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Soziale Berufe in der Diakonie - jung und sozial

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DIAKONISCHER IMPULSPeter K<strong>in</strong>gWem fehlt das Kompetenzbewusstse<strong>in</strong>?Peter K<strong>in</strong>g istGeschäftsführerdes DiakonischenInstitutes für<strong>Soziale</strong> <strong>Berufe</strong>Zur Entwicklung von Kompetenzbewusstse<strong>in</strong> müssenpersonen<strong>in</strong>terne <strong>und</strong> personenexterne Bed<strong>in</strong>gungengegeben se<strong>in</strong>, welche die Persönlichkeitsentwicklungbee<strong>in</strong>flussen. Personen<strong>in</strong>terne Bed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d genetischeEntwicklungsdispositionen <strong>und</strong> erworbeneFähigkeiten. Personenexterne Bed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>flüssedurch die Umwelt <strong>und</strong> die Gesellschaft. Person<strong>und</strong> Umwelt stehen also <strong>in</strong> Interaktion. Sozialisationszieles<strong>in</strong>d dabei zu erfüllen.Innere Entwicklung <strong>und</strong> äußere Anfor<strong>der</strong>ungen müssenbei <strong>sozial</strong>en <strong>Berufe</strong>n beson<strong>der</strong>s reflektiert werden,damit Professionalität <strong>und</strong> „Ich-Stärke“ entstehenkönnen. Analyse- <strong>und</strong> Urteilsfähigkeiten führen dannzur beruflichen Kompetenz.Die drei Handlungsdimensionen positives Selbstbild,Kompetenzbewusstse<strong>in</strong> <strong>und</strong> psychische Stabilität s<strong>in</strong>ddie Voraussetzung für <strong>sozial</strong>e <strong>Berufe</strong>.In <strong>der</strong> Ausbildung <strong>der</strong> <strong>sozial</strong>en <strong>Berufe</strong> ist, neben <strong>der</strong>Vermittlung von Fachkompetenz, die Erhöhung deseigenen Kompetenzbewusstse<strong>in</strong>s von großer Bedeutung– darüber h<strong>in</strong>aus wird die Klientel bei <strong>der</strong> Entwicklungihres Kompetenzbewusstse<strong>in</strong>s unterstützt<strong>und</strong> begleitet. Dieser reflexive Interaktionsansatzstellt e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung an die Wahrnehmungdes eigenen Kompetenzbewusstse<strong>in</strong>s dar.Ressourcen aller Beteiligten müssen erkannt <strong>und</strong> genutztwerden.Diakonische Bildung ist getragen von demVerständnis <strong>der</strong> Interaktion auf Augenhöhe.Die Interaktion ist geprägt von Achtung <strong>und</strong> Wertschätzunggegenüber <strong>der</strong> Klientel <strong>und</strong> gegenüber sichselbst. Nur wer sich selbst wertschätzt, kann auf Dauer<strong>in</strong> <strong>sozial</strong>en Arbeitsfel<strong>der</strong>n professionell arbeiten.Das Angebot zur gegenseitigen Wertschätzung ist dasF<strong>und</strong>ament zur Bildung. Darauf aufbauend kommtFachlichkeit, Organisationskompetenz <strong>und</strong> Sozialkompetenzh<strong>in</strong>zu.Dieses Verständnis <strong>der</strong> <strong>sozial</strong>en <strong>Berufe</strong> beschreibtzugleich die Persönlichkeitsentwicklung <strong>in</strong> <strong>sozial</strong>enHandlungsfel<strong>der</strong>n.Bei den personenexternen Bed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d Strukturenzu gestalten, um Arbeitszufriedenheit zu erreichen<strong>und</strong> im Beruf S<strong>in</strong>n zu f<strong>in</strong>den. Dies wie<strong>der</strong>um istdie Voraussetzung für e<strong>in</strong> positives Arbeitsklima.Anerkennende Werthaltungen s<strong>in</strong>dvon großer Bedeutung.Wenn auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> personenexternen Bed<strong>in</strong>gungenallerd<strong>in</strong>gs Bewertungen anzutreffen s<strong>in</strong>d, dass<strong>in</strong> <strong>sozial</strong>en <strong>Berufe</strong>n wenig gearbeitet werde o<strong>der</strong> gar,dass die Arbeit jede Person verrichten könne, fehlt es<strong>der</strong> Gesellschaft an Kompetenzbewusstse<strong>in</strong>. Der Mangelwird noch verstärkt durch die E<strong>in</strong>schätzung auchvon verme<strong>in</strong>tlichen Experten/<strong>in</strong>nen, dass die Arbeitauch von Personen verrichtet werden könne, die überke<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> wenig Ausbildung – noch über personen<strong>in</strong>ternePersönlichkeitskompetenzen – verfügen. DiesesDefizit wie<strong>der</strong>um den <strong>sozial</strong>en <strong>Berufe</strong>n zuzuschreiben,grenzt an Ignoranz.Träger von <strong>sozial</strong>en E<strong>in</strong>richtungen sollten hier klarStellung beziehen gegen nie<strong>der</strong>schwellige Ausbildungen<strong>und</strong> die Ausweitung von verkürzten Qualifikationsprofilen.Schließlich stellen sie die Kompetenzihres eigenen Geschäftsfeldes <strong>in</strong> Frage, e<strong>in</strong>es Tätigkeitsfeldes,dem durch die Arbeit mit Menschen e<strong>in</strong>ebeson<strong>der</strong>e Bedeutung <strong>und</strong> Verantwortung zukommt.Nicht den <strong>sozial</strong>en <strong>Berufe</strong>n fehlt das Kompetenzbewusstse<strong>in</strong>,son<strong>der</strong>n weiten Teilen <strong>der</strong> Gesellschaft dasBewusstse<strong>in</strong> über die Kompetenzen <strong>der</strong> Sozialberufe.+ www.diakonisches-<strong>in</strong>stitut.de

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