Patienteninformation zur Kanaloplastik - Knappschaftskrankenhaus ...
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Liebe Patientin, lieber Patient,<br />
ein nicht rechtzeitig erkannter Grüner Star<br />
(Glaukom) kann <strong>zur</strong> Blindheit führen. Gefährlich<br />
ist das Glaukom insbesondere deshalb, weil der<br />
Schaden am Sehnerv häufig lange unbemerkt<br />
bleibt. Wird das Glaukom frühzeitig festgestellt,<br />
kann Ihr Augenarzt in vielen Fällen durch eine<br />
Therapie mit Augentropfen ein Fortschreiten<br />
verhindern. Bei einigen Patienten nimmt der<br />
Sehnervenschaden trotz der medikamentösen<br />
Behandlung zu. In diesen Fällen stellt sich die<br />
Frage nach einem operativen Eingriff.<br />
Bei der <strong>Kanaloplastik</strong> handelt es sich um eine<br />
neu entwickelte Technik <strong>zur</strong> operativen Behandlung<br />
des Glaukoms. Sie ist besonders schonend<br />
und viel versprechend. Die Augenklinik Sulzbach<br />
verwendet diese Methode als eine der ersten<br />
Kliniken in Deutschland mit gutem Erfolg.<br />
Prof. Dr. Peter S<strong>zur</strong>man<br />
Chefarzt<br />
Dr. Stephan Leers<br />
Ltd. Oberarzt<br />
Dr. Katrin Petermeier<br />
Oberärztin<br />
Die Resonanz auf diese neue Operationsmethode<br />
beim Grünen Star ist inzwischen sehr groß. Trotz<br />
der zahlreichen Berichte in den Medien bleiben<br />
bei vielen Betroffenen verschiedene Fragen noch<br />
offen: Bin ich dafür geeignet? Ist eine Operation<br />
überhaupt notwendig? Was kann damit erreicht<br />
werden?<br />
Letztlich hilft Ihnen unser Team, das Sie in der<br />
Glaukom-Sprechstunde gewissenhaft untersucht<br />
und ausführlich berät, bei Ihrer Entscheidung.<br />
Mit dieser Informationsbroschüre möchten wir<br />
Ihnen vorab Ihre häufigsten Fragen beantworten,<br />
um Ihnen den Aufenthalt bei uns zu erleichtern.<br />
Mit herzlichen Grüßen,<br />
Ihr Team der Glaukom-Sprechstunde<br />
Dr. Arno Haus<br />
Facharzt<br />
Dr. Steffen Heinen<br />
Facharzt<br />
Der Grüne Star – eine Volkskrankheit<br />
Was ist ein Glaukom?<br />
Das Glaukom ist die häufigste Erkrankung des<br />
Sehnerven. Dabei kommt es durch einen zu<br />
hohen Augeninnendruck oder durch eine Durchblutungsstörung<br />
des Sehnervenkopfes zu einem<br />
langsam zunehmenden Verlust an Nervenfasern<br />
– und schließlich zu Gesichtsfeldausfällen.<br />
Charakteristisch ist ein schleichender Verlust<br />
von Nervenfasern, was am Sehnervenkopf bzw.<br />
an der Austrittsstelle des Sehnervs (Papille) bei<br />
fortgeschrittenem Krankheitsverlauf als<br />
zunehmende Aushöhlung (Exkavation) sichtbar<br />
wird. Als Folge entstehen charakteristische<br />
Gesichtsfeldausfälle (Skotome) und im Extremfall<br />
erblindet das Auge.<br />
Normalbefund des Sehnervenkopfes<br />
mit gesunden Nervenfasern und nur<br />
kleiner zentraler Aussparung<br />
Fortgeschrittenes Glaukom mit randständig<br />
ausgehöhltem Sehnervenkopf.<br />
Die Nervenfasern sind fast vollständig<br />
verloren<br />
Welche Rolle spielt der Augendruck?<br />
Als wichtigster Risikofaktor gilt ein (relativ) zu<br />
hoher Augeninnendruck, der durch das so genannte<br />
Kammerwasser erzeugt wird. Das Kammerwasser<br />
ist eine klare Flüssigkeit, die im Auge<br />
gebildet wird. Durch das Verhältnis von Kammerwasserproduktion<br />
zu Kammerwasserabfluss im<br />
Auge entsteht der Augeninnendruck. Ursache<br />
für einen zu hohen Augendruck sind vor allem<br />
Störungen in der Funktion des Abflusskanals,<br />
durch den das Kammerwasser das Auge verlässt.<br />
Ein Glaukom entsteht oftmals durch ein<br />
Missverhältnis von Augeninnendruck und Durchblutung<br />
der Sehnerven. Besonders ungünstig ist<br />
die Verbindung aus hohem Augeninnendruck<br />
und niedrigem Blutdruck im Sehnervenkopf.<br />
Strömungsverhältnisse des Kammerwassers<br />
im Auge. Ist der Abfluss gestört,<br />
erhöht sich der Augendruck und<br />
schädigt den Sehnerven