Sparkasse Schopfheim-Zell - Freie Waldorfschule Schopfheim
Sparkasse Schopfheim-Zell - Freie Waldorfschule Schopfheim
Sparkasse Schopfheim-Zell - Freie Waldorfschule Schopfheim
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
26 l Berichte aus dem Schulleben<br />
Orchesterfreizeit - eine schöne Woche in Walkringen<br />
Der Vorbereitungstrupp fuhr bei eisigen<br />
Temperaturen während eines Schneegestöbers<br />
am Donnerstag von Lörrach aus los. In<br />
Walkringen-Bühl angekommen hatten wir<br />
einige lustige Stunden Arbeit vor uns. Als<br />
wir dann jedoch schlafen gehen wollten,<br />
stellten wir fest, dass die Heizung kaputt<br />
war und wir erstmal eine Nacht lang frieren<br />
durften. Am Freitag war dann schon relativ<br />
schönes Wetter, was sich über die Woche<br />
fortsetzte.<br />
Auch dieses Jahr fand wieder ein Besuch in<br />
der Oper statt, der für viele ein sehr<br />
schönes Erlebnis war. Ab Montag begann<br />
dann die intensive Probenzeit. Zwar war es<br />
manchmal verlockender, die schöne Sicht<br />
auf die Alpen und die Sonne zu genießen,<br />
Ausflug nach Stuttgart<br />
Wie fast jedes Jahr haben wir wieder an<br />
einem Wettbewerb für Kinder und Jugndliche<br />
mitgemacht. Diesmal kam er von<br />
"Children for a better world", wobei es<br />
um soziales Engagement von Kindern<br />
und Jugendlichen ging. Da wir einmal in<br />
der Woche im Asylbewerberheim Nachhilfe<br />
geben, haben wir unser Projekt<br />
vorgestellt. Dies war im Januar und wir<br />
rechneten nicht mit einem Platz unter<br />
den besten 20. Doch Mitte Mai erreichte<br />
uns die Nachricht, dass wir mit den 20<br />
Regionalsiegern nach Stuttgart eingeladen<br />
wurden. Die Preisverleihung fand im<br />
Maranfilmstudio statt, wo die Serie<br />
"Fabrixx" gedreht wird. Am 24. Mai<br />
stiegen wir um 6.38 Uhr in den Zug nach<br />
Stuttgart. Auf der 5-stündigen Fahrt trafen<br />
wir viele Fussballfans, die zu einem<br />
Spiel (das ebenfalls in Stuttgart stattfand)<br />
fuhren. Endlich an unserem Ziel angekommen,<br />
machten wir uns auf den Weg<br />
zu den Studios. Dort trafen wir viele<br />
andere Gruppen, die aus dem gleichen<br />
Grund wie wir dort waren. Nach einer<br />
Erfrischung wurden wir durch das Studio<br />
doch waren auch die Proben immer wieder<br />
schnell vorbei und man konnte sich<br />
hinterher mit superleckerem Essen den<br />
Bauch voll schlagen.<br />
Ja und wie das immer so ist, die Woche in<br />
dem wunderschönen Walkringen ging viel<br />
zu schnell vorbei.Das Konzert stand bevor.<br />
Dieses Mal in einer ganz neuen Umgebung,<br />
in der Allemannenhalle in Maulburg.<br />
Mittags wurden wir dort noch mit wunderbarer<br />
Suppe versorgt und nach einer letzten<br />
anstrengenden Probe fand ein schönes<br />
Konzert statt.<br />
Insgesamt kann man auch dieses Jahr sagen<br />
dass es eine wirklich schöne Woche war<br />
und wir es kaum erwarten können, wieder<br />
geführt. Danach begann die Preisverleihung.<br />
Wir wurden auf die Bühne gerufen<br />
und bekamen von einer der Schauspielerinnen<br />
eine Urkunde. Wir waren sehr<br />
beeindruckt von den vielen anderen Projekten,<br />
von denen neun nach Berlin zur<br />
Siegesfeier eingeladen wurden. Die<br />
anderen Projekte waren sehr interessant<br />
und haben uns auf viele neue Ideen gebracht.<br />
Wenn auch sehr müde, kamen wir<br />
Anzeige<br />
alle zusammen nach Walkringen zu fahren.<br />
Hannah Kümmerle, 11. Klasse<br />
Auf der Freizeit 03 stimmte alles: Geigen,<br />
Celli, Pauken und Trompeten für die tägliche<br />
Probe, das Wetter für alle Zwischenzeiten<br />
und das Essen für das leibliche Wohl!<br />
Diese Stimmung hüllte die Musik und die<br />
Gemeinschaft in beste Harmonie!<br />
Unbekannt aus 8.+ 9. Klasse<br />
Und: Die Freizeit war wie immer wunderschön<br />
- wir wollen sie auch nicht missen!<br />
gut wieder in <strong>Schopfheim</strong> an. Wir hatten<br />
einen sehr interessanten und lehrreichen<br />
Tag hinter uns. Auch weil man in dem<br />
Studio ein bisschen über den Verlauf<br />
einer Serienproduktion erfahren konnte.<br />
Sonja Beideck, 11. Klasse<br />
für die „Ex-Umweltgruppe“<br />
(s. Prisma 40: Lust sich sozial zu enga...?)<br />
27 l Berichte aus dem Schulleben<br />
Bericht vom Landeselternbeiratstreffen<br />
Um über unseren Tellerrand zu blicken,<br />
sind wir der Einladung des Landeselternbeirats<br />
Baden-Württembergs zu seinem<br />
ersten Elterntag mit dem Thema „Schule<br />
heute – Eltern in der Verantwortung?“<br />
nach Ludwigsburg gefolgt.<br />
Es begrüßte uns die ersten Vorsitzende<br />
des Landeselternbeirats Elke Picker. Sie<br />
betonte, dass nach der Pisa-Studie viele<br />
Sorgen und Ängste der Eltern im Raum<br />
stehen. Diese Stimmung sollte nicht lahm<br />
legen, sondern positiv genutzt werden.<br />
Dabei müssen sich alle in die Verantwortung<br />
nehmen lassen und alle Betroffenen<br />
sollten zusammenarbeiten. Dabei sollte<br />
das Wohl der Kinder der Maßstab sein.<br />
Eine starke Einbeziehung der Eltern<br />
in Bildungs- und Erziehungsfragen ist im<br />
Interesse der Kinder und Jugendlichen<br />
dringend erforderlich.<br />
Frau Picker ist auch Vorsitzende der<br />
gemeinnützigen Elternstiftung Baden-<br />
Württemberg, die ihren Auftrag in der<br />
Verwirklichung inhaltlicher Elternarbeit<br />
an den Schule sieht und entsprechende<br />
Projekte unterstützt ( Alexanderstr. 81,<br />
70182 Stuttgart, 0711-2734150).<br />
Herr Kuntze, Präsident des Oberschulamt<br />
Stuttgart, referierte zu den neuen Lehrplänen,<br />
die zum Schuljahr 2004/2005 in<br />
Kraft treten. In diesem Rahmen ist es<br />
seitens der Schulbehörden beabsichtigt,<br />
die Eltern und außerschulische Partner<br />
mehr einzubinden. In Zuge dieser<br />
Neugestaltung können die einzelnen<br />
Schulen einen Teil der Lehrpläne selbst<br />
ausgestalten und so eigene Schwerpunkte<br />
setzten.<br />
Herr Kuntze stellte die Robert-Schumann<br />
Realschule in Waldhut-Tiengen als positives<br />
Beispiel für die Zusammenarbeit<br />
zwischen Elternhaus und Schule vor. In<br />
dieser Schule organisieren die Eltern den<br />
Förderbereich, helfen bei der Planung<br />
von Außenaktivitäten mit und sind in die<br />
Planungen zu den Lehrinhalten mit einbezogen.<br />
Die neuen Bildungspläne können unter<br />
www.bildungsstandards-bw.de<br />
eingesehen werden.<br />
Sehr erfrischend und lebendig hat Prof.<br />
Dr. Volker Ladenthin, Erziehungswissenschafter<br />
von der Universität Bonn, das<br />
Thema „Möglichkeiten und Grenzen der<br />
Zusammenarbeit zwischen Eltern und<br />
Schule“ ausgeführt.<br />
Er hat dafür Bildung in vier Themenbereiche<br />
unterteilt. Wobei er für jeden<br />
Themenbereich die Aufgaben der Schule<br />
und der Familien herausarbeitete.<br />
1. Unterricht<br />
In der arbeitsteiligen, effizienzorientierten<br />
Gesellschaft ist die Schule mit ihren<br />
Spezialisten der Ort zum Vermitteln von<br />
Fachwissen (Ort der Methode). Die<br />
Eltern sind nicht in der Lage, die große<br />
Menge an notwendigem Fachwissen zu<br />
vermitteln. Eltern sorgen für die alltäglichen<br />
Lebenserfahrungen, die die Schule<br />
braucht um bei der Wissensvermittlung<br />
darauf aufbauen zu können. Dabei ist<br />
es wichtig, einen vielfältigen Erfahrungsbereich<br />
abzudecken. Kinder machen heute<br />
viele Erfahrungen nicht mehr zufällig.<br />
2. Erziehung<br />
Konfliktfälle werden in der Schule disziplinarisch<br />
gelöst und nicht, wie im der<br />
Familie erzieherisch.<br />
Eine Schule darf als Kollektiv nicht die<br />
Meinung prägen; das Kind muss lernen,<br />
eigene Urteile zu fällen. Eltern sollten<br />
auffordern, beraten und Beispiele sittlicher<br />
Urteilsfindung vorleben. So kann<br />
ein sittliches Eigengefühl bei den<br />
Kindern entstehen.<br />
3. Soziales Miteinander<br />
Soziales Miteinander in Familie und<br />
Schule gründet auf erlernten Regeln. Die<br />
Regeln müssen früh, transparent und<br />
altersgemäß aufgestellt werden. Dahinter<br />
muss die Forderung stehen, dass sie eingehalten<br />
werden. Die Regeln werden nur<br />
akzeptiert, wenn der, der sie aufstellt, sie<br />
auch einhält.<br />
Disziplin von außen muss zur Selbstdisziplin<br />
werden, sie darf nicht aus Angst<br />
vor Strafe funktionieren.<br />
Die Schule traut sich heute nicht mehr<br />
Disziplin durchzusetzen, während Disziplin<br />
in anderen gesellschaftlichen<br />
Bereichen ohne Hinterfragen hingenommen<br />
wird (z.B. Kleiderordnung in der<br />
Disco).<br />
Herr Ladenthin plädierte dafür, dass<br />
Schulen ein einheitliches, den einzelnen<br />
Klassen altersgemäß angepasstes Regelwerk<br />
aufstellen, das den Schülern und<br />
Eltern transparent gemacht und von den<br />
Lehrern geschlossen vertreten wird. Die<br />
Schuldisziplin muss nicht die Disziplin<br />
der Elternhäuser sein.<br />
4. Fürsorglichkeit<br />
In der Fürsorge der Schule steht es, dass<br />
die Kinder in schulischen Belangen nicht<br />
in problematische Situationen kommen,<br />
sie muss dafür sorgen, dass gestellte<br />
Aufgaben verstanden und ausgeführt<br />
werden.<br />
In vielen Familien findet zunehmend eine<br />
Vernachlässigung ihrer Fürsorglichkeit<br />
statt, z.B. in den Bereichen Gesundheit,<br />
Ernährung, Kleidung... Bei der jetzigen<br />
Situation der Schule kann die Schule<br />
nicht kompensieren, was die Gesellschaft<br />
versäumt.<br />
Die Schule sollte, laut Herr Ladenthin,<br />
nur dann in die außerschulische Fürsorge<br />
eingreifen, wenn dies für die Schule<br />
relevant ist, dies sollte nicht auf Kosten<br />
des Unterrichts geschehen.<br />
Wie wir mit den sozialen Problemen<br />
umgehen können, muss neu überdacht<br />
werden.<br />
Nach dem Vortrag gab es die Möglichkeit<br />
verschiedene Arbeitskreise zu besuchen.<br />
Angemeldet hatten wir uns für den<br />
Arbeitskreis „Sonderschulen“, der aus<br />
Mangel an Interesse ausfiel. So besuchten<br />
wir beide vereint und gestärkt den<br />
Arbeitskreis „Im Verhältnis zu Fachwissen<br />
gewinnt Sozial- und Methodenkompetenz<br />
deutlich an Bedeutung. Welchen<br />
Beitrag können Eltern und Schule<br />
leisten?“. Zwei recht junge Diplompädagoginnen<br />
referierten sehr theoretisch über<br />
die verschiedenen Grundlagen der Sozial-<br />
und Methodenkompetenz.<br />
Wir hatten uns unter dem Thema etwas<br />
völlig anderes vorgestellt. Wir hatten uns<br />
erhofft, Rüstzeug für die Elternarbeit mitzubekommen.<br />
Auch die anderen Elternbeiräte<br />
waren mit dem Ergebnis des<br />
Arbeitskreises nicht zufrieden.<br />
Erschreckend fanden wir, dass es den<br />
Dozentinnen und auch den Eltern v.a.<br />
darum ging, dass die Schule die Kinder<br />
für die Anforderungen der Arbeitswelt<br />
vorbereitet. Nebensache war das Kind<br />
mir seinen individuellen Entfaltungsmöglichkeiten.<br />
Der Blick war auf das<br />
„Ergebnis“ gerichtet und nicht auf das<br />
Kind in seiner jetzigen Entwicklungsphase.<br />
Anne Klapprott und Beate Engeser,<br />
SchülermütterInnen