Integriertes Controlling in Strategischen Unternehmensnetzwerken
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<strong>Integriertes</strong> <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>Strategischen</strong> <strong>Unternehmensnetzwerken</strong>Growth“ (häufig übersetzt mit: Mitarbeiter) für viele Unternehmen bewährt. Zudem richten E<strong>in</strong>zel- undGroßhandelsunternehmen sowie Unternehmen der Automobilbranche – der Bedeutung von Vorleistungen <strong>in</strong>der Wertschöpfungskette entsprechend – oft zusätzlich e<strong>in</strong>e eigenständige Perspektive für die Lieferanten e<strong>in</strong>(vgl. Lange/Ahsen/Daldrup 2000, S. 223). Hierüber h<strong>in</strong>ausgehend können grundsätzlich „alle Stakeholder <strong>in</strong>der BSC mit ihren Interessen vertreten se<strong>in</strong>, sofern sie zum Erfolg der Geschäftse<strong>in</strong>heitsstrategie beitragen“(Kaplan/Norton 1997, S. 34). Dementsprechend können die Interessen aller strategisch relevanten Stakeholder,auch wenn diese nicht über Strategische Netzwerke mit dem Unternehmen verbunden s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> den Gestaltungsspielraumdes Integrierten <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> e<strong>in</strong>bezogen werden. Insofern kann die oben skizzierte Erweiterungvon der unternehmens- zur netzwerk<strong>in</strong>ternen <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>sicht auf (zusätzliche) netzwerkexternePerspektiven ausgedehnt werden (vgl. Schaefer 1999; Daldrup 2001).2. Konzeption des Integrierten <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>Strategischen</strong> <strong>Unternehmensnetzwerken</strong>Mit der Neuausrichtung des <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> s<strong>in</strong>d vielfältige, teilweise noch offene Problemstellungen verbunden.Daher beschränken wir die folgende Diskussion auf zentrale Veränderungen der <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>konzeption, dieaus e<strong>in</strong>er netzwerkbezogenen Integration resultieren können. Zunächst ersche<strong>in</strong>t es jedoch erforderlich, dieBegriffe „Netzwerk“ und „Strategisches Unternehmensnetzwerk“ zu def<strong>in</strong>ieren.Charakterisierung Strategischer UnternehmensnetzwerkeE<strong>in</strong> Netzwerk stellt e<strong>in</strong>e polyzentrische, vielfach jedoch von e<strong>in</strong>er oder wenigen fokalen Organisation(en)strategisch geführte Kooperation rechtlich vone<strong>in</strong>ander unabhängiger marktlicher, politischer und/oder öffentlicherAkteure dar, deren jeweiliger Zielerreichungsgrad durch die Koord<strong>in</strong>ation von Aktivitäten aufe<strong>in</strong>em Gebiet von wechselseitigem Interesse erhöht werden soll (vgl. Sydow 1993, S. 79). Dabei könnenNetzwerke – <strong>in</strong> Abhängigkeit von der B<strong>in</strong>dungsdauer – dynamisch (z.B. Virtuelle Netzwerke <strong>in</strong> der IT-Branche) oder stabil (z.B. Wertschöpfungspartnerschaften <strong>in</strong> der Automobilzuliefer-, Elektronik- oder Biotechnologie<strong>in</strong>dustrie)se<strong>in</strong>. Charakteristisch für e<strong>in</strong> Strategisches Unternehmensnetzwerk ist, dass es aufdie Realisierung von Wettbewerbsvorteilen, etwa i.S.v. Differenzierungs- und/oder Kostenvorteilen (z.B.durch verm<strong>in</strong>derten Ressourcene<strong>in</strong>satz), abzielt und daher eher stabil angelegt sowie durch wechselseitigehorizontale und vertikale, d.h. multilaterale Kooperationsbeziehungen zwischen m<strong>in</strong>destens drei Unternehmengekennzeichnet ist. Horizontale Kooperationsbeziehungen können beispielsweise <strong>in</strong> den Bereichen Forschungund Entwicklung, Absatz und/oder Entsorgung etwa zwischen (ansonsten im Wettbewerb stehenden)Unternehmen derselben Branche oder Branchenstufe, ggf. auch zu Branchenverbänden, geschaffen werden.Vertikale Netzwerkpartner s<strong>in</strong>d Unternehmen vor- bzw. nachgelagerter Stufen der Wertschöpfungskette, also<strong>in</strong>sb. Kunden, Handelsunternehmen und Lieferanten, mit denen etwa Produktionsstandards vere<strong>in</strong>bart wordens<strong>in</strong>d. Die Intensität der Beziehungen zwischen den Netzwerkpartnern reicht von der bewussten Verständigungsorientierung(z.B. Absprachen zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit von Produkten) bish<strong>in</strong> zu vertragsmäßigen (z.B. Strategische Allianzen, Partnerschaften), ggf. auch kapitalmäßigen (z.B. Jo<strong>in</strong>tVenture) B<strong>in</strong>dungen. In Abhängigkeit von den genannten Merkmalen Strategischer Unternehmensnetzwerkekann – wie im e<strong>in</strong>zelnen noch zu zeigen ist – die konkrete Ausgestaltung der Integrierten <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>konzeption(teilweise) variieren.- 4 -