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UNSERKliniKum - Städtisches Klinikum Dessau

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16UnserKliniKum<br />

Kulturtipps Kulturtipps UnserKliniKum17<br />

Ehemalige Tänzerin<br />

zeigt ihre Kunst<br />

Dem künstlerischen Leben der ehemaligen Solotänzerin<br />

des <strong>Dessau</strong>er Theaters und international<br />

bekannten Tanzkünstlerin, Ellen Meissner-Kamrath,<br />

ist die derzeitige Sonderausstellung (bis 15.<br />

Februar) im Museum für Stadtgeschichte <strong>Dessau</strong><br />

gewidmet.<br />

Bereits mit acht Jahren erhielt Ellen Meissner<br />

Ballettunterricht. Nach dem Kriegsende vollendete<br />

sie ihre Tanzausbildung und lernte den<br />

Choreographen Wilmo Kamrath kennen, der<br />

seiner Zeit Ballettmeister am Lübecker Theater<br />

war. Als der damalige <strong>Dessau</strong>er Intendant Willy<br />

Bodenstein mit Beginn der Spielzeit 1951/52<br />

Kamrath als Ballettmeister und Solotänzer an<br />

das damalige Landestheater engagierte, folgte<br />

ihm Ellen Meissner zunächst als Gruppentänzerin<br />

nach <strong>Dessau</strong>. In dieser ersten Spielzeit reifte<br />

sie zur Solotänzerin heran und bereits nach<br />

einem Jahr erhielt Ellen Meissner einen Vertrag<br />

als Solotänzerin im Ballettensemble des Landestheaters.<br />

Zusammen mit Wilmo Kamrath blieb<br />

sie in <strong>Dessau</strong> bis zum Jahre 1958, er als Ballettmeister,<br />

Chefchoreograph und ab 1953 als Leiter<br />

der Tanzbühne. Hier schuf er abendfüllende<br />

Tanzprogramme sowie unzählige Choreographien<br />

in Opern- und Operetteninszenierungen und trug<br />

mit seinem Wirken zur überregional beachteten<br />

Bedeutung des <strong>Dessau</strong>er Tanztheaters bei.<br />

Ellen Meissner, die später seine Frau wurde,<br />

tanzte alle großen Rollen in diesen Ballettabenden<br />

und Tanztheaterproduktionen. Ende der<br />

Spielzeit 1957/58 verließen Kamrath/Meissner<br />

das feste Engagement in <strong>Dessau</strong>, um mit eigenen<br />

Kammertanzabenden erfolgreich zu gastieren.<br />

Damit begannen sie ein außergewöhnliches<br />

Experiment, sich aus der Sicherheit eines festen<br />

Engagements in die freie Szene zu begeben. Doch<br />

der Sprung gelang, ohne den hohen Anspruch,<br />

den sich das Künstlerehepaar selbst stellte, aufzugeben:<br />

Tourneen, Film- und Fernsehproduktionen,<br />

Gastspiele in alle Städte der DDR sowie ins<br />

Ausland folgten.<br />

Nachdem sie die Bühne endgültig verlassen hatte,<br />

folgte der Schritt vom Tanz zur Malerei. Dabei<br />

finden die als Tänzerin eingefangenen Impressionen<br />

Eingang in ihre Kunst: Ihre Bilder sind farbig,<br />

harmonisch und ausdrucksstark. Ausstellungen<br />

ihrer Farbkompositionen fanden inzwischen in<br />

Kiel, Lübeck, <strong>Dessau</strong>, Leipzig statt. Seit 1980<br />

beschäftigt sich die Künstlerin mit der persönlichen<br />

Aufzeichnung ihrer Lebensgeschichte. Ellen<br />

Meissner blieb zusammen mit ihrem Mann Wilmo<br />

Kamrath der Stadt <strong>Dessau</strong> auf das Engste verbunden.<br />

Sie lebten bis Wilmo Kamraths Tod im<br />

Jahre 1989 in ihrem schönen Haus mit Blick in<br />

die Muldaue im Meisenweg. 1992 entschloss sie<br />

sich schließlich, in ihre Heimat zurückzugehen<br />

und lebt seither in Timmendorfer Strand.<br />

Moderner Kunst - wie dieser Collage - werden Bilder Alter Meitser gegenüber gestellt. Foto: Galerie<br />

Fokus auf Porträts<br />

sammlung rusch in der gemäldegalerie.<br />

Bereits zum vierten Mal ist die Sammlung SØR<br />

Rusche derzeit zu Gast in der Anhaltischen<br />

Gemäldegalerie. Nachdem in den vergangenen<br />

Jahren die Landschafts- und Genremalerei sowie<br />

Stillleben präsentiert wurden, steht nun die Bildnismalerei<br />

im Mittelpunkt. Zum zweiten Mal wird<br />

das Experiment eines Dialogs Alter Kunst mit<br />

Malerei der Gegenwart gewagt mit insgesamt<br />

etwa 80 Werken. „Blickkontakte“ heißt diese<br />

Ausstellung in der Orangerie des Schlosses Georgium,<br />

die bis zum 23. Januar zu sehen ist.<br />

Die niederländischen Portraits aus der Sammlung<br />

SØR Rusche veranschaulichen die Entwicklung<br />

dieser Bildgattung in fast allen Facetten und<br />

mit Werken von herausragenden Vertretern ihres<br />

Faches. Mit berühmten Protagonisten wie Frans<br />

Hals und Rembrandt kann die Sammlung zwar<br />

nicht aufwarten, doch sind ebenfalls wichtige<br />

Künstler wie Jan Anthonisz van Ravesteyn, Cornelis<br />

van der Voort und Jacob Backer vertreten,<br />

von denen wichtige Impulse für die Portraitmalerei<br />

ausgingen.<br />

Mit der Neuzeit begann sich das Portrait als<br />

eigenständiges Sujet zu etablieren, dessen<br />

vorrangige Funktion in der Standesrepräsentation<br />

bestand. Die Portraitmalerei eignete sich<br />

in einzigartiger Weise zur Veranschaulichung<br />

der gesellschaftlichen Position und zugleich<br />

zur Präsentation von Wertvorstellungen. Individuelle<br />

Charakterisierung und die Schilderung<br />

von Emotionalität sowie eine reale Wiedererkennbarkeit<br />

waren eher sekundär. Die Künstler<br />

der Niederlande haben in ihren meisterlichen<br />

Bildnissen bereits ein Jahrhundert vor der Aufklärung<br />

entscheidend zu einer Verbürgerlichung<br />

des Portraits beigetragen. Bei ihnen begegnet<br />

man nicht mehr nur dem bisher tonangebenden<br />

Adel, sondern emanzipierten niederländischen<br />

Bürgern, deren Anerkennung und Bildwürdigkeit<br />

auf ihrem geschäftlichen und gesellschaftlichen<br />

Erfolg vor dem Hintergrund eines calvinistischen<br />

Selbstbewusstseins beruht.<br />

Der „Blickkontakt“ mit den Portraits der niederländischen<br />

Meister des 17. Jahrhunderts wird in<br />

der Ausstellung um einen lebendigen Kontrast<br />

mit Bildnissen der Gegenwartskunst - wie z. B.<br />

mit Werken von Martin Assig, Stephan Balkenhol,<br />

Beza, Norbert Bisky, George Condo, Marcel Eichner,<br />

Zofia Kulik, James Lloyd - erweitert. Dabei<br />

werden nicht nur die inzwischen erfolgten Veränderungen<br />

der Bildkonzeptionen deutlich. Zum<br />

Erstaunen des Betrachters finden sich auch viele<br />

Berührungspunkte, die aufzeigen, dass das Sujet<br />

nach wie vor aktuell ist. Der Dialog alter und<br />

neuer Bildnisse führt für beide Epochen gleichermaßen<br />

zu einer schärferen Wahrnehmung.<br />

lka Hillger<br />

Kranz und die Serie<br />

sonderausstellung der stiftung bauhaus.<br />

Die Stiftung Bauhaus <strong>Dessau</strong> widmet dem beeindruckenden<br />

Werk des Künstlers, Grafikers und<br />

Experimentalfilmers Kurt Kranz, der von 1930<br />

bis 1932 am <strong>Dessau</strong>er Bauhaus studierte, in den<br />

Wintermonaten eine umfassende Ausstellung<br />

„Kurt Kranz – die Programmierung des Schönen“.<br />

Ein einzigartiges Oeuvre serieller Arbeiten machte<br />

Kranz, der in diesem Jahr einhundert Jahre alt<br />

geworden wäre, zu einem Pionier der generativen<br />

und multiplen Kunst der 60er Jahre. Am Bauhaus<br />

hatte Kranz bei Lehrern wie László Moholy-Nagy,<br />

Josef Albers, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Walter<br />

Peterhans und Joost Schmidt studiert. Ihr experimenteller<br />

Unterricht prägte ihn nachhaltig.<br />

Die Ausstellung im Bauhaus <strong>Dessau</strong> zeigt Arbeiten<br />

aus der Bauhauszeit und darüber hinaus<br />

Ausschnitte aus einem Werk, das Kranz bis zu<br />

seinem Tod im Jahr 1997 kontinuierlich weiterentwickelte.<br />

Wie der Künstler selbst versteht<br />

sich auch die Ausstellungsgestaltung dabei als<br />

Grenzüberschreitung von künstlerischer Produktion,<br />

Grundlagenforschung und Kunstvermittlung.<br />

Die Ausstellungsarchitektur der Schau<br />

im Bauhaus <strong>Dessau</strong> ist selbst als Hommage an<br />

Entwürfe von Kurt Kranz konzipiert. Die Idee basiert<br />

auf einer Perspektivstudie für ein turmhaftes<br />

Display, die er 1931 am Bauhaus im Rahmen<br />

der Reklameklasse bei Joost Schmidt entwarf.<br />

Das Kranz‘sche Konzept wird in die Horizontale<br />

projiziert und weiterentwickelt. Ein winkelförmiges<br />

Grundelement wird fünffach wiederholt<br />

und dabei in Winkel und Höhe kontinuierlich<br />

transformiert. Die entstehenden Kabinette glie-<br />

dern die verschiedenen Werkgruppen nach ihren<br />

generativen Prinzipien. Die grafische Gestaltung<br />

arbeitet wiederum mit Kranz‘schen Farbsystemen<br />

in einer kontinuierlichen Variation. Auch in<br />

der Materialität finden sich Referenzen zu gestalterischen<br />

Konzepten von Kurt Kranz. In den<br />

50er Jahren entwarf er einige Messestände die<br />

er mittels Systemkomponenten aus der Bautechnik<br />

(z. B. Gerüstbau und Betonschalungstechnik)<br />

umsetzte. Diese Entwürfe greift die Ausstellungstechnik<br />

auf. Die Kunstwerke werden ergänzt<br />

durch Installationen, die die Arbeitsmethoden<br />

von Kranz offenlegen und erlebbar machen: Eine<br />

Do-It-Yourself-Rasterportrait-Maschine, ein interaktives<br />

Filmlabor zur Untersuchung der Formreihen,<br />

eine Kurt-Kranz-Bibliothek zur vertiefenden<br />

Recherche und Faltbilder zum Selbstfalten<br />

sollen die „Programmierung des Schönen“ aktiv<br />

nachvollziehbar machen.<br />

Kranz schuf keine Bilder, die auf ein singuläres<br />

Meisterwerk zielten, er dachte stets in Serien,<br />

Formengruppen und Varianten. Ihn interessierte<br />

das endlose Spiel der Veränderung, die Prozesse<br />

der Verwandlung. Der Meister der seriellen und<br />

generativen Kunst war zugleich ein Pionier des<br />

künstlerischen Animationsfilms und Erfinder jenes<br />

Rasterverfahrens, mit dem Künstler wie Roy<br />

Lichtenstein oder Sigmar Polke berühmt werden<br />

sollten. Im Wechselspiel von Kunst und Wissenschaft<br />

experimentierte Kranz mit erstaunlicher<br />

Frische, die bis heute nichts von ihrer Faszination<br />

verloren hat.<br />

lka Hillger<br />

Eines der Faltbilder von Kurt Kranz. Foto: Stiftung Bauhaus<br />

Philharmonie<br />

jetzt auch auf CD<br />

Gerade noch rechtzeitig vor Weihnachten ist<br />

beim Label cpo eine neue CD der Anhaltischen<br />

Philharmonie mit Werken des <strong>Dessau</strong>er Hofkapellmeisters<br />

August Klughardt (1847-1902) erschienen.<br />

Die Aufnahmen des Violinkonzerts mit<br />

der Geigerin Mirjam Tschopp und der 3. Sinfonie<br />

unter der Leitung von Golo Berg entstanden im<br />

März 2009 in Koproduktion mit Deutschlandradio<br />

Kultur. Schon seit einigen Wochen auf dem Markt<br />

ist der Mitschnitt des von Generalmusikdirektor<br />

Antony Hermus dirigierten Sinfoniekonzerts mit<br />

spanisch-lateinamerikanischer Musik vom Juli<br />

2010, der unter dem Titel „España“ auf CD veröffentlicht<br />

wurde. Beide CDs sind ab sofort an<br />

den Theaterkassen zum Preis von jeweils 14 Euro<br />

erhältlich.<br />

Premieren für<br />

das Schauspiel<br />

Die Anhaltische Philharmonie lädt zum Neujahrskonzert<br />

„Einzug der Gladiatoren“ am 1. Januar<br />

um 17 Uhr ins Große Haus ein. Ungewöhnlich und<br />

spannend ist ihr Programm: Da wird die Bühne<br />

zur Manege und das Konzertzimmer zum Zirkuszelt!<br />

Das Publikum erlebt Jongleure, musikalische<br />

Tiere, Ballett, einen Clown und den Weltmeister<br />

im Kunstpfeifen, und als „Zirkuskapelle“<br />

natürlich die Anhaltische Philharmonie unter der<br />

musikalischen Leitung von GMD Antony Hermus.<br />

Das Programm ist noch einmal am 9. Januar um<br />

18.30 Uhr im Großen Haus und am 14. Januar um<br />

19.30 Uhr im Elbe-Werk Roßlau in abgewandelter<br />

Form zu erleben.<br />

Am 2. Januar um 17 Uhr ist auf der Großen Bühne<br />

„Die Stumme von Portici“ als Wiederaufnahme<br />

zu erleben. Mit André Bückers Inszenierung von<br />

Daniel- François-Esprit Aubers Oper kehrte eine<br />

der erfolgreichsten Opern des 19. Jahrhunderts<br />

nach jahrzehntelanger Abwesenheit auf die <strong>Dessau</strong>er<br />

Opernbühne zurück. Die erste Premiere des<br />

neuen Jahres findet mit der russischen Komödie<br />

„Tolles Geld“ am 21. Januar im Schauspiel statt.<br />

Der Film- und Fernsehschauspieler Wolfgang<br />

Maria Bauer setzt das Stück von Aleksandr N.<br />

Ostrowski in Szene.<br />

Am 28. Januar gibt es dann im Alten Theater die<br />

nächste Premiere: Der junge Autor Dirk Laucke<br />

erzählt mit „alter ford escort dunkelblau“ eine<br />

tragische und zugleich komische Geschichte<br />

über drei Männer in einem vergessenen Landstrich,<br />

die sich ihre Träume trotz allem nicht nehmen<br />

lassen. Für seinen Erstling erhielt Laucke<br />

2006 den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker.<br />

Christoph Sommerfeld schließt mit seinem<br />

<strong>Dessau</strong>er Inszenierungsdebüt sein Studium der<br />

Theaterregie an der Hochschule für Schauspielkunst<br />

„Ernst Busch“ Berlin ab.

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