BESTATTERVERBAND BAYERN E. V.

BESTATTERVERBAND BAYERN E. V.
10
600 Chinesen lernen bald in Münnerstadt
Eine Abordnung aus dem „Reich der Mitte“ weilte am 24. Juli 2002 im unterfränkischen
Münnerstadt, um sich über die verschiedenen Bestattungsarten und über
die Bestatterausbildung informieren zu lassen. Doch es war keine normale
Touristengruppe, die aus dem Fernen Osten angereist war. Präsidenten und
Vizepräsidenten verschiedener Bestattungsunternehmen, sowie ein
Chefredakteur einer Fachzeitung für Bestattungswesen waren eigens nach
Deutschland gekommen, um sich über das einzigartige Ausbildungswesen der
deutschen Bestatter zu informieren. So sollen ab dem nächsten Jahr 600 Chinesen
ihre Ausbildung zum Bestatter in Münnerstadt beginnen.
Aufgrund der relativ guten Beziehungen zwischen Deutschland und China sei
dieser Austausch möglich geworden, bei einer Fachstudienreise nach China im
vergangenen Jahr habe man erste Kontakte geknüpft, erklärte Dr. Kerstin Gernig
vom Kuratorium Deutsche Bestattungskultur e. V. Deutschland gilt in Europa in der
Branche als federführend, so wird die entwickelte DIN-Norm für
Bestattungsdienstleistung wohl schon bald in eine europaweite CEN- Norm
umgewandelt.
Einen großen Teil ihrer Ausbildung werden die zukünftigen chinesischen Bestatter
wohl auch in Münnerstadt absolvieren. In fünf Teilbereichen, Dekoration, Sarg
anschlagen und Sarg löten, Warenkunde, Grabaushub und Kremationstechnik,
werden sie im einzigen Ausbildungszentrum Europas geschult.
Unter Leitung von Bundesausbildungsleiter Norbert Freudensprung (Bamberg),
dem Prüfungsausschussvorsitzenden der HWK Würzburg Matthias Liebler (Marktheidenfeld)
und Ausbilder Alexander Christ (Bayreuth) startete die Delegation einen
Rundgang über den Lehrfriedhof, auf dem einige Ausbildungsstationen und
Dekorationsbeispiele aufgebaut waren.
Anschließend fand im Seminarraum des Lehrfriedhofes eine Erläuterung des deutschen
Ausbildungskonzeptes durch Frau Dr. Kerstin Gernig vom Kuratorium Deutsche
Bestattungskultur e. V. in Düsseldorf statt. Dabei wurden auch zahlreiche Fragen
der chinesischen Bestatter beantwortet.