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Global Organic News Nr. 06 - BIO TROPIC GmbH

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Seite 3GLOBAL ORGANIC NEWSEin knackiger roter Apfel auf Hubert Bois‘Apfelplantage in Demeter-QualitätDas Schild ist eindeutig: Hier wird Obst undGemüse in Demeter-Qualität angebautWARUM HUBERT BOISDEMETER-BAUER ISTAuch Rosenkohl gibt es bio-dynamisch aufHubert Bois‘ HofErnte von Demeter Hokkaido-Kürbissenim letzten HerbstWas ist Demeter?Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweisebasiert auf dem Gedanken, dass es einen größerenZusammenhang der Lebensvorgänge auf unseremPlaneten gibt. Alle Faktoren auf einem Betriebsollen berücksichtigt werden: angefangen bei denPflanzen und Tieren, dem Erdboden und den Menschen.Auch die Vorgänge außerhalb unserer Erdesind nicht ausgeschlossen, der Einfluss der Gestirnegehört dazu. Der eigene Hof wird metaphorischals ein einzigartiger Organismus gesehen, der imIdealfall alles, was er benötigt, selbst produziert.Eine Einheit von Mensch, Tier, Boden und Pflanzealso, die wechselseitig voneinander profitiert.Eine Besonderheit im biologisch-dynamischenAnbau sind spezifisch wirkende Hilfsmittel, sogenanntePräparate, welche die Landwirte ausnatürlichen Substanzen selbst herstellen können.Verschiedene Heilpflanzen, fein zerriebene Quarzkristalleund Rindermist in Kuhhörnern sindwichtige Bestandteile. Sie werden in kleinstenMengen verwendet und sollen, ähnlich wie in derHomöopathie, energetisch auf Boden und Pflanzenwirken.Die Demeter-Richtlinien gehen auf den Begründerder Anthroposophie Rudolf Steiner zurück, der1924 eine Vortragsreihe zur Neuorientierung inder Landwirtschaft hielt. Die lange Zeit vorherrschendenatürliche Arbeitsweise im landwirtschaftlichenBereich war damals bereits durchzunehmenden Einsatz von Technik und Chemie inder Agrarwirtschaft geprägt und so brachtenRudolf Steiners Ideen neue Anregungen in dasBlickfeld interessierter Landwirte.Das Demeter-Siegel kennzeichnet nach Demeter-Richtlinien produzierte Erzeugnisse und wird vomDemeter-Verband vergeben. Nur Mitglieder desVerbandes dürfen das Logo auf ihren Produktenverwenden.Die Ansprüche des ältesten Öko-Verbandes inDeutschland sind streng und gehen über die EU-Bio-Verordnung hinaus. Sie sind mehr als nur einWeglassen von synthetischen Pflanzenschutz- undDüngemitteln. Um den Betriebskreislauf einzuhalten,ist die Haltung von Tieren vorgeschrieben(Ausnahmen gelten für den Gartenbau und Sonderkulturen).Die Mitglieder sollen so viele Tierehalten wie sie brauchen, um ihr Land fruchtbarzu halten. Das schmerzhafte Enthornen, wie esoft üblich ist, ist bei allen Wiederkäuern verboten.Verpflichtend ist die bereits oben genannte Verwendungspezieller Präparate, die zusätzlich wirken.Auch muss der gesamte Betrieb auf biologischeWirtschaft umgestellt werden. KonventionelleWirtschaft in Teilbereichen wie sie die EU-Verordnungerlaubt, sind bei Demeter verboten.Doch nicht nur in der Herstellung, auch in derVerarbeitung müssen Demeter-Produkte bestimmteAnforderungen erfüllen. Nur wenigeZusatzstoffe und nur die nötigsten sind überhaupterlaubt. In Demeter-Lebensmitteln dürfen beispielsweiseweder Jod, Nitritpökelsalz noch sogenanntenatürliche Aromen verarbeitet werden.In der bio-dynamischen Landwirtschaft geht esnicht einfach um die buchstabengetreue Erfüllungder Richtlinien. Aktives Mitgestalten und Interessean den Wechselwirkungen der Natur gehörendazu. Vieles muss der Anwender sich selbst erarbeitenund ausprobieren, denn die Bedürfnissevon Boden und Pflanze, Mensch und Tier sind jenach Standort unterschiedlich. Der Aufwand isthoch, doch dafür gestalten Demeter-Landwirteund -Verarbeiter die Landwirtschaft aktiv mit undkönnen sich der Qualität ihrer Produkte sicher sein.Als internationaler Bio-Verband ist Demeter aufallen Kontinenten vertreten. Derzeit wird in 43Ländern auf über 4.200 Betrieben nach konsequentenDemeter-Richtlinien gewirtschaftet.Hubert Bois hatsich entschiedenWer sich zum Demeter-Anbau entschließt, beschreiteteinen in der heutigen Landwirtschaftsicher ungewöhnlichen Weg und überlegt sichdiesen Schritt genau: Als Hubert Bois in den Achtzigernmit Anfang 20 einen für ihn passendenökologischen Verband suchte, hat er sich ausgiebiginformiert und blieb schließlich in einemDemeter-Einführungskurs hängen. Die ganzheitlicheAnschauung des eigenen Hofes und derAnspruch an die Arbeit hat ihm imponiert undschien genau das richtige zu sein. Inzwischen istHubert Bois seit über 30 Jahren mit Herz undSeele Demeter-Bauer.Sein Hof liegt in Meckenheim bei Bonn. Die Arbeitmit der Natur wurde ihm bereits in die Wiege gelegt.Schon sein Urgroßvater war Landwirt unddessen Hof hat er auch übernommen. Sein SohnAlexander Bois tritt in die gleichen Fußstapfenund wird den Betrieb irgendwann weiterführen.Hubert Bois arbeitete damals noch konventionell,war aber bald von einer nötigen Umstellung seinesHofes überzeugt. Schlechte Erfahrungen mitchemischen Spritzmitteln gaben den finalenImpuls. Er ist glücklich diese Entscheidunggetroffen zu haben. „Schau Dir doch die Früchtean – die Qualität und der Geschmack sagen dochalles!“, sagt er selbstbewusst.Anfangs bewirtschaftete Hubert Bois etwa 22 haund konzentrierte sich auf den Obstanbau. DerHof hat sich im Laufe der Jahre stetig vergrößertHubert Bois mit einem seiner Lieblingsprojekte: die Aufzucht alter Apfelsortenund liegt nun bei 55 ha. Mit der Ausdehnung derAnbaufläche konnte Hubert Bois eine vielfältigeund abwechslungsreiche Obst- und Gemüseproduktionstarten. Ein Naturkostfachgeschäftauf dem Hof und ein kleiner Streichelzoo sindhinzugekommen.Kostprobe von A bis ZDas Angebot aus eigener Produktion ist denJahreszeiten angepasst und mehr als beeindruckend:• verschiedene Sorten Äpfel und Birnen• diverse Beerenfrüchte• Bohnen• Fenchel• Gurken• Hokkaido-Kürbisse• Kräuter• Kartoffeln• süße und saure Kirschen• diverse Kohlgewächse• Spinat• diverse Salatsorten• Zucchini• Zwiebeln, etc.Mit der Vielfalt des Angebots hat sich auchHubert Bois‘ Arbeit auf dem Hof gewandelt. MehrHelfer mussten her. Fast 40 Vollzeitmitarbeitersind bei ihm beschäftigt. In der Erntesaison kommenum die 50 Menschen hinzu. Sein Aufgabenfeldkonzentriert sich mittlerweile auf die Vermarktungseiner Produkte und umfasst langfristigePlanungen und die Organisation des Hofes bzw.des Ladens. Weiter nimmt er an regelmäßigen Treffenin einer regionalen Demeter-Arbeitsgruppeteil. Je nach Jahreszeit werden dort verschiedeneFachthemen besprochen und Diskussionengeführt. Der Austausch mit Gleichgesinnten sorgtfür neue Perspektiven – das können auch Reisenins Ausland sein, auf denen Hubert Bois internationalenDemeter-Betrieben begegnet. In seinerVielseitigkeit ist Hubert Bois ebenfalls Gesellschafterbei BioTropic, wo er mit fachlichen Ratschlägenund Tipps in Demeter-Fragen unterstützt.nErde hat eine wichtige Bedeutungim Demeter-Anbau

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