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Der Schlossbichler<br />

Zeitschrift für <strong>Thaur</strong> Nr.16 / 4. Jahrgang -März 2008


Aus dem Inhalt<br />

Medieninhaber & Herausgeber: Hannes Giner<br />

Redaktionsleitung: Josef Bertsch<br />

2<br />

Da Schlossbichla moant:<br />

Seite<br />

Wahlkrimi der Jagdgenossenschaft<br />

<strong>Thaur</strong> 5<br />

Müllgebühren im Vergleich<br />

7<br />

<strong>Thaur</strong>er Schützengilde<br />

9<br />

Dabei sein ist (nicht) alles!!!<br />

10<br />

Mit einem Kärtchen auf<br />

Spurensuche 16<br />

Damals im Gemeinderat …<br />

18<br />

Redaktionsteam: Margit Plank, Harald Egger,<br />

Gilbert Rosenkranz, Elmar<br />

Fiechter-Alber<br />

Blattlinie: Berichterstattung über das<br />

<strong>Thaur</strong>er Dorfgeschehen<br />

Verlagspostamt: 6060 Hall in Tirol<br />

Layout: Werbeagentur<br />

Ingenhaeff-Beerenkamp,<br />

6067 Absam (www.i-b.at)<br />

"Ma mechat goar nit moanen, wer aller mitredt bis<br />

dia Kinder a nuie Direktorin kriagt hobm!"<br />

Impressum:<br />

Druck: Pinxit Druckerei GmbH,<br />

6067 Absam (www.pinxit.at)<br />

Bankverbindung: Raiffeisenbank <strong>Thaur</strong>,<br />

Kto-Nr. 22 8 48,<br />

BLZ.: 36337<br />

Anschrift der Redaktion: Der Schlossbichler,<br />

Dorfplatz 4, 6065 <strong>Thaur</strong><br />

Mailadresse: derschlossbichler@utanet.at<br />

abo: inland € 10,-/ausland € 12,erscheinungszeitraum:<br />

vierteljährlich<br />

Weiss!<br />

Ostern. Ein Fest der Auferstehung.<br />

Ein Neubeginn. Für viele Kinder auch<br />

Vorfreude auf den Weissen Sonntag.<br />

Weiss. Das Symbol für Reinheit und<br />

Unschuld!<br />

GanZ in Weiss…<br />

… so lautet das Motto wenn die<br />

Jugend am Ostersonntag ihre<br />

Megaparty im Alten Gericht feiert.<br />

Weiss ist angesagt. Alles party. Ein<br />

jeder voll drauf. Und günstigerweise<br />

folgt dem Sonntag noch ein arbeitsfreier<br />

Ostermontag. Also Zeit zum<br />

Ausschlafen.<br />

Doch was wäre Ostern für ein Fest,<br />

wenn es nur dabei bliebe und sich<br />

aufs Feiern beschränken sollte?<br />

Ostern ist mehr als Spass, Tanz und<br />

Vergnügen. Ostern ist ein Fest, ist<br />

das zentrale Fest der Christenheit*,<br />

ist der Triumph des Lichts und um<br />

vieles intensiver als die „lightshow“<br />

im partydome.<br />

In diesem Sinn wünscht der Schlossbichler<br />

allen <strong>Thaur</strong>ern, jung und alt<br />

ein frohes Osterfest<br />

Editorial<br />

- Hannes Giner -<br />

* Laut Umfrage im „ORF-Radio Tirol“ besuchen<br />

52% aller Tiroler in der Osterzeit einen<br />

Gottesdienst.


BIER - Hopfen und Malz, Gott erhalt's!<br />

Wussten sie, dass Bier einst ein Fastengetränk<br />

war? Oder wussten sie, dass die „entdeckung“<br />

des Bieres ein Zufallsprodukt war und dass die<br />

sklaven beim Bau der Pyramiden täglich 2<br />

Krüge Bier erhielten?<br />

aber der Reihe nach:<br />

Bier gilt als eines der ältesten Lebens- und<br />

Genussmittel der Menschheit und ist auf das<br />

engste mit unserer Kulturgeschichte verbunden.<br />

Denn erst als der Mensch sesshaft wurde<br />

und Ackerbau zu betreiben begann, hatte er<br />

die Möglichkeit, Getreidesorten wie Emmer,<br />

Dinkel, Gerste, Weizen und Roggen anzubauen<br />

und damit Brot zu erzeugen.<br />

ein berauschendes Getränk<br />

Die einfachste und plausibelste Erklärung wie<br />

Bier erfunden wurde ist folgende:<br />

Nasses Brot hatte in einem Behälter in der<br />

warmen Sonne zu gären begonnen und man<br />

entdeckte, dass das „Getränk“, eine kräftige<br />

bräunliche Brühe, eine leicht berauschende<br />

Wirkung hatte. Diese Entdeckung wurde<br />

wahrscheinlich mehrfach in der Geschichte der<br />

Menschen gemacht.<br />

Bald führte man eine Gärung ganz bewusst<br />

herbei, denn Brotreste konnten auf diese Weise<br />

gut verwertet werden. Man bezeichnete Bier<br />

daher oft als „flüssiges Brot“. Schon sehr früh<br />

hat man dann Getreide zum Keimen gebracht<br />

und so Malz gewonnen. Somit konnte der<br />

Getreideüberschuss in ein, dem heutigen Bier<br />

aber kaum ähnliches Getränk verwandelt werden,<br />

und damit gingen die wertvollen Nährstoffe<br />

nicht verloren. (Eine Lagerung war wegen der<br />

vielen Mäuse, Ratten und Ungeziefer kaum<br />

möglich!)<br />

Die ersten historisch nachweisbaren Bierbrauer<br />

waren die Sumerer, Assyrer und Babylonier.<br />

Die ältesten Überreste von Bier und dessen<br />

Erzeugung wurden kürzlich im West-Iran entdeckt<br />

und stammen aus der Zeit von 3500<br />

-2900 v. Chr. Die Bierherstellung war eine<br />

Domäne der Frauen, wie der Codex Hammurabi<br />

(1700 v. Chr.) beweist. Dieses Gesetz gilt als<br />

älteste Bierschankordnung der Welt und enthält<br />

auszugsweise folgende Verordnungen:<br />

• Die Wirtin, die sich ihr Bier nicht in<br />

Gerste, sondern in Silber bezahlen<br />

lässt, oder die minderwertiges Bier<br />

ausschenkt, wird ertränkt.<br />

• Die Wirtin, die in ihrer Gaststätte<br />

politische oder staatsgefährdende Diskus-<br />

Bier<br />

Der "Schreiner Blondl", Großvater von Romed Schreiner, 1939 im Stangl-Garten. Dieses Foto diente als Vorlage für<br />

das Logo des bekannten italienischen Moretti-Biers.<br />

sionen duldet, ohne die Gäste der<br />

Obrigkeit auszuliefern, wird getötet.<br />

Die Babylonier kannten übrigens bereits 20<br />

Sorten Bier.<br />

Bier war auch in Ägypten ein Grundnahrungsmittel<br />

aller Bevölkerungsschichten,<br />

auch des Königshauses. Die Sklaven, die zum<br />

Bau der Pyramiden eingesetzt waren, erhielten<br />

neben 3 – 4 Broten auch 2 Krüge Bier täglich.<br />

Die Bierbrauerei war zu dieser Zeit in Ägypten<br />

Staatsmonopol.<br />

Die Juden übernahmen das Bierbrauen von den<br />

Ägyptern und nannten das Getränk Sechar.<br />

Ähnlich wie die Römer tranken sie aber zu<br />

Festlichkeiten eher Wein. Bei den Römern hieß<br />

Bier „Cervisia“, nach der Göttin der Feldfrüchte,<br />

Ceres.<br />

ein barbarisches Getränk<br />

Der römische Schriftsteller Tacitus nennt in<br />

seinem Werk Germania, (98 n. Chr.) Bier als<br />

Hauptgetränk der Germanen. Er schreibt und<br />

nennt das Bier ein barbarisches Getränk:<br />

„Tag und Nacht durchzechen sie und man<br />

könnte sie ebenso gut mit der Lieferung berau-<br />

schender Getränke besiegen wie durch die<br />

Gewalt der Waffen.“<br />

Bier gilt als eigene Erfindung der Germanen, da<br />

kein Weg bekannt ist, wie das Wissen um die<br />

Braukunst von Vorderasien zu den Germanen<br />

gelangt sein könnte. Auch hatte man das<br />

Getränk bereits „verfeinert“ und gewürzt,<br />

z. Bsp. mit Myrte, Eichenlaub oder Rinde.<br />

Römische Legionäre schätzten das germanische<br />

Bier jedenfalls sehr.<br />

Seit je her galt Bier als ein „Saft voll Kraft“<br />

und damit als gesund. Der griechische Arzt<br />

Hippokrates (460-377 v. Chr.) erwähnte als<br />

Erster diverse Anwendungsmöglichkeiten und<br />

Heilwirkungen von Bier. Er empfahl Bier als ein<br />

„ linderndes Mittel, ausgleichend und angenehm<br />

einzunehmen“, weiters die Verdauung<br />

und Ausscheidung fördernd, sowie gegen<br />

Schlaflosigkeit, zur Senkung des Fiebers und<br />

zur Entwässerung.<br />

ein Fastengetränk<br />

Einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung<br />

der Braukunst in Mitteleuropa hatten die<br />

Mönche. Irische Mönche brachten im Zuge<br />

3


Bier<br />

der Christianisierung dieses Wissen in das<br />

Alpenland. (Erste Erwähnung 736 im bayrischen<br />

Geisenfeld) Die Klosterbrauereien führten bald<br />

zu einem geregelten Braubetrieb und noch<br />

heute erinnern viele bekannte Biermarken<br />

an Ordensgemeinschaften, wie Paulaner,<br />

Augustiner oder Franziskaner. Ein Hauptgrund<br />

für die rasche Ausbreitung der Klosterbrauereien<br />

waren wohl die strengen Fastengesetze der<br />

jeweiligen Orden. Die Mönche erkannten<br />

nämlich, dass Bier nicht nur ein erfrischendes<br />

Getränk war, sondern dass es auch einen<br />

guten Teil des täglichen Kalorienbedarfs decken<br />

und die lange Fastenzeit erträglicher machen<br />

konnte.<br />

Im Mittelalter galt Bier sogar als geeignetes<br />

Getränk für Kinder, da der Alkoholgehalt damals<br />

niedriger und Bier durch das Sieden weitgehend<br />

keimfrei war, was man vom Wasser nicht<br />

behaupten konnte.<br />

Als älteste noch betriebene Bierbrauerei der<br />

Welt gilt übrigens „Weihenstephan“ in Freising.<br />

(Eine Besichtigung wert!)<br />

4<br />

ein Kaisergetränk<br />

Gambrinus, vom jährlichen Gauderfest im<br />

Zillertal auch bei uns bekannt, war ein legendärer<br />

König, und wird als Erfinder des Bieres<br />

angesehen, was, wie wir wissen –siehe oben<br />

– nicht stimmt. Neuesten Forschungen zufolge<br />

dürfte der Name sogar auf einen Druckfehler<br />

zurück zu führen sein. Aus „Gambrivius“, übernommen<br />

von Tacitus, der in seinem Epos von<br />

einem Germanenstamm mit diesem Namen<br />

erzählte, wurde „Gambrinus“. Das bekannte<br />

Gedicht:<br />

„Im Leben ward ich Gambrinus genannt,<br />

König zu Flandern und Brabant.<br />

Ich hab aus Gersten Malz gemacht<br />

und Bierbrauen zuerst erdacht.<br />

Mobil 0664/52 51 330<br />

Drum können die Brauer sagen,<br />

dass sie einen König zum Meister haben“<br />

dürfte somit nur eine nette Geschichte sein.<br />

ein reines Getränk<br />

Nachdem immer wieder Bier gepanscht und<br />

mit eher grauslichen Zutaten noch schmackhafter<br />

oder haltbarer gemacht werden sollte,<br />

sah sich der bayrische Herzog Wilhelm IV<br />

im Jahre 1516 gezwungen, ein Gesetz, „das<br />

Reinheitsgebot“ zu erlassen. Darin werden,<br />

ebenso wie im Codex Alimentarius Austriacus,<br />

die Rohstoffe zur Biererzeugung genau festgelegt.<br />

Das Reinheitsgebot wurde aber auch, nicht<br />

zuletzt auf den sanften Druck der kirchlichen<br />

Obrigkeit erwirkt. In den Klöstern wurde von<br />

den Mönchen, wie von den Nonnen, beachtliche<br />

Mengen Bier konsumiert. Das überwiegend<br />

verwendete Würzmittel war der Hanf, ein<br />

Verwandter des Hopfens, dessen leicht aphrodisierende,<br />

anregende Wirkung einem klösterlichen<br />

Leben nicht gerade zuträglich war. Dazu<br />

war dann die beruhigende und schlaffördernde<br />

Wirkung des Hopfens schon besser geeignet.<br />

So kann man das Reinheitsgebot wohl als erstes<br />

Drogengesetz der Welt bezeichnen.<br />

ein erfrischendes Getränk<br />

Der nächste große Schritt in der Entwicklung<br />

des Brauwesens war die Erfindung der ersten<br />

elektrischen Kühlanlage von Carl von Linde<br />

1870. Damit war es möglich, ganzjährig untergärige<br />

Biere zu brauen und zu lagern. Einem<br />

Wiener, dem Bierbrauer Anton Dreher war es<br />

vorbehalten ein standardisiertes, gleich bleibendes<br />

Bier zu entwickeln und abzufüllen. Sein<br />

Bier, das so genannte „Lagerbier“, trat von<br />

Schwechat aus seinen Siegeszug um die ganze<br />

Welt an. Auch heute noch wird die überwiegende<br />

Mehrzahl der weltweit gebrauten Biere<br />

Gambrinus steht im Mittelpunkt des Gaudafestes.<br />

nach diesem, von Anton Dreher entwickelten<br />

Verfahren gebraut.<br />

Zum Schluss noch eine nette Geschichte zum<br />

Thema Bier aus <strong>Thaur</strong>.<br />

Hannes Schreiner (gest.2006) war einmal in<br />

der Gegend um den Gardasee auf Urlaub<br />

und staunte nicht schlecht, als er auf einer<br />

Bierwerbetafel das Bildnis seines Vaters entdeckte.<br />

Obwohl er es selbst kaum glauben konnte,<br />

ergaben Nachforschungen, dass sein Vater<br />

Romed Schreiner 1939 von einer deutschen<br />

Fotografin im Stanglgarten mit einem Krügerl<br />

Bier fotografiert worden war. Wahrscheinlich<br />

war das Foto im Zuge einer Ausstellung in der<br />

Region um den Gardasee, einem italienischen<br />

Bierbrauer aufgefallen und als Werbeträger<br />

für sein Bier verwendet worden. So kam es<br />

also, dass ein <strong>Thaur</strong>er, abgelichtet von einer<br />

Deutschen, zum Werbeträger einer italienischen<br />

Biersorte wurde. Die Nachkommen<br />

der Fotografin behaupten sogar, dass diese<br />

Fotofolge mit Romed Schreiner im ART-<br />

Museum in Los Angeles ausgestellt ist.<br />

Ja, niemand hat es je bezweifelt:<br />

Bier ist auf jeden Fall ein internationales<br />

Getränk! Prost!<br />

- Margit Plank -<br />

Foto: TVB Zell - Gerlos


Wahlkrimi der Jagdgenossenschaft <strong>Thaur</strong><br />

Die <strong>Thaur</strong>er Jagd verfügt über ein bejagbares<br />

Gebiet von ca. 1.640 ha, die gesamte<br />

Gemeindefläche umfasst 2.030 ha und ist<br />

somit für Tiroler Verhältnisse ein mittleres<br />

Jagdgebiet. Ähnlich groß wie <strong>Thaur</strong><br />

ist die Absamer Jagd, die Rumer Jagd<br />

hingegen ist wesentlich kleiner. Etwa 50<br />

<strong>Thaur</strong>er besitzen die Tiroler Jagdkarte, alle<br />

Flur- und Waldbesitzer sind Mitglieder<br />

der Genossenschaft und teilen sich die<br />

Pachteinnahmen.<br />

Der bewilligte Abschuss aus dem <strong>Thaur</strong>er<br />

Wildbestand waren im letzten Jahr<br />

24 Stk Gamswild und 34 Stk Rehwild.<br />

Rotwild, Murmeltier und Auerhahn gibt<br />

es in <strong>Thaur</strong> nicht - Bären wurden seit langem<br />

keine gesichtet. Seit 20 Jahren wird<br />

der Ausschuss (Wahlen sind alle 6 Jahre)<br />

der Jagdgenossenschaft <strong>Thaur</strong> durch den<br />

Obmann Hermann Thurnbichler geleitet,<br />

Stellvertreter ist Giner Romed (Auweg),<br />

weitere Ausschussmitglieder sind Franz<br />

Müssigang sen., Franz Haider und Martin<br />

Öttl.<br />

seit 1946 waren folgende<br />

Jagdpächter in <strong>Thaur</strong>:<br />

• Romed Müssigang (Prascher Medi) mit<br />

Landesrat Josef Ortner<br />

• ab 1970 Plattner Hans (Schotterwerk Zirl)<br />

• ab 1979 Rudolf Kapeller,<br />

• ab 1988 Hans Kapeller<br />

Alle 10 Jahre wird die <strong>Thaur</strong>er Jagd neu<br />

zur Pacht ausgeschrieben, heuer war es<br />

wieder soweit und 108 Mitglieder/bzw.<br />

Bevollmächtigte waren zur Vollversammlung<br />

am 7. Februar im Gasthof Purner erschienen.<br />

Durch 81 Vollmachten ergaben sich 152<br />

Stimmberechtigte mit 330 Wahlstimmen.<br />

8 Angebote waren nach der Ausschreibung<br />

eingelangt und erhielten vom Ausschuß folgende<br />

Reihung:<br />

Meist- und Bestbieter:<br />

Steuerberater Marthe Hans (Telfs) mit Euro<br />

29.000 + zusätzlichem Jagdrücklass von<br />

Euro 6.000 – 7.000 (d. h. um diesen Betrag<br />

sind Abschüsse für die <strong>Thaur</strong>er Jägerschaft<br />

reserviert)<br />

Zweitgereiht:<br />

Holz Pfeiffer, Imst – Euro 32.600<br />

Drittgereiht:<br />

Leopold Feucht, <strong>Thaur</strong> – Euro 30.100 + ev.<br />

Euro 1.000<br />

Der "Prascher Medi", Großvater des heutigen Jagdpächters Franz Müssigang jun.<br />

Viertgereiht:<br />

Franz Müssigang jun., <strong>Thaur</strong> - Euro 29.050<br />

Fünftgereiht:<br />

Hans Kapeller, <strong>Thaur</strong> – Euro 23.500 bis<br />

28.500<br />

in weiterer Folge:<br />

Bergbahnen Zillertal (Euro 26.000),<br />

A. Fauster, Gnadenwald (Euro 26.000) und<br />

S. Pizzo, Riva / Gardasee (21.200)<br />

Im 1. Wahlgang wurde Hans Marthe durch<br />

einzelne Wortmeldungen diskreditiert und<br />

darauf hin mit 296 Nein- gegen nur 27 Ja –<br />

Stimmen abgelehnt.<br />

Im 2. Wahlgang wurde Holz Pfeiffer von<br />

283 Wahlstimmen abgelehnt, da zu erfahren<br />

war, dass er voraussichtlich alles selber<br />

schießen würde und die <strong>Thaur</strong>er Jäger gänzlich<br />

leer ausgehen könnten.<br />

Im 3. Wahlgang wurde Leopold Feucht<br />

durch 163 ja- (zu 164 nein-) Wahlstimmen<br />

gleichfalls abgelehnt.<br />

Jagdgenossenschaft<br />

Erst im 4. Wahlgang – weit nach Mitternacht<br />

– kam die erlösende 2/3 Mehrheit für Franz<br />

Müssigang jun. (Bauerngasse) zustande.<br />

Das Dreier-Gestirn, bestehend aus Romed<br />

Giner (Kartoffel und Gemüse), Vater + Sohn<br />

Müssigang (Motor-Instandsetzung) sowie<br />

Vater + Sohn Müssigang (Gemüsebauer)<br />

hatte sich somit letztlich in diesem<br />

Wahlmarathon durchgesetzt und die Jagd<br />

– ausgestattet mit zahlreichen Vollmachten<br />

abwesender Mitglieder - nach <strong>Thaur</strong> geholt.<br />

Die Notwendigkeit von 4 Wahlgängen (geplant<br />

und vorbereitet war nur 1 Wahlgang)<br />

und der Zuschlag für den vom Ausschuss nur<br />

4. gereihten Bewerber sorgte für Erheiterung<br />

und Erstaunen.<br />

neuer Jagdaufseher soll Franz Haider<br />

(schiestl) werden, allgemein bekannt<br />

als erfahrener Fachmann. Wir wünschen<br />

dem neuen Jagdpächter viel Freude und<br />

Waidmanns Heil.<br />

- Hannes Giner -<br />

5


Sport und Kultur<br />

Du bist noch nicht lange in der Funktion als<br />

Obmann im sport- und Kulturausschuss tätig.<br />

Wie stellst du dir die arbeit vor? Gibt es<br />

schon Pläne für neue initiativen?<br />

Ich bin Neueinsteiger in Sachen Politik und<br />

erst seit ca. 2 Monaten Obmann, daher<br />

muss ich mich erst in die Materie einarbeiten.<br />

Die Ehrungen der Gemeinde habe ich<br />

schon machen dürfen. Für 2008 und das Jubiläumsjahr<br />

2009 (1809), wo es im ganzen<br />

Land Aktionen geben soll, werden sicher<br />

Initiativen gesetzt, ich hab da schon Ideen<br />

und arbeite an einem Konzept.<br />

in diesem ausschuss sind zwei Gebiete<br />

zusammengefasst die grundverschieden,<br />

ja gegensätzlich sind. Glaubst du, dass die<br />

beiden sparten in <strong>Thaur</strong> gleich bewertet<br />

werden und ausgewogen Unterstützung<br />

durch die Gemeinde erhalten?<br />

Die realen Ausgaben kann ich nicht wirklich<br />

gegenüberstellen, da im Budget dies nicht<br />

so aufgelistet ist. Sache der Gemeinde ist<br />

6<br />

Fragen an den neuen Obmann im Ausschuss<br />

für Sport und Kultur -<br />

Martin Plank<br />

es, Rahmenbedingungen zu schaffen, Initiativen<br />

auf eine gewisse Basis zu stellen und<br />

entsprechend zu unterstützen. Als wichtige<br />

Institution sehe ich da das „Alte Gericht“,<br />

wo Kultur in jeder Art möglich ist, und Ver<br />

eine, wie Kulturschaffende die Möglichkeit<br />

haben, die Räumlichkeiten entsprechend zu<br />

nutzen.<br />

in <strong>Thaur</strong> hat Brauchtum einen besonders<br />

hohen stellenwert, weitere kulturelle Höhepunkte<br />

sind aber rar. Gibt es in unserem<br />

Dorf dafür kein interesse?<br />

Interesse gibt es sicher, die Möglichkeiten<br />

sind auch nicht eingeschränkt, aber es fehlen<br />

noch Initiativen. Aus der kurzen Zeit meiner<br />

Tätigkeit betrachtet, kann ich da noch nicht<br />

viel sagen.<br />

an manchen Orten hört man Klagen über<br />

mangelnden idealismus für ehrenamtliche<br />

Tätigkeiten und der Bereitschaft von jungen<br />

Leuten, sich in die Gesellschaft einzubringen.<br />

Wie ist die situation in <strong>Thaur</strong>?<br />

In <strong>Thaur</strong> gibt´s ein sehr gesundes Vereinswesen,<br />

viel ehrenamtliche Tätigkeiten, angefangen<br />

von der Jugend bis zu den Senioren.<br />

Und das nicht nur im Bereich Sport und<br />

Kultur sondern auch im sozialen Bereich,<br />

bei all dem ist <strong>Thaur</strong> sicher eine Vorzeigegemeinde.<br />

Vom Tourismusverband kann man nur mehr<br />

für große events und besondere Projekte finanzielle<br />

Zuwendungen erhalten. Kann man<br />

da in <strong>Thaur</strong> mithalten und entsprechend<br />

Gelder lukrieren?<br />

Die Tourismus-Ortsgruppe <strong>Thaur</strong> mit dem<br />

Hofmann Martin als Obmann, hat angeboten,<br />

dass wir mit allen Anliegen zu ihm<br />

kommen können, er setzt sich für das Dorf<br />

ein. Ein größeres Projekt ist die Sanierung<br />

der Schlossruine, oder das Dorffest und<br />

auch der Mullerumzug. Aber auch kleinere<br />

Vorhaben wie z.Bsp. das Platzkonzert wird<br />

unterstützt. Über andere Projekte weiß ich<br />

nicht Bescheid, weil ich ja nicht im Tourismusausschuss<br />

sitze. Mit der neuen Geschäftsführerin<br />

Bettina Haas gibt es ein gutes<br />

Einvernehmen.<br />

Womit befasst sich aktuell der ausschuss<br />

für sport und Kultur?<br />

Zur Zeit ist der Ausschuss immer wieder gefragt,<br />

Kunstgegenstände anzukaufen und<br />

diese für die Zukunft gut zu präsentieren.<br />

Dabei bleibt das Thema Dorfmuseum nicht<br />

aus und wird wohl künftig von diesem Gremium<br />

behandelt werden.<br />

- Wir danken für das Gespräch! -<br />

• exkl. Floristik ( Hochzeitsdekorationen,Trauerbinderei,…)<br />

• Saisonpflanzen (Beetpflanzen, Balkonblumen,…)<br />

• Gehölze und Sträucher<br />

• den Naschgarten ( Gewürze , Gemüse , Obst,…)<br />

• Zimmerpflanzen<br />

direkt an der Haller Bundesstrasse<br />

Öffnungszeiten: Mo – Fr von 8.00 – 18.00 Uhr<br />

Sa von 8.00 – 17.00 Uhr<br />

Bundesstr. 2; 6065 <strong>Thaur</strong>; Tel.: 05223/57880;<br />

e-mail: gaertnerei.jaeger@aon.at, http.: gaertnerei-jaeger.at


Müllgebühren im Vergleich<br />

in letzter Zeit hat das Thema Müll so<br />

manches <strong>Thaur</strong>er Gemüt reichlich bewegt.<br />

ausgehend von der intolerablen Verschmutzung<br />

zweier Wertstoffinseln (bei den anderen<br />

klappt es erfreulich gut!) wurden eine<br />

Reihe von Maßnahmen gesetzt, um die sache<br />

in den Griff zu bekommen. neben einer<br />

verbesserten information und diversen angeboten,<br />

waren teilweise auch verschärfte<br />

Kontrollen und leider auch strafen notwendig.<br />

Weiters wurden in der Gemeinderatssitzung<br />

vom 13. Feber auch Änderungen zur<br />

bestehenden abfallverordnung beschlossen.<br />

Im Allgemeinen gab es sehr wohl Verständnis<br />

dafür, dass die Gemeinde aktiv geworden<br />

ist, auch wenn da und dort leise Kritik zu vernehmen<br />

war. Es erscheint mir deshalb angebracht<br />

einen kurzen Vergleich mit den Nachbardörfern<br />

Rum und Absam zu erstellen.<br />

Am Interessantesten sind vermutlich die jeweiligen<br />

Müllgebühren. Vorausgeschickt<br />

werden muss, dass aus unterschiedlichen<br />

Überlegungen jede Gemeinde ihren eigenen<br />

Berechnungsschlüssel hat. Um nicht Äpfel mit<br />

Birnen zu vergleichen, wurden deshalb zwei<br />

verschiedene Haushaltstypen unterschieden.<br />

Zuerst eine Familie (Eltern mit 2 Kindern unter<br />

15 Jahren) und dann ein Single-Haushalt.<br />

Erstaunlicherweise wohnt in rund 250 der<br />

1300 Haushalte in <strong>Thaur</strong> nur eine Person.<br />

Die ausgewiesenen Beträge gelten pro Jahr.<br />

Die nüchternen Zahlen sprechen eigentlich<br />

eine recht deutliche Sprache. Die Müllgebühren<br />

treffen <strong>Thaur</strong>er Familien entschieden<br />

weniger als etwa in den Nachbarorten. Gewiss,<br />

es wird niemand deswegen nach <strong>Thaur</strong><br />

ziehen, aber gerade bei Familien „macht<br />

auch Kleinvieh Mist!“ In Rum ist zwar der<br />

Bioabfall gratis, doch die Kosten sind natürlich<br />

im Restmüll untergebracht. Dafür braucht in<br />

Rum niemand seinen Kübel an den Straßenrand<br />

stellen. Den holen sich die Müllmänner<br />

selbst aus dem Müllhäuschen! Überraschend<br />

die relativ hohen Gebühren in Absam.<br />

Bei den Ein-Personen-Haushalten ändert sich<br />

das Bild dann doch etwas. In Rum setzen<br />

sich die Kosten für den Restmüll aus einer<br />

Grundgebühr und einer Entleerungsgebühr<br />

zusammen, und zwar ohne Staffelung. Den<br />

Rumer Single trifft’s also voll; es sein denn,<br />

er wohnt in einer Wohnanlage. Je größer die<br />

Wohnanlage, desto billiger wird es dann. Da<br />

sind, etwa vergleichbar zu <strong>Thaur</strong>, auch € 50.-<br />

realistisch. Nicht ganz so günstig kommt ein<br />

Kleinsthaushalt in Absam davon. Von den<br />

<strong>Thaur</strong>er Preisen können die meisten Singles<br />

der Nachbardörfer jedenfalls nur träumen.<br />

Die Mullgebühren sind im originalen Mullerdorf<br />

<strong>Thaur</strong> noch immer am niedrigsten.<br />

Hier holt sich so mancher Haushalt seinen<br />

„Gusenbauer-Hunderter“ bereits bei den<br />

Müllgebühren!<br />

Doch neben den Kosten spielen auch andere<br />

Dinge eine Rolle. Rum und Absam haben sich<br />

vor einiger Zeit dafür entschieden, die Wertstoffinseln<br />

gänzlich zu entfernen. Wertstoffe<br />

(Glas, Metall, Kunststoffverpackungen, etc.)<br />

können somit ausschließlich nur im zentralen<br />

Wertstoffhof angeliefert werden. Dieser<br />

ist in Rum praktisch durchgehend geöffnet,<br />

in Absam an 4 Nachmittagen und am Samstag<br />

Vormittag. Das Hauptargument war in<br />

beiden Gemeinden die Sauberkeit der Wert-<br />

stoffinseln. <strong>Thaur</strong> ging einen anderen Weg.<br />

Hier wurden die Wertstoffinseln beibehalten<br />

und von den Gemeindemitarbeitern mustergültig<br />

gestaltet. Die Wertstoffe Glas, Metall<br />

und Kunststoffe können also auch dort eingeworfen<br />

werden. Allerdings, kein Papier,<br />

Karton und Bioabfall!!!!! Dies entspricht<br />

dem Prinzip der kurzen Wege, die man ge-<br />

Müllgebühren<br />

Familien-HH Restmüll Biomüll Gesamt<br />

Rum 169,36 gratis 169,36<br />

absam 142,75 80,12 222,87<br />

<strong>Thaur</strong> 69,00 42,00 111,00 *<br />

single-HH Restmüll Biomüll Gesamt<br />

Rum 169,36 gratis 50,00 - 169,36<br />

absam 39,00 24,50 63,50<br />

<strong>Thaur</strong> 23,00 10,50 33,50 *<br />

* Zu diesen Fixkosten kommen in <strong>Thaur</strong> noch die variablen Entleerungsgebühren dazu (€ 3,25 pro Entleerung) sowie<br />

€ 2,00 für 23 Biosäcke). Wer sauber trennt, kommt auf jeden Fall günstiger davon. In der Praxis liegen die Kosten pro<br />

Familie je nach Trennmoral zwischen € 135.- und € 150.-. Bei einem Single-Haushalt sind 45-50 Euro realistisch.<br />

gebenenfalls auch zu Fuß zurücklegen kann.<br />

Nicht jeder hat ein Auto und man spart sich<br />

so manche Fahrt durch die Moosgasse hinaus<br />

zum Wertstoffhof. Zudem erhält die<br />

Gemeinde von der ArgeV für die Betreuung<br />

der Sammelinseln jährlich immerhin deutlich<br />

über € 12.000.-.<br />

Und wie weit arbeiten die Gemeinden im Abfallbereich<br />

kostendeckend? Nach Auskunft<br />

der Gemeinde ist dies in Absam der Fall. In<br />

Rum wurde das Minus der vergangenen<br />

Jahre mit der jüngsten Gebührenerhöhung<br />

deutlich verringert und die Gemeinde ist<br />

bestrebt mit weiteren Einsparungen im Abfallbereich<br />

kostendeckend zu bilanzieren. In<br />

<strong>Thaur</strong> sind wir nun schon seit einigen Jahren<br />

stets knapp im Plus.<br />

Mit dieser information hoffe ich die eine<br />

oder andere Frage geklärt zu haben. Die<br />

Mitarbeiter der Gemeinde sind stets bemüht<br />

nicht nur das Dorf, sondern auch die Wertstoffinseln<br />

sauber zu halten. Tragen auch sie<br />

bitte dazu bei, indem sie die Wertstoffe entsprechend<br />

trennen. Die Gemeinde bedankt<br />

sich dafür mit günstigen Müllgebühren!<br />

- Josef Bertsch -<br />

Obmann des Umweltausschusses


Menschen<br />

Sport<br />

Fünf Sterne für die <strong>Thaur</strong>er Gilde<br />

Beim Finale der besten achten Mannschaften<br />

des Bezirksschützenbundes innsbruck am<br />

Landeshauptschiessstand in arzl, konnte<br />

sich <strong>Thaur</strong> 1 zum 5. Mal in Folge über<br />

den Bezirksmannschaftsmeistertitel freuen.<br />

Ramona Gleinser, Walter Beutler, Mario<br />

aichner und Thomas Wurzer glänzten mit<br />

ihrer Goldmedaille um die Wette.<br />

Eine spannende Saison, Kopf an Kopf<br />

mit der besten Nachwuchsmannschaft<br />

Österreichs, Hötting 1, wo nicht weniger als<br />

3 Nachwuchsschützen des Nationalkaders<br />

mit Ergebnissen über 390 Ringen glänzen,<br />

geht zu Ende. Mit <strong>Thaur</strong> 2 am 5.<br />

Gesamtrang und <strong>Thaur</strong> 3 am 15. Platz<br />

unter 53 Mannschaften unterstrichen<br />

die heimischen Luftgewehrschützen ihre<br />

Vormachtstellung im Bezirk Innsbruck. In<br />

der Tirolweiten Gesamtwertung hat <strong>Thaur</strong> 1<br />

mit einem Schnitt von 1548,6 Ringen (387<br />

Schnitt pro Schütze) den 3. Platz unter 239<br />

Mannschaften erreicht. Somit mischt <strong>Thaur</strong><br />

1 auch auf Landesebene vorne mit. In der<br />

Landesliga A konnte <strong>Thaur</strong> den 5. Platz<br />

erobern, nur 1 Punkt hinter den Vierten aus<br />

Bruckhäusl und 4 Punkte hinter den Dritten<br />

aus Ebbs. Das Podest wurde also denkbar<br />

knapp verpasst.<br />

Bereits im Sommer konnte sich Joachim<br />

Steinlechner mit dem Team Tirol,<br />

den Staatsmannschaftsmeistertitel im<br />

Kleinkaliber, 60 Schuss liegend, sichern. Die<br />

Nachwuchsarbeit trägt Früchte und unsere<br />

Nachwuchsmannschaft <strong>Thaur</strong> 4 verpasste in<br />

der letzten Bezirksrunde nur um einen Ring<br />

einen neuen Mannschaftsrekord. Mit Chiara<br />

Gufler, Armin und Anja Gruber, sind gleich<br />

3 der 4 Schützen unter 15 Jahre und erzielen<br />

im Schussprogramm der Erwachsenen,<br />

40 Schuss stehend frei, bereits beachtliche<br />

Ergebnisse bis zu 360 von 400 erreichbaren<br />

Ringen.<br />

Erfolgreich war man auch bei der<br />

Bezirkseinzelmeisterschaft: Gold durch<br />

Ramona Gleinser bei den Damen, Silber<br />

durch Hans Kirchner in der Seniorenklasse<br />

und Bronze durch Joachim Steinlechner<br />

bei den Herren, dazu noch Silber in der<br />

Mannschaft. Besonders freuen uns die<br />

Erfolge unserer Jung- und Jugendschützen:<br />

3 Silbermedaillen durch Andreas Plank,<br />

Armin Gruber und Chiara Gufler und eine<br />

Bronzemedaille durch David Gufler lassen<br />

uns optimistisch in die Zukunft schauen.<br />

Die im Vorjahr erstmals bei<br />

Bezirkswettkämpfen teilnehmenden<br />

Hobbyschützen, haben in der abgelaufenen<br />

Saison die dominierenden Absamer mehr als<br />

gefordert. Nach den ersten Runden konnte<br />

man vorübergehend sogar den „Platz an der<br />

Zum 5. Mal Bezirksmeister <strong>Thaur</strong> 1 mit Thomas Wurzer, Mario Aichner, Walter Beutler und Romana Gleinser (v.l.n.r.)<br />

8<br />

Mannschaftsstaatsmeister 2007 Joachim Steinlechner in seiner Paradedisziplin Kleinkaliber 60 Schuss liegend frei<br />

Foto: Alle Bilder Schützengesellschaft <strong>Thaur</strong>, Archiv<br />

Sonne“ genießen. Letztlich wurde Absam<br />

1, wie in den Vorjahren, Bezirksmeister und<br />

<strong>Thaur</strong> 1 sicherte sich den 2. Gesamtrang der<br />

Hobbyschützen.<br />

Gesellschaftlich war und ist das<br />

Gemeindeschießen im Herbst ein<br />

Höhepunkt im Dorfgeschehen. Knapp<br />

300 Teilnehmer in 31 Mannschaften fanden<br />

sich am <strong>Thaur</strong>er Schießstand ein, wo<br />

sich erstmals die „Gmiaspartie Posch“<br />

vor dem Modellbauverein und dem<br />

Wintersportverein den Titel und vorübergehend<br />

den Wanderpokal holte. Unmittelbar<br />

nach der kurzen Fasnacht fand an 3 Freitagen<br />

das Paarlschießen statt, wo weniger reine<br />

Treffsicherheit, sondern mehr das Glück zählt.<br />

175-mal ließen sich zahlreiche Paare die<br />

Chance nicht entgehen, den Sofortgewinn<br />

zu erschießen, oder den Trostpreis - ein<br />

Getränk an der Bar - als Motivationsschub<br />

für einen neuen Versuch zu nützen.<br />

100 Jahre schießstandkompanie<br />

<strong>Thaur</strong><br />

Am 12.7.1908 gründete sich aus den<br />

Paradeschützen ein Schützenverein,<br />

namens „Schießstandkompanie <strong>Thaur</strong>“.<br />

Der Zweck des selbigen war die Ausübung<br />

des Schießsports – bereits 1911 wurde<br />

der k.u.k. Gemeindeschießstand bei der<br />

„Wabi“ in der Schlossgasse erbaut, wo quer<br />

über das Fuchsloch auf den Duningbichl<br />

geschossen wurde. Heute wie damals<br />

steht die Begeisterung für den Schießsport<br />

im Vordergrund, und daher hat sich der<br />

Vorstand der Schützengesellschaft <strong>Thaur</strong><br />

entschlossen, dieses Jubiläum des <strong>Thaur</strong>er<br />

Schießsports gebührend zu feiern.


Medaillen durch unsere Nachwuchsschützen Armin Gruber, David und Chiara Gufler sowie Andreas Plank bei der<br />

Bezirksmeisterschaft 2008<br />

Das Festprogramm bietet eine einzigartige<br />

Möglichkeit, unseren sport kennen zu lernen:<br />

2. – 5. april 2008<br />

1. Raiffeisen Landesgildencup<br />

im „Alten Gericht“, <strong>Thaur</strong><br />

25. april 2008<br />

Ehrenabend anlässlich 100 Jahre<br />

für unsere Mitglieder<br />

und geladene Gäste<br />

22. november 2008<br />

Gildenball im „Alten Gericht“<br />

mit Preisverteilung des<br />

23. Gemeindeschießens<br />

Der Landesgildencup ist der sportliche<br />

Höhepunkt des Festprogramms. 16 voll-<br />

elektronische Schießstände werden im Saal<br />

des Alten Gerichts aufgebaut. Projektoren<br />

informieren das hoffentlich zahlreich erscheinende<br />

Publikum, welches von der Bühne<br />

und den Galerien aus optimale Einblicke in<br />

das Schießgeschehen bekommen wird.<br />

Mehr als 30 Gilden Tirols messen sich in<br />

einem bisher nie da gewesenen Wettbewerb<br />

in 8er Mannschaften. Am Mittwoch,<br />

Donnerstag und Freitag ist jeweils um 18.30<br />

Uhr Start für die ersten beiden Teams an<br />

den 16 Schießständen. Am Samstag geht es<br />

bereits um 9.00 Uhr früh los.<br />

Ein schießsportlicher Leckerbissen wird<br />

am Samstag, 5.4. ab 18.30 Uhr serviert.<br />

Die Auswahlmannschaften Tirols und<br />

Oberösterreichs, die beiden stärksten<br />

Bundesländer Österreichs messen sich im<br />

Sport<br />

Duell Schütze gegen Schütze. Jeder Schuss<br />

wird automatisch auf ein zu erwartendes<br />

Ergebnis hochgerechnet, und das Publikum<br />

ist jederzeit informiert, welche der beiden<br />

Mannschaften „tendenziell“ vorne liegt.<br />

Eine „Neun“ kann bereits entscheidend sein,<br />

da Ergebnisse jenseits von 390 (von 400<br />

möglichen) Ringen erwartet werden. Diesen<br />

Modus gibt es sonst nur in der deutschen<br />

Bundesliga zu sehen – jetzt auch in Tirol, und<br />

das in <strong>Thaur</strong>.<br />

Der technische Aufwand ist enorm: Mehrere<br />

hundert Meter Kabel, 20 Bildschirme und 4<br />

Projektoren bringen den Hightech Sport dem<br />

Publikum nahe. Nach einer Supersaison für<br />

unsere Gilde wünschen wir uns viele schieß-<br />

und sportinteressierte Zuseher für diesen<br />

einmaligen Wettkampf an einer einmaligen<br />

Austragungsstätte mit freiem Eintritt.<br />

Abgeschlossen werden die Schießtage<br />

am Freitag und Samstag ab 21.00 Uhr<br />

jeweils mit einer „After-Shooting-Party“<br />

im Foyer des Alten Gerichts, wozu die<br />

Schützengesellschaft wiederum bei freiem<br />

Eintritt herzlich einlädt.<br />

- Martin Grubhofer -<br />

9


Sport<br />

Dabei sein ist (nicht) alles!!!<br />

Stefan Jaud-Werlberger und Hannes Mader bei den Special Olympics<br />

„Jo, hob i scho denkt,“ antwortet stefan<br />

Jaud ganz selbstbewusst auf die Frage,<br />

ob er es sich im Vorfeld gedacht habe,<br />

dass er mit zwei Goldmedaillen von den<br />

Olympischen spielen zurückkehren würde.<br />

Vom 17.- 21. Jänner fanden in Innsbruck,<br />

Mutters und Leutasch (aufgrund des<br />

Schneemangels anstelle von Rinn) die österreichischen<br />

Special Olympics mit internationaler<br />

Beteiligung statt. 1300 mental behinderte<br />

Sportlerinnen und Sportler sowie ihre<br />

Betreuerinnen und Betreuer aus 13 Ländern<br />

belebten diese Olympischen Spiele und<br />

kämpften in acht verschiedenen Sportarten<br />

um die olympischen Edelmetalle (Ski Alpin,<br />

Ski Langlauf, Einskunstlauf, Eisschnelllauf,<br />

10<br />

Snowboarding, Schneeschuhlauf, Stocksport<br />

und Floorhockey).<br />

Mit dabei waren die zwei <strong>Thaur</strong>er Athleten,<br />

Stefan Jaud (Bauerngasse) und Hannes<br />

Mader (Kaponsweg), als alpine Schifahrer.<br />

Nach den Sichtungsläufen, bei denen die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihre<br />

Geschwindigkeitsgruppen eingeteilt wurden,<br />

erreichten die beiden hervorragende<br />

Leistungen in ihren Wettkampfgruppen.<br />

Hannes Mader belegte jeweils den vierten<br />

Platz im Riesentorlauf und in der Abfahrt und<br />

Stefan fuhr seiner gesamten Konkurrenz auf<br />

und davon und holte sowohl im Slalom als<br />

auch in der Abfahrt jeweils Gold und wurde<br />

im Riesentorlauf Fünfter – und das, obwohl<br />

er als 11jähriger der jüngste Schifahrer bei<br />

diesen „Spielen“ war.<br />

Dieser Erfolg ist für Stefan kein Einmalereignis,<br />

sondern das Ergebnis langen Trainings. Zwar<br />

hat er mit Stefan Eberharter ein großes<br />

Vorbild. Sein Coach und Haupttrainer ist<br />

aber sein Papa Josef Werlberger. Mit ihm verbrachte<br />

Stefan viele Stunden in der Schlick.<br />

„Aber“, so sagt der junge Olympiasieger „der<br />

Papa fahrt jo so langsam.“ Wahrscheinlich<br />

nicht nur deswegen wurden er und Hannes<br />

Mader außerdem noch von Trainern des<br />

Wintersportvereins, vor allem von Romed<br />

und Hans Staud zusätzlich vorbereitet.<br />

Für Hannes Mader bot sich durch diese<br />

Unterstützung nach vielen Jahren wieder<br />

die Möglichkeit, seine alpinen Fähigkeiten<br />

auszutesten und er war selbst überrascht,<br />

welche Schikanone eigentlich in ihm steckt.<br />

Und so wurden die Special Olympics für ihn<br />

zu einem einzigartigen Erlebnis.<br />

ein Fest der<br />

„gemeinsamen Herzen“<br />

Dabei sein bei den Special Olympics ist natürlich<br />

alles. Denn mit einem Rahmenprogramm,<br />

bei dem Reinhard Fendrich und Verena<br />

Pölzl auftraten kam an den fünf Tagen<br />

unter den Sportlerinnen und Sportlern<br />

Feierstimmung auf. Trotzdem sind auch die<br />

Special Olympics Wettkämpfe mit hoher


Leistungsmotivation und Siegesambitionen<br />

der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.<br />

Das erfordert hohe Anstrengung. Immer<br />

wieder gelangten die beiden <strong>Thaur</strong>er<br />

Olympioniken nach den drei Sichtungs- und<br />

drei Wettkampfläufen an die Grenzen ihrer<br />

Kräfte. „Aber mit einer Portion Pommes<br />

ging’s dann wieder,“ erzählt Mama Barbara<br />

Werlberger über Stefan. Und außerdem war<br />

die gesamte Familie als Schlachtenbummler<br />

und Schwester Bernadette als freiwillige<br />

Helferin dabei. So sind die Special Olympics<br />

nicht nur ein Leistungswettkampf, sondern<br />

vor allem ein Fest der vereinten Herzen – so<br />

wie die Veranstalter der Special Olympics<br />

schreiben:<br />

13. aPRiL, 1. naCHWUCHs-CUP<br />

Des sV THaUR<br />

Mit einem bunten Rahmenprogramm will der SV<br />

<strong>Thaur</strong> die Bevölkerung zum Besuch des „1. SV<br />

<strong>Thaur</strong> Nachwuchs-Cup“ am Sonntag, 13. April, ab<br />

8.45 Uhr, auf die <strong>Thaur</strong>er Sportanlage locken. Von<br />

8.45 bis 13.00 Uhr spielen die U 7 Mannschaften<br />

(geboren 1.1.2001 und jünger), von 13.30 bis<br />

18.30 Uhr sind dann die U 8-Mannschaften<br />

dran. Für alle, dies nicht wissen: U 7 heißt „Unter<br />

7 Jahre“. Teil des Rahmenprogramms ist unter<br />

anderem eine Hubschraubervorführung des<br />

Modellbauvereins <strong>Thaur</strong>. Für das leibliche Wohl<br />

ist bestens gesorgt. Weitere Informationen bei<br />

Thomas Lupinski, Tel. 0664/3817717.<br />

Wenn am 29.03. im Sportzentrum Telfs die<br />

Staatsmeisterschaften der Lateintänze übers<br />

Parkett gehen, ist auch ein <strong>Thaur</strong>er dabei.<br />

Peter Schaur wird mit Partnerin Christina<br />

Mair in der höchsten Klasse, der Sonderklasse,<br />

an den Start gehen. Die mehrfachen<br />

Vizelandesmeister, hoffen auf zahlreiche<br />

Schlachtenbummler, um den Heimvorteil<br />

nützen zu können. Denn was im Fußball<br />

wichtig ist, ist es ebenso im TanzSport, der<br />

Special Olympics ist ein Programm<br />

für Hoffnung und Freude, welches<br />

Veränderungen und Stärke ins Leben der<br />

Athleten und ihrer Familien bringt. Durch<br />

die Vermittlung der Freude am Sport und der<br />

Bewegung in jedem Land der Welt, wurde<br />

Special Olympics zur weltweit größten<br />

Philosophie für Menschen mit Behinderung.<br />

Special Olympics ist überkonfessionell und<br />

überparteilich und hat sich den Geboten der<br />

Fairness im Sinne der olympischen Regeln<br />

verschrieben; gemäß des Eids:<br />

„Lass mich gewinnen, und wenn ich nicht<br />

gewinnen kann, so lass es mich dennoch<br />

mutig versuchen!“<br />

- Elmar Fiechter-Alber -<br />

BeaCHTensWeRTe LeisTUnG<br />

iM sCHaCHsPORT<br />

Der 13 jährige Johannes Bachler aus Kapons<br />

besucht seit drei Jahren das Freifach Schach am<br />

Adolf Pichler Gymnasium in Innsbruck. Darüber<br />

hinaus trainiert und spielt er noch beim Schachclub<br />

Absam. Bei den diesjährigen Landesmeisterschaften<br />

im Schach Ende Februar in Mils bei Hall errang er in<br />

der Klasse „U14 männlich“ den Vizemeistertitel.<br />

Samba, Rumba, Paso doble,... òle!!!<br />

"12. Mann", das Wissen, dass die Zuseher<br />

einem den Rücken stärken. Am 29.03. werden<br />

die beiden höchsten Leistungsklassen<br />

A und S ausgetragen, außerdem 2 Hobby-<br />

Tanzklassen. Es ist die einmalige Gelegenheit,<br />

den wohl taktvollsten <strong>Thaur</strong>er auf einem<br />

wichtigen Turnier anzufeuern, also aUF<br />

naCH TeLFs! Infos und Karten (Special-<br />

Casino- Package beachten!): www.goldweissinnsbruck.at,<br />

Tel.: 0664/26 16 835<br />

Sport<br />

DANKE!<br />

auf diesem Weg möchten wir allen ein großes<br />

Vergelt`s Gott sagen, die unseren stefan so toll<br />

motiviert und unterstützt haben, besonders:<br />

Oma und Opa<br />

fürs "Trockentraining" da sie immer für Stefan<br />

und uns da sind.<br />

Dem WSV-<strong>Thaur</strong><br />

unter Obmann Hermann Unsinn für den Skikurs.<br />

Öttl Harald, Hans Staud und<br />

Stefan Wasle<br />

fürs Skitraining und an<br />

Romed, Gerda, Daniel und<br />

Theresa Staud<br />

seine unermüdlichen Skilehrer und treuen<br />

Freunde<br />

- Barbara und Josef Werlberer -<br />

aUsGeZeiCHneTe eRFOLGe<br />

FüR THaUReR JUDOKa<br />

Gleich dreimal haben sie bei den Tiroler<br />

Landesmeisterschaften 2008 in Kirchberg zugeschlagen.<br />

Carolin Mußner schaffte in ihrer Klase<br />

den 2. Platz. Ihr Bruder Robert Mußner und Severin<br />

Graßmair holten sich jeweils den Meistertitel.<br />

- Harald Egger -<br />

11


Menschen<br />

<strong>Thaur</strong>er Betriebe<br />

"Zamm halten und a Vorbild sein!"<br />

Die Wirtsleut' vom Gasthof Stangl<br />

„Wir helfen alle zamm,“ sagt Maria Höpperger,<br />

seit 40 Jahren Chefin des stanglswirts.<br />

Heuer steht ein großes Fest vor der<br />

Tür. Maria feiert ihren 70. Geburtstag, ehemann<br />

Josef wird 80.<br />

Einen Gastbetrieb und eine Bauernschaft<br />

zu führen, hat Maria Höpperger so im Blut<br />

wie Ronaldinho den Fußball oder Reinhold<br />

Messner das Bersteigen. Das hat auch mit<br />

der langen Tradition der Gastwirtschaft zu<br />

tun. Seit rund 400 Jahren schon gibt es den<br />

Stanglwirt. Der Name Stangl kommt angeblich<br />

von einer Wirtin die groß und schlank<br />

wie eine Bohnenstange war.<br />

Aufgewachsen ist Maria Höpperger am<br />

Schotthof. Bis zu Ihrer Heirat 1969 machte<br />

sie dort jede Arbeit, die auf einem Bauernhof<br />

mit Vieh, Gemüse- und Obstbau anfällt.<br />

Nach dem frühen Tod ihrer Mutter - Maria<br />

war damals gerade 21 Jahre - erst recht. Die<br />

Arbeit im Feld, am Hof und im Stall sei wirklich<br />

hart gewesen, erinnert sie sich zurück.<br />

Anstrengender und anders als heute, obwohl<br />

sie auch dort immer noch fast rund um die<br />

Uhr im Einsatz ist.<br />

1969 haben Maria Norz und Josef Höpper-<br />

12<br />

ger geheiratet und den alten Erbhof und das<br />

Gasthaus Stangl übernommen. Schon sehr<br />

bald haben sie Pläne über einen<br />

neuen Gasthof geschmiedet. 19<strong>84</strong> war es<br />

dann endlich soweit. Das alte Gebäude wurde<br />

zur Gänze abgerissen und innerhalb eines<br />

Jahres wurde dann<br />

ein neues, großzügiges 80 Betten Hotel errichtet.<br />

„Mein Sohn Josef und ich haben die Verantwortung<br />

in der Küche, und meine Töchter<br />

Maria und Anna kümmern sich um das<br />

Wohlbefinden der Gäste,“ meint die Wirtin.<br />

Allen Kindern wurde eine fachliche Ausbildung<br />

zu teil, um nach der Schule in den<br />

elterlichen Betrieb einzusteigen. Schon sehr<br />

früh wurden Ihre Sprösslinge zur Arbeit in<br />

der Landwirtschaft und im Gasthof herangezogen.<br />

Ein eingespieltes Team, wo jeder seinen<br />

Aufgabenbereich hat und zu 100% seinen<br />

Mann beziehungsweise seine Frau stellt.<br />

„Ein Vorbild sein!“, das war ihnen stets<br />

wichtig. Josef und Maria Höpperger haben<br />

immer an einem Strang gezogen, sowohl im<br />

Geschäft als auch in der Familie. Durch ihren<br />

unermüdlichen Einsatz und Zusammenhalt<br />

haben sie es geschafft ein Paradeunternehmen<br />

auf die Beine zu stellen.<br />

Auch Die Landwirtschaft wurde vor 4 Jahren<br />

vollständig modernisiert und den neuen<br />

EU-Richtlinien angepasst. Der Freilaufstall<br />

wirkt sich sehr positiv auf die Gesundheit<br />

und Langlebigkeit der Tiere aus. Für uns ist<br />

es selbstverständlich, unseren Gästen das<br />

Beste aus Stall und Gemüsebau auf den Teller<br />

zu zaubern. Sohn Josef und ich schaukeln<br />

die Küche, und die Töchter Maria und Anna<br />

die anderen Bereiche, wie Service, Rezeption<br />

und administrative Arbeiten. Die jüngste<br />

Tochter Barbara hat mit ihrem Mann Charly<br />

den „Innertaler Hof“ in Gerlos übernommen<br />

und zu einem modernen Vier-Sterne-Hotel<br />

umgebaut.<br />

Wir Kinder wünschen unseren Eltern noch<br />

eine lange Gesundheit und möchten uns für<br />

das bedanken, was aus uns geworden ist -<br />

die Früchte ihrer Liebe und Arbeit.<br />

- Gilbert Rosenkranz -


Gasthof mit Geschichte<br />

Bei einem gründlichen Blick in die Urkunden des <strong>Thaur</strong>er<br />

Dorfarchivs taucht der Name immer wieder auf. Erstmals begegnet<br />

uns im Jahr 1504 ein Gilig Stänngl als Vertreter der<br />

<strong>Thaur</strong>er Söllleute; später in mehreren Urkunden ein Georg<br />

Stänngel, dann um 1564 die Gebrüder Pauln und Bernhardten<br />

Stänngl und zuletzt ein Christof Stänngl. Mit dem Einsetzen<br />

der Verfachbücher taucht 1590 neuerlich ein Georg<br />

Stangl als Wirt, Gastgeb und Dorfmaister in <strong>Thaur</strong> auf. Als<br />

seine Tochter Caritas Stangl 1614 die Wirtstafern verkauft<br />

verschwindet zwar der Familienname am Hof. Als Hausname<br />

jedoch hat er sich dennoch gehalten – und zwar schon bald<br />

4 Jahrhunderte!<br />

Nach mehrfachem Besitzerwechsel erwirbt 1750 Georg<br />

Höpperger das Wirtshaus am Dorfplatz. Sein Großvater Bartholomäus<br />

war Bauer beim „Beseler“ gewesen und noch mit<br />

einer Magdalena Stangl verheiratet. Unter Georg und seinem<br />

Enkel Johann Höpperger (1818 - 1888) blühen Gastbetrieb<br />

und Landwirtschaft auf und mit dem Erwerb der restlichen<br />

Grasrechte auf der <strong>Thaur</strong>er Alm wird selbige, zumindest bis<br />

1913, zur „Stanglalm“. Der damalige Stanglwirt konnte angeblich<br />

auf eigenem Grund vom Inn hinauf zu seiner Alm<br />

spazieren.<br />

Von Absam nach <strong>Thaur</strong> und von dort in die weite Welt<br />

Christine Schier beendet ihre Zeit als Volksschuldirektorin<br />

Mit 1. März trat Christine schier als Volksschuldirektorin<br />

in <strong>Thaur</strong> in den verdienten<br />

Ruhestand. Bei einem schulfest wurde sie<br />

von den Kindern, Lehrerinnen und Lehrern,<br />

elternvertreterinnen und der Gemeinde verabschiedet.<br />

als abschiedsgeschenk organisierte<br />

die scheidende Direktorin ein Musical,<br />

das von schülerinnen und schülern des<br />

Gymnasiums adolf Pichler Platz aufgeführt<br />

wurde und lud die schulgemeinschaft auf<br />

eine Würstljause ein.<br />

- Josef Bertsch -<br />

inzwischen hat die neue Direktorin, Frau Petra<br />

Klingenschmid die Leitung der <strong>Thaur</strong>er<br />

Volksschule übernommen. Der abschied<br />

von Christine schier war für den schlossbichler<br />

anlass für ein interview.<br />

Frau schier, wie lange waren sie Direktorin<br />

der <strong>Thaur</strong>er Volksschule?<br />

Mein erstes Schuljahr in <strong>Thaur</strong> war 1996/97.<br />

Davor war ich 25 Jahre Lehrerin an der<br />

Volksschule Absam Dorf. <strong>Thaur</strong> ist also meine<br />

zweite Dienststelle.<br />

Woran erinnern sie sich besonders aus der<br />

anfangszeit hier in <strong>Thaur</strong>?<br />

Für mich war es der Anfang besonders<br />

spannend, weil wir insgesamt fünf Bewerber<br />

für die Direktion waren, darunter auch<br />

zwei Lehrer aus der <strong>Thaur</strong>er Volksschule<br />

und da habe ich mich schon gefragt, ob das<br />

so gscheit ist und die erste Konferenz war<br />

deshalb sehr aufregend. Aber mir war von<br />

Anfang an eine kollegiale Leitung der Schule<br />

sehr wichtig und so entstand sehr bald ein<br />

Miteinander mit den Lehrern, den Kindern<br />

und auch mit den Eltern.<br />

Äußerlich erinnere ich mich vor allem noch<br />

daran, dass an den Wänden im Schulhaus<br />

viele alte Bilder hingen, keine Kinderzeichnungen.<br />

Mir war es besonders wichtig, dass<br />

man in einer Schule merkt, dass Kinder hier<br />

leben und lernen, dass es einfach ein Ort der<br />

Kinder ist. Darum sind immer Zeichnungen,<br />

Werkstücke oder sonst Schülerarbeiten im<br />

Schulhaus zu sehen. Ich habe auch zu Hause<br />

sehr viele Kinderbilder hängen.<br />

sehen sie einen Unterschied zwischen der<br />

schule damals und heute?<br />

Bereits vor meiner Zeit als Direktorin gab es<br />

einige Lehrerinnen und Lehrer, die immer<br />

wieder neue Wege des Lernens und des Unterrichtens<br />

versucht haben. So wurde schon<br />

vor zehn Jahren mit Ansätzen der Waldorf-<br />

oder Montessoripädagogik gearbeitet. Methoden<br />

wie „offenes Lernen“ oder „Wochenplan“<br />

gehörten schon bei manchen<br />

Lehrerinnen selbstverständlich dazu. Ich<br />

habe versucht, diese Initiativen zu unterstützen,<br />

sodass auch andere Lehrer die Möglichkeit<br />

hatten, den Unterricht in diese Richtung<br />

zu verändern, wobei dies natürlich nicht<br />

eine spezifische <strong>Thaur</strong>er Entwicklung war,<br />

sondern charakteristisch für die Lehreraus-<br />

und Fortbildung der letzten Jahre ist. Aber<br />

trotzdem finde ich es wichtig, dass man�<br />

13


Menschen<br />

Volksschule <strong>Thaur</strong><br />

� sich nicht ausschließlich auf eine Richtung<br />

festlegt, weil eine einzige Lernmethode<br />

nicht immer und für alle Kinder das richtige<br />

ist.<br />

Was freut sie denn besonders an der <strong>Thaur</strong>er<br />

Volksschule?<br />

Also ganz besonders freut mich, dass wir<br />

im Lehrerkollegium als sehr geschlossenes<br />

und kooperatives Team arbeiten. Natürlich<br />

versteht man sich auch hier mit dem einen<br />

besser und mit dem anderen weniger gut,<br />

aber im Grunde machen alle mit, wenn wir<br />

uns zum Beispiel entscheiden, etwas Neues<br />

auszuprobieren. So waren bei der Einführung<br />

der alternativen Leistungsbeurteilung<br />

nicht alle Lehrer vorbehaltlos begeistert,<br />

aber schlussendlich haben alle mitgemacht.<br />

Oder die „gesunde Jause“ ist zum Beispiel<br />

auch mit viel Aufwand verbunden und stößt<br />

deshalb natürlich nicht nur auf Gegenliebe,<br />

aber es machen trotzdem alle mit.<br />

Besonders toll finde ich in <strong>Thaur</strong>, dass sich<br />

viele Eltern sehr engagiert am Schulleben<br />

beteiligen. Diese Unterstützung der Eltern<br />

habe ich sehr angenehm erlebt, weil sie<br />

– wie gesagt – sich tatkräftig bei Aktionen<br />

beteiligen und so für verschiedene Sozialprojekte<br />

auch schöne Ergebnisse möglich<br />

waren. Andererseits war diese Beteiligung<br />

der Eltern aber auch nicht überfordernd für<br />

uns als Schule.<br />

Gibt es eine Veränderung bei den Kindern in<br />

den letzten Jahren?<br />

Ja die Kinder haben sich wirklich verändert.<br />

In den ersten Jahren gab es öfters Klassen,<br />

bei denen wir Lehrer uns dachten: „Hoffentlich<br />

muss ich diese nicht übernehmen“, weil<br />

einfach einige besonders auffällige Kinder<br />

drinnen waren, die das Unterrichten und<br />

auch das Lernen für viele andere Kinder<br />

nicht grad leichter gemacht haben.<br />

Momentan haben wir diesen Eindruck kaum<br />

mehr. Die Kinder sind freundlich, sie sind<br />

nett und aufgeschlossen. Das hat natürlich<br />

sehr viel mit der Umgebung zu tun, in der<br />

die Kinder aufwachsen und wir hoffen natürlich,<br />

dass sich das Klima unter den Lehrern,<br />

das ich sehr angenehm empfinde, auf<br />

die Kinder auswirkt. So können wir auch<br />

leicht damit umgehen, wenn es in Einzelfällen<br />

mal zu Schwierigkeiten kommt.<br />

Wenn sie Bildungsministerin wären …<br />

Oh … na, ja. Sehr angenehm wäre es, wenn<br />

es nicht dauernd Veränderungen geben wür-<br />

14<br />

de. Derzeit hat man das Gefühl, dass eine<br />

Veränderung im Schulwesen noch nicht einmal<br />

in Kraft ist und schon kommt die nächste<br />

daher. Oder vieles wird einfach so ruck<br />

zuck eingeführt. Die Nachmittagsbetreuung<br />

zum Beispiel, die innerhalb von kürzester<br />

Zeit hätte auf die Füße gestellt werden, ohne<br />

dass klar war, wer das betreut und wo das<br />

stattfinden soll. Da entsteht das Gefühl, dass<br />

auf Biegen und Brechen etwas initiiert wird<br />

und alle müssen einfach mit und es bleibt<br />

keine Zeit für konzeptionelle Planungen.<br />

Als Direktorin einer Volksschule fände ich es<br />

besonders wichtig, den Überstieg in die weiterführende<br />

Schulen (Hauptschulen, Gymnasien)<br />

neu zu überdenken. Oft fühlen wir<br />

uns bei den Noten besonders in den vierten<br />

Klassen einem großen Druck ausgesetzt,<br />

weil Eltern vereinzelt verständlich machen,<br />

dass ein Zweier im Zeugnis nicht grad eine<br />

Katastrophe, aber eine riesige Enttäuschung<br />

ist. Da habe ich auch mit Eltern einige<br />

Konflikte austragen müssen. Wir wissen ja<br />

genau, dass eine Note in der einen Schule<br />

nicht mit der an der anderen vergleichbar ist.<br />

Also ich würde eine wie auch immer geartete<br />

Aufnahmeprüfung für weiterführende<br />

Schulen befürworten, auch wenn man sagen<br />

muss, dass diese immer sehr stark von<br />

der Tagesverfassung abhängt. So kommen<br />

Kinder oft gegen Ende der Volksschulzeit in<br />

einen großen Leistungsdruck und in eine Erwartungshaltung<br />

hinein, die in diesem Alter<br />

nicht sein muss, wenn wir nicht überhaupt<br />

der Leistungslogik unserer Gesellschaft auch<br />

ein wenig entgegensteuern müssen.<br />

Werfen wir noch einen Blick in die Zukunft.<br />

Wie sehen die nächsten Wochen und Monate<br />

für sie aus?<br />

Mein Mann und ich möchten uns einen<br />

großen Lebenstraum erfüllen. Anfang April<br />

laden wir unser Wohnmobil auf ein Schiff<br />

von Hamburg nach Südamerika. Nach einer<br />

längeren „Entdeckungreise“ durch Südamerika<br />

werden wir kurze Zeit wieder nach Hause<br />

zurückkehren und dann die Reise über die<br />

Panamerikana nach Alaska fortsetzen. Dann<br />

werden wir weiter sehen. Wir hoffen natürlich,<br />

dass es gesundheitlich möglich wird, einen<br />

großen Teil der Welt kennen zu lernen.<br />

Gerne möchten wir uns vom schlossbichler<br />

diesem anliegen von ihnen anschließen<br />

und wünschen ihnen einen guten start in<br />

den neuen Lebensabschnitt.<br />

Das Interview führte<br />

- Elmar Fiechter-Alber -


Ich lebe meinen Traum...<br />

Haben wir nicht alle unsere Träume?<br />

aber ehrlich, wer versucht schon wirklich,<br />

seinen Traum mit allen Konsequenzen umzusetzen?<br />

eine <strong>Thaur</strong>erin hat sich aufgemacht,<br />

ihren Traum zu leben: Martina Plank<br />

am Telefon sprach mit ihr Margit Plank vom<br />

schlossbichler.<br />

Hallo Martina! Du bist zur Zeit in Graz, besuchst<br />

da eine schauspielschule und erfüllst<br />

dir damit einen Traum?<br />

Ja, schon. Es war schon immer mein Wunsch<br />

Theater zu spielen. Vorerst war das ein Hobby.<br />

Aber der Wunsch ist in mir ständig gewachsen<br />

und da hab ich mir gesagt. „Wenn<br />

nicht jetzt, wann dann!“ Es ist in meinem<br />

Alter ja schon recht spät, damit anzufangen,<br />

aber ich bin halt wie man sagt, dem „Ruf“<br />

gefolgt.<br />

Vor einigen Monaten hast du eine sichere<br />

stelle gekündigt, hast Familie und Freunde<br />

zurückgelassen und bist nach Graz gezogen.<br />

ist dir der entschluss schwer gefallen?<br />

Das war schon 2006. Seit September bin<br />

ich nun in Graz. Natürlich ist das schon eine<br />

ungewisse Zukunft, ein Abenteuer, aber es<br />

ist das, was mir Spaß macht, ein Anfang. Ich<br />

hab eine Tür aufgemacht und es wird sich<br />

Das Samenkorn<br />

Es war einmal ein kleines Samenkorn, und es<br />

lag in einem Blumenbeet, tief unter der Erde.<br />

Man hatte es da vergraben, und nun lag es<br />

dort unten und langweilte sich.<br />

Gelegentlich kroch ein Regenwurm vorbei,<br />

aber das war auch alles. Manchmal hörte<br />

es, wie Kinder über ihm Ball spielten, und da<br />

wünschte es sich nichts mehr, als da draußen<br />

zu sein und das alles zu sehen.<br />

ergeben, es wird sich auch eine nächste Tür<br />

öffnen und so weiter. Ich hab mir gesagt, ich<br />

muss es versuchen.<br />

Wie kann man sich den Unterricht in einer<br />

schauspielschule vorstellen, welche Fächer<br />

stehen auf dem stundenplan?<br />

Es ist eine Grundausbildung, eine Basisausbildung,<br />

man kann das auf verschiedenen<br />

Arten manchen. Wichtig ist „sprechen“,<br />

also eine richtige Aussprache, und dann<br />

noch Rollen erarbeiten, Körpertraining, Bewegungstraining,<br />

auch Tanz und Literatur.<br />

Ich möchte das ja hauptberuflich machen<br />

und da ist es in meinem Alter nicht mehr so<br />

leicht. Es gibt auch Aufnahmeprüfungen.<br />

es kostet viel Kraft und Mut einen solchen<br />

Traum zu leben. Wer unterstützt dich dabei?<br />

Eine Theaterfreundin steht mir bei, denn es<br />

gibt ja Höhen und Tiefen und da braucht<br />

man jemand der sich da hineinfühlen kann,<br />

der eben auch das Theater liebt.<br />

Finanziell ist es so, dass ich das selber mach,<br />

es kostet ja alles was.<br />

Was machst du in der Freizeit? Hast du<br />

schon anschluss gefunden?<br />

Also in Tirol bin ich gerne in die Berge ge-<br />

Wieso hatte man es denn hier vergraben?<br />

Es wäre viel lieber über der Erde gewesen!<br />

Aber es lag hier unten. Tag für Tag. Nacht<br />

für Nacht. Doch langsam begann es sich um<br />

das Samenkorn herum zu verändern. Es fing<br />

damit an, dass man die Kinder immer seltener<br />

hörte, und auch der Regenwurm ließ<br />

sich weniger häufig blicken. Um das Samenkorn<br />

wurde es immer kälter. Es war Winter<br />

geworden.<br />

Dann hörte das Samenkorn auch die Kinder<br />

wieder. Aber ihre Schritte klangen nicht<br />

so leicht und fröhlich wie sonst. Nein, sie<br />

stapften schwerfällig durch den Garten. Das<br />

Samenkorn machte sich Sorgen. War den<br />

Kindern etwas passiert?<br />

Woher sollte es auch wissen, dass über ihm<br />

sehr viel Schnee lag und die Kinder dicke<br />

Winterstiefel trugen? Aber dann wurde es<br />

wieder wärmer. Eine Menge Wasser rieselte<br />

von oben auf es herab. Das erfrischte das<br />

Samenkorn. Der Regenwurm kroch vorbei,<br />

und die Füße der Kinder klangen wieder so<br />

leicht wie früher. Doch etwas war anders<br />

Martina Plank<br />

Über das besondere schauspielerische Talent von<br />

Martina Plank konnte man sich bei den <strong>Thaur</strong>er Schlossspielen<br />

schon überzeugen!<br />

gangen, das geht hier nicht. Aber einen Platz<br />

um Ruhe zu finden, wo ich auch für mich<br />

sein kann, gibt es schon. Meine nächste<br />

Postadresse wird aber Wien sein. Da spielt<br />

es sich ab, ich meine da hab ich viel mehr<br />

Möglichkeiten. Hier in Graz ist das ein Start,<br />

ein Anfang, wie gesagt, es wird sich eine Tür<br />

öffnen, davon bin ich überzeugt!<br />

Vielen Dank für das Gespräch,<br />

viel Glück und erfolg, und<br />

toi, toi toi Martina!!<br />

geworden. Das Samenkorn spürte, wie sich<br />

in seinem Inneren etwas reckte und streckte,<br />

als wolle es aus ihm hinaus. Einige Tage später<br />

platzte das Samenkorn an einer Seite ein<br />

bisschen auf, und ein kleiner Trieb kam zum<br />

Vorschein. Dieser wuchs und wuchs, und<br />

nach einiger Zeit schaute er ein wenig aus<br />

der Erde hervor.<br />

Das Samenkorn spürte eine wunderbare<br />

Wärme, und so wuchs der Trieb noch<br />

schneller. Und eines Tages war es so weit:<br />

Die schon vorher entstandene Knospe entfaltete<br />

sich. Zunächst war das Samenkorn<br />

geblendet von dem vielen Licht, das aus allen<br />

Richtungen auf es fiel. Als es sich an die<br />

Helligkeit gewöhnt hatte, sah es sich um. Es<br />

stand in einem Blumenbeet, und in einiger<br />

Entfernung sah es die Kinder Ball spielen.<br />

Auch der Regenwurm steckte seinen Kopf<br />

aus der Erde und betrachtete den Garten.<br />

Das Samenkorn war zu einer wunderschönen<br />

Frühlingsblume geworden.<br />

- Florian Klebelsberg -<br />

15


Menschen<br />

Landwirtschaft<br />

Mit einem Kärtchen in der Hand auf Spurensuche<br />

Wohl die meisten von uns wissen von ähnlichen<br />

Geschichten zu erzählen. Mehr zufällig<br />

als geplant fällt eine Bemerkung. Das<br />

Gespräch kommt in Gang, erinnerungen<br />

werden wach und nach der zweiten Tasse<br />

Kaffee oder einigen Gläschen Wein ist man<br />

längst vom Hundertsten ins Tausendste<br />

geraten.<br />

So ähnlich ging es mir kürzlich als mir jemand<br />

ein Kärtchen in die Hand drückte, mit der<br />

Bemerkung, dass dies für den Verein Chronos<br />

eventuell interessant sein könnte. Eh klar, für<br />

einen Geschichtsverein ist so ein Fundstück<br />

immer interessant! Bei dem Kärtchen, etwa<br />

halb so groß wie eine Postkarte, handelte es<br />

sich um die Aufnahmskarte für Herrn Fuchs<br />

Josef seines Zeichens Stadtkoch in Hall,<br />

in den Landwirthschaftlichen Zweig=Verein<br />

<strong>Thaur</strong>. Auf den ersten Blick war mir bei der<br />

Aufarbeitung der <strong>Thaur</strong>er Dorfgeschichte<br />

bislang weder dieser Verein, noch ein Haller<br />

Stadtkoch untergekommen. Zumindest dem<br />

Namen nach war mir der unterzeichnende<br />

Vorstand, Jul. Riccabona vertraut, finden<br />

wir ihn doch auf der Liste der Ehrenbürger<br />

von <strong>Thaur</strong>.<br />

Neugierig geworden begab ich mich auf<br />

Spurensuche ins Landesarchiv und ins<br />

Museum Ferdinandeum. Und sieh da! Nach<br />

der Durchsicht reichlich verstaubter Akten<br />

und diverser Nachschlagwerke führte mich<br />

das eingangs erwähnte Kärtchen über vielerlei<br />

Verzweigungen zu so manchem neuen<br />

Erkenntnis. Doch der Reihe nach!<br />

Also der „Landwirthschaftliche Zweig=Verein<br />

<strong>Thaur</strong>“ dürfte selbst den ältesten Semestern<br />

in unserem Dorf nicht mehr bekannt sein.<br />

Selbst in den Unterlagen der Vereinsbehörde<br />

war nichts davon zu finden. Dies erschien<br />

mir zwar sonderbar, doch andererseits<br />

gibt’s diese Behörde ja auch erst seit 1867.<br />

Fündig wurde ich im Landesarchiv. In seiner<br />

Landesbeschreibung aus dem Jahre 1839<br />

16<br />

beschreibt Johann Jakob Staffler, dass ein solcher<br />

Verein zu jener Zeit gerade im Entstehen<br />

war. Dessen Zweck war die Beförderung der<br />

theoretischen und praktischen Kenntnisse der<br />

Landwirtschaft. Sitz des „Central-Vereines“<br />

war in Innsbruck, mit „Bezirksvereinen“<br />

in den Kreisämtern und „Theilvereinen“<br />

in den Dörfern. Erstgenanntes Mitglied<br />

des Central-Ausschusses war – sieh an! -<br />

Eduard Freiherr v. Sternbach, Herr über die<br />

<strong>Thaur</strong>er Schlossruine und damals auch noch<br />

Besitzer des „Alten Gerichtes“ in unserer<br />

Schulgasse.<br />

Die Förderung der Landwirtschaft und<br />

somit die langfristige Sicherung der<br />

Ernährungsgrundlagen wurde Mitte des<br />

vorletzten Jahrhunderts von allerhöchster<br />

Stelle forciert. Im Zentralausschuss wimmelte<br />

es nur so von Freiherren, Grafen und<br />

Edelleuten, doch in der langen Liste der<br />

Gründungsmitglieder fanden sich zwar reichlich<br />

hohe Beamte, Anwälte, Ärzte, Seelsorger<br />

und ein paar Gastwirte, interessanterweise<br />

aber keine praktizierenden Bauern. Vielleicht<br />

erklärt diese noble Gesellschaft auch das<br />

Faktum, dass ein simpler Mitgliedsnachweis<br />

als aufwändig gestaltete Lithographie ausgehändigt<br />

wurde.<br />

Wie dem auch sei! Bereits nach wenigen<br />

Jahren wurde der „Verein“ in eine<br />

„Landwirtschaftliche Gesellschaft“ umgewandelt.<br />

Diese Gesellschaft erhielt dann<br />

1882 mächtige Konkurrenz durch die<br />

Gründung des „Landesculturrathes“,<br />

der Vorgängerorganisation der heutigen<br />

Landwirtschaftskammer. Zum<br />

ersten Präsidenten des „Landesculturrathes“<br />

ernannte der Kaiser den<br />

Landtagsabgeordneten Baron Julius v.<br />

Riccabona, Herr über den Ansitz Melans in<br />

unserem Nachbardorf Absam. Als der kluge<br />

und äußerst tüchtige Herr im Jahre 1900 in<br />

Pension ging, machten ihn die <strong>Thaur</strong>er auf<br />

Grund seiner Verdienste als Präsident des<br />

„Landesculturrathes“ zum Ehrenbürger.<br />

„… erlauben uns ergebenst zu<br />

bitten!“<br />

Beim Stöbern in den Vereinsakten stieß ich so<br />

nebenbei noch auf zwei weitere längst vergessene<br />

Vereine. Am 28. 11. 1909 wurden<br />

in der Gründungsversammlung die Statuten<br />

des Obst- und Gartenbauvereines für die<br />

Gemeinde <strong>Thaur</strong> beschlossen. Unterzeichnet<br />

waren diese von Johann Isser (Poscheler),<br />

Michael Recheis (Maler) und dem Lehrer<br />

Alois Wurnig, Namen also, die auch heute<br />

noch vielen <strong>Thaur</strong>ern geläufig sind.<br />

Vom erfolgreichen Wirken dieses Vereines<br />

zeugen übrigens 3 wunderschöne, großformatige<br />

Urkunden aus dem Bestand der<br />

Landwirtschaftskammer, die erst kürzlich<br />

von Ing. Manfred Putz dem Verein Chronos<br />

übergeben wurden. Ein herzlicher Dank an<br />

dieser Stelle!<br />

Kurzfristige Nachforschungen haben ergeben,<br />

dass der Verein bis in die 50er Jahre<br />

bestanden hat. Wie wär’s eigentlich mit der<br />

Idee, anlässlich des 100-jährigen Jubiläums<br />

im Jahre 2009 eine Neugründung eines<br />

solchen Vereines ins Auge zu fassen? An<br />

potentiellen Mitgliedern sollte es in <strong>Thaur</strong><br />

ja nicht fehlen! Die Meldung bezüglich der<br />

Gründung des Obst- und Gartenbauvereins<br />

war vermutlich noch per Post unterwegs, da<br />

ging am 6.12. 1909 ein weiteres Schreiben<br />

hinauf an die hohe k.k. Statthalterei in<br />

welchem sich die Gefertigten erlauben „um<br />

die gnädige Bescheinigung zur Bildung<br />

des <strong>Thaur</strong>er Verschönerungsvereines ergebenst<br />

zu bitten.“ Die Gefertigten waren<br />

Obmann Alois Pflanzner, sein Stv. Ignaz<br />

Lechner, Schriftführer Alois Wurnig und die<br />

Ausschussleute Anton Pflanzner, Josef Giner<br />

(Wirt), Josef Isser, Romed Giner und wiederum<br />

Michael Recheis. Vereinszweck war<br />

„die Wahrung und Förderung all desjenigen,<br />

was zur Verschönerung des Dorfes<br />

und dessen Umgebung sowie zur Hebung<br />

der Behaglichkeit und Annehmlichkeit der<br />

Bevölkerung beizutragen geeignet erscheint.“<br />

Anno 1911 spendierte die Gemeinde dem<br />

Verein jedenfalls 200 Kronen zur Regulierung<br />

des Dorfbachls in der Bauerngasse!<br />

Vom stadtkoch<br />

zum Kirchenmaler<br />

Doch kommen wir nach diesem Abstecher<br />

in das einstige <strong>Thaur</strong>er Vereinsgeschehen<br />

wieder zurück zu unserem Kärtchen. Ein<br />

Haller Stadtkoch namens Josef Fuchs wurde<br />

also aufgenommen. Ganz der noblen<br />

Gründergesellschaft entsprechend stand<br />

Herr Fuchs (gest. 1903) natürlich nicht mit<br />

der Kelle in der Hand hinter den Töpfen<br />

einer Haller Stadtküche. Vielmehr war er, wie<br />

im Haller Stadtbuch nachzulesen, 25 Jahre<br />

lang erster Magistratsrat in der Salinenstadt.


Als hochoffizieller Stadtkoch war dieser<br />

kunstsinnige und gebildete Herr in vierter<br />

Generation nur in seinen jüngeren Jahren<br />

tätig. Und diesen Ehrentitel trug er mit<br />

sichtlichem Stolz auch weiterhin als höchster<br />

Beamter der Stadt Hall.<br />

Sein Sohn, Franz Xaver Fuchs (1868-1944),<br />

Unser Pfarrer Paul Haider<br />

ein besonderer Krippeler<br />

Der Krippenverein feierte seinen<br />

Krippelesonntag im vergangenen Jahr<br />

am 30. Dezember 2007. im Rahmen der<br />

Generalversammlung wurden ehrungen für<br />

25-jährige Mitgliedschaft an Helene Giner,<br />

Josef Lechner, Ludwig sölder, Franz staggl<br />

und Gertrud Wopfner verliehen. sehr zu seiner<br />

überraschung wurde unserem hochwürdigen<br />

Pfarrer Mag. Cons. Paul Haider die<br />

ehrenmitgliedschaft verliehen. Damit wird<br />

seine langjährige Treue zum Verein und vor<br />

allem seine Liebe zur Krippe gewürdigt. in<br />

seiner Laudatio unterstrich Obmann Martin<br />

Feichtner besonders das stete Bemühen<br />

unseres Herrn Pfarrer um die Kirchenkrippen<br />

in <strong>Thaur</strong>. nicht nur, dass die Krippen jedes<br />

Jahr aufgemacht werden, sondern auch<br />

die Pflege und instandhaltung liegen ihm<br />

sehr am Herzen. Wir schätzen es auch sehr,<br />

dass er alljährlich beim aufmachen der<br />

Pfarrkirchenkrippe vorbeischaut.<br />

Im Rahmen der Generalversammlung<br />

meldete sich unser Herr Pfarrer dann zu<br />

Wort und brachte seine große Freude und<br />

Überraschung über die Ehrung zum Ausdruck.<br />

In sehr anschaulichen Worten erzählte er<br />

von seinen vielfältigen Erfahrungen rund um<br />

die Krippe:<br />

Bereits in seinen Kinderjahren war die<br />

Weihnachtszeit begleitet von einer Krippe,<br />

die von seinem Vater gemeinsam mit einem<br />

Salinekameraden erbaut wurde. Die schöne<br />

Eckkrippe mit einem Schandl-III-Hintergrund<br />

schmückte damals die Stube.<br />

war ein überaus produktiver akademischer<br />

Maler, Portraitist und Restaurator der weit<br />

über Tirol und Österreich hinaus tätig war.<br />

Er war einer der letzten Vertreter der religiösen<br />

Malerei und lernte sein Handwerk<br />

– hier kreuzen sich wieder die Spuren mit<br />

<strong>Thaur</strong> – beim akademischen Maler Franz<br />

Xaver Pernlochner. Es ist also durchaus möglich,<br />

dass der Schüler Franz Xaver dem<br />

Lehrer Franz Xaver geholfen hat, in den<br />

Jahren 1878-80 die <strong>Thaur</strong>er Pfarrkirche im<br />

typischen Nazarenerstil auszumalen. Etwas<br />

später, in den Jahren 1913/14, hat er dann<br />

selbst die Haller Pfarrkirche restauriert.<br />

Wie man sehen kann, braucht es bekanntlich<br />

nicht viel, oft nur ein mickriges Kärtchen<br />

und etwas Zeit, um vom Hundertsten ins<br />

Tausendste zu geraten!<br />

- Josef Bertsch -<br />

Er hat selber als Gymnasiast Schnitzversuche<br />

unternommen, bei denen ein Schaf und ein<br />

Pferd entstanden sind. Die Messer und das<br />

Holz wurden ihm vom Bruder zur Verfügung<br />

gestellt. Besonders die Fertigung der Füße<br />

stellte sich als ziemlich schwierig und kompliziert<br />

heraus, weil sie leicht brechen konnten.<br />

Sein Bruder Anton, ein gelernter Bildhauer<br />

und Restaurator, baute dann eine größere<br />

Krippe, bei der sich jedoch die Fassung des<br />

Berges als schwierig herausstellte. So wurde<br />

vom Vater kurzerhand der Kunstmaler Fuchs<br />

aus Hall gebeten die Fassung zu überarbeiten<br />

und damit dem Berg den letzten<br />

Feinschliff zu geben. Noch am selben<br />

Abend, dem Heiligen Abend, konnte die<br />

Krippe dann erstmals in voller Schönheit<br />

bewundert werden.<br />

Auch aus seiner Außerferner Zeit gibt es etwas<br />

über eine Krippe zu berichten: als er auf einer<br />

Empore über dem Chor zu tun hatte, fiel ihm<br />

ein unscheinbarer Schrank auf. Bei näherer<br />

Betrachtung fand er in einer Schublade<br />

eine Vielzahl von bekleideten Figuren. Wie<br />

sich herausstellte waren die Figuren ein<br />

Geschenk der Rosenkranzbruderschaft an<br />

Krippenverein<br />

die Pfarre. Heute sind die Figuren restauriert,<br />

es wurde ein neuer Berg gebaut und die<br />

Krippe ist wieder in der Pfarrkirche zu besichtigen.<br />

Eine Besonderheit stellt die Darstellung<br />

des Sündenfalls dar – ein schönes Symbol,<br />

mit dem ein Bogen vom Sündenfall hin zur<br />

Geburt unseres Erlösers gespannt wird. Der<br />

Hintergrund dieser Krippe stammt übrigens<br />

aus der Hand von Primar Pernlochner.<br />

Derzeit befinden sich fünf Krippen im<br />

Widum:<br />

- Besonders freut den Herrn Pfarrer eine<br />

Krippe von Denggn Hansl, die im Auftrag<br />

seines Onkels geschaffen wurde und viele<br />

Jahre in Mühlau zuhause war. Nach dem<br />

Tode des Onkels kam die Krippe nach <strong>Thaur</strong>,<br />

wo dann auch ein Hintergrund von Schandl<br />

IV dazukam.<br />

- Ein zweites Schmuckstück stellt eine<br />

Karmeliter-Krippe mit bekleideten Figuren<br />

dar, deren Köpfe und Hände aus Wachs<br />

geformt sind. Die Figuren stellen eine besondere<br />

Kunstfertigkeit der Karmeliter dar. Diese<br />

beiden Krippen werden jedes Jahr in Stube<br />

und Kammer aufgestellt.<br />

Von den folgenden Krippen wird jeweils<br />

abwechselnd eine im Hausgang aufgestellt:<br />

- eine Geburtsgruppe mit Engel von Romed<br />

Speckbacher, die noch aus der Zeit seines<br />

Vorgängers Pfarrer Christian Falkner<br />

stammt.<br />

- eine Krippe, die aus seiner Zeit in Matrei am<br />

Brenner stammt. Bei einem Krippenbaukurs<br />

unter Bildhauer Hans Buchgschwenter haben<br />

Buben neben ihren eigenen Krippen auch<br />

gemeinsam eine weitere Krippe gebaut, die<br />

sie dann unserem Herrn Pfarrer schenkten;<br />

- und schließlich eine Krippe von Konrad<br />

Lechner, einem engen Freund seines Vaters.<br />

Unser geschätztes Ehrenmitglied ist also<br />

neben allen Kirchenkrippen auch noch für<br />

eine ansehnliche Zahl von Hauskrippen<br />

verantwortlich – ein besonderer Krippeler<br />

halt! Wir gratulieren nochmals herzlich zur<br />

Auszeichnung und wünschen ihm weiterhin<br />

viel Freude mit seinen Krippen.<br />

- Andi Fehr -


Menschen<br />

Seinerzeit<br />

Damals im Gemeinderat … !!!<br />

altbürgermeister ing. Josef Giner berichtet<br />

in dieser artikelserie über interessante<br />

und sonderbare Beschlüsse aus<br />

dem <strong>Thaur</strong>er Gemeinderat, diesmal aus<br />

den Jahren 1955 bis 1959.<br />

18<br />

1955<br />

Die Saline beabsichtigt den Stollenvortrieb<br />

wieder aufzunehmen, daher wird der<br />

Verbauungsplan in diesem Bereich geändert.<br />

Für die Wasserleitung im Siedlungsgebiet<br />

Kapons werden bei den Tiroler Röhrenwerken<br />

die erforderlichen Rohre bestellt.<br />

Der Salinenverwaltung wird der benötigte<br />

Grund für den Stollenvortrieb um S 4,-- je<br />

m2 verkauft.<br />

Für die Glockenstuhlreparatur werden von<br />

der Gemeinde S 600,-- (ca. 40 %) als<br />

Zuschuss gewährt.<br />

Sekretär Rankl wird ab 1.1.1956 in das provisorische<br />

Beamtenverhältnis übernommen.<br />

1956<br />

Die Gemeindeversammlung findet im<br />

Gasthaus „Stangl“ statt.<br />

Konstituierende Sitzung des neu gewählten<br />

Gemeinderates. Es sind 7 neue Gemeinderäte<br />

gewählt worden. Als Bürgermeister wird Josef<br />

Niedermair wiedergewählt. Vizebürgermeister<br />

wird Josef Stary, als weitere<br />

Vorstandsmitglieder werden Kelmer Romed<br />

und Giner Hans gewählt.<br />

Ein neuer Gemeindetraktor wird um<br />

S 53.000,-- angekauft, der alte wird um<br />

S 18.000,-- verkauft.<br />

Für die Elektrifizierung der Pfarrkirche wird<br />

eine Subvention von S 4.600,-- bewilligt.<br />

Den Pfadfindern wird ein Zuschuss von S<br />

200,-- gewährt.<br />

anmerkung: Bürgermeister Josef Niedermair<br />

legt sein Amt aus gesundheitlichen Gründen<br />

nieder und scheidet aus dem Gemeinderat aus.<br />

Bis zur Neuwahl führt der Vizebürgermeister<br />

Josef Stary die Amtsgeschäfte.<br />

Romed Giner (Jaggler) wird mit 11<br />

Stimmen bei einer Enthaltung zum neuen<br />

Bürgermeister gewählt.<br />

Der Haltung eines 4. Zuchtstieres (Grauvieh)<br />

wird zugestimmt. Der Halter bekommt jährlich<br />

S 1.000,--.<br />

1957<br />

Es wird einstimmig beschlossen auf der Alm<br />

ein neues Wirtschaftsgebäude (Almhag) zu<br />

errichten. Der Wintersportverein kann das<br />

Dachgeschoss als Unterkunft ausbauen.<br />

Der Gemeinderat spricht sich einstimmig für<br />

den Verbleib bei den Stadtwerken Hall als<br />

Stromversorger aus.<br />

Der Abbruch der alten Jagdhütte wird einem<br />

Team von Salzbergarbeitern um S 4.500,--<br />

vergeben.<br />

Der Pfadfindergruppe <strong>Thaur</strong> wird für<br />

die Ausrichtung einer Muttertagsfeier<br />

eine Subvention von S 200,-- gewährt.<br />

Für das gesamte Ortsgebiet wird eine<br />

Geschwindigkeitsbeschränkung von 25 km/h<br />

beschlossen. Das Befahren des Schlossweges<br />

mit Motorrädern und Luxusautos wird untersagt.<br />

1958<br />

Der Bürgermeister wird ermächtigt bei der<br />

Wahl des Jagdausschusses mehrere Personen<br />

namhaft zu machen.<br />

Die Wasserbenützungsgebühren werden ab<br />

1.1.1958 um 100 % erhöht.<br />

Die Errichtung von 5 weiteren Munitionshäusern<br />

in der „<strong>Thaur</strong>er Mure“ wird genehmigt<br />

Die Gemeinde übernimmt die Kosten für ein<br />

neues Fenster für die Schlosskirche. Für eine<br />

neue Glocke werden von der Gemeinde<br />

S 500,-- beigesteuert.<br />

Die Aufstellung einer Feuer- u. Windwache<br />

von jeweils 8 Mann wird im Einvernehmen<br />

mit der Feuerwehr beschlossen. Alle<br />

Hauseigentümer sind verpflichtet über<br />

Aufforderung daran teilzunehmen.<br />

Vom Baubezirksamt Innsbruck wird nach<br />

Fertigstellung des Rückhaltebeckens im<br />

„Stoanach“ der Lageplan vorgelegt, nach<br />

dem nun die Grundablösen bezahlt werden<br />

können. Der Grundpreis beträgt S 8,-je<br />

m2.<br />

Otto Perle wird mit 1.4.1958 neben den<br />

Aufgaben als Waldaufseher auch gleichzeitig<br />

die Aufgaben eines Jagdaufsehers übernehmen.<br />

Für die Verpachtung der <strong>Thaur</strong>er Alm sind<br />

3 Offerte eingelangt. Die Alm wird an<br />

Pflanzner Franz, Nr. 101 um den jährlichem<br />

Pachtzins von S 8.800,-- auf 5 Jahre verpachtet.<br />

Die Musikkapelle <strong>Thaur</strong> ersucht um die<br />

Errichtung eines Probelokals im neuen<br />

Schulhaus.<br />

Prälat Ambros Giner vor seinem Elternhaus beim Biachl im Kreise seiner Familie; rechts Pfarrer Köll. Anlaß war sein<br />

50-jähriges Priesterjubiläum im Jahre 1963.


Der Abt vom Stift Neustift/Südtirol Dr.<br />

Ambros Giner wird zum Ehrenbürger der<br />

Gemeinde <strong>Thaur</strong> ernannt.<br />

1959<br />

Die Arbeiten für den Bau des Hochbehälters<br />

Stollen werden an die Fa. Innerebner &<br />

Mayer vergeben.<br />

"A Zeitl isch's scho hear..."<br />

Gruppenfotos haben immer einen gewissen<br />

Reiz. Insbesondere dann, wenn der Anlass<br />

schon einige Zeit zurückliegt und mit dem<br />

Bild eine Fülle an Erinnerungen an bestimmte<br />

Personen und Ereignisse plötzlich wieder<br />

lebendig wird. Oft sind dies Klassen- oder<br />

Maturatreffen, Vereinsausflüge oder – so<br />

wie in <strong>Thaur</strong> schon seit vielen Jahren üblich<br />

– Jahrgangstreffen. Was letztere besonders<br />

interessant macht, ist, dass zu diesen Treffen<br />

der Jahrgänger stets alle – geborene <strong>Thaur</strong>er<br />

ebenso wie die Zuagroasten - eingeladen<br />

sind. Nicht selten sind dann auch noch jene<br />

Das neu errichtete Probelokal im Keller der<br />

Volksschule wird von der Gemeinde fertig<br />

gestellt. Dem Kirchenchor bis Ende 1960 ein<br />

eigenes Probelokal zur Verfügung gestellt.<br />

Für die Instandsetzung des Innufers sind<br />

von der Gemeinde 10 % der Baukosten zu<br />

übernehmen.<br />

<strong>Thaur</strong>er dabei, welche der Lauf der Dinge<br />

schon längst in anderen Gemeinden oder<br />

gar ins Ausland verschlagen hat.<br />

Üblicherweise findet das erste dieser<br />

Jahrgangstreffen zum „Vierz’ger“ statt und<br />

es hängt meist von den Aktiven in der<br />

Gruppe ab, in welchem Rhythmus danach<br />

die Folgetreffen organisiert werden. Dem<br />

Vernehmen nach sollen besonders rührige<br />

Runden sich sogar jährlich zusammen finden.<br />

Mit diesem Bild soll das Treffen des<br />

Jahrganges 1930 zum „Fuffziger“ doku-<br />

Seinerzeit<br />

Die Erweiterung des Verbauungsplanes im<br />

Bereich der Vigilgasse wird genehmigt.<br />

Es wird ein Grundsatzbeschluss gefasst in<br />

Hinkunft für Wegverbreiterungen den benötigten<br />

Grund mit S 30,-- je m2 abzulösen.<br />

Für alle Flächen, die außerhalb des genehmigten<br />

Verbauungsplanes liegen, wird ein<br />

generelles Bauverbot erlassen.<br />

mentiert werden. Der Tag begann mit<br />

einem Gottesdienst in der Vigilkirche ehe<br />

es in Richtung Kramsach ging, wo man<br />

das Bauernhöfemuseum besichtigte und<br />

auch dem Friedhof mit den zweideutigen<br />

Marterlesprüchen einen Besuch abstattete.<br />

Nach einem reichlichen Essen und einigen<br />

flotten Tänzen im Gasthof Rieder oberhalb<br />

von Wiesing ging’s wieder zurück nach<br />

Hause.<br />

- Josef Bertsch -<br />

Sitzend v. links:<br />

Rabl Anna, Mair Maria, Musil Edith, Saurwein Steffi, Posch Anna (†), Plattner Maria, Felderer Heriberta, Stecher Bertha, Öttl Marianne,<br />

Müßigang Maria, Einkemmer Luise, Norz Maria, Brunner Maria.<br />

1.Reihe stehend v. links:<br />

Öttl Robert (†), Posch Romed (†), Isser Willi, Josef Posch (†), Chrysostomos Giner, Schaur Romed (†), Waldner Otto, Niederhauser<br />

Josef, Wirtenberger Luis (†), Schreiner Friedl (†), Giner Romed, Dannemüller Hedwig, Lesink Stefan, Haider Walter (†).<br />

2.Reihe stehend v. links:<br />

Mair Walter (†), Tiefenbacher Toni, Deiser Toni (†), Posch Hans, Hölbling Georg (†), Schwaiger Erich, Heinzle Alfred<br />

19


20<br />

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Dietmar Grieser in <strong>Thaur</strong><br />

Rätselauflösung<br />

Bücherei/Rätsel<br />

Der promovierte Publizistiker und Sozialwissenschaftler, Dietmar Grieser, 1934<br />

in Hannover geboren und in der Saarpfalz aufgewachsen, lebt nunmehr seit 50<br />

Jahren in seiner Wahlheimat Wien. Seit 1973 ist er als erfolgreicher Buchautor<br />

tätig. Einige seiner Best- und Longseller wurden in verschiedene Sprachen übersetzt.<br />

Mit der Gestaltung zahlreicher Sendungen in Hörfunk und Fernesehen<br />

(„Die Schauplätze der Weltliteratur, Köpfe“), hat er sich einen Ruf als Meister<br />

der literarischen Reportage aufgebaut.<br />

In seinem neuen Buch „Der letzte Walzer und andere Sensationen von Anno<br />

dazumal“, aus dem er im Rahmen seines Besuches in <strong>Thaur</strong> vorlesen wird, ist<br />

Dietmar Grieser auf Spurensuche von Premieren aus der österr. Vergangenheit<br />

gegangen. Wussten Sie, dass die erste „Miss Welt“ eine Österreicherin war?<br />

Oder dass sich der erste Sparkassenschalter im Hinterstübchen eines Wiener<br />

Vorstadt-Pfarrhofes befand? Diesen und anderen Erstaunlichkeiten ist Dietmar<br />

Grieser in seinem neuen Buch nachgegangen.<br />

Nunmehr erforscht er seine eigene Vergangenheit, welche ihn auf dem Weg zu<br />

den Wurzeln seiner Vorfahren (stammen aus Umhausen) in <strong>Thaur</strong> halt machen<br />

lässt und uns die einmalige Gelegenheit bietet, seinen literarischen Köstlichkeiten<br />

zu lauschen.<br />

- Renate Teix -<br />

Als gar nicht so einfach hat sich das Kreuzworträtsel in der<br />

Weihnachtsnummer erwiesen, welches erfreulicherweise wiederum von<br />

Ferdl Plötzeneder ausgeknobelt wurde. Das gesuchte Lösungswort lautete<br />

übrigens – nicht ganz unerwartet – PFUneRBiCHL!<br />

21


Aus dem Gemeinderat<br />

Kinderschikurs<br />

Gratulation! Mehr als 100 Kinder haben heuer am Kinderschikurs<br />

teilgenommen. Die Gemeinde unterstützt diese Aktion des<br />

Wintersportvereins mit rund 1.900 Euro.<br />

Kunstankauf<br />

Nur wenige Kunstwerke von Romed Speckbacher d. Ä. sind in <strong>Thaur</strong><br />

erhalten. Die Gemeinde nützte deshalb ein Angebot und kaufte die<br />

Figur „das tapfere Schneiderlein“ um den Preis von € 2.500.-.<br />

Filmprojekt<br />

DI Michael Ebenbichler plant eine Filmdokumentation über das „Salz<br />

in unserer Region“. Der Film soll die Geschichte des Salzes von der<br />

Entstehung des „weißen Goldes“ über die Anfänge des Salzbergbaus<br />

und dessen Blüte bis zur Schließung der Saline dokumentieren. Die<br />

Gemeinde wird sich an den Gesamtkosten von € 150.000.- mit<br />

€ 5.000.- beteiligen.<br />

Müllabfuhrordnung<br />

Um die Verschmutzung der Wertstoffinseln in den Griff zu bekommen<br />

wurde die Müllabfuhrordnung geändert. Haushalten mit Saisoniers<br />

werden ab sofort Restmüllkübel und Biotonnen vorgeschrieben.<br />

almkanal<br />

Im Zuge des Kanalbaus auf die <strong>Thaur</strong>er Alm wurden diverse Arbeiten<br />

zwar im Ausschuss besprochen, aber ohne Beschluss im Gemeinderat<br />

vergeben. Der Obmann des Überprüfungsausschusses, GR Herbert<br />

Pichler, fordert, dass im Sinne der Kostentransparenz in Zukunft auch<br />

auf formale Richtigkeit geachtet werden soll. Die Überprüfung des<br />

Gesamtprojektes für die Versorgung der Alm, des Schlosshofes und<br />

der Ruine mit Wasser, Kanal und Strom ergab incl. Nachtragsbeschluss<br />

Gesamtkosten in der Höhe von rund € 526.000.-.<br />

Forstweg<br />

Zur Erleichterung der Waldbewirtschaftung wurde der Stichweg am<br />

Haselberg in Richtung Westen verlängert. Der Gemeindebeitrag wird<br />

mit € 5.000.- gedeckelt.<br />

nightliner<br />

Der Vertrag zur Subvention des Nightliner 4 ist im Dezember 2007<br />

ausgelaufen und wird formlos um ein weiteres Jahr verlängert.<br />

Kosten rund € 2.500.-.<br />

Kostenreduktion<br />

Anläßlich der Kanaloffensive in Hall in den Jahren 2004/05<br />

wurden der Gemeinde <strong>Thaur</strong> in einer Horuck-Aktion € 170.000.-<br />

vorgeschrieben. Nach langwierigen Verhandlungen wurde eine<br />

Rücklage der Gemeinde <strong>Thaur</strong> aus den Jahren 1975-1986 anerkannt.<br />

Somit ergibt sich für nun eine reduzierte Nachzahlung in der Höhe<br />

von rund € 37.000.- brutto.<br />

Politik<br />

Projekt Pfunerbichl<br />

Über Empfehlung des Pfunerbichlausschusses wurden für bereits<br />

getätigte Ausgaben an diverse Architekten, Planer, Statiker und<br />

Vermesser Beträge in der Höhe von insgesamt € 142.000.-<br />

beschlossen.<br />

Gehsteig Moosgasse<br />

Das Büro Eberl wurde mit der Planung, Bauleitung und Abrechnung<br />

des noch fehlenden Gehsteiges in der Moosgasse (vom Trafo-<br />

Häuschen bis zur Einbindung Höhenweg) beauftragt. Kosten 10.800.-.<br />

Die Projektkosten werden auf rund € 110.000.- geschätzt.<br />

Wegbau im stoanach<br />

Anders als im Budget vorgesehen sollen beim Straßenprojekt<br />

Stoanach die Baustufen 1 und 2 noch heuer gemeinsam zum Preis<br />

von € 250.000.- realisiert werden. Die Kosten für die Baustufe<br />

2 sollen durch das Verschieben anderer Bauvorhaben eingespart<br />

werden.<br />

Gewerbegebiet<br />

Am 24. Juni 2004 erfolgte der Spatenstich im <strong>Thaur</strong>er Gewerbegebiet.<br />

Vor kurzem ist die letzte Firma eingezogen. In den etwas weniger<br />

als vier Jahren haben sich hier bereits 15 Betriebe angesiedelt.<br />

Die Zahl der Beschäftigten liegt bei rund 100. Der Standort ist<br />

offensichtlich attraktiv und die nächsten Interessenten haben bereits<br />

angeklopft. Bei Vorlage konkreter Pläne wird sich der Gemeinderat<br />

mit einer Erweiterung des Gewerbegebietes in Richtung Süden<br />

auseinandersetzen.<br />

Nichts damit zu tun haben die Arbeiten westlich der Brücke, im<br />

Bereich des Modellflugplatzes. Hier will die Firma Gärtnerei Schaur<br />

neu durchstarten und errichtet zeitlich befristet einen Aufstellplatz<br />

für die Jungpflanzen. Mit Ausnahme eines Folientunnels sind keine<br />

weiteren Baumaßnahmen vorgesehen.<br />

23


<strong>Thaur</strong>erisch gredt<br />

Die Hennenstund...<br />

…die Zeit zwischen Tog und Nocht - isch<br />

auserkemmen, wous nou long koa elektrisches<br />

Liacht gebn hot.<br />

Wia des Woart schun sog, hot des eppas<br />

mit die Hennen ztoan. De suachn si bold`s<br />

dämmern unhepp iahnern Schlofplotz af der<br />

Stong. Gonz friager, wia von Nedl da Nedl<br />

no gleb hot, isch des Hennenstallele in der<br />

Kuchl unter da Bonk gwesn.<br />

S’Liacht, des isch zölm a Gasseellompm<br />

gwesn, des isch erscht unzundn woarn,<br />

sobold`s gonz dunkl woarn isch. Des Gasseel<br />

hot vül Gölt kostet und des hobm die Leit<br />

gsport. In Winter hot de Hennenstund jo<br />

schun Nomitog unkep, do hat da Nedl<br />

gearn hintern Ofn an Douser tun und die<br />

Nadl af der Ofnbonk nied söltn a Napfertzl.<br />

24<br />

Daweil hobn die Völker den Ofn okarpft.<br />

Die Noterin, de grod af da Stear do gwesn<br />

isch, hot freilig a nimmer viel gsechn und<br />

Ettlige Loter bei der Hennenstund im "Ginerwirt". Die meischtn hom a Pudele am Tisch und lei diamol daleits a a<br />

Glasele Wein!<br />

die Orbat af Seitn gleg. Die Jungen hobm<br />

groschtet, gkoangart, anond bsuacht und<br />

Nuikeitn austauscht.<br />

In Sumer sen die Leit in der Hennenstund<br />

voar da Tir af da Bonk gkokt. Die jungen<br />

Burschn senn gach zan Madl in Hoangert<br />

und s’Gfratz isch in gonzn Durf af da Londer<br />

gwesn.<br />

Spater nacher, wos schun des elektrische<br />

Liacht gebn hot , senn in der Hennenstund<br />

die Mander zan Wirt gongen. Die Gölting<br />

hobn anettle Pudelen trunkn und de, wos<br />

es nied aso gkop hobn, hobn si die gonze<br />

Zeit bei oan Pudele gkepp. A do senn<br />

unhepp – angefangen<br />

friager – früher<br />

Nedl – Opa<br />

Gasseel – Petroleum<br />

Douser – kleiner Schlaf<br />

Nadl – Oma<br />

Napfertzl – kurzer Schlaf<br />

Völker – Kinder<br />

okarpft – auf und ab gerutscht<br />

Noterin – Näherin<br />

Stear – von Haus zu Haus gegangen<br />

Gfratz – Kinder<br />

Gölting – reich Leute<br />

af da Londer – spielend unterwegs<br />

Pudele – kleine Schnapsflasche<br />

in Unverwoaß – etwas nicht gewusst<br />

wo er umgeat – wo er ist<br />

Grant – Zorn<br />

olle Nuigkeitn austauscht woarn und oft<br />

a a Gscheftl ogwicklt. Do is nocher schun<br />

vir gkemmen, dass va oan die Frau in<br />

Unverwoaß bliebm isch wo er umgeat und<br />

galling des Essn mit an Grant af die Seitn<br />

gschtölt hot.<br />

Ober a des gibs heint nimmer, zan Wirt<br />

gian sie zu jeder Togeszeit. Do hebat de<br />

Hennenstung galling schun Voarmittog un.<br />

Und iatz is aso, wenn’s unhepp demmrig<br />

wearn, druck`sch af des und des Scholterl<br />

und es isch toghell.<br />

- Luise Demar -

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