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Handbuch für Fanbeauftragte - Koordinationsstelle Fanprojekte

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FANARBEIT 2010 – DAS HANDBUCH FÜR FANBEAUFTRAGTEPRAXIS-BEISPIELEder Choreo angepasst werden soll. Das kann zum Beispiel eine besondere Musik zum Einlaufender Teams sein. Sicherlich gilt es immer noch, Abläufe zu optimieren, aber alles in allem kriegtman letztendlich doch alles irgendwie geregelt.Ein Problem, das bei Choreos immer wieder auftaucht, ist die Brandschutzverordnung.Mendel: Aus diesem Grund ist die Materialienliste notwendig, weil alles mit dem Brandschutzbeauftragtenabgestimmt wird. Der ist von der Kölner Feuerwehr und muss die Materialien absegnen.Vor zehn Jahren war das alles sicherlich sehr viel einfacher. Da die Sicherheit aber ein sehrhohes Gut ist, ist es natürlich richtig, darauf in besonderer Weise zu achten.Wie sieht es mit erlaubten und nicht erlaubten Materialien aus? Lassen sich bei AnfragenTipps geben?Mendel: Es muss B1 verwendet werden. Also Stoffe, die schwer entflammbar sind.Inwieweit ist der <strong>Fanbeauftragte</strong> Mittler zwischen Fans auf der einen und staatlichenOrganen wie der Polizei und Feuerwehr auf der anderen Seite?Mendel: Man muss in diesem Job den schmalen Grat finden, allen Institutionen gerecht zuwerden. Wir versuchen ganz klar, das Äußerste für Fans herauszuholen, damit ihnen möglichstviel im Stadion erlaubt ist. Aus diesem Grund sind <strong>Fanbeauftragte</strong> auch in die Spieltagsplanungeingebunden. Den Fangruppen gilt es aber im Gegenzug zu vermitteln, dass die Leute von derFeuerwehr ebenfalls nur ihren Job machen.Gibt es eine Zusammenarbeit mit den <strong>Fanbeauftragte</strong>n anderer Clubs?Mendel: Wir <strong>Fanbeauftragte</strong>n treffen uns drei- viermal pro Jahr. Dazu kommt der spieltagsbezogeneKontakt, wenn wir anfragen, was bei einem Auswärtsspiel erlaubt ist, und wenn es um aktuelleThemen wie die Sicherheitsrelevanz geht.Ein Problem sind die Unterschiede bei den Verhaltensregeln von Stadion zu Stadion. Kannman sich als <strong>Fanbeauftragte</strong>r vor Nachfragen eigentlich noch retten?Mendel: Mittlerweile hat sich das eingespielt. Die relevanten Gruppen kriegen die Regelungen vonuns mitgeteilt. Einige veröffentlichen sie auf ihren Internetseiten. Bei den Heimspielen weiß eigentlichjeder Bescheid. Bei Anfragen, die den Gästeblock in unserem Stadion betreffen, verweise ichauf den dafür zuständigen <strong>Fanbeauftragte</strong>n, weil ich dem nicht in seine Arbeit reinreden möchte.Wäre eine bundesweit einheitliche Regelung in puncto erlaubter und verbotener Fanutensiliensinnvoll?Mendel: Natürlich, ich bin ein Befürworter davon. Eine einheitliche Regelung würde Transparenzschaffen. Das Problem ist nur, dass eine bundesweit einheitliche Stadionordnung aus verschiedenenGründen kaum möglich sein wird. Zwar gibt es eine Musterstadionordnung des DFB, an diesich viele anlehnen, die aber nicht bindend ist. Da die Stadien von Clubs, Kommunen oder privatenTrägern betrieben werden, legt jeder natürlich auf andere Dinge wert. Zudem ist die Musterstättenversammlungsordnungvon Bundesland zu Bundesland verschieden.Und wie sieht es mit Polizei, Feuerwehr etc. an anderen Orten aus?Mendel: Grundsätzlich bin ich natürlich bei jedem Auswärtsspiel des FC dabei. Bei Spielen wie inMönchengladbach bin ich auch mal bei der Spieltagsbesprechung vor Ort. Bei einer Auswärtspartie,in der es schon einmal zu Problemen zwischen Verantwortlichen und Fans gekommen war,habe ich angeregt, dass es am Spieltag selber ein Gespräch gibt, an dem der Capo, der szenekundigeBeamte, der Fan- und der Sicherheitsbeauftragte sowie der Einsatzleiter des Ordnungsdienstesteilnehmen. Das nimmt ein wenig Spannung aus vielen Dingen, weil sich alle in die Augengeschaut haben. Das bieten wir den Gästeteams auch in Köln an.Seit dieser Spielzeit gibt es das so genannte St.-Pauli-Modell. Alles ist den auswärtigenFans erst einmal erlaubt; sollte es dann zu Verstößen, beispielsweise zum Einsatz von Pyrotechnik,kommen, ist für die nächsten Spiele alles verboten.Mendel: Anfangs hielt ich das Modell für gewagt. Mit Beginn der Rückrunde 2009 haben wir esaber auch in Köln eingeführt. Wir waren die ersten, die davon zu Zweitliga-Zeiten bei St. Paulibetroffen waren. Bei unseren Fans kam es gut an. Natürlich darf man nicht vergessen, dass eswohl auch einige Fälle gab, in denen Freiheiten missbraucht wurden und Fans gezündelt haben.Es wird immer gewisse Spiele mit Sonderregelungen geben müssen.6061

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