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Handbuch für Fanbeauftragte - Koordinationsstelle Fanprojekte

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FANARBEIT 2010 – DAS HANDBUCH FÜR FANBEAUFTRAGTEPRAXIS-BEISPIELEEin Punkt, der sich beim Stichwort Sachbeschädigung unweigerlich aufdrängt, ist die Versicherungslage.Klenk: Die Züge sind generell vom Veranstalter beziehungsweise dem Eigentümer hinsichtlichSchäden, die durch den Bahnverkehr passieren, versichert. Man kann sich gegen mutwillige Sachbeschädigungeneigentlich nicht versichern, und wenn, dann sind die Prämien extrem hoch. DerEigentümer unseres Zuges hat eine Versicherung mit Selbstbeteiligung bis zu einer gewissenSumme angeboten, quasi eine Haftpflichtversicherung.Und die Mitglieder des Vereins waren auch für die gesamte Organisation zuständig?Klenk: Ja. Das betrifft sowohl die Organisation im Vorfeld als auch an Bord.Was gab es im Vorfeld alles zu tun?Klenk: In der Regel begann das drei bis vier Wochen vor dem fixen Termin, dann musste Werbunggemacht werden. Vieles lief dabei über die üblichen Kanäle der Szene. Spätestens eine Wochevor der Tour mussten die genauen Fahrtzeiten bekannt gegeben werden.Und an Bord?Klenk: Es war immer ein eigener DJ dabei, einige Leute mussten die Theke machen. FaneigeneOrdner waren im Einsatz und so weiter.Faneigene Ordner? Auf Polizei wurde also verzichtet?Klenk: Bei privaten Sonderzügen darf die Bundespolizei nicht mitreisen, weswegen vor allem inder Anfangszeit lediglich ein paar Fankontakt-Beamte an Bord waren. Am Ende ging es immergänzlich ohne Polizeibegleitung.Inwieweit gab es Probleme auf den Reisen?Klenk: Wenn mal etwas kaputt geht – das sollte man auch sagen – ist der Täter in der Regel nichtmehr auffindbar. Im Laufe der Jahre gab es allerdings keine größeren Sachbeschädigungen oderdergleichen. Man hört oder liest ja hin und wieder von Horrorszenarien mit Beteiligung von Fußballfans,die ganze Züge auseinandergenommen haben. So etwas ist bei uns nie passiert. Vielleichtauch deswegen, weil allen klar war, dass der Zug von Fans für Fans organisiert wurde.Bisher war ausschließlich von Fans die Rede. Inwieweit war der VfB als Club eingebunden?Klenk: Der VfB Stuttgart hat uns immer unterstützt. Durch Werbung im Stadionheft und auf derAnzeigetafel. Ein anderer sehr wichtiger Aspekt ist der, dass wir den Mitfahrern zusätzlich zurFahrkarte auch gerne eine Eintrittskarte für das Stadion besorgen wollten. Diese Kartenzusagenkamen stets vom VfB.Und wie sieht es mit Sponsoren aus?Klenk: Geldbeträge haben wir selten bekommen. Früher hat eine Brauerei mal Paletten Bier zumEinkaufspreis gegeben. Eine andere Brauerei hat die Druckkosten für die Werbeflyer übernommenund darauf geworben. In erster Linie kamen von den Sponsoren Sachleistungen. KrassimirBalakov hat mal eine größere Summe gespendet. Das gesamte Team oder der VfB-Freundeskreisauch einige Male.Momentan werden keine organisierten Bahnreisen mehr angeboten. Warum?Klenk: Zum Spiel gegen Bochum in der Meistersaison haben wir den letzten Sonderzug veranstaltet.Der Zuspruch war nicht mehr groß genug, um ehrlich zu sein. Aber es war ein schönerAbschied, denn in Bochum hatten wir die Meisterschaft eigentlich perfekt gemacht.Woran lag der geringer werdenden Zuspruch?Klenk: Die späte Ansetzung der Partien ist ein echtes Problem. Dazu hat sich die Szene im Laufeder Zeit einiges selber organisiert. Viele Fans sind individuell unterwegs. Aus meiner Sicht sinddie großen Zeiten der Sonderzüge zumindest momentan vorüber, weil sich alles irgendwann einbisschen totläuft. Vermutlich ist die Pause gar nicht mal schlecht, auch wenn es im letzten Zugzu durchaus sentimentalen Momenten mit Stammfahrern kam, als sie von der vorerst letztenTour erfuhren. Es war sehr angenehm mitzubekommen, dass die Zugfahrten den Leuten etwasbedeutet haben.5657

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