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BESTATTERVERBAND BAYERN E. V.

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<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

Bestatterverband Bayern zeigt Profil als Dienstleister der Zukunft<br />

D-80638 München<br />

Nördliche Auffahrtsallee 64<br />

Telefon +49 89 175633<br />

Telefax +49 89 1784633<br />

Internet: www.bestatter.de<br />

August 2002<br />

Am Samstag, dem 6. April 2002, fand in Regensburg die Mitgliederversammlung<br />

des Bestatterverbandes Bayern statt.<br />

Der amtierende Vorsitzende Gerhard Suckfüll begrüßte die erschienenen Mitglieder<br />

sowie Herrn Dr. Rolf Lichtner als Vertreter des Bundesverbandes.<br />

Herr Dr. Lichtner informierte zu Beginn der Veranstaltung die Anwesenden mit seinem<br />

Vortrag „Vorsorge-Ein Angebot der Bestatter“. Er schilderte dabei die Entwicklung<br />

des Vorsorgegedankens und die aktuelle Situation. Er wies besonders<br />

auf die Gründe für eine finanzielle Absicherung der Vorsorge hin und nannte in<br />

diesem Zusammenhang die vorhandenen Instrumentarien „Treuhand“ und „Kuratorium“.<br />

Auch im Hinblick auf die nun geltende DIN 77300 sei eine sichere Anlage<br />

der Vorsorgegelder besonders wichtig. Besonders hingewiesen wurde auf Gefahren<br />

bei der Anlage der Vorsorgegelder als Sparbuch. Egal ob dies nun auf den<br />

Namen des Kunden, oder aber gar auf den Namen des Bestatters laute. Er zeigte<br />

dann die Entwicklung und die Vorteile der Treuhand und des Kuratoriums auf und<br />

stellte die beiden Einrichtungen in eindrucksvoller Weise gegenüber. Besonders interessant<br />

waren dabei die gebotenen Zusatzleistungen dieser beiden Serviceeinrichtungen<br />

des Bundesverbandes. Im Anschluss an das Referat wurden dann in einer<br />

Diskussion mit dem Publikum die noch offenen Fragen erläutert.<br />

Ein weiterer Programmpunkt des Vormittages war der Vortrag von Rechtsanwältin<br />

Stephanie Haslinger zum Thema „Wirtschaftliche Betätigung der Kommunen -<br />

Konkurrent Staat“. Anhand einiger Beispiele zeigte die Referentin auf, dass die<br />

Kommunen ihr Engagement im gewerblichen Bereich stark forcieren. Begründet<br />

wird dieses Vorgehen meist mit der so genannten „Daseinsvorsorge“. Frau Haslinger<br />

schilderte die rechtlichen Aspekte im Hinblick auf Europa, Bund und Kommunen.<br />

Beleuchtet wurde von ihr auch die Frage der Umsatzsteuerpflicht der Kommunen<br />

für ihre in hoheitlicher, jetzt Privatwirtschaft erbrachten Leistungen und die<br />

Möglichkeiten der Einflussnahme auf die aktuelle Entwicklung. Mit dem Eintritt des<br />

Bestatterverbandes Bayern in die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft /VbW)<br />

hat die Vorstandschaft hierzu bereits eine erste Weichenstellung vorgenommen.<br />

Herr Suckfüll beschwor in diesem Zusammenhang wiederholt die Mitglieder, im<br />

Wettbewerb mit den Kommunen solidarisch zu handeln. Die Auseinandersetzung<br />

mit den kommunalen Bestattungsdiensten werde in nächster Zukunft ein Hauptaugenmerk<br />

des BV Bayern sein.<br />

Nach der Mittagspause begann die eigentliche Mitgliederversammlung mit Neuwahlen.<br />

Der 1. Vorsitzende begrüßte die Mitglieder, die erst mittags gekommen waren<br />

und gedachte der Verstorbenen Otto Pluschke und Ernst Zirngibl. Dann trug er seinen<br />

Tätigkeitsbericht vor.<br />

Mit dem Ausbildungsberuf „Bestattungsfachkraft“ ab 01.08.2003 wurde nach seiner<br />

Aussage ein großes Ziel des Bestatterverbandes endlich realisiert. Nun gelte<br />

es, die totale Privatisierung des Berufsstandes in Angriff zu nehmen und das


<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

2<br />

Hauptaugenmerk auf die kommunalen Bestattungsdienste zu richten.<br />

Gerhard Suckfüll dankte allen Vorstands- und Beiratsmitgliedern für die geleistete<br />

Arbeit. Den zugehörigen Ehepartnern dankte er besonders für das aufgebrachte<br />

Verständnis und die Unterstützung.<br />

Besonders würdigte er die Leistungen von Karl Denk. Dieser ist seit 40 Jahren im<br />

Vorstand des LV Bayern und seit 1968 stellv. Vorsitzender. Nach einstimmigem<br />

Beschluss der Mitgliederversammlung ernannte Gerhard Suckfüll Herrn Karl Denk<br />

zum Ehrenvorsitzenden des Bestatterverbandes Bayern.<br />

Mit Verdienstnadeln des Bundesverbandes wurden außerdem geehrt: Otto Biber<br />

(gold), Norbert Freudensprung (silber), sowie Alexander Christ, Jürgen Häring, Ralf<br />

Kessler, Ralf Michal, Heinz Pusz und Thomas Schmid (bronze).<br />

Daraufhin erfolgten die Berichte der einzelnen Fachausschüsse. Herr Denk und<br />

Herr Michal berichteten über die Öffentlichkeitsarbeit und die Berufstandspolitik.<br />

Hier wurde besonders eingegangen auf die vergangene Jubiläumsveranstaltung,<br />

die Neugestaltung der Fachzeitung, die DIN-Norm 77300 und die Internetpräsenz<br />

des Bundesverbandes unter „www.bestatter.de“.<br />

Herr Norbert Freudensprung berichtete dann über die Arbeit in der Aus- und Fortbildung.<br />

Er stellte das Seminarprogramm für das laufende Jahr vor. Hierbei wies er<br />

besonders auf die verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten für alle Mitglieder<br />

hin. Den frisch gebackenen Funeralmastern gratulierte er herzlich und betonte<br />

dabei besonders die hohen Anforderungen, denen sich die Prüflinge gestellt haben.<br />

Matthias Liebler stellte die Arbeiten des Friedhofsausschusses vor. Hier liegt der<br />

Schwerpunkt in der Beratung von Mitgliedsbetrieben und Kommunen in Friedhofsfragen.<br />

Eine Kalkulation für Friedhofsdienstleistungen wird zur Zeit erstellt und der<br />

dazugehörige Musterwerkvertrag modifiziert.<br />

Der scheidende Juniorensprecher Alexander Christ schilderte die Aktivitäten des<br />

Juniorenkreises und wies auf das diesjährige Bundesjuniorentreffen in Hamburg<br />

hin.<br />

Frau Angela Haslinger berichtete über die Arbeit der Geschäftsstelle. Hierbei berichtete<br />

sie über geführte und laufende Gerichtsverfahren und zeigte neue „Auswüchse“<br />

unseres Gewerbes auf.<br />

Der Bericht des Schatzmeisters Ralf Kessler zeigte solide Finanzen und auch die<br />

Kassenprüfung ergab keinerlei Beanstandungen. Andreas Alius beantragte daraufhin<br />

die Entlastung der gesamten Vorstandschaft, die auch von der Mitgliederversammlung<br />

erteilt wurde.<br />

Danach räumte die Vorstandschaft das Podium und mit den Herren Alius, Sedlbauer,<br />

Hanrieder jun. und Stöckl nahm der Wahlausschuss seine Plätze ein. Die<br />

Wahl verlief routiniert und nach kurzer Zeit konnte der Wahlausschuss das Ergebnis<br />

verkünden.<br />

Mit überwältigender Mehrheit wurde Gerd Suckfüll im Amt des ersten Vorsitzenden<br />

bestätigt. Die weiteren Gewählten können Sie der Aufstellung auf den nachfolgenden<br />

Seiten entnehmen.<br />

Die Gewählten dankten für das Vertrauen und nahmen die Wahl an.


<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

Der geschäftsführende Vorstand<br />

Gerhard Suckfüll<br />

Vorsitzender<br />

Gartenstr. 5<br />

97618 Niederlauer<br />

Tel. 09771/61500<br />

Fax 09771/615023<br />

Otto Biber<br />

Stellvertreter<br />

Adolf-Schmetzer-Str. 22<br />

93055 Regensburg<br />

Tel. 0941/794004<br />

Fax 0941/794792<br />

Toni Hanrieder<br />

Stellvertreter<br />

Krankenhausstr. 18<br />

85221 Dachau<br />

Tel. 08131/376633<br />

Fax 08131/3766354<br />

suckfuell@t-online.de bestattungen.friede@t-online.de info@hanrieder.de<br />

Norbert Freudensprung<br />

Stellvertreter<br />

Siechenstr. 80<br />

96052 Bamberg<br />

Tel. 0951/62222<br />

Fax 0951/63331<br />

Matthias Liebler<br />

Stellvertreter<br />

Baumhofstr. 47<br />

97828 Marktheidenfeld<br />

Tel. 09391/98280<br />

Fax 09391/982822<br />

Thomas Schmid<br />

Stellvertreter<br />

Steinweg 2<br />

91541 Rothenburg o. T.<br />

Tel. 09861/1346<br />

Fax 09861/86339<br />

pietaet.bamberg@planet-interkom.de matthiasliebler@mac.com mail@schmid-bestattungen.de<br />

Heinz Pusz<br />

Protokollführer<br />

Wöhrvorstadt 9<br />

92421 Schwandorf<br />

Tel. 09431/1836<br />

Fax 09431/1812<br />

Ralf Kessler<br />

Schatzmeister<br />

Leimbachstr. 50<br />

97769 Bad Brückenau<br />

Tel. 09741/2008<br />

Fax 09741/2180<br />

Heinz.Puszr@t-online.de r.h.kessler@t-online.de<br />

3


<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

4<br />

Der Beirat<br />

Folgende Kolleginnen und Kollegen wurden in den Beirat gewählt:<br />

Herr Alexander Christ, Kanzleistr. 13, 95444 Bayreuth<br />

Herr Jürgen Häring, Semmelstr. 69, 97070 Würzburg<br />

Herr Thomas Hartl, Beilhackstr. 9, 83209 Prien am Chiemsee<br />

Frau Gabriele Kahl, Ketschendorfer Str. 39, 96450 Coburg<br />

Frau Margarete Kalchgruber, Neusässer Str. 15, 86156 Augsburg<br />

Herr Reinhard Krämer, Luitpoldstr. 17 a, 84034 Landshut<br />

Herr Ralf Michal, Lange Zehntstr. 16, 97421 Schweinfurt<br />

Die Ehrenvorsitzenden<br />

Die Ausschüsse<br />

Herr Alfred Pfefferler, Ingolstädter Str. 31, 85276 Pfaffenhofen<br />

Herr Fritz Tiefentaler-Haagn, Florianigasse 20, 83438 Bad Reichenhall<br />

Herr Karl Denk, St. Bonifatius-Str. 8, 81541 München<br />

Ausbildungswesen Friedhof, Umwelt, Bestattung<br />

Norbert Freudensprung (Vors.)<br />

Thomas Schmid (Vors.)<br />

Alexander Christ<br />

Thomas Hartl<br />

Jürgen Häring<br />

Gabriele Kahl<br />

Matthias Liebler<br />

Thomas Schmid<br />

Reinhard Krämer<br />

Öffenlichkeitsarbeit und Berufsstandspolitik<br />

Toni Hanrieder (Vors.)<br />

Margarete Kalchgruber<br />

Matthias Liebler<br />

Ralf Michal<br />

Die Geschäftsstelle<br />

Nördliche Auffahrtsalle 64, 80638 München, Tel. 089/175633, Fax 089/1784633<br />

Geschäftsführerin: Frau Angela Haslinger, Rechtsanwältin, info@raehaslinger.de<br />

Frau Stephanie Haslinger, Rechtsanwältin, haslinger.stephanie@raehaslinger.de<br />

Wechsel im Amt des Juniorensprechers<br />

Liebe Juniorinnen und Junioren,<br />

am 6. April 2002 fand in Regensburg unsere diesjährige<br />

Hauptversammlung statt, auf der ich in den Beirat unseres<br />

Landesverbandes gewählt wurde. Zwei Ämter gleichzeitig<br />

auszuüben, in der Bestatterausbildung des Bundesverbandes<br />

tätig zu sein und gelegentlich auch noch ein Unternehmen<br />

zu führen, ist zu viel. Ich bin daher von meinem<br />

Amt als Juniorensprecher des Bestatterverbandes Bayern<br />

e. V. zurückgetreten.<br />

Darüber hinaus gibt es auch noch Jüngere, als mich, für<br />

diese Position, wie z. B. meinen Nachfolger und bisherigen


<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

Stellvertreter Herrn Ralf Hanrieder.<br />

Ich bitte Euch deshalb, auf den im vergangenen Jahr in Bayreuth gelegten<br />

Grundstein aufzubauen und mit Ralf - und somit mit neuer Kraft - einen noch stärkeren<br />

Juniorenkreis zu bilden, der geprägt ist von guten Ideen, Schaffenskraft,<br />

Freundschaft und Kollegialität.<br />

Meinem Nachfolger wünsche ich viel Freude an seinen neuen Aufgaben und die<br />

Kraft, diese zu bewältigen. Gleichzeitig sage ich hier und heute schon meine Mithilfe<br />

für das nächste bayerische Juniorentreffen zu, welches noch in diesem Jahr<br />

von Ralf ausgerichtet wird.<br />

Alexander Christ<br />

Der neue Juniorensprecher stellt sich vor<br />

Am 6. April 2002 wurde ich offiziell als Nachfolger von<br />

Herrn Alexander Christ im Amt des Juniorensprechers<br />

bestätigt. Ich möchte mich nochmals ganz herzlich für<br />

das mir entgegengebrachte Vertrauen bei Ihnen<br />

bedanken und ganz kurz die Schwerpunkte meiner<br />

künftigen Verbandsarbeit skizzieren.<br />

Ganz besonders liegt mir die Förderung der kollegialen<br />

Zusammenarbeit, der Erfahrungsaustausch, sowie die<br />

berufliche Förderung der Junioren am Herzen. Hierzu<br />

sollten wir mindestens ein mal im Jahr gemeinsam ein<br />

bayerisches Juniorentreffen mit einem interessanten<br />

Rahmenprogramm durchführen. Ich würde mich freuen,<br />

wenn sich bei mir interessierte Junioren melden würden, die Spaß daran haben in<br />

einem Arbeitsausschuss an den notwendigen Vorbereitungsarbeiten mitzuwirken.<br />

Für weitere Anregungen freue ich mich und hoffe auf Ihre Unterstützung.<br />

Zu erreichen bin unter ralf.hanrieder@gmx.net oder telefonisch am besten am<br />

Dienstag und am Donnerstag in der Zeit zwischen 15.00 und 17.00 Uhr unter der<br />

Tel. Nr. 08131 –/376633.<br />

.....Lebe wohl....der letzte Abschied<br />

Perspektiven und Konzepte für eine Bestattungskultur der Zukunft<br />

Das Symposium am 9. Juli 2001 bildete den<br />

Start für „Lebe wohl“ und rückte das Projekt<br />

des Landesgewerbeamtes Baden<br />

Württemberg erstmals ins öffentliche und<br />

mediale Bewusstsein.<br />

200 Teilnehmer aus den verschiedenen<br />

Berufssparten rund um das<br />

Bestattungswesen lauschten den Vorträgen<br />

renommierter Spezialisten aus Theorie und<br />

Praxis und diskutierten im Anschluss neue<br />

Tendenzen und Perspektiven für eine<br />

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<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

6<br />

zukünftige Bestattungskultur in Deutschland.<br />

Darüber hinaus wurden drei Projektgruppen vorgestellt, die zwischenzeitlich ihre<br />

Arbeit aufnahmen:<br />

1. Der Friedhof der Zukunft<br />

Friedhofsordnungen haben unsere Friedhöfe zu normierten Stätten gemacht. Sie<br />

reglementieren das Aussehen der Friedhöfe und das Verhalten ihrer Besucher.<br />

Normen bestimmen darüber, wie ein<br />

„würdiges“ Grabmal auszusehen hat usw.<br />

Diese Reglementierungen widersprechen<br />

nicht nur der Individualisierung unserer Zeit,<br />

sie unterbindet auch eine Gastlichkeit, die<br />

sehr viel wichtiger wäre als Erhalt von Ruhe<br />

und Ordnung. Denn in einer Gesellschaft, die<br />

keinen Platz und Zeit für Trauer einräumt, ist<br />

ein geschützter Ort, an dem man ungestört<br />

trauern, sich erinnern und Abschied nehmen<br />

kann von unschätzbarem Wert. An dieser<br />

Stelle stellt sich die Frage: Taugt die aus dem<br />

18. Jahrhundert geerbte Friedhofsnorm auch für das 21. noch? Und wie könnte<br />

der Friedhof der Zukunft aussehen?<br />

2. Das letzte Hemd<br />

Unter dieser Überschrift wird der Kernbereich der Ausstellung „...Lebe wohl.... Der<br />

letzte Abschied“, die ab 20. September 2002 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart<br />

stattfindet und zu der etwa 100.000 Besucher erwartet werden, zusammengefasst.<br />

Der letzte Abschied sollte Ausdruck dessen<br />

sein, wie sich das jeweilige Individuum seinen<br />

letzten Weg vorstellt. Gleichzeitig dient der<br />

letzte Weg und seine Gestaltung für die<br />

Hinterbliebenen dazu, mit einem der letzten<br />

ungelösten Rätsel der Menschheit fertig zu<br />

werden, die Trauerarbeit einzuleiten,<br />

Erinnerung zu schaffen und den sich<br />

einstellenden Gefühlen wie Angst, Verlust,<br />

und Schmerz, aber auch Schuld und<br />

schlechtem Gewissen Ausdruck zu verleihen.<br />

Hierzu werden sieben Menschen<br />

unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft sowie unterschiedlicher<br />

konfessioneller oder nichtkonfessioneller Gebundenheit und unterschiedlicher<br />

Altersstruktur gebeten, sich Vorstellungen zu machen, von dem, was ihr letzter<br />

Weg sein soll und wie man sich ihrer erinnern soll.<br />

3. Wissen was helfen kann<br />

Die Projektgruppe „Wissen was helfen kann“ hat zwei Zielvorgaben für ihre Arbeit<br />

definiert:<br />

a) der regionale Bestatter ist so qualifiziert, dass er auf hohem Qualitätsniveau mit<br />

einem breiten Angebot bestehen kann.<br />

b) der Bestatter ist für eine neue Trauer-Art sensibilisiert, die in einem gelungenen,<br />

auftragsgerechten Abschied Ausdruck findet.


<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

Der Bestatter von morgen....<br />

...versteht sich nicht mehr als Organisator des Notwendigen, nicht nur als Erlediger<br />

von Formalitäten, nicht mehr als Entsorger. Der Bestatter von morgen wird sich als<br />

Versorger verstehen, als intimer Gesprächs- und Ansprechpartner, als erster<br />

Verantwortlicher nach Eintritt des Todes, als Treuhänder des Abschiedsprozesses<br />

und als Mitgestalter einer Kultur.<br />

Die Projektgruppe, in der unter der Obhut von Herrn Dr. M. Fitz vom<br />

Landesgewerbeamt Baden-Württemberg, neben dem Landesvorsitzenden des<br />

Bestatterverbandes Baden-Württemberg, Herrn Christian Streidt und dem<br />

Geschäftsführer Bernd Egtved unter anderen auch der stellvertretende<br />

Vorsitzende des Bestatterverbandes Bayern, Herr Toni Hanrieder mitarbeitet, hat,<br />

in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband, alle Qualifikationselemente eines<br />

innovativen, modernen Bestattungsbetriebes zusammengetragen und ein<br />

Bewertungsschema erarbeitet, mit dessen Hilfe Bestattungsbetriebe ausgezeichnet<br />

werden können.<br />

Die Ausstellung Lebe wohl - der letzte Abschied<br />

wird am 19. September 2002 eröffnet und steht der Öffentlichkeit vom 20. September<br />

bis zum 8. Dezember 2002 zum Besuch offen. Im Rahmen der Ausstellung<br />

werden neue Perspektiven und Konzepte für eine Bestattungskultur der<br />

Zukunft vorgestellt.<br />

Das ausführliche Veranstaltungsprogramm ist ab Ende August 2002 beim<br />

Landesgewerbeamt Baden-Württemberg unter www.hausderwirtschaft.de erhältlich.<br />

Die Ausstellung ist eine Veranstaltung des Landesgewerbeamts Baden-Württemberg<br />

und findet statt im Haus der Wirtschaft, Willi-Bleicher-Str. 19 in Stuttgart<br />

statt. Öffnungszeiten sind täglich außer Montag von 11 bis 18 Uhr.<br />

Nähere Informationen:<br />

im Internet unter www.lebe-wohl.net<br />

Anmeldung telefonisch unter: 0711/123-2536 oder per Fax: 0711/123-2577<br />

Auf dieser Basis wird Ende 2003 ein landesweiter Wettbewerb ausgeschrieben. Die<br />

Sieger dieses Wettbewerbs, der alle zwei Jahre stattfinden soll, werden mit einem<br />

Landespreis von Baden-Württemberg, vertreten durch das Landesgewerbeamt,<br />

in Zusammenarbeit mit dem Bestatterverband Baden-Württemberg vergeben.<br />

Denkbar ist eine Vergabe in den Leistungsstufen Gold, Silber und Bronze, in Form<br />

einer Medaille und einer Urkunde. Näheres hierzu wird noch rechtzeitig bekannt<br />

gegeben.<br />

Daneben hat die Projektgruppe konkrete Schritte zur Qualifizierung der Bestatter<br />

eingeleitet. So hat der Bestatterverband Baden-Württemberg zwei<br />

Qualifizierungsmodule, die im Rahmen eines EU-Programms mit gefördert werden<br />

beim Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg eingereicht. Die beiden Module<br />

sehen zunächst die Erhebung der Bedarfe und sodann die Festlegung der<br />

Qualifizierungsinhalte vor. Der Start der Pilotseminare mit den Modulen<br />

Rechnungswesen und Trauerpsychologie erfolgt im Herbst 2002 unter der<br />

Federführung des Bundesverbandes.<br />

Bericht von Toni Hanrieder<br />

7


<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

8<br />

Private Leichenhallen sind zulässig<br />

Ein von einer Gemeinde per Satzung angeordneter Benutzungszwang für die<br />

gemeindliche Leichenhalle ist unzulässig.<br />

Dies bestätigt nunmehr der Bayerische Verfassungsgerichtshof in einer Grundsatzentscheidung.<br />

Zu dem Urteil, welches einen wichtigen Erfolg in den Bestrebungen,<br />

kommunale Monopole auf dem Bestattungssektor abzubauen darstellt, verweisen<br />

wir auf den Artikel von Frau Rain Angela Haslinger in der Zeitschrift<br />

„Bestattungskultur“ Ausg. 7/2002 im Rechtsprechungsteil.<br />

Warnung vor der Werbeaktion „Seniorenmagazin“<br />

Mehr und mehr Bestatter wenden sich an das Kuratorium Deutsche Bestattungskultur,<br />

da sie merken, dass hier etwas nicht stimmen kann. Und Ihr Gefühl<br />

trügt Sie nicht. Eine Firma aus Lübeck gibt vor, ein Seniorenmagazin<br />

herauszugeben und behauptet, dass auch das Kuratorium in dem Magazin<br />

werben würde. Diese Behauptung dient allein der Legitimation des<br />

Anzeigenverkaufs, entbehrt aber jeglicher Grundlage.<br />

Die Mitarbeiter des Seniorenmagazins kontaktieren Bestatter telefonisch und<br />

bieten Ihnen an, in dem Magazin eine Werbung zu schalten. Bittet der<br />

Bestatter um ein Belegexemplar, um sich von der Seriosität des Unternehmens<br />

zu überzeugen, lauten die Standartantworten, dass der Kalender erst noch<br />

erscheinen würde, dass von der letzten Ausgabe alle Exemplare vergriffen<br />

seien oder dass es sich um eine einmalige Sonderaktion handeln würde.<br />

Jegliche Nachfrage zur Höhe der Auflage oder zur Distribution in den<br />

einzelnen Bundesländern wird entweder vage oder gar nicht beantwortet.<br />

Im allgemeinen werden die Bestattungsunternehmen bei Ihrer Entscheidung<br />

unter enormen Druck gesetzt: unter Zeitdruck, was den Redaktionsschluss<br />

angeht und unter moralischen Druck, was ihr am Telefon bekundetes Interesse<br />

betrifft. Es wird sogar versucht, wie auf einem Basar zu verhandeln, indem der<br />

Preis für die Werbeanzeige teilweise innerhalb von nur einer Stunde sukzessive<br />

herabgesetzt wird.<br />

Im vergangenen Jahr firmierte das Seniorenmagazin noch unter dem Titel<br />

Seniorenkalender. Trotz mehrfacher Anfragen bei der Redaktion des<br />

Seniorenmagazins in Lübeck seitens des Kuratoriums, ein Ansichtsexemplar<br />

zugesandt zu bekommen, haben wir bis heute kein derartiges Exemplar zu<br />

Gesicht bekommen.<br />

Das Seniorenmagazin stellt sich als unentbehrlicher Ratgeber vor, der eine<br />

Entscheidungshilfe im Umgang mit Renten und Pflegeversicherungen,<br />

Altenbetreuung, Altenheimen, Seniorenheimen und Residenzen sein will.<br />

Wir raten Ihnen dringend davon ab, in dem Seniorenmagazin zu werben, das<br />

uns nicht seriös erscheint. Sollte jemand andere als die hier skizzierten<br />

Erfahrungen gemacht haben, wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie der<br />

Redaktion ein Exemplar des Seniorenkalenders zuschicken würden.<br />

Sollten Sie bereits eine Anzeige geschaltet haben, empfehlen wir Ihnen, den<br />

erteilten Auftrag zu kündigen.<br />

Dr. Kerstin Gernig, BDB


<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

Genügt Ihre Internet-Homepage den neuen rechtlichen Anforderungen<br />

?<br />

Angesichts dessen, dass die Abmahnwelle zu rollen beginnt, ist den Verbandsmitgliedern<br />

dringend zu raten, ihre Homepage zu überprüfen, ob sie den<br />

Anforderungen des Gesetzes über rechtliche Rahmenbedingungen für den<br />

elektronischen Geschäftsverkehr (EEG) genügt.<br />

Das am 1. Januar 2002 in Kraft getretene EEG vereinigt u.a. die Vorgaben des<br />

TDG (Teledienstgesetz) und TDDSG (Gesetz über den Datenschutz bei<br />

Telediensten), die entsprechend geändert wurden.<br />

§ 6 des Teledienstgesetzes sieht für den Internetauftritt die Angabe eines<br />

„Impressums“ zwingend vor. Es muss sich aus dem Internetauftritt deutlich<br />

ergeben, wer hinter diesem Auftritt steht. Für Sie als Unternehmen bedeutet dies,<br />

dass die konkrete Firma, so wie sie im Handelsregister eingetragen ist, anzugeben<br />

ist. Die bloße Angabe einer Geschäftsbezeichnung ohne gleichzeitiger Nennung<br />

des konkreten Unternehmens genügt demnach nicht. Weitere zwingend<br />

erforderliche Angaben sind die Anführung einer korrekten Straßenadresse und<br />

der vertretungsberechtigten Personen.<br />

Wenn Sie einen Internetauftritt haben, sollten Sie, sofern Sie einer Abmahnung mit<br />

Unterlassungsverpflichtung entgehen wollen, diesen dringend auf die<br />

angegebenen Daten überprüfen.<br />

Stephanie Haslinger, Rechtsanwältin<br />

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<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

10<br />

600 Chinesen lernen bald in Münnerstadt<br />

Eine Abordnung aus dem „Reich der Mitte“ weilte am 24. Juli 2002 im unterfränkischen<br />

Münnerstadt, um sich über die verschiedenen Bestattungsarten und über<br />

die Bestatterausbildung informieren zu lassen. Doch es war keine normale<br />

Touristengruppe, die aus dem Fernen Osten angereist war. Präsidenten und<br />

Vizepräsidenten verschiedener Bestattungsunternehmen, sowie ein<br />

Chefredakteur einer Fachzeitung für Bestattungswesen waren eigens nach<br />

Deutschland gekommen, um sich über das einzigartige Ausbildungswesen der<br />

deutschen Bestatter zu informieren. So sollen ab dem nächsten Jahr 600 Chinesen<br />

ihre Ausbildung zum Bestatter in Münnerstadt beginnen.<br />

Aufgrund der relativ guten Beziehungen zwischen Deutschland und China sei<br />

dieser Austausch möglich geworden, bei einer Fachstudienreise nach China im<br />

vergangenen Jahr habe man erste Kontakte geknüpft, erklärte Dr. Kerstin Gernig<br />

vom Kuratorium Deutsche Bestattungskultur e. V. Deutschland gilt in Europa in der<br />

Branche als federführend, so wird die entwickelte DIN-Norm für<br />

Bestattungsdienstleistung wohl schon bald in eine europaweite CEN- Norm<br />

umgewandelt.<br />

Einen großen Teil ihrer Ausbildung werden die zukünftigen chinesischen Bestatter<br />

wohl auch in Münnerstadt absolvieren. In fünf Teilbereichen, Dekoration, Sarg<br />

anschlagen und Sarg löten, Warenkunde, Grabaushub und Kremationstechnik,<br />

werden sie im einzigen Ausbildungszentrum Europas geschult.<br />

Unter Leitung von Bundesausbildungsleiter Norbert Freudensprung (Bamberg),<br />

dem Prüfungsausschussvorsitzenden der HWK Würzburg Matthias Liebler (Marktheidenfeld)<br />

und Ausbilder Alexander Christ (Bayreuth) startete die Delegation einen<br />

Rundgang über den Lehrfriedhof, auf dem einige Ausbildungsstationen und<br />

Dekorationsbeispiele aufgebaut waren.<br />

Anschließend fand im Seminarraum des Lehrfriedhofes eine Erläuterung des deutschen<br />

Ausbildungskonzeptes durch Frau Dr. Kerstin Gernig vom Kuratorium Deutsche<br />

Bestattungskultur e. V. in Düsseldorf statt. Dabei wurden auch zahlreiche Fragen<br />

der chinesischen Bestatter beantwortet.


<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

Nach dem Rundgang über den Lehrfriedhof startete die chinesische<br />

Bestatterdelegation mit einem Stadtrundgang durch Münnerstadt, der von Bernd<br />

und Bruno Eckert in historischen Gewändern durchgeführt wurde. Zudem stand<br />

noch ein Empfang im Rathaus mit Bürgermeister Albert auf dem Programm. Die<br />

nächste Station der Gruppe, die schon seit 12. Juli 2002 in Deutschland unterwegs<br />

gewesen ist, war Frankfurt, wo der Besuch eines Krematoriums im Mittelpunkt des<br />

Besuchs stand.<br />

Ein Dank gebührt den bayerischen Vorstandsmitgliedern Norbert Freudensprung,<br />

Matthias Liebler und Alexander Christ sowie der Firma Suckfüll Bestattungen, die<br />

den kurzfristig angesagten Besuch hervorragend organisierten.<br />

11


<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

12<br />

Neues OLG-Urteil zur Werbung am Friedhof<br />

Das OLG München schränkt in einem aktuellen Urteil (AZ 29 U 5753 vom 16.5.2002)<br />

die Grundsätze zur Werbung am Friedhof in relevanter Weise ein.<br />

Die Standesauffassung ging bislang davon aus, dass jegliche Werbemaßnahmen<br />

am Friedhof unzulässig sind. Dies unabhängig davon, ob in der Friedhofssatzung<br />

ein entsprechendes Verbot statuiert ist oder nicht.<br />

Vorsicht vor Pro Jus e. V.<br />

In der Abmahnerszene macht ein neuer Verein von sich reden. So bemängelt<br />

der Verbraucherschutzverein Pro Jus e.V., Eberstadt, mit Hilfe der<br />

Rechtsanwälte Dr. Keller & Baumeister, Münster/Westfalen, angeblich<br />

irreführende Firmennamen in Zeitungsanzeigen.<br />

Nach Angaben des VDM-Rechtsexperten Rudolf Koch sind bisher<br />

Anzeigenkunden aus dem Grossraum Stuttgart und dem Rhein-Main-Gebiet<br />

(dort insbesondere Inserenten der „Frankfurter Rundschau“) davon betroffen.<br />

„Der Verein ist erst am 1. Februar dieses Jahres in das Vereinsregister<br />

eingetragen worden“, erläutert Koch. Eine Eintragung beim<br />

Bundesverwaltungsamt in die Liste der so genannten „qualifizierten Einrichtungen“<br />

sei bis dato jedoch noch nicht erfolgt. Mithin sei Pro Jus e.V. nicht<br />

berechtigt abzumahnen. Koch rät allen Betroffenen, entsprechende<br />

Schreiben zu ignorieren bzw. ihm diese zuzuschicken.<br />

„Der VDM wird in diesem Fall gegen die Verantwortlichen des Vereins und die<br />

Anwälte Strafanzeige erstatten", versichert Koch.<br />

Schreiben Sie an: VDM, Rudolf Koch, Höchste Str. 14, 45883 Gelsenkirchen,<br />

Fax: 0209-9 41 45 33.<br />

Das neue Urteil modifiziert diesen Grundsatz nunmehr zugunsten einer stets<br />

vorzunehmenden Einzelfallbetrachtung.<br />

Es ging um Erdcontainer mit mehreren deutlich wahrnehmbaren Aufklebern mit<br />

dem Firmennamen des werbenden Unternehmens, ferner um auf dem<br />

Friedhofsgelände abgestellte Firmenwagen, die ebenfalls mit dem<br />

Unternehmensnamen beschriftet waren. Während die Container nicht nur kurze<br />

Zeit im Friedhof aufgestellt waren, sondern vielfach mehrere Tage im Bereich der<br />

Gräber verblieben und somit von den Friedhofsbesuchern auf jeden Fall deutlich<br />

wahrnehmbar platziert waren, waren die Fahrzeuge nicht längerfristig abgestellt<br />

sondern fuhren nur kurz in den Friedhof ein und aus oder waren nur kurzfristig und<br />

nicht unmittelbar im Bereich der Gräber auf dem Friedhofsgelände abgestellt.<br />

Das Gericht stellt fest, dass immer anhand der konkreten Fallgestaltung genau<br />

überprüft werden müsse, ob eine Firmenaufschrift nachhaltig auf die<br />

Friedhofsbesucher einwirkt in der Weise, dass sie sich deren Wahrnehmung nicht<br />

entziehen können. Dies treffe insbesondere bei den im Grabbereich abgestellten<br />

Containern mit der mehrfach angebrachten Beschriftung, die auch aus einiger<br />

Entfernung noch wahrnehmbar sei, zu. Mit dieser seien die Friedhofsbesucher und<br />

Teilnehmer einer Trauerfeier unmittelbar konfrontiert. Ein solches Werbeverhalten<br />

sei mit der Zweckbestimmung des Friedhofs, der Ermöglichung einer<br />

angemessenen und geordneten Bestattung in einer dem pietätvollen Gedenken<br />

an die Toten entsprechenden würdigen Ausgestaltung sowie der Pflege und des<br />

Besuchs der Grabstätten nicht vereinbar.<br />

Anders bei den Fahrzeugen, die in keinerlei werbewirksamer Weise, insbesondere


<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

nicht längere Zeit und nicht im Grabbereich abgestellt waren, von diesen gehe<br />

keine störende Einwirkung auf die Friedhofsbesucher aus.<br />

Konsequenz aus dieser Entscheidung: Die Zulässigkeit von Werbemaßnahmen am<br />

Friedhof ist stets anhand einer aller Umstände des Einzelfalls (Größe und Art der<br />

Aufschrift, Ort der Anbringung, Dauer des Verbleibs, etc.) berücksichtigenden<br />

Betrachtung zu überprüfen. Eine Einordnung als per se unzulässig hat rechtlich<br />

keinen Bestand. Eine unzulässige Werbemaßnahme liegt dann vor, wenn von ihr<br />

konkrete störende Auswirkungen auf den Friedhofsbesucher ausgehen i.d.S. dass<br />

er sich ihnen nicht entziehen kann.<br />

Stephanie Haslinger, Rechtsanwältin<br />

Wolfgang H. Zocher - Weltpräsident der Bestatter<br />

Wolfgang H. Zocher, Bestatter in Wuppertal und Präsident des Bundesverbandes<br />

Deutscher Bestatter e.V., ist anlässlich des 7. Weltkongresses der F.I.A.T.-I.F.T.A.<br />

(Fédération Internationale des Associations de Thanatologues, International<br />

Federation of Thanatologists Associations), der<br />

Weltorganisation der Bestatter, zum Präsidenten gewählt<br />

worden. An dem Kongress in der japanischen Stadt Kyoto<br />

nahmen mehr als 500 Bestatter aus 14 Ländern teil.<br />

Die deutschen Bestatter sind damit international in einer<br />

weiteren wichtigen Position vertreten. Wolfgang H. Zocher<br />

stärkt mit seiner Wahl zugleich die europäischen Bestatter,<br />

deren Vereinigung EFFS (European Federation of Funeral<br />

Services) er seit nunmehr 6 Jahren vorsitzt. Es ist das erste<br />

Mal, dass die Präsidentenämter des nationalen, des<br />

europäischen und des internationalen Verbandes in einer<br />

Person zusammengefasst sind.<br />

Praktische Auswirkungen für die Bestatter werden sich<br />

insbesondere in der länderübergreifenden Zusammenarbeit der Bestatterkollegen<br />

untereinander sowie einer Vereinfachung bei der Rückführung Verstorbener ergeben.<br />

Der Bestatterverband Bayern e. V. gratuliert Herrn Wolfgang H. Zocher recht herzlich<br />

zu seinem Wahlerfolg und wünscht für seinen neuen Aufgabenbereich alles<br />

Gute.<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit soll deutlich verbessert werden<br />

Der neu gewählte Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit und Berufsstandspolitik traf<br />

sich am 1. August 2002 unter Leitung seines Vorsitzenden Toni Hanrieder in Lauf zu<br />

seiner konstituierenden Sitzung. Dabei wurden die Aufgaben und Ziele des Ausschusses<br />

ausführlich erörtert und definiert.<br />

Zunächst wurde festgelegt, dass der Ausschuss sich nicht nur verstärkt um die Öffentlichkeitsarbeit,<br />

sondern viel mehr auch um aktuelle Themen der Berufsstandspolitik<br />

kümmern wird.<br />

13


<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

14<br />

„Berufsstandspolitik ist die Interessenvertretung der Mitglieder gegenüber der Politik,<br />

der Wirtschaft und der Gesellschaft und drückt sich aus durch Lobbyismus,<br />

Verbindungen zu Verbänden u. Institutionen (z. B. VbW) und Definition der Ziele<br />

des Verbandes nach innen und außen“, so die einhellige Meinung der Ausschussmitglieder.<br />

Der Bereich der Öffentlichkeitsarbeit wurde in die Teilbereiche „intern“ und „extern“<br />

geteilt. Die interne Öffentlichkeitsarbeit hat das Ziel, die Mitglieder des Bestatterverbandes<br />

Bayern e. V. künftig noch aktueller und öfter über Entscheidungen,<br />

Zielsetzungen und Beschlüsse des Verbandes zu informieren.<br />

Wussten Sie schon…<br />

dass es auf den Internetseiten des Bundesverbandes unter www.bestatter.de<br />

in der Geschlossenen Benutzergruppe folgendes zu finden ist:<br />

• Fachbücher und Arbeitshilfen<br />

• Juristische Datenbank<br />

• Gesetzestexte<br />

• Mitteilungen der Landesverbände<br />

• Seminarübersicht<br />

• Formulare und Verträge zum Download<br />

• Anschriften und Telefonnummern von Botschaften und Konsulaten<br />

• Informationen über Treuhand und Kuratorium<br />

• Gedenkseite Memoriam.de<br />

• Mitteilungen an die Mitglieder<br />

• Übersetzungsdienst Global Words<br />

• Diskussionsforum<br />

In die Geschlossene Benutzergruppe gelangen Sie mit Ihrem Benutzernamen<br />

und dem Passwort, das Sie bereits vom Bundesverband erhalten haben.<br />

Ein Besuch lohnt sich immer.<br />

So soll kurzfristig ein Email-Verteiler aufgebaut werden, über welchen die Mitglieder<br />

laufend mit neuesten Informationen versorgt werden. Mittelfristig ist eine eigene<br />

Internetpräsenz des Bestatterverbandes geplant. Ferner soll die Verbandszeitschrift<br />

„Aktuell“ künftig zwei mal jährlich erscheinen.<br />

Die „externe Öffentlichkeitsarbeit“ umfasst den Kontakt und die Informationsweitergabe<br />

(Pressemitteilungen) an die Medien sowie den Kontakt zu Nichtmitgliedern<br />

mit dem Ziel diese für eine Mitgliedschaft im Bestatterverband Bayern zu begeistern.<br />

In einer der nächsten Sitzungen wird sich der Ausschuss damit befassen, Standpunkte<br />

und Meinungen des Verbandes unter dem Motto „Wo will unser Verband<br />

hin - was wollen wir?“ zusammenzutragen. Der Ausschuss will damit Empfehlungen<br />

an die Mitglieder geben, wie sie sich z. B. bei Werbemassnahmen oder ähnlich<br />

heiklen Themen verhalten sollen.


<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

Der Musterwerkvertrag ist in Überarbeitung<br />

Der neu gewählte Ausschuss für Friedhof, Bestattung und Umwelt traf sich am<br />

1. und am 8. August 2002 in Lauf zu seinen ersten beiden Sitzungen. Der Ausschuss<br />

unter der Leitung seines Vorsitzenden Thomas Schmid hatte bei diesen zwei Treffen<br />

gleich nur einen einzigen, sehr umfangreichen Tagesordnungspunkt zu bewältigen:<br />

die Überarbeitung des vorliegenden Musterwerkvertrages für Friedhofsdienste.<br />

Immer mehr Kommunen - nicht nur in Süddeutschland - wollen einen Teil ihrer hoheitlichen<br />

Aufgaben privatisieren. So gibt es in zunehmendem Maße Anfragen an<br />

Bestatter, diese Aufgaben zu übernehmen.<br />

Dabei beschränkt sich mittlerweile die zu vergebenden Arbeiten nicht mehr nur<br />

auf die Grabherstellung, die Durchführung von Umbettungen und Exhumierungen<br />

und die Stellung von Sarg- bzw. Urnenträgern, sondern vielmehr auch auf Pflegeund<br />

Unterhaltungsarbeiten.<br />

Bisher lag in der Geschäftsstelle des Bestatterverbandes Bayern e. V. ein entsprechender<br />

Musterwerkvertrag vor, der interessierten Bestattern bei Bedarf zur Verfügung<br />

gestellt wurde. Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden,<br />

muss dieser Vertrag überarbeitet werden.<br />

Zusätzlich wird eine Musterkalkulation erstellt und den Bestattern als Hilfe an die<br />

Hand gegeben werden.<br />

Veränderungen in Ihrem Unternehmen<br />

Wenn sich in Ihrem Unternehmen in letzter Zeit Änderungen hinsichtlich Geschäftsführung,<br />

Bankverbindung, Anschrift, Telefon - oder Faxnummer ergeben<br />

haben, dann vergessen Sie bitte nicht, die Geschäftsstelle des Bestatterverbandes<br />

Bayern davon zu unterrichten.<br />

Nur so ist gewährleistet, dass wir Sie immer mit aktuellen Informationen versorgen<br />

können.<br />

Sie erreichen die Geschäftsstelle wie folgt:<br />

Bestatterverband Bayern e. V., Nördliche Auffahrtsalleee 64, 80638 München<br />

Telefon 089/175633, Fax 089/1784633, email: info@raehaslinger.de<br />

Dieser schwierigen Aufgabe hat sich der Friedhofsausschuss des Bestatterverbandes<br />

Bayern jetzt angenommen und arbeitet mit Hochdruck an Formulierungen<br />

und Leistungsverzeichnissen. Das Vertragswerk muss dann noch an die VOB angepasst<br />

werden.<br />

Nachdem der Friedhofsausschuss seine Arbeit abgeschlossen hat, wird Frau Rain<br />

Angela Haslinger die Formulierungsvorschläge juristisch korrekt umsetzen.<br />

Abschließend ist daran gedacht, dass der Bundesverband das Globalwerk, bestehend<br />

aus Ausschreibung, Werkvertrag, Leistungsverzeichnis und Kalkulation allen<br />

Mitgliedern zur Verfügung stellt. Ferner sollen auch alle Kommunen die neue<br />

Arbeitshilfe erhalten, damit künftig ordnungsgemäße Ausschreibungen der Arbeiten<br />

erfolgen werden und die Kommunen offensichtliche Dumpingangebote erkennen<br />

können.<br />

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<strong>BESTATTERVERBAND</strong> <strong>BAYERN</strong> E. V.<br />

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Fachzeichen<br />

Immer wieder müssen wir leider feststellen, dass es noch Betriebe gibt, die nicht<br />

das korrekte Fachzeichen in ihrer Werbung, auf Geschäftspapieren und Fahrzeugen<br />

benutzen.<br />

Um als Fachzeichenträger den Verbraucher nicht zu verunsichern, ist es unumgänglich,<br />

ausschließlich das neue Fachzeichen (Abb. links unten) zu verwenden.<br />

Umgekehrt muss natürlich auch das alte Fachzeichen oder irgendwelche - ohnehin<br />

gar nicht zugelassenen - eigenen Kombinationen endlich verschwinden.<br />

Der Bundesverband verfolgt inzwischen konsequent eine falsche Verwendung<br />

dieses Qualifizierungsmerkmales und wird in Zukunft auch die Fachzeichenberechtigung<br />

stärker kontrollieren. Zu diesem Zweck wurde vom Bundesverband ein<br />

eigener Ausschuss ins Leben gerufen, der sich mit der Überarbeitung der Markenzeichensatzung<br />

und der Überwachung der Einhaltung der Lizenzbedingungen<br />

beschäftigt.<br />

Reprofähige Druckvorlagen des Fachzeichens hält die Geschäftsstelle des Bundesverbandes<br />

Deutscher Bestatter in Düsseldorf für Sie bereit.<br />

Herausgeber: Bestatterverband Bayern e. V., Nördliche Auffahrtsallee 64, 80638 München<br />

Verantwortlicher Redakteur: Matthias Liebler

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