Neues im QuartierNeues imQuartier - MeldungenDas Bezirksamt zieht umZur Zeit ist noch nichts entschieden. Die Verantwortlichenim Bezirksamt warten auf die Entscheidung von Senat undBürgerschaft. Die fällt möglicherweise noch im März. Der neueStandort wäre dann e<strong>in</strong>e Fläche <strong>in</strong> der HafenCity zwischenÜberseeallee, San-Francisco-Straße, der U4-Trasse und demMagdeburger Hafen. Die Abteilungen des Amtes würden dort<strong>in</strong> zwei Gebäuden Platz f<strong>in</strong>den.Landeszentrale für politische Bildung an neuemStandortSeit dem 25. Januar 2010 s<strong>in</strong>d der InformationsladenLandeszentrale für politische Bildung und das Jugend<strong>in</strong>formationszentrum( JIZ) an ihrem neuen Standort geöffnet.Beide haben neue Räumlichkeiten im Dammtorwall 1,20354 Hamburg bezogen. Vorher hatten sie e<strong>in</strong> Ladenlokal <strong>in</strong>der Altstädter Straße genutzt.Die Büros s<strong>in</strong>d nunmehr <strong>in</strong> der Dammtorstraße 14 zu f<strong>in</strong>den.Wie bisher, ist der Infoladen von Montag bis Donnerstag von13.30 – 18.00 Uhr und am Freitag von 13.30 –16.30 Uhrgeöffnet.Die neue Telefonnummer im Informationsladen für JIZ:42823-4801; für LZ: 42823-4802.Das Beratungstelefon der Landeszentrale für politische Bildunghat die Nummer: 428 23 4826.Kommt die Tiefgarage unter dem Burchardplatz?Zur Zeit gibt es laut Auskunft des Bezirksamts Hamburg-Mitte ke<strong>in</strong>e konkreten Planungen. Der Bau e<strong>in</strong>er Tiefgaragekönnte nur zusammen mit der Ausschreibung für den Bus<strong>in</strong>essImprovement District Nikolaiviertel <strong>in</strong>itiiert werden.Friedrich ListMenschen und GeschichtenWohnen im Zentrum desurbanen LebensMieter<strong>in</strong> Ulrike Jenke bleibt dennoch von derGentrifizierung verschont„Ich wohne hier mittendr<strong>in</strong>“, sagt Ulrike Jenke begeistert.Mittendr<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Stadt, im <strong>Kontorhausviertel</strong>, <strong>in</strong> der AltstädterStraße. „Ich gehe vor die Tür und b<strong>in</strong> im Leben.“ DerHauptbahnhof bef<strong>in</strong>det sich nur fünf M<strong>in</strong>uten Fußwegentfernt, die Mönckebergstraße ist e<strong>in</strong>mal um die Ecke, sogarzur Alster geht die 48-jährige Mieter<strong>in</strong> nur wenige M<strong>in</strong>uten.Ulrike Jenke ist e<strong>in</strong>e von rund 600 Mietern im <strong>Kontorhausviertel</strong>.Für sie ist e<strong>in</strong> Traum <strong>in</strong> Erfüllung gegangen. Als K<strong>in</strong>d warProvisionsfreie VermietungGERADLINIG. KLASSISCH. ZEITLOS.BÜROS IM090818_Anz_kontorhausJournal_1.<strong>in</strong>dd 119.08.2009 13:57:04 Uhr
Menschen und GeschichtenDas braucht sie nicht mehr, und Parkplätze s<strong>in</strong>d ohneh<strong>in</strong>Mangelware <strong>in</strong> ihrem Viertel.Trotz der zentralen Lage und der historischen Architekturdes Stadtteils ist Ulrike Jenkes Miete noch e<strong>in</strong>igermaßenerschw<strong>in</strong>glich geblieben. Ihre 67 qm große Drei-Zimmer-Wohnung kostet rund 600 Euro Warmmiete. VomGentrifizierungsdruck aus dem benachbarten St. Georg, wodie Wohnungspreise <strong>in</strong> astronomische Höhen klettern undalteigesessene Bewohner verdrängt werden, ist die Mieter<strong>in</strong> im<strong>Kontorhausviertel</strong> bislang verschont geblieben. Der Vermieter,die Spr<strong>in</strong>kenhof AG gehört schließlich der Stadt Hamburg.Auch der Großstadtlärm bleibt Ulrike Jenke erspart. DieAltstädter Straße ist ruhig und beschaulich. Manchmal sogarzu ruhig. „Es sollte noch belebter werden“, wünscht sich FrauJenke. Dass sich donnerstags der Wochenmarkt etabliert hat,f<strong>in</strong>det sie sehr erfreulich, ebenso die Afterwork-Partys im„Sausalitos“ und die regelmäßigen Lesungen im Quartier. Anjedem letzten Mittwoch im Monat besucht die Ulrike Jenkeauch den Stammtisch der IG <strong>Kontorhausviertel</strong> im Lokal„Laufauf “. So sehr ihr auch die Vorträge der e<strong>in</strong>geladenenReferenten und die lebhaften Diskussionen gefallen, etwasschade f<strong>in</strong>det die Ulrike Jenke, dass sie e<strong>in</strong>zige Anwohner<strong>in</strong> ist,die den Stammtisch besucht. Die anderen s<strong>in</strong>d Geschäftsleuteaus dem Quartier.Wohnt seit 1997 im Quartier: Ulrike Jenke. Foto: Ulrike Jenkedie Rhe<strong>in</strong>länder<strong>in</strong> mit ihren Eltern nach Hamburg gereist undhatte den Hafen besichtigt. Die Elbmetropole wurde ihr großesZiel. Seit 1997 wohnt Ulrike Jenke nun im Stadtzentrum undkann den Hafen, wenn sie will, jeden Tag besuchen. Er liegtnur e<strong>in</strong> paar hundert Meter von ihrer Tür entfernt. Ihre Arbeit<strong>in</strong> Hammerbrook erreicht die kaufmännische Angestellte mite<strong>in</strong>er direkten Busverb<strong>in</strong>dung. Ihr Auto hat sie längst verkauft.Überhaupt, die Nachbarschaft… Ulrike Jenke pflegt zwarguten Kontakt zu e<strong>in</strong>er Nachbar<strong>in</strong> <strong>in</strong> ihrem Haus, doch dieanderen Anwohner s<strong>in</strong>d ihr bislang eher fremd geblieben. DerZusammenhang fehlt. Das wollte Frau Jenke ändern und hattedie Mieter ihres Wohnblockes zu e<strong>in</strong>em Treffen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Kneipenebenan e<strong>in</strong>geladen. „Es gab zwei Treffen, aber das war es dannauch schon.“ Das erwünschte Geme<strong>in</strong>schaftsgefühl blieb aus. Sobleibt das zentrale Wohnen im historischen <strong>Kontorhausviertel</strong>trotz aller urbaner Annehmlichkeiten letztlich auch etwasanonym. Etwas mehr Wir-Gefühl, das wäre es, was sich UlrikeJenke für ihr Viertel wünscht.Ra<strong>in</strong>er KreuzerGestern und heuteZwei Kontorhäuseran der BrandstwieteAlter und Neuer DovenhofDer Dovenhof, errichtet im späten 19. Jahrhundert, warHamburgs erstes Kontorhaus. Er stand dort, wo sich seit 40Jahren das nach heutigen Maßstäben architektonisch wenigansprechende Redaktionsgebäude des Nachrichtenmagaz<strong>in</strong>s„Der Spiegel“ erhebt. Anfang 1884 erwarb der HamburgerGuano-Importeur und Reeder He<strong>in</strong>rich von Ohlendorff,der bereits über ausgedehnten Grundbesitz <strong>in</strong> Volksdorfund Hamm verfügte, für e<strong>in</strong>e Million Mark e<strong>in</strong> 15.000Quadratmeter großes Gelände an der Brandstwiete <strong>in</strong> derHamburger Altstadt. Ohlendorff beauftragte den bekanntenHamburger Architekten Mart<strong>in</strong> Haller, auf dem Grundstücke<strong>in</strong> Gewerbegebäude mit Büro- und Lagerräumen zu errichten.Se<strong>in</strong>en Namen erhielt der am 1. Mai 1886 eröffnete Bau wegense<strong>in</strong>er unmittelbaren Lage am Dovenfleet.Wegweisende architektonische LeistungDas im Stil der französischen Renaissance errichtete Kontorhausverfügte über e<strong>in</strong>en durchgehenden Lichthof und zweimite<strong>in</strong>ander verbundene Höfe im rückwärtigen Teil, über diedie Warenanlieferung erfolgte. Für den Gebäudesockel wählteHaller Bornholmer Granit, für die Fassade Kottaer Sandste<strong>in</strong>. Dadie Speicherstadt noch im Bau und <strong>in</strong> der Innenstadt nur wenigLagerraum vorhanden waren, gab es <strong>in</strong> dem Gebäude neben denBüroräumen und zwei Restaurants auch Lagermöglichkeiten.Der Dovenhof verfügte über alle Voraussetzungen für e<strong>in</strong>enzweckmäßigen und komfortablen Geschäftsbetrieb und wiesfür die damalige Zeit bahnbrechende technische E<strong>in</strong>richtungenauf. Dazu gehörten der erste Paternoster auf dem europäischenKont<strong>in</strong>ent, e<strong>in</strong>e Dampfheizung, elektrische Beleuchtung,Warenaufzüge und elektrische W<strong>in</strong>den. Der Zugang zu den60 e<strong>in</strong>gemieteten Firmen erfolgte über das HaupttreppenhausAusgabe Frühjahr 20107