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Vorsicht Mogelpackung „Zahnersatz zum Nulltarif“

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Zähes Ringen um<br />

Geschlossenheit ...<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

der diesjährige Deutsche Zahnärztetag in München liegt wenige Tage<br />

hinter uns, und es gilt an dieser Stelle, ein Resümee zu ziehen. Zu Recht<br />

durfte erwartet werden, dass auf der im Rahmen des Deutschen Zahnärztetages<br />

stattfindenden Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer<br />

eine präzise Standortbestimmung unseres Berufsstandes vorgenommen<br />

wird und eindeutige, politisch unüberhörbare Signale an die<br />

Politik formuliert und übermittelt werden.<br />

Dabei stehen die Chancen, für die berechtigten Forderungen unserer<br />

Profession endlich ernsthaftes Gehör zu finden, derzeit wahrlich nicht<br />

schlecht. Wie heißt es so schön im Koalitionsvertrag von CDU, CSU<br />

und FDP: „Die Freiberuflichkeit der ärztlichen Tätigkeit ist ein tragendes<br />

Prinzip unserer Gesundheitsversorgung und sichert die Therapiefreiheit.“<br />

Der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Peter Engel, definierte<br />

in seiner Rede anlässlich des Festaktes des Deutschen Zahnärztetages<br />

den Begriff der Freiberuflichkeit folgendermaßen: „Freiberuflichkeit,<br />

wie wir Zahnärzte sie verstehen, basiert auf einem Wechselwirkungsverhältnis<br />

von Freiheit, Vertrauen und Verantwortung.“ Die<br />

Bundesversammlung ihrerseits bekräftigte eingangs dieses klare Bekenntnis<br />

<strong>zum</strong> Erhalt und zur Sicherung der Freiberuflichkeit in einer<br />

einstimmigen Resolution. So weit, so gut.<br />

Die weiteren Diskussionen der 140 Delegierten der Bundesversammlung<br />

ließen indes auf anschauliche Weise erkennen, dass es nach wie<br />

vor schwierig bis unmöglich ist, die bisweilen diametral voneinander<br />

abweichenden Ansichten und Positionen der Kollegenschaft „unter<br />

einen Hut“ zu bringen. Die von Partikular-, Verbands- und Länderinteressen<br />

geprägten Wortmeldungen mündeten in einer Flut von mehr<br />

als 60 Anträgen, deren Behandlung und Beschlussfassung einen ordnungsgemäßen<br />

und zielgerichteten Verlauf der Versammlung bisweilen<br />

unmöglich erschienen ließen.<br />

Im Zentrum dieser Diskussionen standen der von der BZÄK auftragsgemäß<br />

überarbeitete so genannte „Delegationsrahmen“, die längst überfällige<br />

neue Approbationsordnung, die Selektivverträge im PKV- und<br />

GKV-Bereich, die Neustrukturierung der Fort- und Weiterbildung, die<br />

Ablehnung der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und –<br />

last but not least – die Forderung nach einer neuen, dem wissenschaftlichen<br />

Stand entsprechenden und finanziell angemessenen GOZ.<br />

Dass gerade beim letzten Thema die Wogen hoch schlugen, ist zunächst<br />

verständlich, geht es doch wieder einmal (auch) ums liebe Geld!<br />

Dass aber von einigen Delegierten die von der BZÄK in Auftrag gegebene,<br />

wissenschaftlich erarbeitete „Prognos-Studie“ zur Berechnung<br />

des zahnärztlichen Stundensatzes und des für eine zahnärztlichen<br />

Leistung erforderlichen (durchschnittlichen!) Zeitkontingents gänzlich<br />

in Frage gestellt wurde, muss nachdenklich stimmen. Emotionale<br />

„Schnellschüsse“, wie auf der Bundesversammlung abgegeben, sind<br />

nach meiner festen Überzeugung der beharrlichen Arbeit der BZÄK<br />

nicht förderlich und gefährden die Glaubwürdigkeit nicht nur dieser<br />

Institution, sondern letztlich des gesamten Berufsstandes!<br />

Sie können sämtliche politischen Beschlüsse der diesjährigen Bundesversammlung<br />

auf der Web-Seite der BZÄK unter http://www.bzaek.de/deutscher-zahnaerztetag.html<br />

nachlesen – machen Sie sich Ihr eigenes Bild!<br />

Darüber hinaus empfehle ich Ihnen die Lektüre des Statistischen<br />

Jahrbuchs der BZÄK, welches unlängst in zweiter Auflage erschienen<br />

ist, gibt es doch einen exzellenten Überblick zu Fragen und Entwicklungen<br />

des Berufsstandes bis hin zu vergleichenden Statistiken der<br />

nationalen und internationalen Mundgesundheit. Sie können dieses<br />

hochpolitische Werk auf der Web-Seite der BZÄK unter http://www.<br />

bzaek.de/wir-ueber-uns/daten-und-zahlen/statistische-publikationen/<br />

statistische-jahrbuch.html bestellen.<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

so wie die große Politik ringt auch unser zahnärztlicher Berufsstand<br />

weiter um seine Standortbestimmung und zukunftsfähige Perspektiven.<br />

Um die von uns Zahnärztinnen und Zahnärzten formulierten<br />

Ziele zu erreichen, braucht es nach innen weitere intensive Diskussionen<br />

und nach außen eine breite Geschlossenheit!<br />

Abschließend wünsche ich Ihnen allen geruhsame und friedvolle Advents-<br />

und Weihnachtstage, meinem Vorstand und mir auch weiterhin<br />

Ihre Unterstützung bei der Bewältigung der vor uns liegenden Aufgaben!<br />

Uns allen wünsche ich ein gutes und erfolgreiches neues Jahr <strong>zum</strong><br />

Wohle des Berufsstandes und der uns anvertrauten Patienten!<br />

Ich grüße Sie wie immer sehr herzlich,<br />

Ihr Dr. Wolfgang Schmiedel<br />

W ir wünschen Ihnen im Kreise Ihrer Familien ein harmonisches und fröhliches Weihnachtsfest.<br />

Vielleicht können Sie die Feiertage nutzen, um ein wenig Ruhe einkehren zu lassen und Energien für kommende<br />

Zeiten zu sammeln. Rutschen Sie gut in das neue Jahr hinüber.<br />

Wir sind auch im Jahr 2010 für Sie da! Gemeinsam können wir die anstehenden ufgaben bewältigen und<br />

Ihre Interessen voranbringen.<br />

Die Vorstände der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Berlin und der Zahnärztekammer Berlin sowie die MBZ-Redaktion<br />

E d i t o r i a l<br />

MBZ Heft 12 2009 1

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