsehen und Film<br />
münchen | abteilung V, produktion und medienwirtschaft,<br />
abschluß mit Diplom<br />
MAX WIEDEMANN<br />
Geboren 1977 in münchen | 1997–1999 diverse<br />
praktika/tätigkeiten bei Film- und Fernsehen<br />
| 1998 Gründung <strong>der</strong> Wiedemann & Berg Filmproduktion<br />
| 1998–1999 studium an <strong>der</strong> ludwig-maximilians-universität<br />
münchen BWl,<br />
amerikan<strong>ist</strong>ik, politologie | 1999–2003 studium<br />
an <strong>der</strong> Hochschule für Fernsehen und Film<br />
münchen | abteilung V, produktion und medienwirtschaft,<br />
abschluß mit Diplom<br />
Gemeinsame Filmografie (Auswahl):<br />
2005 Das leBen Der anDeren<br />
regie: Florian Henckel von Donnersmarck<br />
2004 Bei HüBscHen Frauen sinD alle<br />
tricks erlauBt – regie: peter stauch<br />
2003 mäDcHen nr. 1<br />
regie: stefan Holtz<br />
26 DeutscHer Filmpreis 2006
Bester spielFilm<br />
paraDise noW – GerHarD meiXner, roman paul – razor Film proDuktion<br />
als Gerhard meixner und roman paul sich entschieden,<br />
eine eigene Firma zu gründen für die Herstellung<br />
„qualitativ hochwertiger deutscher kinofilme<br />
aus dem arthouse- und anspruchsvollen<br />
mainstream-Bereich sowie die koproduktion<br />
internationaler spielfilme“, ahnten sie noch<br />
nicht, wie schnell sich dieses Vorhaben vollständig<br />
verwirklichen würde. Denn bereits das<br />
erste projekt ihrer razor Film <strong>ist</strong> schon beides.<br />
paraDise noW, das mutige und hochaktuelle<br />
selbstmordattentäter-Drama aus palästina, <strong>ist</strong><br />
eine internationale koproduktion mit insgesamt<br />
fünf partnern aus vier län<strong>der</strong>n. meixner<br />
und paul kümmerten sich am Drehort im Westjordanland<br />
auch um die Durchführung <strong>der</strong><br />
produktion und stellten dafür einen mehrheitlich<br />
deutschen stab zusammen, dessen arbeit<br />
<strong>der</strong> palästinensische autor und regisseur des<br />
Films nicht müde wird zu loben. preise auf <strong>der</strong><br />
Berlinale 2005, <strong>der</strong> Golden Globe 2006 und eine<br />
oscar-nominierung waren die Folgen.<br />
nominierunGen<br />
GERHARD MEIXNER<br />
Geboren 1966 in münchen |<br />
1993–1997 studium <strong>der</strong> produktion und medienwirtschaft<br />
an <strong>der</strong> Hochschule für Fernsehen<br />
und Film, münchen, mit abschluss Diplom |<br />
1996 studium an <strong>der</strong> university of california,<br />
los angeles, Fachbereich Drehbuchanalyse<br />
und „Business of Film and television in the<br />
usa“ | 1998–2002 producer bei senator Film<br />
produktion GmbH, Berlin |<br />
seit 2002 co-Geschäftsführer <strong>der</strong> razor Film<br />
produktion GmbH<br />
ROMAN PAUL<br />
Geboren 1968 in Frankfurt am main |<br />
1993–1994 Fulbright-stipendiat am trenton<br />
state college, trenton, new Jersey und <strong>der</strong><br />
tisch school of the arts, new york university,<br />
new york, usa | 1996 erasmusstipendiat an<br />
<strong>der</strong> université paris 8, saint Denis |<br />
1997 mag<strong>ist</strong>er artium in theater-, Film- und<br />
medienwissenschaft, amerikan<strong>ist</strong>ik und<br />
German<strong>ist</strong>ik, Goethe-universität, Frankfurt<br />
am main | 1999–2002 leiter <strong>der</strong> abteilung<br />
Filmeinkauf, senator Film Verleih, Berlin und<br />
l.a. | 2002–2006 Berater für Filmeinkauf bei<br />
celluloid Dreams World sales, paris | seit 2002<br />
co-Geschäftsführer <strong>der</strong> razor Film produktion<br />
GmbH, Berlin<br />
Gemeinsame Filmografie<br />
2006 oFFene WunDen<br />
regie: carsten strauch<br />
2005 Der leBensVersicHerer<br />
regie: Bülent akinci<br />
2004 paraDise noW<br />
regie: Hany abu assad<br />
27<br />
Foto: © razor Film produktion
Bester spielFilm<br />
reQuiem – Hans-cHr<strong>ist</strong>ian scHmiD – 23/5 FilmproDuktion<br />
ohne Frage <strong>ist</strong> die Geschichte <strong>der</strong> langjährigen zusammenarbeit<br />
zwischen Hans-chr<strong>ist</strong>an schmid<br />
und dem produzententeam Jakob claussen und<br />
thomas Wöbke eine erfolgsgeschichte. Doch<br />
persönliche Herausfor<strong>der</strong>ungen lassen sich nun<br />
einmal gut und gerne mit beruflichen verbinden.<br />
so gründete <strong>der</strong> regisseur nach seinem umzug<br />
von münchen nach Berlin seine eigene produktionsfirma<br />
23/5, die er gemeinsam mit <strong>der</strong> produzentin<br />
Britta knöller leitet. Dass er sich mit<br />
seinem ersten projekt reQuiem keinen bequemen<br />
einstand als produzent gesucht hat, passt<br />
einmal zum menschlichen und künstlerischen<br />
charakter schmids und hat ihn an<strong>der</strong>erseits fit<br />
gemacht für kommende projekte – auch mit an<strong>der</strong>en<br />
regisseuren.<br />
Biografie<br />
Geboren 1965 in altötting | studium an <strong>der</strong><br />
Hochschule für Fernsehen und Film in münchen<br />
| stipendium <strong>der</strong> Drehbuchwerkstatt<br />
münchen | Drehbuchstudium an <strong>der</strong> university<br />
of southern california in los angeles | 2004<br />
Gründung <strong>der</strong> produktionsfirma 23/5 in Berlin<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 reQuiem<br />
2003 licHter<br />
2000 crazy<br />
1998 23<br />
1996 nacH FünF im urWalD<br />
28 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © Gerald von Foris
Bester spielFilm<br />
sommer Vorm Balkon – peter rommel – rommel Film, steFan arnDt – X Filme creatiVe pool<br />
als stefan arndt begann, mit dem Drehbuch-<br />
autor Wolfgang kohlhaase das projekt<br />
sommer Vorm Balkon zu entwickeln, spielte<br />
es zwar schon am selben ort, aber noch zu ganz<br />
an<strong>der</strong>en zeiten. mit <strong>der</strong> idee, das mit solchen<br />
stoffen beson<strong>der</strong>s erfahrene Duo andreas Dresen<br />
(regie) und peter rommel (produktion) als<br />
partner gewinnen zu wollen, nahm die erfolgsgeschichte<br />
ihren lauf. Dresen und kohlhaase<br />
trieben die Geschichte immer direkter ins Hier<br />
und Jetzt, peter rommel führte die low-Budgetproduktion<br />
in gewohnter präzision und Wärme<br />
in kooperation mit arndt durch – und als man<br />
sich schließlich noch auf eine kluge gemeinsame<br />
Herausbringungsstrategie einigte, war in<br />
den deutschen kinos schon im Januar sommerstimmung<br />
vor und auf dem Balkon.<br />
nominierunGen<br />
PETER ROMMEL<br />
Geboren 1956 in stuttgart |<br />
Buchhändlerlehre, danach<br />
mitarbeit bei dem Berliner<br />
Weltvertrieb und Verleih<br />
ex picturis | 1993 Gründung<br />
<strong>der</strong> peter rommel<br />
productions in Berlin |<br />
1996 Gründung <strong>der</strong> stuttgarter<br />
Filmproduktion<br />
Home run pictures |<br />
2004 Gründung <strong>der</strong> Filmfinanzierungsfirma<br />
sHotGun pictures<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2006 seHnsucHt – regie: Valeska Grisebach<br />
2005 sommer Vorm Balkon<br />
regie: andreas Dresen<br />
2002 HalBe treppe – regie: andreas Dresen<br />
1999 nacHtGestalten<br />
regie: andreas Dresen<br />
1996 DeVil’s islanD<br />
regie: Fridrik thór Fridriksson<br />
STEFAN ARNDT<br />
Geboren 1961 in münchen |<br />
1984 mitbegrün<strong>der</strong> des<br />
Berliner sputnik-kollektivs<br />
| 1992 Gründung <strong>der</strong> produktionfirma<br />
liebesfilm<br />
mit tom tykwer |<br />
1994 Gründung <strong>der</strong><br />
X Filme creative pool |<br />
seit Januar 2001 Vorstandsmitglied<br />
bei film20 |<br />
seit september 2003 Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
DeutscHen FilmakaDemie<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 sommer Vorm Balkon<br />
regie: andreas Dresen<br />
2003 GooD Bye, lenin!<br />
regie: Wolfgang Becker<br />
2002 HeaVen – regie: tom tykwer<br />
1998 lola rennt – regie: tom tykwer<br />
1996 stille nacHt – regie: Dani levy<br />
29
Bester DokumentarFilm<br />
Die Grosse stille – pHilip GrÖninG, elDa GuiDinetti, anDres pFäFFli, micHael WeBer –<br />
pHilip GrÖninG FilmproDuktion<br />
um einen Film wie Die Grosse stille drehen<br />
zu können, braucht man ein ganz kleines team.<br />
philip Gröning war alleine mit seiner kamera<br />
im kloster und hat deshalb einen so intensiven<br />
wie intimen Film geschaffen. Für die lange und<br />
durchaus langwierige Durchführung dieses<br />
Films war es für ihn als produzenten allerdings<br />
wichtig, zuverlässige, ausdauernde und unterstützende<br />
partner zu haben. Die fand er einerseits<br />
in den international erfahrenen Filmproduzenten<br />
elda Guidinetti und andres pfäffli von<br />
<strong>der</strong> schweizer Ventura Film und zum an<strong>der</strong>en<br />
in michael Weber, <strong>der</strong> zu seiner zeit als Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Bavaria media als koproduzent<br />
vieler projekte aktiv war.<br />
PHILIP GRÖNING<br />
Geboren 1959 in Düsseldorf |<br />
1977–1982 reisen durch südamerika,<br />
studium <strong>der</strong> medizin<br />
und psychologie, arbeit als<br />
tonass<strong>ist</strong>enz, requisiteur,<br />
coautor, schauspieler und<br />
regieass<strong>ist</strong>enz | ab 1982 studium an <strong>der</strong> HFF<br />
münchen | heute arbeit als Filmregisseur, produzent,<br />
Drehbuchautor, cutter, kameramann<br />
| seit 2001 Gastdozent an <strong>der</strong> <strong>Filmakademie</strong><br />
Baden-Württemberg<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Die Grosse stille<br />
2000 l´amour, l´arGent, l´amour<br />
1992 Die terror<strong>ist</strong>en!<br />
1986 sommer<br />
ANDRES PFÄFFLI<br />
Geboren 1954 in zürich |<br />
studium <strong>der</strong> Geschichte und<br />
roman<strong>ist</strong>ik | 1979 arbeit als<br />
Verleiher bei <strong>der</strong> Filmcooperative<br />
zürich | ab 1980 Filmemacher<br />
und produzent | 1991<br />
Gründung <strong>der</strong> Ventura Film<br />
zusammen mit <strong>der</strong> autorin<br />
ELDA GUIDINETTI |<br />
produktion von spiel- und<br />
Dokumentarfilmen wie no Quarto Da VanDa<br />
(r: pedro costa), l’anGe De l’epaule Droite<br />
(r: Djamshed usmonov), los muertos<br />
(r: lisandro alonso), Die Grosse stille<br />
(r: philip Gröning) und JuVentuDe em<br />
marcHa (r: pedro costa)<br />
MICHAEL WEBER<br />
Geboren 1967 | 1988–1995 studium<br />
des Wirtschaftsingenieurswesens<br />
in Darmstadt |<br />
1996 ass<strong>ist</strong>ent <strong>der</strong> leitung<br />
Weltvertrieb Bavaria Film<br />
GmbH | 1998–2000 leiter Bavaria<br />
Film international | 2000–2005<br />
Geschäftsführer Bavaria media GmbH, in dieser<br />
eigenschaft koproduzent u.a. von coDe<br />
unBekannt (r: michael Haneke), nirGenD-<br />
Wo in aFrika (r: caroline link), Der Felsen<br />
(r: Dominik Graf) und Die Grosse stille<br />
(r: philip Gröning) | seit 2006 geschäftsführen<strong>der</strong><br />
Gesellschafter <strong>der</strong> match Factory GmbH<br />
30 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © s.e.t.photo
Bester DokumentarFilm<br />
lost cHilDren – oliVer stoltz – Dreamer Joint Venture<br />
Dass Filme das leben von oliver stoltz bestimmen,<br />
sieht man nicht nur an seiner fundierten<br />
ausbildung, son<strong>der</strong>n ganz beson<strong>der</strong>s an <strong>der</strong><br />
arbeit als produzent verschiedenster Genres.<br />
Bei seinem regiedebüt, das er zusammen mit<br />
ali samadi ahadi realisiert und selbst produziert<br />
hat, widmet er sich einem ernsten und<br />
wichtigen problem im norden ugandas, das<br />
von den nachrichtenkanälen weltweit ignoriert<br />
wird. lost cHilDren <strong>ist</strong> ein Dokumentarfilm<br />
über eine Generation von menschen, denen das<br />
lachen ausgetrieben wurde, bevor sie verstehen<br />
lernten, wozu es gut und warum es wichtig <strong>ist</strong>.<br />
ein Film über verlorene kin<strong>der</strong> und verlorene<br />
kindheiten. aber auch ein Film über die kleine<br />
Hoffnung, etwas davon wie<strong>der</strong>zufinden.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1969 in Bonn | studium an <strong>der</strong> Hochschule<br />
für Film und Fernsehen „konrad Wolf“<br />
in potsdam | anschließend produktionsstudium<br />
an <strong>der</strong> university of southern california in los<br />
angeles | 1996 associate producer bei<br />
knockin‘ on HeaVen´s Door (r: thomas<br />
Jahn) | 1997 Gründung <strong>der</strong> produktionsfirma<br />
Dreamer Joint Venture<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 lost cHilDren<br />
regie: oliver stoltz, ali samadi ahadi<br />
2003 irGenDWas <strong>ist</strong> immer<br />
regie: péter palátsik<br />
2001 scHluss mit lustiG<br />
regie: isabel kleefeld<br />
1998 kai raBe GeGen Die Vatikankiller<br />
regie: thomas Jahn<br />
31
Bester kinDer- unD JuGenDFilm<br />
Die HÖHle Des GelBen HunDes – stepHan scHescH – scHescH Film<br />
Welterfolge lassen sich nicht einfach wie<strong>der</strong>holen.<br />
und so kehrte die mongolische regis-<br />
seurin Byambasuren Davaa nach <strong>der</strong><br />
GescHicHte Vom WeinenDen kamel zwar<br />
wie<strong>der</strong> in die asiatische steppe zurück, aber mit<br />
einem völlig an<strong>der</strong>en ansatz. sie dokumentierte<br />
in Die HÖHle Des GelBen HunDes eine anrührende<br />
spielfilmhandlung mit einer nomadenfamilie,<br />
in <strong>der</strong> die Beziehung zwischen einem<br />
mädchen und einem Hund im mittelpunkt<br />
steht. produzent stephan schesch, ein trickfilm-<br />
spezial<strong>ist</strong> mit ausgeprägtem interesse am<br />
filmischen nachwuchs, unterstützte die regisseurin<br />
auf diesem Weg und war sich <strong>der</strong><br />
Gratwan<strong>der</strong>ung immer bewusst: Der Film erzählt<br />
von einem kind und für kin<strong>der</strong>, aber die<br />
Großen schauen gerne zu. so fand <strong>der</strong> Film sein<br />
publikum jenseits <strong>der</strong> klassischen zielgruppen-<br />
fixierung.<br />
Biografie<br />
Geboren 1967 in münchen | studium an <strong>der</strong><br />
Hochschule für Fernsehen und Film, münchen |<br />
durch ein traineeship bei Film roman in<br />
los angeles („the simpsons“) spezialisierung<br />
auf den Bereich animation | tätigkeit als produzent<br />
und Geschäftsführer für<br />
tFc trickompany, ellipse und odeon |<br />
seit Januar 2005 Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
animation-X in Berlin<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Das Gespenst Von canterVille<br />
regie: isabel kleefeld<br />
2004 Die HÖHle Des GelBen HunDes<br />
regie: Byambasuren Davaa<br />
1995 Werner – Das muss kesseln<br />
regie: udo Beißl<br />
1995 kleines arscHlocH<br />
regie: Hayo Freitag<br />
32 DeutscHer Filmpreis 2006
Bester kinDer- unD JuGenDFilm<br />
Der scHatz Der Weissen Falken – tom spiess, sÖnke Wortmann – little sHark entertainment<br />
„never change a winning team“, müssen sich<br />
die sportsfreunde sönke Wortmann und tom<br />
spieß gesagt haben – selbst, wenn du die sportart<br />
wechselst. Dabei kommt auch <strong>der</strong> kreativste<br />
produzent nicht gleich auf die idee, mit dem<br />
autor einer respektlosen und erfolgreichen<br />
kifferkomödie im anschluss einen klassischen<br />
abenteuerfilm für Jugendliche zu entwickeln.<br />
Wortmann und spieß jedenfalls sahen keinen<br />
Grund, ihrem lammBock-schöpfer chr<strong>ist</strong>ian<br />
zübert zu misstrauen. und so entstand<br />
Der scHatz Der Weissen Falken ganz<br />
im Ge<strong>ist</strong> <strong>der</strong> Jugendabenteuer, die die macher<br />
selbst gerne gelesen, gesehen und auch erlebt<br />
haben – mit echten Gefühlen, an archaischen<br />
orten (die es aber immer noch gibt), mit originellen<br />
protagon<strong>ist</strong>en und nun wirklich nicht<br />
ohne spannung.<br />
nominierunGen<br />
TOM SPIESS<br />
Geboren 1961 in Bremen |<br />
1985–1992 studium <strong>der</strong><br />
theaterwissenschaften<br />
und publiz<strong>ist</strong>ik an <strong>der</strong><br />
Freien universität Berlin |<br />
ab 1992 produktionsleiter<br />
bei Fernseh- und kino-<br />
filmen in Berlin, köln und<br />
Hamburg | ab mai 1995<br />
Herstellungsleiter/line producer bei <strong>der</strong><br />
X Filme creative pool GmbH in Berlin |<br />
ab 1997 für X Filme in köln | seit Januar 2000<br />
Geschäftsführer und Gesellschafter <strong>der</strong> little<br />
shark entertainment GmbH | 2005 Gründung<br />
shark tV GmbH (mit sönke Wortmann)<br />
SÖNKE WORTMANN<br />
Geboren 1959 in marl |<br />
studium an <strong>der</strong> HFF münchen<br />
und am royal college<br />
of art in london |<br />
nominierung für einen<br />
oscar in <strong>der</strong> kategorie<br />
student Film für den abschlussfilm<br />
3D | seit 1991<br />
kinofilme als regisseur<br />
| seit 2000 Geschäftsführer <strong>der</strong> little shark<br />
entertainment produktion (mit tom spieß)<br />
Gemeinsame Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Der scHatz Der Weissen Falken<br />
regie: chr<strong>ist</strong>ian zübert<br />
2002/ Das WunDer Von Bern<br />
2003 regie: sönke Wortmann<br />
2001 lammBock<br />
regie: chr<strong>ist</strong>ian zübert<br />
2000 auF Der coucH<br />
regie: arne Feldhusen<br />
33
Foto: © Georg lopata<br />
Viele stars unD ein stern – merceDes-Benz unD Der DeutscHe Film<br />
Geboren wurden das auto und <strong>der</strong> Film im<br />
gleichen Jahrzehnt. Die erfindung des automobils<br />
1888 liegt nur sieben Jahre vor <strong>der</strong><br />
aufführung des ersten kinofilms 1895. Damit<br />
verbindet sie eine langjährige Beziehung. und<br />
nicht von ungefähr bevorzugen Filmemacher<br />
die limousinen mit dem silbernen stern als<br />
das premium-Fahrzeug für glanzvolle und<br />
spektakuläre auftritte von stars und sternchen<br />
in und außerhalb ihrer Filme. Bereits 1930<br />
spielte in Die Drei Von Der tankstelle<br />
neben Heinz rühmann und lilian Harvey auch<br />
ein kompressor-mercedes mit. und wer wird<br />
schon den babyblauen mercedes 230 sl in<br />
knockin’ on HeaVen’s Door vergessen können,<br />
welcher <strong>der</strong> lässigkeit von til schweiger in<br />
nichts nachstand?<br />
Bereits zum achten mal begleitet mercedes-<br />
Benz die Verleihung des höchst dotierten deutschen<br />
kulturpreises – den <strong>Deutsche</strong>n Filmpreis<br />
2006.<br />
Denn <strong>der</strong> Film bewegt die menschen wie kein<br />
an<strong>der</strong>es medium. es wird global verstanden<br />
und bietet mercedes-Benz die möglichkeit, seine<br />
Fahrzeuge mit <strong>der</strong> Faszination des Films zu<br />
verbinden. Die mehr als hun<strong>der</strong>t Jahre wäh-<br />
rende Beziehung zwischen auto und Film veranlasste<br />
deshalb mercedes-Benz, den premiumanspruch<br />
seiner automarke mit <strong>der</strong> renommiertesten<br />
auszeichnung <strong>der</strong> deutschen Filmbranche<br />
zu kombinieren.<br />
mercedes-Benz zählt ebenso zu den initiatoren<br />
des bedeutendsten deutschen nachwuchsfilmpreises<br />
– des First steps award. seit 2002 verleiht<br />
<strong>der</strong> konzern den First steps commercial<br />
award an junge Werbefilmer, denn die För<strong>der</strong>ung<br />
professioneller kreativität und Qualität<br />
entspricht dem anspruch an die markenphilosophie.<br />
neben DeutscHem Filmpreis o<strong>der</strong> First<br />
steps award werden demnächst auch gemeinsame<br />
projekte mit <strong>der</strong> DeutscHen Filmaka-<br />
Demie auf <strong>der</strong> agenda stehen, denn auch in<br />
zukunft möchte mercedes-Benz nicht nur die<br />
langjährige positive Beziehung zwischen marke<br />
und Film mit neuen impulsen und ideen bereichern,<br />
son<strong>der</strong>n auch die För<strong>der</strong>ung des deutschen<br />
Films aktiv unterstützen.<br />
34 DeutscHer Filmpreis 2006
S & J 061.4029 S<br />
Zu manchen Besetzungen<br />
gibt es keine Alternativen.<br />
Die S-Klasse. Exklusiver Fahrservice<br />
des <strong>Deutsche</strong>n Filmpreises 2006.<br />
Mercedes-Benz
Beste DarstelleriscHe le<strong>ist</strong>unG – WeiBlicHe Hauptrolle<br />
inka FrieDricH – sommer Vorm Balkon<br />
Besserwessis sehen an<strong>der</strong>s aus. nicht unbedingt<br />
besser, aber glücklicher, cooler, abge-<br />
klärter. inka Friedrichs Figur <strong>der</strong> kathrin<br />
kommt aus Freiburg, lebt im prenzlberg und<br />
<strong>ist</strong> angekommen im vereinigten Deutschland<br />
<strong>der</strong> sozialen probleme, die schneller aufs privat-<br />
leben wirken, als politiker, psychologen und<br />
manchmal auch nachbarn wahrhaben wollen.<br />
sie hat keinen Job, <strong>ist</strong> allein erziehend und<br />
trinkt mehr als ihr lieb <strong>ist</strong>. Diese Figur nimmt<br />
inka Friedrich an, verleiht ihr ihr Gesicht und<br />
lässt sie so leiden und – im sommer auf dem<br />
Balkon – so viel Freude haben, dass wir verstehen,<br />
wie nahe das beieinan<strong>der</strong> liegen kann:<br />
Glück und unglück.<br />
Biografie<br />
Geboren 1969 in Freiburg | 1984–1988 schauspielstudium<br />
an universität <strong>der</strong> künste in<br />
Berlin | 1988–1993 ensemblemitglied am<br />
theater Basel | 1993–1998 ensemblemitglied<br />
am <strong>Deutsche</strong>n schauspielhaus Hamburg |<br />
2001–2005 ensemblemitglied am<br />
<strong>Deutsche</strong>n theater Berlin | zwischendurch<br />
immer wie<strong>der</strong> engagements an verschiedenen<br />
deutschsprachigen Bühnen<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 sommer Vorm Balkon<br />
regie: andreas Dresen<br />
2004 WillenBrock<br />
regie: andreas Dresen<br />
2000 kontakt<br />
regie: marco Giese<br />
1993 Das letzte sieGel<br />
regie: stephan Dähnert<br />
36 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © X Verleih
Beste DarstelleriscHe le<strong>ist</strong>unG – WeiBlicHe Hauptrolle<br />
sanDra Hüller – reQuiem<br />
es <strong>ist</strong> die tanzszene in Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmids<br />
reQuiem, die man nicht vergisst. Weil sie<br />
schön <strong>ist</strong> und unglaublich viel über die Figur<br />
erzählt, die sich die theaterschauspielerin<br />
sandra Hüller in ihrem kinodebüt so sehr zu<br />
eigen macht, dass sie dem publikum Dinge<br />
mitteilt, die sie vielleicht selbst noch gar nicht<br />
über diese Figur wusste. es sind die Bewegungen,<br />
die unbeholfen aussehen, sich selbst<br />
fremd und dann am ende bei sich selbst angekommen.<br />
sandra Hüller wollte wissen, was das<br />
<strong>ist</strong>: katholizismus; sie wollte wissen, was dem<br />
zugrunde liegt: epilepsie, weil sie es als schauspielerin<br />
weitererzählen wollte. Das hat nichts<br />
akademisches. Das <strong>ist</strong> authentisch und berührend.<br />
und das hat auf anhieb zum preis für die<br />
beste schauspielerische le<strong>ist</strong>ung <strong>der</strong> internationalen<br />
Filmfestspiele von Berlin geführt.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1978 in suhl | 1996–2000 studium<br />
an <strong>der</strong> Hochschule für schauspielkunst ernst<br />
Busch, Berlin | 1999–2001 theaterhaus Jena<br />
2001–2002 schauspiel leipzig | seit 2002<br />
theater Basel<br />
Filmografie<br />
2006 maDonnen<br />
regie: maria speth<br />
2005 reQuiem<br />
regie: Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid<br />
37<br />
Foto: © X Verleih
Beste DarstelleriscHe le<strong>ist</strong>unG – WeiBlicHe Hauptrolle<br />
Jasmin taBataBai – FremDe Haut<br />
Wenn schauspieler o<strong>der</strong> schauspielerinnen<br />
in eine FremDe Haut schlüpfen, gehen sie<br />
in <strong>der</strong> regel ihrem Beruf nach. Das macht<br />
auch Jasmin tabatabai in dem gleichnamigen<br />
Film. und doch <strong>ist</strong> alles an<strong>der</strong>s als im beruflichen<br />
alltag einer schauspielerin. Jasmin tabatabai<br />
schlüpft nicht nur in die Haut einer<br />
an<strong>der</strong>en Figur, sie schlüpft in die Haut einer<br />
Figur, die ihrerseits in die Haut einer Figur<br />
an<strong>der</strong>en Geschlechts schlüpft. Das per se hat<br />
zwar nicht selten zur Bewun<strong>der</strong>ung durch<br />
kritik und das publikum geführt. aber hier<br />
<strong>ist</strong> nochmal alles an<strong>der</strong>s. Jasmin tabatabai<br />
schlüpft nicht nur in eine an<strong>der</strong>e Haut. sie<br />
schlüpft gleich in eine an<strong>der</strong>e psyche. und sie<br />
macht dadurch aus einem schauspielerischen<br />
kabinettstück eine aufklärerische aktion.<br />
Biografie<br />
Geboren 1967 in teheran | 1978 emigration <strong>der</strong><br />
Familie nach Deutschland | ab 1988 studium<br />
an <strong>der</strong> Hochschule für musik und schauspiel<br />
in stuttgart | seit anfang <strong>der</strong> neunziger Jahre<br />
zweigleisig tätig als schauspielerin und<br />
musikerin<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2006 Fay Grim<br />
regie: Hal Hartley<br />
2004 FremDe Haut<br />
regie: angelina maccarone<br />
1998 late sHoW<br />
regie: Helmut Dietl<br />
1995 BanDits<br />
regie: katja von Garnier<br />
1994 Die meDiocren<br />
regie: matthias Glasner<br />
38 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © mmm Film zimmermann & co GmbH
Beste DarstelleriscHe le<strong>ist</strong>unG – WeiBlicHe Hauptrolle<br />
naDJa uHl – sommer Vorm Balkon<br />
natürlich hätte wirklich je<strong>der</strong> gerne eine nachbarin<br />
wie nike. Diese Göttin <strong>der</strong> unbekümmertheit<br />
besiegt offensichtlich jedes problem –<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en. Bei selbst gemachten schwierigkeiten<br />
hilft we<strong>der</strong> die gute laune, noch das<br />
gute aussehen, noch <strong>der</strong> gute spruch, <strong>der</strong> ihr<br />
gern und leicht von den lippen geht. mit <strong>der</strong><br />
Bewältigung dieses faszinierenden konflikts<br />
hat die vielseitige schauspielerin schon wie<strong>der</strong><br />
eine neue Herausfor<strong>der</strong>ung für sich gefunden.<br />
nadja uhl <strong>ist</strong> zwar immer wie<strong>der</strong> zu erkennen,<br />
aber sie <strong>ist</strong> niemals in zwei rollen gleich.<br />
aber wenn es zwischen ihrer rolle in andreas<br />
Dresens sommer Vorm Balkon und ihrem<br />
bislang größten erfolg mit Volker schlöndorffs<br />
stille nacH Dem scHuss doch eine Gemeinsamkeit<br />
geben sollte, dann <strong>ist</strong> es die be-<br />
dingungslose Hingabe, mit <strong>der</strong> sich die schauspielerin<br />
je<strong>der</strong> rolle nähert.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1972 in stralsund | ausbildung an <strong>der</strong><br />
leipziger Hochschule für musik und theater<br />
„Felix mendelssohn-Bartholdy“ | 1994–1999<br />
potsdamer Hans otto theater<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 sommer Vorm Balkon<br />
regie: andreas Dresen<br />
2004/ Die sturmFlut (tV)<br />
2005 regie: Jorgo papavassiliou<br />
2002 Die zWillinGe<br />
regie: Ben sombogaart<br />
2000 Was tun, Wenn’s Brennt?<br />
regie: Gregor schnitzler<br />
1999 Die stille nacH Dem scHuss<br />
regie: Volker schlöndorff<br />
39<br />
Foto: © X Verleih
Beste DarstelleriscHe le<strong>ist</strong>unG – männlicHe Hauptrolle<br />
moritz BleiBtreu – elementarteilcHen<br />
man weiß eigentlich gar nicht, wer von<br />
den ungleichen Brü<strong>der</strong>n in oskar roehlers<br />
Houellebeque-adaption elementarteilcHen<br />
das größere schicksal erleidet, aber man spürt<br />
die größere Herausfor<strong>der</strong>ung an den schauspieler,<br />
<strong>der</strong> die Qualen des Hitzkopfs Bruno<br />
aus <strong>der</strong> Vergangenheit noch präsent hält<br />
und mit denen <strong>der</strong> Gegenwart multipliziert.<br />
moritz Bleibtreu spielt diese Figur als<br />
emotionales pulverfass, das am ende jedoch<br />
nicht ex-, son<strong>der</strong>n wenn überhaupt implodiert,<br />
weil ihr die Begegnung mit chr<strong>ist</strong>iane völlig<br />
neue emotionale und gesellschaftliche Dimensionen<br />
eröffnet. und damit noch mehr stoff für<br />
schauspielerische überzeugungsarbeit. Die hat<br />
bei <strong>der</strong> Jury <strong>der</strong> internationalen Filmfestspiele<br />
Berlin zu recht funktioniert.<br />
Biografie<br />
Geboren 1971 in münchen | erster auftritt<br />
1979/80 im kin<strong>der</strong>film icH Hatte einen<br />
traum (r: rainer Boldt) | nach auslandsaufenthalten<br />
in Frankreich, italien und den usa<br />
erste engagements am thalia theater und am<br />
<strong>Deutsche</strong>n schauspielhaus in Hamburg |<br />
ab 1987 diverse Fernseh- und Filmrollen,<br />
regelmäßige arbeit fürs kino seit 1993<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 elementarteilcHen<br />
regie: oskar roehler<br />
2004 Vom sucHen unD FinDen Der lieBe<br />
regie: Helmut Dietl<br />
2000 Das eXperiment<br />
regie: oliver Hirschbiegel<br />
1997 lola rennt<br />
regie: tom tykwer<br />
1996 knockin’ on HeaVen‘s Door<br />
regie: thomas Jahn<br />
40 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © constantin Film Verleih GmbH
Beste DarstelleriscHe le<strong>ist</strong>unG – männlicHe Hauptrolle<br />
ulricH müHe – Das leBen Der anDeren<br />
es <strong>ist</strong> ein schlauer zug von einem schauspieler,<br />
<strong>der</strong> in seiner rolle als stasi-offizier in<br />
Das leBen Der anDeren hauptsächlich per<br />
lauschangriff, also mit den ohren wahrnimmt,<br />
die augen so einzusetzen, wie ulrich mühe das<br />
tut. innerlich scheinbar regungslos, äußerlich<br />
bis oben hin zugeknöpft, spielt mühe eine Figur,<br />
die vom feindlichen Beobachter zum Verbündeten<br />
wird. also einen starken charakterlichen<br />
Wandel, <strong>der</strong> nicht sichtbar werden darf.<br />
nur, wenn es wirklich ernst, wenn es wichtig<br />
wird, öffnet <strong>der</strong> schauspieler seine Fenster<br />
zur seele für einen moment. einen großen<br />
kinomoment.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1953 in Grimma (sachsen) |<br />
ausbildung zum Baufacharbeiter | 1975 Beginn<br />
des studium an <strong>der</strong> theaterhochschule leipzig |<br />
ab 1980 zusammenarbeit mit Heiner müller<br />
u.a. an <strong>der</strong> Volksbühne | außerdem mitglied des<br />
ensembles des <strong>Deutsche</strong>n theaters in Berlin |<br />
seit 1997 spielt er mit großem erfolg beim<br />
publikum die rolle des Dr. robert kolmaar in<br />
<strong>der</strong> tV-serie Der letzte zeuGe.<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Das leBen Der anDeren<br />
regie: Florian Henckel von Donnersmarck<br />
1996 Funny Games<br />
regie: michael Haneke<br />
1992 scHtonk!<br />
regie: Helmut Dietl<br />
1988 Das spinnennetz<br />
regie: Bernhard Wicki<br />
1984 Die Frau unD Der FremDe<br />
regie: rainer simon<br />
41<br />
Foto: © Buena V<strong>ist</strong>a international
Beste DarstelleriscHe le<strong>ist</strong>unG – männlicHe Hauptrolle<br />
milan pescHel – netto<br />
es soll dem kino hier und da schon geholfen<br />
haben, wenn sich ein Filmregisseur neugierig<br />
am theater nach schauspielern umsieht.<br />
Für den Film netto von robert thalheim war<br />
das ein Glücksfall, aber kein zufall. Der student<br />
<strong>der</strong> Babelsberger Filmhochschule geht sowieso<br />
gerne ins theater und hatte milan peschel<br />
schon in <strong>der</strong> Volksbühne am rosa-luxemburgplatz<br />
bewun<strong>der</strong>t und bereits in einem kurzfilm<br />
besetzt. Für netto, eine über weite strecken<br />
improvisierte tragikomödie um eine Vater-sohn-<br />
Beziehung aus <strong>der</strong> mitte <strong>der</strong> Hartz-iV-Gesellschaft,<br />
zog peschel alle reg<strong>ist</strong>er seines könnens<br />
jenseits jeglicher theatralik – mit großer sicherheit<br />
für die mal anrührende, mal unglaublich<br />
komische Gratwan<strong>der</strong>ung zwischen Höhenflug<br />
und totalabsturz.<br />
Biografie<br />
Geboren 1968 in Berlin |<br />
ausbildung zum theatertischler |<br />
studium an <strong>der</strong> Hochschule für schauspielkunst<br />
ernst Busch in Berlin | ab 1997 Volksbühne<br />
am rosa-luxemburg-platz Berlin |<br />
2001–2006 thalia theater Hamburg als Gast<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 leBen mit HannaH<br />
regie: erica von möller<br />
2004 lenz<br />
regie: thomas imbach<br />
2004 netto<br />
regie: robert thalheim<br />
42 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © stardust Filmverleih GmbH
Beste DarstelleriscHe le<strong>ist</strong>unG – WeiBlicHe neBenrolle<br />
meret Becker – komm näHer<br />
Bei mathilda <strong>ist</strong> immer alles ein bisschen zu<br />
laut. ihre reaktion, wenn sie zufällig angerempelt<br />
wird, ihre musik, wenn sie sich zuhause<br />
auf ihre art entspannt o<strong>der</strong> die art, wie sie ihre<br />
currywurst an mann und Frau bringen will.<br />
mathilda <strong>ist</strong> <strong>der</strong> typ von Frau, die es zum<br />
Beispiel schneller als an<strong>der</strong>e mit <strong>der</strong> polizei<br />
zu tun kriegt. aber sie <strong>ist</strong> auch <strong>der</strong> typ von<br />
Frau, mit <strong>der</strong> es dann die polizei zu tun kriegt.<br />
Was im Fall des poliz<strong>ist</strong>en Bronski sogar zu<br />
einem Happy end führen könnte. aber nur,<br />
weil meret Becker diese mathilda spielt.<br />
sie, die Wi<strong>der</strong>spenstige und ihre zähmung in<br />
einer person. ihre lautstärke <strong>ist</strong> die an<strong>der</strong>e<br />
seite <strong>der</strong> medaille ihrer sensibilität. sie hat<br />
die Freiheiten, die ihr die offene entstehungsweise<br />
dieses Films bot, genutzt – für ihre Figur,<br />
den Film und damit auch für ein hingerissenes<br />
publikum.<br />
Biografie<br />
Geboren im rotkreuz krankenhaus in Bremen |<br />
seit 1986 regelmäßige arbeit als schauspielerin,<br />
musikerin, sängerin und kompon<strong>ist</strong>in<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 municH<br />
regie: steven spielberg<br />
2005 komm näHer<br />
regie: Vanessa Jopp<br />
2004 urlauB Vom leBen<br />
regie: neele leana Vollmar<br />
1997 comeDian Harmon<strong>ist</strong>s<br />
regie: Joseph Vilsmaier<br />
1991 kleine Haie<br />
regie: sönke Wortmann<br />
44 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © marco Dresen
Beste DarstelleriscHe le<strong>ist</strong>unG – WeiBlicHe neBenrolle<br />
martina GeDeck – elementarteilcHen<br />
in oskar roehlers adaption des Bestsellers<br />
elementarteilcHen von michel Houellebeque<br />
gibt es eigentlich keine Figur, die frei <strong>ist</strong> von<br />
emotionalen macken, Verhaltensstörungen, seelischen<br />
und schließlich körperlichen Beschädigungen.<br />
eine <strong>der</strong> vier Hauptfiguren, chr<strong>ist</strong>iane,<br />
aufregend gespielt von martina Gedeck, hat möglicherweise<br />
das schwerste schicksal zu erleiden.<br />
Durch ihre darstellerische kraft verleiht sie <strong>der</strong><br />
Figur mit all ihren abgründen Würde und souveränität<br />
und verwandelt das tragische ende<br />
<strong>der</strong> chr<strong>ist</strong>iane in ein Bekenntnis zum leben.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
schauspielstudium am max-reinhardtseminar<br />
<strong>der</strong> Hochschule <strong>der</strong> künste, Berlin |<br />
seit 1987 arbeit an verschiedenen deutschsprachigen<br />
Bühnen (theater am turm, Frankfurt,<br />
<strong>Deutsche</strong>s schauspielhaus, Hamburg,<br />
schauspielhaus, Basel), aktuell am <strong>Deutsche</strong>n<br />
theater, Berlin | Film und Fernsehen seit 1986<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2006 tHe GooD sHepHerD<br />
regie: robert De niro<br />
2006 sommer ´04 an Der scHlei<br />
regie: stefan krohmer<br />
2005 elementarteilcHen<br />
regie: oskar roehler<br />
2005 Das leBen Der anDeren<br />
regie: Florian Henckel von Donnersmarck<br />
2002 Bella martHa<br />
regie: sandra nettelbeck<br />
45<br />
Foto: © constantin Film Verleih GmbH
Beste DarstelleriscHe le<strong>ist</strong>unG – WeiBlicHe neBenrolle<br />
imoGen koGGe – reQuiem<br />
Diese mutter wünscht man seinem schlimmsten<br />
Feind nicht. stumm, stur und gefühlskalt.<br />
so ließe sich die rolle, die <strong>der</strong> autor<br />
Bernd lange und <strong>der</strong> regisseur Hans-chr<strong>ist</strong>ian<br />
schmid für die mutter des exorzismus-<br />
opfers michaela klingler in reQuiem konzipiert<br />
haben, auf den ersten Blick beschreiben.<br />
aber schmid hätte nicht die schauspielerin<br />
imogen kogge für diese rolle ausgewählt,<br />
wenn ihn nicht auch <strong>der</strong> zweite Blick interessierte.<br />
kogge, die unter an<strong>der</strong>em auf den theaterbühnen<br />
von Berlin, Hamburg und Bochum<br />
triumphe feierte und feiert und mittlerweile<br />
auch als knorrige tV-kommissarin einem<br />
größeren Fernsehpublikum bekannt <strong>ist</strong>, taugt<br />
nicht zum reinen monster. ihr spiel macht auch<br />
die Hilflosigkeit und emotionale Blockade einer<br />
Figur begreifbar, die sich von ihrer eigenen<br />
schuldhaftigkeit nicht befreien kann.<br />
Biografie<br />
Geboren 1957 in Berlin | ausbildung an <strong>der</strong><br />
Hochschule <strong>der</strong> künste Berlin | erstes engagement<br />
am <strong>Deutsche</strong>n schauspielhaus Hamburg |<br />
1985–1997 schaubühne am lehniner platz |<br />
danach regelmäßige arbeit auch in Film und<br />
Fernsehen | außerdem Gastprofessoruren am<br />
mozarteum salzburg, an <strong>der</strong> ernst-Buschschule<br />
Berlin und an <strong>der</strong> Hochschule <strong>der</strong> künste<br />
Berlin | seit 2005 schauspielhaus Bochum<br />
Filmografie<br />
2005 reQuiem<br />
regie: Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid<br />
2004 Die BlutHocHzeit<br />
regie: Dominique Derud<strong>der</strong>e<br />
2004 BarFuss<br />
regie: til schweiger<br />
1999 anna WunDer<br />
regie: ulla Wagner<br />
1998 nacHtGestalten<br />
regie: andreas Dresen<br />
46 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Fotos: © X Verleih
Beste DarstelleriscHe le<strong>ist</strong>unG – männlicHe neBenrolle<br />
BurGHart klaussner – reQuiem<br />
es sind nicht selten die rollen <strong>der</strong> Verlierer, in<br />
denen ein schauspieler alles geben kann – und<br />
manchmal noch viel mehr. und wenn die rolle<br />
des Verlierers dann auch noch die rolle dessen<br />
<strong>ist</strong>, <strong>der</strong> auch als Figur alles geben soll und<br />
gibt, darf man getrost von einer traumrolle<br />
sprechen. Burghart klaußner findet sie als Vater<br />
von michaela klingler in Hans-chr<strong>ist</strong>ian<br />
schmids reQuiem. er spielt die in je<strong>der</strong> einstellung<br />
spürbare liebe zu seiner tochter anrührend<br />
als schüchternes Versteckspiel vor<br />
<strong>der</strong> mutter. er spielt seine Verzweiflung über<br />
den zustand <strong>der</strong> tochter und darüber, dass er<br />
nicht weiß, wie er ihn än<strong>der</strong>n kann, mit stiller<br />
intensität. und er spielt sie so glaubhaft, dass<br />
<strong>der</strong> zuschauer darüber am ende selbst zu verzweifeln<br />
droht.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1949 in Berlin | ausbildung an <strong>der</strong><br />
max-reinhardt-schule in Berlin | theaterengagements<br />
u.a. am schiller theater, schauspielhaus<br />
zürich, Hamburger kammerspiele,<br />
maxim Gorki theater Berlin, schauspielhaus<br />
Bochum | darüber hinaus Deutschlandtournee<br />
als swing-sänger | zahlreiche tV-auftritte,<br />
unter an<strong>der</strong>em aDelHeiD unD iHre mÖrDer,<br />
tatort, peter stroHm, Die staatskanzlei<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Der mann Von Der BotscHaFt<br />
regie: Dito tsintsadze<br />
2005 reQuiem<br />
regie: Hans chr<strong>ist</strong>ian schmid<br />
2004 Die Fetten JaHre sinD VorBei<br />
regie: Hans Weingartner<br />
1993 kinDerspiele<br />
regie: Wolfgang Becker<br />
1983 Der BeGinn aller scHrecken <strong>ist</strong><br />
lieBe – regie: Helke san<strong>der</strong><br />
47<br />
Foto: © X Verleih
Beste DarstelleriscHe le<strong>ist</strong>unG – männlicHe neBenrolle<br />
anDreas scHmiDt – sommer Vorm Balkon<br />
obwohl andreas schmidt ein buchstäblicher<br />
strich in <strong>der</strong> landschaft <strong>ist</strong>, braucht er natürlich<br />
keinen überdimensionalen truck, um in<br />
sommer Vorm Balkon auf sich aufmerksam<br />
zu machen. seine präsenz äußert sich an<strong>der</strong>s.<br />
zum Beispiel wie er einerseits mit verschränkten<br />
armen auf nikes couchgarnitur thront wie <strong>der</strong><br />
könig vom kiez und dabei ebenso einnehmend<br />
wie unausstehlich sein kann. o<strong>der</strong> wie er an<strong>der</strong>er-<br />
seits aus <strong>der</strong> Demütigung, die nacht auf dem<br />
Balkon statt im kuschelbett verbracht zu haben,<br />
den triumph <strong>der</strong> scheinbaren Bescheidenheit<br />
bastelt. Die ambivalenz <strong>ist</strong> sein schauspielerisches<br />
kapital. unberechenbar und liebenswürdig<br />
– das liegt bei ihm so gefährlich wie<br />
sympathisch nahe beieinan<strong>der</strong>.<br />
Biografie<br />
Geboren 1963 in Berlin | privater schauspielunterricht<br />
bei Hilla preuß | Filmseminare bei<br />
edward zebrowski/Filip Bajon und bei<br />
agnieszka Holland/krzysztof kieslowski<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 sommer Vorm Balkon<br />
regie: andreas Dresen<br />
2004 im scHWitzkasten<br />
regie: eoin moore<br />
2001 piGs Will Fly<br />
regie: eoin moore<br />
1997 plus-minus null<br />
regie: eoin moore<br />
1988 linie 1<br />
regie: reinhard Hauff<br />
48 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © X Verleih
Beste DarstelleriscHe le<strong>ist</strong>unG – männlicHe neBenrolle<br />
ulricH tukur – Das leBen Der anDeren<br />
Wenn es den altmodischen Begriff des klassischen<br />
Bösewichts im Film nicht schon so lange<br />
gäbe, für ulrich tukurs stasi-major anton<br />
Grubitz in Das leBen Der anDeren hätte<br />
man ihn erfinden müssen. tukur, <strong>der</strong> musikalische<br />
mime mit ausgeprägtem Gespür für<br />
zwischentöne, scheint es hier sehr bewusst krachen<br />
zu lassen. er spielt eine Figur, die nicht<br />
in erster linie von skrupeln geplagt wird. aber<br />
eine Figur, die nur mit sich selbst identisch sein<br />
kann, wenn sie an<strong>der</strong>en etwas vormacht – zum<br />
Beispiel, dass sie mächtig <strong>ist</strong>, rücksichtslos,<br />
karrieresüchtig, überlegen. Wie aufregend sind<br />
in diesem zusammenhang die szenen, in denen<br />
tukur seiner Figur diese maske für kurze, nachhaltige<br />
momente abnimmt.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1957 in Viernheim | studium <strong>der</strong> German<strong>ist</strong>ik,<br />
angl<strong>ist</strong>ik und Geschichte in<br />
tübingen | 1980–1983 ausbildung an <strong>der</strong><br />
Hochschule für musik und Darstellende kunst<br />
in stuttgart | 1983 erstes Bühnenengagement in<br />
Heidelberg<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Das leBen Der anDeren<br />
regie: Florian Henckel von Donnersmarck<br />
2002 Der stellVertreter<br />
regie: constantin costa-Gavras<br />
2001 takinG siDes<br />
regie: <strong>ist</strong>ván szabó<br />
2000 BonHoeFFer – Die letzte stunDe<br />
regie: eric till<br />
1986 stammHeim<br />
regie: reinhard Hauff<br />
1982 Die Weisse rose<br />
regie: michael Verhoeven<br />
49<br />
Foto: © Buena V<strong>ist</strong>a international
Qualität unD kompetenz<br />
Gespräch mit Lutz Carstens, Chefredakteur von<br />
TV SPIELFILM, zum DEUTSCHEN FILMPrEIS und<br />
über Zustand und Zukunft des deutschen Films.<br />
TV SPIELFILM unterstützt die LOLA schon<br />
seit Jahren. Sie haben die Partnerschaft fortgesetzt,<br />
als die DEUTSCHE FILMAKADEMIE<br />
die Verantwortung für die Verleihung übernommen<br />
hat. Hand aufs Herz: Haben Sie mit<br />
dem Erfolg im letzten Jahr gerechnet o<strong>der</strong><br />
haben Sie einfach darauf gehofft?<br />
Die DeutscHe FilmakaDemie besteht aus<br />
mehr als 700 Filmschaffenden, darunter unzählige<br />
träger nicht nur des DeutscHen Filmpreises,<br />
son<strong>der</strong>n auch <strong>Gewinner</strong> internationaler<br />
preise, wie emmy und oscar, und bürgt somit<br />
in ihrem urteil für erfahrung, kompetenz und ein<br />
unbestechliches Gespür für Qualität. Qualität und<br />
kompetenz sind auch für unsere tägliche arbeit<br />
die bestimmenden kriterien – insofern sind die<br />
DeutscHe FilmakaDemie und tV spielFilm<br />
ideale partner. Gemeinsam erfassen sie klasse<br />
und masse – das kann nur erfolgreich sein.<br />
Der deutsche Film hat im letzten Jahr gezeigt,<br />
dass er gerade durch seine inhaltliche<br />
und formale Vielfalt stark sein kann – künstlerisch<br />
und kommerziell. Glauben Sie, dass<br />
das so bleiben kann und wird?<br />
Wir sind sogar <strong>der</strong> meinung, dass es noch besser<br />
werden wird. Wer die menschen berührt,<br />
<strong>der</strong> kann sie auch ins kino locken.<br />
<strong>Deutsche</strong> produktionen können international<br />
mithalten – wir haben großartige Darsteller, wir<br />
haben erstklassige regisseure und wir haben<br />
vor allem mutige produzenten, die sich trauen,<br />
auch vermeintlich sperrige themen mitreißend<br />
für die große leinwand umsetzen zu lassen.<br />
<strong>Deutsche</strong>s Kino macht endlich wie<strong>der</strong> Spaß.<br />
Die Zuschauer bestätigen es täglich an <strong>der</strong> Kinokasse.<br />
Welche Bedeutung hat <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong><br />
Filmpreis für das deutsche Kinopublikum?<br />
Jahrelang war <strong>der</strong> DeutscHe Filmpreis<br />
zwar wichtig für die Branche, hat sich aber dem<br />
breiten publikum nicht wirklich erschlossen.<br />
mit dem lola FestiVal, das im vergangenen<br />
Jahr zum ersten mal alle mit einer nominierung<br />
versehenen Filme in vielen deutschen städten<br />
einem großen publikum präsentierte, hat sich<br />
das entscheidend geän<strong>der</strong>t. nicht nur deshalb<br />
unterstützt tV spielFilm das lola FestiVal<br />
seit seinem Bestehen.<br />
50 DeutscHer Filmpreis 2006
TV SPIELFILM<br />
GRATULIERT DEN<br />
GEWINNERN<br />
DES DEUTSCHEN<br />
FILMPREISES 2006<br />
TV SPIELFILM.<br />
Nur das Beste sehen.
Beste reGie<br />
Florian Henckel Von Donnersmarck – Das leBen Der anDeren<br />
in einem interview zum start des Films<br />
Das leBen Der anDeren hat die Hauptdarstellerin<br />
martina Gedeck ihrem regisseur zwei<br />
auffällige eigenschaften nachgesagt, die ihm<br />
die ausübung seines Berufes nicht unbedingt<br />
erschweren: sturheit und eine liebe zu den<br />
schauspielern. Das erklärt nicht alles, macht<br />
aber vieles klar. Der absolvent <strong>der</strong> münchner<br />
Filmhochschule hat lange und konsequent an<br />
seinem ersten abendfüllenden spielfilm gearbeitet.<br />
er hat die Geschichte selbst geschrieben<br />
und die Hintergründe akribisch recherchiert.<br />
er hatte eine klare Vorstellung von <strong>der</strong> Besetzung<br />
und vom look des Films. und er scheint<br />
für die umsetzung seiner Vision auch stets die<br />
richtigen partner gefunden zu haben. und am<br />
ende auch das publikum. Gerade das <strong>ist</strong> bei<br />
aller liebe (und sturheit) nicht selbstverständlich.<br />
Biografie<br />
Geboren 1973 in köln | internationales<br />
abitur 1991 | 1991–1993 russisch-studium in<br />
st. petersburg | 1993–1996 studium <strong>der</strong> philosophie,<br />
politik und Volkswirtschaft in oxford |<br />
1996 regie-praktikum bei lord richard<br />
attenborough | 1997 Beginn des regiestudiums<br />
an <strong>der</strong> Hochschule für Fernsehen<br />
und Film in münchen<br />
Filmografie<br />
2005 Das leBen Der anDeren<br />
2003 WHat tHe Witness saW (kurzfilm)<br />
2002 Der templer (kurzfilm)<br />
2001 Die neunte kunst (kurzfilm)<br />
1999 DoBermann (kurzfilm)<br />
52 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © a. mühe
Beste reGie<br />
anDreas Dresen – sommer Vorm Balkon<br />
es <strong>ist</strong> nicht so leicht. aber es sieht so leicht aus.<br />
und damit <strong>ist</strong> die kunst des regisseurs andreas<br />
Dresen noch längst nicht ausreichend be-<br />
schrieben. aber schon mal hinreichend.<br />
Heldinnen wie wir beschreibt er nach dem<br />
Drehbuch von Wolfgang kohlhaase – und<br />
macht sie doch zu Heldinnen <strong>der</strong> leinwand.<br />
Vielleicht, weil wir sie nicht erwarten, wo wir<br />
sie finden. Vielleicht, weil sie nicht das tun, was<br />
wir von Heldinnen – egal ob des alltags o<strong>der</strong><br />
des kinos – erwarten. Vielleicht, weil ganz<br />
nebenbei die alte ost-West-rechnung nicht<br />
mehr aufgeht. Vielleicht, weil sie sich an<br />
einem ort in <strong>der</strong> Gesellschaft befinden, wo es<br />
nach aller erfahrung mit dem leben und dem<br />
kino eigentlich gar keine Heldinnen geben<br />
darf. Vielleicht, vielleicht. sicher <strong>ist</strong>, dass sich<br />
andreas Dresen sicher <strong>ist</strong>, was er mit<br />
sommer Vorm Balkon wem wie erzählen<br />
will – und genau das wie immer mit Herz und<br />
Verstand tut. Vielleicht reicht das ja.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1963 in Gera | seit 1979 eigene<br />
amateurfilme | 1986–1991 regiestudium an<br />
<strong>der</strong> HFF „konrad Wolf“ potsdam-Babelsberg<br />
(Diplomabschluss) | seit 1996 regelmäßige<br />
arbeit am theater (u.a. staatstheater cottbus,<br />
<strong>Deutsche</strong>s theater/Berlin) | seit 1998 mitglied<br />
<strong>der</strong> akademie <strong>der</strong> künste Berlin-Brandenburg |<br />
Gründungsmitglied <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Filmakademie</strong> 2003<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 sommer Vorm Balkon<br />
2004 WillenBrock<br />
2001 HalBe treppe<br />
1998 nacHtGestalten<br />
1992 stilles lanD<br />
53<br />
Foto: © X Verleih
Beste reGie<br />
Hans-cHr<strong>ist</strong>ian scHmiD – reQuiem<br />
zwei themen hat <strong>der</strong> regisseur Hans-chr<strong>ist</strong>ian<br />
schmid in den letzten Jahren seine beson<strong>der</strong>e<br />
aufmerksamkeit gewidmet: <strong>der</strong> mechanik religiöser<br />
riten unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung<br />
ihrer unmenschlichen implikationen – und<br />
Geschichten von menschen auf dem Weg zum<br />
erwachsen werden, zur erzieherischen unabhängigkeit.<br />
in reQuiem <strong>ist</strong> das eine thema <strong>der</strong><br />
heftige anlass, eine außergewöhnliche Variante<br />
des an<strong>der</strong>en zu erzählen. Denn die Geschichte<br />
<strong>der</strong> michaela klingler, ihrer krankheit, des<br />
Wahns ihrer religiösen und familiären Gesellschaft<br />
und <strong>der</strong> Hilflosigkeit ihrer neuen umgebung<br />
erzählt <strong>der</strong> genau und behutsam arbeitende<br />
regisseur nicht als schocker, son<strong>der</strong>n als<br />
Familiendrama. Da hat keiner eine Fratze und<br />
je<strong>der</strong> ein Gesicht. ein eindringliches psychogramm<br />
und zugleich eine studie über sprach-<br />
losigkeit, Gefühlsstarre, Verzweiflung, liebe<br />
und Verblendung.<br />
Biografie<br />
Geboren 1965 in altötting | studium an <strong>der</strong><br />
münchner Hochschule für Fernsehen und Film |<br />
stipendium <strong>der</strong> Drehbuchwerkstatt münchen |<br />
Drehbuchstudium an <strong>der</strong> university of<br />
southern california in los angeles |<br />
2004 Gründung <strong>der</strong> produktionsfirma 23/5<br />
in Berlin<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 reQuiem<br />
2003 licHter<br />
2000 crazy<br />
1998 23<br />
1996 nacH FünF im urWalD<br />
54 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © Gerald von Foris
Beste kamera/BilDGestaltunG<br />
HaGen BoGDanski – Das leBen Der anDeren<br />
Der kameramann Hagen Bogdanski <strong>ist</strong> ein stil<strong>ist</strong>.<br />
er kann unverwechselbare Bil<strong>der</strong> schaffen,<br />
Filmen Gesichter verleihen. Deshalb war er <strong>der</strong><br />
richtige mann für die stilisierten Filme von<br />
oskar roehler, für das magische schwarz-Weiß<br />
in Die unBerüHrBare und die auffälligen<br />
Farben in alter aFFe anGst.<br />
Hagen Bogdanski <strong>ist</strong> ein profi. Wenn ein Film<br />
stil<strong>ist</strong>ische Disziplin erfor<strong>der</strong>t, dann le<strong>ist</strong>et<br />
er das auch. egal, ob es sich um eine otto-<br />
komödie handelt o<strong>der</strong> um ein stasi-Drama mit<br />
melodramatischen implikationen.<br />
Das leBen Der anDeren <strong>ist</strong> ein Film <strong>der</strong><br />
klaren, im besten sinne einfachen Bil<strong>der</strong>, die<br />
in den großen rahmen <strong>der</strong> erzählung passen<br />
müssen. Dass diese Bil<strong>der</strong> nicht klein sein dürfen,<br />
weiß <strong>der</strong> kameramann, und arbeitet deshalb<br />
genauso beeindruckend genau wie <strong>der</strong> rest<br />
des teams.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1965 in Berlin | Fotografenausbildung<br />
(lette Verein) | 1 Jahr auslandsaufenthalt in<br />
den usa | 1 Jahr praktikum im kameraverleih<br />
in münchen | kameraass<strong>ist</strong>enz bei X. schwarzenberger,<br />
J. Jürges, G. roll, D. Watkin u.v.a.<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Das leBen Der anDeren<br />
regie: Florian Henckel von Donnersmarck<br />
2005 antikÖrper<br />
regie: chr<strong>ist</strong>ian alvart<br />
2003 Der alte aFFe anGst<br />
regie: oskar roehler<br />
2000 Die unBerüHrBare<br />
regie: oskar roehler<br />
55
Beste kamera/BilDGestaltunG<br />
micHael Hammon – WillenBrock<br />
in andreas Dresens WillenBrock hat man<br />
das Gefühl, dass immer irgendwer irgendwem<br />
auf den Fersen <strong>ist</strong>. Der Film handelt von<br />
unsicherheiten, Verän<strong>der</strong>ungen, Bedrohungen,<br />
ja nachstellungen im mehrfachen sinn des<br />
Wortes. Diese Grundstimmung <strong>der</strong> erzählung<br />
hat <strong>der</strong> kameramann michael Hammon spürbar<br />
zur Grundlage seines visuellen konzeptes<br />
gemacht. seine optik bringt den zuschauer in<br />
eine situation zwischen Detektiv und komplizen<br />
und lässt ihn darum niemals aus <strong>der</strong> Geschichte<br />
heraus. und wenn wir dann mit axel prahl über<br />
die vere<strong>ist</strong>e Brücke rennen, um den karpfen zu<br />
befreien, geraten wir im kinosessel so außer<br />
atem wie <strong>der</strong> kameramann am Drehort.<br />
Biografie<br />
Geboren 1955 in Johannesburg (südafrika) |<br />
1974–1978 Diplom für malerei und Fotografie<br />
(B.a.F.a), universität kapstadt, südafrika |<br />
1978–1982 arbeit als freier Fotograf und art<br />
Director in <strong>der</strong> Werbung | 1983–1989 freier<br />
kameramann für BBc, cBs und Visnews<br />
(heute reuters) | 1985–1991 ausbildung an <strong>der</strong><br />
<strong>Deutsche</strong>n Film- und Fernsehakademie, Berlin |<br />
2001–2003 Gastdozent für kamera an <strong>der</strong> <strong>Filmakademie</strong><br />
Baden-Württemberg und<br />
Gastprofessor für kamera an <strong>der</strong> HFF potsdam-<br />
Babelsberg | arbeitet als kameramann und<br />
regisseur<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2004 WillenBrock<br />
regie: andreas Dresen<br />
2003 HÖllentour<br />
regie: pepe Danquart<br />
2001 HalBe treppe<br />
regie: andreas Dresen<br />
1997 nacH saison<br />
regie: pepe Danquart und mirjam Quinte<br />
1991 Der erDnuss mann<br />
regie: Dietmar klein<br />
56 DeutscHer Filmpreis 2006
Beste kamera/BilDGestaltunG<br />
JürGen JürGes – scHatten Der zeit<br />
Das fällt schon auf: Junge Filmemacher scheinen<br />
sich mit dem kameramann Jürgen Jürges<br />
beson<strong>der</strong>s wohl zu fühlen. Das liegt nicht nur<br />
an seiner erfahrung und souveränität. es liegt<br />
auch daran, dass man ihn als Verbündeten<br />
bekommt. und Verbündete kann man am set<br />
immer gebrauchen. Florian Gallenberger hat<br />
sich für seinen ersten langen Film eine ebenso<br />
pittoreske wie bedrohliche kulisse ausgesucht.<br />
scHatten Der zeit spielt an einem fremden<br />
ort in verschiedenen zeiten. Das war für<br />
alle Beteiligten eine Herausfor<strong>der</strong>ung. und für<br />
Jürgen Jürges war es die möglichkeit, seinem<br />
Verbündeten zu zeigen, wie man den überblick<br />
im doppelten sinn des Wortes nicht nur behält,<br />
son<strong>der</strong>n auch noch dem zuschauer vermittelt.<br />
obendrein auch noch in schönen Bil<strong>der</strong>n.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1940 in Hannover | 1959–1961 Besuch<br />
<strong>der</strong> Fotoschule in Berlin mit dem abschluss<br />
zum Fotografen | 1962–1963 Volontariat<br />
bei <strong>der</strong> Firma mo<strong>der</strong>n art film in Berlin |<br />
anschließend als freier kamera-ass<strong>ist</strong>ent bis<br />
1967 bei verschiedenen kameramännern,<br />
u.a. bei ernst Wild, Wolf Wirth, Franz rath |<br />
ab 1967 erste eigene kurzfilme und mitarbeit<br />
als operator (u.a. bei Heinz pehlke) an<br />
spielfilmen | erste spielfilme als kameramann<br />
ab 1970<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2004 Vom sucHen unD FinDen Der lieBe<br />
regie: Helmut Dietl<br />
2004 scHatten Der zeit<br />
regie: Florian Gallenberger<br />
1997 Funny Games<br />
regie: michael Haneke<br />
1993 Far aWay so close<br />
regie: Wim Wen<strong>der</strong>s<br />
1974 anGst essen seele auF<br />
regie: rainer Werner Fassbin<strong>der</strong><br />
Foto: © Jörg Grüber<br />
57
Die scHnellen cHauFFeure Der FescHen lolas<br />
uuuund … action: tnt eXpress spielt bei <strong>der</strong><br />
Verleihung des DeutscHen Filmpreises<br />
wie<strong>der</strong> eine tragende rolle. Der führende anbieter<br />
von weltweiten expressdienstle<strong>ist</strong>ungen für<br />
Geschäftskunden <strong>ist</strong> offizieller transportpartner<br />
<strong>der</strong> DeutscHen FilmakaDemie und des<br />
von ihr veranstalteten lola FestiVals.<br />
Wenn sich die stars des deutschen kinos auf<br />
den Besuch eines tnt eXpress-Fahrers freuen,<br />
kann das viele Gründe haben – ein mit spannung<br />
erwartetes Drehbuch, ein unverzichtbares<br />
maskottchen o<strong>der</strong> eine vergessene requisite<br />
sind keine ungewöhnlichen sendungen für die<br />
netten kuriere in Weiß und orange. in diesen<br />
tagen haben die tntler eine ganz beson<strong>der</strong>e<br />
Fracht dabei: Der expressdienstle<strong>ist</strong>er beför<strong>der</strong>t<br />
sämtliche lola-Festivalfilme und stellt<br />
den <strong>Gewinner</strong>n des DeutscHen Filmpreises<br />
ihre lola persönlich zu.<br />
ob lolas, europäischer Filmpreis o<strong>der</strong> Bären –<br />
beim thema Film <strong>ist</strong> tnt eXpress seit Jahren<br />
bestens im Bild. Denn <strong>der</strong> expressdienstle<strong>ist</strong>er<br />
arbeitet unter an<strong>der</strong>em auch eng mit <strong>der</strong> european<br />
Film academy, <strong>der</strong> Berlinale sowie zahlreichen<br />
regionalen Filmfestivals zusammen.<br />
tnt eXpress transportierte bereits die 59<br />
Filme <strong>der</strong> Vorauswahl zu den knapp 750 mitglie<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> DeutscHen FilmakaDemie<br />
und hat während des lola FestiVals den<br />
kopientransport in die kinos übernommen.<br />
Bei <strong>der</strong> preisverleihung des DeutscHen Filmpreises<br />
am 12. mai 2006 nehmen tnt-mitarbeiter<br />
nach <strong>der</strong> feierlichen übergabe die lolas<br />
in empfang und verwahren sie für die pre<strong>ist</strong>räger.<br />
anschließend beför<strong>der</strong>t <strong>der</strong> expressdienstle<strong>ist</strong>er<br />
die wertvolle Fracht zum Graveur und<br />
stellt sie den <strong>Gewinner</strong>n zu.<br />
„in den medien wird gerne das Bild vermittelt,<br />
die stars klemmten sich ihre awards unter den<br />
arm und nähmen sie im Handgepäck mit nach<br />
Hause“, sagt alexan<strong>der</strong> stukenberg, projektbeauftragter<br />
von tnt eXpress. „in Wirklichkeit<br />
erfor<strong>der</strong>n die wertvollen statuetten eine spezial-<br />
verpackung und sorgfältigen umgang beim<br />
transport. Dafür – und natürlich für die pünktliche<br />
und zuverlässige zustellung – sind wir bei<br />
tnt nun mal die spezial<strong>ist</strong>en. Die lola <strong>ist</strong> bei<br />
uns in den besten Händen.“<br />
58 DeutscHer Filmpreis 2006
TNT transportiert als offizieller Sponsor <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n<br />
Filmfestspiele Lola viele preiswürdige Filme. Eine Produktion<br />
braucht vom ersten Skript bis zum letzten Schnitt immer<br />
eine reibungslose Log<strong>ist</strong>ik. Mit unserer Le<strong>ist</strong>ungsstärke sind<br />
wir ein wichtiger Partner <strong>der</strong> zeitsensiblen Filmindustrie.<br />
Wöchentlich liefern wir mehr als 3,3 Millionen Pakete, Dokumente<br />
und Frachtstücke in über 220 Län<strong>der</strong>.Wenn Action<br />
gefragt <strong>ist</strong>, steht TNT Express für Sie bereit. Anruf genügt:<br />
TNT EXPRESS GmbH Haberstrasse 2 53842 Troisdorf<br />
Zentrale 0 18 05 - 900 900 (0,12 €/Min) www.tnt.de
Bester scHnitt<br />
Dirk Grau – knallHart<br />
im letzten Jahr erhielt Dirk Grau zusammen<br />
mit martin Hoffmann die lola für den schnitt<br />
des Dokumentarfilms rHytHm is it!. Die Begegnung<br />
mit diesem Film und seinem ganz eigenen,<br />
unkonventionellen rhythmus brachte<br />
Detlev Buck auf die idee, Dirk Grau die montage<br />
seines Films knallHart anzuvertrauen. Dass<br />
<strong>der</strong> schnitt dabei schließlich nicht auf die einseitige<br />
Vorgabe des titels einging (wie ja auch<br />
<strong>der</strong> rest des Films nicht), rechtfertigte dieses<br />
Vertrauen. Der schnittme<strong>ist</strong>er des Films erkennt<br />
die momente des effekts, fühlt die spannung in<br />
<strong>der</strong> zeit, weiß, wann man hinschauen muss, und<br />
wann man mehr sieht, wenn weniger gezeigt<br />
wird – und gibt das an ein publikum weiter, das<br />
dann am ende doch weniger geschüttelt wurde<br />
als vielmehr gerührt.<br />
Biografie<br />
Dirk Grau machte sich durch die montage<br />
von independent-kinoproduktionen wie eoin<br />
moores plus-minus null o<strong>der</strong> seXy saDie<br />
von matthias Glasner einen namen. |<br />
1999 gründete er mit carmen Baudi die produktionsfirma<br />
seaside pictures und arbeitet<br />
seitdem auch als autor und regisseur. | 2006<br />
Berlinale talent campus – experte für themenschwerpunkt<br />
editing<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2006 a Full circle<br />
regie/Buch: Dirk Grau<br />
2005 knallHart<br />
regie: Detlev Buck<br />
2004 rHytHm is it! (Doku)<br />
regie: thomas Grube,<br />
enrique sanchez lansch<br />
1998 plus-minus null<br />
regie: eoin moore<br />
1996 seXy saDie<br />
regie: matthias Glasner<br />
60 DeutscHer Filmpreis 2006
Bester scHnitt<br />
patricia rommel – Das leBen Der anDeren<br />
es sind nicht unbedingt die Filme mit den<br />
einfachsten Geschichten, überschaubarsten<br />
Drehbüchern und problemlosesten produktionsumständen,<br />
für <strong>der</strong>en schnitt patricia rommel<br />
seit einem Viertel Jahrhun<strong>der</strong>t nicht mehr aus<br />
hiesigen schnei<strong>der</strong>äumen wegzudenken <strong>ist</strong>.<br />
Die Französin mit dem eigenen Blick für ungewöhnliche<br />
Geschichten aus <strong>der</strong> deutschen Geschichte<br />
und Wirklichkeit verschafft den Filmen,<br />
die sie mit Geduld und souveränität montiert,<br />
immer eine aura von Größe und intimität, von<br />
emotionalität und höherer Bedeutung zugleich.<br />
Deshalb war Das leBen Der anDeren bei<br />
ihr in den richtigen Händen.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1956 in paris | seit 1977 in <strong>der</strong> Filmbranche<br />
tätig | seit 1981 freiberufliche editorin<br />
in allen Formaten | lehrtätigkeit an <strong>der</strong> HFF<br />
münchen und <strong>der</strong> ifs köln<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Das leBen Der anDeren<br />
regie: Florian Henckel von Donnersmarck<br />
2001 nirGenDWo in aFrika<br />
regie: caroline link<br />
1996 Das leBen <strong>ist</strong> eine Baustelle<br />
regie: Wolfgang Becker<br />
1995 Jenseits Der stille<br />
regie: caroline link<br />
1989 VerFolGte WeGe<br />
regie: uwe Janson<br />
61
Bester scHnitt<br />
BernD scHleGel, HansJÖrG WeissBricH – reQuiem<br />
mit regisseur Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid verbindet<br />
Hansjörg Weißbrich und Bernd schlegel<br />
eine langjährige zusammenarbeit.<br />
Bei crazy und 23 war schlegel Weißbrichs<br />
ass<strong>ist</strong>ent, bei licHter stand er ihm als<br />
co-editor zur seite. in licHter, <strong>der</strong> nicht<br />
nur durch seine episodische struktur, son<strong>der</strong>n<br />
auch seine ungewöhnlich kurze postproduk-<br />
tionszeit eine große Herausfor<strong>der</strong>ung bedeu-<br />
tete, unterstreicht die montage eindrucksvoll<br />
die erzählweise von Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid:<br />
keine vor<strong>der</strong>gründigen effekte; zeit und raum<br />
für die Figuren schaffen. Das zeichnet auch<br />
die arbeit von Hansjörg Weißbrich und Bernd<br />
schlegel an reQuiem aus.<br />
BERND SCHLEGEL<br />
Geboren 1972 in münchen |<br />
1992–1999 schnittass<strong>ist</strong>ent<br />
| seit 1999<br />
selbstständiger editor<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 DresDen (tV)<br />
regie: roland suso richter<br />
2005 reQuiem<br />
regie: Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid<br />
2003 aus Der tieFe Des raumes<br />
regie: Gil memert<br />
2000 Die scHeinHeiliGen<br />
regie: thomas kronthaler<br />
1999 scHmetterlinGe Der nacHt<br />
regie: andreas lechner<br />
HANSJÖRG WEISSBRICH<br />
Geboren 1967 in siegen |<br />
studium musik, Französisch;<br />
theater-, Film- und<br />
Fernsehwissenschaften |<br />
schnittass<strong>ist</strong>enz | seit<br />
1995 frei als editor<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Die WilDen HüHner<br />
regie: Vivian naefe<br />
2005 reQuiem<br />
regie: Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid<br />
2004 nVa<br />
regie: lean<strong>der</strong> Haußmann<br />
2003 scHatten Der zeit<br />
regie: Florian Gallenberger<br />
1995 nacH FünF im urWalD<br />
regie: Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid<br />
62 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © marco nagel
Bestes szenenBilD<br />
natHan amonDson – Don’t come knockinG<br />
in den Filmen von Wim Wen<strong>der</strong>s beschreiben<br />
die äußeren räume nicht selten das innenleben<br />
ihrer protagon<strong>ist</strong>en, während wir innen<br />
nur den äußerlichkeiten ihrer ex<strong>ist</strong>enz begegnen.<br />
in Don´t come knockinG fühlt sich<br />
sam shepards Figur beengt am set eines Westerns<br />
unter freiem Himmel und empfindet die<br />
Weite des landes in diesem moment als einschränkung,<br />
die ihn zum Handeln zwingt. und<br />
wenn er später in seinem schummrigen alten<br />
stammlokal sitzt, in dem die Bil<strong>der</strong> an den Wänden<br />
an seine Vergangenheit erinnern, scheinen<br />
sie nichts mehr mit ihm zu tun zu haben. Die<br />
Figur seines sohnes muss sogar die komplette<br />
inneneinrichtung seiner absteige auf die straße<br />
werfen, um zu sich zu kommen. Der amerikanische<br />
szenenbildner nathan amondson darf in<br />
diesem sinne nichts dem zufall überlassen. er<br />
war sich bewusst: Gerade bei einem Bil<strong>der</strong>regisseur<br />
wie Wim Wen<strong>der</strong>s <strong>ist</strong> auch <strong>der</strong> szenenbildner<br />
ein Bildgestalter. unübersehbar.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
nach <strong>der</strong> übersiedlung nach los angeles arbeit<br />
als storyboar<strong>der</strong> für tHe kiss (r: anthony<br />
russo) und ella encHanteD (r: tommy<br />
o´Haver) | seit 2004 arbeit als production<br />
Designer<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2006 cHlorine<br />
regie: Jay alaimo<br />
2005 Don´t come knockinG<br />
regie: Wim Wen<strong>der</strong>s<br />
2005 la Belle Dame sans merci<br />
regie: Hidetoshi oneda<br />
2004 lanD oF plenty<br />
regie: Wim Wen<strong>der</strong>s<br />
63
Bestes szenenBilD<br />
silke BuHr – Das leBen Der anDeren<br />
ein Blick auf die Filmografie <strong>der</strong> szenenbild-<br />
nerin silke Buhr macht klar: es geht ihr um<br />
die atmosphären <strong>der</strong> orte, ihre Größe, aber<br />
auch um Wahrhaftigkeit. scHerBentanz,<br />
VerGiss amerika, reQuiem Für eine<br />
romantiscHe Frau und zuletzt Das leBen<br />
Der anDeren. so unterschiedlich die Filme<br />
und die regisseure auch sein mögen, überall<br />
erkennt man die Handschrift <strong>der</strong> szenenbildnerin.<br />
klare Formen und räume, die uns erahnen<br />
lassen, wie es in den seelen ihrer Bewohner aussieht.<br />
so genügt ein Blick in die plattenbauwohnung<br />
des Hauptmann Gerd Wiesler, um uns die<br />
leere, aber auch das potenzial seiner ex<strong>ist</strong>enz<br />
spüren zu lassen. Jedes einzelne Bild enthält<br />
den gesamten Film.<br />
Biografie<br />
Geboren 1966 | 1984–1987 tischlerausbildung<br />
Bad oeynhausen | 1988–1994 Diplom-ing. (FH)<br />
studiengang innenarchitektur Fachhochschule<br />
lippe/Detmold | 1994–1996 Film- und Fernsehszenografie<br />
(Filmarchitektin), Hochschule für<br />
Fernsehen und Film münchen<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Das leBen Der anDeren<br />
regie: Florian Henckel von Donnersmarck<br />
2000 Jetzt oDer nie – zeit <strong>ist</strong> GelD<br />
regie: lars Büchel<br />
1999 VerGiss amerika<br />
regie: Vanessa Jopp<br />
1998 Die Häupter meiner lieBen<br />
regie: H.G. Bücking<br />
1996 Der cascaDeur<br />
regie: Hardy martins<br />
64 DeutscHer Filmpreis 2006
Bestes szenenBilD<br />
cHr<strong>ist</strong>ian m. GolDBeck – reQuiem<br />
Für einen Film etwas zu bauen, an das sich<br />
die me<strong>ist</strong>en kaum noch erinnern o<strong>der</strong> kaum<br />
noch erinnern wollen, <strong>ist</strong> für einen szenenbildner<br />
eine ganz beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Die siebziger Jahre waren hässlich und schrill.<br />
in den Gegenden, wo Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmids<br />
reQuiem spielt, waren sie nicht einmal mehr<br />
schrill. aber für die Figuren eines Films hat<br />
die außenwelt ihre subjektive schönheit o<strong>der</strong><br />
Hässlichkeit o<strong>der</strong> Bedrohlichkeit. Der szenenbildner<br />
chr<strong>ist</strong>ian m. Goldbeck weiß sehr genau,<br />
dass außenwelten im Film oft eher die reflektion<br />
einer innenwelt sind als ihre eigene. Deshalb<br />
steht ein szenenbild für einen Film, <strong>der</strong><br />
nicht im Hier und Jetzt o<strong>der</strong> in einer komplett<br />
fiktiven Welt spielt, immer auch für die <strong>der</strong> Geschichte<br />
entsprechende Vorstellung einer Wirklichkeit.<br />
Goldbeck richtet sich nicht einfach in<br />
einer zeit für den Film ein. er richtet den Film<br />
ein, für eine zeit, die durch den Film – ganz nebenbei<br />
– erfahrbar wird.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1974 in Berlin | studium an <strong>der</strong> Hochschule<br />
für Film und Fernsehen „konrad Wolf“,<br />
potsdam | studium an <strong>der</strong> university of eastlondon,<br />
school of architecture |<br />
szenenbildner seit 1999<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 reQuiem<br />
regie: Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid<br />
2005 antikÖrper<br />
regie: chr<strong>ist</strong>ian alvart<br />
2004 alles auF zucker<br />
regie: Dani levy<br />
2003 Die Fetten JaHre sinD VorBei<br />
regie: Hans Weingartner<br />
2002 licHter<br />
regie: Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid<br />
65
Der stanDort Berlin-BranDenBurG<br />
Berlin hat sich in den vergangenen Jahren zu<br />
einem <strong>der</strong> beliebtesten Drehorte für den deutschen<br />
Film entwickelt. auch immer mehr produktionsfirmen<br />
lassen sich nie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> stadt,<br />
die immer am puls <strong>der</strong> zeit <strong>ist</strong>. manchmal<br />
scheint es fast so, als lägen die Geschichten für<br />
spannende und unterhaltsame Filme in Berlin<br />
auf <strong>der</strong> straße.<br />
so verwun<strong>der</strong>t es auch nicht, dass vier <strong>der</strong><br />
sechs für den DeutscHen Filmpreis 2006<br />
in <strong>der</strong> kategorie “Bester spielfilm” nominierten<br />
Filme in Berlin spielen und gedreht wurden:<br />
Vanessa Jopps experimentierfreudiger Groß-<br />
stadtreigen komm näHer, Detlev Bucks erschreckend<br />
realitätsnahe tragödie knallHart,<br />
Florian Henckel von Donnersmarcks packendes<br />
stasi-Drama Das leBen Der anDeren<br />
und andreas Dresens herzerwärmende komödie<br />
sommer Vorm Balkon.<br />
Den medienstandort <strong>der</strong> Großstadtregion Berlin<br />
zu för<strong>der</strong>n und noch erfolgreicher zu machen,<br />
<strong>ist</strong> das Hauptanliegen <strong>der</strong> medienboard Berlin-<br />
Brandenburg. insgesamt 39 nominierungen zum<br />
DeutscHen Filmpreis 2006 entfielen auf produktionen,<br />
die von <strong>der</strong> medienboard geför<strong>der</strong>t<br />
wurden. Die medienboard-Geschäftsführerinnen<br />
petra müller und kirsten niehuus freuen sich<br />
über den großartigen erfolg für die Berlin-<br />
Brandenburger Filmschaffenden. „Wir gratulieren<br />
allen lola-nominierten herzlich. Damit<br />
zeigt sich nach drei silbernen Bären, einem<br />
Golden Globe und zwei oscar-nominierungen<br />
wie<strong>der</strong> einmal, wie viel kompetenz, können und<br />
kreativität in <strong>der</strong> Hauptstadtregion stecken.”<br />
es war ein spitzenjahr für den deutschen Film<br />
und man kann sich auf eine spannende preisverleihung<br />
und ein rauschendes gemeinsames<br />
Fest freuen!<br />
66 DeutscHer Filmpreis 2006
<strong>Deutsche</strong>r Filmpreis 2006<br />
Wir gratulieren allen Nominierten!<br />
Medienboard-För<strong>der</strong>ungen:<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
1 DER SCHATZ DER WEISSEN FALKEN Nominierung: Bester Kin<strong>der</strong>- und Jugendfilm. 2 PARADISE NOW Nominieerung: Bester Spielfilm, Bestes Drehbuch: Hany Abu<br />
Assad, Bero Beyer. 3 KNALLHART Nominierungen: Bester Spielfilm, Bester Schnitt: Dirk Grau, Beste Filmmusik: Bert Wrede. 4 FREMDE HAUT Nominierung: Beste darstellerische<br />
Le<strong>ist</strong>ung – weibliche Hauptrolle: Jasmin Tabatabai. 5 SOMMER VORM BALKON Nominierungen: Bester Spielfilm, Beste darstellerische Le<strong>ist</strong>ung – weibliche<br />
Hauptrolle: Inka Friedrich, Nadja Uhl, Beste darstellerische Le<strong>ist</strong>ung – männliche Nebenrolle: Andreas Schmidt, Beste Regie: Andreas Dresen, Bestes Drehbuch: Wolfgang<br />
Kohlhaase. 6 REQUIEM Nominierungen: Bester Spielfilm, Beste darstellerische Le<strong>ist</strong>ung – weibliche Hauptrolle: Sandra Hüller, Beste darstellerische Le<strong>ist</strong>ung – weibliche<br />
Nebenrolle: Imogen Kogge, Beste darstellerische Le<strong>ist</strong>ung – männliche Nebenrolle: Burghart Klaußner, Beste Regie: Hans-Chr<strong>ist</strong>ian Schmid, Bester Schnitt: Bernd Schlegel,<br />
Hansjörg Weißbrich, Bestes Szenenbild: Chr<strong>ist</strong>ian M. Goldbeck, Bestes Kostümbild: Bettina Marx, Beste Tongestaltung: Lars Ginzel, Dirk Jacob, Marc Parisotto, Martin Steyer,<br />
Bestes Drehbuch: Bernd Lange. 7 DAS LEBEN DER ANDEREN Nominierungen: Bester Spielfilm, Beste darstellerische Le<strong>ist</strong>ung – männliche Hauptrolle: Ulrich Mühe,<br />
Beste darstellerische Le<strong>ist</strong>ung – männliche Nebenrolle: Ulrich Tukur, Beste Regie: Florian Henckel von Donnersmarck, Beste Kamera/Bildgestaltung: Hagen Bogdanski,<br />
Bester Schnitt: Patricia Rommel, Bestes Szenenbild: Silke Buhr, Bestes Kostümbild: Gabriele Bin<strong>der</strong>, Beste Filmmusik: Gabriel Yared, Stéphane Noucha, Beste Tongestaltung:<br />
Hubertus Rath, Chr<strong>ist</strong>oph von Schönburg, Arno Wilms, Bestes Drebuch: Florian Henckel von Donnersmarck. 8 WILLENBROCK Nominierung: Beste Kamera/Bildgestaltung:<br />
Michael Hammon. 9 ELEMENTARTEILCHEN Nominierungen: Beste männliche Hauptrolle: Moritz Bleibtreu, Beste weibliche Nebenrolle: Martina Gedeck. 10 DON’T COME<br />
KNOCKING Nominierungen: Bestes Szenenbild: Nathan Amondson, Beste Filmmusik: T Bone Burnett.<br />
Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH • August-Bebel-Str. 26 – 53 • 14482 Potsdam-Babelsberg • Tel./Fax: +49 – (0)331 – 743 87 – 0/– 99 info@medienboard.de • www.medienboard.de
Bestes kostümBilD<br />
GaBriele BinDer – Das leBen Der anDeren<br />
Wenn im Film <strong>der</strong> Gürtel um den trenchcoat<br />
des stasi-offiziers irgendwo zwischen Bauch<br />
und achselhöhle gebunden <strong>ist</strong>, bedeutet das<br />
zweierlei. erstens <strong>ist</strong> <strong>der</strong> mann von sich und<br />
seiner Funktion so überzeugt, dass er nicht mal<br />
bemerkt, wenn er – milde gesagt – unvorteilhaft<br />
gekleidet <strong>ist</strong>. zweitens weiß die Frau, die ihn so<br />
kleidet, genau, was sie damit über ihn erzählen<br />
will. Die kostümbildnerin Gabriele Bin<strong>der</strong> hat<br />
für ihre arbeit an Das leBen Der anDeren<br />
nicht nur zielsicher im Fundus ehemals volkseigener<br />
Herstellerfirmen von oberbekleidung<br />
für beide Geschlechter im arbeiter- und Bauernstaat<br />
<strong>der</strong> achtziger Jahre gewühlt. sie hat genau<br />
die kostüme gefunden und ausgewählt, mit<br />
denen man Herkunft, Haltung und durchaus<br />
auch charakter <strong>der</strong> protagon<strong>ist</strong>en identifizieren<br />
kann, ohne dass einer davon zur karikatur<br />
geworden wäre.<br />
Biografie<br />
Geboren in Hannover | studium an <strong>der</strong> Hdk<br />
Berlin: Design und kunstgeschichte | ass<strong>ist</strong>entin<br />
<strong>der</strong> entwurfsdirektrice von collektion<br />
claasen (Damenmode) | arbeit als styl<strong>ist</strong>in |<br />
ass<strong>ist</strong>entin bei Film und theater (kostüm und<br />
art Department)<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Das leBen Der anDeren<br />
regie: Florian Henckel von Donnersmarck<br />
2004 männer Wie Wir<br />
regie: sherry Horman<br />
1999 st. pauli nacHt<br />
regie: sönke Wortmann<br />
1995 tHe passion oF Darkly noon<br />
regie: philip ridley<br />
1994 Frauen sinD Was WunDerBares<br />
regie: sherry Horman<br />
68 DeutscHer Filmpreis 2006
Bestes kostümBilD<br />
lisy cHr<strong>ist</strong>l – scHatten Der zeit<br />
auf einen ort o<strong>der</strong> eine epoche <strong>ist</strong> die kostümbildnerin<br />
lisy chr<strong>ist</strong>l nun wirklich nicht spezialisiert.<br />
und nicht nur darum wird sie von<br />
so unterschiedlichen regisseuren wie michael<br />
Haneke und lars Büchel, von chr<strong>ist</strong>ian petzold<br />
und ralph Huettner gleichermaßen geschätzt.<br />
Für Florian Gallenbergers indisches melodram<br />
scHatten Der zeit konnte sie gleich wie<strong>der</strong><br />
mehrere Grenzen überschreiten. Der Film<br />
erzählt zwar eigentlich nur die Geschichte<br />
vom schicksal zweier menschen. aber diese<br />
Geschichte führt durch die unterschiedlichsten<br />
sozialen milieus in den verschiedensten zeiten.<br />
Da <strong>ist</strong> die Versuchung groß, zu schwelgen und<br />
zu verschwenden. lisy chr<strong>ist</strong>l nimmt die opulente<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung gerne an – und <strong>ist</strong> doch<br />
bei sich, bei <strong>der</strong> Geschichte und ihren Figuren.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1964 | ausbildung: me<strong>ist</strong>erschule für<br />
mode münchen | seit 1995 kostümbildnerin<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2004 cacHÉ<br />
regie: michael Haneke<br />
2004 scHatten Der zeit<br />
regie: Florian Gallenberger<br />
2002 WolFsBurG<br />
regie: chr<strong>ist</strong>ian petzold<br />
2000 Jetzt oDer nie<br />
regie: lars Büchel<br />
1996 Funny Games<br />
regie: michael Haneke<br />
69
Bestes kostümBilD<br />
Bettina marX – reQuiem<br />
H<strong>ist</strong>orische Filme sind für kostümbildner immer<br />
eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung. sie können<br />
aber auch Fallen sein. Beson<strong>der</strong>s, wenn das<br />
H<strong>ist</strong>orische noch präsent <strong>ist</strong> in <strong>der</strong> subjektiven<br />
erinnerung des publikums. aber auch h<strong>ist</strong>orische<br />
spielfilme sind keine Dokumentationen.<br />
Deshalb hat Bettina marx für die kostüme von<br />
reQuiem sich zwar am stil <strong>der</strong> siebziger Jahre<br />
orientiert. aber wie <strong>der</strong> Film will sie Figuren<br />
erzählen, das innere buchstäblich nach außen<br />
kehren, entwicklungen beschreiben, bei denen<br />
auch örtliche Verän<strong>der</strong>ungen auswirkungen auf<br />
die kleidung haben. und dabei <strong>ist</strong> sie – ganz im<br />
sinne des Films selbst – den Figuren so nahe<br />
gekommen wie diese dadurch den zuschauern.<br />
Biografie<br />
Geboren 1960 in marburg/lahn | 1979–1982 studium<br />
<strong>der</strong> theaterwissenschaft und publiz<strong>ist</strong>ik<br />
an <strong>der</strong> Fu Berlin | 1982–1988 kostümass<strong>ist</strong>entin<br />
und kostümbildnerin an verschiedenen deutschen<br />
theatern (schaubühne Berlin, staatsoper<br />
Hamburg, staatstheater stuttgart) |<br />
seit 1988 freischaffende kostümbildnerin für<br />
theater, seit 1991 auch für Film und Fernsehen |<br />
seit 2004 Gastdozentur an <strong>der</strong> <strong>Filmakademie</strong><br />
ludwigsburg<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 oFFset<br />
regie: Didi Danquart<br />
2005 reQuiem<br />
regie: Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid<br />
2003 Bin icH seXy?<br />
regie: katinka Fe<strong>ist</strong>l<br />
1999 lost killers<br />
regie: Dito tsintsadze<br />
70 DeutscHer Filmpreis 2006
Beste Filmmusik<br />
t-Bone Burnett – Don’t come knockinG<br />
man darf sich einfach nicht wun<strong>der</strong>n, wenn<br />
es einem bei <strong>der</strong> musik in Wim Wen<strong>der</strong>s´<br />
Don´t come knockinG andauernd warm ums<br />
Herz wird. Wo <strong>der</strong> als Joseph Henry Burnett<br />
geborene sänger, songwriter und musikproduzent<br />
mit dem markigen spitznamen beteiligt<br />
<strong>ist</strong>, entsteht immer etwas Beson<strong>der</strong>es. angefangen<br />
bei seinen eigenen songs – ob von ihm<br />
o<strong>der</strong> namhaften kollegen interpretiert – über<br />
seine mitwirkung an Bob Dylans epochaler<br />
„rolling thun<strong>der</strong> revue“ (1975) bis zu den<br />
musikproduktionen für die Filme o BrotHer,<br />
WHere art tHou? (von den coen-Brü<strong>der</strong>n)<br />
o<strong>der</strong> zuletzt James mangolds Walk tHe line.<br />
Davor stand Burnett für die musikalische<br />
atmosphäre in eben dem Film gerade, in dem<br />
musik – ob im on o<strong>der</strong> im off – als katalysator<br />
für empfindungen o<strong>der</strong> gar erkenntnisse eine<br />
wesentliche rolle spielt. Für t-Bone Burnett<br />
mag es sogar die Hauptrolle gewesen sein.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1948 st. louis, missouri |<br />
seit 1972 arbeit als sänger, songwriter und<br />
musikproduzent | 1972 Veröffentlichung des<br />
ersten albums „the B-52 Band and the<br />
Fabulous skylarks“ | 1975/76 Gitarr<strong>ist</strong> für<br />
Bob Dylan („rolling thun<strong>der</strong> revue“) |<br />
produzent u.a. von los lobos, elvis costello,<br />
spinal tab, roy orbison<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Don´t come knockinG<br />
regie: Wim Wen<strong>der</strong>s<br />
2005 Walk tHe line<br />
regie: James mangold<br />
2003 colD mountain<br />
regie: anthony minghella<br />
2000 o BrotHer, WHere art tHou?<br />
regie: Joel and ethan coen<br />
1991 Bis ans enDe Der Welt<br />
regie: Wim Wen<strong>der</strong>s<br />
71
Beste Filmmusik<br />
Bert WreDe – knallHart<br />
Detlev Buck kennt Bert Wrede durch seine<br />
theatermusik. Wie Buck <strong>ist</strong> Wrede in seiner<br />
arbeit direkt, kompromisslos, am Herzschlag<br />
<strong>der</strong> Figuren. er übersetzt ihre ängste, ihre Wut,<br />
die Verzweiflung, den Hass in Beats, atemlose<br />
läufe, die aus <strong>der</strong> lunge kommen. Wredes musik<br />
hat körper, man spürt sie, die Gewalt, das<br />
luftholen, die Hoffnung mit den Händen vor<br />
dem Gesicht. seine musik kommt aus den seelenabgründen<br />
und den Hinterhöfen <strong>der</strong> albträume.<br />
Häuserzeilen werden zu stahlsaiten, die stadt<br />
hat ihren harten klang, ihre verletzende schärfe.<br />
Wie Bucks Film <strong>ist</strong> diese musik knallhart, den<br />
sie versteckt nicht, sie zeigt die stadt, wie sie<br />
<strong>ist</strong> und überall zu werden droht, ob wir wollen<br />
o<strong>der</strong> nicht.<br />
Biografie<br />
Geboren 1961 in potsdam | 1982–1986<br />
studium an <strong>der</strong> Hochschule für musik<br />
„Hanns eisler“ in Berlin | arbeit als freier<br />
musiker und kompon<strong>ist</strong> für verschiedene<br />
deutschsprachige Bühnen wie das <strong>Deutsche</strong><br />
theater Berlin, das Burgtheater Wien und das<br />
thalia theater Hamburg<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 knallHart<br />
regie: Detlev Buck<br />
2002 ninas GescHicHte<br />
regie: Joseph orr<br />
1994 oBen – unten<br />
regie: Joseph orr<br />
1990 Banale taGe<br />
regie: peter Welz<br />
72 DeutscHer Filmpreis 2006
Beste Filmmusik<br />
stÉpHane moucHa, GaBriel yareD – Das leBen Der anDeren<br />
Florian Henckel von Donnersmarcks spielfilm-<br />
Debüt Das leBen Der anDeren war für<br />
viele überraschungen gut. Dabei <strong>ist</strong> die tatsache,<br />
dass <strong>der</strong> oscar-pre<strong>ist</strong>räger Gabriel yared<br />
(Der enGliscHe patient) zusammen mit<br />
stephane moucha für die Filmmusik gewonnen<br />
werden konnte, die kleinere. Die größere <strong>ist</strong> die<br />
angenehme temperatur <strong>der</strong> musik. Das liegt<br />
wohl nicht zuletzt an <strong>der</strong> arbeitsweise yareds,<br />
<strong>der</strong> nach eigener aussage gar nicht so häufig und<br />
gerne ins kino geht und die musik entlang <strong>der</strong><br />
Geschichte und nicht <strong>der</strong> inszenierung schreibt.<br />
Das führt zu einer beeindruckenden spannung<br />
zwischen intimität und emotionalität.<br />
nominierunGen<br />
STEPHANE MOUCHA<br />
Geboren 1968 in most<br />
(tschechische republik) |<br />
1993–1996 ausbildung am<br />
conservatoire national<br />
superieur de musique in<br />
paris | seitdem arbeit als<br />
kompon<strong>ist</strong>, Dirigent und<br />
arrangeur<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Das leBen Der<br />
anDeren<br />
regie: Florian Henckel von Donnersmarck<br />
2003 les marins perDu<br />
regie: claire Devers<br />
GABRIEL YARED<br />
Geboren 1949 im libanon |<br />
autodidaktische ausbildung<br />
zum kompon<strong>ist</strong>en |<br />
seit 1980 arbeit als Filmkompon<strong>ist</strong><br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Das leBen Der<br />
anDeren – regie:<br />
Florian Henckel von<br />
Donnersmarck<br />
1999 Der talentierte mr. ripley<br />
regie: anthony minghella<br />
1998 staDt Der enGel<br />
regie: Brad silberling<br />
1996 Der enGliscHe patient<br />
regie: anthony minghella<br />
1980 rette sicH Wer kann…Das leBen<br />
regie: Jean-luc Godard<br />
73
Beste tonGestaltunG<br />
cHr<strong>ist</strong>ian BiscHoFF, JÖrG elsner, marc parisotto – WHoletrain<br />
Florian Gaags spielfilmdebüt WHoletrain erzählt<br />
nicht nur in Bil<strong>der</strong>n von <strong>der</strong> leidenschaft,<br />
Bil<strong>der</strong> zu schaffen. es erzählt auch mit tönen<br />
und musik von einem lebensgefühl, das diese<br />
Bil<strong>der</strong> sowohl reflektiert als auch inspiriert.<br />
Deshalb wun<strong>der</strong>t es nicht, dass Jörg elsner auch<br />
für die score-musik des Films verantwortlich<br />
<strong>ist</strong> (die songs stammen übrigens vom regisseur<br />
selbst). mit diesem sounddesign, den o-tönen<br />
seines kollegen marc parisotto und chr<strong>ist</strong>ian<br />
Bischoffs finaler Gestaltung des klangbildes<br />
hat Jörg elsner die töne jenseits <strong>der</strong> musik für<br />
dieses lebensgefühl gesucht und gefunden.<br />
CHRISTIAN BISCHOFF<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2004 HypocHonDer<br />
regie: maggie<br />
peren (kurzfilm)<br />
2004 Ben – nichts <strong>ist</strong><br />
wie es scheint<br />
regie: thomas schaurer<br />
2005 WHoletrain<br />
regie: Florian Gaag<br />
JÖRG ELSNER<br />
Geboren 1970 in Düsseldorf |<br />
studium zum Diplom toningenieur<br />
an <strong>der</strong> robert-schumann-Hochschule/FHDüsseldorf<br />
| während des studiums<br />
eigenes kleines tonstudio für musikproduktion<br />
|<br />
seit Januar 2001 freiberuflich als sound<br />
Designer, sound editor und Dialog editor<br />
vorrangig in münchen<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 WHoletrain – regie:<br />
Florian Gaag<br />
MARC PARISOTTO<br />
Geboren 1957 in marseille<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 WHoletrain<br />
regie: Florian Gaag<br />
2005 reQuiem.<br />
regie: Hanschr<strong>ist</strong>ian<br />
schmid<br />
2003 Welcome Home<br />
regie: andreas Gruber<br />
1995 krieGsBilDer<br />
regie Heiner stadler<br />
1994 71 FraGmente einer cHronoloGie<br />
Des zuFalls<br />
regie: michael Haneke<br />
74 DeutscHer Filmpreis 2006
Beste tonGestaltunG<br />
steFan BuscH, micHael kranz – BarFuss<br />
Dieser Film <strong>ist</strong> nicht nur eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
für tonme<strong>ist</strong>er und -designer, son<strong>der</strong>n auch<br />
ein Geschenk. mal wandelt BarFuss auf leisen<br />
sohlen wie seine protagon<strong>ist</strong>in, mal explodiert<br />
er wie sein protagon<strong>ist</strong>. Die (auch miteinan<strong>der</strong>)<br />
erfahrenen tonspezial<strong>ist</strong>en stefan Busch (sound<br />
Design) und michael kranz (mischtonme<strong>ist</strong>er)<br />
haben dieses Geschenk angenommen, sind den<br />
bewussten stimmungsschwankungen des Films<br />
gefolgt und haben den sound zum katalysator<br />
<strong>der</strong> emotionen werden lassen.<br />
nominierunGen<br />
STEFAN BUSCH<br />
Geboren 1967 in<br />
münchen | seit 1984<br />
arbeit als kompon<strong>ist</strong> |<br />
1989–1993 tonass<strong>ist</strong>ent |<br />
seit 1993 Gesellschafter<br />
<strong>der</strong> Firma Digital editors<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 BarFuss<br />
regie: til schweiger<br />
2004 Der unterGanG<br />
regie: oliver Hirschbiegel<br />
2001 resiDent eVil<br />
regie: paul an<strong>der</strong>son<br />
1995 scHlaFes BruDer<br />
regie: Joseph Vilsmaier<br />
MICHAEL KRANZ<br />
Geboren 1956 in<br />
Wuppertal | studierte<br />
physik und musik<br />
(Hauptfach klavier) |<br />
seit abschluss des tonme<strong>ist</strong>erstudiums<br />
über<br />
100 Filme im original<br />
gemischt | seit 1987 tonme<strong>ist</strong>er bei Bavaria<br />
Film in münchen | seit 1995 cheftonme<strong>ist</strong>er |<br />
seit 2003 leitung tonabteilung Bavaria Bild &<br />
ton, cinepostproduction GmbH & co.kG<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 BarFuss<br />
regie: til schweiger<br />
2004 (t)raumscHiFF surprise<br />
regie: michael Bully Herbig<br />
1998 comeDian Harmon<strong>ist</strong>s<br />
regie: Joseph Vilsmaier<br />
1993 Das Ge<strong>ist</strong>erHaus<br />
regie: Bille august<br />
75
Beste tonGestaltunG<br />
lars Ginzel, Dirk JacoB, marc parisotto, martin steyer – reQuiem<br />
Gerade in einem stillen Film wie reQuiem<br />
spielt <strong>der</strong> ton eine wesentliche rolle, weil es<br />
auch um die töne zwischen den tönen geht. es<br />
geht um die subjektive Wahrnehmung von Geräuschen<br />
und signalen und um die objektive<br />
Vermittlung einer Welt, die manchmal parallel<br />
zur Wirklichkeit stattfindet. Wie erzeuge ich<br />
das Gefühl, dass eine Filmfigur etwas erlebt/<br />
hört, ohne dass ich ihre erlebniswelt akustisch<br />
darstelle? es geht also um das unerhörte, das<br />
im zuschauer entsteht – zwischentöne (von denen<br />
man nicht genau weiß, ob man sie gehört<br />
hat o<strong>der</strong> nicht). und wenn mischtonme<strong>ist</strong>er<br />
martin steyer, die tongestalter lars Ginzel<br />
und Dirk Jacob wie auch o-tonme<strong>ist</strong>er marc<br />
parisotto die richtig getroffen haben, dann muss<br />
<strong>der</strong> ton ja im einklang mit <strong>der</strong> erzählung sein.<br />
LARS GINZEL<br />
Geboren 1979 in Dortmund |<br />
seit 2000 tonme<strong>ist</strong>er-studium an<br />
<strong>der</strong> HFF „konrad Wolf“, potsdam |<br />
seit 2001 freiberuflicher tongestalter<br />
und tonme<strong>ist</strong>er<br />
Filmografie<br />
2005 reQuiem – regie: Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid<br />
2005 Die Blaue Grenze – regie: till Franzen<br />
2004 netto – regie: robert thalheim<br />
2002 eleFantenHerz – regie: züli aladag<br />
DIRK JACOB<br />
Geboren 1970 in Berlin | tongestalter<br />
seit 1994<br />
Filmografie<br />
2005 reQuiem – regie:<br />
Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid<br />
2003 GooD Bye lenin! – regie: Wolfgang Becker<br />
1999 Gloomy sunDay – regie: rolf schübel<br />
1998 23 – regie: Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid<br />
1998 lola rennt – regie: tom tykwer<br />
MARC PARISOTTO<br />
Geboren 1957 in marseille<br />
Filmografie<br />
2005 reQuiem<br />
regie: Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid<br />
2003 Welcome Home – regie: andreas Gruber<br />
1995 krieGsBilDer – regie Heiner stadler<br />
1994 71 FraGmente einer cHronoloGie<br />
Des zuFalls – regie: michael Haneke<br />
MARTIN STEYER<br />
Geboren 1949 in meissen<br />
| 1970 studium klavier und<br />
tonme<strong>ist</strong>er an <strong>der</strong> Hochschule<br />
für musik „Hanns eisler“ |<br />
seit 1979 selbstständiger<br />
tonme<strong>ist</strong>er | 1985–2005 tondozent<br />
an <strong>der</strong> dffb | seit 2006 professor für<br />
tongestaltung an <strong>der</strong> HFF potsdam<br />
Filmografie<br />
2005 reQuiem<br />
regie: Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid<br />
2002 Der Felsen – regie: Dominik Graf<br />
1993 Wir kÖnnen aucH anDers<br />
regie: Detlev Buck<br />
1983 Die FlamBierte Frau<br />
regie: robert van ackeren<br />
76 DeutscHer Filmpreis 2006
Beste tonGestaltunG<br />
HuBertus ratH, cHr<strong>ist</strong>opH Von scHÖnBurG, arno Wilms – Das leBen Der anDeren<br />
Das leBen Der anDeren handelt bekanntlich<br />
davon, dass <strong>der</strong> protagon<strong>ist</strong> zum komplizen<br />
seines antagon<strong>ist</strong>en wird, weil er an dessen<br />
leben akustisch teilhat. eine wahre Versuchung<br />
für das ton-Department, sich in den Vor<strong>der</strong>grund<br />
zu drängen. eine Versuchung, <strong>der</strong> das<br />
trio chr<strong>ist</strong>oph von schönburg (sound-Design)<br />
Hubertus rath und arno Wilms (mischung)<br />
souverän wi<strong>der</strong>standen hat, ohne die im angebot<br />
<strong>der</strong> story liegenden Herausfor<strong>der</strong>ungen zu<br />
ignorieren.<br />
HUBERTHUS RATH<br />
Geboren 1963 in regensburg |<br />
studium <strong>der</strong> mathematik und<br />
philosophie, dann studium zum<br />
toningenieur an <strong>der</strong> musikhochschule<br />
Düsseldorf | seit 1994 bei<br />
den tonstudios <strong>der</strong> Bavaria Film<br />
als mischtonme<strong>ist</strong>er<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Das leBen Der anDeren<br />
regie: Florian Henckel von Donnersmarck<br />
nominierunGen<br />
2001 little senGal<br />
regie: rachid Bouchareb<br />
2000 manila<br />
regie: romuald karmakar<br />
1997 Ballermann 6<br />
regie: Gernot roll<br />
CHRISTOPH VON SCHÖNBURG<br />
Geboren 1962 in tübingen |<br />
nach dem abitur 1982 zunächst<br />
ausbildung zum Drucker | 1989<br />
erstes schnei<strong>der</strong>aum-praktikum |<br />
1990–1994 schnittass<strong>ist</strong>ent mit<br />
ersten schritten in <strong>der</strong> tonbearbeitung<br />
| seit 1994 tongestaltung<br />
kinofilme und tV-produktionen<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Das leBen Der anDeren<br />
regie: Florian Henckel von Donnersmarck<br />
2003 erBsen auF HalB secHs<br />
regie: lars Büchel<br />
1999 anatomie<br />
regie: stefan ruzowitzky<br />
1995 mutters couraGe<br />
regie: michael Verhoeven<br />
ARNO WILMS<br />
Geboren 1945 in münster/<br />
Westf. | 1968 abschluss ing.<br />
Grad. elektrotechnik (ingenieurschule<br />
lage/lippe) | 1972 abschluss<br />
Dipl. ing. elektrotechnik<br />
(tu Berlin) | 1980 studium<br />
<strong>der</strong> psychologie (Fu Berlin),<br />
abschluss Vordiplom | seit 1979 arbeit als<br />
freier ton-ingenieur<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 Das leBen Der anDeren<br />
regie: Florian Henckel von Donnersmarck<br />
2004 alles auF zucker<br />
regie: Dani levy<br />
2003 Das WunDer Von Bern<br />
regie: sönke Wortmann<br />
1993 Die tÖDlicHe maria<br />
regie: tom tykwer<br />
77
Bestes DreHBucH<br />
Hany aBu assaD, Bero Beyer – paraDise noW<br />
mit <strong>der</strong> entscheidung, die Geschichte zweier<br />
selbstmordattentäter aus <strong>der</strong>en sicht zu erzählen,<br />
kann man alles falsch machen. man kann<br />
falsche sympathien wecken, den viel beschworenen<br />
Beifall von <strong>der</strong> falschen seite bekommen<br />
und sich richtig falsche Feinde machen.<br />
Hany abu assad und Bero Beyer haben solche<br />
Bedenken bewusst ignoriert und ihre Geschichte<br />
so erzählt, wie sie erzählt werden musste:<br />
als thriller, also in dem Genre, in dem man –<br />
so assad – „die erfahrung <strong>der</strong> protagon<strong>ist</strong>en<br />
für ein publikum übersetzen kann, das eigentlich<br />
ganz weit weg von dieser erfahrung <strong>ist</strong>“.<br />
Deshalb <strong>ist</strong> paraDise noW nicht nur vor<strong>der</strong>gründig<br />
spannend o<strong>der</strong> gar spekulativ, son<strong>der</strong>n<br />
auch ein Film, <strong>der</strong> die motive und vor allem die<br />
mechanismen des terrors erfahrbar macht.<br />
HANY ABU ASSAD<br />
Geboren 1961 in nazareth |<br />
studium und arbeit als<br />
Flugzeugingenieur in<br />
amsterdam |<br />
1990 Gründung <strong>der</strong> produktionsfirma<br />
ayloul<br />
Film productions |<br />
seit 1992 arbeit auch als<br />
autor und regisseur |<br />
2000 Gründung <strong>der</strong><br />
augustus Film produktion<br />
mit Bero Beyer<br />
Foto: © 2006 constantin Film<br />
BERO BEYER<br />
Geboren 1969 in Bremerhaven<br />
| bis 1993 studium<br />
an <strong>der</strong> art academy in<br />
rotterdam | seitdem<br />
arbeit als kameramann,<br />
autor und produzent |<br />
2000 Gründung <strong>der</strong><br />
augustus Film produktion<br />
mit Hany abu assad<br />
Gemeinsame Filmografie (Auswahl)<br />
2005 paraDise noW<br />
regie: Hany abu assad<br />
2003 ForD transit<br />
regie: Hany abu assad<br />
2002 rana´s WeDDinG<br />
regie: Hany abu assad<br />
2000 nazaretH 2000<br />
regie: Hany abu assad<br />
78 DeutscHer Filmpreis 2006
Bestes DreHBucH<br />
Florian Henckel Von Donnersmarck – Das leBen Der anDeren<br />
an einem solchen Drehbuch schreibt man gut<br />
und gerne drei Jahre, davon an<strong>der</strong>thalb Jahre<br />
reine recherche in archiven, museen, mit zeitzeugen<br />
und Wissenschaftlern. Das ergebnis<br />
dieser arbeit <strong>ist</strong> eine hochdramatische Geschichte<br />
mit vielschichtigen Figuren und emotionaler<br />
Wirkungskraft, die es dem regisseur –<br />
ebenfalls Florian Henckel von Donnersmarck –<br />
ermöglichte, die namhaftesten schauspieler<br />
Deutschlands für den Film, und den suhrkamp<br />
Verlag für die Veröffentlichung des Drehbuchs<br />
zu gewinnen.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1973 in köln | internationales<br />
abitur 1991 | 1991–1993 russisch-studium in<br />
st. petersburg | 1993–1996 studium <strong>der</strong> philosophie,<br />
politik und Volkswirtschaft in oxford |<br />
1996 regie-praktikum bei lord richard<br />
attenborough | 1997 Beginn des regiestudiums<br />
an <strong>der</strong> Hochschule für Fernsehen<br />
und Film in münchen<br />
Filmografie<br />
2005 Das leBen Der anDeren<br />
2003 WHat tHe Witness saW (kurzfilm)<br />
2002 Der templer (kurzfilm)<br />
2001 Die neunte kunst (kurzfilm)<br />
1999 DoBermann (kurzfilm)<br />
79
Bestes DreHBucH<br />
WolFGanG koHlHaase – sommer Vorm Balkon<br />
seine unglaubliche erfahrung, sein ideenreichtum<br />
und seine gleichmütige wie konzentrierte<br />
souveränität im umgang mit regisseuren und<br />
produzenten lässt ahnen, was man vom papier<br />
her ohnehin weiß: Wolfgang kohlhaase<br />
gehört nicht mehr zur jüngsten Generation<br />
deutscher Drehbuchautoren. Doch seine Bücher<br />
selber sind alterslos und universell. Der<br />
sommer Vorm Balkon <strong>ist</strong> nun geografisch,<br />
politisch und gesellschaftlich sehr konkret<br />
im prenzlauer Berg des Jahres 2005 verortet.<br />
und dennoch weht dort auch immer <strong>der</strong> Ge<strong>ist</strong><br />
des savoir Vivre aus dem paris von rohmer und<br />
rivette. Das schönste an diesem Buch jedoch <strong>ist</strong><br />
ein so einfacher wie effektiver dramaturgischer<br />
kniff: soziale und persönliche probleme hat die<br />
Dame aus <strong>der</strong> schönsten und wärmsten stadt<br />
des Westens, während ihre eingeborene Freundin<br />
ihr leben zu leben versteht.<br />
Biografie<br />
Geboren 1931 in Berlin | ab 1947 mitarbeit bei<br />
<strong>der</strong> Jugendzeitschrift „start“ und bei <strong>der</strong><br />
„Jungen Welt“ | 1950-1952 Dramaturg bei <strong>der</strong><br />
DeFa, danach schriftsteller, Drehbuchautor<br />
und regisseur | mitglied <strong>der</strong> akademie <strong>der</strong><br />
künste in Berlin<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2005 sommer Vorm Balkon<br />
regie: andreas Dresen<br />
1999 Die stille nacH Dem scHuss<br />
regie: Volker schlöndorff<br />
1983 Der auFentHalt<br />
regie: Frank Beyer<br />
1980 solo sunny<br />
regie: konrad Wolf<br />
1968 icH War neunzeHn<br />
regie: konrad Wolf<br />
80 DeutscHer Filmpreis 2006<br />
Foto: © inge zimmermann
Bestes DreHBucH<br />
BernD lanGe – reQuiem<br />
Der regisseur und produzent Hans-chr<strong>ist</strong>ian<br />
schmid <strong>ist</strong> eigentlich nicht permanent auf <strong>der</strong><br />
suche nach autoren für seine stoffe. im Gespann<br />
mit michael Gutmann <strong>ist</strong> er auch gerne sein eigener<br />
Drehbuchschreiber. Doch für reQuiem,<br />
einen stoff, den er schon lange machen wollte,<br />
gab es bereits einen autor, <strong>der</strong> genau in <strong>der</strong><br />
richtung an diesem stoff arbeitete, die auch<br />
schmid interessiert hat. Bernd lange, den er an<br />
<strong>der</strong> <strong>Filmakademie</strong> Baden-Württemberg kennen<br />
gelernt hatte, stellte in seiner bewusst freien<br />
Variante einer wahren Geschichte über exorzismus<br />
in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />
nicht die spekulativen effekte einer sakralen<br />
misshandlung in den mittelpunkt, son<strong>der</strong>n<br />
die entwicklungsgeschichte einer jungen Frau<br />
in <strong>der</strong> provinziellen enge einer nur schein-<br />
bar (o<strong>der</strong> eben nur teilweise) aufgeklärten<br />
Gesellschaft. aus dieser dramaturgischen entscheidung<br />
zieht <strong>der</strong> stoff seine nachhaltige und<br />
aktuelle kraft.<br />
nominierunGen<br />
Biografie<br />
Geboren 1974 in Herrenberg | studium an <strong>der</strong><br />
<strong>Filmakademie</strong> Baden-Württemberg im Bereich<br />
Drehbuch | arbeitet als autor und regisseur<br />
Filmografie (Auswahl)<br />
2006 FreunDscHaFt lieBe toD<br />
regie: Bernd lange<br />
2005 BomBen auF Berlin<br />
regie: Bernd lange<br />
2005 reQuiem<br />
regie: Hans-chr<strong>ist</strong>ian schmid<br />
2003 tompson musik<br />
regie: Jakob ziemnicki<br />
81
FASZINIERENDE AUGEN<br />
BIS ZU 5 X MEHR AUSDRUCKSKRAFT *<br />
NEUE BÜRSTEN-TECHNOLOGIE<br />
IFX Flexibrush<br />
NEU<br />
MASTERPIECE<br />
M ASCARA<br />
OFFIZIELLER MAKE-UP PARTNER<br />
DES DEUTSCHEN FILMPREISES<br />
* Im Vergleich zu ungeschminkten Wimpern bezüglich Volumen, Anzahl und Sichtbarkeit.
lola party 2006<br />
Während im ersten Jahr <strong>der</strong> Filmpreisverantwortung<br />
durch die DeutscHe FilmakaDemie<br />
die Verleihung im mittelpunkt <strong>der</strong> planung<br />
stand, haben wir dieses Jahr eine extra konzeption<br />
für die pre- und after-show entwickelt.<br />
Beide Bereiche rahmen mit einer durchgängigen<br />
Gestaltung die Verleihungszeremonie ein: unter<br />
dem titel “Filmlandschaften” stehen bereits am<br />
roten teppich <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong> Film und die mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> DeutscHen FilmakaDemie im<br />
optischen mittelpunkt. eingerahmt von einer<br />
exklusiven Fotoserie des starfotografen mathias<br />
Bothor an Fahnenmasten und toren mit<br />
Fotocollagen großer deutscher Filmerfolge.<br />
nach <strong>der</strong> Verleihung öffnen sich die tore zum<br />
palais unter dem Funkturm. Gemeinsam mit dem<br />
lifestyle label tom tailor hat die DeutscHe<br />
FilmakaDemie die “lola party 2006”<br />
gestaltet, wobei eine lockere, entspannte und<br />
ungezwungene party im mittelpunkt stehen<br />
soll. loungelandschaften und ein catering, das<br />
thematisch an eine reise durch die kontinente<br />
angelehnt <strong>ist</strong>, prägen den stilvollen palaissaal.<br />
lichtinstallationen und projektionen ausgewählter<br />
ausschnitte <strong>der</strong> nominierten Filme auf<br />
statischen und flexiblen raumelementen machen<br />
die Filmlandschaften im palais lebendig.<br />
Die vollverglaste südfassade öffnet den Blick in<br />
den palaisgarten, <strong>der</strong> ebenfalls mit lichtinstallationen,<br />
Wasserspielen und projektionen zur<br />
erlebnisfläche wird. Vor diesem Hintergrund<br />
entsteht <strong>der</strong> “tom tailor Beach” mit sitzkissen,<br />
liegestühlen, picknickdecken und einem<br />
einladenden Grillstand.<br />
umgesetzt wird diese inszenierung <strong>der</strong><br />
DeutscHen FilmakaDemie und tom tailor<br />
von <strong>der</strong> Berliner agentur Fast Forward GmbH.<br />
thomas peter Friedl (künstlerischer leiter<br />
des DeutscHen Filmrpeises)<br />
83
seriously casual – lola-party 2006<br />
regieanweisung (Improvisationen erwünscht):<br />
take a seat, have a chat, watch people go by, enjoy<br />
the food, have a drink, lean back, close your<br />
eyes, teeter with your feet, celebrate the night,<br />
be casual.<br />
lebendig, lässig und unhysterisch. positiv,<br />
zwanglos und authentisch. so <strong>ist</strong> tom tailor,<br />
so sind die menschen, die unseren stil<br />
leben. und so war die Vision einer beson<strong>der</strong>en<br />
nacht, <strong>der</strong> lola-party 2006, die die DeutscHe<br />
FilmakaDemie und tom tailor erstmals zu<br />
partnern machte.<br />
Große kleine momente, mit alten und neuen<br />
Freunden. Der richtige Drink zur richtigen zeit.<br />
sich nett drapiert ein bisschen gehen und trotzdem<br />
gern sehen zu lassen. irgendwie gar nichts<br />
außergewöhnliches und vielleicht deshalb<br />
genau jetzt genau richtig.<br />
eben irgendwie tom tailor.<br />
84 DeutscHer Filmpreis 2006
WWW.TOM-TAILOR.COM<br />
DIRECTORS CUT.
Das team<br />
Veranstalter/auFtraGGeBer<br />
Der <strong>Deutsche</strong> Filmpreis <strong>ist</strong> eine Veranstaltung<br />
<strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Filmakademie</strong> in zusammenarbeit<br />
mit dem Beauftragten <strong>der</strong> Bundesregierung<br />
für kultur und medien, produziert<br />
von DFa produktion GmbH.<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Filmakademie</strong> e.V.<br />
präsidium: senta Berger, Günter rohrbach,<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>: stefan arndt<br />
Geschäftsführung: chr<strong>ist</strong>iane teichgräber<br />
team: clara Brockmann, Verena Herfurth, stephanie<br />
patzelt, stephan pless, katharina rudloff<br />
Bkm/Filmreferat k35, erich liebert<br />
künstleriscHe leitunG<br />
nico Hofmann (teamWorx)<br />
thomas peter Friedl (constantin Film aG)<br />
moDeration<br />
michael Bully Herbig<br />
DreHBucH<br />
tobias kniebe,<br />
michael Bully Herbig, alfons Bie<strong>der</strong>mann<br />
reGie<br />
utz Weber<br />
BüHnenBilD<br />
Jürgen Hassler<br />
licHtsetzenDer kameramann<br />
Didi Garsoffky<br />
kostümBilD<br />
Heike stemmler collection<br />
maske<br />
max Factor by ellen Betrix<br />
proDucer<br />
annette kaiser<br />
reDaktion<br />
claudia Voelker, Jenny Fiel<strong>der</strong>, andrea poulios,<br />
Dagmar Werther<br />
proDuzent<br />
claudia loewe (DFa produktion GmbH)<br />
proDuktionskoorDination<br />
Dorothee Hufschmidt<br />
ass<strong>ist</strong>enz: Heike Hütt<br />
proDuktionsleitunG<br />
matthias Börner, carsten lehmann,<br />
uli Dietrich (mBtV)<br />
torsten klein (rbb)<br />
reGieass<strong>ist</strong>enz<br />
stefanie Herrmannsdörfer<br />
zuspieler<br />
ronny mattas<br />
alex Braun, kati opel (aV4 studios)<br />
kompon<strong>ist</strong>en<br />
tobias kremer, Hanno Busch, loy Wesselburg,<br />
Bernhard eichner<br />
einspielunG titelmusik<br />
Berliner philharmoniker unter <strong>der</strong> leitung von<br />
sir simon rattle<br />
86 DeutscHer Filmpreis 2006
musikaliscHe BeGleitunG Gala<br />
tobias kremer Big Band<br />
Ballett<br />
mDr <strong>Deutsche</strong>s Fernsehballett<br />
choreograf: paul Haze<br />
recHtsBeratunG<br />
prof. Dr. mathias schwarz<br />
Dr. Frank Brauner<br />
notar<br />
Hellmut sieglerschmidt<br />
senDepartner<br />
Das erste<br />
rundfunk Berlin Brandenburg rbb<br />
redaktion: rosemarie Wintgen, Jürgen reiß<br />
pr<br />
Q‘n‘a public relations unlimited<br />
petra schwuchow, sandra paule, sven Jonas<br />
lola party<br />
Fast Forward communications GmbH/thomas<br />
richter, Gabor algacs, rebecca Vogel<br />
on-air-DesiGn/DruckerzeuGnisse/<br />
internet<br />
e27 Berlin<br />
GästeBetreuunG<br />
sigrun Hauer GmbH<br />
lola FestiVal<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Filmakademie</strong> e.V.<br />
Gisela liesenfeld (DFa produktion GmbH)<br />
alexan<strong>der</strong> Geisselmann, saskia Vömel, susanne<br />
Frischmuth, anna kruse, reno koppe (entertainment<br />
kombinat)<br />
impressum<br />
HerausGeBer<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Filmakademie</strong> e.V.<br />
&<br />
DFa produktion GmbH<br />
köthener straße 44<br />
10963 Berlin<br />
(V.i.s.d.p.)<br />
cHeFreDaktion & teXte<br />
alfred Holighaus<br />
reDaktion<br />
petra schwuchow, Gisela liesenfeld<br />
Gastautor<br />
Hark Bohm<br />
layout/GestaltunG<br />
e27 Berlin, www.e27.com<br />
Fotos VorausWaHlJurys<br />
Florian liedel<br />
abdruck <strong>der</strong> texte nur nach vorheriger Genehmigung<br />
und mit Quellenhinweis „DeutscHer<br />
Filmpreis 2006“<br />
87
DanksaGunG<br />
Wir danken sehr herzlich unseren partnern<br />
und För<strong>der</strong>ern:<br />
unserem partnerhotel Hôtel concorde Berlin<br />
(carsten colmorgen, Frank ketterer)<br />
für die unterstützung<br />
tV spielfilm für den Druck dieses<br />
programmheftes<br />
arri für das equipment <strong>der</strong> gedrehten<br />
zuspieler<br />
mathias Bothor für seine fabelhaften Fotos und<br />
seinen spontanen einsatz<br />
kathleen kolm (messe Berlin) für ihr engagement<br />
allen beteiligten produzenten für die wun<strong>der</strong>bare<br />
kooperation und die Bereitstellung des<br />
materials für die zuspieler<br />
88 DeutscHer Filmpreis 2006
man VerseHe micH mit luXus.<br />
auF alles notWenDiGe kann icH VerzicHten<br />
Oscar Wilde (1854–1900), irischer Schriftsteller.<br />
mo<strong>der</strong>ne kunst, herausragende architektur<br />
und individuelles Design, verknüpft mit charmantem<br />
stil und französischem Flair – das<br />
Hôtel concorde weiß seine Gäste mit luxus zu<br />
versehen. notwendigkeiten inklusive.<br />
Hôtel concorde Berlin, das sind: 311 elegante<br />
zimmer und suiten im art Deco stil.<br />
Genießen „à la française“ in <strong>der</strong> Brasserie<br />
„le Faubourg“.<br />
Bankett- und konferenztage mit acht Veranstaltungsräumen<br />
und Bankettrestaurant<br />
„st. Germain“. Business center für entspanntes<br />
arbeiten.<br />
Hôtel concorde Berlin<br />
augsburger straße 41<br />
10789 Berlin<br />
telefon 030-800 999-0<br />
telefax 030-800 999-99<br />
e-mail: info-berlin@concorde-hotels.com<br />
www.concorde-hotels.com
2 0 t h C e n t u r y F o x o f G e r m a n y G m b H K a t h a r i n a A b t R o b e r t v a n A c k e r e n A c t i o n C o n c e p t F i l m - u n d S t u n t p r o d u k t i o n G m b H P e t e r R . A d a m S i r K e n n e t h A d a m O b e M a r i o A d o r f W a l l y A h r w e i l e r N a v í d<br />
A k h a v a n F a t i h A k i n H e l g e A l b e r s G e o r g A l e x a n d e r G i l A l k a b e t z A m b i e n t R e c o r d i n g G m b H A n k e A p e l t M a n f r e d A r b t e r S t e f a n A r n d t B o b A r n o l d A r n o l d & R i c h t e r C i n e T e c h n i k G m b H & C o D i e t e r U l r i c h A<br />
s e l m a n n M i c h a e l v o n A u M o n i k a A u b e l e A v i d T e c h n o l o g y G m b H P e t e r B a c h T a y f u n B a d e m s o y H e i n z B a d e w i t z U t e B a d u r a H a r r y B a e r H e l g a B ä h r R o l f B ä h r J o B a i e r H e l g a B a l l h a u s M i c h a e l B a l l h a u<br />
s G e r d B a l t u s B a n d P r o M u n i c h G m b H A n d r e a s B a r e i ß M a r c e l B a r s o t t i J e n s B a r t r a m R e g i n e B a s c h n y L u c i e B a t e s H e i k e B a u e r s f e l d M o n i k a B a u e r t B a r b a r a B a u m M a r i e B ä u m e r K a r l B a u m g a r t n e r K l<br />
a u s B a u s c h u l t e B a v a r i a F i l m G m b H C h r i s t i a n B e c k e r L a r s B e c k e r M e r e t B e c k e r W o l f g a n g B e c k e r W o l f g a n g B e c k e r M i c h a e l B e c k m a n n B i b i a n a B e g l a u R o s h a n a k B e h e s h t N e d j a d A l f r e d B e h r e n s A n d r é B e<br />
n d o c c h i - A l v e s D a v i d B e n n e n t H e i n z B e n n e n t O l i v e r B e r b e n E d w a r d B e r g e r S e n t a B e r g e r M i c h e l B e r g m a n n T h o m a s B e r g m a n n C h r i s t i a n B e r k e l J o a c h i m B e r n d t A l e x a n d e r B e r n e r P i e r r e B e s s o n A l e x a<br />
n d e r B e y e r O l i v e r B i e h l e r A n d r e w B i r d M o n i c a B l e i b t r e u M o r i t z B l e i b t r e u A x e l B l o c k H a n s - C h r i s t o p h B l u m e n b e r g B M G M u s i c P u b l i s h i n g G e r m a n y K e r s t i n B ö c k W a l t e r B o c k m a y e r H a g e n B o g d a n<br />
s k i H a r k B o h m C l a u s B o j e W i n f r i e d B o n e n g e l M a t h i l d e B o n n e f o y S u s a n n e B o r m a n n H e l g a B o r s c h e S u z a n n e v o n B o r s o d y D e t l e f B o t h e M a t h i a s B o t h o r P e t e r B o u r P i e r r e B r a n d K l a u s M a r i a B r a n d a u e r M i<br />
c h a e l B r a n d n e r H e i d r u n B r a n d t F r a n k B r a u n e r W o l f g a n g B r e h m F r e d B r e i n e r s d o r f e r P e t e r F . B r i n g m a n n E l e n a B r o m u n d O l i v e r B r o u m i s W o l f D i e t r i c h B r ü c k e r J u t t a B r ü c k n e r D a n i e l B r ü h l N a t j a B r<br />
u n c k h o r s t F r a n z i s k a B u c h L a r s B ü c h e l D e t l e v W . B u c k H a n s - G ü n t h e r B ü c k i n g R o l f B ü h r m a n n J o h a n n v o n B ü l o w V i c c o v o n B ü l o w J ö r g B u n d s c h u h B e r n d B u r g e m e i s t e r S v e n B u r g e m e i s t e r A n n e k a t h r i n<br />
B ü r g e r G l o r i a B u r k e r t F a b i a n B u s c h S t e f a n B u s c h W a l t e r B u s c h h o f f C h r i s t e l B u s c h m a n n C h r i s t i a n B u s s m a n n M a r e i k e C a r r i è r e K ä t e C a s p a r U l r i c h C a s p a r U e l i C h r i s t e n L i s y C h r i s t l M a r g i t C h u c h r a C i<br />
n e g a t e G m b H J a k o b C l a u s s e n B a s t i a n C l e v é A r t h u r C o h n M a r c C o n r a d C o n s t a n t i n F i l m A G H a n s a C z y p i o n k a d . i . e . f i l m . g m b h S t e f a n D ä h n e r t C o r i n a D a n c k w e r t s A n g e l o D ' A n g e l i c o F l o r i a n e D a n i e l M a r<br />
t i n D a n n e r K a t j a D a n o w s k i D i d i D a n q u a r t P e p e D a n q u a r t C h r i s t o p h D a r n s t ä d t M a x D e h m e l D F G D e u t s c h e F i l m v e r s i c h e r u n g s G e m e i n s c h a f t H e l m u t D i e t l K a r e l D i r k a C h r i s t i a n D o e r m e r J u s t u s<br />
v o n D o h n á n y i K l a u s D o l d i n g e r E l f i e A n a s h a D o n n e l l y M a r i o n D ö r i n g D o r i s D ö r r i e F r i e d r i c h M . D o s c h D i r k D o t z e r t A n d r e a s D r e s e n C o r i n n a A . D r e y e r - V i z z i A n n e m a r i e D ü r i n g e r e 2 7 H a n n s<br />
E c k e l k a m p J ü r g e n E g g e r U r s E g g e r G u s t a v E h m c k K l a u s E i c h h a m m e r B e r n d E i c h i n g e r F r a n k E i c k m e i e r A n d r é E i s e r m a n n K a r i m S e b a s t i a n E l i a s H a n n e l o r e E l s n e r M a t t h i a s E l w a r d t R o l a<br />
n d E m m e r i c h U t e E m m e r i c h W e r n e r E n k e M a r t i n E n l e n C l a u d i a E n z m a n n T o m a s E r h a r t E u r o A r t s M e d i e n G m b H B e r n d E u s c h e r T o m F ä h r m a n n J a n F a n t l M a x F ä r b e r b ö c k L u c i a F a u s t Ö z<br />
a y F e c h t J a n F e h s e M a r t i n F e i f e l G e o r g F e i l U l r i c h F e l s b e r g H e i n o F e r c h V e r o n i c a F e r r e s M i l e n a F e s s m a n n F i l m & E n t e r t a i n m e n t V I P M e d i e n f o n d s G e s c h ä f t s f ü h r u n g G m b H F i l m p a r k B<br />
a b e l s b e r g G m b H & C o . K G N i c o l e F i s c h n a l l e r P e t e r F l e i s c h m a n n K a t j a F l i n t H o l g e r F r a n k e S u s a n n e F r a n k e N i n a F r a n o s z e k H a y o F r e i t a g T h o m a s F r i c k e l C h r i s t o p h F r i e d e l L o n i v o n F r i e d l<br />
G u n t e r F r i e d r i c h C l a u d i a F r ö h l i c h C h r i s t o p h F r o m m F r i e d e m a n n F r o m m H a n s F u n c k M o n i k a F u n k e S t e r n B e n n o F ü r m a n n J o h a n n F ü r s t M o l l y v o n F ü r s t e n b e r g F l o r i a n G a l l e n b e r g e r<br />
D e n n i s G a n s e l B r u n o G a n z K a t j a v o n G a r n i e r C l a u s T h e o G ä r t n e r J o h a n n a G a s t d o r f C h r i s t i n a G a t t y s M a r t i n a G e d e c k C l a u d i a G e i s l e r - B a d i n g H a n s W . G e i ß e n d ö r f e r M a x i m i l i a n G e l l e<br />
r M a r e i G e r k e n M a t t h i a s G e r s c h w i t z J i m m y C . G e r u m E r w i n G e s c h o n n e c k N o r b e r t G h a f o u r i H e n n i n g v o n G i e r k e O l i v e r G i e t h W a l t e r G i l l e r M a r i o G i o r d a n o H e i n r i c h G i s k e s U s c h i<br />
G l a s M a t t h i a s G l a s n e r W i n f r i e d G l a t z e d e r L u c i a n o G l o o r V a d i m G l o w n a A e l r u n G o e t t e F r a n k G ö h r e C h r i s t i a n M . G o l d b e c k E b e r h a r d G ö r n e r U l l a G o t h e D o m i n i k G r a f R a l f G r e g a n<br />
W o l f G r e m m S a b i n e G r e u n i g F r a n k G r i e b e E s t h e r G r o n e n b o r n G e r h a r d G r o ß N i n a G r o s s e S y l v e s t e r G r o t h I l o n a G r ü b e l M a n f r e d G r u n e r t B i b e r G u l l a t z R e n é e G u n d e l a c h E g o n G ü n t h e r<br />
M i c h a e l G w i s d e k J ü r g e n H a a s e F r i t z i H a b e r l a n d t T h o m a s H ä b e r l e M a t t h i a s H a b i c h K i r s t e n H a g e r R o c h u s H a h n E l k e H a l t a u f d e r h e i d e W i n f r i e d H a m m a c h e r H e n d r i k H a n d l o e g t e n<br />
H e i d i H a n d o r f U l i H a n i s c h M o n i k a H a n s e n S t e f a n H a n s e n A r i H a n t k e W o l f g a n g H a n t k e C o r i n n a H a r f o u c h R e i n h a r d H a u f f J ö r g H a u s c h i l d L e a n d e r H a u ß m a n n H a r r o v o n H a v e R o g<br />
e r v o n H e e r e m a n M a n f r e d D . H e i d F r a n k H e i d b r i n k J o H e i m T h o m a s H e i n z e A n d r é M . H e n n i c k e W i n f r i e d H e n n i g B a r b a r a H e n n i n g s M a r l i s H e p p e l e r M i c h a e l B u l l y H e r b i g J o s t H e<br />
r i n g I r m H e r m a n n P e t e r H e r r m a n n R a l f H e r t w i g G ö t z H e y m a n n H i g h l i g h t C o m m u n i c a t i o n s c / o R a i n b o w V i d e o A G T h e o H i n z O l i v e r H i r s c h b i e g e l D a g m a r H i r t z S i g r i d H o e r n e r O l i v e r<br />
H o e s e U r s u l a H ö f A n d r e a s H ö f e r H i l m a r H o f f m a n n U t e H o f i n g e r M i s c h a H o f m a n n N i c o H o f m a n n N i n a H o g e r L o t h a r H o l l e r H o l l m a n n K n a p p e R e i m e r t M e c h t h i l d H o l t e r P h i l i p p H o m<br />
b e r g S u s a n n e H o p f K i t H o p k i n s C h r i s t i a n e H ö r b i g e r M a v i e H ö r b i g e r S u s a n n e H o r i z o n - F r ä n z e l S h e r r y H o r m a n n M a r c H o s e m a n n R o b H o u w e r K a r i n H o w a r d G e r d H u b e r G r i s c h a H u b<br />
e r E v a H u b e r t R a l f H u e t t n e r H a s s o v o n H u g o H e r m i n e H u n t g e b u r t h A l f r e d H ü r m e r H a n n o H u t h B i r g i t H u t t e r I l o n a H ü t t e r s e n M a r k u s I m b o d e n D i r k W . J a c o b E r n s t J a c o b i M o n i k a J a c o<br />
b s H a n n e s J a e n i c k e V i o l a J ä g e r A n d r e a s J a n c z y k U w e J a n s o n B e a t e J e n s e n M i c h a e l J u n g f l e i s c h B i a n c a J u n k e r E b e r h a r d J u n k e r s d o r f J ü r g e n J ü r g e s K 4 4 P e t e r K a h a n e C h r i s t i a n K a h r m<br />
a n n C h r i s t i n a K a l l a s K a n z l e i P i o r e k T h u m S t e n g e r B e i e r K a n z l e i S c h w a r z , K e l w i n g , W i c k e , W e s t p h a l T h a n a s s i s K a r a t h a n o s J a n a K a r e n E w a K a r l s t r ö m N i k o l a i K a r o J u d i t h K a u f m a n n<br />
K l a u s K e i l U s c h i K e i l S i b e l K e k i l l i R a i n e r K e l l e r P e t e r K e r n A n d r e a K e s s l e r E r w i n K e u s c h K i n o w e l t G m b H O t t o K i n z e r R a i n e r K l a u s m a n n B u r g h a r t K l a u ß n e r T h i l o K l e i n e M i c h a e l K l i e<br />
r R e i n h a r d K l o o s s G e o r g K l o s t e r A l e x a n d e r K l u g e T h o m a s K l u g e G ü n t e r K n a r r H e r b e r t K n a u p M a r i a K n i l l i J ü r g e n K n o l l D a g m a r K n ö p f e l J o h a n n e s K o b i l k e M a r t i n K o c h e n d ö r f e r K o d a k G m b<br />
H G B E n t e r t a i n m e n t I m a g i n g A n d r e a s K ö f e r F r e d K o g e l J u l i a n e K ö h l e r R a i n e r K ö l m e l L u t z K o n e r m a n n I n g e l o r e K ö n i g S t e p h a n K o n k e n M a r i a K ö p f C a r l - F . K o s c h n i c k L a r s K r a u m e T a t j a n a K<br />
r a u s k o p f D a n n y K r a u s z J a n - G r e g o r K r e m p T h o m a s K r e t s c h m a n n M a r c o K r e u z p a i n t n e r J o a c h i m K r ó l K o n s t a n t i n K r ö n i n g R e n a t e K r ö ß n e r F r a n k K r u s e N o r b e r t K ü c k e l m a n n T h o m a s K u f u s<br />
H a r a l d K ü g l e r J o c h e n K u h n R a i n e r K ü h n M a r t i n K u k u l a S t e f a n K u r t M a n u K u r z D a g m a r K u s c h e D i e t h a r d K ü s t e r G ü n t e r L a m p r e c h t M a r t i n L a n g e n b a c h M a r t i n L a n g e r B e a t e L a n g m a a c k A<br />
l e x a n d r a M a r i a L a r a D i e t e r L a s e r B i r g e r L a u b e M a n u e l L a v a l R e n é L a y C l a u d i a L e h m a n n M a r t i n L e h w a l d A n n e L e p p i n D a n i L e v y P e t e r L i c h t e f e l d B e r n d L i c h t e n b e r g K a r l - H e i n z v o n L i e b e z<br />
e i t J a n J o s e f L i e f e r s U l r i c h L i m m e r C a r o l i n e L i n k C l a u d i a L o e w e K n u t L o e w e P e t e r L o h m e y e r C h r i s t i a n L o n k A n n a L o o s J u l i a n e L o r e n z U l r i k e L u d e r e r H e i d i L ü d i T o n i L ü d i F l o r i a n L u k<br />
a s S t e f a n L u k s c h y F r a n z L u s t i g P r o f . D r . K u r t M a e t z i g A l e x a n d e r M a n a s s e L i s a M a r t i n e k V e s s e l a M a r t s c h e w s k i E v a M a t t e s U l r i c h M a t t h e s T h o m a s M a u c h G o r d i a n M a u g g A l e x a n d e r M a y G<br />
i s e l a M a y J e a n i n e M e e r a p f e l M a r c o M e h l i t z I s a b e l M e i e r M i c h a e l M e n d l A n d r e a M e r t e n s H a n s - W e r n e r M e y e r H e n r i k M e y e r C h r i s t o p h M e y e r - W i e l D e t l e f M i c h e l A x e l M i l b e r g E r i k M i s c h i j e w<br />
M a r c u s M i t t e r m e i e r F r a u k e - E l l e n M o e l l e r S t e f a n v o n M o e r s W o t a n W i l k e M ö h r i n g L u t z M o m m a r t z U r s e l a M o n n T o b i a s M o r e t t i E r i c M o s s M a r t i n M o s z k o w i c z W a n j a M u e s C h r i s t o p h M ü l l e<br />
r M a r t i n M ü l l e r M a t z M ü l l e r P e t r a M a r i a M ü l l e r R a y M ü l l e r R i c h y M ü l l e r M a r i u s M ü l l e r - W e s t e r n h a g e n H a n a M ü l l n e r M a t t h i a s M ü s s e V i v i a n N a e f e S i g r i d N a r j e s B e n e d i c t N e u e n f e l s M i c h a e l a<br />
N i e m e y e r U l r i c h N o e t h e n H a n s N o e v e r U w e O c h s e n k n e c h t G e r h a r d O l s c h e w s k i J o a c h i m O r t m a n n s C h r i s t o p h O t t G ö t z O t t o J e n s - F r e d e r i k O t t o M a t t h i a s P a c h t U t e P a f f e n d o r f I l s e P a g é C h r i s<br />
t i a n e P a u l I n a P e i c h l M a g g i e P e r e n R e n é P e r r a u d i n D e t l e f P e t e r s e n W o l f g a n g P e t e r s e n N i n a P e t r i C l a u s J ü r g e n P f e i f f e r G a b r i e l e P f e n n i g s d o r f H e n r i e t t e P i p e r A n n e t t e P i s a c a n e T h o m a s P l e n e r t<br />
E v a P o e t s c h J o e r n P o e t z l W a l d e m a r P o k r o m s k i M i s c h k a P o p p C l a u d i a P ö p s e l A x e l P r a h l N o r b e r t P r e u s s C h r i s P r i c e H a n s H e l m u t P r i n z l e r J ü r g e n P r o c h n o w P r o m e d i u m K a t j a P r o x a u f T i l o P<br />
r ü c k n e r P e t e r P r z y g o d d a I n g a P u d e n z M i r j a m Q u i n t e D o m i n i c R a a c k e F r a n z R a t h M a r t i n R a u h a u s T o r s t e n R e g l i n U s c h i R e i c h D i r k R e i c h a r d t G ü n t e r R e i s c h N i k i R e i s e r R i c h a r d R e i t i n g e r B e t t i n<br />
a R e i t z U l r i c h R e u t e r R i a l t o F i l m G m b H G u i l i o R i c c i a r e l l i K a t h r i n R i c h t e r K l a u s R i c h t e r R o l a n d S u s o R i c h t e r E l k e R i e d T h o m a s R i e d e l s h e i m e r K a t j a R i e m a n n J o p h i R i e s J o s e f R ö d l O s k a r R o e<br />
h l e r C a t h y R o h n k e G ü n t e r R o h r b a c h G e r n o t R o l l S o n j a R o m P a t r i c i a R o m m e l P e t e r R o m m e l R e n a t e R o s e M a r c R o t h e m u n d M a y a G r ä f i n R o t h k i r c h T h i l o G r a f R o t h k i r c h R T L T e l e v i s i o n B a r b a<br />
r a R u d n i k L a r s R u d o l p h S i e m e n R ü h a a k M a r i u s R u h l a n d S t e f a n R ü l l O t t o k a r R u n z e J o s e f R u s n a k G u d r u n R u z i c k o v á - S t e i n e r S t e f a n R u z o w i t z k y O t t o S a n d e r H e l m a S a n d e r s - B r a h m s S a r a h W i e<br />
n e r G m b H N o r b e r t S a u e r A n n o S a u l S i m o n S a v a l A n d r e a S a w a t z k i T h o m a s S c h a d t K l a u s S c h a e f e r H e i n r i c h S c h a f m e i s t e r P e t e r S c h a m o n i J ü r g e n S c h a u T h o r s t e n S c h a u m a n n M a t t h i a s S c h e l l e n b<br />
e r g N o r b e r t S c h e r e r N i k l a u s S c h i l l i n g T o m S c h i l l i n g M o n i k a S c h i n d l e r A n t j e S c h l a g R e z z o S c h l a u c h D i e t e r S c h l e i p V o l k e r S c h l ö n d o r f f J a n S c h l u b a c h H a n s - C h r i s t i a n S c h m i d M i c h a e l S c h m i d - O<br />
s p a c h B a r b a r a S c h m i d t E c k h a r t S c h m i d t F a b i a n S c h m i d t G e r h a r d S c h m i d t H a r a l d S c h m i d t M a r i e - L u i s e S c h m i d t J o c h e n S c h m i d t - H a m b r o c k S o n j a S c h m i t t K l a u s S c h m u t z e r E v a S c h n a r e E n j o t<br />
t S c h n e i d e r P e t e r S c h n e i d e r S u s a n n e S c h n e i d e r U t e S c h n e i d e r R e n é S c h o e n e n b e r g e r D o r o t h e e S c h ö n R i c h a r d S c h ö p s M a r i a S c h r a d e r U w e S c h r a d e r C l a u d i a S c h r ö d e r R o l f S c h ü b e l S t e f a n S c h u b e r t W<br />
o l f g a n g S c h u k r a f f t W e d i g o v o n S c h u l t z e n d o r f f T o r s t e n S c h u l z P e t e r S c h u l z e M a r t e n S c h u m a c h e r J a n S c h ü t t e O l i v e r S c h ü t t e D i a n e S c h w a r m J a e c k i S c h w a r z J e s s i c a S c h w a r z T i l S c h w e i g e r H<br />
e r b e r t S c h w e r i n g R a l p h S c h w i n g e l H a n n a S c h y g u l l a P e t e r S e h r F r a n z S e i t z E d g a r S e l g e M a r i e - L o u S e l l e m R i t a S e r r a - R o l l H u b e r t u s S i e g e r t C h r i s S i e v e r n i c h C h r i s t o p h S i l b e r R o l f S i l b e r H e i<br />
d e S i m o n B e r n h a r d S i n k e l D a v i d S l a m a M i c h a e l S m e a t o n R a i n e r S o e h n l e i n G a b r i e l a S p e r l T o m S p i e ß M a y S p i l s M a r c e l S p i s a k K r i s t a S t a d l e r J a n H e n r i k S t a h l b e r g B e r n h a r d S t a m p f e r S t e f<br />
a n i e S t a p p e n b e c k G e r o S t e f f e n M a n u e l a S t e h r C h a r l y S t e i n b e r g e r I n k a S t e l l j e s M a n f r e d S t e l z e r S i m o n e S t e w e n s M a r t i n S t e y e r J a c q u e s S t e y n L a i l a S t i e l e r O l i v e r S t o l t z L e n a S t o l z e L a<br />
u r e n s S t r a u b S t u d i o B a b e l s b e r g G m b H C a r o l a S t u d l a r K a t j a S t u d t P a t r i c k S ü s k i n d A g l a i a S z y s z k o w i t z J a s m i n T a b a t a b a i S v e n T a d d i c k e n N a t a s c h a E . T a g w e r k J ü r g e n T a r r a c h A n<br />
n a T h a l b a c h K a t h a r i n a T h a l b a c h T h o m a s T h i e m e T h i n k i n g N e t w o r k s A G S i b y l l e T i e d e m a n n N a d j a T i l l e r P e t e r T i m m U w e T i m m T o b i s F i l m G m b H & C o . K G M a r t i n T o d s h a r o w R u t<br />
h T o m a G y u l a T r e b i t s c h W o l f g a n g T r e u E l i s a b e t h T r i s s e n a a r S t e p h a n T r o j a n s k y M a r g a r e t h e v o n T r o t t a V e r a T s c h e c h o w a J o a c h i m T s c h i r n e r S u T u r h a n H a r a l d T u r z e r T o m T y k w e<br />
r U F A F i l m & T V P r o d u k t i o n G m b H U I P - U n i t e d i n t e r n a t i o n a l P i c t u r e s G m b H A n d r e a s U l m k e - S m e a t o n I d i l Ü n e r U n i v e r s u m F i l m H a n n e l o r e U n t e r b e r g J e n s U r b a n J o s t V a c a n o K a r e l<br />
V a c e k D a n a V a v r o v a A n d r e s V e i e l B e n V e r b o n g M i c h a e l V e r h o e v e n H a n s - E r i c h V i e t J o a c h i m v o n V i e t i n g h o f f J o s e p h V i l s m a i e r J ü r g e n V o g e l P h i l i p V o g e s R ü d i g e r V o g l e r G u n n a r V<br />
o i g t M a g n u s V o r t m e y e r C h r i s t i a n W a g n e r M a r i a T h e r e s i a W a g n e r F r a n z i s k a W a l s e r S v e n W a l s e r C o n n i e W a l t h e r C h r i s t o p h W a l t z M a r t i n W a l z W a r n e r B r o s . E n t e r t a i n m e n t G m b H<br />
G u n t b e r t W a r n s J o h a n n e s W a r n s S a r a h C l a r a W e b e r S t e f f e n W e i h e H a n s W e i n g a r t n e r H a n s j ö r g W e i ß b r i c h G i l a v o n W e i t e r s h a u s e n W i m W e n d e r s F r i t z W e p p e r I n g e b o r g W e s t p h a l T h<br />
o m a s W e y m a r J ö r g W i d m e r M a r t i n W i e b e l T h e k l a C a r o l a W i e d H e i k e W i e h l e - T i m m R a l f W i e n r i c h K a i W i e s i n g e r T o m y W i g a n d R a f a e l a W i l d e F r i e d r i c h W i l d f e u e r M a x W i l l u t z k<br />
i R o l a n d W i n k e A d o l f W i n k e l m a n n T h o m a s W ö b k e B e t t i n a W o e r n l e G u s t a v P e t e r W ö h l e r J o h a n n a W o k a l e k S y l v i a W o l f D o u g l a s W o l f s p e r g e r B e a t e W o l g a s t S ö n k e W o r t m a n n S t e p h a n Z a<br />
c h a r i a s M a n f r e d Z a p a t k a R o s e l Z e c h P e t e r Z e n k R e g i n a Z i e g l e r G e o r g Z i e s e r P e t r a Z i e s e r R o b e r t Z i m m e r m a n n A n k e Z i n d l e r P e t e r Z i n g l e r I n g r i d Z o r é D a n i e l Z ut a C a t h a r i n a Z w e r e n z<br />
DEUTSCHE FILMAKADEMIE