Download der Broschüre im PDF-Format - Gesundheit in Herne
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VORWORT<br />
AUFBAU DER BROSCHÜRE<br />
1 WAS IST GERONTOPSYCHIATRIE? – EIN KOMPLIZIERTES<br />
WORT VERSTÄNDLICH GEMACHT<br />
2 MIT WELCHEN ERKRANKUNGEN BEFASST SICH DIE<br />
GERONTOPSYCHIATRIE?<br />
2.1. WAS IST DEMENZ?<br />
2.2. WAS SIND DEPRESSIONEN?<br />
2.3. WAS SIND ÄNGSTE?<br />
2.4. WELCHE BEDEUTUNG HAT ABHÄNGIGKEIT VON SUCHTMITTELN IM ALTER?<br />
3. WODURCH ZEICHNEN SICH EINRICHTUNGEN AUS, DIE<br />
PSYCHISCH KRANKE ALTE MENSCHEN UND DEREN<br />
ANGEHÖRIGE BERATEN, BETREUEN UND VERSORGEN?............ 12<br />
4. VERSORGUNG, BERATUNG UND BETREUUNG FÜR PSYCHISCH<br />
KRANKE ALTE MENSCHEN<br />
4.1. DER HAUSARZT UND DER FACHARZT<br />
4.2. BERATUNGSSTELLEN FÜR PSYCHISCH ERKRANKTE ALTE MENSCHEN UND<br />
DEREN PFLEGENDE ANGEHÖRIGE<br />
4.2.1. Städtische Beratungsstellen<br />
4.2.2. Beratungsstellen <strong>der</strong> Krankenhäuser<br />
4.2.3. Beratungsstellen <strong>der</strong> Sozialstationen und <strong>der</strong> Wohlfahrtsverbände<br />
4.2.4. Selbsthilfegruppen<br />
4.2.5 Sozialdienste <strong>der</strong> <strong>Herne</strong>r Krankenhäuser<br />
4.3. AMBULANTE PFLEGEDIENSTE<br />
4.3.1. Ambulante Pflegedienste <strong>der</strong> Sozialstationen<br />
4.3.2. Ambulante private Pflegedienste<br />
4.4. KURZZEIT-, TAGES- UND NACHTPFLEGE<br />
5 STATIONÄRE EINRICHTUNGEN................................................................<br />
5.1. FACHKRANKENHÄUSER<br />
5.2. KRANKENHÄUSER MIT ABTEILUNG GERIATRIE
6. BETREUUNG – FINANZIERUNG – HAFTUNG – VERSICHERUNG –<br />
WOHNEN<br />
7. PFLEGENDE ANGEHÖRIGE<br />
7.1. SELBSTHILFEGRUPPEN<br />
8. ÜBERREGIONALE EINRICHTUNGEN<br />
8.1. DIE ALZHEIMER GESELLSCHAFT<br />
8.2. DIE HIRN-LIGA<br />
8.3. KURATORIUM DEUTSCHE ALTERSHILFE<br />
9. EINRICHTUNGEN, DIE AN UNIVERSITÄTEN ANGEBUNDEN SIND<br />
10. ARBEITSKREIS GERONTOPSYCHIATRIE<br />
11. ZUKÜNFTIGE AUFGABEN DER GERONTOPSYCHIATRISCHEN<br />
VERSOR-GUNG IN HERNE<br />
12. INFORMATIONSSCHRIFTEN FÜR BETROFFENE UND<br />
ANGEHÖRIGE
DURCH-<br />
EIN-<br />
VORWORT<br />
ANDER-<br />
-GERATEN<br />
”Mit sechsundsechzig Jahren, da fängt das Leben an,<br />
mit sechsundsechzig Jahren, da hat man Spaß daran,<br />
mit sechsundsechzig Jahren, da kommt man erst <strong>in</strong> Schuß,<br />
mit sechsundsechzig ist noch lange nicht Schluß” (Udo Jürgens).<br />
Angesichts <strong>der</strong> Tatsache, dass die statistische Lebenserwartung <strong>in</strong> unserer Gesellschaft<br />
heute bei annähernd 80 Jahren liegt, hält das Leben – so wie es Udo Jürgens bes<strong>in</strong>gt –<br />
auch jenseits des 65sten Lebensjahres noch viele Möglichkeiten bereit. Das ist jedoch<br />
nur e<strong>in</strong>e Seite <strong>der</strong> Medaille. Die an<strong>der</strong>e ist, dass Frauen und Männer nach dem Austritt<br />
aus dem Erwerbsleben zunehmend mit körperlichen, geistigen, seelischen, sozialen und<br />
f<strong>in</strong>anziellen E<strong>in</strong>schränkungen leben müssen.<br />
Mit steigendem Alter n<strong>im</strong>mt die Häufigkeit von Erkrankungen zu, die die Verrichtung<br />
alltäglicher Tätigkeiten erschweren. Neben den körperlichen Leiden mehren sich be<strong>im</strong><br />
alternden Menschen auch die psychischen. Psychischen Erkrankungen liegen unterschiedliche<br />
Ursachen zugrunde.<br />
Sie können auf e<strong>in</strong>en altersbed<strong>in</strong>gten Abbauprozeß des Gehirns zurückgeführt werden<br />
o<strong>der</strong>/und s<strong>in</strong>d <strong>im</strong> Lebensumfeld des E<strong>in</strong>zelnen zu suchen. Das soziale Umfeld – d.h. <strong>der</strong><br />
Kontakt zu ehemaligen Arbeitskollegen, <strong>der</strong> Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis –<br />
verkle<strong>in</strong>ert sich, und damit verr<strong>in</strong>gern sich auch die außerhäusigen Beschäftigungen.<br />
Das Fehlen e<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>nerfüllten Tätigkeit, zumeist mit dem Gefühl des ”nicht mehr gebraucht<br />
Werdens” gekoppelt, kann zu e<strong>in</strong>em Rückzug des älteren Menschen aus dem<br />
aktiven Leben und damit zu Vere<strong>in</strong>samung führen. Der Verlust von nahestehenden Personen,<br />
<strong>der</strong> Tod des Ehepartners o<strong>der</strong> <strong>der</strong> fehlende Kontakt zu den eigenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Enkelk<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
und Nachbarn erhöhen die soziale Isolierung.<br />
Das psychische Bef<strong>in</strong>den des alternden Menschen hängt entscheidend von se<strong>in</strong>em<br />
körperlichen Zustand und von <strong>der</strong> Qualität se<strong>in</strong>er Lebensumwelt ab.<br />
Dass sich die geistigen Kapazitäten häufig mit fortschreitendem Alterungsprozess verän<strong>der</strong>n,<br />
kann wahrgenommen und beobachtet werden. Die Art und Weise, wie <strong>der</strong> Be-
troffene und se<strong>in</strong>e Umwelt mit diesen Verän<strong>der</strong>ungen umgehen, s<strong>in</strong>d entscheidend für<br />
das weitere Bef<strong>in</strong>den des alten Menschen.<br />
Körperliche und psychische Auffälligkeiten o<strong>der</strong> Störungen bedürfen e<strong>in</strong>er sofortigen<br />
mediz<strong>in</strong>ischen Abklärung.<br />
Denn nur, wenn rechtzeitig e<strong>in</strong>e Diagnose erfolgt, können medikamentöse, therapeutische<br />
o<strong>der</strong> soziale Hilfen wirksam e<strong>in</strong>e Verbesserung des <strong>Gesundheit</strong>szustands bewirken<br />
o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>er Verschl<strong>im</strong>merung vorbeugen.<br />
Psychische Erkrankungen <strong>im</strong> Alter s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Gebiet, mit dem sich die mo<strong>der</strong>ne Gesellschaft<br />
und vor allem ihre mediz<strong>in</strong>ischen und sozialen E<strong>in</strong>richtungen zunehmend ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen<br />
müssen. Um rechtzeitig entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, ist es<br />
notwendig, das Versorgungssystem flexibel und differenziert zu gestalten. Bislang<br />
mangelt es an Angeboten, die sich zwischen <strong>der</strong> Betreuung psychisch erkrankter alter<br />
Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> vertrauten Umgebung bzw. Unterstützung <strong>der</strong> pflegenden Angehörigen<br />
und dem Altenhe<strong>im</strong> verorten lassen. E<strong>in</strong> Problem, das vor allem aus Gründen <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierbarkeit<br />
schwer zu lösen ist.<br />
Die vorliegende <strong>Broschüre</strong> setzt die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Herne</strong>r <strong>Gesundheit</strong>skonferenz ”<strong>Gesundheit</strong><br />
<strong>im</strong> Alter” beschlossenen Empfehlungen um, den Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern <strong>der</strong> Stadt das<br />
gerontopsychiatrische Versorgungs- und Betreuungssystem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Beratungsführer<br />
vorzustellen.<br />
Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Herne</strong>r <strong>Gesundheit</strong>skonferenz ausgesprochenen Empfehlungen lauten zusammengefaßt<br />
wie folgt:<br />
� Verbesserung <strong>der</strong> Prävention,<br />
� Merkmale e<strong>in</strong>er verbesserten Ausbildung für die <strong>im</strong> Altenhilfebereich Tätigen <strong>in</strong><br />
Fragen <strong>der</strong> Gerontopsychiatrie,<br />
� Unterstützung pflegen<strong>der</strong> Angehöriger. Dazu sollen Gesprächskreise für pflegende<br />
Angehörige e<strong>in</strong>gerichtet, <strong>der</strong> Ausbau teilstationärer Angebote soll vorangetrieben<br />
und die pflegenden Angehörigen sollen durch Besuchsdienste o<strong>der</strong> durch stundenweise<br />
Betreuung entlastet werden. Darüber h<strong>in</strong>aus soll den pflegenden Angehörigen die Möglichkeit<br />
geboten werden, sich über die Erkrankung zu <strong>in</strong>formieren und geeignete Pflegetechniken<br />
vermittelt zu bekommen,<br />
� die gerontopsychiatrische Fortbildung und Supervision soll <strong>in</strong>tensiviert werden.<br />
Die <strong>Broschüre</strong> verfolgt zwei Ziele:<br />
1. Sie richtet sich an psychisch erkrankte alte Menschen und an <strong>der</strong>en pflegende Angehörige.<br />
Die Schrift soll psychisch kranke alte Menschen und ihre Familien möglichst<br />
umfassend <strong>in</strong>formieren und dazu beitragen, dass angemessene Hilfe möglichst schnell
<strong>in</strong> Anspruch genommen wird. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund, dass etwa e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> Menschen<br />
über 65 Jahren, die an psychischen Störungen leiden, ke<strong>in</strong>e kompetente Hilfe <strong>in</strong><br />
Anspruch nehmen, trägt diese <strong>Broschüre</strong> dazu bei, dass je<strong>der</strong> ältere Mensch die Möglichkeit<br />
bekommt, sich über Wege <strong>der</strong> Rehabilitation - <strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Wie<strong>der</strong>herstellung<br />
o<strong>der</strong> Verbesserung se<strong>in</strong>es psychischen Zustands - zu <strong>in</strong>formieren.<br />
2. Sie soll den Fachkräften <strong>der</strong> verschiedenen Institutionen und E<strong>in</strong>richtungen, die sich<br />
psychisch erkrankter alter Menschen annehmen, die Möglichkeit bieten, sich e<strong>in</strong>en Überblick<br />
über das bestehende Angebot <strong>im</strong> Bereich Gerontopsychiatrie <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> zu verschaffen.<br />
Durch die Darstellung <strong>der</strong> gerontopsychiatrischen Angebotsstruktur kann sich<br />
e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e engere Zusammenarbeit zwischen den e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>richtungen ergeben,<br />
die dem psychisch erkrankten alten Menschen und se<strong>in</strong>en pflegenden Angehörigen zugute<br />
kommt. An<strong>der</strong>erseits können bestehende Lücken <strong>im</strong> Versorgungssystem aufgezeigt,<br />
bzw. neue Angebote aufgenommen und vorgestellt werden.<br />
AUFBAU DER BROSCHÜRE<br />
Die <strong>Broschüre</strong> glie<strong>der</strong>t sich <strong>in</strong> folgende Bereiche:<br />
• Zuerst wird geklärt, was unter Gerontopsychiatrie zu verstehen ist und mit welchen<br />
Erkrankungen sich dieser Teilbereich <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong> befaßt.<br />
• Daran anschließend wird das Beson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Angebote für Gerontopsychiatrie herausgestellt,<br />
wodurch e<strong>in</strong>e Abgrenzung zu den allgeme<strong>in</strong>en und vielfältigen Angeboten<br />
für ältere Menschen deutlich wird.<br />
• Den Kernpunkt des Beratungsführers zur Gerontopsychiatrie bildet die Beschreibung<br />
<strong>der</strong> verschiedenen E<strong>in</strong>richtungen und Dienste. Die Darstellung soll sowohl dem<br />
psychisch erkrankten älteren Menschen als auch se<strong>in</strong>en pflegenden Angehörigen die<br />
Suche nach <strong>in</strong>dividueller, angemessener Hilfe und die erste Kontaktaufnahme erleichtern.<br />
Es kommen nur solche E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Betracht, die speziell für den psychisch<br />
erkrankten älteren Menschen Angebote bereithalten.<br />
Die Stadt <strong>Herne</strong> hat für Senioren e<strong>in</strong>en Ratgeber und Wegweiser ”Älter werden <strong>in</strong> <strong>Herne</strong>”<br />
herausgegeben. Dort f<strong>in</strong>den sich umfangreiche Tipps und Informationen zu möglichen<br />
Freizeitaktivitäten aber, auch zu den Themen ”Hilfen und Pflege zu Hause” sowie<br />
”Wohnen <strong>im</strong> Alter” und ”f<strong>in</strong>anzielle Hilfen”. Für entsprechende Fragen stehen ihnen<br />
<strong>der</strong> Altenhilfekoord<strong>in</strong>ator <strong>der</strong> Stadt <strong>Herne</strong>, Herr Auf’m Kamp, und se<strong>in</strong>e Mitarbeiter<br />
unter <strong>der</strong> Telefonnummer 02325/73071 montags bis freitags von 9.00 bis 12.00 Uhr zur<br />
Verfügung.
An dieser Stelle sei auf die kirchlichen Hilfeangebote <strong>in</strong> Ihrer nahen Umgebung h<strong>in</strong>gewiesen.<br />
Bei Bedarf setzen Sie sich bitte mit Ihrer Kirchengeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung.<br />
Der psychisch erkrankte ältere Mensch, se<strong>in</strong>e pflegenden Angehörigen und die <strong>in</strong> diesem<br />
Bereich Tätigen erhalten mit dem Beratungsführer e<strong>in</strong>en Überblick über das bestehende<br />
Angebot <strong>Herne</strong>s. Darüber h<strong>in</strong>aus besteht die Möglichkeit, sich auch über angrenzende<br />
Themen und E<strong>in</strong>richtungen zu <strong>in</strong>formieren, die über <strong>Herne</strong> h<strong>in</strong>ausgehen und sich<br />
mit psychischen Erkrankungen <strong>im</strong> Alter beschäftigen.<br />
� Den pflegenden Angehörigen wird e<strong>in</strong> eigenes Kapitel gewidmet. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund,<br />
dass annähernd 90 % <strong>der</strong> zu pflegenden älteren Menschen von ihren Familien<br />
versorgt und betreut werden, stellten die Vermittlung von Informationen über die Erkrankungen<br />
und über den Umgang mit ihnen, Unterstützung und Beratung wichtige<br />
Aspekte dar.<br />
� Der Beratungsführer verweist nicht nur auf die bestehenden E<strong>in</strong>richtungen und Angebote,<br />
son<strong>der</strong>n auch auf universitäre Ausbildungen und Lehrstühle sowie auf Interessensgeme<strong>in</strong>schaften,<br />
auch außerhalb <strong>Herne</strong>s.<br />
Darstellungen über die Funktion des Arbeitskreises “Gerontopsychiatrie” und den zukünftigen<br />
Aufgaben <strong>der</strong> gerontopsychiatrischen Versorgung <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> beschließen die<br />
<strong>Broschüre</strong>.
1. WAS IST GERONTOPSYCHIATRIE? — EIN KOMPLIZIERTES<br />
WORT VERSTÄNDLICH GEMACHT<br />
Gerontopsychiatrie ist e<strong>in</strong> Teilbereich <strong>der</strong> Psychiatrie, <strong>der</strong>, mit an<strong>der</strong>en mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Diszipl<strong>in</strong>en kooperierend, die geistig-seelischen Erkrankungen alter Menschen<br />
erforscht, diagnostiziert und behandelt.<br />
E<strong>in</strong>e enge Verb<strong>in</strong>dung besteht zwischen <strong>der</strong> Geriatrie und <strong>der</strong> Altenhilfe. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
ist die Abst<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> vielfältigen E<strong>in</strong>richtungen und Dienste auf <strong>der</strong> ambulanten,<br />
teilstationären und stationären Ebene e<strong>in</strong>e weitere Aufgabe <strong>der</strong> Gerontopsychiatrie.<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung, die E<strong>in</strong>beziehung von Angehörigen und Bezugspersonen,<br />
Beratung von bestehenden und geplanten E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Altenhilfe und <strong>der</strong><br />
mediz<strong>in</strong>ischen Versorgung sowie Öffentlichkeitsarbeit s<strong>in</strong>d weitere Fel<strong>der</strong>, mit denen<br />
sich die Gerontopsychiatrie be-schäftigt (Lit.).<br />
”Überall dort, wo bei e<strong>in</strong>em älteren Menschen [...] die psychische Störung <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund<br />
se<strong>in</strong>er Erkrankung steht, ist die Gerontopsychiatrie zuständig” (Hirsch 1992,<br />
S. 4).<br />
Ab welchem Alter gilt e<strong>in</strong> Mensch als alt?<br />
Wann e<strong>in</strong>e Person als ”alt” bezeichnet werden kann, hängt weniger von ihrem kalendarischen<br />
Alter ab, als vielmehr von ihrem körperlichen, geistigen und sozialen Zustand<br />
und Bef<strong>in</strong>den. Der Alterungsprozess verläuft sowohl während <strong>der</strong> Lebensbiographie<br />
e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen Menschen als auch <strong>im</strong> Vergleich zu an<strong>der</strong>en sehr unterschiedlich.<br />
Als grober Richtwert – <strong>in</strong> dem die Fachbücher übere<strong>in</strong>st<strong>im</strong>men – gilt die Altersgrenze<br />
jenseits des 65. Lebensjahres.<br />
”Nach e<strong>in</strong>er Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> WHO gilt als alt, wer das 65. Lebensjahr vollendet hat. Im<br />
amerikanischen Schrifttum beg<strong>in</strong>nt die bewußte Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit den älteren<br />
Patienten erst bei den über 70jährigen. Auch <strong>in</strong> Deutschland werden meist Patienten<br />
über 70 Jahre, unabhängig von ihrem biologischen Alter, als geriatrische Patienten<br />
bezeichnet, wobei man sich bewußt se<strong>in</strong> muß, dass diese Altersfestlegung willkürlich<br />
ist” (Füsgen 1995, S. 4 f.).<br />
In unserer mo<strong>der</strong>nen, schnelllebigen und jugendfixierten Gesellschaft werden Menschen<br />
bisweilen als alt angesehen, wenn sie das 40ste Lebensjahr überschritten haben. Mit ”alt<br />
se<strong>in</strong>” werden häufig negative Auswirkungen wie Leistungse<strong>in</strong>bußen, Krankheit, ”zur<br />
Last fallen”, Unflexibilität usw. verbunden. Solche Zuschreibungen lassen vergessen,<br />
dass die beschriebenen Verschlechterungen <strong>der</strong> Lebensqualität nicht zwangsläufig mit<br />
dem Älterwerden e<strong>in</strong>treten.
E<strong>in</strong>e positive E<strong>in</strong>stellung zum Alter – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e vor dem H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>er alternden<br />
Gesellschaft – kann zu e<strong>in</strong>em gegenseitigen verständnisvolleren Umgang zwischen<br />
den Generationen beitragen<br />
2. MIT WELCHEN ERKRANKUNGEN BEFASST SICH DIE<br />
GERONTOPSYCHIATRIE?<br />
Psychisch erkrankte alte Menschen s<strong>in</strong>d Gegenstand <strong>der</strong> Gerontopsychiatrie. Dabei<br />
handelt es sich e<strong>in</strong>mal um solche Patienten, <strong>der</strong>en Erkrankung erst mit dem Alter e<strong>in</strong>getreten<br />
ist, zum an<strong>der</strong>en aber auch um solche mit bereits bestehenden psychischen<br />
Krankheiten.<br />
Das Zusammenwirken verschiedener Faktoren steht bei <strong>der</strong> Diagnostik psychischer<br />
Leiden des Alters <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund. Dazu gehören:<br />
� das familiäre und soziale Umfeld des Patienten,<br />
� gesundheitsrelevante Verän<strong>der</strong>ungen, wie zum Beispiel <strong>der</strong> Verlust des Ehepartners,<br />
� <strong>der</strong> Austritt aus dem Erwerbsleben,<br />
� Wohnungswechsel,<br />
� f<strong>in</strong>anzielle E<strong>in</strong>schränkungen,<br />
� Lebensgewohnheiten,<br />
� das Wohnumfeld,<br />
� <strong>der</strong> körperlicher Zustand,<br />
� das Wahrnehmen <strong>der</strong> eigenen körperlichen und geistigen Leistungse<strong>in</strong>bußen etc.<br />
Zumeist leiden ältere Menschen nicht nur an e<strong>in</strong>er Krankheit.<br />
Das unter dem Begriff <strong>der</strong> Mult<strong>im</strong>orbidität gefasste Phänomen erschwert e<strong>in</strong>deutige<br />
Diagnosen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> verschiedenen körperlichen und psychischen Ursachen. E<strong>in</strong>e<br />
klare Abgrenzung <strong>der</strong> Zuständigkeitsbereiche von Geriatrie und Gerontopsychiatrie ist<br />
von daher problematisch.<br />
Psychische Krankheiten s<strong>in</strong>d grob <strong>in</strong> hirnorganische Störungen und nicht organische<br />
Erkrankungen zu unterscheiden. Danach s<strong>in</strong>d die häufigsten psychischen Erkrankungen<br />
ab dem 65. Lebensjahr Demenzen (chronische Verwirrtheit), Angstsyndrome, Depressionen<br />
und psychische Abhängigkeiten von Alkohol und Medikamenten. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
s<strong>in</strong>d psychische Störungen, wie Psychosen und Neurosen unterschiedlichster Ersche<strong>in</strong>ungsformen<br />
auch <strong>im</strong> Alter vertreten.
Von den über 65jährigen <strong>Herne</strong>r Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern – die <strong>in</strong>sgesamt 19,3 % <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>wohnerschaft stellen – leiden etwa e<strong>in</strong> Viertel an psychischen Störungen, von denen<br />
e<strong>in</strong> großer Teil als dr<strong>in</strong>gend behandlungsdürftig zu bezeichnen ist.<br />
”Nur etwa e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> psychisch Alterskranken erhält fachlich kompetente Hilfe”<br />
(Oesterreich/Grond 1997, S. 394). Der größte Teil <strong>der</strong> psychisch erkrankten alten Menschen<br />
lebt – meist auf sich alle<strong>in</strong> gestellt – <strong>in</strong> <strong>der</strong> eigenen Wohnung.<br />
2.1. Was ist Demenz?<br />
Demenz ist e<strong>in</strong>e hirnorganische Erkrankung, e<strong>in</strong> ”Verlust <strong>der</strong> <strong>in</strong>tellektuellen Fähigkeiten<br />
von ausreichen<strong>der</strong> Schwere, um die sozialen und beruflichen Leistungen zu bee<strong>in</strong>trächtigen”<br />
(Köhler/Dass 1984). Das Ausmaß <strong>der</strong> Erkrankung, bzw. <strong>der</strong> Schwere-grad ist<br />
unterschiedlich. Demenz ist beson<strong>der</strong>s <strong>im</strong> frühen Stadium sehr schwer zu erkennen und<br />
von Depressionen kaum zu unterscheiden.<br />
”Depressive Erkrankungen können so dramatische Verhaltens- und Leistungsverän<strong>der</strong>ungen<br />
verursachen, dass sie fälschlicherweise als demenzielle Erkrankung (Pseudodemenz)<br />
<strong>im</strong>ponieren” (Füsgen 1995, S. 195).<br />
Die Symptome beg<strong>in</strong>nen<strong>der</strong> Demenz reichen von<br />
� übermäßiger Zerstreutheit,<br />
� vorübergehen<strong>der</strong>, aber auch länger anhalten<strong>der</strong> zeitlicher und räumlicher Desorientierung,<br />
� Bewegungs-, Sprach- und Schlafproblemen über<br />
� aggressive Verhaltensweisen bis h<strong>in</strong> zur<br />
� sozialen Isolierung und zur Aufgabe alltäglich zu verrichten<strong>der</strong> Tätigkeiten.<br />
”Der Demenzkranke lebt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Welt, mit <strong>der</strong> er sich jeden Augenblick ohne Er<strong>in</strong>nerungsvermögen<br />
an eben Vorangegangenes ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen muss, <strong>in</strong> <strong>der</strong> D<strong>in</strong>ge verschw<strong>in</strong>den,<br />
Erklärungen nicht gefunden werden und Unterhaltungen mit an<strong>der</strong>en ke<strong>in</strong>en<br />
S<strong>in</strong>n ergeben” (Füsgen 1995, S. 567).<br />
Zu <strong>der</strong> schwersten organischen Hirnerkrankung <strong>im</strong> Alter gehört die Alzhe<strong>im</strong>er-<br />
Krankheit. Bei dieser Art <strong>der</strong> Erkrankung verlieren, aus bisher unbekannten Gründen,<br />
best<strong>im</strong>mte Nervenzellgruppen allmählich ihre Funktion, bis sie schließlich völlig zerstört<br />
werden. Von diesem schleichenden Zerstörungsprozess s<strong>in</strong>d<br />
”vor allem Nervenzellgruppen betroffen, die zur Speicherung, zum Abruf, zur Verarbeitung<br />
und zur Vermittlung von Informationen dienen. Die Folgen s<strong>in</strong>d Störungen des<br />
Gedächtnisses, des Denkvermögens, des Erkennens von Gegenständen, des praktischen<br />
Geschicks und <strong>der</strong> Sprache” (Kurz 1995, S. 23).
2.2. Was s<strong>in</strong>d Depressionen?<br />
Depression ist ke<strong>in</strong>e erst <strong>im</strong> Alter auftretende Krankheit. Sie ist e<strong>in</strong> ”Gemütsleiden mit<br />
unterschiedlichen Ursachen [...], das mit psychischen, psychomotorischen sowie vegeta-<br />
tiv-somatischen Symptomen e<strong>in</strong>hergeht” (Faust/Hole/Wolfersdorf 1995, S. 111).<br />
Depressionen können sich äußern als: ”depressive Herabgest<strong>im</strong>mtheit, traurige Ver-<br />
st<strong>im</strong>mung, Unfähigkeit zur Freude, Denkhemmung, Entschlußunfähigkeit, Apathie,<br />
Angst, <strong>in</strong>nere Leere, sowie Hoffnungslosigkeit, Gedanken von Schuld, Verarmung, Untergang,<br />
Suizidideen usw.” (ebd.).<br />
Auslöser für Depressionen bei alten Menschen können se<strong>in</strong>:<br />
� das Wahrnehmen <strong>der</strong> eigenen körperlichen und geistigen Unzulänglichkeit, die nicht<br />
akzeptiert werden können,<br />
� Trennung von Angehörigen,<br />
� f<strong>in</strong>anzielle Belastungen, aber auch<br />
� Verletzungen jedwe<strong>der</strong> Art, Operationen und Unfälle.<br />
Für den alten, unter Depressionen leidenden Menschen ist <strong>der</strong> Kontakt zu se<strong>in</strong>er Umwelt<br />
von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung. Gespräche und geme<strong>in</strong>same Unternehmungen mit<br />
Menschen <strong>der</strong> gleichen Altersgruppe, aber auch mit gleichartig Erkrankten (Selbsthilfegruppe),<br />
Nachbarn und <strong>der</strong> Familie schaffen e<strong>in</strong>en Rahmen, <strong>in</strong> dem <strong>der</strong> Betroffene e<strong>in</strong>gebunden<br />
ist und aktiv gehalten wird.<br />
”Alte Menschen müssen beschäftigt werden, um nicht depressiv zu bleiben, denn ‚wer<br />
beschäftigt ist, wird nicht depressiv‘” (Füsgen 1995, S. 202).<br />
2.3. Was s<strong>in</strong>d Ängste?<br />
Alte Menschen blicken zumeist auf vielfältige Erfahrungen zurück, die sie <strong>in</strong> ihrem Leben<br />
gemacht haben. Von daher leiden Ältere <strong>im</strong> Vergleich zu jüngeren Generationen<br />
nicht häufiger unter Ängsten. Jedoch löst das Nachlassen körperlicher und geistiger<br />
Leistungsfähigkeit bei kranken alten Menschen ganz spezifische Ängste vor Schmerzen,<br />
Versagen, Hilflosigkeit und vor <strong>der</strong> damit verbundene Abhängigkeit von an<strong>der</strong>en aus.<br />
”Angstvolle Verkennung von Situationen und Personen haben e<strong>in</strong>e enge Verb<strong>in</strong>dung zu<br />
aggressiven Fehlhandlungen, die die dritthäufigste Begründung für Zwangsunterbr<strong>in</strong>gung<br />
alter Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gerontopsychiatrie darstellen” (D<strong>im</strong>roth 1995, S. 106).<br />
Im engen Zusammenhang mit dem Symptom Angst ist das Problem <strong>der</strong> Abhängigkeit<br />
von Alkohol und Medikamenten bei alten Menschen zu sehen, da diese Suchtstoffe häufig<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden, um Angstgefühle zu betäuben o<strong>der</strong> unter Kontrolle zu halten.
2.4. Welche Bedeutung hat Abhängigkeit von Suchtmitteln <strong>im</strong> Alter?<br />
Nach Ticehurst (1990) ist Alkoholismus die dritthäufigste psychiatrische Diagnose bei<br />
älteren Patienten. Drei Prozent <strong>der</strong> über 65jährigen s<strong>in</strong>d betroffen. Weit größer und unüberschaubarer<br />
ist die Zahl <strong>der</strong> älteren Menschen, die von Arzne<strong>im</strong>itteln abhängig s<strong>in</strong>d.<br />
Die Verbreitung dieses Problems ergibt sich bereits aus <strong>der</strong> Tatsache, dass alte Menschen<br />
zu den wesentlichsten Konsumenten von verschreibungspflichtigen Medikamenten<br />
zählen. Die unkontrollierte E<strong>in</strong>nahme von selbstverordneten Mitteln verstärkt das<br />
Problem.<br />
Zu unterscheiden ist die seelische von <strong>der</strong> körperlichen Abhängigkeit. Während letztere<br />
durch Entzugsersche<strong>in</strong>ungen nach Absetzen o<strong>der</strong> M<strong>in</strong><strong>der</strong>e<strong>in</strong>nahme des Wirkstoffes gekennzeichnet<br />
ist, ist unter ersterer e<strong>in</strong> ausgeprägtes Verlangen nach dem Wirkstoff zu<br />
verstehen, dessen Befriedigung mit <strong>der</strong> Zeit allen an<strong>der</strong>en Lebensbereichen übergeordnet<br />
wird (Faust/Baumhauer 1995, S. 263).<br />
E<strong>in</strong>same, gelangweilte, bewegungse<strong>in</strong>geschränkte und depressive ältere Menschen s<strong>in</strong>d<br />
beson<strong>der</strong>s suchtgefährdet.<br />
”Bron et al. (1987) bestätigen die Anfälligkeit älterer Menschen gegenüber Alkoholund<br />
Medikamentene<strong>in</strong>nahme durch die Häufung von Verlustsituationen, Isolation und<br />
psychischen Begleiterkrankungen” (Scholz 1996, S. 341).
3. WODURCH ZEICHNEN SICH EINRICHTUNGEN AUS, DIE PSY-<br />
CHISCH KRANKE ALTE MENSCHEN UND DEREN ANGEHÖRIGE<br />
BERATEN, BETREUEN UND VERSORGEN?<br />
Die <strong>in</strong> diesem Beratungsheft aufgeführten Institutionen und E<strong>in</strong>richtungen zeichnen sich<br />
dadurch aus, dass sie dem psychisch erkrankten alten Menschen und se<strong>in</strong>en Familienangehörigen<br />
beratend, helfend und unterstützend zur Seite stehen.<br />
In diesem S<strong>in</strong>ne werden die E<strong>in</strong>richtungen und Dienste sowie ihre Angebote beschrieben.<br />
Dabei werden zuerst die Angebote aufgeführt, die zur pr<strong>im</strong>ären Versorgung des<br />
psychisch erkrankten alten Menschen, <strong>der</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er häuslichen Umgebung verbleibt,<br />
zählen.<br />
Dazu gehören<br />
� die mediz<strong>in</strong>ische Versorgung (Hausarzt, Facharzt),<br />
� entsprechende Beratungsstellen,<br />
� kurzfristige Betreuungs- und Versorgungsdienste,<br />
� die Beratung und Unterstützung von pflegenden Angehörigen,<br />
� E<strong>in</strong>richtungen mit teilstationärer Unterbr<strong>in</strong>gung,<br />
� Wohnbetreuung,<br />
� Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflege, sowie<br />
� die klassische He<strong>im</strong>unterbr<strong>in</strong>gung.<br />
Die Auswahl <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen erfolgt nach dem Kriterium <strong>der</strong> Angebotsstruktur für<br />
psychisch erkrankte alte Menschen sowie für <strong>der</strong>en helfenden Familienangehörigen.<br />
4. VERSORGUNG, BERATUNG UND BETREUUNG FÜR PSYCHISCH<br />
KRANKE ALTE MENSCHEN<br />
4.1. Der Hausarzt und <strong>der</strong> Facharzt<br />
Für die mediz<strong>in</strong>ische Versorgung – Diagnose und Behandlung von Beschwerden – ist<br />
<strong>der</strong> Hausarzt zuständig.<br />
Der Hausarzt sollte die vorrangige Vertrauensperson <strong>in</strong> Sachen <strong>Gesundheit</strong> se<strong>in</strong>.<br />
Er ist über die Krankengeschichte se<strong>in</strong>er Patienten meist über Jahre h<strong>in</strong>weg <strong>in</strong>formiert.<br />
In speziellen Fällen zieht <strong>der</strong> Hausarzt den Rat e<strong>in</strong>es Fachkollegen heran, an den er se<strong>in</strong>e<br />
Patienten überweist. Für psychische Erkrankungen s<strong>in</strong>d Neurologen, Psychiater und<br />
Ärzte <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Psychotherapie zuständig.<br />
Fachärzte für psychische Erkrankungen:<br />
Ärzte für Neurologie:<br />
Dr. med. Detlef Fleischer, Bahnhofstraße 104, � 02323/12020
Dr. Peter Kirchhoff, Hauptstraße 241b, � 02325/988777<br />
Dr. med. Jerzy Leonieni, An <strong>der</strong> Kreuzkirche 1, � 02323/56653<br />
Dr. med. Rouben B. Mirzaian, Gerichtsstraße 8, � 02325/76024<br />
Dr. med. D. Mitrovic, Freiligrathstraße 19, � 02323/51414<br />
Dr. Re<strong>in</strong>hard Sorger, Hauptstraße 180, � 02325/70319<br />
Ärzte für Psychiatrie und Psychotherapie:<br />
Monika Freundl-Krohn, Eickeler Markt 3a, � 02325/33053<br />
Dr. med. M. Krisor, Diplompsychologe, Arzt für Neurologie und Psychiatrie, Leiten<strong>der</strong><br />
Arzt des Psychiatrischen Therapiezentrums St. Marien - Hospital Eickel, Marienstraße<br />
2, � 02325/374-0<br />
Burckhard Straub, Bahnhofstr. 81, � 02323/57664<br />
Ärzte für psychotherapeutische Mediz<strong>in</strong>:<br />
I. Frankenberg-Groll, In <strong>der</strong> Esche 1, � 02323/68234<br />
Juliana von Hodenberg, Bahnhofstr. 78, � 02323/56327<br />
Ärzte für Psychotherapie:<br />
Dr. med. Ingrid Wiciok, Bismarckstraße 22, � 02323/924645<br />
4.2. Beratungsstellen für psychisch erkrankte alte Menschen und <strong>der</strong>en<br />
pflegende Angehörige<br />
Die Aufgabe von Beratungsstellen ist es, gemäß <strong>der</strong> persönlichen Situation <strong>der</strong> Hilfesuchenden<br />
Möglichkeiten aufzuzeigen, die zur sofortigen o<strong>der</strong> aber auch zu längerfristigen<br />
Lösung von Problemen beitragen. Beratung zielt auf die Verbesserung <strong>der</strong> Lebenssituation<br />
<strong>der</strong> Betroffenen und ihren Angehörigen.<br />
4.2.1. Städtische Beratungsstellen<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst <strong>der</strong> Stadt <strong>Herne</strong><br />
Beratungsstelle 1: Freiligrathstr. 4, 44623 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechpersonen:<br />
� Frau Bunzek � 02323/16-2522,<br />
� Frau Kaiser � 02323/16-2513,<br />
� Frau Wagenschütz � 02323/16-2636,<br />
� Herr Wasse � 02323/16-2515.
Beratungsstelle 2: Rathausstr. 6, 44649 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson:<br />
� Herr Gr<strong>im</strong>m � 02323/16-3587;<br />
� Herr Stehmann � 02323/16-3588.<br />
Beschreibung des Angebots:<br />
Die Beratungsstellen <strong>in</strong>formieren und beraten unter an<strong>der</strong>em h<strong>in</strong>sichtlich psychiatrischer<br />
Hilfen für alte Menschen.<br />
In das Beratungsangebot e<strong>in</strong>geschlossen s<strong>in</strong>d Rat, Hilfe und Unterstützung bei:<br />
� Kosten und F<strong>in</strong>anzierungsfragen für Hilfen,<br />
� Antragstellung bei Leistungsanbietern, Kostenträgern und Behörden,<br />
� Herstellung von direkten Kontakten.<br />
Ziel ist es, die Beratung und Hilfe so auszurichten, dass psychisch kranke alte Menschen<br />
<strong>in</strong> ihrem sozialen Umfeld verbleiben können. Hierfür ist die Kooperation mit behandelnden<br />
Ärzten und mit weiteren E<strong>in</strong>richtungen notwendig.<br />
Städtische Seniorenberatungsstelle<br />
Mont-Cenis-Str. 32, 44623 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Frau Patz � 02323/148510, Mo-Fr. 9.00 - 12.00 Uhr<br />
Städtische Beratungsstelle für Senioren, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen<br />
Hauptstr. 360, 44649 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Herr Fürhoff � 02325/73071, Mo-Fr 9.00-12.00 Uhr<br />
4.2.2. Beratungsstellen <strong>der</strong> Krankenhäuser<br />
Gerontopsychiatrische Beratungsstelle des St. Marien-Hospitals Eickel<br />
Marienstr. 2, 44651 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechpersonen: Frau Eilers und Frau Bachmann � 02325/374173 o<strong>der</strong> �<br />
02325/374170<br />
Beschreibung des Angebots:<br />
Beratung, Information, Unterstützung, Koord<strong>in</strong>ation, Kooperation und Fortbildung von<br />
Personen, E<strong>in</strong>richtungen bzw. Diensten, die psychisch erkrankte alte Menschen behandeln,<br />
versorgen, betreuen, beschäftigen, <strong>in</strong>tegrieren etc.<br />
Beratungsstelle zur Überleitungspflege<br />
Marienstr. 2, 44651 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Herr Pöhnert � 02325/374200<br />
Beschreibung des Angebots:
Psychosoziale Erstberatung, Informationen über psychosoziale Hilfen, Pflegeüberleitung<br />
nach dem Krankenhausaufenthalt zu an<strong>der</strong>en Diensten und E<strong>in</strong>richtungen, Beratung<br />
zu den Kosten von Hilfen und Leistungen (Pflege- und Krankenversicherung).
4.2.2 Beratungsstellen <strong>der</strong> Sozialstationen und <strong>der</strong> Wohlfahrtsverbände<br />
Diakonisches Werk <strong>im</strong> Matthäuszentrum<br />
Bismarckstr. 98 a, 44629 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Frau Weber � 02323/230749<br />
Krankenpflege e.V. <strong>Herne</strong><br />
Gneisenaustr. 1, 44628 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Frau Lange � 02323/80031, Mo-Fr 9.30-12.00 Uhr<br />
Arbeiter-Samariter-Bund<br />
Germanenstr. 72, 44629 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechpersonen: Frau Witulski � 02323/956731, Herr Okoniewski �<br />
02323/926215<br />
Arbeiterwohlfahrt <strong>Herne</strong><br />
Kronenstr. 6, 44625 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Frau Preiß � 02323/966777<br />
Pflegebüro Bahrenberg<br />
Bismarckstr. 6, 44629 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Herr Jürgens � 02323/992910<br />
Caritas<br />
Bahnhofstr. 38, 44623 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechpersonen: Frau Montes<strong>in</strong>os, Frau Schlen<strong>der</strong>-Gerke<br />
� 02323/18393<br />
Hauptstr. 311, 44649 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechpersonen: Frau Krüger, Frau Groten � 02325/928020
Diakonisches Werk<br />
Hauptstr. 245 a, 44649 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechpersonen: Frau Zulewski, Frau Bartowiak � 02325/971811<br />
Overbergstr. 31, 44625 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Frau Gradel � 02323/496921<br />
DRK <strong>Herne</strong> – Pflegeauskunft<br />
Berl<strong>in</strong>er Platz 4, 44623 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Frau Konopa � 02323/51579<br />
DRK<br />
Hauptstr. 89 a, 44651 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Herr Diekämper � 02325/937373<br />
DRK-Kreisverbandes Wanne-Eickel e.V.<br />
Hauptstr. 89 a, 44651 <strong>Herne</strong><br />
Mo-Fr 9.30-12.00 Uhr<br />
Ansprechperson: Frau Brün<strong>in</strong>g � 02325/61121<br />
DRK ”Älter werden <strong>in</strong> Röhl<strong>in</strong>ghausen”<br />
Bergmannstr. 20, 44651 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechpersonen: Frau Schütte-Bütz � 02325/937373 (von 8:00 bis 12:00 Uhr)<br />
Familien- und Krankenpflege e.V. <strong>Herne</strong><br />
Gneisenausstr. 1, 44628 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Frau Lange � 02323/80031<br />
Altenhöfenerstr. 42-44, 44623 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Frau Wies � 02323/44065<br />
Hauptstr. 175, 44652 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechpersonen: Frau Duckhorn, Frau Breil � 02325/97300<br />
4.2.3. Selbsthilfegruppen<br />
Gerontopsychiatrische Begegnungsstätte bzw. ältere Menschen, denen zu Hause e<strong>in</strong><br />
ausreichen<strong>der</strong> sozialer Kontakt fehlt<br />
DRK Wanne-Eickel<br />
Harkortstr. 29, 44652 <strong>Herne</strong>
Ansprechpersonen: Herr Sonnensche<strong>in</strong>, Frau Grunau,<br />
� 02325/9373-0<br />
Donnerstag von14.30 bis16.30 Uhr<br />
Selbsthilfegruppe für gesundheitlich bee<strong>in</strong>trächtigte ältere Menschen (psychisch<br />
bee<strong>in</strong>trächtigt)<br />
DRK Wanne-Eickel,<br />
Harkortstr. 29, 44652 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Herr Sonnensche<strong>in</strong>, � 02325/9373-0<br />
Montag von 10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Nachbarn e.V. – Beratungsstelle für psychisch beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te Menschen<br />
Ansprechperson: Herr Orzberg, � 02325/635826<br />
Dienstag und Freitag von 9:00 bis 11:00 Uhr<br />
Plutostraße 4, 44651 <strong>Herne</strong><br />
4.2.4. Sozialdienste <strong>der</strong> <strong>Herne</strong>r Krankenhäuser<br />
Die Sozialdienste <strong>der</strong> Krankenhäuser stellen die Vermittlungsstelle zwischen Krankenhausaufenthalt<br />
und nachstationärer pflegerischer Versorgung dar. Umfassende, auf die<br />
<strong>in</strong>dividuelle Situation des Patienten abgestellte Information und Unterstützung <strong>der</strong> Patienten<br />
und ihre Angehörigen zählen zu den Aufgaben des Dienstes. Insbeson<strong>der</strong>e alte<br />
Patienten mit physischen und psychischen Erkrankungen s<strong>in</strong>d auf die Hilfe an<strong>der</strong>er<br />
Menschen angewiesen. E<strong>in</strong> frühzeitiger Kontakt seitens <strong>der</strong> Angehörigen mit den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeitern des Krankenhaussozialdienstes führt zu e<strong>in</strong>er Entlastung<br />
<strong>der</strong> meist unvorbereiteten Familienangehörigen.
St. Marien-Hospital<br />
Marienstr. 2, 44651 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechpersonen: Frau Bachmann, Frau Eilers, � 02325/374170<br />
Evangelisches Krankenhaus <strong>Herne</strong><br />
Wiescherstr. 24, 44623 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechpersonen:<br />
� Frau Hartwecker � 02323/4982302,<br />
� Frau Valter � 02323/4982306,<br />
� Frau Leutbecher � 02323/4982304,<br />
� Herr De Luca � 02323/4982308.<br />
Term<strong>in</strong>e nach Vere<strong>in</strong>barung.<br />
Evangelisches Krankenhaus Wanne-Eickel<br />
Hordeler Str. 7-9, 44651 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Frau Grau � 02325/3732290<br />
Katholisches Krankenhaus Marienhospital<br />
Hölkeskampr<strong>in</strong>g 40, 44625 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechpersonen: Frau Putzer, Frau Nieborg, Frau Rub<strong>in</strong> (Haus I);<br />
Frau Haus, Frau van Eik (Börnig, Haus II)<br />
� 02323/499-0<br />
St. Anna Hospital<br />
Hospitalstr. 19, 44649 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Frau Kunze � 02325/9862661<br />
4.3. Ambulante Pflegedienste<br />
Insbeson<strong>der</strong>e bei alten Menschen mit psychischen Erkrankungen ist die Kooperation<br />
zwischen <strong>der</strong> ärztlichen Versorgung, den pflegenden Angehörigen und den ambulanten<br />
Pflegediensten Voraussetzung, um <strong>in</strong>dividuelle und angemessene Hilfen schnellstmöglich<br />
umsetzen zu können.<br />
Die ambulante Pflege umfasst die ganzheitliche Pflege bedürftiger alter Menschen<br />
<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> eigenen Wohnung.<br />
Aufgaben <strong>der</strong> ambulanten Pflege s<strong>in</strong>d<br />
� Versorgung,<br />
� Betreuung,
� Beratung,<br />
� aktivierende, rehabilitative und präventive Leistungen, die darauf abzielen, den<br />
hilfsbedürftigen alten Menschen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er vertrauten Umgebung zu unterstützen.<br />
Neben <strong>der</strong> häuslichen Alten- und Krankenpflege bieten <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die mobilen sozialen<br />
Dienste (MSD) hauswirtschaftliche Hilfen an. Diese erstrecken sich auch auf Be<br />
gleitungen <strong>der</strong> alten Menschen, um am sozialen und kulturellen Leben teilzuhaben. Für<br />
psychisch erkrankte alte Menschen werden zeitweilige Beaufsichtigungsdienste angebo-<br />
ten. Ambulante Pflege wird von den klassischen Sozialstationen, mobilen sozialen<br />
Diensten und von privat organisierten Diensten angeboten.<br />
4.3.1. Ambulante Pflegedienste <strong>der</strong> Sozialstationen<br />
In <strong>Herne</strong> bieten zehn Sozialstationen ihre Dienste an. Neben <strong>der</strong> klassischen häuslichen<br />
Kranken- und Haushaltshilfe f<strong>in</strong>den sich auch Angebote, die sich speziell an psychisch<br />
erkrankte alte Menschen und an ihre pflegenden Angehörigen richten. Dazu gehören<br />
familienentlastende Dienste, Hauskrankenpflegekurse, <strong>der</strong> Gesprächskreis ”Pflegende<br />
Angehörige”, psycho-soziale Beratung und Sterbebegleitung. Näheres zu den bestehenden<br />
Angeboten erfahren sie be<strong>im</strong> Sozialamt <strong>der</strong> Stadt <strong>Herne</strong> unter 02325/73071.<br />
4.3.2. Ambulante private Pflegedienste<br />
In <strong>Herne</strong> s<strong>in</strong>d acht private Pflegedienste ansässig. Ihre Angebote umfassen Pflegeleistungen<br />
nach dem SGB XI, die häusliche Krankenpflege o<strong>der</strong> Haushaltshilfe nach dem<br />
BSHG. Darüber h<strong>in</strong>aus ist das komplementäre Angebot umfassend: familienentlasten<strong>der</strong><br />
Dienst (z.B. <strong>im</strong> Falle <strong>der</strong> Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung von pflegenden Familienangehörigen<br />
durch Urlaub o<strong>der</strong> Krankheit), Mahlzeitendienst, gerontopsychiatrische<br />
Hilfen, Hausnotruf, Hilfsmittelverleih, körperliche Mobilisierung, psycho-soziale Beratung,<br />
Wohnberatung, Fahrdienst, Sterbebegleitung. Informationen über private Pflegeanbieter<br />
erhalten Sie bei Ihrer Kranken- und Pflegekasse, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abteilung ”Allgeme<strong>in</strong>e<br />
Sozialhilfe” des Sozialamts <strong>der</strong> Stadt <strong>Herne</strong> sowie bei den Beratungsstellen für Senioren,<br />
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen.<br />
4.4. Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflege<br />
Was ist Kurzzeitpflege?<br />
Die Kurzzeitpflege hat das Ziel, pflegende Angehörige für e<strong>in</strong>en best<strong>im</strong>mten Zeitraum<br />
von den pflegerischen Aufgaben zu entlasten. Sie dient aber auch als Überbrückung<br />
nach e<strong>in</strong>em Krankenhausaufenthalt, um angemessene Lösungen für die Pflege und Versorgung<br />
des älteren Menschen zu suchen. Schwer pflegebedürftige Menschen erfahren<br />
e<strong>in</strong>e Rundum-Versorgung und -Betreuung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pflegee<strong>in</strong>richtung.
Das Angebot <strong>der</strong> Kurzzeitpflege <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> umfasst 44 Pflegeplätze. Davon s<strong>in</strong>d 20 Plät-<br />
ze <strong>in</strong> <strong>Herne</strong>r Alten- und Pflegehe<strong>im</strong>en <strong>in</strong>tegriert:<br />
� Alten- und Pflegehe<strong>im</strong> St. Elisabeth Stift, Sod<strong>in</strong>ger Straße 11,<br />
� 02323/50107;<br />
� Alten- und Pflegehe<strong>im</strong> Eva von Tiele-W<strong>in</strong>ckler-Haus, Düngelstr. 30, � 02323<br />
94720<br />
Ansprechpersonen: Herr Heuer � 02323/947231, Frau Welcher<strong>in</strong>g<br />
� 02323/947221;<br />
� Senioren-Wohnpark ”Koppenbergs Hof”, Koppenbergshof 1,<br />
� 02323/96780<br />
Ansprechperson: Frau Heußner � 02323/967832.<br />
Das Gästehaus St. Elisabeth, das ausschließlich auf die teilstationäre Betreuung ausgerichtet<br />
ist, stellt 24 Kurzzeitplätze zur Verfügung.<br />
Gästehaus St. Elisabeth<br />
Laurentiusstr. 10, 44649 <strong>Herne</strong><br />
� 02325/9126-0<br />
Angebot:<br />
� E<strong>in</strong>zel- und Doppelz<strong>im</strong>mer mit Telefon, Fernseher, Notruf und Bad,<br />
� Wäscheservice,<br />
� <strong>in</strong>dividuelle Betreuung und Pflege durch qualifiziertes Fachpersonal,<br />
� Bewegungstherapie,<br />
� Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g,<br />
� Ausflüge,<br />
� geme<strong>in</strong>sames Kochen,<br />
� Begleitung bei Arztbesuchen und Behördengängen.<br />
Flexible und <strong>in</strong>dividuelle Zeitgestaltung <strong>der</strong> bei den Betreuungszeiten sowie <strong>der</strong> Art <strong>der</strong><br />
Betreuungsform (Kurzzeit-, Tages-, Nachtpflege).<br />
Was ist Tagespflege?<br />
Die Tagespflege ist e<strong>in</strong>e Chance, den psychisch erkrankten älteren Menschen möglichst<br />
lange <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er häuslichen, vertrauten Umgebung zu belassen, um se<strong>in</strong>e Selbständigkeit<br />
zu bewahren. Von morgens bis nachmittags wird <strong>der</strong> Pflegebedürftige an den Werktagen<br />
betreut und versorgt. In <strong>der</strong> übrigen Zeit müssen die Versorgung und die Betreuung<br />
des Pflegebedürftigen sichergestellt se<strong>in</strong>. Dieses Betreuungsangebot richtet sich ausdrücklich<br />
auch an psychisch erkrankte Ältere sowie an Senioren, bei denen Gedächtnis<br />
und Merkfähigkeit nachlassen.
In <strong>Herne</strong> bieten zwei E<strong>in</strong>richtungen Tagespflegeplätze an:<br />
Gästehaus St. Elisabeth (12 Tagespflegeplätze)<br />
Laurentiusstr. 10, 44649 <strong>Herne</strong><br />
� 02325 9126-0<br />
Ansprechperson: Frau Wenner-Wiegand<br />
Angebot: Kernzeit <strong>der</strong> Tagespflege von montags bis freitags 8.00-16.00 Uhr. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus können je nach <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnissen <strong>der</strong> Gäste die Betreuungszeiten angepasst<br />
werden, so dass über die Kernzeiten h<strong>in</strong>aus auch e<strong>in</strong>e Wochenendbetreuung nach<br />
vorheriger Absprache möglich ist.<br />
Neben e<strong>in</strong>er adäquaten räumlichen Ausstattung bietet die E<strong>in</strong>richtung:<br />
� Wäschedienst,<br />
� Friseur und Fußpflege,<br />
� Fahrdienst zwischen Wohnung und Gästehaus (Rollstuhlbus mit Hebebühne),<br />
� Begleitung bei Spaziergängen,<br />
� Ausflüge,<br />
� Feste,<br />
� Ferienfreizeit mit Angehörigen,<br />
� sozialen und therapeutischen Dienst,<br />
� Gottesdienste (katholisch und evangelisch) mit Geme<strong>in</strong>dee<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dungen,<br />
� Hilfe bei Behördenangelegenheiten,<br />
� Begleitung bei Arztbesuchen,<br />
� Physiotherapie und Gruppengymnastik.
DRK-Altenhilfezentrum ”Königsgruber Park” (26 Tagespflegeplätze)<br />
Bergmannstr. 20, 44651 <strong>Herne</strong><br />
� 02325/969450<br />
Ansprechperson: Frau Bonk<br />
Angebot: Kernzeit montags bis freitags 7.45-16.30 Uhr. Nach Absprache können die<br />
Zeiten <strong>in</strong>dividuell den Bedürfnissen <strong>der</strong> Gäste angepasst werden.<br />
Außerdem werden angeboten:<br />
� eigener Fahrdienst (Rollstuhl-Bus mit Hebebühne),<br />
� Unterstützung bei <strong>der</strong> Pflege,<br />
� Begleitung bei Arztbesuchen,<br />
� Begleitung bei Behördengängen,<br />
� Ferienfreizeit mit Angehörigen,<br />
� Tagesprogramme,<br />
� Ausflüge,<br />
� Fußpflege,<br />
� Friseur,<br />
� Krankengymnastik,<br />
� Gottesdienste.<br />
Was ist Nachtpflege?<br />
Die Nachtpflege kann an jedem Werk-, Sonn- und Feiertag über Nacht <strong>in</strong> Anspruch<br />
genommen werden. Dies ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für ältere Menschen von Vorteil, die aus verschiedenen<br />
Gründen zur Nachaktivität neigen. Für gerontopsychiatrisch Erkrankte bietet<br />
diese Art <strong>der</strong> Pflege den Vorteil, dass die Betroffenen möglichst lange zu Hause verweilen<br />
können und e<strong>in</strong>e Entlastung <strong>der</strong> pflegenden Familienmitglie<strong>der</strong>n ermöglicht wird.<br />
In <strong>Herne</strong> bietet das ”Gästehaus St. Elisabeth” die Pflege über Nacht an. Insgesamt<br />
verfügt die E<strong>in</strong>richtung über sechs Plätze. Die Kernzeiten <strong>der</strong> Betreuung s<strong>in</strong>d zwischen<br />
18.00 und 9.00 Uhr, wobei diese Zeiten nach Absprache den Bedürfnissen <strong>der</strong> Gäste<br />
angepasst werden können. E<strong>in</strong>e Betreuung über Nacht kann auch nach vorheriger Absprache<br />
an Wochenenden erfolgen.<br />
Ansprechpersonen: Herr Freitag (Leiter <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung) und Frau May-Witt unter �<br />
02325 9126-0.<br />
Das Gästehaus verfügt über 20 E<strong>in</strong>bett-Z<strong>im</strong>mer und 2 Zweibettz<strong>im</strong>mer und bietet<br />
� Fahrdienst zwischen zu Hause und Gästehaus,<br />
� Abendessen und Frühstück,<br />
� über Nacht geöffnetes Cafe.
Qualifiziertes Personal bietet <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nacht Beschäftigungsmöglichkeiten und therapeuti-<br />
sche Übungen für Gäste an, <strong>der</strong>en Wach-Schlafrhythmus gestört ist.<br />
In <strong>der</strong> Zeit von 22.00 Uhr bis 7.00 Uhr bietet die ”Ambulante Nachtpflege” (e<strong>in</strong>e Ko-<br />
operationse<strong>in</strong>richtung <strong>der</strong> Wohlfahrtsverbände) e<strong>in</strong>e ambulante Nachtpflege an. Inner-<br />
halb dieses Zeitraumes übern<strong>im</strong>mt e<strong>in</strong>e Nachtschwester pflegerische Tätigkeiten.<br />
Ansprechperson: Herr Diekämper (Projektkoord<strong>in</strong>ator) sowie die Sozialstationen:<br />
� Arbeiter-Samariter-Bund <strong>Herne</strong>,<br />
� Caritasverband <strong>Herne</strong> e.V.,<br />
� Diakonisches Werk <strong>Herne</strong>,<br />
� Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Wanne-Eickel und<br />
� Familien- und Krankenpflege e.V. <strong>Herne</strong> unter � 02325/937373 (Frau Schütte-<br />
Bütz).<br />
5. STATIONÄRE EINRICHTUNGEN<br />
Geme<strong>in</strong>depsychiatrisches Therapiezentrum St. Marien-Hospital Eickel<br />
Marienstr. 2, 44651 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechpersonen:<br />
Herr Dr. med. M. Krisor, Diplompsychologe, Arzt für Neurologie und Psychiatrie, Lei-<br />
ten<strong>der</strong> Arzt des Psychiatrischen Therapiezentrums St. Marien � 02325/374-0,<br />
Herr Storms � 02325/374-0<br />
Gerontopsychiatrische Beratungsstelle des St. Marien-Hospitals Eickel<br />
Marienstr. 2, 44651 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechpersonen: Frau Eilers und Frau Bachmann � 02325/374173 o<strong>der</strong> �<br />
02325/374170<br />
Beschreibung des Angebots:<br />
Beratung, Information, Unterstützung, Koord<strong>in</strong>ation, Kooperation und Fortbildung von<br />
Personen, E<strong>in</strong>richtungen bzw. Diensten, die psychisch erkrankte alte Menschen behan-<br />
deln, versorgen, betreuen, beschäftigen, <strong>in</strong>tegrieren etc.<br />
5.1. Fachkrankenhäuser
Universitätskl<strong>in</strong>ik Marienhospital <strong>der</strong> Ruhr-Universität Bochum,<br />
Haus II, Widumer Str. 8, 44627 <strong>Herne</strong><br />
Mediz<strong>in</strong>isch Geriatrische Kl<strong>in</strong>ik/Kl<strong>in</strong>ik für Akut-Geriatrie und Frührehabilitation<br />
Herr Prof. Dr. Pientka – Direktor <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>ischen Geriatrie –<br />
� 02323/4992430<br />
Seit dem Jahre 2000 besteht die Möglichkeit e<strong>in</strong>er teilstationären Behandlung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Tageskl<strong>in</strong>ik.<br />
Das Angebot richtet sich an ältere Menschen, für die e<strong>in</strong>e ambulante Behandlung nicht<br />
ausreicht, die jedoch <strong>im</strong> gewohnten häuslichen Umfeld verbleiben können und möchten.<br />
Insgesamt s<strong>in</strong>d 16 Therapieplätze vorhanden.<br />
5.2 Krankenhäuser mit Abteilung Geriatrie<br />
Evangelisches Krankenhaus <strong>Herne</strong>,<br />
Wiescherstr. 24, 44623 <strong>Herne</strong>, � 02323/498-0<br />
Evangelisches Krankenhaus Wanne-Eickel,<br />
Hordeler Str. 7-9, 44651 <strong>Herne</strong>, � 02325/373-0<br />
St. Anna-Hospital,<br />
Hospitalstr. 19, 44649 <strong>Herne</strong>, � 02325/9860<br />
6. BETREUUNG – FINANZIERUNG – HAFTUNG – VERSICHERUNG –<br />
WOHNEN<br />
Das Kapitel richtet sich sowohl an alte Menschen, die ihre zukünftige Versorgung sichern<br />
möchten, als auch an <strong>der</strong>en Familienangehörige sowie an bereits pflegende Familienmitglie<strong>der</strong>.<br />
An dieser Stelle kann nur kurz auf e<strong>in</strong>ige wichtige Aspekte h<strong>in</strong>gewiesen<br />
werden. Genauere Informationen können Sie über die Kranken- und Pflegekassen, das<br />
Sozialamt, und über e<strong>in</strong>ige beratende E<strong>in</strong>richtungen bekommen (siehe Kap. 4.2).<br />
Die Betreuung<br />
Das zum 01. Februar 1992 <strong>in</strong> Kraft getretene Betreuungsgesetz stellt die Selbstbest<strong>im</strong>mung<br />
des Menschen <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund. Dadurch wird die bis dah<strong>in</strong> rechtlich gestützte<br />
umfassende E<strong>in</strong>schränkung aller Persönlichkeitsrechte des Betreuten von e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen<br />
Abst<strong>im</strong>mung konkreter Betreuungsbedürfnisse abgelöst. Die Neufassung des<br />
Vormundschaftsrechts setzt e<strong>in</strong>e strengere Wahrnehmung <strong>der</strong> schutzwürdigen Rechte<br />
Betroffener voraus. Unter richterlicher Kontrolle stehen sowohl Vermögensfragen als<br />
auch persönliche Angelegenheiten, wie die Wahl e<strong>in</strong>es Pflegehe<strong>im</strong>s o<strong>der</strong> die Entscheidungsbefugnis<br />
über mediz<strong>in</strong>ische Maßnahmen bei e<strong>in</strong>er nicht e<strong>in</strong>willigungsfähigen Person.
Je<strong>der</strong> Mensch hat das Recht zu entscheiden, <strong>in</strong> welche Hände er se<strong>in</strong>e Angelegenheiten<br />
legen möchte. Zu unterscheiden s<strong>in</strong>d hierbei:<br />
1. Die Vorsorgevollmacht: Mit e<strong>in</strong>er Vorsorgevollmacht legen Sie fest, wer Ihre An-<br />
gelegenheiten übern<strong>im</strong>mt, wenn Sie entscheidungsunfähig s<strong>in</strong>d. Sie können aber<br />
auch unterschiedliche Aufgaben auf mehrere Personen verteilen. Wichtig ist, dass<br />
Sie vorab mit den gewählten Personen sprechen, ob sie sich dazu bereit erklären,<br />
Aufgaben zu übernehmen. Darüber h<strong>in</strong>aus sollten Sie ausführliche Gespräche mit<br />
den von ihnen gewählten Personen führen, um <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e mediz<strong>in</strong>ische Angelegenheiten<br />
zu klären.<br />
2. Die Betreuungsverfügung: Sie unterscheidet sich von <strong>der</strong> Vorsorgevollmacht <strong>in</strong><br />
dem Punkt, dass die Personen, denen Sie die Entscheidungsvollmacht über ihre Belange<br />
erteilen wollen, vom Vormundschaftsgericht erst noch als Ihre gesetzlichen<br />
Vertreter bestellt werden müssen. An<strong>der</strong>s als <strong>der</strong> eigenmächtig handelnde Bevollmächtigte<br />
wird <strong>der</strong> gesetzlich bestellte Betreuer <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Entscheidungen regelmäßig<br />
vom zuständigen Vormundschaftsgericht kontrolliert.<br />
3. Die Patientenverfügung: In e<strong>in</strong>er Patientenverfügung, die jedoch nicht durch e<strong>in</strong>e<br />
von Ihnen best<strong>im</strong>mte Person vertreten wird, können Sie Ihre Behandlungswünsche<br />
äußern. S<strong>in</strong>nvoll ist es, e<strong>in</strong>e Patientenverfügung mit e<strong>in</strong>er Vorsorgevollmacht o<strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>er Betreuungsverfügung zu verb<strong>in</strong>den, damit Ihre mediz<strong>in</strong>ischen Wünsche durch<br />
e<strong>in</strong>e bevollmächtigte Person vertreten werden. In <strong>der</strong> Patientenverfügung können<br />
Sie u.a. festlegen, unter welchen Bed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>e Behandlung abgebrochen werden<br />
soll, ob Sie schmerzl<strong>in</strong><strong>der</strong>nde Medikamente verabreicht haben wollen, ob Sie<br />
e<strong>in</strong>er Organspende zust<strong>im</strong>men etc. Über e<strong>in</strong>en Behandlungsabbruch kann jedoch nur<br />
das Vormundschaftsgericht entscheiden. E<strong>in</strong>e Patientenverfügung kann bei <strong>der</strong> Entscheidungsf<strong>in</strong>dung<br />
jedoch richtungsweisend se<strong>in</strong>.<br />
4. Aktualisieren Sie Ihre Patientenverfügung jährlich und versehen Sie diese mit Datum<br />
und Unterschrift. H<strong>in</strong>terlegen Sie das Dokument bei e<strong>in</strong>em Notar, e<strong>in</strong>em Anwalt<br />
o<strong>der</strong> an e<strong>in</strong>em für den Betreuer o<strong>der</strong> Ihren Hausarzt zugänglichen Ort. Die folgenden<br />
Organisationen bieten für die oben beschriebenen Vollmachten und Verfügungen<br />
Formulierungshilfen an:<br />
Ärztekammer NRW,<br />
Hospizvere<strong>in</strong>e und<br />
Kirchen.
Der <strong>im</strong> Anhang bef<strong>in</strong>dliche Fragebogen erleichtert die Formulierung Ihrer Patientenverfügung.<br />
F<strong>in</strong>anzierung<br />
Psychisch kranke alte Menschen haben best<strong>im</strong>mte Rechte. Für sie gelten Kostenübernahmeregeln,<br />
Pflegevorschriften usw. Um diesbezüglich auf dem aktuellen Stand zu<br />
se<strong>in</strong>, ist es ratsam, den Kontakt zur Krankenkasse bzw. zur Pflegekasse zu suchen. Aber<br />
auch die unter Beratung gefassten E<strong>in</strong>richtungen (4.2) stehen Ihnen <strong>in</strong> F<strong>in</strong>anzierungsfragen<br />
zur Verfügung.<br />
Angehörige „Schwerpflegebedürftiger” können Anträge auf Kurzzeitpflege stellen,<br />
wenn sie selbst erkrankt s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> Urlaub brauchen. Für welchen Zeitraum e<strong>in</strong>e häusliche<br />
Pflegehilfe bewilligt und f<strong>in</strong>anziert wird, können Sie ebenfalls über Ihre Krankenkasse<br />
bzw. die Pflegekasse <strong>in</strong> Erfahrung br<strong>in</strong>gen.<br />
In diesem Zusammenhang sei auf den Entwurf zum Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetz<br />
h<strong>in</strong>gewiesen, dem das Bundeskab<strong>in</strong>ett <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sitzung vom 15.08.2001 zust<strong>im</strong>mte. Hier<strong>in</strong><br />
s<strong>in</strong>d zusätzliche Hilfen für demenzkranke Pflegebedürftige und ihre pflegenden Angehörigen<br />
berücksichtigt. Fragen Sie hierzu die Kranken- und Pflegekassen.<br />
Haftung und Versicherung<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigt die psychische Erkrankung die Verrichtung des alltäglichen Lebens, so<br />
birgt dies auch das Problem, dass Unfälle und Schäden (z.B. Herdplatte nicht ausgeschaltet,<br />
wodurch e<strong>in</strong> Brand ausgelöst wurde) <strong>in</strong> <strong>der</strong> häuslichen Umgebung gehäuft auftreten.<br />
Es bedarf <strong>der</strong> Klärung, wer für den Schadensersatz aufkommen muss. Das hängt<br />
u.a. davon ab, ob <strong>der</strong> Erkrankte alle<strong>in</strong> lebt, ob er deliktsfähig ist, o<strong>der</strong> ob e<strong>in</strong>e gerichtliche<br />
Betreuung bestellt ist. Den Versicherungsstatus sollten Sie unbed<strong>in</strong>gt mit ihrer Versicherung<br />
besprechen.<br />
Wohnen<br />
Heute wird vermehrt nach den Bedürfnissen psychisch erkrankter alter Menschen gefragt.<br />
Das ist e<strong>in</strong>er nachhaltigen mediz<strong>in</strong>ischen und öffentlichen Aufklärung über Diagnose,<br />
Behandlung und Umgang mit demenziellen Erkrankungen zu verdanken. Auch die<br />
aktiven Bemühungen verschiedener E<strong>in</strong>richtungen und Institutionen, welche die Betroffenen<br />
und <strong>der</strong>en pflegende Angehörige <strong>in</strong>formieren, beraten und unterstützen, haben<br />
dazu beigetragen.<br />
E<strong>in</strong>er <strong>der</strong> vorrangigsten Wünsche alter Menschen ist <strong>der</strong> Verbleib <strong>in</strong> den eigenen<br />
vier Wänden.
Das zeigt sich nicht zuletzt <strong>in</strong> <strong>der</strong> steigenden Nachfrage nach ”Betreutem Wohnen” o<strong>der</strong><br />
”Wohnen mit Service”. Letzteres soll die Selbständigkeit des alten Menschen aufrechterhalten<br />
und gleichzeitig angemessene <strong>in</strong>dividuelle Betreuung bieten.<br />
„Wohnen mit Service” me<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e zentral gelegene, barrierefreie und altengerechte<br />
Wohnung und die Möglichkeit, für e<strong>in</strong>e monatlich zu entrichtende Betreuungspauschale<br />
e<strong>in</strong> Paket von Grundleistungen erwerben o<strong>der</strong> zusätzliche Wahlleistungen e<strong>in</strong>zukaufen.<br />
Auf diese Weise können auch psychisch erkrankte alte Menschen lange <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er vertrauten<br />
Umgebung verbleiben und sich wohl fühlen.<br />
Auskunft, H<strong>in</strong>weise und Rat zum Angebot des ”Wohnens mit Service” f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> vom Kuratorium Deutsche Altershilfe und dem Deutschen Mieterbund herausgegebenen<br />
<strong>Broschüre</strong> ”Betreutes Wohnen”.<br />
7. PFLEGENDE ANGEHÖRIGE<br />
Das Kapitel richtet sich an die Familienmitglie<strong>der</strong>, denen e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Stellenwert bei<br />
<strong>der</strong> Betreuung und Versorgung ihrer psychisch kranken Angehörigen zukommt.<br />
Annähernd 90 % <strong>der</strong> psychisch erkrankten alten Menschen werden durch Familienangehörige<br />
versorgt.<br />
Zudem - über die anstehenden Aufgaben h<strong>in</strong>ausgehend - steht <strong>der</strong> Pflegende zumeist <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em engen emotionalen Verhältnis zum Pflegenden. Fehlende Distanz kann zu Überfor<strong>der</strong>ung<br />
und zu überdurchschnittlich hoher Leistungsbereitschaft führen. E<strong>in</strong><br />
”schlechtes Gewissen” be<strong>im</strong> Betreuenden muss h<strong>in</strong>ter dem Wissen, dass e<strong>in</strong>e solche<br />
anspruchsvolle Aufgabe Entlastung und Ausgleich braucht, zurückstehen. Die Zusammenarbeit<br />
mit an<strong>der</strong>en Familienmitglie<strong>der</strong>n und mit professionellen Helfern kann die<br />
Pflege und Betreuung psychisch kranker alter Menschen erleichtern. In diesem Zusammenhang<br />
übernehmen die Selbsthilfegruppen e<strong>in</strong>e wichtige Funktion. Sie f<strong>in</strong>den dort<br />
Menschen, die ebenfalls e<strong>in</strong>en psychiatrisch erkrankten alten Menschen pflegen. Hier<br />
können Sie wertvolle Anregungen, Ratschläge und Zuhörer f<strong>in</strong>den, aber auch Anschriften<br />
bekommen.<br />
7.1. Selbsthilfegruppen<br />
Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige<br />
DRK Wanne-Eickel<br />
Harkortstr. 29, 44652 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechperson: Frau Pelka
Alzhe<strong>im</strong>er-Selbsthilfegruppe<br />
DRK Kreisverband <strong>Herne</strong><br />
von-<strong>der</strong> Heydtstr. 59 a, 44629 <strong>Herne</strong><br />
Ansprechpersonen:<br />
• Frau Konopa, � 02323/1285-0,<br />
• Frau Pfeiffer, � 02323/915100,<br />
• Frau Harnisch, � 02323/1385-0.<br />
Jeden 2. Mittwoch <strong>im</strong> Monat von 14-16.00 Uhr<br />
Das Angebot richtet sich an pflegende Angehörige von Alzhe<strong>im</strong>erpatienten, die sich zur<br />
geme<strong>in</strong>samen Freizeitbeschäftigung, zu Gesprächen und zum Informationsaustausch<br />
treffen. Zeitgleich werden mitgebrachte Patienten durch geschulte ehrenamtliche Helfer<br />
betreut.<br />
8. ÜBERREGIONALE EINRICHTUNGEN<br />
8.1. Die Alzhe<strong>im</strong>er Gesellschaft<br />
Die Alzhe<strong>im</strong>er-Gesellschaft e.V. <strong>in</strong> Bochum<br />
Universitätsstr. 77; 44789 Bochum; � 0234/ 377772<br />
Die Alzhe<strong>im</strong>er-Gesellschaft Bochum – gegründet 1992 – ist e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>nütziger Vere<strong>in</strong><br />
mit etwa 190 Mitglie<strong>der</strong>n, <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Selbsthilfe entstanden ist.<br />
Die E<strong>in</strong>richtung hat sich folgende Aufgaben und Ziele gesetzt:<br />
„Verständnis und Hilfsbereitschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung für die Alzhe<strong>im</strong>er-Krankheit und<br />
ähnliche Demenzerkrankungen zu för<strong>der</strong>n,<br />
<strong>Gesundheit</strong>s- und Sozialpolitische Maßnahmen anzuregen,<br />
Möglichkeiten <strong>der</strong> Krankheitsbewältigung bei den Betroffenen und die Selbsthilfefähigkeit<br />
bei Angehörigen zu verbessern,<br />
für die Betreuenden durch Aufklärung, emotionale Unterstützung und durch öffentliche<br />
Hilfen Entlastung zu schaffen und<br />
Zusammenarbeit und Kooperation mit Betroffenen, sowie Organisationen und E<strong>in</strong>richtungen<br />
herbeizuführen.”<br />
Die Tätigkeit <strong>der</strong> Alzhe<strong>im</strong>er-Gesellschaft Bochum e.V. umfasst drei zentrale Bereiche:<br />
1. Die Beratungsstelle ist mit e<strong>in</strong>er professionellen Mitarbeiter<strong>in</strong> und mehreren ehrenamtlichen<br />
Kräften besetzt. Dort können Sie und Ihre Familienangehörigen<br />
sich über die Alzhe<strong>im</strong>er-Krankheit und über die Zusammenarbeit <strong>in</strong>dividueller<br />
Versorgungsmöglichkeiten umfassend <strong>in</strong>formieren. Die dieser E<strong>in</strong>richtung ange-
schlossenen Angebote sollen den Betroffenen und Ihren Angehörigen die Möglichkeit<br />
zu Gesprächen geben. Darüber h<strong>in</strong>aus wird Ihnen Unterstützung bei <strong>der</strong><br />
Kontaktaufnahme zu Ämtern und Institutionen zuteil. Rat können sich die Erkrankten<br />
und ihre pflegenden Angehörigen ,aber auch die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />
Mitarbeiter <strong>der</strong> ambulanten und teilstationären und stationären Altenhilfe telefonisch<br />
unter 0234/337772 e<strong>in</strong>holen. In e<strong>in</strong>em persönlichen Gespräch – <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung<br />
o<strong>der</strong> bei Ihnen zu Hause – stehen die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Beratungsstelle<br />
demenzkranken Menschen zur Seite.<br />
2. Neben <strong>der</strong> Beratung ist die Betreuung von Alzhe<strong>im</strong>erkranken e<strong>in</strong> weiteres Element<br />
<strong>im</strong> Aufgabenbereich <strong>der</strong> Gesellschaft. Die Betreuung kann zu Hause o<strong>der</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung erfolgen. Hierfür stehen an zwei Tagen zwei Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und über die Woche verteilt mehrere Mitarbeiter<strong>in</strong>nen zur Verfügung. Ziel ist es<br />
– <strong>im</strong> Fall e<strong>in</strong>er Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung - die pflegenden Angehörigen zu entlasten. Nach<br />
dem Pflegeversicherungsgesetz ist für die Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungspflege e<strong>in</strong> jährlicher<br />
Betrag von € 1.432 vorgesehen. Dies bietet den Angehörigen die Möglichkeit<br />
auch stundenweise die Betreuung <strong>in</strong> Anspruch nehmen zu können.<br />
Um den pflegenden Angehörigen die Teilnahme am Gesprächskreis zu ermöglichen<br />
f<strong>in</strong>det zeitgleich e<strong>in</strong>e Betreuung <strong>der</strong> zu Pflegenden statt. Zum weiteren Angebot <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>richtung gehört die therapeutische Kle<strong>in</strong>gruppe für Alzhe<strong>im</strong>er-Kranke.<br />
Um den demenzkranken Menschen die Teilnahme am alltäglichen Leben zu ermöglichen<br />
werden ehrenamtliche Helfer e<strong>in</strong>gesetzt. Die Alzhe<strong>im</strong>er Gesellschaft e.V. bietet<br />
für ehrenamtlich engagierte Frauen und Männer e<strong>in</strong>en Fortbildungskurs ”HUFA”<br />
(Häusliche Unterstützung für Alzhe<strong>im</strong>er-Familien) an. Der Kurs vermittelt Kenntnisse,<br />
die e<strong>in</strong>e Entlastung <strong>der</strong> pflegenden Angehörigen <strong>in</strong>s Blickfeld n<strong>im</strong>mt und am Lebensalltag<br />
<strong>der</strong> Patienten anknüpft. Zur theoretischen Vermittlung wichtiger Inhalte gehört auch<br />
die praxisnahe Arbeit <strong>in</strong> den Familien. E<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> <strong>der</strong> Woche f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Teilnehmern statt.<br />
Alzhe<strong>im</strong>ersprechstunde:<br />
Westfälisches Zentrum für Psychiatrie<br />
Ansprechpartner<strong>in</strong>: Dr. Brüne-Cohrs, Alexandr<strong>in</strong>enstraße 1, 44791 Bochum,<br />
� 0234/9445-<br />
8.2. Die Hirn-Liga<br />
Kuratorium <strong>der</strong> Hirnliga e.V.<br />
Postfach 1132<br />
51581 Nürnbrecht
Tel.: 02293 3436<br />
Fax: 02293 3707<br />
Die Hirnliga e.V. wurde 1986 von deutschen und österreichischen Demenzforschern<br />
gegründet. Die geme<strong>in</strong>nützige Organisation hat sich folgende Ziele gesetzt:<br />
� För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet <strong>der</strong> demenziellen Erkrankungen<br />
sowie Gewährung von Stipendien zum Zweck <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />
För<strong>der</strong>ung des Nachwuchses.<br />
� Erarbeitung von Leitl<strong>in</strong>ien für die Diagnose und Therapie <strong>der</strong> Demenzen auf <strong>der</strong><br />
Grundlage des aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstandes.<br />
� Aufklärung und Sensibilisierung <strong>der</strong> Öffentlichkeit h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> bestehenden<br />
Kenntnislücken <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diagnose und Therapie sowie h<strong>in</strong>sichtlich fehlen<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen,<br />
Angehörigenbetreuung und über fehlende Forschungsmittel.<br />
Um diese Ziele zu erreichen, för<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> die Forschung auf dem Gebiet <strong>der</strong> Demenzerkrankungen<br />
und vergibt Preise für Nachwuchswissenschaftler. Fortbildung h<strong>in</strong>sichtlich<br />
diagnostischer Verfahren und Therapie von demenziellen Erkrankungen ist e<strong>in</strong><br />
weiterer Aufgabenbereich, dem sich die Hirnliga e.V. stellt.<br />
Um den notwendigen Wissensaustausch auf diesem mediz<strong>in</strong>ischen Gebiet zu för<strong>der</strong>n,<br />
veranstaltet die Hirnliga e.V. seit 1995 <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit regionalen Alzhe<strong>im</strong>ergesellschaften,<br />
Universitätskl<strong>in</strong>iken und Pflegeorganisationen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Bundeslän<strong>der</strong><br />
die ”Alzhe<strong>im</strong>er Tage”.<br />
8.3 Kuratorium Deutsche Altershilfe<br />
Wilhelm<strong>in</strong>e-Lübke-Stiftung e.V.<br />
An <strong>der</strong> Pauluskirche 3, 50677 Köln<br />
� 0221/931847-0<br />
Büro Berl<strong>in</strong><br />
Karl-Marx-Allee 78<br />
10243 Berl<strong>in</strong><br />
� 030/294496-45<br />
Kurator: Prof. Dr. Edmund Zierden, Direktor <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>isch-Geriatrischen Universitätskl<strong>in</strong>ik<br />
– Ruhr-Universität Bochum/Marienhospital
Das KDA besteht seit nunmehr 40 Jahren und wurde durch den damaligen Bundespräsidenten<br />
He<strong>in</strong>rich Lübke und se<strong>in</strong>e Frau gegründet. Der geme<strong>in</strong>nützige Vere<strong>in</strong> erforscht<br />
<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Wohlfahrtsverbänden, den kommunalen Spitzenverbänden und<br />
mit den M<strong>in</strong>isterien auf Lande- und Bundesebene die Lebenssituation alter Menschen<br />
und entwickelt <strong>in</strong> Forschungs- und Beratungsprojekten – die von Bundes- und Län<strong>der</strong>m<strong>in</strong>isterien,<br />
<strong>der</strong> Europäischen Kommission und von Stiftungen <strong>in</strong> Auftrag gegeben<br />
werden – <strong>in</strong>novative Wege <strong>in</strong> <strong>der</strong> Altenhilfe. Darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong>formiert das KDA die<br />
Öffentlichkeit und versucht ”zum Mitdenken und zur Mithilfe anzuregen” (aus <strong>der</strong> Satzung<br />
des KDA).<br />
Weitere Aufgaben s<strong>in</strong>d:<br />
� Unterstützung <strong>der</strong> Arbeit für ältere Menschen mit Hilfe und Pflegebedarf,<br />
� Berücksichtigung <strong>der</strong> Bedürfnisse älterer Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnpolitik,<br />
� Entwicklung von Konzepten für wohnliche Pflegee<strong>in</strong>richtungen und neue Wohnformen,<br />
� Qualitätssicherung durch Gutachtenerstellung von Altenhilfe-E<strong>in</strong>richtungen,<br />
� För<strong>der</strong>ung gerontologischer Forschung und Transfer <strong>in</strong> die Praxis,<br />
� Schaffung von Wissens- und Erfahrungsaustausch von Fachleuten durch Veröffentlichungen,<br />
� Beratung von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern <strong>der</strong> Altenhilfe,<br />
� Gewährung von F<strong>in</strong>anzhilfen für Fort- und Weiterbildung.<br />
Das KDA f<strong>in</strong>anziert sich aus den Erlösen se<strong>in</strong>es Stiftungsfonds, E<strong>in</strong>nahmen aus Forschungsaufträgen<br />
und Beratungsleistungen sowie aus dem Verkauf von Publikationen<br />
und Spenden.<br />
9. EINRICHTUNGEN, DIE AN UNIVERSITÄTEN ANGEBUNDEN SIND<br />
Westfälisches Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie Bochum<br />
Universitätskl<strong>in</strong>ik<br />
Alexandr<strong>in</strong>enstr. 1, 44791 Bochum, � 0234/5077-101/103<br />
Das Zentrum verfügt über e<strong>in</strong>e Spezialambulanz (“Alzhe<strong>im</strong>erambulanz”), die sich mit<br />
<strong>der</strong> diagnostischen Klärung und Beratung von Demenzerkrankungen befasst.<br />
Sprechstunde: Dienstag 10.30-11.30 Uhr<br />
Alle 14 Tage f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Angehörigensprechstunde statt, die von zwei Fachärzten begleitet<br />
wird.<br />
Neurologische Universitätskl<strong>in</strong>ik
Ansprechpartner: Dr. P. Calabrese, In <strong>der</strong> Schornau 23-25, 44892 Bochum, �<br />
0234/299-37<br />
Kl<strong>in</strong>ik <strong>der</strong> Universität Essen<br />
Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Virchowstr. 174, 45147 Essen, � 0201 7227<br />
Prof. Dr. Gastper<br />
Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität und Gesamthochschule<br />
Essen<br />
Ansprechpartner<strong>in</strong>: Frau Dr. Andrea Bigge, 45145 Essen, Virchowstraße 174, �<br />
0201/7227-<br />
Gedächtnissprechstunde:<br />
Memory Cl<strong>in</strong>ic Essen, Elisabeth Krankenhaus, Geriatriezentrum Haus Berge,<br />
Ansprechpartner: Herr Fahnenstich, Germaniastraße 3, 45356 Essen, � 0201/6311-<br />
Institut für Gerontologie an <strong>der</strong> Universität Dortmund<br />
Ev<strong>in</strong>ger Platz 13, 44339 Dortmund, � 0231/728488-0<br />
10. ARBEITSKREIS GERONTOPSYCHIATRIE<br />
Die <strong>Gesundheit</strong>skonferenz „<strong>Gesundheit</strong> <strong>im</strong> Alter” hat Prämissen formuliert, welche die<br />
Situation, die Bedürfnisse und Belange psychisch erkrankter alter Menschen und ihre<br />
pflegenden Angehörigen zum Ausgangspunkt zukünftig erfor<strong>der</strong>licher Maßnahmen<br />
erklären.<br />
Dem Arbeitskreis Gerontopsychiatrie kommt auf dieser Grundlage die Aufgabe zu, <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>denahen Verbundsystem die <strong>in</strong> diesem Bereich tätigen E<strong>in</strong>richtungen und<br />
Dienste zu koord<strong>in</strong>ieren. Ziel ist es, e<strong>in</strong>e Vernetzung <strong>der</strong> <strong>in</strong> diesem Berufsfeld agierenden<br />
Akteure zu erreichen sowie ihre Handlungs- und Tätigkeitsfel<strong>der</strong> zu opt<strong>im</strong>ieren und<br />
aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abzust<strong>im</strong>men. Weitere wichtige Inhalte des regelmäßigen Austausches zwischen<br />
den mit gerontopsychiatrischen Patienten befassten E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d:<br />
Aufdeckung und Thematisierung von Defiziten <strong>der</strong> Versorgung,<br />
• Beratung über neue Wege zur Verbesserung <strong>der</strong> Versorgungssituation,<br />
• Opt<strong>im</strong>ierung <strong>der</strong> Zusammenarbeit zwischen den gerontopsychiatrischen E<strong>in</strong>richtungen,<br />
• Erörterung von Praxisproblemen und <strong>der</strong>en Lösungsmöglichkeiten,<br />
• Informationsaustausch über den Stand <strong>der</strong> gerontopsychiatrischen Forschung sowie<br />
über verschiedene Behandlungsmöglichkeiten,
• Kooperation mit überregionalen E<strong>in</strong>richtungen, wie <strong>der</strong> Alzhe<strong>im</strong>er-Gesellschaft, <strong>der</strong><br />
Hirn-Liga und dem Kuratorium für Altenhilfe,<br />
• Planung <strong>in</strong>novativer Projekte h<strong>in</strong>sichtlich alternativer Versorgungskonzeptionen,<br />
• Ausbau von Weiterbildungsangeboten und Fortbildungsmaßnahmen auf dem Gebiet<br />
<strong>der</strong> Gerontopsychiatrie,<br />
• Intensivierung <strong>der</strong> Unterstützungsleistungen von pflegenden Angehörigen.<br />
11. ZUKÜNFTIGE AUFGABEN DER GERONTOPSYCHIATRISCHEN<br />
VERSORGUNG IN HERNE<br />
Der Anteil <strong>der</strong> über 65jährigen Menschen an <strong>der</strong> <strong>Herne</strong>r Gesamtbevölkerung liegt deutlich<br />
über dem Bundesdurchschnitt. Prognosen zeigen, dass bis zum Jahre 2015 mehr als<br />
je<strong>der</strong> vierte E<strong>in</strong>wohner <strong>Herne</strong>s zum Kreis <strong>der</strong> Senioren gehört. Gleichzeitig steigt die<br />
Anzahl <strong>der</strong> Hochbetagten; damit nehmen auch demenzielle Erkrankungen zu (Pflegebedarfsplan<br />
<strong>der</strong> Stadt <strong>Herne</strong> 1999).<br />
Im Zentrum <strong>der</strong> zukünftigen Bemühungen steht daher <strong>der</strong> bedarfs- und flächendeckende<br />
Ausbau des geriatrischen und des gerontopsychiatrischen Versorgungsangebots <strong>in</strong> <strong>Herne</strong>.<br />
E<strong>in</strong> ganzheitliches Versorgungskonzept kann nur mit Hilfe aller an <strong>der</strong> Versorgung<br />
beteiligten E<strong>in</strong>richtungen aufgebaut werden. Ziel muss es se<strong>in</strong>, dezentrale und wohnortnahe<br />
Versorgungsstrukturen aufzubauen, die sich an <strong>der</strong> Hilfsbedürftigkeit psychisch<br />
kranker alter Menschen ausrichten. Dazu ist es notwendig, die e<strong>in</strong>zelnen Leistungsanbieter<br />
– Ärzte, Krankenhäuser, soziale und pflegerische Versorgungse<strong>in</strong>richtungen – zu<br />
koord<strong>in</strong>ieren sowie <strong>der</strong>en Vernetzung zu bewirken. Um bestehende quantitative und<br />
qualitative Defizite <strong>in</strong> <strong>der</strong> gerontopsychiatrischen Versorgung abzubauen, müssen <strong>in</strong><br />
<strong>Herne</strong> zusätzliche E<strong>in</strong>richtungen und Dienste e<strong>in</strong>gerichtet werden. Erste Bemühungen <strong>in</strong><br />
Richtung e<strong>in</strong>es klientenzentrierten Versorgungskonzepts s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> geplante Aufbau e<strong>in</strong>es<br />
gerontopsychiatrischen Zentrums <strong>in</strong> <strong>Herne</strong>, Kooperationsbemühungen zwischen dem St.<br />
Marienhospital <strong>Herne</strong>-Eickel, <strong>der</strong> Familien- und Krankenpflege und dem Arbeiter-<br />
Samariter-Bund sowie <strong>der</strong> Ausbau differenzierter Konzepte um das Thema ”Betreutes<br />
Wohnen”, mit dem sich <strong>der</strong> gleichnamige Arbeitskreis befasst.<br />
Im S<strong>in</strong>ne des Grundsatzes ”ambulant vor stationär” ist es notwendig, die Zusammenarbeit<br />
zwischen ärztlicher Versorgung bzw. Krankenhausversorgung e<strong>in</strong>erseits und angemessener<br />
pflegerischer Versorgung an<strong>der</strong>erseits verstärkt aufzunehmen. Die Sozialdienste<br />
<strong>der</strong> Krankenhäuser haben h<strong>in</strong>sichtlich des Übergangs vom Krankenhausaufent-
halt zu e<strong>in</strong>er notwendig werdenden Anschlussversorgung e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Funktion zu<br />
erfüllen.<br />
E<strong>in</strong>e leistungsfähige pflegerische Infrastruktur ist dann zu erreichen, wenn verstärkt die<br />
ambulanten Hilfen und Pflegeleistungen für gerontopsychiatrische Bedarfsgruppen ausgebaut<br />
werden.<br />
E<strong>in</strong>e weitere wichtige Aufgabe ist es, die Situation von gerontopsychiatrisch erkrankten<br />
He<strong>im</strong>bewohnern zu berücksichtigen. Untersuchungen zeigen, dass e<strong>in</strong> großer Anteil <strong>der</strong><br />
<strong>in</strong> He<strong>im</strong>en untergebrachten alten Menschen an mehreren Krankheiten gleichzeitig leiden.<br />
E<strong>in</strong> hoher Anteil <strong>der</strong> He<strong>im</strong>bewohner ist dement.<br />
Es ist erfor<strong>der</strong>lich, nach Wegen zu suchen auch diesen Menschen Sicherheit, Geborgenheit<br />
und Wertschätzung zu vermitteln. Zumeist fehlt es an e<strong>in</strong>em fachärztlichen Konsiliardienst<br />
durch Kooperation <strong>der</strong> He<strong>im</strong>e mit psychiatrischen Krankenhäuser o<strong>der</strong> geriatrischen<br />
Abteilungen. In diesem Zusammenhang zu nennen s<strong>in</strong>d die kritische Analyse <strong>der</strong><br />
Versorgungssituation <strong>in</strong> He<strong>im</strong>en, die Schaffung von personellen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
sowie die Vermittlung geeigneter und notwendiger therapeutischer<br />
Maßnahmen für psychisch kranke He<strong>im</strong>bewohner. Ziel ist e<strong>in</strong>e opt<strong>im</strong>ierte Versorgung<br />
von psychisch kranken alten Menschen. Den auf diesem Gebiet tätigen Menschen sollten<br />
Möglichkeiten zur Bewältigung, z.B. <strong>in</strong> Form von Supervision, eröffnet werden.<br />
Auch die Unterstützung pflegen<strong>der</strong> Angehöriger muss zukünftig schneller und reibungsloser<br />
verlaufen. Dazu gehört <strong>der</strong> Ausbau wohnortnaher E<strong>in</strong>richtungen mit Beratungs-<br />
Informations- und Gesprächsangeboten. Der Ausbau teilstationärer Angebote trägt zu<br />
e<strong>in</strong>er weiteren Entlastung von pflegenden Angehörigen bei.<br />
Insgesamt betrachtet ist <strong>der</strong> Ausbau von Informations-, Beratungs- und Versorgungse<strong>in</strong>richtungen<br />
für gerontopsychiatrische Patienten und ihren Angehörigen e<strong>in</strong>geleitet.<br />
Drei wesentliche Aufgaben müssen <strong>in</strong> Zukunft angegangen werden.<br />
1. Der bedarfs- und flächendeckende Ausbau des gerontopsychiatrischen Versorgungssystems<br />
ist weiter voranzutreiben. In diesem Zusammenhang sei auf die seit<br />
mehreren Jahren beabsichtigte Errichtung e<strong>in</strong>es gerontopsychiatrischen Zentrums<br />
h<strong>in</strong>gewiesen.<br />
2. Alternative und differenzierte, am <strong>in</strong>dividuellen Bedarf und <strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> Betroffenen<br />
angepasste Angebote s<strong>in</strong>d zu entwickeln, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong><br />
bestehenden Lücke alternativer Versorgungsmöglichkeiten für gerontopsychiatrische<br />
Patienten <strong>im</strong> Übergang vom Krankenhaus zum He<strong>im</strong>aufenthalt.
3. Die gesamten an <strong>der</strong> gerontopsychiatrischen Versorgung beteiligten E<strong>in</strong>richtungen<br />
müssen opt<strong>im</strong>al vernetzt werden. Hierbei könnte das St. Marienhospital <strong>Herne</strong>-<br />
Eickel zusammen mit dem Arbeitskreis Gerontopsychiatrie e<strong>in</strong>e Schlüsselposition<br />
h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ation e<strong>in</strong>nehmen.<br />
12. INFORMATIONSSCHRIFTEN FÜR BETROFFENE UND<br />
ANGEHÖRIGE<br />
Angehörigen<strong>in</strong>itiative e.V.: Alzhe<strong>im</strong>er Demenz-Angehörige und Fachleute beantworten<br />
Fragen von Angehörigen. Anzufor<strong>der</strong>n bei: Alzhe<strong>im</strong>er Gesellschaft, baden-<br />
Württemberg e.V., Büchsenstr. 34-36, 70174 Stuttgart.<br />
Blank, Louis: Alzhe<strong>im</strong>er gegen das Vergessen. Herausfor<strong>der</strong>ung und Sieg?, München<br />
2000, 3. Aufl.<br />
Bundesgesundheitsm<strong>in</strong>isterium (Hg.): Die Alzhe<strong>im</strong>er-Krankheit. Wissenswertes und<br />
Tipps für Interessierte, betroffene und Angehörige. Kostenlos zu bestellen bei: Alzhe<strong>im</strong>er-Hilfe.<br />
E<strong>in</strong>e Initiative von Eisai und Pfizer, Postfach 70833, 60599 Frankfurt o<strong>der</strong><br />
telefonisch unter 0180/3366633.<br />
Gruetzner, H.: Alzhe<strong>im</strong>ersche Krankheit. E<strong>in</strong> Ratgeber für Angehörige und Helfer.<br />
Deutsche Bearbeitung: R. Ihl/L. Frölich, We<strong>in</strong>he<strong>im</strong> 1992.<br />
”Mit neuem Mut Demenzkranke betreuen”. E<strong>in</strong> Leitfaden für Angehörige und Pflegende,<br />
hrsg. von <strong>der</strong> Hirnliga e.V. Die <strong>Broschüre</strong> kann angefor<strong>der</strong>t werden unter 02293<br />
3464.