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Vernetzung der Kinder - Gesundheit in Herne

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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

<strong>Vernetzung</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>und<br />

Jugendpsychiatrie<br />

mit <strong>der</strong> Jugendhilfe -<br />

Die <strong>Herne</strong>r Situation<br />

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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

Aufgabe kommunaler <strong>Gesundheit</strong>spolitik<br />

E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Aufgabe kommunaler <strong>Gesundheit</strong>spolitik liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> zielgruppenbezogenen<br />

Koord<strong>in</strong>ation gesundheitlicher und gesundheitsbezogener<br />

Leistungen. Kommunale <strong>Gesundheit</strong>spolitik ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dann gefragt,<br />

wenn Defizite im <strong>Gesundheit</strong>sstand durch Mängel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

unter den verschiedenen professionellen Diensten, auch solcher, die <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Trägerschaft <strong>der</strong> Kommune stehen, bed<strong>in</strong>gt s<strong>in</strong>d.<br />

Vielfalt von gesundheitlichen E<strong>in</strong>richtungen und Diensten für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

Jugendliche und die Notwendigkeit von Zusammenarbeit und <strong>Vernetzung</strong><br />

Gerade K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche werden <strong>in</strong> ihrer gesundheitlichen Entwicklung<br />

von e<strong>in</strong>er Vielzahl von Berufen und E<strong>in</strong>richtungen begleitet, beraten, geför<strong>der</strong>t<br />

und im Krankheitsfall behandelt. Zumeist s<strong>in</strong>d diese Berufe und E<strong>in</strong>richtungen<br />

ihrem Selbstverständnis nach jeweils für e<strong>in</strong>en Teilaspekt zuständig: vorschulische<br />

Betreuung, die schulische För<strong>der</strong>ung, die psychologische Beratung, die<br />

gesundheitliche Prävention und Beratung durch K<strong>in</strong><strong>der</strong>ärzte, die gesundheitliche<br />

Überwachung durch die k<strong>in</strong><strong>der</strong>- und jugendärztlichen Dienste, die ärztliche<br />

Behandlung durch nie<strong>der</strong>gelassene Ärzte und Krankenhäuser, die jugendamtliche<br />

Betreuung und Hilfe nach dem K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfegesetz.<br />

Den breitesten Zugang zu den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n h<strong>in</strong>sichtlich des alltäglichen Umgangs,<br />

<strong>der</strong> Dauer, <strong>der</strong> Intensität unter Öffentlichkeit <strong>der</strong> Beziehungen haben <strong>in</strong> jedem<br />

Fall die Schulen. Diese versuchen, sich durch pädagogische Arbeit mit vielen<br />

Problemen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen und nach Lösungsmodellen zu suchen (Bewegungsmangel,<br />

Strategien gegen Gewaltbereitschaft und Gewalttätigkeit,<br />

Hilfen bei sozial <strong>in</strong>stabilen Verhältnissen etc.). Aber, und das ist entscheidend:<br />

In <strong>der</strong> Durchführung und Erprobung anspruchsvoller pädagogischer Maßnahmen<br />

s<strong>in</strong>d die Schulen auf Beratung, aber auch auf die Unterstützung <strong>der</strong><br />

beratenden und therapeutisch tätigen E<strong>in</strong>richtungen angewiesen.<br />

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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

Diese Vielzahl von E<strong>in</strong>richtungen und Angeboten führt aber auch zu<br />

speziellen Problemen. E<strong>in</strong> Problem, um das es heute geht, besteht <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Zusammenarbeit und <strong>Vernetzung</strong>.<br />

Zur Versorgungssituation: Ergebnisse von Studien<br />

Welches Ausmaß und welche zahlenmäßige Bedeutung hat eigentlich das<br />

hier behandelte Thema Ca. 5 Prozent <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen bis 18<br />

Jahre gelten als k<strong>in</strong><strong>der</strong>- und jugendpsychiatrisch behandlungsbedürftig im<br />

S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er längerfristigen strukturierten professionellen Intervention. Weitere<br />

10 - 13 Prozent aller K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen bis 18 Jahre weisen Verhaltensstörungen<br />

o<strong>der</strong> psychische und soziale Auffälligkeiten auf, bei denen qualifizierte<br />

Beratung und Hilfe angezeigt ist. So etwa lauten die Ergebnisse anspruchsvoller<br />

epidemologischer Studien<br />

Allerd<strong>in</strong>gs gilt es auch grundsätzlich, daß es beson<strong>der</strong>s schwer fällt, auf dem<br />

Gebiet <strong>der</strong> <strong>Gesundheit</strong> von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen zu adäquaten Diagnosen<br />

und Behandlungsformen zu kommen: Was s<strong>in</strong>d durch die Lebensphase<br />

bed<strong>in</strong>gte Störungen Welche Störungen werden durch gesellschaftliche Zuschreibungen<br />

provoziert Welche Störungen s<strong>in</strong>d mit <strong>der</strong> speziellen sozialen<br />

Lage verwoben, also durch subkulturelles Milieu zu <strong>in</strong>terpretieren Was s<strong>in</strong>d<br />

dann die eigentlichen gesundheitlichen und speziell psychiatrischen Störungen<br />

Außerdem ist es e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Problem, daß die Mehrzahl <strong>der</strong> psychisch<br />

auffälligen K<strong>in</strong><strong>der</strong> von den bestehenden Speziale<strong>in</strong>richtungen ke<strong>in</strong>en<br />

Gebrauch macht bzw. sich nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er adäquaten Behandlung bef<strong>in</strong>den.<br />

Beide Sachverhalte - Umfang des Problems sowie Nicht-Inanspruchnahme<br />

von Diensten bzw. Fehlplazierung - verweisen ebenfalls auf die Notwendigkeit,<br />

die Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe, Schule und K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie<br />

herzustellen, zu <strong>in</strong>tensivieren und zu e<strong>in</strong>em Alltagsgeschäft<br />

zu machen.<br />

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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

Aufgabe <strong>der</strong> Psychiatrie-Koord<strong>in</strong>ation<br />

Die Zusammenarbeit zwischen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie, <strong>der</strong> Jugendhilfe,<br />

dem Schulbereich, den K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendärzten, den E<strong>in</strong>richtungen<br />

des Jugendamtes und des <strong>Gesundheit</strong>samtes muß <strong>in</strong> jedem Fall verbessert<br />

werden, damit die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen angemessen behandelt und<br />

umfassend geför<strong>der</strong>t werden können. E<strong>in</strong>e solche <strong>in</strong>tensive Zusammenarbeit<br />

und <strong>Vernetzung</strong> f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht automatisch statt, son<strong>der</strong>n sie muß<br />

hergestellt werden: Hier<strong>in</strong> liegt u. a. auch e<strong>in</strong>e Aufgabe <strong>der</strong> kommunalen <strong>Gesundheit</strong>spolitik,<br />

speziell <strong>der</strong> Psychiatrie-Koord<strong>in</strong>ation, wenn es um psychische<br />

und psychosoziale Störungen von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen geht.<br />

Psychiatrie-Plan Ste<strong>in</strong>furt<br />

Im Psychiatrieplan des Kreises Ste<strong>in</strong>furt gibt es e<strong>in</strong>e sehr schöne Übersicht<br />

zwischen dem Ist-Zustand <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie und dem Soll-<br />

Zustand. Es wird auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite deutlich, daß im Bereich <strong>der</strong> Ist-Situation<br />

e<strong>in</strong> vielfältiges Angebot vorhanden ist. Ich möchte hier nicht auf E<strong>in</strong>zelheiten<br />

e<strong>in</strong>gehen. Was den Soll-Zustand betrifft, so haben e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>der</strong> dort verzeichneten<br />

Ziele auch etwas mit e<strong>in</strong>er verbesserten Zusammenarbeit schon<br />

bestehen<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen und Dienste zu tun. Hier liegen also Ressourcen<br />

bzw. Möglichkeiten <strong>der</strong> Verbesserung! Stärkere Kooperation mit <strong>der</strong> Erziehungsberatungsstelle,<br />

bessere <strong>Vernetzung</strong> <strong>der</strong> Jugendhilfe mit den mediz<strong>in</strong>ischen<br />

und sozialpädagogischen Diensten, dies s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> wichtigen,<br />

im Plan genannten Punkte. Die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er k<strong>in</strong><strong>der</strong>- und jugendpsychiatrischen<br />

Tageskl<strong>in</strong>ik sche<strong>in</strong>t mir nach <strong>der</strong> Lektüre das vordr<strong>in</strong>glichste Ziel zu<br />

se<strong>in</strong>.<br />

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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

Kurzbeschreibung <strong>Herne</strong>: K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie<br />

sowie Jugendamt/Jugendhilfe<br />

Zu den k<strong>in</strong><strong>der</strong>- und jugendpsychiatrischen E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> zählen die<br />

Tagesambulanz sowie die Tageskl<strong>in</strong>ik, beides Außenstellen <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />

und Jugendpsychiatrie <strong>in</strong> Marl-S<strong>in</strong>sen. Diese E<strong>in</strong>richtungen nahmen erst<br />

1996 ihre Arbeit auf.<br />

Ambulanz<br />

Was die Tagesambulanz angeht, so erfolgt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel die Überweisung ü-<br />

ber den Hausarzt. Es f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e umfassende Beratung statt. Es wird genau<br />

geprüft, welche Beratung und Behandlung im E<strong>in</strong>zelfall notwendig s<strong>in</strong>d, und<br />

es werden die dafür notwendigen Schritte e<strong>in</strong>geleitet.<br />

Die Ambulanz ist e<strong>in</strong> Ersatz für e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> nicht vorhandenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und<br />

Jugendpsychiater, allerd<strong>in</strong>gs mit gewissen E<strong>in</strong>schränkungen, da mit <strong>der</strong> Tageskl<strong>in</strong>ik<br />

und mit <strong>der</strong> Möglichkeit des Rückgriffes auf die Psychiatrie <strong>in</strong> Marl<br />

natürlich e<strong>in</strong> relativ hohes Potential an Behandlungs- und Beratungswissen<br />

vorgehalten werden kann, das nicht ohne weiteres <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zelpraxis vorhanden<br />

se<strong>in</strong> muß.<br />

Tageskl<strong>in</strong>ik<br />

In <strong>der</strong> Tageskl<strong>in</strong>ik, die ca. 60 Fälle im Jahr behandelt, überwiegen Probleme<br />

<strong>der</strong> Anpassung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule und im Elternhaus. Die meisten Fälle, die dort<br />

behandelt werden, liegen zwischen dem 8. - 14. Lebensjahr.<br />

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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

Folgende Probleme:<br />

• Anpassung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule und im Elternhaus<br />

• Grundschulproblematiken<br />

• Störung des Sozialverhaltens<br />

• Mädchen: Eßstörungen und Depressionen<br />

• Schulische Versager (Überleitung <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e Schulformen, Überfor<strong>der</strong>ung<br />

etc.).<br />

(Frau Dr. Schönteich wird sicherlich mehr dazu sagen können!)<br />

Institut für Heilpädagogik und Psychotherapie<br />

In den gleichen Räumlichkeiten und eng mit den k<strong>in</strong><strong>der</strong>- und jugendpsychiatrischen<br />

E<strong>in</strong>richtungen verzahnt besteht das Institut für Heilpädagogik und Psychotherapie.<br />

Dieses Institut hat die Aufgaben e<strong>in</strong>er Erziehungsberatungsstelle<br />

und e<strong>in</strong>er Schulberatungsstelle und wird vornehmlich von Psychologen und<br />

Sozialpädagogen geführt.<br />

Zusammenarbeit dieser E<strong>in</strong>richtungen<br />

Anfänglich bestand e<strong>in</strong>e gewisse Rivalität, <strong>in</strong>sofern das Institut für Heilpädagogik<br />

und Psychotherapie <strong>in</strong> den neuen E<strong>in</strong>richtungen Konkurrenze<strong>in</strong>richtungen<br />

sah.<br />

Das Klima hat sich positiv gewandelt, es gibt regelmäßige Zusammenkünfte<br />

von Tagesambulanz, Tageskl<strong>in</strong>ik und dem heilpädagogischem Institut. Hier<br />

werden ganz konkrete Fälle besprochen, und es wird oft auch vom heilpädagogischen<br />

Institut die Hilfe <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

schwierigen Fällen <strong>in</strong> Anspruch genommen.<br />

Natürlich besteht auch e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit dieser drei E<strong>in</strong>richtungen mit <strong>der</strong><br />

stationären E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong> Marl-S<strong>in</strong>sen. Allerd<strong>in</strong>gs ist das e<strong>in</strong> eher seltenes<br />

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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

Ereignis geworden. Nachbehandlung und kurzfristige Aufnahme <strong>in</strong> Marl<br />

stehen dabei im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Jugendhilfe<br />

Was die konkrete Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Jugendhilfe angeht, so hat sich die<br />

örtliche Nähe von Jugendamt und K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie natürlich<br />

sehr positiv ausgewirkt. K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Eltern haben e<strong>in</strong>en leichteren Zugang zu<br />

den E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie, die Mitarbeiter des Jugendamtes<br />

können ebenfalls schnell und unbürokratisch Kontakt mit diesen<br />

E<strong>in</strong>richtungen aufnehmen. Außerdem lernt man sich persönlich kennen, was<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel dazu führt, daß Probleme leichter bewältigt, bestimmte Fragen<br />

schneller gelöst werden können.<br />

Es ist klar, daß es vorher von Marl aus sehr viel schwieriger war, die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

und Jugendlichen und <strong>der</strong>en Eltern bzw. Familien <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> zu betreuen.<br />

E<strong>in</strong>richtung neuer k<strong>in</strong><strong>der</strong>- und jugendpsychiatrischer<br />

Dienste als Sparprogramm kommunaler Jugendhilfe<br />

Die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Tagesambulanz und e<strong>in</strong>er Tageskl<strong>in</strong>ik war am Anfang<br />

damit begründet worden, daß es auch zu E<strong>in</strong>sparpotentialen im Bereich <strong>der</strong><br />

Jugendhilfe kommen könne.<br />

Das Jugendamt sah die Möglichkeit, durch e<strong>in</strong>en Wechsel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kostenträgerschaft<br />

auf den Landschaftsverband entsprechende Kosten e<strong>in</strong>sparen zu<br />

können.<br />

Dah<strong>in</strong>ter stand <strong>der</strong> Gedanke, daß die Personalstellen, die durch den Landschaftsverband<br />

f<strong>in</strong>anziert werden, E<strong>in</strong>sparpotentiale im Bereich des Jugendamtes<br />

eröffnen würden.<br />

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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

Schon im Modellprogramm Psychiatrie (1980 - 1985) hat es sich gezeigt,<br />

daß etwa durch den Aufbau komplementärer E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong><br />

stationäre Bereich nicht unmittelbar und sofort entlastet und somit die Versorgung<br />

„billiger“ wird.<br />

Es tritt zunächst etwas an<strong>der</strong>es e<strong>in</strong>: Die Versorgungssituation wird <strong>in</strong> qualitativer<br />

H<strong>in</strong>sicht verbessert. Dies bedeutet nicht unbed<strong>in</strong>gt, daß man E<strong>in</strong>sparmöglichkeiten<br />

hat.<br />

Um die konkrete Situation <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> zu beschreiben: Die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Tagesambulanz<br />

und e<strong>in</strong>er Tageskl<strong>in</strong>ik hat dazu geführt, daß e<strong>in</strong> Mehr an notwendiger<br />

Diagnostik stattf<strong>in</strong>det und daß K<strong>in</strong><strong>der</strong> die für sie notwendigen mediz<strong>in</strong>ischen,<br />

psychiatrischen, sozialen und pädagogischen Dienste erhalten<br />

bzw. diese Dienste e<strong>in</strong>gefor<strong>der</strong>t werden.<br />

Die Mitarbeiter <strong>der</strong> Tagesambulanz und <strong>der</strong> Tageskl<strong>in</strong>ik fühlen sich <strong>in</strong> ihrem<br />

Selbstverständnis als Anwälte für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die sie zu begutachten, zu behandeln<br />

und zu versorgen haben. Sie kommen oft zu dem Ergebnis, daß die<br />

Angebote des Jugendamtes nicht ausreichend s<strong>in</strong>d und <strong>in</strong>tensiviert werden<br />

müssen, daß z. B. die angebotenen Tagesgruppen noch qualifizierter arbeiten<br />

müssen.<br />

Man kann also sagen, daß die Arbeit <strong>der</strong> Tagesambulanz und <strong>der</strong> Tageskl<strong>in</strong>ik<br />

die Qualität <strong>der</strong> Versorgung erhöht, höhere Ansprüche an die Mittel und Aufgaben<br />

<strong>der</strong> Jugendhilfe stellt und von daher ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>sparprogramm<br />

<strong>der</strong> kommunalen Jugendhilfe se<strong>in</strong> kann.<br />

In diesem Zusammenhang - so wurde mir gesagt - ist <strong>der</strong> § 36 des K<strong>in</strong><strong>der</strong>und<br />

Jugendhilfegesetzes (KJHG) von beson<strong>der</strong>er Bedeutung: Fachärztliche<br />

Stellungnahmen im bezug auf die notwendige Hilfeart können nicht e<strong>in</strong>fach<br />

übersehen bzw. übergangen werden.<br />

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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

Für unser Thema „<strong>Vernetzung</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie mit<br />

<strong>der</strong> Jugendhilfe“, kann gefolgert werden, daß die <strong>Vernetzung</strong> ke<strong>in</strong> Nullsummenspiel<br />

ist, son<strong>der</strong>n daß die Zusammenarbeit zu e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>sgesamt höherem<br />

Niveau <strong>der</strong> Versorgung führt und damit auch <strong>der</strong> Versorgungskosten.<br />

Was ebenfalls mit dem Problem <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung zu tun hat: Es wird e<strong>in</strong>e<br />

stationäre E<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> gefor<strong>der</strong>t. Man könne so bei Krisen kurzfristig K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

und Jugendliche unter Umständen geschlossen unterbr<strong>in</strong>gen. Dieser<br />

Wunsch kommt aus dem Heimbereich bzw. aus dem Bereich <strong>der</strong> Wohngruppen<br />

und auch aus dem Jugendamt.<br />

E<strong>in</strong> solcher Vorschlag entspräche allerd<strong>in</strong>gs nicht den Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

an e<strong>in</strong>e angemessene Versorgung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen, da zunächst<br />

e<strong>in</strong> nie<strong>der</strong>schwelliges Angebot, nämlich e<strong>in</strong>e gutbesetzte Jugendschutzstelle,<br />

vom Jugendamt e<strong>in</strong>gerichtet werden müßte. Der vorschnelle Ruf<br />

nach e<strong>in</strong>er stationären E<strong>in</strong>richtung kann eben auch dar<strong>in</strong> begründet se<strong>in</strong>, daß<br />

die Stadt ke<strong>in</strong>e Möglichkeit sieht, aus eigenen Kräften für e<strong>in</strong>e solche qualifiziert<br />

arbeitende Jugendschutzstelle zu sorgen<br />

Auch wird oft <strong>der</strong> Wunsch nach e<strong>in</strong>em Konsiliardienst durch die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ambulanz<br />

bzw. <strong>der</strong> Tageskl<strong>in</strong>ik beschäftigten Psychiater e<strong>in</strong>gefor<strong>der</strong>t. Doch auch<br />

hier stellt sich die Frage, warum das Jugendamt nicht selbst e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>und<br />

Jugendpsychiater e<strong>in</strong>stellt, damit die notwendigen ärztlichen Aufgaben im<br />

Bereich <strong>der</strong> Wohngruppen und <strong>der</strong> Jugendhilfe generell bewältigt werden<br />

können.<br />

Man sieht: Manche Planungsvorstellungen und manche Wünsche haben ihre<br />

Ursache <strong>in</strong> <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierungsproblematik bzw. im angepeilten Wechsel <strong>der</strong><br />

Kostenträgerschaft.<br />

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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

Formen <strong>der</strong> Zusammenarbeit und <strong>Vernetzung</strong><br />

Es gibt den Arbeitskreis nach dem § 35 a KJHG - E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungshilfe<br />

für seelisch beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche -, <strong>in</strong> dem die E<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie und <strong>der</strong> Jugendhilfe eng zusammenarbeiten.<br />

Dieser Arbeitskreis trifft sich mehrmals im Jahr (4 - 6mal) und wird besucht<br />

vom Sozialen Beratungsdienst, von zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong>- bzw. Jugendärzten<br />

aus dem K<strong>in</strong><strong>der</strong>ärztlichen Dienst des <strong>Gesundheit</strong>samtes, von <strong>der</strong> Ambulanz,<br />

von <strong>der</strong> Tageskl<strong>in</strong>ik, vom Institut für Heilpädagogik und Psychotherapie (Erziehungsberatung<br />

und Schulberatung). Hier werden ganz konkret die Hilfen für seelisch<br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche besprochen und abgestimmt.<br />

Dann gibt es e<strong>in</strong>en Arbeitskreis nach § 78 des KJHG, <strong>in</strong> dem alle psychosozialen<br />

E<strong>in</strong>richtungen für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche vertreten s<strong>in</strong>d, die Heime, externe<br />

Anbieter, das Landesjugendamt, aber auch eben die Ambulanz, die Tageskl<strong>in</strong>ik<br />

und das Institut für Heilpädagogik und Psychotherapie.<br />

Außerdem arbeiten die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> k<strong>in</strong><strong>der</strong>psychiatrischen E<strong>in</strong>richtungen<br />

und Dienste <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> im Psychosozialen Plenum <strong>der</strong> Stadt <strong>Herne</strong> mit (Psychosoziale<br />

Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft und Psychiatrie-Beirat). Beide Gremien haben<br />

sich zu e<strong>in</strong>em Psychosozialen Plenum zusammengetan, das 2mal im<br />

Jahr tagt.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus tagt <strong>in</strong> unregelmäßigen Abständen e<strong>in</strong>e Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>der</strong> Psychosozialen Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft zum Thema „K<strong>in</strong>d, Jugendliche und<br />

Familie“. Diese Arbeitsgruppe wird von e<strong>in</strong>er Mitarbeiter<strong>in</strong> des Instituts für<br />

Heilpädagogik und Psychotherapie geleitet und hat Fortbildungscharakter. Die<br />

Mitarbeiter <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie s<strong>in</strong>d hier auch vertreten.<br />

Was die <strong>Vernetzung</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie mit <strong>der</strong> Suchtversorgung<br />

<strong>in</strong> <strong>Herne</strong> angeht, so besteht e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit im E<strong>in</strong>zelfall mit <strong>der</strong><br />

Jugend-, Konflikt- und Drogenberatungsstelle. Diese Zusammenarbeit f<strong>in</strong>det<br />

wie gesagt <strong>in</strong> vere<strong>in</strong>zelten Fällen statt.<br />

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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

Natürlich war auch das Jugendamt und die K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie<br />

<strong>in</strong> dem Arbeitskreis vertreten, <strong>der</strong> die Bestandsaufnahme <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />

und Jugendpsychiatrie und <strong>der</strong> Jugendhilfe <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> durchgeführt hat.<br />

Dieser Bericht ist Bestandteil über die K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie <strong>in</strong> Westfalen-Lippe<br />

geworden. Natürlich hat auch hier <strong>der</strong> Schulbereich e<strong>in</strong>e wesentliche<br />

Rolle gespielt.<br />

Man kann also sagen, daß es <strong>in</strong> den letzten Jahren gelungen ist, die k<strong>in</strong><strong>der</strong>und<br />

jugendpsychiatrischen E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> fest zu etablieren, die persönliche<br />

Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern <strong>der</strong> Jugendhilfe und den<br />

Mitarbeitern <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie wesentlich zu verbessern und<br />

zu e<strong>in</strong>em Alltagsgeschäft gemacht zu haben. Im Ergebnis s<strong>in</strong>d Jugendhilfe<br />

und K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie „vernetzt“.<br />

Dynamik von Zusammenarbeit und <strong>Vernetzung</strong><br />

Im Bereich <strong>der</strong> verbesserten Zusammenarbeit und <strong>Vernetzung</strong> zwischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />

und Jugendpsychiatrie und Jugendhilfe besteht e<strong>in</strong>e Dynamik. Durch die<br />

verbesserten Formen <strong>der</strong> Diagnose und die damit verbundene differenzierten<br />

Behandlungsanfor<strong>der</strong>ungen steigen die Ansprüche an die Arbeit <strong>der</strong> Jugendhilfe.<br />

Man muß den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen e<strong>in</strong> Lernfeld anbieten, das sie<br />

zu e<strong>in</strong>em sozialen Verhalten führt. Dies ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel recht aufwendig. Der<br />

e<strong>in</strong>fache H<strong>in</strong>weis darauf, man solle doch e<strong>in</strong>en Sportvere<strong>in</strong> aufsuchen, greift<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht und wäre <strong>in</strong> diesen Situationen als Ratschlag uns<strong>in</strong>nig. Die<br />

Störungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel sehr ausgeprägt und bedürfen auch<br />

langfristiger pädagogischer Hilfen, die auch ihren Preis haben.<br />

Wenn man wirklich die Situation psychiatrisch erkrankter K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlicher<br />

verbessern will, so bedeutet das für e<strong>in</strong> Versorgungsnetz e<strong>in</strong>en erhöhten<br />

f<strong>in</strong>anziellen und konzeptionellen Aufwand und e<strong>in</strong> Mehr an praktischer Arbeit.<br />

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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

Interprofessionelle Qualitätszirkel<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Variante, die zur Verbesserung <strong>der</strong> Versorgung von<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen beitragen kann, ist das sogenannte Kölner Panel:<br />

Hier kommen Mitarbeiter <strong>der</strong> verschiedenen, an <strong>der</strong> Versorgung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

und Jugendlichen mit psychischen und sozialen Problemen beteiligten Institutionen<br />

zu freiwilligen, regelmäßigen und auf 8 bis 10 Sitzungen festgelegten<br />

Treffen zusammen, um die Probleme von Kooperation und Koord<strong>in</strong>ation und<br />

Kommunikation selbst zu lösen.<br />

Dem liegt <strong>der</strong> Gedanke zugrunde, daß nur die Mitarbeiter des Versorgungssystems<br />

selbst Kooperation und Kommunikation verbessern können. Nicht<br />

durch Impulse von außen, son<strong>der</strong>n dadurch, daß die Mitglie<strong>der</strong> des Versorgungssystems<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Kooperation und Kommunikation e<strong>in</strong>e<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe sehen, liegt <strong>der</strong> Lösungsansatz.<br />

Im e<strong>in</strong>zelnen geht es um folgendes:<br />

• Herausbildung e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Problembewusstse<strong>in</strong>s<br />

• Bereitstellung und Gestaltung e<strong>in</strong>er Plattform zur <strong>in</strong>terprofessionellen und<br />

e<strong>in</strong>richtungsübergreifenden Verständigung<br />

• Verfahren, um zu e<strong>in</strong>vernehmlich getroffenen Vere<strong>in</strong>barungen zu gelangen.<br />

Das Kölner Panel kann man als <strong>in</strong>terprofessionellen Qualitätszirkel beschreiben,<br />

und ich glaube schon, daß diese Form besser als an<strong>der</strong>e Instrumente<br />

(Arbeitskreise, <strong>Gesundheit</strong>skonferenzen, Psychosoziale Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

etc.) wesentlich dazu beitragen kann, auf <strong>der</strong> Arbeitsebene von e<strong>in</strong>em Nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen und Dienste zu e<strong>in</strong>em Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu kommen.<br />

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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

Was das Panel gegenüber an<strong>der</strong>en Formen <strong>der</strong> Arbeitskreisarbeit auszeichnet:<br />

Die Kommunikations- und Kooperationsprobleme werden auf<br />

hohem Niveau und systematisch erarbeitet:<br />

• Gruppendiskussion<br />

• ausgearbeitete Arbeitspr<strong>in</strong>zipien, z. B. Sicherstellung <strong>der</strong> Partizipation<br />

• Mo<strong>der</strong>ation mit Leitfragen<br />

• Regeln <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

• Metaplanmethode<br />

• Protokollverfahren<br />

• Ergebnisfeststellung aufgrund von E<strong>in</strong>vernehmlichkeit<br />

• Befragung und Feed-back-Prozesse.<br />

E<strong>in</strong> solches Panel, das wir <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> demnächst e<strong>in</strong>richten wollen, ist unbed<strong>in</strong>gt<br />

notwendig, wenn man <strong>in</strong> Fragen <strong>der</strong> Optimierung <strong>der</strong> Kooperation und<br />

<strong>Vernetzung</strong> weiterkommen will.<br />

<strong>Gesundheit</strong>skonferenz: Psychiatrische und psychosoziale<br />

Situation von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

Der <strong>in</strong> <strong>der</strong> Broschüre des Landschaftsverbandes enthaltene Bericht über die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> und <strong>der</strong>en Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>der</strong> Jugendhilfe<br />

ist e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme, die dazu dienen soll, die nächste <strong>Herne</strong>r<br />

<strong>Gesundheit</strong>skonferenz vorzubereiten. Wie Sie ja alle wissen, gehören <strong>Gesundheit</strong>skonferenzen<br />

zu den Aufgaben <strong>der</strong> unteren <strong>Gesundheit</strong>sbehörde, wie<br />

es im Amtsdeutsch heißt. Wir hoffen, daß durch die <strong>in</strong>tensive Vorbereitung,<br />

die durch diese Bestandsaufnahme e<strong>in</strong>geleitet wurde und die durch<br />

Workshops noch <strong>in</strong>tensiviert werden wird, konkrete Handlungsempfehlungen<br />

erarbeitet werden können, die die Versorgung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

mit psychiatrischen und psychosozialen Problemen erheblich verbessern<br />

können. Diese <strong>Gesundheit</strong>skonferenz wird sich vornehmlich mit dem Schulbereich<br />

und mit <strong>der</strong> Schnittstelle Jugendhilfe und K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie<br />

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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauptsache Empfehlungen verabschieden,<br />

die ohne großen f<strong>in</strong>anziellen Aufwand bewältigt werden können<br />

und die vor allem Verbesserungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeitsweise, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fort- und Weiterbildung br<strong>in</strong>gen sollen.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite dürfte es unumgänglich se<strong>in</strong>, auch e<strong>in</strong>ige For<strong>der</strong>ungen<br />

zu stellen, <strong>der</strong>en Verwirklichung aus f<strong>in</strong>anziellen Gründen kaum <strong>in</strong> Angriff genommen<br />

wird, die aber gleichwohl ausgesprochen werden sollten, wenn man<br />

es mit <strong>Gesundheit</strong>skonferenzen ernst me<strong>in</strong>t.<br />

E<strong>in</strong> Beispiel hatte ich Ihnen bereits gesagt: E<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>schutzstelle, die qualifiziert<br />

arbeitet und gut ausgestattet ist, wäre e<strong>in</strong>e solche For<strong>der</strong>ung , die e<strong>in</strong>e<br />

erhebliche Verbesserung <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> e<strong>in</strong>leiten könnte.<br />

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