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UNSERKliniKum - Städtisches Klinikum Dessau

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14UnserKliniKum städtisches KliniKum dessAu AusgAbe 04/dezember 2010 UnserKliniKum15<br />

Programmheft<br />

der Akademie<br />

Eine sehr gute Bilanz zieht die Akademie für Bildung<br />

und Information des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s<br />

für das Jahr 2010. Rund 2 000 Teilnehmer wurden<br />

bei den verschiedenen Veranstaltungen gezählt.<br />

Großen Zuspruch gab es auch aus der weiteren<br />

Umgebung bei curriculären Fortbildungen wie<br />

Sedierung in der Endoskopie und Palliative Care,<br />

informiert die Akademie.<br />

Druckfrisch erschienen ist jetzt das Programmheft<br />

der Akademie für das erste Halbjahr 2011.<br />

500 Broschüren werden noch 2010 an Kliniken<br />

der Region, ambulante Pflegedienste, Altenpflegeheime<br />

und niedergelassene Ärzte in <strong>Dessau</strong>-<br />

Roßlau verschickt.<br />

Das Programmheft listet für die ersten sechs Monate<br />

2011 48 Veranstaltungen auf, allein zehn<br />

davon im Monat April. Das Halbjahr startet mit<br />

einem neuen Praxisanleiterkurs und endet mit<br />

dem Start des dritten Palliative Care Kurses Ende<br />

Juni. Wie die Akademie informiert, ist der Praxisanleiterkurs<br />

bereits ausgebucht.<br />

Fortschritt mit<br />

Verzögerung<br />

Innerhalb von etwa fünf Jahren verdoppelt sich<br />

das medizinische Wissen – ein enormer Fortschritt,<br />

der aber bei vielen Ärzten nur mit Verzögerung<br />

ankommt. „Das ist zwar weltweit ein<br />

Problem, aber in Deutschland besonders stark<br />

ausgeprägt“, kritisiert Dr. Gerd Antes, Leiter des<br />

Deutschen Cochrane Zentrums, das sich als Teil<br />

eines internationalen Netzwerkes für eine schnellere<br />

Umsetzung von neuem Wissen in die medizinische<br />

Praxis einsetzt.<br />

Schätzungen zufolge könnten oder wollten achtzig<br />

Prozent der deutschen Mediziner keine englischsprachigen<br />

Fachartikel lesen, erklärt Antes<br />

in der „Apotheken Umschau“. In der deutschen<br />

Fachliteratur hingegen sieht er „einen katastrophalen<br />

Mangel“: keine systematische Darstellung<br />

der aktuellen Studienlage, zufällige Auswahl<br />

der Themen und die Gefahr der Abhängigkeit von<br />

Anzeigen der pharmazeutischen Industrie.<br />

„Interessanterweise wird der Wissenstransfer<br />

eher von Publikumsmedien als von Fachzeitschriften<br />

geleistet“, so seine Beobachtung. Antes<br />

fordert, dass „die wichtigsten Veröffentlichungen<br />

den Ärzten in Englisch, und wenn möglich<br />

auch in Deutsch, frei ins Haus geliefert werden“.<br />

Darmkrebs unter dem Mikroskop. Foto: DKFZ<br />

Darmspiegelung<br />

verhindert Krebs<br />

Wissenschaftler ziehen eine zwischenbilanz.<br />

Seit Oktober 2002 ist die Darmspiegelung Bestandteil<br />

des deutschen gesetzlichen Programms<br />

zur Krebsfrüherkennung. Wissenschaftler aus<br />

dem Deutschen Krebsforschungszentrum zogen<br />

nun Zwischenbilanz: Bundesweit wurden in den<br />

Jahren 2003 bis 2010 fast 100 000 Fälle von<br />

Darmkrebs durch Teilnahme an dem Programm<br />

verhütet und weitere knapp 50 000 Fälle in einem<br />

frühen, heilbaren Stadium entdeckt.<br />

Darmkrebs entsteht langsam. Die Vorstufen<br />

brauchen meist viele Jahre, um sich zu einem<br />

gefährlichen Karzinom zu entwickeln. Sie sind<br />

bei einer Darmspiegelung, der so genannten<br />

Koloskopie, gut zu entdecken und können noch<br />

während der Untersuchung entfernt werden.<br />

„Daher kann Darmkrebs weit besser als andere<br />

Krebsarten durch konsequente Früherkennung<br />

verhütet werden“, sagt Prof. Dr. Hermann<br />

Brenner, Epidemiologe im Deutschen Krebsforschungszentrum.<br />

Brenner und seine Mitarbeiter führen mehrere<br />

Studien zur wissenschaftlichen Begleitung und<br />

Bewertung des Koloskopie-Screenings durch.<br />

In einer aktuellen Analyse zogen sie nach acht<br />

Jahren eine Zwischenbilanz, um die Anzahl der<br />

durch das Screening verhüteten Darmkrebsfälle<br />

so präzise wie möglich abschätzen zu können.<br />

Dazu werteten die Forscher die Daten des Nationalen<br />

Melderegisters aus, an das Ärzte alle<br />

Screening-Ergebnisse melden müssen, so dass<br />

die Früherkennungsuntersuchungen so gut wie<br />

vollständig erfasst sind.<br />

Bundesweit wurden nach Brenners Berechnungen<br />

bis Ende 2010 bei Personen im Alter von<br />

55 bis 84 Jahren 98 734 Darmkrebsfälle durch<br />

die Teilnahme an Früherkennungs-Darmspiegelungen<br />

verhütet. Weitere 47 168 Erkrankungen<br />

wurden frühzeitig, in einem meist heilbaren<br />

Stadium entdeckt. „Diese großen Effekte sind<br />

umso erstaunlicher, als nur etwa drei Prozent der<br />

Berechtigten pro Jahr am Früherkennungspro-<br />

gramm teilnehmen“, ist das Fazit von Hermann<br />

Brenner. Würden mehr Menschen das Früherkennungsangebot<br />

nutzen, ließen sich noch weitaus<br />

mehr Darmkrebsfälle in Deutschland verhüten.<br />

„Nach internationalen Erfahrungen“, so Brenner,<br />

„gelingt dies am ehesten durch ein organisiertes<br />

Früherkennungsprogramm mit gezielten Einladungen.“<br />

Hierzu sind derzeit im Rahmen des<br />

Nationalen Krebsplans erste Modellprojekte in<br />

Vorbereitung.<br />

Das gesetzliche Früherkennungsprogramm bietet<br />

ab dem Alter von 50 Jahren einen Test auf okkultes<br />

Blut im Stuhl an. Vom 55. Lebensjahr an<br />

können die Versicherten kostenlos an einer Früherkennungskoloskopie<br />

teilnehmen und, sofern<br />

die Erstuntersuchung vor dem 65. Lebensjahr<br />

stattgefunden hat, nach zehn Jahren ein weiteres<br />

Mal.<br />

Großes Zentrum<br />

Das Deutsche Krebsforschungszentrum<br />

(DKFZ) ist die größte biomedizinische Forschungseinrichtung<br />

in Deutschland und Mitglied<br />

in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher<br />

Forschungszentren. Mehr als 2.200<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, davon über<br />

1 000 Wissenschaftler, erforschen die Mechanismen<br />

der Krebsentstehung und arbeiten<br />

an der Erfassung von Krebsrisikofaktoren. Sie<br />

liefern die Grundlagen für die Entwicklung<br />

neuer Ansätze in der Vorbeugung, Diagnose<br />

und Therapie von Krebserkrankungen. Daneben<br />

klären die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

des Krebsinformationsdienstes (KID)<br />

Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger<br />

über die Volkskrankheit Krebs auf. Das<br />

Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung und zu<br />

10 Prozent vom Land Baden-Württemberg<br />

finanziert.<br />

Demenz dominiert<br />

in der Pflege<br />

Ergebnisse aus dem Pflegereport der Barmer GEK.<br />

Demenz dominiert in der Pflege. Laut dem jüngst<br />

vorgestellten Barmer GEK Pflegereport 2010 müssen<br />

fast jede zweite Frau und jeder dritte Mann<br />

damit rechnen, dement zu werden. 29 Prozent<br />

der männlichen und 47 Prozent der weiblichen<br />

Versicherten, die 2009 im Alter von über 60 Jahren<br />

verstarben, hatten eine Demenzdiagnose.<br />

Barmer GEK Vorstand Dr. Rolf-Ulrich Schlenker:<br />

„Mit der Entwicklung dementieller Erkrankungen<br />

stoßen wir in eine neue Pflegedimension vor, es<br />

bedarf einer tragfähigen Lösung für die Pflege<br />

von morgen.“ Der Pflegereport liefere mit einer<br />

umfassenden Bestandsaufnahme der Pflegeversorgung<br />

in Deutschland eine gute Grundlage für<br />

die weitere Debatte.<br />

„Es bedarf einer tragfähigen<br />

Lösung für die Pflege<br />

von morgen.“<br />

Gegenwärtig geht das Zentrum für Sozialpolitik<br />

der Universität Bremen (ZeS) von 1,2 Millionen<br />

Demenzkranken aus. Für das Jahr 2030 prognostizieren<br />

die Wissenschaftler einen deutlichen<br />

Anstieg auf 1,8 Millionen und für 2060 auf 2,5<br />

Millionen. Der Anteil der Demenzkranken an der<br />

Gesamtbevölkerung erhöht sich damit innerhalb<br />

von 50 Jahren um das Zweieinhalbfache von<br />

heute 1,5 auf dann 3,8 Prozent.<br />

Die Studie stellt auch klar, dass Demenz fast<br />

zwangsläufig zur Pflegebedürftigkeit führt.<br />

Studienleiter Professor Dr. Heinz Rothgang:<br />

„Zwar ist eine Demenzerkrankung nicht sofort<br />

mit Pflegebedürftigkeit verbunden. Mit der Demenzdiagnose<br />

vervierfacht sich allerdings die<br />

Wahrscheinlichkeit, noch im selben Quartal als<br />

pflegebedürftig eingestuft zu werden.“ Nur zehn<br />

Prozent der im Jahr 2009 verstorbenen Dementen<br />

waren nicht pflegebedürftig.<br />

Mit der Demenz sind intensivere Pflegeverläufe<br />

verbunden, professionell erbrachte Pflegeleistungen<br />

werden viel stärker in Anspruch genommen.<br />

Demente Versicherte im Alter ab 60 Jahren<br />

haben bei Pflegebedürftigkeit zu rund 20 Prozent<br />

die Pflegestufe 3. Unter allen Pflegebedürftigen<br />

ab 60 Jahren liegt der Anteil lediglich bei zwölf<br />

Prozent. Abhängig vom Alter werden zwischen 40<br />

und 70 Prozent der pflegebedürftigen Dementen<br />

in Pflegeheimen versorgt.<br />

Unter allen Pflegebedürftigen sind es hingegen<br />

nur 28 Prozent. Der höhere medizinische und<br />

pflegerische Betreuungsaufwand verursacht er-<br />

heblich höhere Kosten. So liegen die monatlichen<br />

Aufwendungen der Sozialversicherungen für einen<br />

Demenzkranken durchschnittlich um rund<br />

800 Euro höher als bei einer gleichaltrigen nicht<br />

dementen Person.<br />

Auch der Anstieg der allgemeinen Pflegebedürftigkeit<br />

ist massiv: Unter den im Jahr 2009<br />

verstorbenen männlichen Versicherten ist der<br />

Anteil der vormals Pflegebedürftigen von rund 40<br />

Prozent im Jahr 2001 auf 47 Prozent in 2009 gestiegen,<br />

unter den verstorbenen Frauen entwikkelten<br />

sich die Anteile im selben Zeitraum von<br />

rund 60 auf 67 Prozent. Damit werden schon von<br />

durchschnittlich mehr als 50 Prozent der Versicherten<br />

kurz vor dem Ableben Pflegeleistungen<br />

in Anspruch genommen.<br />

Schlenker appellierte an die Koalition, die Neuausrichtung<br />

der Pflege zu forcieren. Bevor die<br />

Politik alternative Versicherungs- und Finanzierungsformen<br />

ins Spiel bringe, solle sie sich<br />

zuerst über den künftigen Leistungsinhalt und<br />

-umfang der Pflegeversicherung verständigen.<br />

Ob und wie eine ergänzende Finanzierung des<br />

Pflegebedarfs zu realisieren sei, hänge im hohen<br />

Maße vom künftigen Pflegebedürftigkeitsbegriff<br />

ab. „Vorrangig muss die Leistungsfrage beantwortet<br />

werden. Erst dann kann entschieden werden,<br />

ob wir überhaupt eine neue Finanzierungssäule<br />

in der Pflegeversicherung brauchen oder<br />

ob nicht die klassische Beitragsfinanzierung eine<br />

angemessene Antwort auf die Finanzierungsherausforderung<br />

gibt.“<br />

Babysegen zum<br />

Karnevalstart<br />

Der Karnevalsauftakt am 11.11. wurde für die<br />

Hebammen im Kreißsaal des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s<br />

ein anstrengender Arbeitstag. Sieben<br />

Babys erblickten das Licht der Welt und zudem<br />

geht der kleine Elias Ritzmann als 700. Baby in<br />

diesem Jahr in die Chronik der Geburtsklinik ein.<br />

Die sechs Geburten (darunter eine Zwillingsgeburt)<br />

mit fünf Mädchen und zwei Jungen sind<br />

tatsächlich sehr viele an einem Tag, im Schnitt<br />

sind es zwei Kinder, die im Kreißsaal des <strong>Klinikum</strong>s<br />

pro Tag zur Welt kommen.<br />

Die traditionellen Pfannkuchen, die man auch im<br />

<strong>Dessau</strong>er <strong>Klinikum</strong> zum Beginn der fünften Jahreszeit<br />

isst und in der Cafeteria bestellen kann,<br />

ließen sich die Hebammen ob des Zeitmangels<br />

am Tag danach schmecken.<br />

Familienhilfe<br />

sammelt Spenden<br />

Die Familienhilfe des Roten Kreuzes hat Anfang<br />

Dezember die Weihnachtssammlung „Wunschzettelaktion“<br />

in <strong>Dessau</strong>-Roßlau veranstaltet.<br />

Bei zwei Sammlungen auf dem Adventsmarkt<br />

und im Einkaufszentrum Mildensee sowie durch<br />

die Zuwendungen mehrerer Unternehmen erhielt<br />

die Familienhilfe Spenden in einer Höhe von 666<br />

Euro.<br />

Von dem gespendeten Geld richteten die beiden<br />

Familienhelferinnen eine Weihnachtsfeier für alle<br />

von ihr betreuten bedürftigen Familien im UCI-Kino<br />

aus. Nach einem Weihnachtsfilm tranken die<br />

40 Kinder und ihre Eltern Kaffee. Dann überreichte<br />

der Weihnachtsmann den Kindern Geschenke.<br />

Aus finanziellen Gründen konnte die Familienhilfe<br />

seit Jahren nicht mehr zu einer Weihnachtsfeier<br />

einladen.<br />

Das Rote Kreuz dankt allen <strong>Dessau</strong>-Roßlauern,<br />

die für die Familien gespendet haben. Besonders<br />

freuten sich die Familienhelferinnen über mehrere<br />

Pakete mit Weihnachtsplätzchen, die die<br />

<strong>Dessau</strong>er Wirtschaftsjunioren in der Konditorei<br />

Mrosek gebacken und dem DRK für Kinder und<br />

Eltern übergeben haben.<br />

Die Familienhelferinnen des Roten Kreuzes in<br />

<strong>Dessau</strong>-Roßlau begleiten und unterstützen Paare<br />

und Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern<br />

in ihren Erziehungsaufgaben, bei der Bewältigung<br />

von Alltagsproblemen und der Lösung von<br />

Krisen und Konflikten. Oft kämpfen die Familien<br />

mit finanziellen Engpässen. Die Familienhelferinnen<br />

begleiten die Eltern zu Behördenterminen<br />

oder geben ihnen Tipps um finanzielle Probleme<br />

zu lösen. Ziel ist, dass die Familien aus der Situation<br />

gestärkt heraus gehen.

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