Mitteilungsblatt der Ortsverwaltung Zell-Weierbach

Ein Bild aus der Grundschule des Jahrgangs 1979 / 80
Un jetzt ebbis us de
Muedersprocheck
S Alemannisch isch e Stuck Heimet.
Heimet isch nit numme Wald, Berg un Matte. S isch au e
eigeni Sproch. S sin scho Krieg gführt wore für e eigeni
Sproch. Wer emol furt gsi isch vun deheim, der spürt erscht
so recht, wie ihm in de Fremdi mundartlichi Tön mit sinere
Heimet verbinde.
steiriich / er isch schteiriich wore = steinreich / er ist steinreich
geworden
Schtruss, Schtüss / e bsunders großer Bluömeschtruss =
Strauß, Blumenstrauß / ein besonders großer Blumenstrauß
Schtund / jedi Schtund = Stunde / jede Stunde
schu / alli schu weg! = schon / alle schon weg!
schucke = stoßen, wegstoßen
schüdde, schütte = stark regnen
schudere, schuudere, tschuudere = schaudern, schütteln,
vor Angst zittern
Schuehschachtel = Schuhkarton
Schufel, Schuufel = Schaufel
schufle = schaufeln
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Schupfnudle (Bubespitzle) = süddeutsche Beilage aus Kartoffelteig
Schussele, Schussel / du bisch vilicht so e klei Schussele!
= ungeschickte, überhastige Person / du bist vielleicht ungeschickt!
Schuum / Schümli- Kaffe (CH) = Schaum / Kaffe mit viel
Milch- Schaum
Schüüre, Schierdor = Scheune, Scheunentor
Ein Morgengruß von Rudolf Vallendor:
De Morge kunnt, geh loßn rin,
er isch noch jung un buschber.
Un loß halt d Nacht vergange sin,
sieä war hitt bsunders duschber.
Hoffemr, dass de hittig Dag,
voll Friede bliebt un Säge.
Un alles was halt kumme mag,
gehen sinner richtig Wäge.
Am Oowe loß uns dankbar sin,
wenn xund mr ne erläwe.
Un gönne jedem sin Glas Win,
Prost, loßt uns einer hewe.