Sparkasse Schopfheim-Zell - Freie Waldorfschule Schopfheim
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Lobt die Sonne, preist die hohen<br />
Geister, die im Lichte lohen.<br />
Ihre weise Herrlichkeit<br />
weben wir zum Erdenkleid.<br />
Hat der Sonne goldner Bogen den Zenith erklommen,<br />
aus des Wassers Farbenwogen<br />
aus der Erde dunklen Stufen<br />
Johanni 2003<br />
Prisma 41<br />
Schulzeitung der<br />
<strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong> e.V.<br />
seid ihr alle hergerufen<br />
aus der Winde freien Kreisen<br />
Sonne steht am höchsten Thron.<br />
Horchet, horcht dem Weltenton,<br />
der euch eure Wege weist:<br />
aus des Lichtes weiten Gleisen,<br />
lauschend lobt der Sonne Geist!<br />
und so seid ihr mir willkommen!
2 l Johanni 2003<br />
Kleinanzeigen sind in dieser Kleinheit kostenlos<br />
Biete Unterricht für Block- und Querflöte<br />
in <strong>Schopfheim</strong>. Monika Luther<br />
07622-64133<br />
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Assoziatives zur Johannizeit<br />
Wie ist es doch eigentümlich mit dem Johannifest:<br />
Es liegt zu Beginn des Sommers, der deutlich in<br />
dieser Zeit erlebbar ist – an Pflanzenfülle, die noch<br />
immer im Ausdehnen begriffen ist, an Getränktheit<br />
der Luft mit Sonne, mit Wärme, mit Gewitterdräuen<br />
und wohlig warmem Regen, Wachstum mehrend.<br />
Man sagt: Sommeranfang ist der 21. Juni. Warum?<br />
Die Sonne wendet ihren aufsteigenden Weg, es ist<br />
der Sonnenwendtag. Der Bogen, den die Sonne<br />
täglich in das Himmelsblau schreibt, wurde seit<br />
Winter immer größer und höher; am 21. März war es<br />
ein halber Kreis, als sie genau im Osten morgens den<br />
Horizont verließ und genau im Westen ihn abends<br />
wieder berührte; und auch danach wuchs der Bogen<br />
immer weiter hoch dem Zenith entgegen, und mit<br />
ihm wächst die Sonnenherrlichkeit.<br />
Wenn nun zur Sommersonnenwende der Bogen am<br />
prächtigsten ist, wendet die Sonne (ihren Sinn?!),<br />
und ihr Kreis nimmt ab, wird täglich weniger und<br />
kleiner über den Herbst hinweg bis tief in den<br />
Winter hinab.<br />
Und ist es nicht merkwürdig wieso gerade dann,<br />
wenn die Sonne beginnt abzunehmen, der irdische<br />
Sommer erst beginnt? Sonnenwende ist Sommeranfang!<br />
Wie ausgeweitet und unbeschwert die Seele<br />
im Sommer ist, und dennoch weiß man, die Wende<br />
zum Abstieg in die Dunkelheit beginnt gerade jetzt!<br />
Diese naturnahen Feste, Jahreszeiten betonend und<br />
wach machend für den Jahreslauf, sie gibt es wohl<br />
Im Niederfeld 1, D-79590 Binzen<br />
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kann eine Kantele, eine Kinderharfe/Leier<br />
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diatonisch) oder ein 4-saitiges<br />
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frisch zu Ihnen ins Haus<br />
seit es feiernde Menschen gibt, und ihre Herkunft<br />
verliert sich im heidnischen Mythennebel. Dann kam<br />
die große Zeitenwende und der Einzug des Christus<br />
in unsere Erde. Und seitdem werden diese alten<br />
Feste wie durchzogen von christlichem Atem. Zur<br />
Sommersonnenwende feiert man das Johanni-Fest,<br />
man erinnert den Geburtstag von Johannes dem<br />
Täufer.<br />
Und wenn Johannes sagt, auf den Christus deutend:<br />
„Ich muss abnehmen, er aber wird wachsen“, wie<br />
steht das im Bild des Jahreszeitenwechsels? Die<br />
irdische Sonne nimmt ab; Johannes ist derjenige des<br />
Alten (Vorzeitenwendigen), der die ungeheure<br />
Fähigkeit hatte gerade denjenigen zu erkennen, den<br />
er taufen sollte, damit die Christussonne inkarnieren<br />
und zunehmen kann, bis sie dann später im mitternächtlichen<br />
Dunkel erschaubar ist.<br />
Johannes der Täufer, seine Einsicht und seine<br />
Tatkraft, seinen Tag feiern wir zu Johanni.<br />
Und warum nun liegt dieser Tag nicht am 21.<br />
sondern am 24. Juni, einfach drei Tage später?<br />
Wofür stehen drei Tage? Oder spiegelt es<br />
sich mit Weihnachten, wo man auch<br />
am 24. die Heilige Nacht feiert und<br />
nicht am 22.Dezember, dem<br />
Wintersonnenwendetag?<br />
Ja, die Fragen...<br />
F.R.<br />
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3 l Johanni 2003<br />
Impressum<br />
Die Ansprechpartner in der Prisma-Werkstatt sind:<br />
Thomas Gremm-Roloff Tel/Fax 07622 – 5746<br />
Themen aus dem Vorstandsbereich,<br />
Texterfassung, Werbung<br />
E-mail: prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />
Frauke Roloff Tel. 07622 - 5746<br />
Themen-Vorbereitung, Texterfassung, Layout,<br />
Korrektur<br />
E-mail: prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />
Bärbel Peither Tel. 07622 – 6668686<br />
Kindergärten<br />
E-mail: bpeither@gmp-berater.de<br />
Cristof Trzebitzky Tel. 07622 – 672020<br />
Verteiler<br />
E-mail: Trzebitzky@t-online.de<br />
Peter Elsen Tel/Fax 07622 - 668420<br />
für das Lehrerkollegium<br />
E-mail: PtrElsen@aol.com<br />
Anna Villinger (?) 11. Klasse<br />
Moana Menne 6. Klasse<br />
für die Schülerschaft<br />
Druck<br />
Druckerei Rünzi GmbH<br />
Turnstr.3 79650 <strong>Schopfheim</strong><br />
Herausgeber:<br />
<strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong><br />
Schlierbachstr.23<br />
79650 <strong>Schopfheim</strong><br />
Tel. 07622 - 666849-0, Fax –5268<br />
E-Mail: waldorfschuleschopfheim@t-online.de<br />
Internet: www.waldorfschuleschopfheim.de<br />
-10 Frau Kühner<br />
-11 Frau Schaubhut<br />
-12 GF-Zimmer<br />
-13 Hausmeister<br />
-14 Frau Baum<br />
-15 Lehrerzimmer – Vorraum<br />
-16 Lehrerzimmer<br />
-17 Gartenbau<br />
-18 Physik<br />
-19 Küche<br />
In eigener Sache<br />
Nach Ostern trat eine äußerst bedauerliche<br />
Veränderung in unserer Schneiderei<br />
auf: Die professionelle Designerin Ines<br />
Engelhardt konnte den enormen Zeitaufwand<br />
der Modellentwicklung und Konfektionierung<br />
nicht mehr in ihrem eh<br />
schon vollen Alltag unterbringen und<br />
nimmt eine hoffentlich erholsame Nähpause.<br />
Wir danken für ihr Engagement<br />
und für alles, was wir bei ihr in durchgearbeiteten<br />
Nächten lernen durften.<br />
Leider waren die stilvollen Eingaben ihrer<br />
Computernähmaschine partout nicht<br />
übertragbar auf unsere Geräte, angefangen<br />
von der einfachen Stichgröße bis hin<br />
zur komplizierten Zierstichnaht. So<br />
mussten wir Laien aufstöhnend alles auf<br />
ein weniger ausgefeiltes Repertoire<br />
umstellen...doch was lernt man nicht alles<br />
dabei über diverse Nähprogramme!<br />
Kürzlich stieß Moana Menne aus der<br />
6. Klasse zum Schneiderteam. Über ihren<br />
tatkräftigen Arbeitswillen sind wir hoch<br />
erfreut. Das Interview mit Frau Staiger ist<br />
ihr Gesellenstück und schmückt diese<br />
Johanniausgabe.<br />
Falls darin nun neben freudig entdeckten<br />
Kleidermodellen andere vermisst werden,<br />
die man aus den vielfältigen<br />
Klassenfahrten, -projekten, -spielen und<br />
-ereignissen schneidern könnte, so bitten<br />
wir hiermit erneut alle um freimütige<br />
Lieferungen unterschiedlichster Stoffe.<br />
Wir sind eben keine Tuchweberei, sondern<br />
beliefern als weiterverarbeitendes<br />
Gewerbe den internen Bereich der<br />
Öffentlichkeit (siehe Prisma 40). Dabei<br />
wollen wir die Berichte über das <strong>Schopfheim</strong>er<br />
Waldorfschulwirken, die in den<br />
öffentlichen Zeitungen schon präsentiert<br />
sind, nicht noch ein weiteres Mal in unserer<br />
Prismawerkstatt aufpolieren. Wenn<br />
identische oder übernommene Modelle<br />
präsentiert werden, ist ein Stirnrunzeln<br />
im Publikum, welches ja aufmerksam<br />
verschiedene Laufstege im Auge behält,<br />
nicht zu vermeiden. Darüber hinaus sind<br />
die Modelle oft nicht mehr aktuell, denn<br />
die Prismakollektion erscheint vierteljährlich<br />
und ist daher anders konzipiert<br />
als eine Tageszeitung. Und nicht zuletzt<br />
wäre das knappe und teure Prismapapier<br />
zu schade für Wiederholungen, oder?<br />
F.R.<br />
Redaktionsschluss<br />
für Prisma 42<br />
ist der<br />
30. September 2003 (nächstes Schuljahr)<br />
Inhalt<br />
Titel<br />
Kleinanzeigen l 2<br />
In eigener Sache l 3<br />
Impressum l 3<br />
Schule intern<br />
Ein kurzer Blick zurück l 4<br />
Bericht Ges.EA konf. Religionsunterr. l 5<br />
Bericht zur Kooperation - 13. Klasse l 6<br />
Investitionsplan 03/04 l 7<br />
Verläßliche Grundschule l 7<br />
"Lotto für einen guten Zweck" l 7<br />
Aspekte zur finanziellen Situation l 8<br />
Sporthalle Vicemoos l 8<br />
Interview mit Frau Staiger l 9<br />
Grübelgedanken zur Prüfungskultur l 10<br />
Elternmitarbeit l 11<br />
Bericht Ges.EA Vorverl. Mittl. Reife l 12<br />
Portfolio l 12<br />
Fragen der Selbstprüfung für den... l 13<br />
Menschen an unserer Schule<br />
Brigitte Schaubhut l 14<br />
Unbekannt?? l 14<br />
Klassenfotos<br />
9. und 10. Klasse l 16<br />
11. und 12. Klasse l 17<br />
Aus dem Unterricht<br />
Ein Frühlingstag im Schulgarten l 18 + 19<br />
PC und Multimedia l 20 + 21<br />
Mittsommer - Johannispiel l 22<br />
Eurythmieabend der 11. Klasse l 23<br />
Was sagt <strong>Schopfheim</strong> zur Waldorfs... l 23<br />
Modellieren 10. Klasse l 24 + 25<br />
Berichte aus dem Schulleben<br />
Orchesterfreizeit - eine schöne Wo... l 26<br />
Ausflug nach Stuttgart l 26<br />
Landeselternbeiratstreffen l 27<br />
Festgestaltungskreis in Beweg... l 28 + 29<br />
Aus dem Umkreis der Schule<br />
Integrationstagung Bad Boll l 30<br />
Aus den Kindergärten<br />
Hausen l 31<br />
Rätselseite l 32<br />
Bücher<br />
Drachenreiter l 33<br />
Die Geisha l 33<br />
Eine Woche voller Samstage l 33<br />
Mitteilungen, Ankündigungen l 34 + 35<br />
Termine<br />
Redaktionsschluss l 36<br />
Ferienkalender l 36<br />
Wöchentliche Termine l 36<br />
Quartalsübersicht l 36<br />
Leserbriefe<br />
SAAL??!! l 36<br />
Das Prisma sucht<br />
versierte(n), schnelle(n), kompetente(n),<br />
professionelle(n), flexible(n), arbeitswütige(n)<br />
und lustige(n) Photographe(i)n<br />
und digitalen BildbearbeiterIn!
4 l Schule intern 5 l Schule intern<br />
Ein kurzer Blick zurück...<br />
...soll hier gerichtet werden auf die Informationsabende<br />
zur finanziellen Situation<br />
(8.April) , zur Festsaalfrage (29.April)<br />
und auf die Mitgliederversammlung vom<br />
16. Mai. Was verbindet diese Abende?<br />
Äußerlich Verbindendes: Kl. Festsaal<br />
Die Zahl der Anwesenden lag immer bei<br />
ca. 40 bis knapp über 50 Personen incl.<br />
der Menschen, die die Abende gestaltet<br />
haben. Ungefähr ¾ der Anwesenden<br />
waren bei allen drei Abenden da. Frage:<br />
Sagt uns das was? Oder ist das normal?<br />
Inhaltlich Verbindendes: Das Geld<br />
Beim ersten Abend (dem zu den<br />
Finanzen) war es direkt Thema. Die Darstellung<br />
erfolgte auf einer sehr grundsätzlichen<br />
Ebene. Die Einzelaspekte wurden<br />
nicht bis ins Detail vertieft. Aber so war<br />
es ja auch gedacht. Vom Geschäftsführenden<br />
Vorstand wurde Hintergrundwissen<br />
für künftig anstehende Entscheidungen<br />
geliefert. Es wurde den Anwesenden<br />
klar: So wie bisher kann auf Dauer<br />
nicht weitergewirtschaftet werden.<br />
Strukturelle Veränderungen müssen<br />
erfolgen. Es stehen Richtungsentscheidungen<br />
an und eben nicht nur marginale<br />
Verschiebungen!<br />
Beim zweiten Abend ging es um die<br />
Festsaalfrage. Der Blick aufs Geld legte<br />
sich immer wieder wie ein Schleier über<br />
den Blick aufs Inhaltliche. Man hätte sich<br />
mehr Perspektivisches und Innovatives<br />
erhofft, mehr positive Phantasie in die<br />
Zukunft. Es stand ja gar keine Entscheidung<br />
an. Man hätte also durchaus den<br />
Blick einmal frei über die Horizonte des<br />
Wünschenswerten schweifen lassen<br />
können. Um dann eben aus dem heraus<br />
zu einem Richtungsweisenden zu<br />
kommen. Aber das Geld hatte ein leichtes<br />
Spiel, alles schnell – in einem viel zu<br />
frühen Stadium – wieder auf den Boden<br />
der „Tatsachen“ zu ziehen.<br />
Auch am dritten Abend der MV vom 16.<br />
Mai war das Geld dominierender Faktor.<br />
1. Kooperation mit Lörrach gekündigt.<br />
Die Finanzen müssen neu geregelt werden.<br />
(siehe Seite 6)<br />
2. Verlässliche Grundschule: Die<br />
Finanzen werden geregelt. Die Kosten<br />
werden von der ganzen Schulgemeinschaft<br />
getragen. (siehe Seite 7)<br />
3. Mittlere Reife Vorverlegung? Wir<br />
könnten Schüler verlieren. Das würde uns<br />
Geld kosten. (siehe Seite 9/10/11)<br />
4. Geplante Investitionen: Ein teurer<br />
Wunschzettel. Es gibt Zwänge und<br />
Notwendiges, heiß Erwünschtes und<br />
heftig Umstrittenes. (siehe Seite 7)<br />
5. Wir bekommen zur Zeit keine Kredite.<br />
Weder für Investitionen noch zur Finanzierung<br />
der Betriebskosten. Zum Glück<br />
haben wir für die kommende erste Klasse<br />
ca. 50 Anmeldungen und können von<br />
daher sicher mit einer vollen ersten<br />
Klasse rechnen. (Die neue erste Klasse<br />
stellen wir im nächsten Prisma vor!)<br />
6. Sporthalle: Das Geld von den<br />
Versicherungen fließt jetzt wohl. (siehe<br />
Seite 8/9)<br />
7. Religionsunterricht: Die Kirche will<br />
Geld für den Religionsunterricht. Sollen<br />
wir das zahlen? Wenn ja, dann wäre<br />
damit noch nicht garantiert, dass uns die<br />
Kirchen auch tatsächlich Religionslehrer<br />
schickten. (siehe Seite 5)<br />
Geld – Geld – Geld regiert, so scheint’s,<br />
auch unsere Welt. Wir sollten uns mehr<br />
um die Inhalte kümmern. Möglichst nicht<br />
nur im stillen Kämmerlein. Die Inhalte<br />
Anzeige<br />
müssen immer wieder rückgekoppelt<br />
werden mit der Schulgemeinschaft, bzw.<br />
mit den Menschen, die ganz individuell<br />
ihr Engagement hier einbringen.<br />
Und es sei hier nochmals ausdrücklich<br />
betont: In der konkreten Planungs- und<br />
Umsetzungsphase müssen die finanziellen<br />
Rahmenbedingungen und Möglichkeiten<br />
bewusst mit einbezogen werden.<br />
Sonst fährt man auch das schönste<br />
Projekt über kurz oder lang „an die<br />
Wand“.<br />
Thomas Gremm-Roloff (26.05.03)<br />
DAS IDEALE OUTFIT FÜR<br />
EINEN BANKBESUCH:<br />
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<strong>Sparkasse</strong> <strong>Schopfheim</strong>-<strong>Zell</strong><br />
Bericht vom Gesamtelternabend zum konfessionellen Religionsunterricht am 27.5.<br />
Daten: 84 Kinder besuchen den evangelischen,<br />
32 den katholischen, (104 den<br />
freichristlichen) und 58 den christengemeinschaftlichen<br />
Religionsunterricht.<br />
Schriftlich eingeladen waren alle Eltern,<br />
deren Kinder den konfessionellen Religionsunterricht<br />
besuchen. Außerdem war<br />
der Abend auf der MV vom 16. Mai<br />
angekündigt worden. Anwesend waren<br />
29 Menschen. Davon waren 10 als<br />
Vorstands-, Kollegiums- oder Geschäftsführungsmitglieder<br />
mit dem Thema<br />
befasst.<br />
Es wurde von Herrn Hölzer und Herrn<br />
Sevecke dargestellt, dass schon in der<br />
ersten <strong>Waldorfschule</strong> auf Wunsch aus<br />
der Elternschaft die Räumlichkeiten für<br />
den konfessionellen Religionsunterricht<br />
(evangelisch, katholisch, Christengemeinschaft)<br />
kostenlos zur Verfügung gestellt<br />
wurde. Als „Sammelbecken“ für die<br />
Kinder aus atheistischen, kommunistischen<br />
oder konfessionell nicht gebundenen<br />
Elternhäusern wurde der freichristliche<br />
Religionsunterricht eingerichtet;<br />
schließlich müssen alle Kinder mit Unterricht<br />
versorgt werden. Es besteht eine<br />
Unterrichtsverpflichtung. So wird das<br />
derzeit auch an unserer Schule<br />
gehandhabt.<br />
Der konfessionelle Unterricht wurde von<br />
den Kirchen bisher ohne eine Bezahlung<br />
in den von uns kostenlos zur Verfügung<br />
gestellten Räumen gegeben. Der freichristliche<br />
Unterricht wird, da die Beschulung<br />
aller Schüler sichergestellt sein<br />
muss, von der <strong>Waldorfschule</strong> finanziert.<br />
Es wurde vielstimmig konstatiert, dass<br />
die kollegiale Zusammenarbeit zwischen<br />
den Religionslehrern über die Jahre sehr<br />
positiv war, und von Elternseite wurde<br />
eine breite Zufriedenheit mit dem bisherigen<br />
konfessionellen Religionsunterricht<br />
geäußert.<br />
Nun hat sich durch die Forderung der<br />
katholischen und der evangelischen<br />
Kirche nach einer Bezahlung für den<br />
Religionsunterricht die Situation geändert.<br />
Gefordert wird ein anfänglicher<br />
Kostensatz von 5 Euro pro Monat/Kind.<br />
Die Neufestsetzung in 2 Jahren wurde<br />
schon angekündigt. D.h. die 5 Euro sind<br />
erst mal ein kosmetischer Einstiegspreis<br />
um überhaupt in ein Vertragsverhältnis zu<br />
kommen.<br />
Es wurde in der lebhaften Diskussion<br />
deutlich, dass die Gehälter der Religionslehrer<br />
an Staatsschulen zu 1/3 vom Staat<br />
und zu 2/3 von der Kirche finanziert werden.<br />
Dieser Modus resultiert aus einem<br />
Vertrag aus dem 16. Jahrhundert, als der<br />
Staat in großem Umfang kirchliche<br />
Ländereien übernommen hat und auf<br />
diese Art nun quasi bis heute seine<br />
Schulden abbezahlt.Würde die <strong>Waldorfschule</strong><br />
sich auf eine vertraglich vereinbarte<br />
Zahlung für den konfessionellen<br />
Religionsunterricht einlassen, hätte dies<br />
eine völlig andere Qualität. Wir haben<br />
von den Kirchen schließlich keine<br />
Grundstücke erhalten.<br />
Frau Gudmundson initiierte ein Stimmungsbild<br />
und stellte zwei Fragen zur<br />
„Abstimmung“ :<br />
1.„Wollen wir an der <strong>Waldorfschule</strong><br />
konfessionellen Religionsunterricht?“<br />
Es gab hierfür 17 zustimmende Voten.<br />
2. „Wollen wir -als <strong>Waldorfschule</strong>- mit<br />
der katholischen und der evangelischen<br />
Kirche in ein Vertragsverhältnis kommen<br />
und für den Religionsunterricht bezahlen?“<br />
Dies wurde von den meisten<br />
Anwesenden abgelehnt, auch von den<br />
meisten Eltern, die ihre Kinder dort im<br />
Unterricht haben. Es gab nur 7 Ja-Stimmen.<br />
Einige Eltern haben auch schon ihre<br />
Kirchen wegen der Angelegenheit direkt<br />
angeschrieben ohne jemals eine Antwort<br />
zu erhalten. Herr Klinger berichtete von<br />
einem persönlichen Gespräch mit einem<br />
Kirchenvertreter, in dem er als Vertreter<br />
einer „Sektenschule“ tituliert wurde.<br />
Andere Eltern berichteten von ähnlichen<br />
Erfahrungen, obwohl doch „der christliche<br />
Gedanke die <strong>Waldorfschule</strong> von<br />
A-Z durchzieht“ - so die Wortmeldung<br />
einer evangelischen Mutter.<br />
Aber selbst wenn wir uns entgegen<br />
unserer eigentlichen Überzeugung zu<br />
einem Vertragsabschluß mit den Kirchen<br />
bereit finden würden, so ist es doch schon<br />
Anzeige<br />
jetzt klar, dass es im nächsten Jahr keinen<br />
konfessionellen Religionsunterricht geben<br />
wird. Die beiden großen Kirchen<br />
haben ihre Mitarbeiter bereits definitiv<br />
für das nächste Schuljahr abgezogen und<br />
an andere Schulen versetzt. Es gibt<br />
insgesamt viel zu wenige Religionslehrer,<br />
und auch an staatlichen Schulen wird oft<br />
kein Religionsunterricht gegeben. Von<br />
Eltern wurde die Möglichkeit ins Gespräch<br />
gebracht, evtl. einen Religionsunterricht<br />
außerhalb der Schule auf<br />
privater Basis zu organisieren wie dies<br />
z.B. von der Altkatholischen Gemeinde<br />
durchgeführt wird. Der Religionsunterricht<br />
der Christengemeinschaft wird übrigens<br />
allein von der örtlichen Gemeinde<br />
finanziert und von dort sind auch keine<br />
Forderungen nach Bezahlung gekommen.<br />
Die Fragen, die aber viel realer sind,<br />
lauten: Was soll im nächsten Schuljahr<br />
mit dem Religionsunterricht geschehen,<br />
bzw. soll an seiner Stelle ein „Ethikunterricht“<br />
gegeben werde? Wie soll<br />
dieser Unterricht inhaltlich gestaltet<br />
werden? Hierüber wurde gegen Ende des<br />
Abends noch gesprochen. Herr Kern und<br />
Herr Hölzer nehmen den Auftrag zur Bearbeitung<br />
dieser Fragen mit ins Kollegium.<br />
Herr Strehlke, der evangelische Religionslehrer,<br />
sieht die jetzige Situation<br />
auch als Chance für die <strong>Waldorfschule</strong>,<br />
um völlig neue Wege zu gehen. Er findet<br />
„es war ein unglaublicher Luxus, dass<br />
wir hier in den letzten 20 Jahren vier<br />
Angebote parallel hatten.“<br />
Die ganze Angelegenheit wird auf der<br />
Mitgliederversammlung am 18. Juli<br />
nochmals Thema sein.<br />
Thomas Gremm-Roloff
6 l Schule intern<br />
Rückblick auf die Kooperation Lörrach, Dachsberg, <strong>Schopfheim</strong> - Abitur 2002/03 Nicht nur ein Wunschzettel - Investitionsplan 03/04 Verlässliche Grundschule<br />
Im vergangenen Jahr wurde das Wagnis<br />
eingegangen, 39 Schüler aus 9 verschiedenen<br />
Schulen in eine 13. Klasse für<br />
das jetzige Schuljahr aufzunehmen mit<br />
dem Ziel, sie erfolgreich zum Abitur zu<br />
führen. Die Mehrzahl der Schüler kam<br />
aus den kooperierenden Schulen Lörrach<br />
(12) und <strong>Schopfheim</strong> (18) und aus<br />
Dachsberg (1). Die übrigen hatten sich<br />
aus anderen Schulen der Umgebung gemeldet.<br />
Dass es zu dieser erstaunlich stattlichen<br />
Anzahl von Schülern kam, hatte<br />
seinen Grund vor allem darin, dass die<br />
<strong>Schopfheim</strong>er <strong>Waldorfschule</strong> bei der<br />
Gründung der <strong>Waldorfschule</strong> Lörrach<br />
sich zu einer Patenschaft verpflichtete,<br />
die u. a. auch beinhaltete, die Lörracher<br />
Schule von ihrer „Geburt“ bis hin zum<br />
Abitur unterstützend zu begleiten.<br />
Seit nunmehr etwa zwei Jahren finden im<br />
8-wöchigen Rhythmus Kooperationstreffen<br />
mit jeweils 3-5 Kollegen der Schulen<br />
Lörrach-Dachsberg-<strong>Schopfheim</strong> statt.<br />
Im Oktober 2001 wurde von Vertretern<br />
und Vorständen aller drei Schulen ein<br />
Kooperationsvertrag unterzeichnet, zunächst<br />
befristet auf zwei Jahre.<br />
Im Frühjahr 2002, als konkreter und genauer<br />
abschätzbar wurde, welche Arbeit<br />
und welch ein zeitlicher Aufwand damit<br />
verbunden sein würde, die Kooperation<br />
zu einem guten Erfolg zu führen, wurde<br />
Herr Frielingsdorf gefunden und mit dem<br />
Amt des Abiturkoordinators und Studienleiters<br />
betraut.<br />
Sein Verdienst war es insbesondere, dass<br />
es ihm gelang, 39 Schüler zu finden und<br />
auszuwählen, Vorbereitungskurse zu<br />
initiieren, um allen eine Erfolg versprechende<br />
Ausgangssituation zu ermöglichen.<br />
In Vorbereitungs- und Kennenlerntreffen<br />
am Ende des letzten Schuljahres war es<br />
seinem Bemühen und der Zusammenarbeit<br />
der Fachkollegien der kooperierenden<br />
Schulen zu verdanken, dass alle 39<br />
Schüler ausreichend informiert und notwendige<br />
Schritte eingeleitet waren,<br />
um leistungsmäßige Lücken zu schließen;<br />
vor allem wurde auch ein erster Schritt<br />
für ein soziales aufeinander Zugehen<br />
getan.<br />
Nicht zuletzt war Herr Frielingsdorf auch<br />
bereit und in der Lage, mit seinen Fächer-<br />
angeboten Gemeinschaftskunde, GK<br />
Geschichte und Deutsch LK die vollständige<br />
Versorgung der Schüler mit qualifiziertem<br />
Unterricht mit zu gewährleisten.<br />
Die Kündigung des Kooperationsvertrages<br />
zum Ende des Schuljahres 2003/2004<br />
drückt - trotz großer Lasten, die in diesem<br />
Jahr die <strong>Schopfheim</strong>er Schule trägt -<br />
die Bereitschaft seitens der <strong>Schopfheim</strong>er<br />
Schule zur weiteren Kooperation unter<br />
neuen Bedingungen aus. Mit dieser<br />
Kündigung tritt auch die Patenschaft zwischen<br />
Lörrach und <strong>Schopfheim</strong> in ein<br />
freieres Verhältnis.<br />
Was die Kooperation und die 39 Abiturienten<br />
betrifft, kann folgendes Fazit<br />
gezogen werden: Eine gute Integration<br />
gelang insofern, als ein vernünftiges Lernen<br />
stattfinden konnte mit voraussichtlich<br />
erfreulichen Lernerfolgen.<br />
Eine fruchtbare Zusammenarbeit mit den<br />
Kollegen der anderen Schulen ist bezüglich<br />
der Oberstufenaufgaben und -fragen<br />
gewachsen.<br />
für die Kooperationgruppe:<br />
Hermann Nübling, Oberstufenlehrer<br />
7 l Schule intern<br />
Auf der Mitgliederversammlung am 16.<br />
Mai wurde von Herrn Kühnel im Namen<br />
des Baugremiums eine Liste von gewünschten,<br />
von geplanten und von zwingend<br />
notwendigen Investitionen in das<br />
bestehende Schulgebäude vorgestellt.<br />
Insgesamt geht es um eine Investitionssumme<br />
von ca. 50.000,- Euro im<br />
kommenden Schuljahr. Diese Investitionen<br />
sollen kreditfinanziert werden. Ob<br />
wir überhaupt von den Banken einen<br />
Kredit erhalten, ist allerdings sehr fraglich<br />
und davon abhängig, wie es uns<br />
gelingt die finanzielle Struktur der Schule<br />
zum Positiven zu wenden.<br />
Ganz oben auf der Liste steht der zusätzliche<br />
Fluchtweg für den Kleinen Festsaal.<br />
Änderungen in der Versammlungsstättenverordnung<br />
und damit verbundene Auflagen<br />
der Feuerwehr machen diese<br />
Maßnahme unumgänglich. Es wird eine<br />
Verbindung zur vorhandenen Aussentreppe<br />
hergestellt. Kosten: 14.000,- Euro.<br />
Zur Absicherung des Schulgeländes<br />
(nach Süden, B 317) wird ein fester Zaun<br />
errichtet. Dieser wird nach der Fertigstellung<br />
der Vicemooshalle mit der<br />
gleichartigen Einzäunung der Halle verbunden.<br />
Durch die Errichtung des Zaunes<br />
wird die Miete für den jetzt vorhandenen<br />
Bauzaun eingespart. Kosten des festen<br />
Zaunes: ca. 5.800,- Euro.<br />
Zur Erleichterung der Putzarbeiten soll<br />
eine Kehr/Saugmaschine angeschafft<br />
werden für 2.800,- Euro.<br />
„Lotto für einen guten Zweck“<br />
Im Gespräch mit Freunden über den<br />
„Festsaalbau“ an der FWS wurde wie aus<br />
heiterem Himmel kommend eine Idee<br />
geboren, dessen Gedankenspiel etwas<br />
Verlockendes in sich trägt: „Wie wäre es,<br />
wenn für jedes Schulkind 50 Cent/Monat<br />
zusätzlich als "Lottobeitrag" von den<br />
Eltern aufgebracht würde?“ Bei ca. 400<br />
Schülern würde so ein monatlicher<br />
„Lotteriebeitrag“ von 200,- Euro zusammenkommen.<br />
Eine nicht gerade kleine<br />
Summe könnte so wöchentlich zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Wie gut sich die „Gewinnchancen“ bei<br />
solch einem Einsatz darstellen würden,<br />
entzog sich den mathematischen Kenntnissen<br />
der Gesprächsrunde, wäre aber<br />
sicherlich eine interessante Aufgabe für<br />
Da der Kleine Festsaal derzeit die einzige<br />
Versammlungsmöglichkeit ist und auch<br />
verstärkt für Unterricht und Präsentationen<br />
genutzt wird, hat er bei Investitionen<br />
eine gewisse Priorität. Um die Arbeitsmöglichkeiten<br />
zu verbessern, sind eine<br />
elektrisch gesteuerte Lüftung (ca. 4.500,-<br />
Euro) und ein kleiner Materialraum<br />
gewünscht.<br />
Zum Schluss kam wieder ein Dauergast<br />
auf dem Investitionswunschzettel zu<br />
Ehren. Der Austausch unserer altgedienten,<br />
provisorischen (??) Treppengeländerholzverkleidung<br />
gegen eine neue aus<br />
Plexiglas. Kostenpunkt: 22.000,- Euro.<br />
Bei diesem Punkt gab es, wie auch schon<br />
in den Vorjahren, aus den unterschiedlichsten<br />
Gründen heftigen Wiederspruch.<br />
Auch der Versuch, diese Investition aus<br />
Sicherheitsgründen als Notwendigkeit<br />
darzustellen, wird dem Plexiglas nicht<br />
zum Durchbruch verhelfen. Denn: Für<br />
die Sicherheit der vorhandenen Konstruktion<br />
sorgt mit großer Gewissenhaftigkeit<br />
unsere Hausmeisterei! Wenn man darüber<br />
hinaus ästhetisch etwas tun will, könnten<br />
ja die vorhandenen Holzplatten mal<br />
abgeschliffen und neu Oberflächenbehandelt<br />
werden. Evtl. defekte Platten können<br />
bei der Gelegenheit ausgetauscht werden.<br />
So was kann in Eigenarbeit gemacht<br />
werden, z.B. als Ferienprojekt für Eltern<br />
und Schüler unter Anleitung eines<br />
engagierten Werklehrers. Die Kosten:<br />
Nur Material, also ein paar hundert Euro.<br />
Entschieden wird auf der MV am 18.<br />
Juli.<br />
Thomas Gremm-Roloff<br />
den Mathematikunterricht in der Oberstufe.<br />
In einem war man sich aber einig: Über<br />
einen Zeitraum von 10 Jahren dürfte die<br />
Gewinnchance so schlecht nicht sein, um<br />
mit etwas Fortune vielleicht sogar die<br />
„Startmittel“ für einen Festsaal zusammen<br />
zu bekommen.<br />
Die Chance dürfte auch größer sein als<br />
einen arabischen Scheich oder mehrere<br />
Gönner zu finden, die die Mittel für ein<br />
so wichtiges Projekt mit dem Charakter<br />
langfristiger pädagogischer Qualitätssicherung<br />
zur Verfügung stellen würden.<br />
Anonymus<br />
(Verfasser ist der Redaktion bekannt)<br />
Das Projekt „verlässliche Grundschule“<br />
hat die gut 2-jährige Testphase erfolgreich<br />
bestanden. Dies berichtete die verantwortliche<br />
Lehrerin Frau Reichert auf<br />
der Mitgliederversammlung am 16. Mai.<br />
Für die Grundschulkinder der Klassen<br />
1 - 4 ist die Betreuung bis kurz nach 13<br />
Uhr sichergestellt. In direkter Nachbarschaft<br />
zu ihren Klassenzimmern befindet<br />
sich der „Hortraum“. Hier können sie<br />
nach Unterrichtsende die Zeit bis zur<br />
Abfahrt ihres Busses, bis zum Abholen<br />
oder bis die Eltern von der Arbeit<br />
zuhause sind, verbringen. Die Einrichtung<br />
ist bei den Kindern sehr beliebt.<br />
Aber auch für viele Eltern, besonders für<br />
alleinerziehende oder berufstätige Mütter<br />
ist die „verlässliche Grundschule“ eine<br />
nicht wegzudenkende Hilfe. Und so<br />
bedankten sich anwesende Eltern ausdrücklich<br />
bei Frau Reichert für ihre<br />
hervorragende Arbeit und ihr Engagement.<br />
Nach Frau Reicherts positivem Bericht<br />
beschloss die Mitgliederversammlung die<br />
Betreuung im Rahmen der „verlässlichen<br />
Grundschule“ als festen Bestandteil des<br />
Angebots der <strong>Schopfheim</strong>er <strong>Waldorfschule</strong><br />
zu verankern. Die auf Basis eines<br />
alten MV–Beschlusses erarbeitete<br />
Beschlußvorlage, die nach Abzug der<br />
staatlichen Zuschüsse noch ungedeckten<br />
Restkosten als Pauschale je Kind in den<br />
Klassen 1-4 zu erheben, wurde nach<br />
lebhafter Diskussion abgelehnt. Die Konsequenz<br />
ist, dass diese Kosten von der<br />
ganzen Schulgemeinschaft solidarisch<br />
aus dem allgemeinen Budget der Schule<br />
getragen werden müssen.<br />
Thomas Gremm-Roloff
8 l Schule intern 9 l Schule intern<br />
<strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong>: Aspekte zur finanziellen Situation<br />
Warum haben wir so „große“ Klassen?<br />
Gleich vorweg gesagt: Es geht hier nicht<br />
um ein Pro oder Contra unter pädagogischen<br />
Gesichtspunkten. Eine inhaltliche<br />
Auseinandersetzung mit der Thematik ist<br />
sinnvoll und notwendig. Vielleicht fühlt<br />
sich ja der Eine oder die Andere dazu<br />
aufgerufen, hierzu etwas im nächsten<br />
Prisma zu schreiben! Der Platz, auch als<br />
Forum für kontroverse Beiträge, ist<br />
immer vorhanden!<br />
Der ganze Finanzbereich unserer Schule<br />
ist eingebunden in ein Netz äußerer<br />
(gesetzliche Vorgaben u. Richtlinien) und<br />
selbstgeschaffener (Gebäude, Arbeitsverträge<br />
usw.) Zwänge und Verpflichtungen.<br />
Unser Budget ist dadurch im Prinzip<br />
fast vorgegeben und in vielen Bereichen<br />
kaum beeinflußbar - zumindest nicht<br />
kurzfristig.<br />
Dem relevantesten Posten auf der Ausgabenseite,<br />
den Personalkosten, steht auf<br />
der Einnahmenseite als bedeutendster, im<br />
Prinzip als einziger spürbar wirksamer<br />
Faktor die Schülerzahl gegenüber. Die<br />
Zuschüsse des Oberschulamtes werden je<br />
Kind bezahlt. Für die Klassen 1 - 4 waren<br />
das im letzten Geschäftsjahr je Kind<br />
1.974,- Euro jährlich. Für Kinder der<br />
Klassen 5 - 12 betrug der jährliche Zuschuss<br />
3.883 ,- Euro und für die Schüler<br />
der 13. Klasse 4.018,- Euro. Zusätzlich<br />
ergab sich je Kind ein durchschnittlicher<br />
Elternbeitrag von 1.380,- Euro jährlich.<br />
(Der individuelle Beitrag kann natürlich<br />
durchaus davon abweichen. Ein Blick in<br />
die Beitragstabelle zeigt die soziale Staffelung<br />
nach Einkommen und Kinderzahl.)<br />
Logischerweise ist also die Kalkulationsgrundlage<br />
die Zahl der unterrichteten<br />
Kinder. Schon lange gilt an unserer<br />
Schule der Beschluss, in die Klassen 1-12<br />
je 36 Kinder aufzunehmen (diese große<br />
Zahl relativiert sich durch die Halbierung<br />
oder Drittelung der Klassen für viele<br />
Fachunterrichte). Das ist die finanzielle<br />
Grundlage aller Planungen was Deputate<br />
und Infrastrukturinvestitionen anbelangt.<br />
Das Erreichen der nötigen Anzahl von<br />
Anmeldungen (für das kommende Schuljahr<br />
lagen 53 Anmeldungen vor) ist ein<br />
Zielpunkt der Anstrengungen, die in<br />
Informationsveranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit<br />
investiert werden<br />
(Prisma 40 S. 6+7).<br />
Zu der sich aus dem 36er Schlüssel ergebenden<br />
Schülerzahl von 432 fehlten uns<br />
im letzten Jahr 25 SchülerInnen. Überschlägig<br />
gerechnet bedeutet das: Es<br />
fehlten uns ca. 115.000,- Euro in der<br />
Kasse. Das hat natürlich Auswirkungen<br />
auf unsere finanzielle Situation (Prisma<br />
40, S. 4+5). Wären die Klassen voll, so<br />
hätten wir gut die Hälfte der Abschreibungen<br />
verdient, was uns zu mehr<br />
Handlungsfreiheit verhelfen würde.<br />
Mit ein paar Beispielen soll nun der<br />
größte Ausgaben- mit dem größten Einnahmenposten<br />
verbunden werden:<br />
Die Personalkosten letztes Jahr betrugen<br />
incl. Verwaltungs-, Küchen- und Hausmeisterei-MitarbeiterInnen<br />
1.746.882,-<br />
Euro. Auf die damals vorhandenen 33,5<br />
vollen pädagogischen Deputate umgerechnet<br />
bedeutet dies einen Aufwand von<br />
ca. 52.145,- Euro je Deputat.<br />
Die 25 fehlenden Schüler würden mehr<br />
als 2 Deputate finanzieren - oder einmal<br />
andersrum betrachtet: Würden wir in die<br />
kommende 1. Klasse z.B. 15 Schüler<br />
weniger aufnehmen als veranschlagt, so<br />
wäre dadurch ca. ein Deputat nicht mehr<br />
Anzeige<br />
zu finanzieren. Fragen: Wer geht dann?<br />
Oder kürzt man die Gehälter? Werden<br />
die Elternbeiträge erhöht? Oder .....???<br />
Eine Veränderung der Schülerzahl hat<br />
immer Einfluss auf die Kostensituation.<br />
Wenn wir z.B. kleinere Klassen mit<br />
durchschnittlich 25 bis 28 Schülern über<br />
alle Klassenstufen einrichten wollten,<br />
würde uns die sich daraus ergebende<br />
Einnahmeminderung zwingen, die Personalausgaben<br />
um ca. 30 Prozent zu reduzieren<br />
oder aber die Elternbeiträge um ca.<br />
120 Prozent zu erhöhen. Das sind die<br />
beiden Extreme. Die Wirklichkeit läge<br />
irgendwo dazwischen. Was würde so eine<br />
Umstellung ganz konkret für den<br />
Einzelnen bedeuten???<br />
Eine so gravierende Veränderung könnte,<br />
wenn sie angestrebt würde, nur peu a peu<br />
und gut vorbereitet durchgeführt werden.<br />
Die Pädagogik soll nicht einem ökonomischen<br />
Zwang unterworfen werden aber<br />
wo pädagogisch begründete Entscheidungen<br />
finanzielle Folgen haben müssen<br />
diese auch bewußt angeschaut und in<br />
ihren Konsequenzen angenommen<br />
werden.<br />
Andere, in dieser Größenordnung wirklich<br />
relevante Einnahmequellen hat die<br />
Schule nicht. Die Möglichkeit einer mehr<br />
als marginalen Finanzierung z.B. durch<br />
Spendengelder anzunehmen ist in der<br />
derzeitigen Wirtschaftslage illusorisch.<br />
Das Gleiche gilt wohl auch für die Hoffnung<br />
auf eine spürbare Verbesserung bei<br />
den staatlichen Zuschüssen.<br />
Thomas Gremm-Roloff<br />
Sporthalle Vicemoos<br />
Der Wiederaufbau der Sporthalle Vicemoos<br />
hat Anfang Juni mit vorbereitenden<br />
Arbeiten am Fundament begonnen. Die<br />
feierliche Grundsteinlegung erfolgt am<br />
Mittwoch den 25. Juni 19 Uhr.<br />
Nachdem für einen großen Teil der Arbeiten<br />
die Ausschreibungen beendet<br />
waren, konnte anhand der real vorliegenden<br />
Zahlen festgestellt werden, dass die<br />
für den Wiederaufbau aus der Versicherungssumme<br />
zur Verfügung stehenden<br />
3,3 Mio Euro ausreichen werden. Die<br />
Vicemooshalle wird als eine reine<br />
3-Felder-Turnhalle wiederaufgebaut.<br />
Fortsetzung auf folgender Seite<br />
Die Gebäudeform wird im Vergleich zur<br />
Vorgängerhalle, auch aus Kostengründen,<br />
vereinfacht. Dafür wurde die Aufmerksamkeit<br />
besonders auf die „inneren<br />
Qualitäten“ gerichtet und dadurch die<br />
Unterrichtsmöglichkeiten verbessert.<br />
Dies ist nicht zuletzt der regelmäßigen<br />
Mitarbeit im Bauausschuß durch die<br />
Lehrer Bambusch und Rauter (beide aus<br />
der Gewerbeschule) sowie Kern (FWS)<br />
zu verdanken. Zur Zeit werden nochmals,<br />
in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer<br />
Institut, Details der Hallenakustik gestaltet.<br />
Die neue Halle wird zum Ende des nächsten<br />
Schuljahres fertiggestellt sein. Bis<br />
dahin werden wir im Prisma weiter über<br />
den Stand der Dinge informieren und<br />
evtl. mal das eine oder andere Detail<br />
vorstellen.<br />
Die genaue Entschädigungssumme für<br />
den reinen Waldorf-Teil der alten Halle<br />
stand bei Redaktionsschluß (17. Juni)<br />
noch nicht fest. Es wurde aber zwischen<br />
der Eigentümergemeinschaft (Stadt<br />
<strong>Schopfheim</strong>, Landkreis Lörrach und <strong>Freie</strong><br />
<strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong>) und der SV-<br />
Nordansicht der neuen Sporthalle Vicemoos, Zeichnung Architekturbüro Karcher und Partner<br />
Interview mit der Architektin der neuen Vicemoos-Sporthalle<br />
Am 13.6.02 brannte die Vicemoos Halle gnadenlos ab. Außerdem hat es den Hort und den PC-Raum der <strong>Waldorfschule</strong> getroffen. Den<br />
momentanen Ersatz stellt eine Traglufthalle dar, gebaut auf dem Sportplatz des THG. Doch auf eine neue Halle ist nicht zu<br />
verzichten. Um Genaueres zu erfahren, machte ich ein Interview mit Frau Margarete Staiger, freie Architektin aus <strong>Schopfheim</strong>.<br />
M.M.: Hallo Frau Staiger. Also, was wird<br />
anders sein und was wird unverändert<br />
bleiben? Was ist Ihre Vorstellung?<br />
Frau Staiger: Was anders sein wird, ist<br />
das Dach der Halle und das gesamte<br />
Nebengebäude mit den Umkleiden und<br />
den Duschen. Der Eingang für die Schüler<br />
des Gymnasiums und der Berufsschüler<br />
wird etwas verlagert.<br />
M.M.: Haben Sie sich denn schon inspirieren<br />
lassen? Wenn ja, wo?<br />
Frau Staiger: Es geht hier ja nicht um<br />
Inspiration, sondern um eine solide Umsetzung<br />
von Zuordnungen von Räumen.<br />
Im übrigen sind verschiedene Turnhallen<br />
besichtigt worden. Jede Turnhalle bietet<br />
verschiedene gelungene Details und regt<br />
natürlich zum Überdenken des eigenen<br />
Entwurfes an.<br />
M.M.: Haben Sie denn schon mit den<br />
Plänen begonnen?<br />
Frau Staiger: Die Pläne sind bereits<br />
fertig. Nun beschäftigen wir uns mit der<br />
Ausführung, das heißt, es werden unterschiedliche<br />
Materialien ausgewählt, wie<br />
soll zum Beispiel die Dusche aussehen,<br />
wie soll der Boden beschaffen sein oder<br />
wo kommt welche Kletterstange hin.<br />
M.M.: Werden neue Sportgeräte eingebaut,<br />
und wird es manche nicht mehr geben?<br />
Frau Staiger: Im Hallenteil 3 gibt es eine<br />
tolle Kletterwand für die Free Climbing<br />
AG des Gymnasiums. Diese Kletterwand<br />
steht nach Absprache für alle Schüler zur<br />
Verfügung. Im Hallenteil 1 wird es ein<br />
sogenanntes Multi-Center geben, das ist<br />
ein Gerät, wo eine Schaukel, eine Rutsche<br />
und eine Leiter eingehängt werden<br />
können, zum Beispiel fürs Spielturnen.<br />
M.M.: Was wird aus dem ebenfalls verbrannten<br />
Zwischenteil werden?<br />
Frau Staiger: Also, zuerst wird die Halle<br />
aufgebaut als getrennter Bauabschnitt.<br />
Was mit dem sogenannten Zwischentrakt,<br />
wo PC-Raum und Hort, sowie Bühne<br />
waren, ist im Moment noch nicht ganz<br />
klar. Es wird allerdings überlegt, ob hier<br />
eine Art überdachte Pausenhalle mit<br />
direktem Durchgang zum Saal sein<br />
könnte. Der Saal mit Bühne und Nebenräumen<br />
ist gedacht, wo die Schulhauswand<br />
eine Rundung nach innen hat. Für<br />
das gesamte Schulleben ist ein Saal sehr<br />
wichtig und wesentlich, und deshalb wäre<br />
es wunderbar, wenn alle Anstrengungen<br />
unternommen werden, dass es möglichst<br />
bald einen Saal gibt.<br />
Gebäudeversicherung ein Verfahren zur<br />
Feststellung der noch ungedeckten<br />
Schadenssumme vereinbart. Alle Seiten<br />
sind daran interessiert, die Angelegenheit<br />
ohne ein zeit- und kostenintensives Sachverständigenverfahren<br />
zum Abschluss zu<br />
bringen. Das Verfahren ist jetzt im Gange<br />
und wir hoffen hier möglichst bald von<br />
einem positiven Ergebnis berichten zu<br />
können.<br />
Gun-Jörg Kühnel für das Baugremium<br />
M.M.: Okay, vielen Dank für dieses<br />
Gespräch. Gibt es sonst noch etwas, dass<br />
Sie uns gerne mitteilen würden?<br />
Frau Staiger: Ich finde die Aufgabe eine<br />
Sporthalle zu bauen spannend, und hoffe,<br />
dass alles gut gelingt. Es ist ja nicht so<br />
sehr die Tat einen einzelnen, sondern es<br />
arbeiten viele kompetente Menschen<br />
zusammen und jeder gibt sein Bestes.<br />
Dann können Sie sich jetzt schon auf eine<br />
schöne Sporthalle freuen. Vielen Dank für<br />
ihr Interesse.<br />
(lacht und freut sich)<br />
M.M.: Vielen Dank zurück, Frau Staiger!<br />
Moana Menne, 6. Klasse
10 l Schule intern<br />
Grübelgedanken zur Prüfungskultur, an der Vorverlegung der MR sich entzündend<br />
Die großen und kleinen Wellen, die das<br />
Thema einer angedachten Vorverlegung<br />
der Mittleren Reife im Schulorganismus<br />
schlägt, lassen aufhorchen: Welche erstaunliche<br />
Wichtigkeit wird den staatlich<br />
normierenden Prüfungen und Testverfahren<br />
beigemessen? Hat man eine <strong>Waldorfschule</strong><br />
nicht auch gerade deshalb gewählt,<br />
weil diese staatlich festgelegten<br />
Leistungsforderungen in ihrer Bedeutsamkeit<br />
in Frage gestellt werden? Oder<br />
soll <strong>Waldorfschule</strong> nur der etwas nettere<br />
Weg zum Abitur sein?<br />
Schon der Gedanke „Zentralprüfung“<br />
schmeckt doch unangenehm: Sollen alle<br />
Schüler über einen „objektiven“ Kamm<br />
geschert werden?<br />
Ein vorgegebenes Raster wird einem in<br />
seiner Würde unantastbaren Menschen<br />
gerade während seiner Entwicklung<br />
übergestülpt. Man versucht anhand eines<br />
allgemeingültigen, zentralisierten<br />
Beurteilungsschemas die Einzigartigkeit<br />
einer Persönlichkeit zu vergleichen, zu<br />
beurteilen und hantierbar zu machen.<br />
Dabei verschwindet diese aber, und die<br />
Schüler lernen schnell, dass man mit<br />
angepaukten Äußerlichkeiten und ohne<br />
Blick auf das eigentlich zu Entwickelnde<br />
besser fährt. Und doch betont man heutzutage<br />
gleichzeitig die Notwendigkeit,<br />
dass die Individualität gerade im schulischen<br />
Zusammenhang besser sich entfalten<br />
und wertgeschätzt werden soll, dass<br />
mehr und mehr Schlüsselqualifikationen<br />
benötigt werden.............Wie passt das<br />
zusammen?<br />
Und weiter die „Zentralprüfung“ abtastend:<br />
Was richten solche standardisierten<br />
Beurteilungskriterien während der<br />
Entwicklung an? Merken die Kinder<br />
denn nicht, welch Menschenbild dahintersteckt?<br />
Richte ich die besorgte<br />
Aufmerksamkeit als Erziehender auf das<br />
Normbild „richtig gesundes Kind“? Dann<br />
werde ich doch sofort Abweichungen von<br />
dieser Regel bei meinem einzigartigen<br />
Kind entdecken, logo. Vermittle ich mir<br />
und ihm dann, dass es nicht ganz richtig<br />
ist? Dann taucht doch sofort der Wunsch<br />
auf, dass es durch einen Trick (vielleicht<br />
in der Humangenetik) oder durch eine<br />
Hilfe (vielleicht in der Medikamententwicklung)<br />
oder durch einen Druck<br />
(vielleicht mit Prüfungszensuren) der<br />
richtige, gesunde, glückliche und gesellschaftstaugliche<br />
Mensch werden kann.<br />
Wie soll ein Mensch dabei nur aufwachen<br />
für seine ureigenen Qualitäten und<br />
Cartoon: Erziehungskunst,Heft 3, März 2003<br />
diese dann auch schätzen können, wenn<br />
sie diesem Phantombild zuwider laufen?<br />
Es wäre doch eher im Gegenteil eine<br />
Schule anzustreben, die die Rahmenbedingungen<br />
schaffen könnte, dass das<br />
Kind seine zutiefst individuellen Impulse<br />
wahrnehmen und in aller Ruhe umsetzen<br />
kann und weniger darauf getrimmt wird,<br />
staatliche Vorgaben zu erfüllen, möglichst<br />
schnell und effektiv noch dazu.<br />
(Die diesjährigen Pädagogischen Arbeitswochen<br />
in Stuttgart (s.S. 35) widmen<br />
dieser Problematik eine ganze Tagung.)<br />
„Wenn diejenigen, die schwärmen für die<br />
Ideen der <strong>Waldorfschule</strong>, nicht einmal so<br />
viel Verständnis entwickeln, dass der<br />
Staat diese Schule loslöst, wenn sie nicht<br />
auch den Mut dazu bekommt, die Loslösung<br />
der Schule vom Staat anzustreben,<br />
dann ist die ganze Waldorfschul-Bewegung<br />
für die Katz, denn sie hat nur einen<br />
Sinn, wenn sie hineinwächst in ein freies<br />
Geistesleben.“ (Soziale Ideen – Soziale<br />
Wirklichkeit – Soziale Praxis, Dornach<br />
1999, GA 337 b, S.248)<br />
Die Erziehung des Kindes in einer <strong>Freie</strong>n<br />
Schule muss ergebnisoffen sein. Es geht<br />
nicht an, die sich entwickelnden Kinder<br />
an vorgegeben Standards zu messen und<br />
auf diese Weise in ihrem „gesellschaftstauglichen<br />
Wert“ zu beurteilen!<br />
Und wenn man dann umherblickt, so ist<br />
in vielen „Nicht-Waldorf-Zusammenhängen“<br />
das Suchen, Ringen und Umsetzen<br />
von neuen Prüfungsformen zu<br />
entdecken. Überall in Europa, in Amerika<br />
wird man wach für diese weltfremde und<br />
zukunftsverneinende Behandlung der<br />
„Zu Prüfenden“. Nur als ein Beispiel<br />
direkt vor der Haustür wäre die jetzt in<br />
Baden-Württemberg an den Hauptschulen<br />
eingeführte themenorientierte Projektprüfung,<br />
bei der nicht mehr nur<br />
angelernte Kenntnisse benotet werden,<br />
sondern der gesamte Lernprozess und die<br />
Fertigkeiten überfachlicher Kompetenzen<br />
(Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit,<br />
Verantwortungsfähigkeit)<br />
betrachtet werden. Dabei ist der Lehrer<br />
nicht der Beurteiler, der nach Fehlern und<br />
Defiziten der Schüler sucht, sondern<br />
Berater und Beobachter, um die individuellen<br />
Stärken und positiven Eigenschaften<br />
der Schüler innerhalb der Projektarbeit<br />
zur Geltung kommen zu lassen.<br />
Darüber hinaus lässt er den Schüler über<br />
sein Können selber Zeugnis abgeben,<br />
anstatt die erbrachte Leistung nach eigenem<br />
Gutdünken in eine Ziffer zu verwandeln,<br />
die in ihrer aussageleeren Dürre<br />
angeblich notwendige Lebenstüren erst<br />
eröffnen kann... Von vielen anderen<br />
europaweiten Reformwegen bezüglich<br />
einer zeitgemäßeren Prüfungskultur<br />
berichtet das Märzheft 2003 der<br />
Erziehungskunst mit dem Schwerpunkt<br />
„Noten, Prüfungen, Zeugnisse – ohne<br />
Alternative?“. Es sei an dieser Stelle zur<br />
Blickweitung wärmstens empfohlen und<br />
kann beim Verlag <strong>Freie</strong>s Geistesleben<br />
unter 0711-28532-10 angefordert<br />
werden.<br />
Welche Rolle spielt nun die Waldorfbewegung<br />
dabei? Hat sie nicht schon in<br />
ihren Grundgedanken die Abkehr von<br />
einer Rangfolgen herstellenden Leistungbewertung<br />
durch Ziffernoten? Wird dort<br />
nicht versucht zu unterscheiden zwischen<br />
dem sekundären Abfragen eingetrichterten<br />
Wissens, dem oberflächlichen Bescheidwissens<br />
und dem im Gegensatz<br />
dazu menschenbildenden Prüfen, dass<br />
man zum Beispiel an einer selbstgewählten<br />
Sache sich herausfordern kann in<br />
Freiheit und Verantwortung? Neben den<br />
vielen Schülerleistungen (wie Epochenhefte,<br />
Kunst-Werkstücke, Theater- und<br />
Eurythmieaufführungen, Monatsfeiern<br />
oder analoge Darbietungen) sind die<br />
Jahresarbeiten als eine Art eigener<br />
Abschlussprüfung gedacht. In Erstellung,<br />
Präsentation und Verteidigung ihres Projektes<br />
vor Lehrern, Eltern und der Klasse<br />
geben die Schüler Auskunft über ihren<br />
Leistungsstand. Dabei wäre allerdings<br />
weit über das höfliche Beklatschen eines<br />
Miniaturvortrages hinaus die anerkennende<br />
und kritische Rückmeldung<br />
unerlässlich, sowie eine Verankerung im<br />
jeweiligen Schulorganismus und seinen<br />
geltenden Abschlussmodalitäten.<br />
Es wäre hier zu fragen, ob die Einführung<br />
und Verfestigung und Gewichtung staatlicher<br />
Abschlussprüfungen an <strong>Waldorfschule</strong>n<br />
nicht ein rückwärts gewandter<br />
Schritt ist. Die Etablierung dieser<br />
waldorffremden Strukturen irritieren,<br />
werden diese doch in ihrer Aussagekraft<br />
Elternmitarbeit -<br />
11 l Schule intern<br />
Dank der Initiative von Frau Böttcher,<br />
Schülermutter und langjährige Mitarbeiterin<br />
aus der Elternschaft in Konzept- und<br />
Konferenzarbeit, war am 22.5.03 eine<br />
3-köpfige Delegation aus der Solothurner<br />
<strong>Waldorfschule</strong> Jurasüdfuß bei uns in<br />
<strong>Schopfheim</strong>.<br />
In der Pädagogischen Konferenz berichteten<br />
sie über ihre Erfahrungen mit<br />
Portfolio, einer Form der Direkten<br />
Leistungsvorlage (DLV) in Mittel- und<br />
Oberstufe. An ihrer Schule ist Portfolio<br />
ein Teil einer neuen stufendifferenzierten<br />
Zeugniskultur und hat im Rahmen einer<br />
Strukturerneuerung und Lehrplanarbeit<br />
dort Fuß gefasst.<br />
Portfolio, eine Sammelmappe mit ausgewählten<br />
Arbeiten, dokumentiert<br />
das Gelernte aus den verschiedenen<br />
Unterrichtsgebieten eines Schuljahres.<br />
Selbstbeurteilungen der Schüler sowie<br />
Beurteilungen der Lehrenden innerhalb<br />
des Portfolio können als eine Grundlage<br />
für eine dialogische Form der<br />
Leistungsbewertung zwischen Schüler-<br />
Innen und Lehrenden dienen. Die<br />
Leistungsbewertung wird nicht mehr<br />
alleine die Sache der prüfenden<br />
Lehrkräfte.<br />
(Siehe auch Artikel S. 13)<br />
Frauke Roloff<br />
wie erwähnt schon in Hochschulen und<br />
Wirtschaft kräftig hinterfragt und zunehmend<br />
als überholt angesehen.<br />
Es wäre weiters hier zu fragen, ob nicht<br />
eben ein Herausarbeiten waldorfimmanenter<br />
Leistungsnachweise zeitgemäßer<br />
wäre, sodass unsere Aktivitäten einen<br />
Prüfungskanon erhalten und allgemein<br />
verbindlich gewichtet werden. Es gilt<br />
diese Waldorf-Schätze zu heben und gesellschaftlich<br />
relevant zu strukturieren.<br />
Dazu und darüber hinaus braucht es den<br />
Mut und die Überzeugung, dass ein<br />
solcher Leistungsnachweis bei uns und<br />
eben dadurch auch in der Gesellschaft<br />
mehr gilt als ein Ziffernpapier.<br />
„Wenn jemand seinen Wohnort wechselt<br />
und im neuen zwischen mehreren<br />
Bäckern wählen kann, kauft er zunächst<br />
Am 17. Juni 03 hat von 20.00 bis 22.15<br />
Uhr im Kleinen Festsaal ein Gesamtelternabend<br />
zum Thema: „Umgestaltung<br />
der Oberstufe - Vorverlegung der<br />
Mittlere-Reife-Prüfung in die 10. Klasse“<br />
stattgefunden. Der Abend, an dem 39<br />
Elternteile aus verschiedenen Klassenstufen<br />
teilnahmen, gliederte sich in drei<br />
Abschnitte:<br />
- eine Darstellung über den derzeitigen<br />
Stand der Diskussion im Kollegium zu<br />
diesem Thema von Seiten Hrn. Boettgers<br />
und Hrn. Langhammers (mit Fragenbeantwortung);<br />
- einen Austausch über Fragen, mögliche<br />
Sorgen, Hoffnungen und Ideen zu dem<br />
Dargestellten in Kleingruppen;<br />
- das Zusammentragen der entstandenen<br />
Gedanken und das Gespräch darüber in<br />
der großen Runde.<br />
In der ersten Stunde wurde zunächst aufgezeigt,<br />
welche pädagogischen Motive<br />
das Kollegium bewogen haben, sich im<br />
Herbst 2002 grundsätzlich für eine Vorverlegung<br />
der MR-Prüfung in die 10. Kl.<br />
auszusprechen (s. Bericht dazu im Prisma<br />
39, Weihnachten 02). Anschließend wurden<br />
kurz die Anforderungen der zentralen<br />
MR-Prüfung in Baden-Württemberg<br />
referiert und herausgestellt, dass dieses<br />
Anforderungsprofil hinsichtlich der betroffenen<br />
Fächer (bes. Deutsch, Englisch,<br />
Mathematik und Geschichte) dem<br />
Lehrplan der <strong>Waldorfschule</strong>n für die 9.<br />
und 10. Kl. nicht widerspricht, sondern<br />
weitgehend mit ihm übereinstimmt.<br />
Anhand einiger Schlaglichter wurde die<br />
technische Umsetzbarkeit einer Vorverlegung<br />
erläutert, mit der sich eine Kollegiumsgruppe<br />
seit November 02 beschäf-<br />
bei jedem einige Brotsorten und verkostet<br />
sie. Wessen Backwerke ihm am besten<br />
munden, bei dem wird er ständiger Kun-<br />
de. Sich nach der Note im Meisterbrief zu<br />
richten fände er töricht.....“ Rupert<br />
Vierlinger, Erziehungskunst 3, 2003.<br />
Doch ob die soziale Gewichtung dieser<br />
„Waldorf-Prüfung“ sekundär neben dem<br />
Goldenen Kalb einer Mittleren Reife und<br />
eines Abiturs ein Aschenputteldasein<br />
fristen muss und als ein wirklich nettes<br />
doch unerhebliches Apercü in prüfungsrelevanter<br />
Unwichtigkeit versinkt – das<br />
entscheidet jede <strong>Waldorfschule</strong><br />
individuell.<br />
Und wer ist das?<br />
Wir!<br />
Frauke Roloff<br />
Bericht Gesamtelternabend zur Mittleren Reife am 17.6.<br />
tigt hat (stufenweise Umsetzung des Vorhabens;<br />
Wahrung der Ausgewogenheit<br />
zwischen praktisch, künstlerisch und<br />
gedanklich orientierten Fächern; Aspekte<br />
der Stundenplangestaltung, sodass die<br />
Möglichkeit der MR-Prüfung in den Kl.<br />
11 + 12 auch noch nach einer Vorverlegung<br />
gewährleistet ist). Auch das<br />
Zwischenergebnis einer zweiten Arbeitsgruppe,<br />
die Ideen zur Neugestaltung der<br />
Oberstufe entwickelt hat, wurde dargestellt.<br />
Es kam diesbezüglich v.a. dreierlei<br />
zur Sprache:<br />
- die mögliche Einführung eines eigenen<br />
„Waldorfabschlusses“ nach der<br />
(prüfungsfreien) 12. Kl<br />
- die mögliche Einrichtung je einer<br />
„Schwerpunkt-Epoche“ pro Klassenstufe,<br />
während derer sich für etwa 4 Wochen<br />
der gesamte praktische, künstlerische,<br />
sprachliche und gedankliche Unterricht<br />
an einem Thema orientiert (z.B. in der<br />
12. Kl. an „Faust“)<br />
- eine mögliche Trennung von „Pflicht-“<br />
und „Kür-Stunden“, wobei die ersteren<br />
notwendige Grundlagen vermitteln<br />
sollen, letztere demgegenüber wählbar<br />
sind und übenden, vertiefenden wie auch<br />
erweiternden Charakter haben sollen in<br />
Bereiche, die pflichtunterrichtlich nicht<br />
berührt werden.<br />
Die zweite Hälfte des Abends, die<br />
Gruppen- und anschließende Plenumsarbeit,<br />
erbrachte mehrere wertvolle Anregungen<br />
zur kollegialen Weiterarbeit am<br />
Thema:<br />
• Das Kollegium wurde ermutigt, auf<br />
einen Waldorfschulabschluss nach der<br />
12. Kl. und dessen staatliche Anerken-
12 l Schule intern 13 l Schule intern<br />
nung hinzuarbeiten. Auch die Idee eines<br />
Portfolios als Dokumentation des 11.und<br />
12. Schuljahres mit Fremd- und Selbsteinschätzung<br />
des Schülers fand in diesem<br />
Zusammenhang ein erstes positives Echo.<br />
• Eine zweifache Sorge kam zum Ausdruck,<br />
mögliche Abgänge von Schülern<br />
nach der MR-Prüfung, also nach der<br />
10. Kl., betreffend:<br />
- Den 16-Jährigen würde es durch die<br />
frühzeitige Prüfung erleichtert werden,<br />
ihrer momentanen Schulunlust zu folgen<br />
und nach der 10. Kl. abzugehen, was von<br />
ihnen aber später möglicherweise sehr<br />
bereut werde.<br />
- Durch verstärkte Abgangstendenzen<br />
nach Kl. 10 könnte sich die finanzielle Situation<br />
der Schule weiter verschlechtern.<br />
• Es wurden Befürchtungen geäußert,<br />
dass der Leistungsdruck bereits in den<br />
unteren Klassen verstärkt werden könnte,<br />
nicht zuletzt durch unbedachte Bemerkungen<br />
von Lehrerseite, in denen der<br />
Hinweis auf spätere Prüfungen die<br />
Arbeitsbereitschaft der Schüler steigern<br />
soll. Es wurde gefragt, ab wann sich der<br />
Unterricht (auch) an den Prüfungsanforderungen<br />
orientieren solle.<br />
• Durch verschiedene Beiträge wurde<br />
deutlich, dass wir es (unter anderen) mit<br />
drei Schülergruppen zu tun haben, für die<br />
eine Vorverlegung der MR-Prüfung eine<br />
unterschiedliche Bedeutung hat. Wir<br />
unterrichten<br />
- Schülerinnen und Schüler, die „Futter“<br />
brauchen und tendenziell oft etwas<br />
unterfordert sind; für diese ist die vorge-<br />
• Wie werden Eltern von Lehrern angesprochen?<br />
Mit welchen Themen und Anliegen kommt das Kollegium<br />
auf die Elternschaft zu?<br />
• Welche Initiativen gehen von Eltern aus?<br />
Wie werden sie vom Kollegium aufgenommen?<br />
• Wenn der Gesprächspartner befremdlich reagiert:<br />
Habe ich geprüft, wie weit sein Verhalten von meinem<br />
eigenen Verhalten beeinflusst sein könnte?<br />
• Wann habe ich mich das letzte Mal dabei ertappt,<br />
„die Lehrer“ oder „die Eltern“ zu denken?<br />
• Werden die Eltern über alle wesentlichen Vorgänge der<br />
Schule rechtzeitig und umfassend informiert?<br />
Welche Instrumente der Elterninformation gibt es<br />
(Mitteilungsblatt, Schulzeitschrift usw.)?<br />
Werden die vorhandenen Instrumente optimal genutzt?<br />
• Gehen Eltern offen auf Lehrer zu, wenn sie Fragen, Wünsche<br />
oder Anregungen haben?<br />
zogene MR-Prüfung möglicherweise ein<br />
willkommener Ansporn, ihre Fähigkeiten<br />
zu zeigen und dabei früher zu lernen sich<br />
selbst besser einzuschätzen.<br />
- Schülerinnen und Schüler, die tendenziell<br />
oft etwas überfordert sind, die<br />
eigentlich schon in frühen Jahren in<br />
besonderer Weise gefördert werden<br />
müssten. Wie schützen wir diese bei vorgezogener<br />
MR-Prüfung vor Anforderungen,<br />
die ihnen unangemessen sind? Was<br />
für zusätzliche Fördermöglichkeiten im<br />
Klassenlehrerbereich wären in Zukunft<br />
wünschenswert?<br />
- Schülerinnen und Schüler, die oft<br />
gar nicht besonders auffallen, die vielleicht<br />
etwas verschlafen wirken, bei<br />
denen sozusagen zeitweise „wegen<br />
Umbau geschlossen“ ist und die ihre<br />
Pubertätszeit brauchen, um ihre inneren<br />
Prozesse zu ordnen. Wie kann man ihnen<br />
diesen inneren Reifeprozess trotz Vorverlegung<br />
der MR-Prüfung gewährleisten?<br />
Im abschließenden Gespräch wurde noch<br />
einmal deutlich, dass wir besonders mit<br />
den 13- bis 16-Jährigen zwei seelische<br />
Grundfähigkeiten erüben müssen: die<br />
interessierte Hinwendung zur Welt, die<br />
vielfältige Erfahrungen ermöglicht (was<br />
wir z.B. durch die auch in Zukunft<br />
stattfindenden Praktika fördern), aber<br />
auch das Erwerben von Arbeits- und<br />
Bewusstseinsstrukturen, was die Willenskräfte<br />
fordert, wodurch Sicherheit und<br />
Selbstbewusstsein erworben werden.<br />
Letzteres ist natürlich prinzipiell auch<br />
ohne Prüfung umsetzbar, wenn bestimmte<br />
Üb- und Lernprozesse im Pubertätsalter<br />
konsequent eingefordert würden; die<br />
MR-Prüfung ist zu diesem Entwicklungszeitpunkt<br />
aber sicherlich nicht kontraproduktiv,<br />
da sie eben zum Üben oben genannter<br />
Fähigkeiten anhält. Wenn die<br />
Kräfte gerade des 13- bis 16-Jährigen zu<br />
wenig herausgefordert werden, kann<br />
schnell die Beschäftigung mit sich selbst<br />
in den Vordergrund rücken: Intensive Erlebnisse<br />
werden nicht mehr durch Anspannung<br />
des Willens, also Anstrengung<br />
der eigenen Kräfte gesucht, sondern<br />
vermehrt in einseitiger Hinwendung zu<br />
Drogen, erotischen Erlebnissen oder auch<br />
Machtspielen. Von uns in der richtigen<br />
Weise umgesetzt, könnte die in die 10.Kl.<br />
verlegte MR-Prüfung helfen, diese<br />
(gesunde) Anspannung des Willens zu<br />
fördern und in der Tätigkeit des Verstandes<br />
eine altersgemäße Sicherheit zu<br />
erlangen. In den Klassen 11 + 12 könnten<br />
die Schüler mit diesen Fähigkeiten dann<br />
verstärkt gemäß ihrer eigenen Impulse<br />
tätig werden.<br />
Der Abend fand in einer lebendigen, konstruktiven<br />
Arbeitsatmosphäre statt, was<br />
eine Fortsetzung einer derartigen Arbeit<br />
nahe legt. So werden wir nach unseren<br />
nächsten kollegialen Zusammenkünften<br />
zu diesem Thema im Sommer und Herbst<br />
dieses Jahres zu einem zweiten Gesamtelternabend<br />
einladen. Zudem werden wir<br />
versuchen, einen Impuls aus der Elternschaft<br />
aufzugreifen und eine vertiefende<br />
Arbeit zur Entwicklungssituation des<br />
Pubertätsalters anzubieten.<br />
Stefan Langhammer<br />
Fragen der Selbstprüfung für den Dialog zwischen Lehrern und Eltern<br />
• Bei welchen Gelegenheiten werden Eltern zur Mitberatung<br />
hinzugebeten?<br />
• In welche Entscheidungen werden Eltern mit einbezogen?<br />
• Besteht Furcht vor einem Mitbestimmungswillen von Eltern?<br />
Weshalb? Ist diese Furcht auszuräumen?<br />
• Ist die geistige Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern<br />
lebendig oder geht es meist um Rechte und Pflichten?<br />
Für welche Vorgänge an der Schule fällt es den Eltern<br />
schwer, ein „lebendiges Verständnis“ zu erwerben? Wissen<br />
sie, wie sie dem abhelfen können (Ansprechpoartner o.ä.)?<br />
• Wenn ich als Lehrer die Augen schließe und „meine Schule“<br />
denke: Gehören dann die Eltern dazu?<br />
• Wenn ich als Mutter oder Vater „meine Schule“ denke: Sind<br />
das dann „die da“ oder „wir“?<br />
• Wie kann das Zusammenwirken von Kollegium und<br />
Elternschaft noch verbessert werden?<br />
aus Karl-Martin Dietz: Eltern und Lehrer an der <strong>Waldorfschule</strong>, Grundzüge einer dialogischen Zusammenarbeit, Anhang1, MENON Verlag 2002.<br />
Auf dem Rücken dieses Büchleins finden sich folgende Sätze:<br />
•Wie kann die Partnerschaft zwischen Eltern und Lehrern sinnvoll gedacht werden? Bestandsaufnahme und Kritik bestehender Denkmodelle.<br />
•Förderung geistiger Zusammenarbeit: Ausführliche Darstellung der Anregungen Rudolf Steiners zum Verhältnis von Lehrern und Eltern.<br />
•Die Praxis des Dialogs: Wie entstehen Vertrauen und Verantwortlichkeit im tägliche Vollzug?<br />
Das Portfolio<br />
Wie Gedanken und Erfindungen nicht nur<br />
an einer Stelle der Welt oder aus einem<br />
Forschungslabor als Neuheit in Erscheinung<br />
treten, sondern immer fast zeitgleich<br />
als ob es eine geheime Absprache<br />
geben würde, so macht seit geraumer Zeit<br />
ein Begriff in der Bildungslandschaft die<br />
Runde: Portfolio.<br />
In schweizer, englischen, australischen<br />
und amerikanischen <strong>Waldorfschule</strong>n, als<br />
Zugang zu Ausbildungsbetrieben und<br />
Universitäten, überall wird oder will man<br />
mit Portfolio arbeiten.<br />
Aber was ist das Portfolio?<br />
Das Portfolio entsteht, indem Arbeiten<br />
einer Person über einen geraumen Zeitraum<br />
in einer Mappe gesammelt werden,<br />
die zur Vorlage zu einer Prüfung, Aufnahme<br />
oder Beurteilung dient. Portfolio<br />
ist somit eine direkte Leistungsvorlage.<br />
Schon immer werden Portfolio-Mappen<br />
beispielsweise zur Aufnahme gefordert,<br />
um die Eignung zum Kunststudium des<br />
Studenten zu beurteilen. Das, was ich als<br />
Beurteiler sehe, ist direkter und klarer, als<br />
was je eine Note oder ein Textzeugnis<br />
aussagen könnten.<br />
Aber brauchen wir das an <strong>Waldorfschule</strong>n?<br />
- oder arbeiten die Kinder und<br />
Jugendlichen nicht schon in Form von<br />
Epochenheften Portfolios aus?<br />
Dies und andere Fragen zu klären lud ich<br />
am 22.05. drei Kollegen aus der<br />
Solothurner Rudolf Steiner Schule in<br />
unser Kollegium ein. Es waren die Kollegen<br />
Urs Hauenstein Oberstufenlehrer, der<br />
maßgeblich bei der Entwicklung von<br />
Portfolio in der Rudolf Steiner Schule<br />
Solothurn beteiligt ist, der Oberstufenlehrer<br />
Josef Aschwanden und der Unter-<br />
und Mittelstufenlehrer Christoph Seidlitz.<br />
Alle drei Lehrer stellten in der großen<br />
pädagogischen Runde dar, wie sie in<br />
ihren Klassen Portfolio eingeführt haben<br />
und warum:<br />
Rudolf Steiner sprach wiederholt in Vorträgen<br />
von einer Rückschauepoche:<br />
„Es ist ja wiederum selbstverständlich,<br />
dass dann, wenn der Jahresschluss vor<br />
den Ferien herannaht, in einer Art Rekapitulation<br />
alles das wiederum an die<br />
Seele des Kindes herangebracht wird,<br />
- man kann das in einem hübschen<br />
Zusammenhang tun -, was in den<br />
verschiedenen Zeiträumen während des<br />
Jahres dem Kinde, wie man sagt,<br />
beigebracht worden ist.“ (Dornach 1921)<br />
All das, was in einem Schuljahr erarbeitet<br />
und erlebt wird, soll in einer Epoche am<br />
Schuljahresende noch einmal in ihrem<br />
inneren Zusammenhang von den Schüler-<br />
Innen erinnert und besprochen werden.<br />
Aus dieser „Rückschauepoche“ entsteht<br />
eine Portfolio-Mappe, in der das besonders<br />
gut gelungene Bild oder ein Text<br />
eingelegt wird. So entsteht durch die<br />
Einlage der Arbeiten der jeweiligen Epochen<br />
ein Gesamtwerk: Portfolio. Der<br />
Schüler, die Lehrer wie auch die Eltern<br />
erhalten so in einer übersichtlichen<br />
Mappe einen Überblick über das<br />
Geleistete.<br />
Um noch intensiver und persönlicher ins<br />
Gespräch mir den Schweizer Kollegen zu<br />
kommen, teilte sich die Lehrerschaft in<br />
drei Gruppen, um am Ende wieder in der<br />
großen Runde eine kleine „Rückschau“<br />
über das Besprochene zu halten.<br />
Ich darf mich nochmals bei den<br />
Solothurner Kollegen auf das herzlichste<br />
für ihr selbstloses Engagement bedanken<br />
und hoffe, daß deren Enthusiasmus und<br />
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Erfahrung mit Portfolio auf die <strong>Waldorfschule</strong><br />
<strong>Schopfheim</strong> übergreifen wird.<br />
Mein Fazit: Unsere Zeit bringt immer<br />
schwieriger werdende Schüler hervor, die<br />
den unterrichtenden Pädagogen, nicht nur<br />
wegen der großen Klassen, kaum mehr<br />
zu bewältigende pädagogische Probleme<br />
aufbürden. Es tut hier kaum noch Sinn<br />
nach den Ursachen zu suchen, die im<br />
Elternhaus, in der Medienüberfütterung<br />
oder der Wachheit unserer modernen<br />
Kinder zu suchen sein mögen. Diese<br />
Phänomene betreffen nicht nur die <strong>Waldorfschule</strong>n,<br />
sondern sind Bestandteil der<br />
Diskussion aller Schulformen. Unsere<br />
Zeit können wir kaum verändern,<br />
einfacher ist es, unsere Pädagogik anzupassen,<br />
so wie es Rudolf Steiner seinerzeit<br />
schon vorschlug oder auch moderne<br />
Lernformen aktuell versuchen. Gerade in<br />
Baden-Württemberg wird derzeit an<br />
Hauptschulen an Portfolio-Projekten<br />
gearbeitet, an denen sich bereits 100<br />
Schulen beteiligen. Lehrerausbildungsstätten<br />
für Portfolio wurden bereits geschaffen.<br />
Portfolio scheint eine Antwort<br />
auf die pädagogischen Probleme unserer<br />
Zeit zu bieten. Zum einen bietet sie eine<br />
Form des selbständigen Lernens für<br />
Schüler und Lehrer zum anderen eine<br />
Form des frühzeitigen sich Beurteilens<br />
des Schülers selbst. Zum letzten würde<br />
die Hürde des Zusammenwirkens der<br />
Schüler-, Lehrer und Eltern genommen,<br />
da eine alle Lerninhalte betreffende<br />
Transparenz geschaffen würde.<br />
Barbara Boettcher, Schülermutter<br />
Günther Eich<br />
aus den Langen Gedichten<br />
Vorsicht<br />
Die Kastanien blühn.<br />
Ich nehme es zur Kenntnis,<br />
äußere mich aber nicht dazu.<br />
Normal<br />
Sagt ihm,<br />
er soll die Gabel links nehmen<br />
und das Messer rechts.<br />
Einarmig gilt nicht.<br />
Hart Crane<br />
Mich überzeugen<br />
die dünnen Schuhe, der<br />
einfache Schritt über Stipendien<br />
und Reling hinaus.
Dieses Mal konnten für unsere Rubrik "Menschen an unserer Schule" zwei Personen gewonnen werden, die einem hier immer wieder<br />
begegnen und doch keine Lehrer sind. Sie stehen mitten im facettenreichen Schulalltag, ohne sie und ihre Gestaltungskraft würde das<br />
Schulganze um wichtige Nuancen ärmer, riesige Arbeitsbereiche lägen brach und stünden voller Unkraut. Und vor alle dem bauten<br />
sie schon damals an den Grundfesten und an den ersten Stockwerken unserer Schule. Wer mag das diesmal sein??<br />
Brigitte Schaubhut<br />
14 l Menschen an unserer Schule<br />
Auf Bitte von Frauke Roloff versuche ich<br />
den Blick auf mich zu richten und mich<br />
Ihnen vorzustellen.<br />
1956 geboren und aufgewachsen in<br />
<strong>Schopfheim</strong>, genoss ich im Hause meiner<br />
Großeltern unter der konsequenten<br />
Führung meiner schwäbischen Großmutter<br />
eine klar geordnete, liebevolle und<br />
offene Erziehung, die bis heute entscheidenden<br />
Einfluss auf meine persönliche<br />
Entwicklung genommen hat.<br />
Ich besuchte bis 1971 die hiesige "Volksschule",<br />
so hieß es damals, und schloss<br />
1973 meine schulische Laufbahn auf der<br />
Zweijährigen Kaufmännischen Berufsfachschule<br />
in <strong>Schopfheim</strong> mit der<br />
Mittleren Reife ab. Dies öffnete mir den<br />
Weg in ein "administratives" Berufsleben,<br />
ganz im Sinne meines Großvaters,<br />
der mit Leib und Seele Buchhalter war<br />
und sich nichts Besseres für mich denken<br />
konnte.<br />
Meine Arbeitsstationen in Kürze:<br />
•Einkaufssachbearbeiterin Dreisternwerk<br />
<strong>Schopfheim</strong> (Maschinenbauindustrie),<br />
•Werbungs- und Marketingassistentin<br />
Vitra GmbH Weil am Rhein (Büromöbel)<br />
•Prüfungsorganisation und -koordination<br />
für kaufmännische Ausbildungsberufe<br />
IHK Hochrhein-Bodensee <strong>Schopfheim</strong>.<br />
Nach einer längeren "Babypause" fand<br />
ich meinen beruflichen Wiedereinstieg im<br />
Januar 1991 in unserer Schulverwaltung<br />
mit immer wieder wechselnden Aufgabenstellungen.<br />
Zunächst hauptsächlich<br />
für den damaligen Geschäftsführer Josef<br />
Wendel tätig, übernahm ich früh die<br />
teilweise Personalverwaltung der Schule,<br />
welche sich bis dato ausgeweitet und ein<br />
Haupttätigkeitsfeld geworden ist. Derzeit<br />
sind 58 MitarbeiterInnen zu betreuen.<br />
Diesen Bereich gut zu führen liegt mir<br />
sehr am Herzen, da meiner Einschätzung<br />
nach eine innovative, aber auch solide<br />
Personalentwicklung der Grundstein für<br />
engagierte und der Schule gewogene<br />
Arbeit ist und eine gute Arbeitsatmosphäre<br />
sowie kollegiales Zusammenwirken<br />
fördert.<br />
Durch die Umstrukturierung des Verwaltungsbereiches<br />
(mit meinen Kolleginnen<br />
Frau Baum und Frau Kühner teilen wir<br />
die gesamte Geschäftsführung und Verwaltung<br />
der Schule) hat sich ein weiteres<br />
Haupttätigkeitsfeld ergeben: meine<br />
Mitarbeit in der Schulleitung unserer<br />
Schule. Eine sehr anspruchsvolle Arbeit,<br />
die Mut zur Entscheidung, den Blick aufs<br />
Ganze, viel Fingerspitzengefühl und auch<br />
einen oft über das erträgliche Maß<br />
hinausgehenden Einsatz erfordert. Dies<br />
stellt mich und meine vier Mitkolleg-<br />
Innen in der Schulleitung immer wieder<br />
vor neue Herausforderungen. Durch die<br />
konstruktive, anregende und sehr<br />
intensive Zusammenarbeit erlebe ich<br />
diese Herausforderungen jedoch immer<br />
wieder als grossen Gewinn für die<br />
Erweiterung meiner Sachkompetenz.<br />
Da ich eine ausgesprochen begeisterte<br />
Teamarbeiterin bin, kommt mir unsere<br />
Schulstruktur natürlich sehr entgegen. Ich<br />
bin ausgesprochen dankbar in diesem<br />
besonderen von der Schule und den darin<br />
tätigen Menschen ermöglichten Umfeld<br />
wirken zu können und es gab bisher<br />
wenige Tage, an denen ich dies ungern<br />
tat. Als Mutter von zwei Kindern bin ich<br />
auch von Elternseite eng mit der Schule<br />
verbunden und ich kann sagen, dass diese<br />
Konstellation mein Leben und das meiner<br />
Familie intensiv beeinflusst hat.<br />
Für die nähere Zukunft stehen für unsere<br />
<strong>Waldorfschule</strong> viele neue Aufgaben an<br />
und die Fragestellungen unserer Zeit<br />
erwarten von uns bewegliche und entwicklungsfähige<br />
Antworten, die meiner<br />
Überzeugung nach gerade die Waldorfpädagogik<br />
geben kann. Die nächsten<br />
Jahre bei der Gestaltung einer lebens-<br />
nahen Schule, die unsere SchülerInnen<br />
gut fürs Leben versorgt und mit der sie<br />
sich gerne identifizieren, und an der<br />
weiteren Festigung unserer Schule in<br />
unserem regionalen Umfeld mitwirken zu<br />
können, wäre mein Wunsch.<br />
Und wer ist das?<br />
Die zweite wichtige Person!<br />
Mit Spannung erwarten wir die Michaeli-<br />
Ausgabe, in der passenderweise dieser<br />
Herr sich dann vorstellen wird.<br />
Wolfgang Bächler<br />
Sommer 1945<br />
Pflück mir den Mohn!<br />
Ich faß es kaum,<br />
daß wieder Sommer,<br />
daß Sommer ist<br />
und wieder Wärme<br />
die Glieder hüllt,<br />
in Adern fließt<br />
und in die Herzen.<br />
15 l (Menschen an unserer Schule) Sammelsurium...<br />
Festliche Grundsteinlegung für die neue Vicemooshalle 25. Juni 2003<br />
Daß wieder Kinder<br />
wie bunte Falter<br />
auf Gassen tollen<br />
in Spiel und Streit!<br />
Daß wieder Vögel<br />
im Himmel hängen<br />
und helle Lieder<br />
tief in uns fallen!<br />
.... und ein grandioses Buffet gab es auch!<br />
Oh, daß das Eis<br />
in dunklen Wimpern<br />
und Brauen schmolz,<br />
daß wieder Glanz<br />
im Auge steht<br />
und wieder Sonne<br />
auf Straßen schläft<br />
und auf der Haut!<br />
Und daß wir wieder<br />
in Flüsse springen,<br />
aus Seen tauchen,<br />
nackt an den Ufern<br />
im Grase liegen,<br />
die Hand in Blumen,<br />
das Haar im Wind.<br />
O blaue Zeit!<br />
Daß wieder Licht<br />
von Mauern rinnt,<br />
von Bäumen trieft,<br />
auf Körpern spielt,<br />
durch Wellen schießt,<br />
in Brunnen fällt<br />
und in die Herzen!<br />
Spürst es auch du?<br />
Sommer 45, der 2. Weltkrieg ist vorbei und der Sommer hat Friedenqualität.<br />
Wie ist es doch aber eigentümlich um die heutigen Kriege! Als das letzte Prisma erschien, war der Irakkrieg noch nicht ausgebrochen,<br />
man demonstrierte, sorgte, bangte –und während die jetztige Nummer erscheint, nur ein Vierteljährchen später, ist er<br />
schon wieder vorbei. Ist alles nur halb so schlimm? Betrifft es uns überhaupt? Wo wird heute eigentlich Krieg geführt? Wie ist es<br />
mit unseren heutigen "Sommern"? Wie sehr schade, dass aus dem Unterricht, wenn es denn aufgelebt hat, bisher nichts den Weg in<br />
unsere Schulzeitung fand. An den Gedanken, die sich dort Schüler und kompetente Lehrer machen, über die heutige "ver"-rückte<br />
Kriegsführung, hätten wir gerne auch dieses Mal die Leserschaft teilnehmen lassen (siehe auch Prisma 40 "Nur eine amerikanische<br />
Verschwörungstheorie"?). Oder ist es doch nicht unser Problem, wenn irgentwo in einem "Araberstaat" irgentwelche Leute sich die<br />
Köpfe einschießen? F.R.
9. Klasse<br />
2002 l 2003<br />
10. Klasse<br />
2002 l 2003<br />
16 l Klassenphotos (Menschen an unserer Schule) 17 l Klassenphotos<br />
11. Klasse<br />
2002 l 2003<br />
12. Klasse<br />
2002 l 2003
18 l Aus dem Unterricht<br />
Ein Frühlingstag im Schulgarten<br />
Gartenbau als Unterricht ist ein Schwerpunkt unsrer Schule. Wie sind die einzelnen Bereiche aus Tier- und Pflanzenpflege auf die<br />
verschiedenen Altersstufen verteilt? In lockerer Folge soll nun im Prisma ein wahres Natur-Kaleidoskop dargestellt werden. In dieser<br />
Nummer werden erste Einblicke in diese Vielfalt gegeben: Was geschah kürzlich alles an einem einzelnen Unterrichtstag aus der<br />
Sicht der beiden tüchtigen Gartenbaulehrer.<br />
Wie ein Lauffeuer hat es sich herumgesprochen:<br />
junge Kaninchen im Schulgarten!<br />
Und zwei weitere neue Tiere sind<br />
auch da: Das Ziegenpärchen Lissi und<br />
Domino, zwei Schwarzhalsziegen, deren<br />
Rasse im Wallis beheimatet ist, stehen<br />
noch etwas ängstlich im Stall. Und das<br />
sind noch immer nicht alle Neuigkeiten,<br />
denn die Bergschafe haben gelammt: vier<br />
kräftige, lustige dunkelbraune Lämmchen<br />
springen auf der Wiese herum!<br />
Mit den Fünftklässlerinnen und Fünftklässlern<br />
wurde vereinbart, dass sie für<br />
die Ziegen sorgen sollen, bis die Pflege<br />
von der kommenden ersten Klasse übernommen<br />
wird. Zu dieser Aufgabe gehört<br />
erst einmal, die schüchternen Tiere zahm<br />
zu lieben! Das bedeutet, täglich ihr Fell<br />
zu bürsten, sie durch Füttern an die Hand<br />
des Menschen zu gewöhnen und ihnen<br />
beizubringen, wie man sich als Ziege am<br />
Führstrick auf die Weide bringen lässt<br />
ohne zu bocken. Die Sauberkeit im Stall<br />
und Tierauslauf gehört auch zur Pflege<br />
und so sind die Schüler täglich ernsthaft<br />
beschäftigt mit der wichtigen Verantwortung<br />
für die Tiere.<br />
Die Kaninchenkinder müssen mittags in<br />
den Stall zu ihrer Mutter und Tante,<br />
damit sie Milch trinken und sich<br />
ausruhen können in ihrem warmen Wollnestchen.<br />
Unzählige liebevolle Kinderhände<br />
haben sie bis zum Mittag gestreichelt<br />
und umsorgt, jetzt ist erst mal<br />
Ruhe angesagt.<br />
Nicht so bei den springlebendigen Schäfchen!<br />
Die tollen lustig über die Weide<br />
hinter ihren Müttern her und freuen sich<br />
über jeden Besuch. Kein Wunder, sie sind<br />
an viele Kinder gewöhnt und besonders<br />
lammfromm bei den Zweitklässlern, die<br />
Verantwortung für die Schafe tragen und<br />
sehr vertraut mit ihnen umgehen.<br />
Die Erstklässler kümmern sich um die<br />
kleine Hühnerschar mit dem etwas eingebildet<br />
stolzen Hahn, den Hühnerstall und<br />
um die Schulküchenbelieferung mit<br />
frischen Eiern, auf deren Schalen Rückgabepfand<br />
besteht! Die getrockneten<br />
Schalen werden nämlich zu Pulver zerrieben<br />
und dieses wird zu gegebener Zeit<br />
die Sonnenblumen zu einem Wunderwachstum<br />
anregen!<br />
Noah verhält sich gleichmütig und wohlwollend<br />
allen neuen Tieren gegenüber.<br />
Etwas neugierig hat er alle Ziegen<br />
und Lämmchen beschnuppert, und wenn<br />
er manchmal mit seiner lauten Stimme in<br />
den Klassenräumen zu hören ist, dann<br />
bedeutet das immer: „Kümmert sich<br />
vielleicht auch mal jemand um mich? Ich<br />
fühle mich allein und bin eifersüchtig,<br />
wann darf ein Esel auch mal der Mittelpunkt<br />
sein?“ Wenn dann seine Viertklässler<br />
kommen, ihn putzen, füttern, auf<br />
19 l Aus dem Unterricht<br />
die gute Weide bringen und außerdem<br />
noch für die Sauberkeit im Stall sorgen,<br />
ist er meist wieder versöhnt mit seinem<br />
Eselschicksal.<br />
Neben all diesen Aufgaben mit den<br />
Tieren haben wir an so einem<br />
Frühlingstag noch sehr viel Arbeit im<br />
großen Schulgarten. Jede Klasse hat ihr<br />
Beet und da wachsen die verschiedensten<br />
Gemüse, Salate, Kräuter und Blumen<br />
heran. Jeder der Schülerinnen und<br />
Schüler der 6. Klasse hat außerdem ein<br />
eigenes Beet, für das er allein<br />
verantwort-lich ist. Eigene Ideen und<br />
Pläne werden möglichst verwirklicht,<br />
Pflege und Ernte weitgehend dem<br />
eigenen Tun überlassen.<br />
Anzeige<br />
Über all die emsige Tätigkeit staunen die<br />
Schulkinder des Kindergartens, die uns<br />
wöchentlich besuchen und sogar manchmal<br />
auch mithelfen können.<br />
Und wer jetzt in den Schulgarten kommt,<br />
der kann den Rohbau eines seltsamen<br />
Bauwerkes rechts neben dem Eingang<br />
zum Garten bemerken. So viel sei verraten:<br />
es entsteht ein Fünf-Sterne-Hotel<br />
mit Einzelzimmern, Matratzenmassenlagern,<br />
einem Gemeinschaftsbad, Blüten-<br />
Selbstbedienungsbuffet, begrünter Dachterrasse<br />
mit ansprechendem Seeblick,<br />
alles in unruhiger Südlage am<br />
Heckenrand!<br />
Neugierig geworden? Wir freuen uns<br />
über Besucher mit vielen Fragen.<br />
R. und B. Beidek<br />
GartenbaulehrerIn
PC und Multimedia, ein Arbeitsfeld von Albert Staiger<br />
Herr Staiger hat den zweiten Bildungsweg durchlaufen als Werkzeugmacher bei der Firma SKF; Diplom-Ingenieur für Allgemeine<br />
Feinwerktechnik(FH) in Furtwangen, Geographie, Physik, Mathematik für das Höhere Lehramt an der Uni Stuttgart; Waldorflehrer-<br />
Seminar in Stuttgart; Diplom Geograph mit Ur- und Frühgeschichte an der Uni Basel.<br />
Die neuen Medien,<br />
die neue PC-Raum-Lösung<br />
Einleitung<br />
Die Zerstörung des PC-Raums durch die<br />
schreckliche Feuergewalt hat sich gejährt.<br />
In der Zwischenzeit konnte in Zusammenarbeit<br />
mit der Firma Bühler eine<br />
Laptop-Lösung im Chemie-Laborraum<br />
realisiert werden. Herrn Seveckes Entschlossenheit<br />
und Herrn Boettgers Idee<br />
für diese Lösungsmöglichkeit verdanken<br />
wir sehr viel. In der Zwischenzeit fanden<br />
unsere PC-Unterrichte an der kaufmännischen<br />
Berufsschule statt, wo wir sehr<br />
freundlich und hilfsbereit aufgenommen<br />
wurden. Besonderer Dank gilt dem<br />
Schulleiter Herrn Stockmar, dem Kollegen<br />
Fritsche und der Sekretärin Frau<br />
Staufenberger. Es ist sehr anregend an<br />
einer anderen Schule zu unterrichten und<br />
vor allem sehr gut ausgebaute PC-Räume<br />
benutzen zu dürfen. Nein! Hier spricht<br />
kein Neid aus diesen Worten. Es ist die<br />
pure Freude und Lust auch auf das neue<br />
Netzwerk im Labor-Raum.<br />
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20 l Aus dem Unterricht 21 l Aus dem Unterricht<br />
Das Netzwerk<br />
Entgegen sonstiger Schulnetze haben wir<br />
nur unseren „kleinen“ PC-Raum vernetzt;<br />
die 12 Schüler-Arbeitsplätze wickeln den<br />
Daten-Austausch über einen leistungsfähigen<br />
Server ab. Der Lehrer-Arbeitsplatz<br />
dient als „aktiver Mitspieler“ im<br />
Netzwerk und „Vorspieler“ über eine<br />
Beamer-Projektion. Durch eine Administrator-Weiterbildung<br />
lernte Herr Boettger<br />
die Musterlösung des Landes Baden-<br />
Württemberg kennen und dieses Verwaltungssystem<br />
werden wir anwenden.<br />
Warum Laptops?<br />
Wir haben uns aus Raumgründen für die<br />
handlichen Geräte entschieden. Auch<br />
erschließt sich uns die Möglichkeit, die<br />
Geräte in Praktika einzusetzen. Dies hat<br />
sich schon in kleinerem Umfange beim<br />
Feldmessen wiederholt bewährt. Große<br />
Bildschirme hätten auf den bestehenden<br />
fest eingebauten Tischen keinen Platz<br />
gefunden. Vor allem war es die zentrale<br />
naturwissenschaftliche Lage, die uns am<br />
meisten bei der Raumwahl überzeugte.<br />
Der Raum wird auch für das Mikroskopieren<br />
gebraucht und anderen Unterricht.<br />
Unterrichtsziele<br />
Ein Schwerpunkt soll weiterhin in der 10.<br />
und 11. Klasse liegen, wo die Schüler-<br />
Innen die Standard-Anwendungsprogramme<br />
trainieren können: Textverarbeitung,<br />
Tabellenkalkulation, Präsentationen,<br />
Internetrecherche. Als Schwerpunkt wird<br />
besonders in der 11. Klasse der Multimedia-Bereich<br />
erübt: Bildbearbeitung<br />
und Erstellung einer Homepage mit der<br />
Beschreibungssprache HTML. Neu wird<br />
im nächsten Schuljahr die Ton- und Filmbearbeitung<br />
hinzu kommen. Auch soll<br />
das begonnene Programmieren eine<br />
Fortsetzung erfahren; dies werden wir<br />
als Pilotprojekt versuchen.<br />
Warum erst so spät mit dem PC-<br />
Unterricht beginnen?<br />
Konzentrieren sich die Schüler auf die<br />
Unterrichtsformen in den früheren<br />
Klassen, dann entwickeln sie die notwendigen<br />
Fähigkeiten, um mit einem Computer<br />
als angemessenes Arbeitsinstrument<br />
umzugehen. Selbstverständlich können<br />
die Kinder bei entsprechend entwickelter<br />
Motorik schon mit drei Jahren eine<br />
solche Maschine bedienen und zielgerichtet<br />
handhaben, z.B. bei Spielen. Auch<br />
wird es so sein, dass eine sehr unterschiedliche<br />
Neigung zu diesen Geräten<br />
besteht vor der 9. Klasse und nach der 11.<br />
Klasse. Man wird große persönliche Unterschiede<br />
in der Nutzung der PCs erleben<br />
und zu achten oder beachten haben.<br />
Wichtigstes Kriterium jeder pädagogischen<br />
Maßnahme ist die altersgemäße<br />
Materialwahl und die entwicklungsbedingte<br />
persönliche Verbindlichkeit, die<br />
das Kind eingeht mit dem Stoff und den<br />
Inhalten. Und da ist die PC-Maschine erst<br />
für die älteren Schüler ein passendes<br />
Mittel.<br />
Die neuen Medien als Unterrichtshilfe<br />
Multimedia ist das Zauberwort, wenn es<br />
um die technisch vermittelte Form von<br />
Bild, Ton und Schrift geht. Sehr gerne<br />
nutzen die Kollegen von der 8. bis zur 13.<br />
Klasse die Präsentation mit Hilfe des<br />
Beamers und des Laptops in den einzelnen<br />
Unterrichten. Diese Geräte unterstützen,<br />
ersetzen den Dia- und Overhead-<br />
Projektor oder einen Filmapparat. Zusätzlich<br />
finden VHS- und DVD-Datenträger<br />
ihren Einsatz.<br />
Es zeigt sich immer wieder, wenn die<br />
Möglichkeit der neuen Medientechnik in<br />
der Schule vorhanden ist, dann wächst<br />
der Bedarf deutlich! Somit befinden wir<br />
uns in einer Phase größerer Nachfrage.<br />
Wie auf der Mitgliederversammlung<br />
erwähnt, besteht hier weiterer Investitionsbedarf.<br />
Kurzfristig benötigen wir<br />
eine fahrbare Multimedia-Einheit für das<br />
1.OG der Schule und einen Beamer für<br />
das 2.OG (1.Dachgeschoss). Wir<br />
antworten hier auf die Anforderungen der<br />
Medienentwicklung und Multimedia-<br />
Empfehlungen des Ministeriums für<br />
Kultus, Jugend und Sport. Selbstverständlich<br />
sind es notwendige und von uns<br />
als hilfreich angesehene Arbeitsmittel.<br />
Mit Gruppen können die Fachkollegen<br />
den PC-Raum auch nutzen, wo dann<br />
interaktiv an den Maschinen gearbeitet<br />
werden kann. Ein breite Anwendung<br />
findet aber multimedial in den Klassenzimmern<br />
statt bzw. Fachräumen.<br />
Schülerinitiative und Sponsoring<br />
Nach dem Verlust unseres PC-Raumes<br />
bot uns der Energiedienst Rheinfelden<br />
aus ihren alten Beständen gebrauchte PCs<br />
an und inzwischen wurde von Schülern<br />
ein kleines Netzwerk von sieben<br />
Rechnern aufgebaut. Da Schüler noch<br />
weniger Zeit als Lehrer haben, dauerte<br />
das Projekt. Jetzt können wir für kleinere<br />
Gruppen Sonderprojekte, z.B. das Programmieren<br />
an diesen Rechnern ermöglichen.<br />
Sebastian Kruse setzte sich<br />
ausdauernd ein und erhielt Unterstützung<br />
durch Vincent van den Eijkel.<br />
Das Internet - ein schwarzes Loch<br />
Wenn im Paradies ein PC mit Internetanschluss<br />
gewesen wäre, dann hätte er die<br />
Rolle des Apfels einnehmen müssen,<br />
denn die meisten Schüler fliegen auf<br />
dieses Medium. Das Internet lässt einen<br />
aktiv sein, ohne dass man sich selbst<br />
kreativ oder einfallsreich bemühen muss.<br />
Die konzentrierte zielgerichte eigene<br />
Arbeitsweise zeigt sich am deutlichsten<br />
im Umgang mit dem Internet.<br />
Zukünftiges<br />
Nicht das Medium PC ist das entscheidende,<br />
sondern die eigenen Fragen und<br />
Ziele, die ich mir stelle. Es geht vorrangig<br />
um die Stärkung der eigenen<br />
Arbeitsimpulse jedes Schülers. Diese<br />
Förderung muss aus allen Arbeiten und<br />
Unterrichten – auch durch den Umgang<br />
mit der Freizeit – erübt werden.<br />
Die wenigen Stunden PC-Unterricht (je 2<br />
Stunden für die 10. und 11. Klasse und<br />
etwas im Wahl-Pflicht-Bereich) sind ein<br />
Anfang für die Schüler und Lehrer.<br />
Das Kollegium hat sich auch durch Kurse<br />
weitergebildet und macht sich immer<br />
mehr vertraut mit dem „Computer-<br />
Leben“.<br />
Homepage der Schule<br />
Die Homepage der Schule wurde<br />
dankenswerter Weise im Rahmen von<br />
Jahresarbeiten entwickelt. Sascha Förster<br />
und Samuel Schöne arbeiteten sich ein.<br />
Samuel wird noch in diesem Schuljahr<br />
die neue Homepage zum Laufen bringen.<br />
Das Ziel ist, die Aktualität der Homepage<br />
zu leisten, mit Unterstützung von Herrn<br />
Roloff und der Geschäftsführung. Wir<br />
freuen uns schon auf die neue Mitwirkung<br />
und Jahresarbeit von Christian Prey.<br />
Es werden Schulprojekte im Internet<br />
veröffentlicht, z.B. das Vermessungspraktikum.<br />
Ich erhoffe mir mit diesem Artikel noch<br />
mehr Austausch und Anregung für alle<br />
Interessierten und die es werden wolllen.<br />
Dank<br />
Die Kollegen Langhammer und Kleeberg<br />
haben großzügig und wohlwollend die<br />
bestehende Räumlichkeit zur Verfügeung<br />
gestellt. Herr Boettger und der Vorstand<br />
fördern den neuen Arbeitsbereich. Ein<br />
großes Interesse bei den Schülern und<br />
Eltern ist spürbar. Die Raumpflegerinnen<br />
schauen gründlich, dass kein Pixel an der<br />
falschen Stelle sich befindet.<br />
Ich möchte nicht eine vollständige<br />
Dankesliste aufreihen und trotzdem allen<br />
danken!<br />
Albert Staiger<br />
Arno Holz<br />
Mählich durchbrechende Sonne<br />
Schönes,<br />
grünes, weiches<br />
Gras.<br />
Drin<br />
liege ich.<br />
Inmitten goldgelber<br />
Butterblumen!<br />
Über mir... warm... der Himmel:<br />
Ein<br />
weites, schütteres,<br />
lichtwühlig, lichtblendig, lichtwogig<br />
zitterndes<br />
Weiß,<br />
das mir die<br />
Augen<br />
langsam... ganz... langsam<br />
schließt.<br />
Wehende... Luft... kaum merklich<br />
ein Duft, ein<br />
zartes... Summen.<br />
Nun<br />
bin ich fern<br />
von jeder Welt,<br />
ein sanftes Rot erfüllt mich ganz,<br />
und<br />
deutlich... spüre ich... wie die<br />
Sonne<br />
mir durchs Blut<br />
rinnt.<br />
Minutenlang.<br />
Versunken<br />
alles... Nur noch<br />
ich.<br />
Selig!
22 l Aus dem Unterricht<br />
Mittsommer - Johannispiel<br />
Frage einer Mutter: “Spielt die dritte<br />
Klasse ein Johannispiel und die vierte ein<br />
Mittsommerspiel???“<br />
Für unser Erleben der Jahresfeste spielt<br />
die Johannizeit nur noch bei wenigen<br />
Menschen eine größere Rolle und doch<br />
wird bei uns in der Schule seit Jahren das<br />
„Mittsommerspiel“ mit der jeweiligen<br />
dritten und vierten Klasse eingeübt und<br />
aufgeführt.<br />
Die Pädagogik der <strong>Waldorfschule</strong><br />
versucht zumindest in der Unterstufe den<br />
Rhythmus der Jahresfeste aufzugreifen<br />
und als themengebendes und themengestaltendes<br />
Element in den Unterricht<br />
einzubeziehen.<br />
Weihnachten und Ostern sind die Feste,<br />
die vielleicht noch am ehesten in den<br />
Familien leben, doch auch dort ist es<br />
schon schwer genug dem Ganzen losgelöst<br />
von der Veräußerlichung einen Sinn<br />
zu geben. Dies sind jedoch nur zwei von<br />
vielen Festen, die das Jahr den Jahreszeiten<br />
entsprechend bietet. Dazu gehören:<br />
Advent, Weihnachten, Epiphanias,<br />
Passion, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten,<br />
Johanni und Michaeli.<br />
Vor langer Zeit feierten viele Völker das<br />
Mittsommerfest oder auch Sonnwendfest.<br />
An dem längsten Tag und der kürzesten<br />
Nacht (21. Juni) wurden an möglichst<br />
hoch gelegenen Stellen der Landschaft<br />
große Feuer entfacht. Die Tänze, Gesänge<br />
und die ganze Art der Feste entsprachen<br />
dem Zustand der Natur. Sie hatte<br />
um diese Zeit ihren höchsten Entfaltungspunkt,<br />
also etwas ekstatisches erreicht<br />
und begab sich nun langsam wieder in<br />
die Verwandlung bis zum „Tiefpunkt“,<br />
der Wintersonnenwende (21.Dez.)<br />
- im großen Rhythmus der Erde - ein<br />
halbes Jahr Ausatmung, ein halbes Jahr<br />
Einatmung!<br />
Zur Zeit der Christianisierung entstand<br />
am 24. Juni der „Johannestag“, der dort<br />
festgelegte Geburtstag Johannes des<br />
Täufers. In der hochsommerlichen Zeit<br />
steht er mit der Beschreibung seiner<br />
lichterfüllten Gestalt und seinem Einweihungsweg<br />
in der Wüste (Licht und<br />
Wärme). Christliche und „heidnische“<br />
Bräuche vermischten sich in den Jahrhunderten,<br />
so dass man bald den Johannestag<br />
feierte und aus dem Sonnwendfeuer<br />
das Johannifeuer wurde.<br />
Früher war der Mensch stärker mit der<br />
Natur verbunden und konnte die Beziehung<br />
zwischen Kosmos und Erde noch<br />
innerlich erleben. Er reduzierte das<br />
Naturgeschehen nicht auf chemische und<br />
biologische Prozesse, sondern sah die<br />
Kräfte, die dort wirkten. Aus vielen Ländern<br />
gibt es Erzählungen und Geschichten<br />
über diese Kräfte, den Elementarwesen.<br />
Deren „Arbeit“ an der Natur<br />
verhilft dieser zur höchsten Entfaltung<br />
in der Mittsommerzeit.<br />
Für die meisten Menschen der heutigen<br />
Zeit gehören Zwerge, Feen u. ä .in das<br />
Reich der Märchen, Fantasy oder<br />
Spinnerei.<br />
Wenn es auch nicht mehr viele Menschen<br />
gibt, die diese Elementarwesen sehen<br />
- kleine Kinder tun dies noch manchmal -<br />
so kann man sie vielleicht aber doch noch<br />
erspüren, wenn man mit offener Seele<br />
durch die Natur geht - an einem besonderen<br />
Platz im Wald, der eine andere<br />
Stimmung hat, die man nicht erklären<br />
kann, an einem Bach...........<br />
Gnome:<br />
In das Gestein<br />
der Gnom schlüpft hinein,<br />
schichtet und dichtet,<br />
zerstäubet und baut,<br />
von keinem erschaut.<br />
Feuergeister:<br />
In Blumenkelchen,<br />
im Honigseim,<br />
im Meeresleuchten,<br />
im Wetterschein<br />
überall werden wir sein!<br />
Diesen Elementarwesen ist das „Mittsommerspiel“<br />
von Marguerite Lobeck-<br />
Kürsteiner gewidmet. Es erscheinen<br />
Zwerge, Luft- und Wassergeister, Salamander<br />
und die Pangestalt mit seinen<br />
Gehilfen, den Faunen! Und somit ist<br />
vielleicht auch verständlich, warum<br />
dieses Spiel MITTSOMMER - und nicht<br />
Johannispiel heißen muss. Lange Jahre<br />
wurde es unter dem zweiten Titel bei uns<br />
aufgeführt und nun sorgt die Richtigbenennung<br />
(Fr. Lobeck hat den Titel so<br />
gegeben) für Verwirrung. Dies ist für<br />
diese Jahreszeit ja nicht ganz unpassend,<br />
doch wird dieses Midsummer – Namen –<br />
Verwirrspiel irgendwann doch mal ein<br />
Ende finden!<br />
Auf die Frage der Mutter am Anfang des<br />
Textes kann man also antworten, dass<br />
beide Klassen das Mittsommerspiel<br />
zeigen.Gewohnheiten zu ändern dauert so<br />
seine Zeit, also werden wir wohl noch<br />
eine Weile das Vergnügen mit dem<br />
Mitt - Jo – som– han – mer – ni – spiel<br />
haben.<br />
L. Elsen, Eurythmielehrerin<br />
Nymphen:<br />
Bei den Forellen<br />
in glitzernden Wellen,<br />
in Ufergewinden<br />
sind wir zu finden!<br />
Sylphen:<br />
Mit Blütendüften<br />
frei in den Lüften<br />
ziehn wir dahin!<br />
Eurythmieabend der 11.<br />
Klasse am 9. Mai 2003 Im Rahmen des Geschichtsunterrichts<br />
Schade, dass dieser Abend nur halböffentlich<br />
war – denn die Leistungen der<br />
Schüler waren im wahrsten Sinne des<br />
Wortes sehenswert!<br />
In diesem zweiten Teil zeigten Schüler-<br />
Innen Soli und Duos, die in mehrwöchiger,<br />
selbstständiger Arbeit entstanden.<br />
Moderne Prosa neben englischer Lyrik,<br />
das klassisch ausgearbeitete Tonstück<br />
neben „zeitgenössischer“ Musik von Grönemeyer,<br />
Alemannisches neben Laotse<br />
und viele tolle Humoresken: Alles zeigte<br />
sich gleichgewichtig auf der Bühne.<br />
Die SchülerInnen hatten völlige Freiheit<br />
bei der Wahl des Stückes, in Formgebung<br />
und Ausgestaltung, sowie der Bühnengarderobe.<br />
So kreuzte ein Trainingsanzug als<br />
auch das feine Seidenkleid mit Schleier<br />
auf, und unvergesslich die wandelnde<br />
Pille in Begleitung... Eine bunte und originelle<br />
Mischung konnte das Publikum<br />
begeistern.<br />
Man erlebte, dass die SchülerInnen ganz<br />
individuell die Eurythmie zu „Ihrem“<br />
machen konnten, sehr authentisch und<br />
zum Teil recht mutig ausgeführt. Es war<br />
neben den vielen Ideen auch die innere<br />
Haltung, die überzeugte.<br />
So wurden aus den „Überraschungseiern“<br />
(Originalton Herr Elsen) ansehnliche<br />
Geschenke für uns Zuschauer!<br />
Judith Rosbach<br />
Schülermutter<br />
23 l Aus dem Unterricht<br />
Was sagt <strong>Schopfheim</strong> zur <strong>Waldorfschule</strong>?<br />
haben wir, die 8.Klasse, eine Umfrage<br />
über die <strong>Waldorfschule</strong> gemacht.<br />
Wir haben uns in kleinen Gruppen an<br />
verschiedenen Orten in der Stadt wie z.B.<br />
vorm Aldi, vorm Hieber oder auf dem<br />
Marktplatz verteilt.<br />
Unsere Fragen waren:<br />
1.Welche Schulen gibt es in <strong>Schopfheim</strong>?<br />
2.Wissen Sie, dass es in <strong>Schopfheim</strong> eine<br />
<strong>Waldorfschule</strong> gibt?<br />
3.Was für eine Schule ist die <strong>Waldorfschule</strong>?<br />
4.Waren Sie schon mal in der <strong>Waldorfschule</strong>?<br />
5.Haben Sie in der Zeitung schon mal<br />
von Veranstaltungen in der <strong>Waldorfschule</strong><br />
gehört?<br />
6.Würden Sie Ihr Kind auf die <strong>Waldorfschule</strong><br />
schicken?<br />
Viele zählten bei der ersten Frage die<br />
<strong>Waldorfschule</strong> nicht auf, wussten aber bei<br />
der 2. Frage, dass es sie gibt. Die meisten<br />
wussten, dass die <strong>Waldorfschule</strong> eine<br />
Gesamtschule ist, die Antworten Realschule,<br />
Grundschule, Gymnasium und<br />
Förderschule kamen gleich häufig vor.<br />
Der Großteil der Befragten war noch nie<br />
dort, hat aber schon viel von der <strong>Waldorfschule</strong><br />
gehört. Weniger würden ihr Kind<br />
auf die <strong>Waldorfschule</strong> schicken.<br />
Insgesamt waren die meisten sehr aufgeschlossen<br />
und interessiert. Einige Ältere<br />
sagten, dass sie, wenn es früher Waldorf-<br />
schulen gegeben hätte, sie ihre Kinder<br />
hingeschickt hätten. Sehr viele Befragte<br />
sagten, sie hätten zu wenig Information<br />
und wüssten nur vom Hörensagen über<br />
die <strong>Waldorfschule</strong>.<br />
Wir haben insgesamt 187 Menschen<br />
befragt.<br />
Jeanine Thümmig, 8. Klasse<br />
Hier sind die genauen Zahlen:<br />
1.Welche Schulen gibt es in <strong>Schopfheim</strong>?<br />
An … Stelle haben die Befragten die<br />
<strong>Waldorfschule</strong> genannt:<br />
An 1. Stelle 16<br />
An 2. Stelle 15<br />
An 3. Stelle 20<br />
An 4. Stelle 18<br />
An 5. Stelle 14<br />
An 6. Stelle 6<br />
An 7. Stelle 1<br />
Nicht genannt 95<br />
2.Wissen Sie, dass es in <strong>Schopfheim</strong> eine<br />
<strong>Waldorfschule</strong> gibt?<br />
Ja 172<br />
Nein 15<br />
3.Was für eine Schule ist die <strong>Waldorfschule</strong>?<br />
Grundschule 14<br />
Realschule 10<br />
Gymnasium 20<br />
Förderschule 19<br />
Gesamtschule 97<br />
Keine / andere 41<br />
4.Waren Sie schon mal in der <strong>Waldorfschule</strong>?<br />
Ja 75<br />
Nein 112<br />
5.Haben Sie in der Zeitung schon mal von<br />
Veranstaltungen in der <strong>Waldorfschule</strong> gelesen?<br />
Ja 141<br />
Nein 46<br />
6.Würden Sie ihr Kind auf die <strong>Waldorfschule</strong><br />
schicken?<br />
Ja 74<br />
Nein 104
Modellieren 10. Klasse<br />
"Herr König, darf ich mal einen Kopf<br />
plastizieren?"<br />
24 l Aus dem Unterricht 25 l Aus dem Unterricht<br />
Schon in der 9. Klasse erwacht bei einigen<br />
SchülerInnen das Interesse, konkret<br />
an den Ausdruck der menschlichen<br />
Individualität heranzugehen.<br />
In der Regel verweise ich dann auf die<br />
kommende Plastizier-Epoche in der 10.<br />
Klasse, wo dies dann Thema für alle<br />
wäre. Allerdings dürfen ganz Ungeduldige<br />
sich schon in der 9. Klasse versuchen.<br />
Geht man dann mit den SchülerInnen in<br />
der 10. Klasse an die Arbeit, stellt man<br />
schnell fest, dass es ihnen in der Regel<br />
nicht so sehr um das Festhalten eines<br />
speziellen Individuums geht, sondern<br />
mehr um das Generelle: Wie modelliere<br />
ich überhaupt Nase, Augen, Ohren,<br />
Mund, Hals und Haare?<br />
Das ist dann auch die beste Gelegenheit<br />
für den Lehrer, noch einmal die Vorbilder<br />
der griechischen Kunst und die des<br />
Mittelalters einzuführen. Denn gerade sie<br />
haben die schönsten "Typen und<br />
Typinnen" als Figuren geschaffen. In<br />
den Gesichtern von Apollon, Zeus, einer<br />
Kore oder auch der Königin Ute spricht<br />
sich nicht so sehr etwas individuell<br />
Persönliches aus als vielmehr etwas<br />
Charakteristisches.<br />
Erst am Ende der Modellier-Epoche<br />
wagen wir uns an den bärtigen, blinden<br />
Homer heran, eine Arbeit, die aus der<br />
Schlussphase der griechischen Kunstentwicklung<br />
stammt und deutlich individuelle<br />
Züge aufweist. Bei dieser Arbeit<br />
kommen die SchülerInnen erwartungsgemäß<br />
auch schnell an ihre Grenzen.<br />
Schaut man die nebenstehenden Beispiele<br />
aus der Modellier-Epoche genauer an, so<br />
bemerkt man schnell, dass es dabei<br />
nicht nur um ein blindes Kopieren von<br />
Druckvorlagen ging, sondern nur um die<br />
Zuhilfenahme klassischer Vorbilder,<br />
um sich daran zu üben. Viel Eigenes<br />
spricht sich daher aus den "Kopien" noch<br />
trotzdem aus, was ich in der Regel auch<br />
zulasse. Es geht ja wie gesagt um das<br />
Prinzipielle eines menschlichen Kopfes<br />
und darum, sich überhaupt mit derlei<br />
Problemen auseinander zu setzen. Es ist<br />
schon ein Vorzug an sich, denn seien wir<br />
mal ehrlich: Wer konnte von uns Erwachsenen<br />
in der Jugendzeit sich jemals in<br />
dieser Form mit dem menschlichen<br />
Antlitz auseinandersetzen? Und was<br />
vermissen wir dadurch, es nicht getan zu<br />
haben?<br />
Es gehört nach wie vor zu den eindrücklichsten<br />
bildhauerischen Erlebnissen, mit<br />
seinen eigenen Händen ein menschliches<br />
Gesicht hervorbringen zu können. Möglicherweise<br />
gehört das zu den ältesten<br />
menschlichen Bedürfnissen überhaupt,<br />
die bis heute noch gepflegt werden. Hat<br />
es uns ja sogar der Liebe Gott schon<br />
vorgemacht. Er soll ja die ersten<br />
Menschen schon aus Lehm geschaffen<br />
haben. Da soll es uns nur recht sein, uns<br />
in angemessener Weise an diesen urtümlichen<br />
Vorgang zu erinnern und zwar mit<br />
den eigenen Händen.<br />
Gerhard König<br />
Kunstlehrer
26 l Berichte aus dem Schulleben<br />
Orchesterfreizeit - eine schöne Woche in Walkringen<br />
Der Vorbereitungstrupp fuhr bei eisigen<br />
Temperaturen während eines Schneegestöbers<br />
am Donnerstag von Lörrach aus los. In<br />
Walkringen-Bühl angekommen hatten wir<br />
einige lustige Stunden Arbeit vor uns. Als<br />
wir dann jedoch schlafen gehen wollten,<br />
stellten wir fest, dass die Heizung kaputt<br />
war und wir erstmal eine Nacht lang frieren<br />
durften. Am Freitag war dann schon relativ<br />
schönes Wetter, was sich über die Woche<br />
fortsetzte.<br />
Auch dieses Jahr fand wieder ein Besuch in<br />
der Oper statt, der für viele ein sehr<br />
schönes Erlebnis war. Ab Montag begann<br />
dann die intensive Probenzeit. Zwar war es<br />
manchmal verlockender, die schöne Sicht<br />
auf die Alpen und die Sonne zu genießen,<br />
Ausflug nach Stuttgart<br />
Wie fast jedes Jahr haben wir wieder an<br />
einem Wettbewerb für Kinder und Jugndliche<br />
mitgemacht. Diesmal kam er von<br />
"Children for a better world", wobei es<br />
um soziales Engagement von Kindern<br />
und Jugendlichen ging. Da wir einmal in<br />
der Woche im Asylbewerberheim Nachhilfe<br />
geben, haben wir unser Projekt<br />
vorgestellt. Dies war im Januar und wir<br />
rechneten nicht mit einem Platz unter<br />
den besten 20. Doch Mitte Mai erreichte<br />
uns die Nachricht, dass wir mit den 20<br />
Regionalsiegern nach Stuttgart eingeladen<br />
wurden. Die Preisverleihung fand im<br />
Maranfilmstudio statt, wo die Serie<br />
"Fabrixx" gedreht wird. Am 24. Mai<br />
stiegen wir um 6.38 Uhr in den Zug nach<br />
Stuttgart. Auf der 5-stündigen Fahrt trafen<br />
wir viele Fussballfans, die zu einem<br />
Spiel (das ebenfalls in Stuttgart stattfand)<br />
fuhren. Endlich an unserem Ziel angekommen,<br />
machten wir uns auf den Weg<br />
zu den Studios. Dort trafen wir viele<br />
andere Gruppen, die aus dem gleichen<br />
Grund wie wir dort waren. Nach einer<br />
Erfrischung wurden wir durch das Studio<br />
doch waren auch die Proben immer wieder<br />
schnell vorbei und man konnte sich<br />
hinterher mit superleckerem Essen den<br />
Bauch voll schlagen.<br />
Ja und wie das immer so ist, die Woche in<br />
dem wunderschönen Walkringen ging viel<br />
zu schnell vorbei.Das Konzert stand bevor.<br />
Dieses Mal in einer ganz neuen Umgebung,<br />
in der Allemannenhalle in Maulburg.<br />
Mittags wurden wir dort noch mit wunderbarer<br />
Suppe versorgt und nach einer letzten<br />
anstrengenden Probe fand ein schönes<br />
Konzert statt.<br />
Insgesamt kann man auch dieses Jahr sagen<br />
dass es eine wirklich schöne Woche war<br />
und wir es kaum erwarten können, wieder<br />
geführt. Danach begann die Preisverleihung.<br />
Wir wurden auf die Bühne gerufen<br />
und bekamen von einer der Schauspielerinnen<br />
eine Urkunde. Wir waren sehr<br />
beeindruckt von den vielen anderen Projekten,<br />
von denen neun nach Berlin zur<br />
Siegesfeier eingeladen wurden. Die<br />
anderen Projekte waren sehr interessant<br />
und haben uns auf viele neue Ideen gebracht.<br />
Wenn auch sehr müde, kamen wir<br />
Anzeige<br />
alle zusammen nach Walkringen zu fahren.<br />
Hannah Kümmerle, 11. Klasse<br />
Auf der Freizeit 03 stimmte alles: Geigen,<br />
Celli, Pauken und Trompeten für die tägliche<br />
Probe, das Wetter für alle Zwischenzeiten<br />
und das Essen für das leibliche Wohl!<br />
Diese Stimmung hüllte die Musik und die<br />
Gemeinschaft in beste Harmonie!<br />
Unbekannt aus 8.+ 9. Klasse<br />
Und: Die Freizeit war wie immer wunderschön<br />
- wir wollen sie auch nicht missen!<br />
gut wieder in <strong>Schopfheim</strong> an. Wir hatten<br />
einen sehr interessanten und lehrreichen<br />
Tag hinter uns. Auch weil man in dem<br />
Studio ein bisschen über den Verlauf<br />
einer Serienproduktion erfahren konnte.<br />
Sonja Beideck, 11. Klasse<br />
für die „Ex-Umweltgruppe“<br />
(s. Prisma 40: Lust sich sozial zu enga...?)<br />
27 l Berichte aus dem Schulleben<br />
Bericht vom Landeselternbeiratstreffen<br />
Um über unseren Tellerrand zu blicken,<br />
sind wir der Einladung des Landeselternbeirats<br />
Baden-Württembergs zu seinem<br />
ersten Elterntag mit dem Thema „Schule<br />
heute – Eltern in der Verantwortung?“<br />
nach Ludwigsburg gefolgt.<br />
Es begrüßte uns die ersten Vorsitzende<br />
des Landeselternbeirats Elke Picker. Sie<br />
betonte, dass nach der Pisa-Studie viele<br />
Sorgen und Ängste der Eltern im Raum<br />
stehen. Diese Stimmung sollte nicht lahm<br />
legen, sondern positiv genutzt werden.<br />
Dabei müssen sich alle in die Verantwortung<br />
nehmen lassen und alle Betroffenen<br />
sollten zusammenarbeiten. Dabei sollte<br />
das Wohl der Kinder der Maßstab sein.<br />
Eine starke Einbeziehung der Eltern<br />
in Bildungs- und Erziehungsfragen ist im<br />
Interesse der Kinder und Jugendlichen<br />
dringend erforderlich.<br />
Frau Picker ist auch Vorsitzende der<br />
gemeinnützigen Elternstiftung Baden-<br />
Württemberg, die ihren Auftrag in der<br />
Verwirklichung inhaltlicher Elternarbeit<br />
an den Schule sieht und entsprechende<br />
Projekte unterstützt ( Alexanderstr. 81,<br />
70182 Stuttgart, 0711-2734150).<br />
Herr Kuntze, Präsident des Oberschulamt<br />
Stuttgart, referierte zu den neuen Lehrplänen,<br />
die zum Schuljahr 2004/2005 in<br />
Kraft treten. In diesem Rahmen ist es<br />
seitens der Schulbehörden beabsichtigt,<br />
die Eltern und außerschulische Partner<br />
mehr einzubinden. In Zuge dieser<br />
Neugestaltung können die einzelnen<br />
Schulen einen Teil der Lehrpläne selbst<br />
ausgestalten und so eigene Schwerpunkte<br />
setzten.<br />
Herr Kuntze stellte die Robert-Schumann<br />
Realschule in Waldhut-Tiengen als positives<br />
Beispiel für die Zusammenarbeit<br />
zwischen Elternhaus und Schule vor. In<br />
dieser Schule organisieren die Eltern den<br />
Förderbereich, helfen bei der Planung<br />
von Außenaktivitäten mit und sind in die<br />
Planungen zu den Lehrinhalten mit einbezogen.<br />
Die neuen Bildungspläne können unter<br />
www.bildungsstandards-bw.de<br />
eingesehen werden.<br />
Sehr erfrischend und lebendig hat Prof.<br />
Dr. Volker Ladenthin, Erziehungswissenschafter<br />
von der Universität Bonn, das<br />
Thema „Möglichkeiten und Grenzen der<br />
Zusammenarbeit zwischen Eltern und<br />
Schule“ ausgeführt.<br />
Er hat dafür Bildung in vier Themenbereiche<br />
unterteilt. Wobei er für jeden<br />
Themenbereich die Aufgaben der Schule<br />
und der Familien herausarbeitete.<br />
1. Unterricht<br />
In der arbeitsteiligen, effizienzorientierten<br />
Gesellschaft ist die Schule mit ihren<br />
Spezialisten der Ort zum Vermitteln von<br />
Fachwissen (Ort der Methode). Die<br />
Eltern sind nicht in der Lage, die große<br />
Menge an notwendigem Fachwissen zu<br />
vermitteln. Eltern sorgen für die alltäglichen<br />
Lebenserfahrungen, die die Schule<br />
braucht um bei der Wissensvermittlung<br />
darauf aufbauen zu können. Dabei ist<br />
es wichtig, einen vielfältigen Erfahrungsbereich<br />
abzudecken. Kinder machen heute<br />
viele Erfahrungen nicht mehr zufällig.<br />
2. Erziehung<br />
Konfliktfälle werden in der Schule disziplinarisch<br />
gelöst und nicht, wie im der<br />
Familie erzieherisch.<br />
Eine Schule darf als Kollektiv nicht die<br />
Meinung prägen; das Kind muss lernen,<br />
eigene Urteile zu fällen. Eltern sollten<br />
auffordern, beraten und Beispiele sittlicher<br />
Urteilsfindung vorleben. So kann<br />
ein sittliches Eigengefühl bei den<br />
Kindern entstehen.<br />
3. Soziales Miteinander<br />
Soziales Miteinander in Familie und<br />
Schule gründet auf erlernten Regeln. Die<br />
Regeln müssen früh, transparent und<br />
altersgemäß aufgestellt werden. Dahinter<br />
muss die Forderung stehen, dass sie eingehalten<br />
werden. Die Regeln werden nur<br />
akzeptiert, wenn der, der sie aufstellt, sie<br />
auch einhält.<br />
Disziplin von außen muss zur Selbstdisziplin<br />
werden, sie darf nicht aus Angst<br />
vor Strafe funktionieren.<br />
Die Schule traut sich heute nicht mehr<br />
Disziplin durchzusetzen, während Disziplin<br />
in anderen gesellschaftlichen<br />
Bereichen ohne Hinterfragen hingenommen<br />
wird (z.B. Kleiderordnung in der<br />
Disco).<br />
Herr Ladenthin plädierte dafür, dass<br />
Schulen ein einheitliches, den einzelnen<br />
Klassen altersgemäß angepasstes Regelwerk<br />
aufstellen, das den Schülern und<br />
Eltern transparent gemacht und von den<br />
Lehrern geschlossen vertreten wird. Die<br />
Schuldisziplin muss nicht die Disziplin<br />
der Elternhäuser sein.<br />
4. Fürsorglichkeit<br />
In der Fürsorge der Schule steht es, dass<br />
die Kinder in schulischen Belangen nicht<br />
in problematische Situationen kommen,<br />
sie muss dafür sorgen, dass gestellte<br />
Aufgaben verstanden und ausgeführt<br />
werden.<br />
In vielen Familien findet zunehmend eine<br />
Vernachlässigung ihrer Fürsorglichkeit<br />
statt, z.B. in den Bereichen Gesundheit,<br />
Ernährung, Kleidung... Bei der jetzigen<br />
Situation der Schule kann die Schule<br />
nicht kompensieren, was die Gesellschaft<br />
versäumt.<br />
Die Schule sollte, laut Herr Ladenthin,<br />
nur dann in die außerschulische Fürsorge<br />
eingreifen, wenn dies für die Schule<br />
relevant ist, dies sollte nicht auf Kosten<br />
des Unterrichts geschehen.<br />
Wie wir mit den sozialen Problemen<br />
umgehen können, muss neu überdacht<br />
werden.<br />
Nach dem Vortrag gab es die Möglichkeit<br />
verschiedene Arbeitskreise zu besuchen.<br />
Angemeldet hatten wir uns für den<br />
Arbeitskreis „Sonderschulen“, der aus<br />
Mangel an Interesse ausfiel. So besuchten<br />
wir beide vereint und gestärkt den<br />
Arbeitskreis „Im Verhältnis zu Fachwissen<br />
gewinnt Sozial- und Methodenkompetenz<br />
deutlich an Bedeutung. Welchen<br />
Beitrag können Eltern und Schule<br />
leisten?“. Zwei recht junge Diplompädagoginnen<br />
referierten sehr theoretisch über<br />
die verschiedenen Grundlagen der Sozial-<br />
und Methodenkompetenz.<br />
Wir hatten uns unter dem Thema etwas<br />
völlig anderes vorgestellt. Wir hatten uns<br />
erhofft, Rüstzeug für die Elternarbeit mitzubekommen.<br />
Auch die anderen Elternbeiräte<br />
waren mit dem Ergebnis des<br />
Arbeitskreises nicht zufrieden.<br />
Erschreckend fanden wir, dass es den<br />
Dozentinnen und auch den Eltern v.a.<br />
darum ging, dass die Schule die Kinder<br />
für die Anforderungen der Arbeitswelt<br />
vorbereitet. Nebensache war das Kind<br />
mir seinen individuellen Entfaltungsmöglichkeiten.<br />
Der Blick war auf das<br />
„Ergebnis“ gerichtet und nicht auf das<br />
Kind in seiner jetzigen Entwicklungsphase.<br />
Anne Klapprott und Beate Engeser,<br />
SchülermütterInnen
Der Festgestaltungskreis ist in Bewegung!<br />
Für alle die, die es nicht wissen oder es<br />
vergessen haben ... hinter dem magischen<br />
Kürzel FGK verbirgt sich dann doch nur<br />
ein weiterer Arbeitskreis der Schule!<br />
Dafür aber einer, der sich mit einem besonders<br />
schönen Thema beschäftigt:<br />
unseren Festen.<br />
Der Martini-Bazar mit Martinsspiel ist<br />
unser aufwändigstes Fest und es gilt der<br />
Satz: Nach Martini ist vor Martini!!!<br />
Auch wenn die hauptsächliche Aktion im<br />
FGK von den Sommerferien bis Martini<br />
läuft, so sind wir doch das ganze Jahr mit<br />
“Nach- und Vorwirkungen” zu Martini<br />
beschäftigt.<br />
Das Mittsommerspiel wird im Rahmen<br />
des FGK ausschließlich von den Klassenvertretern<br />
der 3. und 4. Klasse ausgerichtet.<br />
Das Sommerfest allerdings können<br />
wir uns nicht auf die Fahne schreiben,<br />
dies organisierte bisher Herr Keil, dem an<br />
dieser Stelle ein besonderer Dank ausgesprochen<br />
sei.<br />
Was tun wir eigentlich?<br />
28 l Berichte aus dem Schulleben<br />
Hier und heute wollen wir uns und unser<br />
Tun vorstellen, womöglich können wir ja<br />
sogar zum Mitmachen begeistern. Also -<br />
wie schon gesagt: dem Festgestaltungskreis<br />
obliegt die Organisation der Feste<br />
unserer Schule. Wir treffen uns übers<br />
Jahr in unregelmäßigen Abständen, circa<br />
einmal in zwei Monaten und nach den<br />
Sommerferien bis zum Bazar 14-tägig.<br />
Um die Organisation auch so richtig<br />
zu organisieren, haben wir uns in Arbeitsgruppen<br />
aufgeteilt. In diesem Rahmen<br />
sind wir auch immer Ansprechpartner für<br />
Eltern, Lehrer und Schüler, die Wünsche,<br />
Anregungen, Kritik oder neue Ideen<br />
für uns haben. Aus jeder Klasse gibt es<br />
mindestens einen, schön wären zwei Elternvertreter;<br />
eine günstige und bewährte<br />
Aufteilung, da so keine Altersgruppe bei<br />
der Organisation der Angebote und Aktivitäten<br />
beim Bazar in Vergessenheit gerät<br />
und die größtmögliche Gewähr gegeben<br />
ist, dass für alle etwas dabei ist. Für die<br />
12. Klasse fehlt uns zur Zeit kreative Mitarbeit<br />
- über diese würden wir uns sehr<br />
freuen ... und damit sollen sich nicht nur<br />
die Eltern, sondern bitte gerne auch die<br />
Schüler der 12. Klasse angesprochen<br />
fühlen. Es wäre schön, frische junge Gedanken<br />
zu bekommen!!! Zudem würden<br />
wir uns auch über Lehrernachwuchs<br />
freuen, bis dato fehlt uns nämlich die<br />
oder der zweite LehrervertreterIn.<br />
Arbeitsgruppen:<br />
„Chefplatz:“<br />
Brigitta Heym, 11. Klasse<br />
Tel. 07762-2096<br />
Brigitta Heym hat sich bereit erklärt, uns<br />
bei unseren Treffen zu koordinieren und<br />
die Gesprächsleitung zu übernehmen. Sie<br />
ist unser “alter Hase” und mit ihrer langjährigen<br />
Erfahrung eine wichtige Beraterin,<br />
die über notwendigen Verbindungen<br />
und Kontakte an der Schule und zu<br />
den Bazarbestückern verfügt. Alle Anfragen,<br />
die nicht von einer Arbeitsgruppe<br />
beantwortet werden können, darf man im<br />
Zweifelsfall an Brigitta Heym richten.<br />
Standanmeldung/Raumaufteilung:<br />
Brigitta Heym und<br />
Marianne Kruse, 11.Klasse<br />
Tel. 07622-6848918<br />
Diese Arbeitsgruppe ist zuständig für die<br />
Registrierung aller Bazarstände, die Vorstellung<br />
der Anbieter im FGK und die generelle<br />
Pflege der Kontakte zu allen Anbietern<br />
von Bazarständen oder Aktionen.<br />
Weiterhin übernimmt die Arbeitsgruppe<br />
die Planung der Raumaufteilung und im<br />
Hinblick darauf die Betreuung am Bazar.<br />
Kultur:<br />
Martina Nübling, 3. Klasse<br />
Tel. 07622-9120<br />
Caterina Weber, 3. Klasse<br />
Tel. 07622-3850<br />
Verena Egin-Erdem, 4.Klasse<br />
Tel. 07622-1785<br />
Martina Nübling, Caterina Weber und<br />
Verena Ergin-Erdem sind nicht nur für<br />
die Pflege des schon bestehenden Kultur-<br />
angebotes für den Bazar zuständig, sie<br />
sind das ganze Jahr auf der Suche nach<br />
neuen schönen Ideen, Menschen und<br />
Möglichkeiten rund um die Kultur. Für<br />
Hinweise oder gar Anmeldungen sind die<br />
drei Kulturpflegerinnen immer dankbar...<br />
Finanzen:<br />
Sabine Wunsch, 6. Klasse<br />
Tel. 07762-3422<br />
Gunther Jenisch, 7. Klasse<br />
Tel. 07762-672380<br />
Unsere beiden Finanzgenies organisieren<br />
und kalkulieren seit Jahren brillant die<br />
gesamte Finanzwelt des FGKs. Hier sei<br />
erwähnt, dass wir uns ein Mal im Jahr zur<br />
Verteilung der Bazargelder treffen. Dieses<br />
Treffen ist öffentlich und Beteiligung<br />
ist erwünscht! Auch schriftliche Anträge<br />
für die Verwendung der Bazargelder an<br />
der Schule und Ideen auch für die Unterstützung<br />
sozialer Projekte (siehe auch<br />
diesjährige Verwendungsliste) werden<br />
gerne entgegengenommen.<br />
Genehmigungen (Stadt):<br />
Christel Hertzner, 4. Klasse<br />
Tel. 07622-63428<br />
Christel Hertzner hält für uns den<br />
Kontakt zur Stadt (Ordnungsamt, Polizei,<br />
etc.) bezüglich aller Absprachen, die<br />
notwendig sind, z.B. Schankgenehmigungen,<br />
Parkplätze, Martins- und Johannifeuergenehmigungen.<br />
Bewirtung:<br />
Fabiola Liehr, 9. Klasse<br />
Tel. 07765-8414<br />
Gudrun Maier, 9. Klasse<br />
Tel. 07623-50093<br />
29 l Berichte aus dem Schulleben<br />
Die Bewirtungsgruppe hat den Durchblick<br />
beim leiblichen Wohl, sie organisiert<br />
die Getränke für den Bazar,<br />
kontrolliert das Angebot (zu viel - zu<br />
wenig?) und hat am Bazar in Fragen<br />
Essen und Trinken den Überblick. Auch<br />
hier ist die Freude über alles, was uns<br />
hereinschneit, groß und ...keine Scheu,<br />
wir kochen alle nur mit Wasser...<br />
Martinsumzug:<br />
Christel Hertzner und<br />
Iris Buchheimer-Krähling, 6. Klasse<br />
Tel. 07633-61980<br />
Gudrun Simon, 8. Klasse<br />
Tel. 07764-507<br />
Diese AG organisiert das jährliche Martinsspiel,<br />
den dazugehörigen Umzug und<br />
das Kürbissuppenessen am Feuer. Vor<br />
drei Jahren ist diese schöne Aktion als<br />
Geschenk der <strong>Waldorfschule</strong> an die Stadt<br />
<strong>Schopfheim</strong> zur 750-Jahr-Feier entstanden<br />
und soll auch weiterhin als vorabendlicher<br />
Event die <strong>Schopfheim</strong>er Bürger<br />
zum Bazar führen. Die AG tüftelt noch an<br />
den letzten Mängeln (z.B. was tun bei<br />
Regen wie im letzten Jahr?) und ist für<br />
Anregungen dankbar.<br />
Öffentlichkeitsarbeit:<br />
Diese Gruppe teilt sich in drei Untergruppen:<br />
Zeitungsartikel zum Bazar:<br />
Ivonne Krüger, 1. Klasse<br />
Tel. 07622-6677407<br />
Plakate und Flyer für den Bazar:<br />
Jutta Hesse-Novak, 5. Klasse<br />
Tel. 07627-1271<br />
Elisabeth Painda, 5. Klasse<br />
Tel. 07627-3315<br />
Um die breite Öffentlichkeit zu erreichen,<br />
ist ein ausgearbeitetes Konzept unerlässlich.<br />
An dieser Stelle sei Ingrid Steven<br />
nochmal erwähnt, die über Jahre hinweg<br />
diese wertvolle Arbeit auch für den FGK<br />
geleistet hat. In Zusammenarbeit mit<br />
Beatrice Baum und Thomas Roloff ist<br />
unser Ziel nun die Öffentlichkeit über<br />
das breitgefächerte Bazarangebot zu<br />
informieren.<br />
Prismaveröffentlichungen:<br />
Ivonne Krüger und<br />
Christel Hertzner<br />
Checklistenverwaltung:<br />
Anna Schubert, Lehrervertreterin<br />
Tel.07622-64769<br />
Jede Klassenaktivität bezüglich der Feste<br />
wird in Checklisten, die jedes Jahr aktualisiert<br />
werden, festgehalten. Diese Listen<br />
sind bei Frau Schubert einsehbar.<br />
Protokoll:<br />
Gunther Jenisch und<br />
Verena Ergin-Erdem<br />
Es wird bei jedem Treffen des FGKs ein<br />
Protokoll angefertigt, das der<br />
Geschäftsleitung vorgelegt wird.<br />
Lehrervertreterin:<br />
Anna Schubert<br />
Last but not least ein Posten, der uns<br />
Eltern im FGK sehr, sehr am Herzen liegt<br />
und momentan nur auf den Schultern von<br />
Anna Schubert ruht (lastet?). Sie bringt<br />
all das (und das ist oft sehr viel!), was<br />
wichtig ist und der Absprache bedarf, ins<br />
Lehrerkollegium und von ihm an uns<br />
zurück. Insbesondere zur Martinihochzeit<br />
würden wir uns Unterstützung wünschen.<br />
Neue Wege<br />
Bisher konnte sich die Schulgemeinschaft<br />
eines Sommerfestes erfreuen. Wie schon<br />
erwähnt,war dies Herrn Keils Engagement<br />
zu verdanken. In den letzten Jahren<br />
hat zudem Herr Elsen Sommerbälle organisiert,<br />
die großen Anklang gefunden<br />
haben. In diesem Jahr gibt es nichts dergleichen,<br />
worauf wir uns freuen könnten<br />
... das finden auch wir schade. Und deshalb<br />
haben wir uns was ausgedacht!<br />
Allerdings will gut Ding Weile haben.<br />
Wir FGKler arbeiten an der Idee eines<br />
großen Sommerballs (?) oder Fastnachtsballs<br />
(?) oder beides im Wechsel? Bei uns<br />
hat sich Begeisterung breitgemacht für<br />
Neues, und wir würden uns so freuen,<br />
wenn wir diese Planungseuphorie mit der<br />
Schulgemeinschaft teilen könnten.... Der<br />
„gute Zweck“, z.B. zu Gunsten des neuen<br />
Festsaals, motiviert doch bestimmt<br />
zusätzlich.<br />
Wir fühlen uns angekommen und doch<br />
im Aufbruch................<br />
Ivonne Krüger und Christel Hertzner<br />
für den FGK<br />
Abrechnung Martinibazar 2001<br />
Folgende Anträge bezüglich der Bazarerlöse sind bei dem Festgestaltungskreis<br />
eingegangen und genehmigt worden:<br />
Ausziehtreppe/Zwischenboden Gartenhaus, Frau und Herr Beideck 2.750,-<br />
Waschmaschine/Trockner, Herr Kühnel 300,-<br />
Getreidemühle für Schulküche, Frau Buder 350,-<br />
Gipsmodelle, Herr König 1.000,-<br />
Sprachgestaltung/Johannispiel, Frau Rose und Herr Elsen 400,-<br />
Kostüme "Peer Gynt", Frau Schubert 1000,-<br />
Orchester, Frau Hochweber 1000,-<br />
Druckerpresse f. Holz- und Linolschnitt, Herr Mally 1000,-<br />
Recyclingcontainer, Herr Kühnel 2000,-<br />
Außerdem gehen an soziale Projekte folgende Beträge:<br />
Farbmaterialfür FWS Madrid, Herr Mally 400,-<br />
IAO Internationale Assoziation f. Waldorfpädagogik OST 1.200,-<br />
Netzwerk Rafael e.V. 1.200,-<br />
Afghanisch-Deutscher-Ärzteverein 1.200,-<br />
Hiermit haben wir Ausgaben von insgesamt 13.800,- Euro. Das heißt, dass<br />
wir von den Gesamteinnahmen in Höhe von 16.300,- Euro 2.500,- Euro in<br />
die Rücklage nehmen können, die wir unter anderem für den Neubau verwenden<br />
wollen, wenn er soweit fertiggestellt ist.<br />
Sabine Wunsch<br />
für den Festgestaltungskreis 31.03.2003
30 l Aus dem Umkreis 31 l Aus den Kindergärten<br />
Bericht zur Integrationstagung an der evangelischen Akademie Bad Boll<br />
Erst wenn auch „Nichtbehinderte“ in der<br />
vollständigen Einbeziehung von Menschen<br />
mit Behinderung eine für sie selbst erstrebenswerte<br />
Normalität erkennen und nicht<br />
einen altruistischen, karitativen Akt, ist<br />
ein Paradigmenwechsel vollzogen, der<br />
eine Befreiung von entfremdenden<br />
„Normalitäten“ auch als Befreiung erleben<br />
lässt. (Sabine Knauer)<br />
Seit mehreren Jahren werden auch an<br />
einigen Regelschulen in Baden-Württemberg<br />
Versuche mit der Integration von<br />
Kindern mit besonderem Förderbedarf<br />
gemacht. Um den Austausch über die<br />
Erfahrungen zu ermöglichen veranstaltete<br />
die ev. Akademie in Bad Boll im Mai 03<br />
eine Tagung zu dem Thema „Gemeinsamer<br />
Unterricht ; mit dem Willen zum<br />
Erfolg – ein streitbares Thema gemeinsam<br />
lösen“. Hierbei sollten sich Eltern,<br />
Lehrer und Vertreter der Schulbehörden<br />
gemeinsam mit diesen Thema auseinandersetzen.<br />
Dabei ging es v.a. um organisatorische<br />
und rechtliche Fragen, es gab<br />
aber auch mehrere interessante Vorträge<br />
mit sehr grundlegendem Inhalt.<br />
Besonders drei Vorträge, die auch einen<br />
Bezug zur Waldorfpädagogik haben,<br />
möchte ich hier kurz zusammenfassen:<br />
Frau Dr. Knauer, Lehrbeauftragte der FU<br />
Berlin, sprach zu den Grundlagen und der<br />
Ethik der Integrationspädagogik, ein<br />
Übergangsbegriff, der seine Selbstüberwindung<br />
in Form einer Reintegration von<br />
Regel- und Sonderpädagogik zu einer<br />
„Allgemeinen Pädagogik“ anstrebt. Sie<br />
will eine Brücke sein zwischen partikularen<br />
Pädagogiken und einer künftigen<br />
allgemeinen, inklusiven Pädagogik.<br />
Aus Sicht der integrationspädagogischen<br />
Anthropologie steht nicht die Behinderung<br />
eines Menschen im Vordergrund,<br />
sondern der jeweilige Mensch - mit oder<br />
ohne "Behinderung" in seiner Ganzheit.<br />
Eine Behinderung im medizinischen<br />
Sinne wird pädagogisch nicht als Behinderung<br />
betrachtet.<br />
In einer immer komplexer werdenden<br />
Welt der Postmoderne wird es zur Überlebensfrage<br />
werden, ob es gelingt eine<br />
Ethik der Heterogenität zu entwickeln,<br />
die Unterschiede thematisiert und in<br />
Gleichberechtigung dialektisch aufhebt.<br />
BRAUN wirft der Pädagogik vor, sich<br />
vor ihrem eigentlichen Gegenstand, der<br />
unteilbaren und komplexen Ganzheit des<br />
Menschen zu drücken: “Die Frage nach<br />
der Existenz des Menschen und ihrer<br />
immer neuen Explikation ist daher nichts<br />
für diejenigen, die ein für alle Mal wissen<br />
wollen, wo sie dran sind; sie ist keine<br />
starre Formel, die man einmal beantwortet<br />
und dann „besitzt“, sie ist vielmehr<br />
eine ständige Anfrage an das Sein, der<br />
man zwar ausweichen, ihr aber dennoch<br />
nicht entgehen kann. Die Sinnkrise der<br />
Gegenwart zeigt das deutlich.... Die<br />
gegenwärtige Pädagogik hat darauf keine<br />
Antwort, darum ist sie nicht mehr<br />
gefragt. Sie hat sich vom Humanismus<br />
der Human- und Sozialwissenschaften<br />
überrumpeln lassen und dabei das<br />
Humane verloren.“<br />
Die Integrationpädagogik will eine Normalität<br />
in der Vielfalt. Das Vorliegen<br />
einer „Behinderung“ im medizinischen<br />
Sinne hat mit schulischer Integration nur<br />
so viel zu tun, als die Betroffenen bislang<br />
weitgehend vom Regelunterricht ausgeschlossen<br />
waren; die Frage von Aussonderung<br />
und Einbeziehung stellt sich in<br />
der Schule auch ohne diese spezielle<br />
Problematik. In Klassen mit separierender<br />
Sozialdynamik werden Mitschüler für<br />
„blöde“ und „behindert“ erklärt, stigmatisiert<br />
und ausgegrenzt, z.B. weil sie die<br />
falschen Turnschuhe tragen. Wer aber<br />
wollte Kindern und Jugendlichen, die<br />
selbst einer Aussonderung ausgeliefert<br />
sind, die psychische Kraft abverlangen,<br />
sich Schwächeren und Benachteiligten<br />
gegenüber tolerant und verständlich zu<br />
verhalten?<br />
Gehen wir einen Schritt weiter: die ganz<br />
alltägliche Schulpraxis mit Zensuren und<br />
Zeugnissen – nicht selten auch als Disziplinierungsmittel<br />
gebraucht – erzeugt<br />
Anpassungsdruck, Angst vor Aussonderung<br />
und Konkurrenz. Integration kann<br />
nur dann in Inklusion münden, wenn von<br />
den Schülern die Bedrohung des Verstoßens<br />
aus ihrem sozialem Umfeld genommen<br />
wird, wenn Lernergebnisse im<br />
lernzieltechnischen Sinne nicht mehr zum<br />
Maßstab für Verbleib oder Verlassen der<br />
Klasse herangezogen werden.<br />
In keinem anderen europäischen Land<br />
werden Schüler so früh und mit vergleichbar<br />
dramatischen Folgen kontrolliert,<br />
klassifiziert und kategorisiert.<br />
Prof. em. Dr. Kautter (PH Reutlingen) hat<br />
über die Notwendigkeit und die Gefahr<br />
von Diagnosen gesprochen.<br />
Diagnosen von speziellen Beeinträchtigungen<br />
sind als Ausgangsmaterial<br />
für den Unterricht notwendig und<br />
wichtig, wenn anerkannt wird, dass es<br />
sich um einen Zustandsbericht ohne<br />
langfristige Prognosen handelt, und<br />
wenn bei der Erstellung der Diagnose<br />
mit Liebe und ohne den Glaube an<br />
Objektivität vorgegangen wird.<br />
Die Diagnose darf sich aber nicht in den<br />
Dienst der pädagogischen Ausleseentscheidungen<br />
stellen lassen.<br />
Die Feststellung sonderpädagogischen<br />
Förderbedarfes, die (auch rechtlich)<br />
Grundlage für eine Integration ist, hält<br />
weiterhin am Alltag der Anderstartigkeit<br />
fest. Es darf, laut Herr Kautter, nicht so<br />
weit kommen, dass zu den bisherigen<br />
Kategorisierungen noch die der integrierbaren<br />
bzw. nicht integrierbaren Kinder<br />
kommt. Pädagogische Diagnostik wäre<br />
als Steuerungsmittel für Schulprozesse<br />
für alle Kinder wichtig, um ein individualisiertes<br />
Lernangebot realisieren zu<br />
können, aber nicht um zu bewerten.<br />
Nachdem zwei Tage über die rechtlichen<br />
und ideologischen Beschränkungen der<br />
Integration in Deutschland und v.a. in<br />
Baden-Württemberg diskutiert wurde,<br />
hielt Frau Trotta vom „Centro Diaconale<br />
Valdese“ in Palermo einen Vortrag über<br />
Integration in Italien. Dort wurden 1971<br />
alle Sonderschulen, bis auf die Schule für<br />
seh- und hörgeschädigte Kinder abgeschafft.<br />
97,5 % der behinderten Kinder<br />
sind integriert, seh- und hörgeschädigte<br />
Kinder können auf Wunsch der Eltern auf<br />
die speziellen Schulen gehen. Nach<br />
anfänglichen Schwierigkeiten wurde<br />
inzwischen ein System entwickelt, wie<br />
man allen Schülern durch die Unterstützung<br />
durch Sonderpädagogen gerecht<br />
werden kann. Es gibt keine Diskussionen<br />
über für und wider der Integration, sie ist<br />
Normalzustand. Während des Vortrages<br />
von Frau Trotta wurde es unter den<br />
beeindruckten Zuhörern immer stiller!!<br />
Nach dieser Tagung war ich frustriert,<br />
weil die rechtliche Rahmenbedingungen<br />
für Integration einfach schlecht sind und<br />
wohl auch nicht so schnell besser<br />
werden.<br />
Mir kam aber bei den Vorträgen, in denen<br />
eine Vision für die Zukunft entwickelt<br />
wurde bzw. über deren Umsetzung in<br />
Italien, oft der Gedanke „Wie an der<br />
<strong>Waldorfschule</strong>“. Die <strong>Waldorfschule</strong>n<br />
könnten mit ihrem Menschenbild<br />
richtungsweisend sein.<br />
Beate Engeser<br />
Kindergarten Hausen<br />
Der Waldorfkindergarten <strong>Schopfheim</strong> mit<br />
seinen beiden Gruppen stellt sich seit<br />
neuestem in einer kleinen Broschüre vor.<br />
Nach einem einleitenden Vorwort und dem<br />
geschichtlichen Rückblick auf die Entstehung<br />
des „Waldorfkindergarten<br />
<strong>Schopfheim</strong> e.V.“ folgt die Vorstellung der<br />
zwei Gruppen Hausen und <strong>Schopfheim</strong>.<br />
Danach werden Tagesablauf und Wochenrhythmus<br />
beschrieben, sowie die zur Zeit<br />
tätigen Erzieherinnen kurz vorgestellt. Die<br />
Ausführungen über das Feste feiern im<br />
Jahreskreis seien nun noch im Wortlaut<br />
angefügt:<br />
Die Jahreszeiten waren die großen „Festordner“<br />
der frühen Menschheit. In unseren<br />
Breiten ist der Wechsel von Frühjahr,<br />
Sommer, Herbst und Winter deutlich erlebbar.<br />
Dies kommt unseren Jahresfesten,<br />
die mit ihrem Rhythmus verschiedene<br />
Höhepunkte im Jahr bilden, sehr entgegen.<br />
Das Verhältnis der Erde zur Sonne<br />
ändert sich rhythmisch und bestimmt den<br />
Jahreskreislauf. Wir alle erleben dies an<br />
den Veränderungen der Lichtverhältnisse<br />
und dem dadurch beding ten Wandel der<br />
Natur unserer Erde.<br />
Die Feste korrespondieren mit den<br />
Jahreszeiten und zeigen die natürlichen<br />
Entwicklungen auf. Das Osterfest passt<br />
zur sich entfaltenden Frühlingsnatur,<br />
Michaeli zum Verwelken und Absterben<br />
der Natur im Herbst, Weihnachten liegt<br />
im Win terdunkel und Johanni bildet das<br />
Tor zur lichten Sommerzeit.<br />
Aber auch die anderen Feste im Jahreslauf<br />
verfügen über eigene Qualitäten: Im<br />
Herbst findet das Laternen fest statt, bei<br />
dem die Kinder stolz ihre im Kindergarten<br />
gebastelten Laternen zei gen. Zum<br />
Eintauchen in die vorweihnachtliche<br />
Stimmung bietet das Adventsgärtlein Geegenheit,<br />
bei dem die Eltern die feier liche<br />
Stimmung mit Liedern unterstreichen.<br />
Das Christ-Geburtsspiel vor Weihnachten<br />
hinterlässt bei den Kindern einen hoffnungsvollen<br />
Eindruck. Sie nehmen diese<br />
Stimmung mit in die Weihnachtsferienzeit.<br />
Ein aufregendes Ereignis für die<br />
Kinder im neuen Jahr ist das zur<br />
Fasnachts zeit stattfindende Handwerkerfest<br />
für die Kinder in Hausen und das<br />
Zirkusfest in <strong>Schopfheim</strong>.<br />
Das Mitgestalten, Mitwirken und Helfen<br />
bei den verschiede nen feierlichen Anlässen<br />
im Kindergarten ist auch für die<br />
Eltern ein bleibendes Erlebnis.<br />
Heute werden Feste nicht mehr so selbstverständlich<br />
gefeiert wie in früheren<br />
Zeiten. Früher hingegen lebten die Menschen<br />
intensiver mit der Natur und ihren<br />
Gesetzen, was uns die vie len überlieferten<br />
Sitten und Gebräuche zeigen. So<br />
brachten die Feste Farbe, Abwechslung<br />
und innere Bereicherung in manch karges<br />
Leben.<br />
Die wiederkehrenden Feste stärkten das<br />
Erleben der Zeit und übernahmen die<br />
Funktion eines Kalenders. Der heutige<br />
Mensch braucht in seiner technisierten<br />
Welt ein viel genaueres „Zeit empfinden“,<br />
das ihm durch Uhren, Kalender und<br />
Medien ermög licht wird. Manch innere<br />
Uhr wird durch eine äußere ersetzt.<br />
Durch die Verstädterung, Industrialisierung<br />
und Technisie rung sind die Pflege<br />
des Gemeinschaftsleben, viele Sitten und<br />
Bräuche verloren gegan gen. Auf dem<br />
Lande ging dieser Prozess etwas langsamer<br />
von statten.<br />
Oft müssen die Feste heute bewusst neu<br />
belebt werden und es bedarf einer inneren<br />
Auseinandersetzung, um einer Veräußerlichung<br />
in einer materialistischen Zeit zu<br />
entkommen.<br />
Farbe und Abwechslung können Feste<br />
auch heute noch ins All tagsleben bringen.<br />
Sie lassen uns auf Erlebtes zurückschauen,<br />
und auch auf etwas vorausblicken.<br />
Die Vorfreude kann helfen z.B.<br />
eine schwierige Zeit zu überbrücken.<br />
Feste können, auch als geistiger Pol, Sinn<br />
für das Leben geben. So wie die Mahlzeiten<br />
Nahrung für den Leib sind, so sind<br />
Jah resfeste Nahrung für die Seele.<br />
Die Seele des Kindes lässt sich von<br />
seiner Grundstimmung mit der sommerlichen<br />
Hingabe an die Welt vergleichen.<br />
Das Kind lebt in den Gedanken und<br />
Empfindungen der Umgebung. Der<br />
Erwachsene kann durch sein Vorbild eine<br />
Beziehung zum natürlichen Jahreskreis-<br />
lauf und den Festen schaffen. Die Offenheit<br />
und Hingabefähigkeit bringt das<br />
Kind mit, es bedarf der Aufmerksamkeit<br />
des Erwachsenen diese zu pfle gen.<br />
Was ist dem Kind nach wesensgemäß? Es<br />
sind die intensiven Sinneswahrnehmungen,<br />
die ein Kind mit dem Fest verbindet.<br />
Die Sinne sind die Tore zur Welt. So<br />
sollen die Feste auch der Sinnesfreude<br />
dienen.<br />
Das Kindergartenkind lebt in der Nachah<br />
mung und im Tun. Es lernt die Welt<br />
über sein Handeln zu verstehen und nicht<br />
über das Bewusstsein. So ist es für die<br />
Kinder am schönsten, wenn sie an den<br />
Vorberei tungen teilhaben dürfen (Willenschulung<br />
durch das Mittun). Kinder leben<br />
mit Bildern, die sich bis ins Erwachsenenalter<br />
tief einprägen, Erinnerungen, die<br />
uns ein Leben lang erhalten bleiben.<br />
Das Miterleben des Jahreslaufes ist ein<br />
wesentlicher Bestandteil unseres Kindergartenalltags,<br />
es ist wie ein Reigen, der<br />
durch das ganze Jahr tanzt!<br />
Es sind die kleinen Dinge<br />
die uns brauchen<br />
denn wir hauchen<br />
alle Lebensringe in sie ein<br />
drum ergreife sie<br />
meine Hände<br />
voller Liebe<br />
so als bleibe<br />
ohne Euch am Ende<br />
jedes Ding allein.<br />
Karlfried Graf Dürckheim (1896-1988)<br />
Iris Trefzer, Kindergärtnerin in Hausen<br />
Die Broschüre ist bei Thomas Peither 07622-<br />
6668686 oder tpeither@gmp-verlag.de erhältlich.
Rätselseite<br />
32 l Rätselseite<br />
Welch eine Freude für Rätselfreunde: In dieser Ausgabe erscheinen tatsächlich zwei Rätsel! Das eine kam uns zu aus dem<br />
evangelischen Religionsunterricht aus der 7. Klasse bei Herrn Strehlke, eine frei erfundene Geschichte von Benjamin van den Eijkel,<br />
Emmanuel Jenrich und Simon Libor mit der Frage „Wieviele arabische Wörter enthält dieser Text?“. Das fragen wir uns von der<br />
Redaktion stirnrunzelnd natürlich auch!! Und wir rätseln immer noch.<br />
Die Lösung des zweiten Rätsels allerdings wissen wir; in sommerlicher Kreuzwort-Passform haben wir es für unsere Schule maßgeschneidert.<br />
Falls jemand die Antwort dazu errät, kann sie mit Name, Adresse und Klassenangabe noch vor den Sommerferien in den<br />
Prisma-Briefkasten geworfen werden. Es wird wieder verlost!<br />
Und es gibt den allerersten PrimaPrismaPreisRätselgewinner, ausgelost aus den Dutzenden von Einsendungen!<br />
Preisträger<br />
xxxxx entdeckte alle 181 Ostereier im<br />
Prisma 40! Gratulation!<br />
Hier sieht man ihn mit seinem Gewinn:<br />
PrimaPrismaKreuzWortPreisRätsel<br />
1. bezaubernder Ort gemeinsamen<br />
Grabens an unserer Schule<br />
2. ehemaliger Ort gemeinsamen<br />
Schwitzens an unserer Schule<br />
3. viel zu kurze Erholungszeit wohl nicht<br />
nur an unserer Schule<br />
4. schönste Dornenpflanze an unserer<br />
Schule oder blumige Bewegungslehrerin<br />
5. wichtigstes Waldorf-Sommerfest nicht<br />
nur an unserer Schule<br />
6. kleine Wesen nicht nur im<br />
Mittsommerspiel an unserer Schule<br />
7. meist sommerliches Tun der 3. Klässler<br />
an unserer Schule<br />
8. freudiger Anlass vielfältiger<br />
Schülerspiele an unserer Schule (wohl<br />
auch dieses Jahr?)<br />
9. Innerstes eines roten Sommerfrüchtchens<br />
oder längst nicht mehr der längste<br />
Lehrer an unserer Schule<br />
10. feuriges Handwerk zum Schwarzwerden<br />
an unserer Schule<br />
11. an unserer Schule leider nicht zum<br />
abkühlenden Baden benutzbar<br />
12. auch im Hochsommer wohl nicht nur<br />
an unserer Schule gern aufgesuchter Ort<br />
13. äußerst notwendige sommerliche<br />
Wärme-Regelung auch an unserer Schule<br />
14. deren Beginn ist das Ende des Jahres<br />
an vielen Schulen<br />
** Wer sind denn die??<br />
Arabisches Rätsel<br />
Der Admiral lag gelangweilt im Alkoven über seinem Ofen, schlüfte an einer Tasse<br />
süßen Kaffee und krümelte an den Resten seines Kebab, die er an seinen gezähmten<br />
Albatros verfütterte.<br />
Plötzlich sprang er auf, griff nach seinem Flachmann, der in seiner Jackentasche<br />
steckte, die auf dem Sofa lag. Die gute Flasche enthielt reichlich Alkohol, sodass er<br />
bald müde war und auf seiner Matratze einschlief.<br />
Am nächsten Tag ging er in die Konditorei und kaufte fünf mit Sultaninen gefüllte<br />
Brötchen für seine Freundin, die gerade ihre Haare mit Henna färbte. Auf dem Nachhauseweg<br />
kam er an einem Coffee-Shop vorbei, wo ein Verkäufer ihm Haschisch<br />
anbot. Er lehnte freundlich ab.<br />
Auf dem Bazar, den die beiden am Nachmittag besuchten, kauften sie sich Zuckerwatte<br />
und eine Giraffe aus Marzipan als Talisman. Bei Wettschießen gelang es ihm,<br />
mit einem kleinen Kaliber noch ein Amulett zu treffen. Den Abend verbrachten sie in<br />
seinem Club. Er spielte mit Leidenschaft und Risiko Schach und wurde von seinem<br />
Gegner bereits im ersten Spiel matt gesetzt. Zum Trost bekam er vom Bar-Keeper<br />
einen starken Mokka zu trinken, seine Freundin trank einen Sirup mit Orangen-<br />
Geschmack und etwas Soda. Salam aleikum!<br />
Wie viele arabische Wörter enthält nur dieser Text??<br />
Bücher<br />
Wir freuen uns außerordentlich über drei Buchbesprechungen aus der Prisma-Leserschaft. Vielen Dank für die Darstellungen von<br />
"Büchern, denen man viele Leser wünscht"! Mögen diese Rezensenten Nachahmer finden!<br />
Drachenreiter<br />
Ein Kinderbuch von Cornelia Funke<br />
erschienen im Dressler Verlag<br />
33 l Bücherseite<br />
In einem abgelegenen Tal, weitab von<br />
den Menschen, ist das Land der Drachen.<br />
Viele sind es nicht mehr, denn die Menschen<br />
haben sie gejagt und verdrängt von<br />
der Erde. Hier aber nun leben diese<br />
friedlichen Wesen glücklich und glauben<br />
sich sicher ... bis eines Tages die Ratte<br />
mit schlechten Nachrichten kommt:<br />
„In das Tal der Drachen sind Menschen<br />
unterwegs !!!”<br />
Die Geisha<br />
Ein Roman von Arthur Golden im btb Verlag<br />
Japan zu Beginn der 30er Jahre: Die<br />
neunjährige Chiyo lebt mit ihrer bettelarmen<br />
Familie in einem kleinen Fischerdörfchen.<br />
Als ihre Mutter im Sterben<br />
liegt, verkauft der Vater Chiyo und ihre<br />
Schwester in das Vergnügungsviertel<br />
Gion der alten Kaiserstadt Kyoto. Bei<br />
ihrer Ankunft in Kyoto werden die beiden<br />
Mädchen getrennt: Chiyo kommt in<br />
ein Okiya, ein Geisha-Haus, und die Spur<br />
ihrer Schwester verliert sich. Star der<br />
Okiya ist Hatsumomo, eine faszinierend<br />
schöne, aber unglaublich launische<br />
Geisha, die bei den Herren in Gion sehr<br />
Nach dem großen Drachenrat treffen<br />
Lung, der Drache, und Schwefelfellchen,<br />
das Koboldmädchen, den Entschluss sich<br />
gemeinsam auf den gefährlichen Weg zu<br />
machen um eine neue Heimat für die<br />
Drachen zu finden. Lange werden sie<br />
nicht zu zweit bleiben, denn auf ihrem<br />
Weg begegnen sie Ben, einem Waisenjungen,<br />
Fliegenbein, einem Homunkulus<br />
und Lola, der fliegenden Ratte. Auf das<br />
Rettungsteam warten große Abenteuer,<br />
und dass sich alle nicht immer ganz grün<br />
sind, macht die Sache nicht leichter...!<br />
„Drachenreiter“, ein Buch für Kinder ab<br />
8 Jahren, ist so spannend, dass man gerne<br />
noch ein Kapitel und noch eins und - ach<br />
noch eins... vorliest! Die Spannung wird<br />
nur durch den charmanten Witz erträglich,<br />
und man sehnt sich nach einem<br />
erfrischenden Gelächter, welches die<br />
verspannten Schultern mal wieder etwas<br />
auflockert! Die Figuren, denen Cornelia<br />
Funke so wunderbare Charaktere verliehen<br />
hat, bestechen durch ihre Schwächen<br />
und liebenswerten Macken. Gerade das<br />
beliebt ist und daher für die Okiya viel<br />
Geld einbringt. Als Chiyo erfährt, daß<br />
ihre Schwester in ein Bordell verschleppt<br />
wurde, plant sie die Flucht - die jedoch<br />
kläglich scheitert. Chiyo wird zur Dienerin<br />
degradiert. Anderthalb Jahre wird sie<br />
von Hatsumomo gedemütigt. Doch als<br />
Chiyo erkennt, daß ihr altes Leben unwiederbringlich<br />
vorbei ist, fügt sie sich in<br />
ihr Schicksal. Von da an ist ihr Aufstieg<br />
zur begehrtesten Geisha ganz Kyotos<br />
nicht mehr aufzuhalten. Doch dann lernt<br />
sie einen Mann kennen, in den sie sich<br />
unsterblich verliebt.<br />
Mit diesem Buch bekommt man die<br />
Chance, in eine uns westlichen Gemütern<br />
doch sehr unbekannte Welt einzutauchen.<br />
Arthur Golden ist es gelungen, uns diese<br />
Welt näher zu bringen, die fremdartigen<br />
Sitten und Bräuche verstehen zu lernen<br />
und ein Gefühl für das Japan der 30er<br />
Jahre in der Szenerie der Geishas zu entwickeln.<br />
Ein Roman, der von der ersten<br />
bis zur letzten Seite fesselnd geschrieben<br />
ist, bei dem man die Welt um sich herum<br />
vergisst.<br />
Ein echter Sommerferienschmöker!<br />
Ivonne Krüger Schülermutter<br />
Zusammentreffen so unterschiedlicher<br />
Wesensarten macht dieses Buch so<br />
einzigartig.<br />
Mit Sicherheit ist „Drachenreiter” eines<br />
der schönsten Kinderbücher der letzten<br />
Jahre. Obwohl Cornelia Funke noch viele<br />
weitere wunderschöne Kinderbücher geschrieben<br />
hat - mit „Drachenreiter” hat<br />
sie sich selbst übertroffen. Falls man<br />
nach diesem Buch im „Funke-Rausch”<br />
ist: Keine Sorge, der Sommer kann noch<br />
mit „Igraine Ohnefurcht”, den „Wilden<br />
Hühnern”, „Zwei wilden kleinen Hexen”,<br />
dem „Herrn der Diebe” ........und einigem<br />
mehr bereichert werden! Viel Spaß beim<br />
Lesen, Vorlesen und Vorgelesen bekommen!<br />
Ivonne Krüger Schülermutter<br />
Eine Woche voller Samstage<br />
Ein Kinderbuch von Paul Maar im Oetinger Verlag<br />
An einem Samstagmorgen ging Herr Taschenbier<br />
auf die Straße und guckte sich<br />
um. An einer Ecke standen eine Menge<br />
Leut. Sie standen um ein merkwürdiges<br />
Wesen mit einem Schweinerüssel. Einer<br />
meinte, es wär ein Affe. Ein anderer<br />
meinte, das Wesen kommt vom Mars. Sie<br />
rätselten, bis Herr Taschenbier meinte, es<br />
wäre ein Sams. Denn es war ja Samstag.<br />
Da sprang das Sams-Wesen auf Herrn<br />
Taschenbiers Arm.<br />
Und dann begann eine Reihe lustiger<br />
Abenteuer.<br />
Lars Roloff, 3. Klasse
Anthroposophische Medizin ist gefährdet<br />
Pluralismus in der Medizin - Therapiefreiheit - Selbstbestimmungsrecht<br />
Diese Rechte wurden in Deutschland in<br />
den 70er Jahren durch den gemeinsamen<br />
intensiven Einsatz von Ärzten, Patienten<br />
und Interessenvertretern so weit erreicht,<br />
daß 1976 eines der fortschrittlichsten<br />
Arzneimittelgesetze der Welt verabschiedet<br />
wurde.<br />
Seitdem sind u.a. die Arzneimittel der<br />
„Besonderen Therapierichtungen“<br />
(Homöopathie, Phytotherapie, Anthroposophische<br />
Medizin) anerkannt und damit<br />
von allen Krankenkassen zu erstatten.<br />
Genau diese Rechte werden zur Zeit von<br />
Vertretern der Schulmedizin und der<br />
Schulteich-Besiedelung<br />
34 l Mitteilungen 35 l Ankündigungen<br />
Gesundheitspolitik stark in Frage gestellt.<br />
In Deutschland und auf der EU-Ebene<br />
muß daher um die Anerkennung und den<br />
Erhalt der Anthroposophischen Medizin<br />
durch unsere Interessenvertreter stark<br />
gerungen werden.<br />
Um diesen mit einer eindrucksvollen,<br />
mitgliederstarken Patientenvertretung dabei<br />
zur Seite stehen zu können, bitten wir<br />
Sie, unseren dem Prisma beigelegten<br />
Aufruf zu unterstützen und an alle<br />
Interessierten in Ihrem Umkreis weit zu<br />
verteilen!<br />
Mit Dank für Ihre Mithilfe<br />
Verein für Anthroposophisches Heilwesen<br />
Oberstufencafe<br />
Für die Umgestaltung des OSC suchen<br />
wir guterhaltene Sofas, Sessel, kleine Tische<br />
und Regale. Der Zustand der Möbel<br />
sollte robust und ansehnlich sein!<br />
das OSC-Team<br />
Melden können Sie sich bei Lea und Sara<br />
(10.Klasse) oder unter der Nummer von<br />
Lea Meßmer 07622-6849384<br />
Wer am neu angelegten Teich-Biotop Wasserschlangen, Entengrütze, Wasserflöhe und<br />
Krokodile oder ähnliches aussetzen möchte, wird dringend gebeten, schon vor der<br />
Planung der Aktion aus Haftungsgründen diesen Impuls unbedingt mit dem Geländegestaltungskreis<br />
abzusprechen! Diese Wasseranlage zählt nämlich zum Naherholungsgebiet<br />
der Schofheimer Innenstadt.<br />
Information Herr und Frau Beidek / Gartenbau<br />
Artaban<br />
Artaban ist eine Jugendgruppe, die seit 5<br />
Jahren an unserer Schule besteht. Sie<br />
wird von Schülern ab der 9. Klasse<br />
geleitet. Wir treffen uns jeden Samstag<br />
von 10 - 12 Uhr, zusammen mit Schülern<br />
ab der 4. Klasse zum Singen, Tanzen und<br />
Spielen etc.<br />
An Wochenenden unternehmen wir<br />
gelegentlich größere Aktionen, und in<br />
Ferien finden Fahrten und Lager staat, bei<br />
welchen man sich auch mit den anderen<br />
Artabangruppen aus Deutschland und<br />
Österreich trifft.<br />
Bei Interesse kann man sich gerne bei<br />
Borbeth Hurter (10. Klasse) oder Ulrich<br />
Blaschka (11. Klasse) melden.<br />
Sonja Keil , 11. Klasse<br />
im Namen der Älterenrunde<br />
Kulturraum im Rosenhof<br />
Im Rosenhof in Tegernau-Schwand findet<br />
in diesem Sommer noch Folgendes statt:<br />
• 25/26 Juli: Internationale Choreogra-<br />
phische Abende für modernen und zeitgenössischen<br />
Tanz (jeweils 20 Uhr)<br />
• 25/26/27 Juli: Workshops:<br />
Kinomochi mit Enrico Tedde (Italien)<br />
Tanz-Technik für Fortgeschrittene mit<br />
Jean Cebron (Frankreich)<br />
• 25 Juli - 7 September: Kunstausstellung<br />
"El silencio de las Mariposas":<br />
Mirjam Gonzenbach (Basel)<br />
Renate Brutschin (Sizilien-Deutschl.)<br />
Klaus Korpiun (Stuttgart)<br />
(Sa + So jeweils 15 - 19 Uhr)<br />
• 7/8/9/10 August: Encuentros im Land<br />
Internationales Kammermusik Festival:<br />
Forellen-Quintett (Duisburg)<br />
Sikorski-Quartett (Stuttgart)<br />
Eranos Streich Trio (Basel)<br />
Trio Bell`arco (Rom) (jeweis 20 Uhr)<br />
"Improvisation á la Carte" (11.30 Uhr)<br />
• 25/26/27 September: Spanische Woche<br />
Workshops:<br />
Flamenco mit Alberto Alarcón und<br />
Rosa Montes<br />
Kastagnetten mit Alberto Alárcon<br />
Mantón Technik mit Alberto Alárcon<br />
Filmabende:<br />
L. Bunuel "El Perro andaluz" und<br />
"L´age d´or" (19.30 Uhr)<br />
C. Saura "Carmen" (20 Uhr)<br />
D. Trueba "Opera Prima" (20 Uhr)<br />
Information<br />
Pilar Vogel-Buira 07629-9129838<br />
Öffentliche Pädagogische Tagungen des Bundes der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong>n<br />
Die beiden Öffentlichen Pädagogischen<br />
Arbeitswochen der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong>n<br />
gehen dieses Jahr in zwei unterschiedliche<br />
Richtungen:<br />
In der Stuttgarter Tagung (23. – 29.7.03)<br />
geht es um die Bildungsdiskussion unter<br />
dem Gesichtspunkt der Bedürfnissen der<br />
Kinder. Im Zentrum aller Bildungsplanung<br />
muss der Mensch stehen, der<br />
Mensch im individuellen, sozialen und<br />
zeitgeschichtlichen Kontext. Aus dem<br />
Verständnis des Menschseins allein kann<br />
sich der Maßstab für die Inhalte und<br />
Methoden von Erziehung und Schule<br />
herleiten. Wer das nicht einsieht und berücksichtigt,<br />
wird dem heranwachsenden<br />
Menschen notwendigerweise Schaden<br />
zufügen und die Zukunft des Menschen<br />
im Einzelnen und in der Gesellschaft belasten.<br />
Die Stuttgarter Tagung wendet<br />
sich der aktuellen Bildungsdiskussion zu,<br />
in der nur allzu oft die Tendenzen nach<br />
Standardisierung, Verfrühung und ökonomischem<br />
Primat die Oberhand gewinnen.<br />
Der Entwicklungsraum des individuellen<br />
Menschen wird da fortwährend eingeschränkt.<br />
Die realen Folgen von Bildungsplanung<br />
für den Menschen werden<br />
nicht bedacht. Erkrankungen des älteren<br />
Menschen durch Überforderung in<br />
Kindheit und Jugend werden in Kauf<br />
genommen oder nicht gesehen.<br />
In Wanne-Eikel (30.7. – 6.8.03) steht die<br />
Frage nach dem Verständnis der<br />
aktuellen Krisensituation mit ihren kriegerischen<br />
Auseinandersetzungen im Vordergrund.<br />
Kann es tatsächlich eine fern<br />
stehende Zuschauerhaltung geben, die<br />
aus dem Bequemen des Privaten heraus<br />
das Geschehen in der Welt beurteilt und<br />
kategorisiert? Oder gibt es eine innere<br />
Wirklichkeit jedes Menschen, in der sich<br />
Streit und Kampf fortwährend abspielen?<br />
Die Erkenntnis dieses Zusammenhanges<br />
kann den Weg zu den richtigen Orten und<br />
den richtigen Momenten von Konflikten<br />
bahnen, um sie für Entwicklung fruchtbar<br />
zu machen.<br />
Von der Romantik zur Moderne - Selbstbegegnungen<br />
Und wie die Blicke nach dem Lichte spähen,<br />
Da ward mir ein Gesicht gar schreckenreich ---<br />
Ich sah mich selbst an meinem Pulte stehen.<br />
Ich rief: „Wer bist du, Spuk?“ – Er rief zugleich:<br />
„Wer stört mich auf in später Geisterstunde?“<br />
Und sah mich an und ward, wie ich, auch bleich. (A. v. Chamisso)<br />
Seit der Romantik und bis in die Moderne hinein haben Dichter Begegnungen mit dem<br />
eigenen Doppelgänger beschrieben. Das kann manchmal ganz schön unheimlich<br />
werden… Wer begegnet denn da wem?<br />
Gibt es vielleicht unbekannte Seiten des eigenen Wesens, die bislang im Dunklen geblieben<br />
sind und sich jetzt zeigen wollen? Und gibt es denn Antworten auf eine solche<br />
Erschütterung?<br />
Wir wollen den Erlebnissen verschiedener Dichter nachgehen (Tieck, Chamisso,<br />
Droste Hülshoff, Kafka, I. Bachmann, Kierkegaard, Jimenez...) und Sie dazu einladen,<br />
an unseren Entdeckungen teilzunehmen.<br />
Wann? Voraussichtlich am 11. oder 18. Oktober um 20.15 Uhr<br />
Wo? In der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong> (Näheres wird noch bekannt gegeben)<br />
Wir freuen uns darauf, diesen Abend gemeinsam mit Ihnen zu verbringen!<br />
Dorothee Jacobi und Ute Poland (Konzeption), Kirstin Kaiser (Sprachgestaltung),<br />
Margarethe Bock und Hans-Dieter Kern (Eurythmie), Helmut Mally (Gesang) u.a.<br />
Es gibt ein vielfältiges Angebot von Gesprächsgruppen,<br />
künstlerischen Kursen,<br />
Vorträgen und künstlerischen Aufführungen.<br />
Tagungsunterlagen für Stuttgart:<br />
Tel. 0711-2104242<br />
E-mail: bund@waldorfschule.de<br />
Tagungsunterlagen für Wanne-Eikel:<br />
Tel. 02325-9190<br />
E-mail: stommel@hibernia-herne.de<br />
Sommerfest<br />
Das Sommerfest für die unteren Klassen<br />
findet am Samstag, den 19.7. statt. Alles<br />
weitere wird noch bekannt gegeben.<br />
Information<br />
Astrid Andersen 07622-7453<br />
Mitgliederversammlung<br />
Am 18. Juli findet um 20 Uhr im Kleinen<br />
Festsaal die letzte Mitgliederversammlung<br />
dieses Schuljahres statt.<br />
Wichtigster Tagesordnungspunkt ist die<br />
Vorstellung des Budgets für das nächste<br />
Schuljahr. Über den von Vorstand und<br />
Geschäftsführung erstellten Finanzrahmen<br />
muss dann die Mitgliederversammlung<br />
abstimmen.<br />
Weitere Programmpunkte werden sein:<br />
• Abstimmung über die im Investitions-<br />
plan aufgeführten Vorhaben<br />
• Neuste Informationen zum Stand des<br />
Wiederaufbaus der Vicemooshalle und<br />
zum Stand der Verhandlungen mit der<br />
Gebäudeversicherung.<br />
Die genaue Tagesordnung entnehmen Sie<br />
bitte der Einladung zur MV.
Leserbrief:<br />
SAAL ??!!<br />
Vor einiger Zeit bekamen ich und viele<br />
andere ehemalige Schüler der <strong>Freie</strong>n<br />
<strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong> Briefe, die<br />
uns zum Spenden für den Saal aufriefen.<br />
Dass diese Aktion bisher leider nicht sehr<br />
erfolgreich war, hat sicher verschiedene<br />
Gründe. Meine Reaktion war die, dass<br />
ich eigentlich lieber erst gehört hätte, wie<br />
die jetztige Schulgemeinschaft dazu<br />
steht. Inzwischen habe ich gehört, dass<br />
die Lehrer mehrheitlich dem Projekt<br />
positiv gegenüberstehen, während die<br />
Eltern eher kritisch scheinen....<br />
Was sagen denn die Schüler?? Und<br />
wollen sie sich gegebenenfalls dafür<br />
einsetzen? Oder betreiben sie lieber den<br />
"Abbau" der Schule, wie es meinem<br />
Vater als Hausmeister öfters<br />
vorkommt....?<br />
Wenn ich kurz meine Erfahrung schildern<br />
darf: Für mich (und ich glaube, es ging<br />
vielen der Jahrgänge 1962 - 72 ähnlich)<br />
Quartalsübersicht<br />
von Terminen in den Räumen der<br />
<strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong><br />
(in Ermangelung einer schuleigenen<br />
Halle teilweise auch auswärts)<br />
Juli<br />
06.07. Klavierkonzert<br />
mit Kemal Gekik<br />
Kleiner Festsaal<br />
07.07. Elternabend Klasse 2<br />
11.- 13.07. Klassenspiel 8. Klasse<br />
18.07. Mitgliederversammlung<br />
Kleiner Festsaal<br />
20.00 Uhr<br />
22.07. Praktika-Elternabend<br />
9. Klasse<br />
Kleiner Festsaal<br />
20.00 Uhr<br />
24.07. Sommerferien<br />
– 07.09.<br />
(Bei Redaktionsschluss gab es noch:<br />
15./16.11. Martinibazar<br />
19./20.03. Pädagogisches<br />
2004 Wochenende<br />
und sonst nix!)<br />
Redaktionsschluss:<br />
Prisma 42<br />
3. Ausgabe 2003<br />
30. September<br />
Bitte liefern Sie Ihre Beiträge pünktlich<br />
ab, je früher desto besser.<br />
Am besten im Fließsatz<br />
und unbedingt unformatiert per E-mail<br />
an prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />
oder auf Diskette / CD gespeichert<br />
oder handschriftlich<br />
36 l Leserbriefe - Termine<br />
Ferienkalender<br />
2002/2003<br />
Dieses Schuljahr wird am Mittwoch,<br />
den 23.7.2003 um 11.30 Uhr enden.<br />
2003/2004<br />
Dieses Schuljahr wird am Montag,<br />
den 08.09.2003 für die Schülerinnen<br />
beginnen und am 28.07.2004 enden.<br />
Jeweils erster und letzter Ferientag,<br />
Schulschluss am letzten Schultag:<br />
Sommer<br />
24.07.03 - 07.09.03<br />
Herbst<br />
01.11.03 - 09.11.03<br />
Schulschluss nach Stundenplan<br />
Weihnachten<br />
20.12.03 - 11.01.04<br />
Schulschluss 11.30<br />
Fasnacht<br />
21.02.04 - 01.03.04<br />
Schulschluss nach Stundenplan<br />
bzw. nach den Fasnachtsfeiern<br />
Ostern<br />
03.04.03 - 18.04.03<br />
Schulschluss nach Stundenplan<br />
Pfingsten<br />
20.05.04 - 06.06.04<br />
Schulschluss nach Stundenplan<br />
Sommer<br />
29.07.04 - 12.09.04<br />
Schulschluss 11.30<br />
n den Prisma-Briefkasten im Foyer. Es dankt Ihnen die Prisma-Werkstatt<br />
war die Mitarbeit am Schulbau, in einer<br />
hochmotivierten Gruppe von Schülern<br />
oder Eltern, mit das Beste, was ich in<br />
dieser Schule erlebt habe. Das war (im<br />
Gegensatz zum Abitur, welches nur auf<br />
dem Papier so genannt wurde) wirklich<br />
"befriedigend".<br />
Ich glaube auch, dass die Motivation<br />
etwas am Schulbau kaputt zu machen<br />
oder zu verschmutzen durch den eigenen<br />
Arbeitseinsatz an diesem Gebäude<br />
deutlich reduziert werden kann. Es kann<br />
so Bewußtsein geschaffen werden, wo<br />
vorher vielleicht eher Achtlosigkeit war...<br />
Wenn sich die Schüler jedoch nicht für<br />
eine "Waldorf-Kulturbühne", oder wie<br />
auch immer der Raum heißen wird,<br />
begeistern, sollte man die Sache meiner<br />
Meinung nach lieber vergessen. (Dann<br />
bekomme ich auch meine Spende wieder<br />
zurück - lächel)<br />
Manche meinen vielleicht, dass der<br />
Zeitpunkt jetzt in der "Krise" ungünstig<br />
sei; man muss sich aber fragen ob, wenn<br />
überall diese Haltung herrscht, überhaupt<br />
ein Aufschwung möglich ist?<br />
Wöchentliche Termine<br />
in der <strong>Waldorfschule</strong><br />
Bei Vermietung und Vergabe von Schulräumen bitte alle Termin- und Raumwünsche mit<br />
Frau Schaubhut im Schulbüro abstimmen, Tel. 07622-666849-11<br />
montags<br />
dienstags<br />
mittwochs<br />
donnerstags<br />
freitags<br />
Tanzen am Dienstag<br />
20.15<br />
Bärbel Bauer<br />
07622-64043<br />
Zweig der<br />
Anthroposophischen<br />
Gesellschaft<br />
20.00<br />
Peter Beyer<br />
07622-61424<br />
Werken mit Holz<br />
für den Martinibazar<br />
19.30<br />
Werkraum FWS<br />
Hans Klinger<br />
07622-4951<br />
Freiwilligen-Orchester<br />
18.30<br />
Elfriede Hochweber<br />
07621-53579<br />
Wer also nicht warten will, bis unverhofft<br />
Herr Schröder rettet oder Bush die<br />
Rezension wegbomt, dem/der wünsche<br />
ich frohes Schaffen! Das bedeutet sicher<br />
viel Arbeit, die kann aber auch sehr<br />
befriedigend sein, und vielleicht ist das<br />
Resultat dann sogar "sehr gut".<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Simon C. Hohenbild<br />
Wie alles sich zum Ganzen webt,<br />
eins in dem andern wirkt und lebt!<br />
Wie Himmelskräfte auf und nieder steigen<br />
und sich die goldnen Eimer reichen!<br />
Mit segenduftenden Schwingen<br />
von Himmel durch die Erde dringen,<br />
harmonisch all das All durchklingen!<br />
J. W. v. Goethe<br />
samstags<br />
sonntags<br />
Volkstanz<br />
jeweils am 2. Samstag<br />
des Monats<br />
20.15<br />
Fam. Bauer<br />
07622-64043<br />
Fam. Bürkert<br />
07622-61507<br />
Sonntagshandlung<br />
freichristlich<br />
10.00 (unregelmäßig)<br />
Corinna Boettger<br />
07622-65338<br />
Sonntagshandlungen<br />
Christengemeinschaft<br />
9.30 (unregelmäßig)<br />
Harald Andersen<br />
07622-7453<br />
Chor<br />
20.00<br />
Dorothee Jakobi<br />
07622-5204<br />
Ruhe, Ruhe herrsche wieder.<br />
Alle Schleier sinken nieder<br />
und hüllen leis mit buntem Schein<br />
unser stilles Schaffen ein.<br />
(Vorhang)