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Zeitschrift des Fanclub Galopp - Fanclub-galopp.org

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GALOPPEXPRESS 94/2006Der Präsident berichtetZunächst einmal möchte ich mich bei allen <strong>Fanclub</strong>-Mitgliedern bedanken, die dem neuen Vorstand <strong>des</strong> <strong>Fanclub</strong>-<strong>Galopp</strong>bei unserer Hauptversammlung am 15.Dezember 2005 ihr Vertrauen geschenkt haben!Der neue Vorstand <strong>des</strong> FANCLUB GALOPP setzt sichaus folgenden Personen zusammen: Dr. Othmar Kolar (Präsident),Gabriela Elias, Mag. Ernst Kopica, Mag. SusanneKopica-Rickl, Mag. Harald Mahr, und Helmut Sikora. ZweiMitglieder sind auf eigenem Wunsch aus dem Vorstandausgeschieden, und zwar Gertrude Meinhart und AntonBachofner. Beide bleiben dem FANCLUB GALOPPallerdings weiterhin verbunden, und Gertrude Meinhartwird dankenswerter Weise auch weiterhin unsereHomepage betreuen!Was hat sich der <strong>Fanclub</strong> für das Jahr 2006 v<strong>org</strong>enommen?Weiterhin wollen wir zusammen mit dem ÖARVversuchen unseren Mitgliedern, aber auch anderen am<strong>Galopp</strong>rennsport interessierten Personen, Veranstaltungenrund um den <strong>Galopp</strong>rennsport zu bieten. Zwei bereits fixierteAbende werden ganz sicher auf größtes Interessestoßen: Am Freitag den 12.Mai spricht Pfer<strong>des</strong>porturgesteinIngo Rickl um 18.30 über sein Leben und den Pferderennsport„Erinnerungen und Anekdoten 1948-2006“! IngoRickl ist einer der Personen, wenn nicht überhaupt diePerson, die über fast 6 Jahrzehnte den österreichischen<strong>Galopp</strong>rennsport am besten kennt, und alle Höhen undTiefen hautnah miterlebt und -erlitten hat! Und „Höhen undTiefen“ bildet die passende Überleitung zu unserer zweitenFrühjahrsveranstaltung mit Championjockey Jean PierreLopez am 6. Juni! Jean Pierre Lopez braucht man ebenfallsnicht vorstellen, er ist derzeit der erfolgreichste in Österreichtätige Jockey, gewann zahlreiche Championate, soauch in den beiden ersten Saisonen in Ebreichsdorf!Während uns also für die nächste Zukunft um den FAN-CLUB GALOPP nicht bange ist, wollen wir uns kurz mit denErwartungen und Hoffnungen für die Saison 2006 im Allgemeinenbeschäftigen! Das positive ist sicherlich, dass inEbreichsdorf weiterhin im bereits bekannten Umfang, auchwas die Dotationen betrifft, <strong>Galopp</strong>rennen ausgeschriebensind und wohl auch durchgeführt werden! Das gleiche kannman leider für die Freudenau nicht behaupten; derzeit isterst ein Renntag fixiert und man bemüht sich noch die Finanzierungfür einen zweiten auf die Beine zu stellen.Zu überlegen wäre aber sicherlich, die Rennpreiseanders zu verteilen, nämlich die Dotation der kleinenRennen zu erhöhen und dafür die der hochdotiertenRennen, die oft von ausländischen Besitzern gewonnenwerden, zu senken! Dadurch könnte der Pferdebestand,um den es derzeit ja nicht gerade gut bestellt ist, schonmittelfristig wieder steigen! Der FANCLUB GALOPP hofftjedenfalls, dass in der Rennsaison 2006 der <strong>Galopp</strong>rennsportden lang ersehnten Aufschwung erleben wird!Othmar Kolar, PräsidentACHTUNG - TERMINE - ACHTUNG - TERMINEFreitag, 12. Mai 2006 18.30 Uhr:Clubabend <strong>des</strong> FANCLUB GALOPP„Pfer<strong>des</strong>port-Urgestein“ Ingo Rickl:Erinnerungen und Anekdoten 1948 – 2006Dienstag, 6. Juni 2006 18.30 Uhr:Clubabend <strong>des</strong> FANCLUB GALOPPChampionjockey Jean Pierre Lopez:Ein Franzose erobert Wien – Der derzeit erfolgreichsteösterreichische Jockey spricht über seine größtenErfolge und bittersten NiederlagenBeide Veranstaltungen: Jägerhaus beim Lusthaus(Wien 2, Freudenau 255, Autobus 77A)Samstag, 17. Juni 2006 19.00 Uhr:Frühlingsfest <strong>des</strong> Österreichischen AmateurrennreiterVereines, Ort: Rennbahn FreudenauHinweis in eigener Sache:Der Mitgliedsbeitrag beträgt weiterhin 24,00 Euro/Jahr.Eine Weltmeisterin mit Gefühl –Irene KohlweißUnser Vorstandsmitglied Gabriela Elias hatte es ihrin den 90er Jahren v<strong>org</strong>emacht, im Vorjahr gelang derösterreichischen Amateurreiterin Irene Kohlweiß zumzweiten Mal das Kunststück, nämlich als Vertreterin Österreichsden Titel einer FEGENTRI-Amateurweltmeisterinzu gewinnen. Der Autor dieser Zeilen hatte endlich eineStory, die sowohl in Tages- als auch Fachzeitschriftenauf Interesse stieß. Da wahrscheinlich nicht alle Leser<strong>des</strong> <strong>galopp</strong>-express auch die Pferderevue lesen, möchteich diesen Titelgewinn mit dem Abdruck <strong>des</strong> dort erschienenenArtikels würdigen.„Das Gefühl für die Pferde ist das Wichtigste“, auf diesenkurzen Nenner bringt es Irene Kohlweiß, die frischgebackeneWeltmeisterin der <strong>Galopp</strong>er-Amazonen, wenn sieum das Geheimnis ihres Erfolges gefragt wird. Genaugenommen eigentlich Frau Magister Kohlweiß, denn die37jährige Wahlniederösterreicherin ist seit geraumer ZeitTierärztin, was ihren Tagesablauf und ihr Engagement fürden <strong>Galopp</strong>rennsport ein wenig stressiger gemacht hat.Begonnen hat ihre so erfolgreiche Karriere im <strong>Galopp</strong>erlagerwie meist durch einen Zufall. Irene Kohlweiß2


war erstaunlicherweise bereits 19 Jahre alt, als sie zu denVollblütern wechselte. Vorher war normaler Reitunterrichtangesagt gewesen – gemeinsam mit der kleinen Schwester.Solange eben das Taschengeld für die Reitstundengereicht hat. Als sie dann eines Tages beim Lusthaus einentlaufenes Pferd fachmännisch einfing („Mit so einemSattel konnte es nur ein <strong>Galopp</strong>er sein!“) und es dem Trainerin den Stall in der Freudenau zurückbrachte, bekamsie gleich das Angebot, ob sie nicht selber reiten wolle.Am nächsten Tag saß sie bereits im Sattel eines Vollblüters,mit ungewohnt kurzen Bügeln. Bei Trainer MichaelConroy und Ulli Schmutzler lernte sie das Rennreiten vonder Pieke auf, in Rennen durfte die unerfahrene Reiterinanfangs nicht oft an den Start gehen. Dafür nutze sie mitUlli Schmutzler die Ferienzeit optimal: In Italien, Frankreich,Kanada (über Vermittlung <strong>des</strong> leider zu früh verstorbenenAmateurpräsidenten Ge<strong>org</strong> Stärk gab es sogar ein Engagementin Stronachs Rennstall), Irland und natürlich auchim Mekka <strong>des</strong> Rennsports, nämlich in Newmarket, durfteman Erfahrungen in <strong>Galopp</strong>erställen machen. Und sogarder damalige englische Championtrainer Henry Cecilnahm die beiden Österreicherinnen in seine Crew – amEnde schien er sogar sehr zufrieden zu sein, das Referenzschreibenbezeugt es zumin<strong>des</strong>t!In der Freudenau ging es auch bergauf. Gemeinsamwurde ein Rennpferd gepachtet („Die Freundschaft mitUlli Schmutzler hat sogar ein gemeinsames Pferd überstanden!“)und mit der schwierigen Stute Hummel landeteIrene Kohlweiß bei ihrem Renndebüt auf Rang fünf. MitBremenka folgte bald der erste Sieg, dann wechselte siein den Stall von Karl Zivna und dann zu Stefan Bigus. „Dergroße Durchbruch gelang aber, als ich mit dem PferdebesitzerJohann Stummer in Kontakt kam. Er hat michgefragt, ob ich für Geld bei ihm arbeiten wolle oder ob ichAmateurreiterinnen bleiben möchte, dafür aber die Pferdeim Rennen reiten darf. Ich entschied mich für die zweiteVariante – die beste Entscheidung meines Lebens,“resümiert Kohlweiß heute. Auch ihr Studium war die richtigeEntscheidung, denn ursprünglich wollte sie einmalStunt(wo)man werden. „Diese Leidenschaft lebe ich jetztbei den Rennen aus“, lächelt die Schütze-Geborene.Das absolute Lieblingspferd ist natürlich „Momo“ (mitbürgerlichem Namen heißt er Morning Dance), dem siemit viel Geduld und Gefühl zu einer tollen Karriere verhalf.Heute gehört „Momo“ ihr selbst und gemeinsamversucht man sich dank einer geduldigen Trainerin in denGrundzügen der Dressur. „Nur nicht in der Arbeit überfordern,man muss den Pferden Zeit geben,“ ist sichKohlweiß sicher. Und mit der Zeit stellten sich auch imRennsattel die Erfolge ein: Schrammte sie 2001 am erstenTitelgewinn noch haarscharf vorbei, so schaffte siees im Jahr darauf in allerletzter Sekunde, als sie mitMorning Dance völlig überraschend allen Favoritendavon ritt. 2003, also in der letzten vollen FreudenauerSaison, gab es dann auch den ersten internationalen Titel,nämlich den Gewinn der Europameisterschaft: „Ichhatte wirklich Glück bei der Auslosung, gewann diebeiden Rennen in Bratislava, musst dann in Wien bei einemLauf zusehen, da mein Pferd gestrichen wurde undsiegte noch im Finallauf, das war wirklich ein Traum!“Routine sammeln konnten die österreichischenAmateurreiterinnen immer wieder bei Gastspielen in Pragoder in Budapest. An einen Trip erinnert sich die Weltmeisterinaber gar nicht gerne: „Ich hatte in Prag einChancenpferd zu reiten, welches aus der Startbox unvermutetheraussprang und mich abwarf. Fazit: Insgesamtacht Stunden Autofahrt und unzählige blaue Flecken.“Aber gerade diese Erfahrungen waren ausschlaggebendfür den Erfolg bei der heurigen WM. Ursprünglich wareneigentlich drei österreichische Reiterinnen v<strong>org</strong>esehengewesen und bis Mitte der Saison gingen auch Karin Hofund Susanne Jischa im Ausland an den Start. Als sichaber für Kohlweiß die Chance auftat, nach Gaby Elias denzweiten Titel für Österreich zu holen, vertrat nur noch dieLanzendorferin die rot-weiß-roten Farben. Zum „Heimrennen“in Ebreichsdorf trat sie bereits als Gesamtführendean: „Das machte mich schon nervös, denn alle im Stallvon meinem Trainer Stefan Bigus waren der Meinung, dassich mit Sto Na Sto den hohen Favoriten Happy Holidayschlagen könnte.“ Genau dieser Sto Na Sto war Kohlweißschon als Jährling aufgefallen und sie durfte ihn von daan auch immer reiten. Fast Ehrensache, dass sie mit ihmauch das Ebreichsdorfer Rennen gewann.Für Kohlweiß sind die langen Flüge zu den Rennenund zur offiziellen Siegerehrung (im fernen Kuala Lumpur)willkommene Abwechslung, da sie dann auch einmal zumLesen kommt, ihrem liebsten Hobby. Zu Hause sind esdie langen Spaziergänge mit den Hunden und die gemeinsamenAbende mit ihrem Lebensgefährten Peter,an denen Ruhe einkehrt. Denn tagsüber warten an dreiTagen die Pferde von Stefan Bigus im EbreichsdorferRacino und an den anderen drei Tagen die <strong>Galopp</strong>erJohann Stummers in Moosbrunn. Am Nachmittag ist dieKleintierpraxis dann der Mittelpunkt und so ist es auchkein Wunder, dass Irene Kohlweiß keine Gewichtsproblemekennt („51 kg kann ich schon reiten!“). Was ihrGALOPPEXPRESS 94/20063


GALOPPEXPRESS 94/2006ein wenig S<strong>org</strong>e bereitet sind hingegen die Zukunftsaussichten<strong>des</strong> <strong>Galopp</strong>er-Amateursports in Österreich. Undbesonders am Herzen liegt ihr, dass es leider noch immerviele Vorurteile gegenüber den Vollblütern gibt: „Für michdie besten Pferde, weil sie einfach alles können!“Zumin<strong>des</strong>t wenn man ihnen mit so viel Gefühl begegnetwie Weltmeisterin Irene Kohlweiß.(copy)Dubai World Cup –wo das Geld zu Hause istDer Flug dauert nur 5 Ω Stunden, doch man kommt ineiner anderen Welt an. Nämlich in Dubai, der derzeit größtenBaustelle der Welt. Was hier in den letzten Jahren entstandund in Zukunft noch gebaut werden wird, lässt einennur staunen. Und so überrascht es mich auch kaum,dass der Highway zum Hotel auch um zwei Uhr m<strong>org</strong>ensnoch dicht befahren ist. Auch kein Wunder bei einemBenzinpreis von 35 Cent pro Liter. Und genau dieses Benzin,besser gesagt das Erdöl, ist die Grundlage und Ausgangsbasis<strong>des</strong> Wohlstan<strong>des</strong>, der einem hier v<strong>org</strong>eführtwird. Dass dieser Reichtum auch nach Versiegen derÖlquellen weiter bestehen kann, daran arbeitet man heute.Hotels, Duty Free Zones, Universitäten, Shopping Malls– die regierenden Scheichs haben ihre Finger in allen wichtigenWirtschaftsbereichen. In Europa kennt man derenNamen als Rennsportfans natürlich schon lange. Anvorderster Front steht Scheich Mohammed, der seit Jänner2006 Premierminister der Vereinigten ArabischenEmirate ist und seinem verstorbenen Bruder Maktoum alMaktoum nachfolgte. Der dritte Maktoum-Bruder Hamdanist ja auch kein Unbekannter bei den <strong>Galopp</strong>erfreunden,sein Nashwan bleibt mir unvergessen.Seit 1995 ist der Dubai World Cup nicht nur der Höhepunktder Dubaier Rennsaison, sondern er ist auch dasgesellschaftliche Großereignis der ganzen Region. Mit über21 Millionen US-Dollar s<strong>org</strong>en die sieben Rennen heuerauch für monetäre Rekordsummen. Allein die angereisteJournalistenschar ist international wie nie zuvor, da Teilnehmeraus allen fünf Kontinenten an den Start gehen.Pferde aus 13 Ländern sind vor Ort, nämlich aus Japan,Hong Kong, Singapur, Australien, Südafrika, Frankreich,England, Irland, Türkei, USA, Brasilien Saudi-Arabien unddem Veranstalterland Vereinigte Arabische Emirate.Beim „Breakfast for the stars“ nach der M<strong>org</strong>enarbeitsieht man unter anderem Jerry Bailey, der hier den WorldCup schon gewonnen hat, und auch Angel Cordero, dereigentlichen Erfinder <strong>des</strong> Dettori-Jumps, steht auf derBühne. „Frankie macht es aber viel eleganter als ich undist auch jünger“, meint der Gewinner von über 7.200Rennen im Interview bescheiden.Interessant ist auch ein Besuch im Zabeel-Stable,wo früher die Pferde der Maktoums trainiert wurden. Jetztarbeitet Satish Seemar hier, der auf ein Trainingslot von100 Pferden verweist. Seine Assistentin Heather, seit über12 Jahren ist die gebürtige Engländerin schon in Dubaiwohnhaft, erläutert: „25 Arbeitsreiter arbeiten bei uns, zurHälfte kommen sie aus Europa, zur Hälfte sind sie Einheimische.Dazu kommen noch ca. 75 Angestellte.“ 100Pferde, 100 Mitarbeiter – ein beneidenswerter Schnitt.Die 100-Meter-Gegenstromschwimmanlage begeistertebenso wie die Außenstallungen für Problempferde unddie automatische „Pferde-Fuß-Kühlmaschine“.Der Stall liegt übrigens in unmittelbarer Umgebungder Emirates Tower, dem weltweit höchsten Hotel. Undgleich daneben soll der Burj Dubai entstehen, der diePetronas Towers von Kuala Lumpur als weltweit höchstesGebäude ablösen soll. Mehr als 20 Milliarden US-Dollar wird dieses gigantische Projekt verschlingen,ebenso unverstellbar wie die so genannte Dubai Marina,eine neue Stadt für 100.000 Einwohner in 20 km Entfernungoder wie das eben eröffnete Ski Dubai, das bei 30Grad Außentemperatur Schi fahren in der Wüste ermöglicht.Und ebenso unvorstellbar wie der Dubai World Cupmit seinem gesamten Rahmenprogramm.Hauptsponsor der Veranstaltung ist die aufstrebendeEmirates Airlines, ebenfalls im Besitz <strong>des</strong> Maktoum-Clans.Seit 1987 sponsert diese Fluglinie weltweit Sportevents undkonnte so ihren Bekanntheitsgrad enorm steigern. ScheichAhmed bin Saeed Al-Maktoum ist Chairman der Firma undwies in einer Pressekonferenz auf die wichtigsten Sponsorpartnerhin: Arsenal London wird seit 2004 mit 150 MillionenEuro unterstützt, die Fußball-WM in Deutschland undder Hamburger SV sind weitere Partner im Fußballgeschäft,mehrjährige Verträge mit dem amerikanischen Breeder’sCup und dem Melbourne Cup sind die Eckpfeiler im Rennsport,das neuseeländische Team <strong>des</strong> America’s Cup derSegler wird ebenso unterstützt wie Rugbyteams und internationaleGolfturniere oder das Formel-1-Merce<strong>des</strong>-Team.Am wichtigsten ist natürlich das Sponsoring <strong>des</strong> DubaiWorld Cups und <strong>des</strong> Godolphin-Rennstalles.So findet sich auch auf den berühmten blauen Farbender Godolphin-Dress immer der Schriftzug „Fly Emirates.“Davon konnten sich die eingeladenen Journalistenauch bei der M<strong>org</strong>enarbeit auf dem Stallgelände Al4


Quoz überzeugen. Dort werden exklusiv die Godolphin-<strong>Galopp</strong>er trainiert. Erster Mann am Stall ist Manager SimonCrisford, der es sich auch nicht nehmen ließ, die 40 gezeigtenPferde einzeln vorzustellen. Hintereinander betratender Weltklasse-Meiler Proclamation (er gewann in denFarben von Prinzessin Haya im Vorjahr die Sussex Stakes),World-Cup-Favorit Electrocutionist, Valixir, die deutschenStuten Guadalajara und Gonbarda, Iffraj und The Geezerdie Bahn. Die Stute Shawanda musste verletzungsbedingtkurzfristig im Stall bleiben und zum Abschluss sah mandie dreijährige Sandbahn-Hoffnung Discreet Cat. Überunterschiedliche Distanzen und Tempi gingen die 40 Pferdeüber den Sand-Trainings-Track, eine Grasbahn vermissteder europäische Besucher hier schmerzlich.Und dann ging es auch gleich weiter zur Godolphin-Gallery, wo die Wachsfigurenstatue <strong>des</strong> legendärenDubai Millenium (mit Frankie Dettori im Sattel) erstmalsfeierlich der Öffentlichkeit präsentiert wurde. DiesesRennsportmuseum zeigt die wichtigsten Stationen derGeschichte <strong>des</strong> Godolphin-Stalles, von der Gründungim Jahr 1994 bis zur Gegenwart. Man erlebt nochmalsdie Triumphe von Balanchine, Moonshell, Lammtarra,Swain, Almutawakel, Daylami, Fantastic Light, Sulamani,Grandera, Shamardal, Dubawi und natürlich vom unvergesslichenDubai Millenium, dem World Cup-Sieger ausdem Jahr 2000. Nicht weniger als 124 Gruppe-1-Rennengewannen die „Blue Boys“ zwischen 1994 und 2005.Auf den 125. Sieg hofften sie natürlich am Samstag.Discreet Cat war die eine große Chance im U.A.E.-Derbyund Electrocutionist die zweite Hoffnung im World Cup.Aber über beiden schwebten große Fragezeichen:Discreet Cat hatte zwar sein Vorbereitungsrennen überlegengewonnen, Simon Crisford wies aber immer auf diemangelnde Routine <strong>des</strong> Forestry-Sohnes hin, war es docherst sein dritter Lebensstart! Und für Electrocutionist hatteTrainer Saeed Bin Suror bei der Startnummernauslosungdie ungünstige Box 1 gezogen. Der früher in italienischenFarben laufende Sieger der vorjährigen InternationalStakes in York war erst einmal auf Sand gelaufen undFrankie Detttori befürchtete, dass der aufgewirbelte Sandsein Pferd irritieren könnte, noch dazu war er zweimalbisher mit Startnummer 1 angetreten und je<strong>des</strong> Mal nurLetzter geworden.Bevor es aber zur Sache ging gab es noch eineArabian Night mitten in der Wüste, der die meisten Jockeysaber angesichts der unüberbietbaren kulinarischenGenüsse fernbleiben mussten. Samstag, Punkt 17 Uhr,ging es dann los mit dem Rennen für Vollblutaraber, dasMadjani, der derzeit weltbeste Vertreter dieser Rasse,überlegen gewann. In der Meile jubelten völlig überraschenddie Japaner, denn Yutaka Take dominierte mit Utopiaauf der Sandbahn Start-Ziel. Und dann war die Höllelos: Unter dem Gebrüll der Emiratis deklassierte FrankieDettori mit Discreet Cat seine Gegner im Derby, ein Antretenund der endlich ersehnte Sieg im Kentucky Derby sindnun gar nicht mehr unwahrscheinlich. Die Amerikanerhatten im Sprint ihre Erfolgsstunde: Hinter Proud TowerToo (mit dem erst 21jährigen David Cohen im Sattel) landetenvier seiner Landsleute auf dem Plätzen. Ich musstenatürlich besonders auf Gaff achten, der keine vier Längenhinter dem Sieger auf Rang 5 einkam, denn ebendieser Gaff wurde von unserem Osterhasen in Fairyhousenoch im Mai 2005 mit 3 Ω Längen geschlagen.Dann die bombastische Eröffnung, wobei man einenalten Bekannten vom Fest der Pferde in der Stadthalle sah:Mario Luraschi war hier für die Pferdenummern verantwortlich.Das „Classic“ war die erste Prüfung auf Gras.Und wieder jubelte Japan: Christophe Lemaire bereiteteHeart’s Cry ein ideales Rennen und bestätigte die Formaus dem Japan Cup. Die Ehre der Europäer rettete einsuper-cooler Jamie Spencer mit David Junior, der im „DutyFree“ (dem zweiten Turfrennen) die Sache immer unterKontrolle hatte. Aus sportlicher Sicht war dieses Rennenwahrscheinlich das Beste <strong>des</strong> Abends, sah man dabeinicht weniger als elf (!) Gruppe-1-Sieger an der Arbeit.Hochspannung vor dem Antreten von Electrocutionistim Hauptbewerb. Den 30.000 Zusehern stockte der Atem,als Frankie Dettori mit dem Favoriten schlecht abkam undsich bald in den hinteren Regionen fand. Vorne marschiertendie Amerikaner Brass Hat und Wilko mit klarer Führungin die Gerade, Dettori nahm den Red Ransom-Sohnnach außen und was dann folgte, erzeugt heute nochGänsehaut. Schritt um Schritt pirschte sich Electrocutionistheran, Brass Hat fightete zurück und unter dem Jubel derBesucher fand Dettori offenbar noch einen Turbo-Drive:Godolphin hatte seinen World Cup-Sieger, Dettori war derVolksheld.(copy)Harald Seehuber – der Stall Amor unddie Leidenschaft für PferdeMit einem hochinteressanten Interviewpartner schlossder <strong>Fanclub</strong>s <strong>Galopp</strong> die Saison 2005. Erfreulich vieleBesucher fanden sich im Jägerhaus ein, in dem sich PräsidentOthmar Kolar mit Ing. Harald Seehuber über seinenStall Amor und die Leidenschaft für Pferde unterhielt.GALOPPEXPRESS 94/20065


GALOPPEXPRESS 94/2006Harald Seehuber ist mit Sicherheit eine der schillerndstenund aktivsten Persönlichkeiten der heimischen<strong>Galopp</strong>erszene - als Züchter und Besitzer! Gemeinsammit seiner Frau Doris ist er auch für das Training der Rennpferdeverantwortlich. In die Freudenau kam Seehuberdurch eine „besoffene Geschichte“ im Jahre 1989. Seinerstes Pferd Prairie Bandit stand ursprünglich im Besitzseines Bruders und wurde von Karl Zivna trainiert. Unddieser Handicapper gewann sein einziges Rennen anjenem Tag, an dem Harald Seehuber das erste Mal aufeiner Rennbahn anwesend war.Natürlich wurde auf den Sieg, mit dem auch ein schönerWettgewinn verbunden war, kräftig angestoßen undzu fortgeschrittener Stunde beschloss der vom Turffiebersofort infizierte, sich mit einem Freund ein eigenes Rennpferdzu kaufen. Mit Trainer Alois Leidenfrost reiste dasneue Besitzerduo anlässlich eines Startes (und Sieges)von Dzulio nach München, bei der anschließenden Auktionerwarben sie als völlig Ahnungslose den Hengst Amorund gründeten den gleichnamigen Stall. Amor erwieß sichals sehr braves Rennpferd und bereiteten seinen Besitzernsolche Freude, dass schon bald weitere Stallgefährtenfolgten. Seit 1992 begann die Familie Seehuber dann auch,ihre Pferde selbst in Breitensee - von vielen belächelt - fürihre Rennbahneinsätze fit zu machen. Und gleich der ersteStarter von der neuen Trainingsanlage - natürlich Amor- feierte mit Piotr Piatkowski einen vollen Erfolg, den HaraldSeehuber als einen seiner schönsten Siege überhaupt inErinnerung hat.Die Zahl der Pferde wuchs kontinuierlich, derzeit verfügtder Stall Amor über 31 (!) <strong>Galopp</strong>er, davon acht aktiveRennpferde. Seit 1998 ist der Stall Amor nämlich auchals Züchter hochaktiv und sehr erfolgreich. Motivation dazuwar Seehubers Lebenseinstellung: „Ich baue mir lieberetwas selbständig auf, bevor ich etwas einkaufe!“Als bestes Rennpferd <strong>des</strong> Stalles bezeichnet SeehuberRadhouse, der sich trotz ständiger Kreislaufprobleme alsZweijähriger beim Anstart ein Jahr später mit KatkaBarborikova die Trial-Stakes holte. Der Spitzendreijährigebrach sich leider fünf Tage vor dem Derby, in dem er alsaussichtsreicher Kandidat gehandelt wurde, ein Bein. AuchRose of Millkom (Siegerin im Stutentrial, Zweite in den Oaksund auch in Italien erfolgreich), Seriensiegerin Killerqueen,die zweifache Diana-Gewinnerin I Will Dance und aktuellChutney Mary bereiteten ihrem Besitzer viel Freude.Als ständiger Partnerin seiner Vollblüter genießt KatkaBarborikova seit vielen Jahren das vollste Vertrauen <strong>des</strong>Besitzers, der einen ständigen Reiterwechsel für sehr problematischhält, da eine gewisse Kontinuität Voraussetzungfür ein Vertrauen zwischen Pferd und Reiter darstellt.Wie wohl (fast) jeder Besitzer und Züchter in Österreichtrug sich auch Harald Seehuber von Zeit zu Zeit mitdem Gedanken, dem Rennsport den Rücken zuzukehren,so zum Beispiel, als Amor nach einem Ellbogenbruchaufgegeben werden musste. Natürlich spielt auch immerwieder die finanzielle Frage eine Rolle, durch die eigeneTrainingsanlage im Familienbetrieb bewegen sich die Verlusteim Rennsport jedoch in einem vertretbaren Rahmen.Ungeheures Glück und natürlich das richtige Gespürhatte Seehuber in der Zucht durch den Kauf <strong>des</strong> KanadiersRainbows for Life. Kurz nach dem Ankauf stellte derHengst mit seinem Sohn Ray of Lights den zweifachenDerbysieger von Tschechien und der Slowakei. Derzeitstehen im tschechischem Gestüt Nepajedla drei Deckhengste:Neben Ray of Lights - der in Österreich nichtangekört wurde (!) und in seiner neuen Heimat nun zueinem der erfolgreichsten Stallions zählt und je<strong>des</strong> Jahr50 bis 70 Stuten deckt - auch noch der syndikatisierteSadler’s Wells-Sohn Look Honey. Den prominent gezogenenHengst, der seine Rennlaufbahn in Frankreich absolvierte,suchten in seiner ersten Decksaison gleich 40 Stutenauf, ein nahezu sensationeller Einstand im neuen Metier!Als Dritter im Bunde gesellte sich im vergangenenJahr der Mujtahid-Sohn Bear King hinzu, auf den Seehubergroße Stücke hält. Der im Gestüt Rietberg gezogene undvon Christian Sprengel trainierte deutsche Hengst war eineisenhartes Rennpferd, lief zwei- bis siebenjährig erfolgreichauf Gruppeebene und galt als eisenharter Kämpfer.Durch seine Tätigkeiten in Österreich und Tschechienhat Harald Seehuber natürlich einen guten Einblick indie unterschiedliche Bedeutung der Zucht und <strong>des</strong> Rennsportsin beiden Ländern. Und der Vergleich fällt fürÖsterreich recht ernüchternd aus: „Ich würde sagen 10:1.In Tschechien gibt es über 15 (!) Rennbahnen, 800 Mutterstuten,über 2.500 registrierte Rennpferde. Hier kannman auch junge Pferde verkaufen, für ein halbwegs gutgezogenes Pferd kann ein Züchter mit 10.000 Euro rechnen,in Österreich ist diese Summe völlig utopisch. Österreichist als Zuchtland für mich leider uninteressant,da der Markt viel zu klein ist. In Tschechien kamen imletzten Jahr 340 (!) Zweijährige an den Start, das sindnatürlich ganz andere Dimensionen! „Der Rennsport hat in Tschechien in der Gesellschafteinen ganz anderen Stellenwert, das Medieninteresse ist6


viel größer und auch der Anreiz für die Besitzer. Ein Rennpferdist steuerlich absetzbar, in Österreich ist das Liebhaberei.Trainingsgebühren sind als Dienstleistungen 1:1 absetzbarund dadurch halten sich auch Firmen Rennställe.Dadurch ergibt sich eine enorme Sponsortätigkeit, alle großenRennen werden so finanziert. Die Wettbüros unterliegen,ähnlich wie in Deutschland, staatlicher Kontrolle undsind faktisch gezwungen, einen Teil ihrer Umsätze alsSpons<strong>org</strong>elder wieder in den Rennsport fließen zu lassen.„Leider erbrachte Ebreichsdorf für mich nicht denerhofften Aufschwung! Ich bin jedoch ein positiv denkenderMensch und hoffe weiter. Ich glaube, dass einAufwärtstrend nur bei einer Umstrukturierung der Preisgeldermöglich ist. Derzeit gibt es ein paar hochdotierteRennen, die sich die Ausländer holen. Man müsste diePreiskategorien für die unteren Klassen erhöhen, einBesitzer müsste auch mit einem Handikap III-Pferd, daszum Beispiel zwei Rennen gewinnt und einige Male platziertist, auf seine Kosten kommen. In Tschechien hatman bei einem Sieg in einem Handikap III die Trainingskosten,die 160 Euro pro Monat ausmachen, für fast dreiMonate herinnen! Auch die Auswahl der Rennen ist natürlichviel größer, es findet sich, im Gegensatz zu Österreich,auf 15 Rennbahnen und bei drei Renntagen in derWoche immer ein passender Bewerb für meine Pferde.“Nach wie vor hofft Harald Seehuber auch noch aufeinen Aufschwung der Freudenau, er schätzt hier diegroßzügige Linienführung („hier kann auch ein Pferd, dasals Letztes in den Einlauf kommt, noch gewinnen“) unddie Atmosphäre der Anlage. Derzeit hat er auch 9 Rennpferdein der Freudenau stationiert („die Trainingsbedingungensind hier ausgezeichnet“), in Breitenseewarten 16 <strong>Galopp</strong>er auf ihren Renneinsatz. Die Mutterstutenpendeln zwischen Tschechien, wo sie in Napajedlagedeckt werden, und dem heimischen Gestüt hin undher. In Österreich werden auch die Fohlen aufgezogen,die dann ein Jahr später nach Napajedla kommen, wosie eingeritten werden.Das gesamte Management der Pferde ist natürlichnur mit einer ausgezeichneten Mannschaft möglich:Gattin Doris und Katka Barborikova haben in Österreichalles im Griff, der Gestütsleiter in Napajedla (wurde 1992privatisiert und gehört einem großen Transportunternehmen)ist ein guter Freund der Familie. In seinem Auftragersteigerte Harald Seehuber auf Auktionen in Englandund Frankreich im Winter einige hervorragend gezogeneMutterstuten für das tschechische Vorzeigegestüt.Die Ziele <strong>des</strong> so erfolgreichen Pferdemannes für dasheurige Jahr klingen dann fast bescheiden: „Ich will einenweiterer Schritt nach vorne machen und ein weiteresgroßes Rennen gewinnen, dann bin ich schon zufrieden.Meine Hoffnungen ruhen vor allem auf der rechtenSchwester zu Innuendo, Icon of Rainbow, die in denStutenrennen kräftig mitmischen soll.“Wir danken Harald Seehuber auf diesem Weg nocheinmal für seinen hochinteressanten Vortrag und wünschenihm viel Erfolg in der heurigen Renn- und Zuchtsaison!Für den Österreichischen Vollblutsport würde mansich mit Sicherheit mehr Männer oder Frauen mit ähnlichemEngagement, Fachkenntnis, Sportsmanship undLiebe zu den Pferden wünschen, denn ganz offensichtlichkann man mit diesen Eigenschaften auch im heimischenRennsport erfolgreich sein!(-skr-)Statistik über den österreichischen<strong>Galopp</strong>rennsport 2005Im Jahre 2005 blieb die Gesamtzahl der in Österreichzur Austragung gekommenen <strong>Galopp</strong>rennen mitinsgesamt 152 Rennen (d.s. Rennen, welche nach demReglement <strong>des</strong> Direktorium für Vollblutzucht und Rennenabgehalten wurden) gegenüber dem Jahr 2004 miteiner Zahl von 154 fast gleich. Wie schon 2004 wurdenfast alle dieser 152 Rennen, nämlich 145 im MagnaRacino in Ebreichsdorf gelaufen. Lediglich 7 Rennen fandenin der Wiener Freudenau statt. Von den 152 <strong>Galopp</strong>rennenin Österreich, waren 19 Rennen Vollblutarabernvorbehalten (2004: 12 Rennen). Abermals wurden sämtlicheAraberrennen im Magna Racino veranstaltet.Wohingegen im Jahre 2004 die schon sehr geringeZahl von 9 Rennen den AmateurrennreiterInnen vorbehaltenwaren (davon 2 FEGENTRI – Rennen), kamen inder abgelaufenen Saison 2005 lediglich 5 (!) Amateurrennen(eines für Arabische% ollblüter) , 3 im MagnaRacino und 2 in der Freudenau, zur Austragung. Nur einesdieser Rennen (in der Freudenau) war für alle Amateureoffen, da es sich bei den anderen Rennen um einenFEGENTRI - Bewerb, sowie 2 Läufe zur Amazonen-EM handelte.Obwohl die Gesamtzahl der <strong>Galopp</strong>rennen 2005 gegenüber2004 fast gleich blieb, verringerte sich die Zahlder Rennen für Englische Vollblüter von 142 Rennen 2004auf 133 Rennen im Jahre 2005, wodurch auch die Gesamtzahlder Starter verringert wurde, obgleich sich die Zahlder gestarteten Pferde erhöht hat. Kamen in der SaisonGALOPPEXPRESS 94/20067


2004 noch 50 % der gestarteten englischen Vollblütern ausheimischen Trainingslagern, wurden im Jahre 2005 nur noch36,7 % der gestarteten Pferde in Österreich trainiert. Bisauf 2 Hürdenrennen, welche beide in der Freudenau gelaufenwurden, waren alle Rennen Flachrennen.War man im Jahre 2004 in der Freudenau noch inder Lage 10 Rennen zu veranstalten, konnte man 2005nur noch 7 Rennen austragen. Noch deutlicher wird diegegenwärtige Situation in der Freudenau jedoch beiBetrachtung der zur Auszahlung gelangten Dotationen,welche im Anschluss ersichtlich sind. In weiterer Folgewerden, wie es auch in allen internationalen Statistikenüblich ist, die Rennen für Englische Vollblüter getrenntvon denen für Vollblutaraber betrachtet. Die in Klammerangeführten Zahlen sind die Vergleichswerte aus demJahre 2004.In den 133 Rennen für Englische Vollblüter wareninsgesamt 1.129 (1.208) Starter. Dies ergibt einen Durchschnittvon ca. 8,5 (8,5) Startern pro Rennen. Bei diesen1.129 Startern handelte es sich um 387 (349) Pferde,wovon 245 (175) Pferde od. ca. 63,3 % (50 %) aus demAusland zu den Rennen angereist sind. 142 (174) startendePferde entstammten aus heimischen Trainingsquartieren.50 (46) zweijährige Pferde kamen in Österreichan den Start; hiervon beläuft sich die Zahl der imAusland trainierten Pferde auf 32 (21) oder ca. 64 % (46%). An Dotationen kamen insgesamt für <strong>Galopp</strong>rennenvon Englischen Vollblütern 2005 im Magna Racino1,126.000 (1,053.800) Euro, in der Freudenau 30.200(125.000) Euro zur Auszahlung, was eine Gesamtausschüttungvon 1,156.200 (1,178.800) Euro für die 133Rennen bedeutet. Somit belief sich die Gesamtdurchschnittsdotationeines Rennens für Englische Vollblüterin Österreich 2005 auf 8.693,23 (8.301,41) Euro, obwohldie Gesamtdotation für ein Rennen der niedrigsten Kategoriegegenüber dem Vorjahr unverändert 3.200 Eurobetrug.Fohlengeburten, Minus von 17 % gegenüber 2003 mit53 Fohlengeburten) darstellt. Die Zahl der Vollbluthengsteals anerkannte Deckhengste ging von 16 Hengste 2004auf 12 anerkannte Hengste im Jahre 2005 zurück (davon1 Hengst eingeschränkt für die Zuchtleistungsklasse B,2004 gab es 3 Hengste mit eingeschränkter Verwendungsklasse).Im Gegensatz zu den <strong>Galopp</strong>ern konnte man im Jahr2005 einen leichten Zuwachs bei den arabischen Vollblüternverzeichnen. Wiesen die im Jahr 2004 abgehaltenen12 Rennen noch insgesamt 104 Starter auf, so stieg dieseZahl in der Saison 2005 in 19 Rennen auf 164 Starter an.Dies ergibt einen Durchschnitt von ca. 8,6 Startern proRennen (2004: 8,7). Bei den 164 Startern handelte es sichum 42 (32) Pferde. Während die Zahl der aus dem Auslandangereisten Pferde mit 16 (17) Pferden - dies entsprichtca. 38,1 % (53 %) - gegenüber 2004 fast gleichblieb, stieg die Anzahl der aus heimischen Trainingsquartierenstammenden Pferde von 15 auf 26 an.Interessantes Detail am Rande sei hier, dass ca. 69,2% der in Österreich trainierten Araber von einem Trainerbetreut wurden; ein Umstand der nicht gerade für dieWettbewerbsfähigkeit dieser Rennen förderlich ist. An Dotationenkamen in den 19 abgehaltenen Rennen fürVollblutaraber insgesamt 60.560 (40.160) Euro zur Auszahlung,womit die Gesamtdurchschnittsdotation einesRennens für Vollblutaraber in Österreich 2005 auf 3.187(3.347) fiel. Die niedrigste Gesamtdotation für ein Rennenim Falle der Vollblutaraber blieb gegenüber 2004unverändert mit 2.560 Euro.GALOPPEXPRESS 94/20062005 verzeichnete die Österreichische Vollblutzucht38 Fohlengeburten - in dieser Zahl sind bereits 8 im Auslandgeborene Fohlen enthalten, welchen aber aufgrundder Bestimmungen Inländerstatus zukommt - was einMinus von ca. 14 % gegenüber dem Jahr 2004 (mit 44Sämtliche Zahlen stützen sich auf die Angaben inden offiziellen Rennberichten der österreichischen RennveranstalterAROC (Magna Racino) und ÖRV (Freudenau)sowie <strong>des</strong> Wochenrennkalenders <strong>des</strong> Direktorium fürVollblutzucht und Rennen für Österreich. (MV)Impressum: Herausgeber und Medieninhaber (Verleger): FANCLUB GALOPP; Baumgasse 41/14/10a, 1030 Wien.Eine bis vier Ausgaben pro Jahr. Grundlegende Richtung: Informationsschrift <strong>des</strong> FANCLUBS GALOPP, Werbung für den <strong>Galopp</strong>rennsport, Nachwuchsförderung und Förderung pfer<strong>des</strong>portlicherBelange. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: FANCLUB GALOPP, Adresse w.o. Vorstand: Mag.Dr. Othmar Kolar Helmut Sikora, Gabriele Elias, Mag. Harald Mahr, Mag. Ernst Kopica, Mag.Susanne Kopica-Rickl.8

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