Gemeindeanzeiger 1-10 - Schneizlreuth
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Worten und tief berührt der Kirchengemeinde in der er<br />
sich sehr wohl und angenommen gefühlt habe. Der Chor<br />
wünschte ihm mit einem wunderschönen Segenslied,<br />
stellvertretend für alle Weißbacher, alles Gute für seinen<br />
weiteren Lebensweg, zusammengefasst in dem Refrain:<br />
„und bis wir uns wiedersehen, halte Gott Dich fest in<br />
seiner Hand!“<br />
Der Lebensweg Pater Schallers:<br />
Bis zum 20. Lebensjahr übte er den Beruf als Gärtner aus.<br />
Der Evangeliumstext „Die Ernte ist groß aber der Arbeiter<br />
sind wenige“ inspirierte ihn sich der Theologie zu widmen.<br />
Seine Berufung sei danach durch ständiges, jahrelanges<br />
Beten gereift. Er machte das Abitur nachträglich und<br />
entschloss sich, den „Steyler Missionaren“ beizutreten.<br />
Diesen Orden gründete der heilige Arnold Janssen und<br />
errichtete 1875 das erste Missionshaus der Gesellschaft<br />
des Göttlichen Wortes, Societas Verbi Divini (SVD), im<br />
niederländischen Steyl; darum "Steyler Missionare".<br />
Schon 1879 wurden die ersten Missionare, darunter der<br />
heilige Josef Freinademetz, nach China ausgesandt. Im<br />
Zuge der Missionsbegeisterung des ausgehenden 19.<br />
Jahrhunderts wuchs der neue Missionsorden rasch an.<br />
Heute zählt die Gemeinschaft über 6.000 Mitglieder mit<br />
Niederlassungen in 60 Ländern und internationaler<br />
Zusammensetzung. 25 Jahre tat nun Pater Schaller für den<br />
Orden Dienst auf den Phillipinen. Dort beendete er auch<br />
sein Theologiestudium und erhielt die Priesterweihe. 5<br />
Jahre betreute er danach Pilger im Wallfahrtszentrum des<br />
Hl. Josef Freinademetz im südtirolerischen Oies. Am 5.<br />
Mai 2006 kam er als Hausgeistlicher in das<br />
Schwesternheim der „Barmherzigen Schwestern“ nach<br />
Inzell / Niederachen. Daneben übernahm er bis zum<br />
heutigen Tag die Gottesdienstgestaltung in der<br />
Filialgemeinde Weißbach a.d.A.<br />
Werner Bauregger<br />
Faschingshochzeit in Weißbach a.d.A.<br />
(wb) Nach zwanzigjähriger Pause fand in Weißbach<br />
a.d.A. am Faschingssonntag, 14. Februar, wieder eine<br />
Faschingshochzeit statt. Das Hochzeitspaar fuhr zum<br />
Standesamt am Alpenhotel um sich, notgedrungen<br />
oder fast freiwillig, für die letzten närrischen Stunden<br />
des heurigen Faschings zu vermählen. „Soraja<br />
Schlamp vom Hofe“ (Florian Öttl) und „Ignaz<br />
Ranzig“ ( Elisabeth Holzner) wurden von der „Frau“<br />
Vorstand, dem Brautführer, der „Ehrenmuata“ und<br />
den Faschingseltern des Paares auf einem<br />
Ziachschlitten förmlich zum Ort des Geschehens<br />
geschleppt. Hinter ihnen folgte ein bunter, lustiger<br />
Gaudiwurm mit den illustren Hochzeitsgästen, unter<br />
Federführung des Hochzeitsladers Manfred Aicher,<br />
am Faschingssonntag vom Sportplatz zum<br />
Alpenhotel. Einige hundert Schaulustige folgten dem<br />
Zug um die Vermählungszeremonie und die vielen<br />
lustigen Ehrentänze und Aufführungen mit zu<br />
verfolgen.<br />
Schon seit Wochen bereiteten sich die Hauptakteure<br />
des Weißbacher Trachtenvereins, aber auch alle<br />
Ortsvereine auf diesen Faschingshöhepunkt vor. Eine<br />
Besonderheit, die vielen großes Kopfzerbrechen<br />
bereitete, war der generelle Rollentausch. Aus<br />
Männlein wurde Weiblen und umgekehrt. Dabei taten<br />
sich die Dirndln noch vergleichsweise leicht; eine<br />
Lederhose und eine Trachtenjoppe waren schneller<br />
gefunden als ein passendes Dirndlgwand für ein<br />
„Mannaleit, mit Schuitan so broat wia a Schrank“.<br />
Eine große Herausforderung stellte auch die<br />
„Gretlfrisur mit Zopfn“ bei den Buam und das<br />
geforderte „Dirndldrahn“ dar. Dafür mussten die<br />
Dirndln wiederum das Plattln lernen. Nach<br />
wochenlanger Vorbereitung zog als erstes der<br />
Hochzeitslader mit dem Braupaar und Gefolge durch<br />
den Ort um alle Verein zu laden. Die „falschen“<br />
Buam feierten Junggesellenabschied, die „unechten“<br />
Dirndln banden aus Siloheu einen Türkranz und<br />
sangen der „Soraja Schlamp vom Hofe“ am<br />
Vorabend gemeinsam das Brautlied. Martin Holzner<br />
richtete für den Hochzeitszug einen schönen<br />
„Kammertwagen“ her. Ausgestattet mit einem Bett,<br />
einem Schrank und der Aussteuer zogen seine zwei<br />
schwarzen Rappen diesen hinter der Musikkapelle<br />
Weißbach her. Gefolgt vom Schlitten der Brautleute,<br />
dem „ledign Buam“ des Paares, den „Hoazatbuam<br />
und Hoazatdirndln“, dem Röckiweiba-Bauernballett“,<br />
den „himmlischen Amorschützen“, der Gruppe<br />
„hochadelige Verwandtschaft“ aus Unken, dem<br />
„Gaudi Erhaltungsverein Jettenberg“, der<br />
„Weißbacher Weiberwehr“, dem Verein „Vette<br />
Rannerinnen“, den Sport-Abteilungen<br />
„Schanznhupfa“, „Schweiß Kunstlauf“, „Bierathlon“<br />
und „Stanglfiaba“, der Lustwagen „Reissa von da<br />
Au“. Eine große Schar Holländer und Holländerinnen<br />
vom Club „Van Gau Da“ des Patenvereins aus Inzell,<br />
mit Musikkapelle und Bus angereist bildeten so zu<br />
sagen den farbenfrohen Schwanz des Zuges. Am<br />
Alpenhotel angekommen, waltete der Standesbeamte<br />
Sepp Öttl seines gestrengen Amtes und verbandelte