students - CF Müller Campus
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4 umfrage<br />
Generation Praktikum<br />
Das wahre Leben wartet außerhalb des Hörsaals. Sechs angehende und fertige<br />
Juristen verraten, was ihnen ihre Praktika gebracht haben.<br />
Jana Laurentius, 29<br />
Selbstständige Rechtsanwältin in Bonn<br />
Praktika sind wichtig. Da merkt man erst, dass die Uni ein<br />
Elfenbeinturm ist. Eines war nach dem vierten Semester in<br />
einem Rathaus. Ich habe an Gerichtsterminen teilgenommen,Akten<br />
eingesehen und anderen zugearbeitet. Nach dem<br />
sechsten Semester war ich sechs Wochen in einer Feld-<br />
Wald- und Wiesen-Kanzlei für Zivilrecht, die alle möglichen<br />
Bereiche abgedeckt hat. Ich habe erlebt, wie ein Anwalt<br />
arbeitet, hatte aber kaum eigene Aufgaben. Als nach dem<br />
Studium in der Kanzlei Räume frei wurden, sah ich das als<br />
himmlischen Fingerzeig. Jetzt arbeite ich dort als Teilhaberin.<br />
Anna Falter, 24<br />
Erstes Staatsexamen in Passau<br />
Am meisten Spaß hat mir ein Praktikum in der Londoner<br />
Großkanzlei Dewey Ballantine gemacht. Ich habe sechs<br />
Wochen im Bereich Mergers & Acquisitions gearbeitet, in<br />
dem es um Unternehmensan- und -verkäufe geht, und habe<br />
eine rechtsvergleichende Arbeit verfasst, in der ich deutsche<br />
und englische Gesetze verglichen habe. Mein letztes<br />
Praktikum war bei dem Frankfurter Messe- und Konferenzveranstalter<br />
Maleki Group. Es hatte nur wenig mit Jura zu<br />
tun, aber ich kann mir vorstellen, später dort zu arbeiten.<br />
Friederike Scherz, 28<br />
Justitiarin in der Firma Plug&Work in Leipzig<br />
Meine Praktika waren unbezahlt. Mir ging es nicht um Geld,<br />
sondern darum, etwas zu lernen. Eines davon war bei der Polizei.<br />
Ein Professor hatte uns geraten: „Machen Sie eine Hausdurchsuchung<br />
mit!“ Also habe ich danach gefragt und wurde<br />
mitgenommen. Außerdem habe ich von der LKW-Kontrolle<br />
bis zur Hundeschule alles kennen gelernt. Danach habe<br />
ich zwei Praktika in Kanzleien gemacht und mich vom<br />
Wunsch verabschiedet, Anwältin zu werden. Erst im Referendariat<br />
habe ich gemerkt, dass zur Arbeit als Anwalt strategisches<br />
Denken gehört. Das finde ich spannend.<br />
Fabian Fries, 24<br />
Im ersten Staatsexamen in Berlin<br />
Ich wollte so viele Bereiche wie möglich abdecken. Zuerst<br />
war ich am Landgericht Berlin im Bereich Arzthaftungsrecht<br />
und dann bei Großkanzleien im Bereich Wirtschafts- und<br />
Kartellrecht. Ich habe selbst Gutachten erstellt und bei einer<br />
amerikanischen Kanzlei eine Fusionsanmeldung für die chinesischen<br />
Behörden vorbereitet. Das hat mir geholfen zu entscheiden,<br />
in welche Richtung ich gehen will. Ich kann mir<br />
vorstellen später, wenn ich eine Familie habe, im öffentlichen<br />
Dienst zu arbeiten.