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Mikrotom Vortrag Sartorius - Mikroskopfreunde-Nordhessen

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7. rtErfahrungen über Einbettungen in Kunstharze für Textilienund andere Materialiensl<strong>Vortrag</strong>ender: Prof. Dr. J" KisserBei der Untersuchung, z.B. von Textilien,muß man sich zuerst die Frage vorlegen,was mit dieser Untersuchung bezweckt werden soll; ist sie rein diagnostischoder so1len bestimmte Teilstrukturen oder chemische Veränderungen zu erkennensein. Danach richtet es sich, ob man mit einer einfachen Methodik auskommtoder eine kompliziertere anwenden muß. Ein einfaches Verfahren besteht im Umhü1lendieser Fasermaterialien mit Gummi-Glyzerin. Gummi-Glyzerin ist einedünne Lösung von Gummi-Arabicum mit etwas Glyzerin. Man 1äßt die Umhüllungeintrocknen und kann die verklebten Fasern zwischen Kork einklemmen und schneiden.Oft genügt es auch, mit Hilfe einer Nadel und eines Zwirnfadens ein Faserbünde1in ein Stück Kork hineinzuziehen, den Kork anzuschneiden und die An:s chnittfläche im auffallenden Licht zu untersuchen.Fasern sind trotz ihrer Geschmeidigkeit im trockenen Zustand von ziemlicherHärte, so daß Einbettungen in Paraffin und Celloidin zu weich sind. Sehr gut hatsich jedoch die Celloidin-Paraffin-Methode bewährt, die nur den Nachteil hat, daßsie sehr lange dauert. Diese Einbettungsmethode wurde bereits an anderer Stelleausführlich beschrieben" Die Schnittanfertigung erfolgt mit schräggestelltem Messer.In neuerer Zeit werden Textilien viel in Gießharze eingebettet. Dazw werdensie in einem Papprahmen montiert und in ein geeignetes Gefäß gebracht und mitdem mit 2 /o eines Härters versetzten Gießharz übergossen. nei 65oC im Trokkenschrankpolymerisiert das Harz zu einer harten, gut schneidbaren Masse.Sehr gut geeignet ist Plexiglas, ein Polymerisationsprodukt der Methacrylsäureester.Man unterscheidet hier das Butyl-Methacrylat und das Methyl-Methacrylat.W'ährend das erstere die Härte eines Paraffins hat, ist das letztere erheblich härter.Durcln Zugaben von 5 bis Z0 % Methyl-Methacrylat zu Butyl-Methacrylat kannman die Härte des Plexiglases der des einzubettenden Objektes anpassen. DieMethacrylate liefert Röhm & Haas als Monomere, die mit einem Stabilisator versetztsind, damit sie länger haltbar bleiben. Vor Gebrauch muß der Stabilisatorentfernt werden. Man kann auch eine gebrauchsfertige Lösung, das sog. Plexigumbeziehen, das jedoch im Eisschrank aufbewahrt werden muß, damit es einigeZeit haltbar bleibt. Die Ob.jekte müssen durch Alkohol entwässert werden. Dabeimuß auf jeden FaIl zum Schluß absoluter Alkohol verwendet werden, damit keinW'asser in das Methacrylat gelangt. Das Duichtränken mit Methacrylat geschiehtam besten stufenweise, indem man zunächst ein Gemisch von 3 Teilen absolutemAlkohol und I Teil Methacrylat, später ein Gemisch von gleichen Teilen und daraufein Gemisch aus I Teil Alkohol und 3 Teilen Methacrylat verwendet" Erst dannüberträgt man in reines Methacrylat, das dann jedoch noch zweimal gewechseltwerden muß. Dern letzten Methaerylat wird a1s Polyrnerisations-Katalysator eineMenge von 2 % Oictttorbenzol-Peroxyd zagesetzt. Luftblasen werden entfernt, indemman das Einbettgefäß etwa l0 Minuten im evakuierten Exsikkator beläßt. AlsPolymerisations-Gefäß verwendet man Gelatine-Kapseln, die rnöglichst bis zumRand gefüllt und durch einen kleinen Deckel so verschlossen werden, daß möglichstwenig Luft mit dem Methacrylat in Berührung kommt. Die Polyrnerisation erfolgtinnerhalb von 12 bis 24 Stunden in einem Thermostaten bei etwa 47oC.Als weitere Umschließungsmittel wären zu nennen: das Celluloseacetat und dasLeguval. Dabei handelt es sich um ziemlich zähe honigartige Flüssigkeiten, dieähnlich wie das Methacrylat nach Zusatz eines Härters bei erhöhter Temperaturpolymerisieren.

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