Vernetzung der Kinder - Gesundheit in Herne
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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />
Schon im Modellprogramm Psychiatrie (1980 - 1985) hat es sich gezeigt,<br />
daß etwa durch den Aufbau komplementärer E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong><br />
stationäre Bereich nicht unmittelbar und sofort entlastet und somit die Versorgung<br />
„billiger“ wird.<br />
Es tritt zunächst etwas an<strong>der</strong>es e<strong>in</strong>: Die Versorgungssituation wird <strong>in</strong> qualitativer<br />
H<strong>in</strong>sicht verbessert. Dies bedeutet nicht unbed<strong>in</strong>gt, daß man E<strong>in</strong>sparmöglichkeiten<br />
hat.<br />
Um die konkrete Situation <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> zu beschreiben: Die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Tagesambulanz<br />
und e<strong>in</strong>er Tageskl<strong>in</strong>ik hat dazu geführt, daß e<strong>in</strong> Mehr an notwendiger<br />
Diagnostik stattf<strong>in</strong>det und daß K<strong>in</strong><strong>der</strong> die für sie notwendigen mediz<strong>in</strong>ischen,<br />
psychiatrischen, sozialen und pädagogischen Dienste erhalten<br />
bzw. diese Dienste e<strong>in</strong>gefor<strong>der</strong>t werden.<br />
Die Mitarbeiter <strong>der</strong> Tagesambulanz und <strong>der</strong> Tageskl<strong>in</strong>ik fühlen sich <strong>in</strong> ihrem<br />
Selbstverständnis als Anwälte für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die sie zu begutachten, zu behandeln<br />
und zu versorgen haben. Sie kommen oft zu dem Ergebnis, daß die<br />
Angebote des Jugendamtes nicht ausreichend s<strong>in</strong>d und <strong>in</strong>tensiviert werden<br />
müssen, daß z. B. die angebotenen Tagesgruppen noch qualifizierter arbeiten<br />
müssen.<br />
Man kann also sagen, daß die Arbeit <strong>der</strong> Tagesambulanz und <strong>der</strong> Tageskl<strong>in</strong>ik<br />
die Qualität <strong>der</strong> Versorgung erhöht, höhere Ansprüche an die Mittel und Aufgaben<br />
<strong>der</strong> Jugendhilfe stellt und von daher ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>sparprogramm<br />
<strong>der</strong> kommunalen Jugendhilfe se<strong>in</strong> kann.<br />
In diesem Zusammenhang - so wurde mir gesagt - ist <strong>der</strong> § 36 des K<strong>in</strong><strong>der</strong>und<br />
Jugendhilfegesetzes (KJHG) von beson<strong>der</strong>er Bedeutung: Fachärztliche<br />
Stellungnahmen im bezug auf die notwendige Hilfeart können nicht e<strong>in</strong>fach<br />
übersehen bzw. übergangen werden.<br />
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