BerichteFrühling auf Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden400 Jahre alte Obstbaumsorten wurden gepflanztSchloss Wilhelmsburg in Schmalkalden, neues Panorama am Terrassengarten, rechts die ObstbaumpflanzungenNachdem nun endlich der Frühling auchdie Bäume grünen ließ, war es Zeit fürgärtnerische Arbeiten.Auf Schloss Wilhelmsburg wurden imObstgarten östlich des Terrassengartensdie bereits in den vergangenen Jahrenbegonnenen Pflanzungen historischerObstbaumsorten fortgesetzt. Rund 20weitere Apfel- und Birnbäume wurdenauf dem terrassierten Gelände gepflanzt,Sorten wie „Sternapi“, ein dekorativerWinterapfel, „Carpentin“, einzimtfarbener Winter- und Wirtschaftsapfelaus dem 17. Jahrhundert oder außergewöhnlicheBirnensorten, wie dieüber 400 Jahre alte Sorte „Großer Katzenkopf“,eine gelblich-grüne großeKoch-, Dörr- und Mostbirne, kommenzum Einsatz.Viele der Sorten stammen noch ausdem 18. Jahrhundert und sind schwerim Handel erhältlich. Einige sind sogarnoch älter. Die sehr jungen, daher nochkleinen Bäume werden in den nächstenJahren zu kräftigen großkronigen Obstbäumengezogen.Ehe die Pflanzung erfolgte, mussten nochein paar kleine Korrekturen an der Bodenmodellierungder Böschung durchgeführtwerden. In Vorbereitung für die Landesgartenschau2015, für die der Obstgarten miteinem Erschließungsweg versehen werdensoll, wird eine einfache Treppe mit Stufenaus Holzbohlen als Muster gebaut. Überdiese gelangt man später von einer Terrasseauf die andere.Schloss Wilhelmsburg in SchmalkaldenSchon wieder Vandalismus im SchlossgartenSo erfreulich es ist, dass der Terrassengartenim Rahmen der Landesgartenschau2015 wieder hergestellt wird, soärgerlich ist es, dass es im Schlossgartenin letzter Zeit gehäuft zu Vandalismusschädenkommt. Jüngst wurde einhistorischer Sandsteinlöwe an der sogenanntenWasserkunst besprüht. Zuvorwaren wiederholt Treppenstufen beschädigtworden, auf einem historischenSteintisch war gegrillt worden, der ganzeUnrat blieb liegen. Auch der Bewegungsmelderfür die Beleuchtung derTreppe wurde ruiniert. Die sogenannteWasserkunst war erst vor gut zwei Jahrenaufwendig restauriert der Öffentlichkeitpräsentiert worden. 800.000Euro waren dafür notwendig gewesen.Dieses Verhalten veranlasst die <strong>Stiftung</strong>,den Schlossgarten künftig einzuzäunen.Zur Landesgartenschau mussder Schlossgarten ohnehin eine Umfriedungerhalten. Anschließend solleine dauerhafte Lösung gefunden werden,die auch nach 2015 den Schlossgartenvor mutwilliger Beschädigungschützt. Während der bevorstehendenBauarbeiten wird der Terrassengartenprovisorisch umzäunt.Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden,Müll nach unerlaubtem Grillen auf demSteintisch an der Wassertreppe18
BerichteSchloss Wilhelmsburg in Schmalkalden erhält Terrassenmauern zurückBauliche Wiederherstellung des Renaissancegartens zur Landesgartenschau 2015Im Vorlauf der Landesgartenschau 2015in Schmalkalden werden im Terrassengartenvon Schloss Wilhelmsburgals erstes die Terrassenmauern wiedererrichtet. Derzeit sind dafür Muster inGabionenbauweise aufgestellt. Anhanddes ausgewählten Musters werden diedrei fehlenden Stützmauern ersetzt.Im Gegensatz zum herkömmlichen Gabionenbauwerden die Mauern mit bearbeitetenWerksteinen in Drahtkörbengeschichtet. Die Bearbeitung orientiertsich dabei an der Entstehungszeit derMauern. Errichtet werden gestalterischanspruchsvolle Terrassen, die sich indas historische Ensemble einfügen,aber als moderne Zutat erkennbar bleiben.Der Terrassengarten gehört zusammenmit der sogenannten Wassertreppe zurfrühen Gestaltungsphase des Schlossgartens.Ziel ist es, die bauliche Strukturdes ab 1602 unter Landgraf Moritzvon Hessen entstandenen Renaissancegartenszurückzugewinnen.Ab Juli wird die noch vorhandene obereStützmauer restauriert, mit der Aufstellungder Gabionenmauern wird imSpätsommer begonnen.Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden,Ansicht der MustergabionenSchloss Wilhelmsburg in Schmalkalden, Blick auf die sogenannte Wassertreppe, links davon die Mustergabionen, rechts der Obstgarten19