RUHRFESTSPIELE RECKLINGHAUSEN A woRLd STAGE ...
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GRoSSES HAUS<br />
oNKEL wANJA<br />
von Anton Tschechow<br />
Regie Jürgen Gosch<br />
deutsches Theater berlin<br />
18<br />
bühne und kostüme<br />
Johannes Schütz<br />
licht<br />
Henning Streck<br />
es spielen<br />
Christian Grashof<br />
Constanze Becker<br />
Meike Droste<br />
Gabriele Heinz<br />
Ulrich Matthes<br />
Jens Harzer<br />
Bernd Stempel<br />
Christine Schorn<br />
Max Fröhlich<br />
premiere<br />
21. Mai 2012<br />
weitere vorstellung<br />
22. Mai 2012<br />
preistabelle 1/ 2<br />
sonja und ihr onkel wanja haben sich immer untergeordnet:<br />
der arbeit, die das landgut von ihnen fordert und der verpflichtung,<br />
sonjas vater zu versorgen, den berühmten, bewunderten<br />
professor in der stadt. was ist, wenn man entdeckt, es<br />
war umsonst? warum hat man sich aufgeopfert, das eigene leben<br />
nicht gelebt? was ist das eigene leben?<br />
Tschechow hat seine Familie nie verlassen, den ruinierten, des-<br />
potischen Vater nicht und auch nicht seine labilen, verträumten<br />
Brüder. Aus dieser Familiengeschichte erklären sich die<br />
schwachen, liebenswerten Figuren wie Wanja, die in allen Werken<br />
Tschechows auftauchen.<br />
Vladimir Nabokov sah in diesen Figuren die Werte verdichtet,<br />
die Russland verlor, als es ein totalitärer Staat wurde. Aus der Sicht<br />
Nabokovs verbinden Menschen wie Wanja „den tiefsten Anstand, dessen<br />
die Menschen fähig sind, mit einer fast lächerlichen Unfähigkeit,<br />
seine Ideale und Prinzipien anzuwenden... Er weiß genau, was gut<br />
ist, wofür es sich lohnt zu leben, aber zur gleichen Zeit (...) ist er in<br />
allem hoffnungslos ineffizient – ein guter Mann, der nichts Gutes<br />
bewirken kann.“<br />
Jürgen Goschs Inszenierung des Onkel Wanja wurde zur Auf führung<br />
des Jahres 2008 ge wählt – und die Darsteller Ulrich Matthes,<br />
Constanze Becker und Jens Harzer zu den Schauspielern der Saison.<br />
Es ist ein besonderes Anliegen der Ruhrfestspiele, diese gefeierte Inszenierung<br />
des bedeutenden, zu früh verstorbenen Regisseurs gemeinsam<br />
mit der etwas später entstandenen Möwe zu zeigen.