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Luthergemeinde Mainz Friedrich-Naumann-Straße 20 55131 Mainz ...

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Kunst im Kindergarten – tagtäglich<br />

werden die Erzieherinnen damit<br />

konfrontiert.<br />

»Guck mal, ist das schön?«, und schon hat<br />

man ein vor Kleister triefendes Papiergebilde<br />

vor der Nase, aus dem noch hier und da<br />

ein Stück Wolle baumelt. Und? Ist es schön?<br />

Ja! Ein Kunstwerk, mit dem das Kind sich<br />

mehr als eine halbe Stunde intensiv befasst<br />

hat. Wer kommt da auf den Gedanken, etwas<br />

Gegenteiliges zu behaupten?<br />

Aber im Ernst: Kinder sind Künstler mit<br />

Leib und Seele und mit allen Materialien,<br />

die sich ihnen bieten. Was sie dazu brauchen,<br />

sind Zeit, Material und Freiraum zum<br />

Experimentieren. Wichtig ist meist nicht das<br />

Ergebnis, sondern das Tun an sich. Wie oft<br />

erleben wir, dass ein vierjähriges Kind sehr<br />

lange Zeit mit Ton hantiert, ihn knetet, rollt,<br />

Kugeln dreht, platt drückt. Und jede Phase<br />

des Gestaltens wird kommentiert: Erst ist es<br />

ein Ball, dann eine Schnecke, vielleicht noch<br />

ein plattgedrückter Teller und dann ... Dann<br />

KINDERTAGESSTÄTTE<br />

Kunst liegt im Auge des Betrachters<br />

29<br />

wird der Ton wieder in die Kiste gepackt,<br />

und ein fröhliches »Ich bin fertig« beendet<br />

den Auftritt des Künstlers. Wir Erwachsenen<br />

– im Kindergarten als Erzieherinnen,<br />

zuhause als Mama, Papa, Oma, Opa, Tante<br />

oder Onkel – sollten uns abgewöhnen zu<br />

fragen: »Was machst Du da?« oder »Was ist<br />

das?«. Der Weg ist das Ziel und nicht das<br />

fertige Produkt.<br />

Dabei haben Kinder sehr viel Gefühl für<br />

Kunst im klassischen Sinne. Das zeigt sich,<br />

wenn wir ein Museum besuchen, im Projekt<br />

in der Gruppe einen Künstler besprechen,<br />

dessen Werke in Büchern betrachten oder<br />

wenn wir die Chagall-Fenster in der Stephanskirche<br />

anschauen und dann den Kindern<br />

den Auftrag geben: Malt doch mal, was<br />

ihr gesehen habt! Ein Kunstwerk der Kinder<br />

wird schöner sein als das andere. Lassen Sie<br />

sich überraschen und schauen Sie genau hin:<br />

mit den Augen der Kinder!<br />

Conny Schäfer

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