(1,86 MB) - .PDF - Thaur - Land Tirol
(1,86 MB) - .PDF - Thaur - Land Tirol
(1,86 MB) - .PDF - Thaur - Land Tirol
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Der Schlossbichler<br />
Zeitschrift für <strong>Thaur</strong> Nr. 18 / 5. Jahrgang - Oktober 2008<br />
Autofreier Tag:<br />
"Wandern statt Autofahren!"
Aus dem Inhalt<br />
Medieninhaber & Herausgeber: Hannes Giner<br />
Redaktionsleitung: Josef Bertsch<br />
Seite<br />
Altes Handwerk:<br />
Fassbinder 3<br />
SV <strong>Thaur</strong><br />
Der Verein ist ein Volltreffer! 6<br />
Auf den Spuren von<br />
Karl dem Großen 7<br />
Verdienstmedaille<br />
des <strong>Land</strong>es <strong>Tirol</strong>s für Maria Karbon 8<br />
Einweihung des<br />
Berufungsweges 10<br />
Schloßruine <strong>Thaur</strong><br />
Blick in die Zukunft 13<br />
Redaktionsteam: Margit Plank, Harald Egger,<br />
Gilbert Rosenkranz, Elmar<br />
Fiechter-Alber<br />
Blattlinie: Berichterstattung über das<br />
<strong>Thaur</strong>er Dorfgeschehen<br />
Verlagspostamt: 6060 Hall in <strong>Tirol</strong><br />
Layout: Werbeagentur<br />
Ingenhaeff-Beerenkamp,<br />
6067 Absam (www.i-b.at)<br />
2<br />
Da Schlossbichla moant:<br />
"An gewaltign Schuss habn insre Schitzn beim<br />
Ehrensalut am Rosenkranzsonntag olassn!"<br />
Impressum:<br />
Druck: Pinxit Druckerei GmbH,<br />
6067 Absam (www.pinxit.at)<br />
Bankverbindung: Raiffeisenbank <strong>Thaur</strong>,<br />
Kto-Nr. 22 8 48,<br />
BLZ.: 36337<br />
Anschrift der Redaktion: Der Schlossbichler,<br />
Dorfplatz 4, 6065 <strong>Thaur</strong><br />
Mailadresse: derschlossbichler@utanet.at<br />
Abo: Inland € 10,-/Ausland € 12,-<br />
Erscheinungszeitraum: vierteljährlich<br />
Mut tut Gut<br />
Editorial<br />
Zeltfeste und ähnliche dörfliche<br />
Großveranstaltungen einzelner Vereine<br />
werden seltener. Einmal mag dies am<br />
gestiegenen Wohlstand liegen. Das<br />
alte Gericht steht zur Verfügung und<br />
die Gemeinde kann sich Subventionen<br />
leisten. Dies ist die erfreuliche Seite.<br />
Dass es schwieriger wird, Freiwillige<br />
zu finden, die sich gerne kostenlos<br />
für Ihren Verein einsetzen, ist leider<br />
auch ein Zug der Zeit. Dazu kommt<br />
das beträchtliche finanzielle Risiko,<br />
das mit Großveranstaltungen verbun-<br />
den ist. Regen, Kaltfronten oder eine<br />
unerwartete Konkurrenzveranstaltung<br />
in den Nachbargemeinden kön-<br />
nen aus den erhoffeten Einnahmen<br />
einen bitteren Verlust für den Verein<br />
machen. Umso erfreulicher ist es,<br />
dass gerade die <strong>Thaur</strong>er Jugend eine<br />
Großveranstaltung auf die Beine<br />
gestellt hat, wie kaum ein einzelner<br />
Verein im gesamten Bezirk in den<br />
letzten Jahren. Ohne Ausfallshaftung,<br />
mit finanziellem Risiko jenseits Euro<br />
20.000, 1.800 Besuchern und ohne<br />
Schäden oder Komplikationen.<br />
Zitat aus dem Gästebuch der Regen-<br />
bogen-Homepage:"Fetter Respekt" -<br />
dem schließen wir uns an.<br />
- Hannes Giner -
Altes Handwerk: Fassbinder<br />
Mit sichtlichem Stolz erzählt der Lechner Franz von der<br />
Kunst der Fassbinderei.<br />
Wenn es wieder heißt „o zapft is“, dann<br />
wurde ganz traditionsgemäß ein Holzfass<br />
voll Bier „angeschlagen“ und damit das<br />
Oktoberfest eröffnet. Allerdings wird<br />
gerade Bier heute fast ausschließlich in<br />
Edelstahlfässern gelagert und geliefert.<br />
Holzfässer sind „out“!<br />
Es gibt aber noch traditionsbewusste Winzer,<br />
die auf „Natur“ schwören, sonst wäre das<br />
Handwerk der Fassbinder wohl gänzlich<br />
ausgestorben.<br />
Auf`s Holz kommt es an<br />
Früher war das Fassbinder-Handwerk ein<br />
einträglicher und angesehener Beruf. Ein<br />
Fass herzustellen ist eine Arbeit, bei der es<br />
auf Genauigkeit ankommt, und auf Geduld.<br />
Denn erst einmal muss man Holz ca. 5 Jahre<br />
lagern, damit es gut trocken ist und alle<br />
schwachen Stellen sichtbar werden. Aus<br />
den besten Teilen werden dann die Dauben<br />
(Holzbretter) geschnitten, sie sind in der<br />
Mitte etwas breiter, damit die bauchige Form<br />
entstehen kann. Der Fassbinder fügt die einzelnen<br />
gehobelten Dauben je nach Form und<br />
Größe in einem Eisenring zusammen. Damit<br />
sich das Fass bildet, werden die Dauben<br />
stehend gebunden, daher die Bezeichnung<br />
„Binder“. Weil sich aber Holz nicht so einfach<br />
biegen lässt, wendet der Meister einen<br />
Trick an: er entzündet ein kleines Feuer<br />
und stülpt das, auf einer Seite zusammen<br />
gezwängte Fass darüber. Während nun das<br />
Feuer das Holz innen erwärmt, wird es<br />
außen mit Wasser befeuchtet. So quillt das<br />
Holz und wird biegsam. Nun kann man die<br />
Dauben auf der anderen Seite langsam-<br />
mit Geduld zusammenziehen. Dann werden<br />
noch die Eisen „aufgetrieben“, der Boden<br />
eingesetzt und vor dem letzten Reifen, der<br />
Deckel eingearbeitet. Dabei legt man Wert<br />
auf absolute Genauigkeit, der Binder sagt,<br />
„da darf kein Haar dazwischen passen“,<br />
denn das Fass soll ja gänzlich dicht sein!<br />
Fassbinderei Lechner in <strong>Thaur</strong><br />
Wie fast in jedem Ort so gab es auch in<br />
<strong>Thaur</strong> bis vor wenigen Jahrzehnten eine<br />
Fassbinderei.<br />
Der Meister Franz Lechner „Binder Franz“<br />
erzählt:„Den Betrieb hat mein Vater<br />
gegründet und i hab ihn weiter g`führt.<br />
Mia habn G`selln g`habt und Lehrlinge ausbildet.<br />
I hab allerdings den Meister erst<br />
1949 g`macht, weil i ja im Krieg war. Mia<br />
habn alle Sorten herg`stellt, Weinfässer,<br />
Krautfässer, Butterfässer, Waschzuber und<br />
Trögln, also von groß bis klein, vom Surfassl<br />
(Jauchefass) bis zum Schnapspanzele für die<br />
Marketenderinnen.“<br />
Die Holzsorte - Eiche, Lärche oder Zirbe -<br />
war jeweils auf das Produkt abgestimmt.<br />
Die Eisenreifen hat der Franz ebenfalls von<br />
einem großen Bund selbst gestanzt, je nach<br />
Länge. Besonderes Augenmerk musste man<br />
auf die Fugen legen, sagt Herr Lechner, der<br />
auch als Innungsmeister tätig war. „Einmal“,<br />
so erzählt er, „haben mia ein ganz großes<br />
Fassl für die „Olia“, eigentlich Rauch-Firma<br />
Josef Lechner mit seinen Mitarbeitern vor der Werkstätte in der Dörferstraße 17.<br />
Brauchtum<br />
g´macht. 2000 Liter Inhalt! Des haben mia<br />
vorgefertigt und dann an Ort und Stelle<br />
z`ammen g`setzt, weil des war sonst zum<br />
liefern und einibringen z` groß und z` schwer<br />
g´wesen.“<br />
Die Schnapsfasselen für die Marketenderinnen<br />
hat Meister Lechner am liebsten gemacht,<br />
ein besonders schönes fertigte er für seine<br />
Frau. So ein Panzele hat man innen noch mit<br />
Wachs „ausparafiniert“, erzählt seine Frau<br />
Luisi, die ja auch oft im Betrieb war.<br />
Der älteste Sohn der Familie hat noch das<br />
Fassbinder-Handwerk gelernt, aber dann ist<br />
es immer ruhiger geworden, da mittlerweile<br />
andere Materialien für die Herstellung der<br />
verschiedensten Behälter verwendet wurden.<br />
(Stahl, Glas, Plastik) So blieb dem<br />
Meister nichts anderes übrig als den Betrieb<br />
zu schließen. Schad, aber heute könnte man<br />
nicht mehr davon leben, meint etwas wehmütig<br />
der Franz.<br />
Brauchtum rund um das<br />
Fassbinderhandwerk<br />
Altes Handwerk ist immer auch mit Tradition<br />
und Brauchtum verbunden. So gab es in<br />
Hall einst den bekannten „Bindertanz“.<br />
Bei besonderen Festlichkeiten wurde der<br />
figurenreiche Zunfttanz von Burschen in der<br />
„Bindertracht“ aufgeführt. (Im Jahre 2003<br />
hat man zum 700-Jahr-Jubiläum den Tanz<br />
wieder aufleben lassen!) Und man vernimmt<br />
wohl mit Staunen, dass zu diesem Tanz einst<br />
auch das „Fasserrössl“ gehörte. �<br />
3
Dorfgeschehen<br />
�Der Ursprung und die Bedeutung wurden<br />
von Volkskundlern unterschiedlich erläutert.<br />
Die Figur war jedenfalls als eine Art<br />
Ordnungshüter während der Aufführung<br />
eingesetzt. Und wie kommt das „Fasserrössl“<br />
denn nun in die Fasnacht? Eine mündliche<br />
Überlieferung gibt die wohl einfachste<br />
Erklärung: Ein Pferd (eines Fassbinders ?) sollte<br />
in der Schmiedgasse, in der Halleraltstadt,<br />
beschlagen werden, doch der Nagel traf ins<br />
Fleisch. Das gequälte Tier ist vor Schmerzen<br />
„durchgegangen“ und von der Gasse zum<br />
Unteren Stadtplatz gestürmt. Hinterdrein<br />
Eigentlich, so meint man immer, sind es die<br />
Bauern als Arbeitgeber, die in erster Linie<br />
in direktem Kontakt mit den Saisoniers stehen.<br />
Doch wenn man ein wenig hinter die<br />
Kulissen schaut, erkennt man bald, dass es<br />
die Frauen sind, die im wahrsten Sinn des<br />
Wortes „erste Hilfe“ leisten.<br />
Das beginnt schon bei der Anforderung für<br />
Saisonarbeiter beim Arbeitsamt. Brigitte und<br />
Caroline Müssigang erzählen:<br />
Im Winter bespricht man sich, wie viele Arbeiter<br />
man zu welcher Zeit braucht. Das sind<br />
zwischen 14 und 25 Personen. Dann stellt<br />
man die erforderlichen Ansuchen und schickt<br />
diese - soweit es sich nicht um EU-Bürger<br />
handelt – den jeweiligen Arbeitern zu. Diese<br />
beantragen dann in ihrer Heimat ein Visum.<br />
Bei der Familie Müssigang arbeiten Leute aus<br />
der Ukraine, aus Rumänien, aus Lettland,<br />
aus Ungarn und ab und zu auch aus Polen.<br />
Viele der Erntehelfer kommen schon seit Jahren<br />
und können inzwischen auch schon recht<br />
gut deutsch. Sie kennen die Äcker, die Arbeit,<br />
die Gepflogenheiten und man tut sich<br />
nicht gar so schwer. Oft ist es auch so, dass<br />
der eine oder andere, jemand auch dem Bekanntenkreis<br />
oder der Verwandtschaft „anheuert“,<br />
was die Kommunikation wiederum<br />
erleichtert. Freilich braucht es oft jemanden,<br />
der übersetzt, oder man arbeitet mit der Zeichen-<br />
und Bildsprache, wie zum Beispiel bei<br />
der Mülltrennung.<br />
Die Ankömmlinge werden vom Bahnhof abgeholt<br />
und in die Quartiere gebracht. Beim<br />
„Brascher“ hat man Zimmer mit Bad und<br />
Küche ausgebaut und die Leute sind dort<br />
bestens untergebracht. Dann erhält jeder<br />
seine Arbeitsutensilien: Gummistiefel, Hand-<br />
die Schmiedegesellen, die „Fasser“ und die<br />
Lehrlinge. Dieses Spektakel soll dann in der<br />
Fasnacht als Persiflage aufgeführt worden<br />
sein. So hat das „Fasserrössl“ den Sprung<br />
vom seriösen Bindertanz in die Fasnacht vollzogen,<br />
meint man jedenfalls in einem Beitrag<br />
auf der Webseite der Stadt Hall.<br />
Bekannt war übrigens auch der „Bozner-<br />
Bindertanz“, der in Bayern zum<br />
„Schäfflertanz“ wird, abgeleitet vom Beruf<br />
„Schäffler“ (Schaffhersteller).<br />
Informativ sei noch erwähnt, dass der<br />
schuhe, Regenjacke und Hose, sowie ein<br />
Messer ausgehändigt. Diese Dinge haben<br />
die beiden Frauen bei einem Großeinkauf<br />
erworben und abgetragene Teile werden<br />
sofort ersetzt. So hat man kürzlich 40 Paar<br />
Stiefel entsorgt!<br />
Die Saisonarbeiter – es sind auch Frauen dabei<br />
– verpflegen sich selbst. Auch die Wäsche<br />
reinigt man in vorhandene Maschinen. Bettwäsche<br />
wird zum Wechseln bereitgestellt.<br />
Hier vor Ort erfolgt nach der Arbeitsbewilligung<br />
die Anmeldung bei der Gemeinde<br />
und der Krankenkasse. Dafür sind erneut die<br />
Frauen im Hause Müssigang zuständig. Die<br />
Arbeitseinteilung erfolgt dann von Stefan<br />
und Georg Müssigang zu Anfang und jeden<br />
Tag auf`s neue. Arbeitsbeginn ist 7 Uhr, es<br />
„Reiftanz“, der zum Repertoire des TV<br />
Inntaler <strong>Thaur</strong> zählt, eine Abwandlung des<br />
Bindertanzes ist, er wird mit Burschen und<br />
Mädchen getanzt.<br />
Mit dem Handwerk des Fassbinders wird<br />
auch so mancher Spruch verbunden:<br />
„Frisch vom Fass“, „Das Fass ist voll“, „Das<br />
hat das Fass zum Überlaufen gebracht“ –<br />
und, was dieser Beitrag nicht sein soll, „Ein<br />
Fass ohne Boden“<br />
Bäuerinnen leisten "erste Hilfe"<br />
<strong>Thaur</strong>er Bäurinnen sind wichtige Ansprechpersonen für Saisonarbeiter<br />
4<br />
- Margit Plank -<br />
Dass es mit den vielen Saisoniers im Dorf unterm Strich recht gut läuft, ist nicht zuletzt der Verdienst der Bäuerinnen<br />
gibt eine Mittagspause, die an besonders<br />
heißen Tagen etwas ausgedehnt wird, dafür<br />
arbeitet man dann abends länger. Mit Hilfe<br />
der Bäuerinnen beschäftigt man sich einmal<br />
pro Woche mit der Müllentsorgung. Das<br />
Thema „Müll“ war früher nicht so präsent,<br />
inzwischen legt man großen Wert auf genaue<br />
Trennung und entsprechende Entsorgung.<br />
Da hatten die Saisoniers Lernbedarf<br />
und es war nicht so einfach, die Richtlinien<br />
und Vorschriften zu vermitteln.<br />
In jedem Monat erfolgt dann die Abrechnung<br />
und Bezahlung. In letzter Zeit wollen<br />
die Arbeiter vielfach das Geld ihren Angehörigen<br />
schicken, und wieder sind die Bauersfrauen<br />
gefragt, um bei der Bank die nötigen<br />
Tätigkeiten zu erklären.
Nicht selten passieren auch Verletzungen<br />
und auch hier leisten die Bäuerinnen „er<br />
ste Hilfe“. Sollte ein Pflaster, ein Verband<br />
oder eine Salbe nicht genügen, bringt man<br />
den Betreffenden zum Arzt oder ins Krankenhaus.<br />
Auch dort ist Unterstützung und<br />
seelischer Beistand von Nöten. Eigenartiger<br />
Weise haben die stärksten Männer oft die<br />
größte Angst vor Spritzen und es bedarf<br />
diplomatischen Geschicks, um den Kranken<br />
zur üblichen medizinischen Versorgung zu<br />
bringen. Für kleinere „Wehwehchen“, wie<br />
Verkühlungen oder Kopfschmerzen stehen<br />
Gitti und Caro mit der Hausapotheke bereit.<br />
Aber auch für ein gutes Arbeitsklima sorgt<br />
DIE nEuE LusT<br />
AM sAMMELn<br />
Praktisch, platzsparend und abwaschbar,<br />
das sind die neuen Sammeltaschen<br />
für jeden Haushalt.<br />
Ein Set besteht aus vier geräumigen<br />
Taschen: rot für Papier, grün für Glas,<br />
blau für Metall und gelb für Kunst- und<br />
Verbundstoffe. Die Verpackungsabfälle<br />
sind auf diese Weise sauber verräumt,<br />
bevor es damit zur Sammelstelle oder<br />
zum Recyclinghof geht.<br />
Da nur eine gewisse Stückzahl zur Ver- Ver<br />
fügung steht, sichern sich rasch diese<br />
praktischen Sortier- und Entsorgungshilfen<br />
für zu Hause. Zu beziehen sind<br />
sie im Gemeindeamt um den Preis von<br />
€ 2.- pro Set.<br />
man bei der Familie Müssigang. Mit dem<br />
Organisationstalent der beiden Frauen ver- ver<br />
anstaltet man einen Grillabend und macht<br />
mit allen Arbeitern einen tollen Ausflug nach<br />
Italien, entweder an den Gardasee oder nach<br />
Venedig, wobei Venedig als absolutes Highligth<br />
gilt.<br />
Ja, und dann ist es wieder Herbst geworden<br />
und die Heimreise steht bevor. Da bucht<br />
Caro dann über das Internet beispielsweise<br />
billige Flüge in das entsprechende Gebiet,<br />
man bringt die Leute zum Flughafen oder<br />
zur Bahn, natürlich samt Gepäck. Und da hat<br />
sich in den letzten Monaten so einiges angesammelt.<br />
Die Besuche beim Flohmarkt in<br />
Aus dem Dorfgeschehen<br />
Gemeinderat<br />
Innsbruck, Geschenke für die Angehörigen<br />
und neue Sachen finden ihren Niederschlag<br />
in Koffern und Taschen. Zum Abschied gibt es<br />
dann Bussis für die beiden Buben der Familie,<br />
die alle ArbeiterInnen ins Herz geschlossen<br />
haben und bei den Erntehelferinnen nicht<br />
selten auch Abschiedstränen.<br />
„Bis nächstes Jahr“ heißt es dann und für<br />
die Bäuerinnen beginnen die Arbeiten „danach“:<br />
Alle Räumlichkeiten werden einer<br />
gründlichen Reinigung unterzogen, manches<br />
repariert, etwas erneuert, gebrauchte Kleidung<br />
entsorgt u.s.w. u.s.w.<br />
unTErscHrIFTEnAkTIon In DEr MoosGAssE<br />
- Margit Plank -<br />
Gewiss, der Ausbau der Moosgasse war notwendig geworden, doch allzu viele Autofahrer<br />
nutzen das erweiterte Platzangebot, um auf der kurzen Strecke ordentlich auf’s<br />
Gas zu drücken. Und mit dem geplanten Endausbau wird wohl noch mehr „gebolzt“ als<br />
bisher! Die Antrainer der Moosgasse haben deshalb in einer Unterschriftenaktion auf die<br />
Verkehrsproblematik in dieser stark befahrenen Straße aufmerksam gemacht. In einem<br />
an den Bürgermeister und die Gemeinderäte gerichteten Schreiben ersuchen die 81<br />
Unterzeichner, bei der „weiteren Neugestaltung der Moosgasse, Maßnahmen zur Ver- Ver<br />
kehrsberuhigung und zur Entschleunigung einzuplanen“. Möglich wäre die Errichtung<br />
einer Engstelle (beim Trafohäusl?) bzw. durch das Aufstellen von Verkehrstafeln, um auf<br />
die geltende Geschwindigkeitsbeschränkung hinzuweisen. Wichtig wäre auch das Aufstellen<br />
der längst versprochenen Hinweistafeln „Achtung Kinder!“ und die Durchführung<br />
von Verkehrskontrollen. Zudem wünschen sich die Anrainer eine Versammlung,<br />
um mit den in der Gemeinde Verantwortlichen die Situation zu besprechen.<br />
SPECIALISTS<br />
FOR THE<br />
PHARMACEUTICAL<br />
INDUSTRY<br />
PLÖTZENEDER<br />
PHARMAANLAGENBAU<br />
THAUR AUSTRIA<br />
5
SV <strong>Thaur</strong><br />
Der Verein ist ein Volltreffer!<br />
„Volltreffer“ heißt die stadionzeitung des<br />
sportverein <strong>Thaur</strong>. Ein Titel, der auch zum<br />
Verein passt, wie die rund 350 Mitglieder<br />
zeigen.<br />
Vom Knirps bis zum Senior – beim SV <strong>Thaur</strong><br />
sind alle Altersgruppen vertreten. Schon im<br />
Kindergartenalter tollen die Kleinen herum.<br />
Für sie zählt nur die Freude an der Bewegung,<br />
miteinander und mit dem Ball. Beim<br />
Spielen gibt es kein gewonnen oder verloren<br />
wie bei den Großen. Der erste Kontakt<br />
mit dem runden Leder steht im Mittelpunkt.<br />
Bei den U 8 („U“ heißt „unter“ und meint<br />
alle „Unter Achtjährigen“) wird dann schon<br />
trainiert und werden Turniere gespielt. Die<br />
weiteren Mannschaften sind: U 9, U 11, U<br />
13, U 15, U 16, U 18 und die Kampfmannschaft.<br />
Ab der U15-Mannschaft gibt es eine<br />
Spielgemeinschaft mit Hall. Eine Kooperation,<br />
die sich bewährt hat. Eine eigene <strong>Thaur</strong>er<br />
Mannschaft hätte nicht genügend Spieler.<br />
Insgesamt spielen zur Zeit rund 100 <strong>Thaur</strong>er<br />
Kinder und Jugendliche beim SV <strong>Thaur</strong> mit.<br />
Ebenso zahlreich sind die Altherren. Dazu<br />
kommen noch die 25 Mitglieder der Kampfmannschaft.<br />
Jeden Wochentag ist was los.<br />
Obmann des SV <strong>Thaur</strong> ist Wolfgang Hosp.<br />
Der Umfang seiner Arbeit und der des Vorstands<br />
lässt sich schon daran ermessen, dass<br />
an jedem Wochentag am Sportplatz „was<br />
los ist“, wie er sagt. „Eine Mannschaft trainiert<br />
immer“. Bei zwei bis drei Trainings pro<br />
Woche ginge es sich auf einem Platz aber<br />
für acht Mannschaften nebeneinander gar<br />
nicht aus. Deshalb hat die Gemeinde einen<br />
6<br />
zweiten Sportplatz bei der Straubkaserne angemietet.<br />
Was den Vorteil hat, dass der Platz<br />
am Sportgelände in sehr gutem Zustand ist.<br />
Besonders in Anspruch genommen wird der<br />
Vorstand durch die Koordinierung der Termine<br />
mit der Einteilung von Training und<br />
Plätzen sowie der Suche nach guten Trainern.<br />
Sie sind die Basis einer guten Nachwuchsarbeit,<br />
auf die vor allem Nachwuchsleiter<br />
Christian Nagl achtet. Das Arbeitspensum<br />
der vielen Ehrenamtlichen kann sich bei insgesamt<br />
acht Nachwuchsmannschaften inkl.<br />
Kindergarten sehen lassen. Wie sehr diese<br />
im Einsatz stehen, zeigt sich am Spielplan für<br />
den kommenden Herbst. Allein in <strong>Thaur</strong> stehen<br />
30 Spieltage vor der Tür. Das bedeutet<br />
vollen Einsatz für alle Trainer, die Zeug- und<br />
Platzwarte.<br />
Im Dorfgeschehen<br />
eine riesennummer.<br />
Gleich neben dem Fußballplatz gibt’s eine<br />
Kantine. Und weil’s dort Gutes zu essen und<br />
zu trinken gibt, ist der Fußballplatz ein beliebter<br />
Treffpunkt – auch abseits von Fußballspielen.<br />
Für den Verein ist die Kantine eine<br />
wichtige Einnahmequelle, genauso wie die<br />
Eintrittsgelder zu Spielen, der Sportlerball, die<br />
Austragung des Dorfturniers und die Nachwuchsturniere.<br />
Um den Verein finanzieren zu können, wird<br />
ab Herbst – wie bei fast allen anderen Fußballvereinen<br />
<strong>Tirol</strong>s auch – ein kleiner Ausbildungsbeitrag<br />
eingehoben, dessen Höhe je<br />
nach Anzahl der Kinder gestaffelt ist. Und<br />
dann ist da noch die Raika, eine Bank mit<br />
Sportlerherz, die den Verein nie im Regen<br />
stehen lässt.<br />
Der Traum vom zweiten Platz.<br />
Schon lange träumt der SV <strong>Thaur</strong> den Traum<br />
von einem zweiten Sportplatz. Die Kampfmannschaft<br />
muss bereits ab Februar im Freien<br />
trainieren können. Damit das geht, mietet<br />
sich der SV <strong>Thaur</strong> bei anderen Vereinen ein<br />
– was teuer ist und die Trainingsarbeit erschwert.<br />
„Für die Kampfmannschaft bringt<br />
das Nachteile, weil sie sich immer am Trainingsplan<br />
der anderen Mannschaften orientieren<br />
muss“, so Obmann Wolfgang Hosp.<br />
Gute Trainingsbedingungen sind die Voraussetzung<br />
für guten Fußball. Diesen sicher zu<br />
stellen ist ihm gerade für die Kampfmannschaft<br />
rund um Spielertrainer Thomas Gufler<br />
wichtig. Nach dem heurigen Abstieg von<br />
der <strong>Land</strong>esliga in die Gebietsliga setzt der<br />
SV <strong>Thaur</strong> wieder mehr auf auf sog. „Eigenbau-Spieler“.<br />
Das sind Spieler, die durch die<br />
Nachwuchsarbeit des Vereins groß geworden<br />
sind. „Wir wollen auch unseren Spielern<br />
eine Chance geben“, so Hosp, der sich für<br />
die laufende Saison einen Platz im Mittelfeld<br />
erhofft.<br />
- Gilbert Rosenkranz -<br />
� InForMATIon: Kinder und Jugendliche,<br />
die Fußball spielen wollen, sind herzlich<br />
willkommen! Sie können sich melden bei Obmann<br />
Wolfgang Hosp, Tel. 0664/2264719,<br />
oder bei Nachwuchsleiter Christian Nagl,<br />
Tel. 0664/3802973.<br />
FEuErEIFEr!<br />
(kommentar)<br />
Dem Obmann des SV <strong>Thaur</strong>, Wolfgang<br />
Hosp, zuzuhören macht richtig Freude.<br />
Bei aller Gemütlichkeit, mit der er beim<br />
Interview auf der Bank sitzt: Aus jeder<br />
Silbe hört man den Feuereifer heraus,<br />
mit dem die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
des 350 Mitglieder zählenden<br />
Vereins bei der Sache sind. Ohne Feuereifer<br />
wäre dieser enorme Einsatz auch<br />
nicht möglich. Man denke nur an die<br />
Trainer. Jedes Wochenende im September<br />
und Oktober sind sie mit ihren<br />
Buben und Mädchen auf dem Weg zu<br />
den Fußballspielen. Jugendarbeit für<br />
<strong>Thaur</strong>, die sich sehen lassen kann.
Auf den Spuren von Karl dem Großen!<br />
Etwas schweißtreibend, aber spannend war der Besuch der bronzezeitlichen Siedlung am Ganglegg.<br />
Mehr als 30 Mitglieder und Freunde von<br />
CHRONOS nahmen am diesjährigen Frühjahrsausflug<br />
in den Südtiroler Vinschgau teil.<br />
Kein anderer <strong>Land</strong>strich in <strong>Tirol</strong> weist eine<br />
derartig hohe Dichte an Denkmälern und<br />
Kirchen aus der Zeit der Romanik auf wie das<br />
Gebiet des oberen Vinschgau, von Nauders<br />
hinunter bis zum Städtchen Glurns.<br />
Höhepunkt unserer Exkursion war zweifellos<br />
die Führung durch das Benediktinerinnenkloster<br />
St. Johann in Müstair. Wenige Meter<br />
hinter der Schweizer Grenze gelegen wird<br />
das 1200 Jahre alte Gemäuer noch immer<br />
von einer Klostergemeinschaft bewohnten.<br />
Gegründet wurde das Kloster von Karl dem<br />
Großen um das Jahr 800. Seine in Stein gemeißelte<br />
Figur zeugt noch heute von der<br />
großen Bedeutung des Klosters. Heute liegt<br />
es eher etwas abseits der Verkehrsströme,<br />
doch im frühen Mittelalter lag es inmitten<br />
wichtiger Passübergänge, die den Weg zwischen<br />
den Zentren des karolingischen Reiches<br />
sicherten.<br />
Am Nachmittag ging es hinauf zum „Ganglegg“.<br />
Auf dem kleinen Plateau oberhalb<br />
von Schluderns wurden in den vergangenen<br />
Jahren intensive Grabungen durchgeführt.<br />
Den Teilnehmer boten sich erstaunliche Einblicke<br />
in die Lebens- und Arbeitsweise unserer<br />
Vorfahren während der Bronze- und<br />
Eisenzeit.<br />
Unter der fachkundigen Leitung des Ur- und<br />
Frühgeschichtlers Armin Torggler aus Südtirol,<br />
erfuhren die Teilnehmer immer wieder<br />
interessante und auch heitere Details zur Geschichte<br />
und den Menschen dieser Region.<br />
- Harald Egger -<br />
Aus CHRONOS-Ausflug<br />
dem Gemeinderat<br />
So manche Wandmalereien in Schluderns gab zuerst einmal<br />
ein Rätsel auf! (Hl. Josef bitt für uns)<br />
• exkl. Floristik ( Hochzeitsdekorationen,Trauerbinderei,…)<br />
• Saisonpflanzen (Beetpflanzen, Balkonblumen,…)<br />
• Gehölze und Sträucher<br />
• den Naschgarten ( Gewürze , Gemüse , Obst,…)<br />
• Zimmerpflanzen<br />
direkt an der Haller Bundesstrasse<br />
Öffnungszeiten: Mo – Fr von 8.00 – 18.00 Uhr<br />
Sa von 8.00 – 17.00 Uhr<br />
Bundesstr. 2; 6065 <strong>Thaur</strong>; Tel.: 05223/57880;<br />
e-mail: gaertnerei.jaeger@aon.at, http.: gaertnerei-jaeger.at<br />
7
Soziales Engagement<br />
Kinder Ferienwoche 2008<br />
Bereits zum vierten Mal veranstaltete die<br />
Gemeinde <strong>Thaur</strong> in der letzten Augustwoche<br />
unter der Führung von Christoph Walser<br />
eine Ferienwoche für alle Volksschulkinder.<br />
An die 50 Kinder waren wieder mit Freude<br />
und Begeisterung dabei. Ein Dank gilt einmal<br />
mehr unseren Vereinen, die diese unvergesslichen<br />
Tage erst ermöglichten.<br />
Tolle Programme und Ausflüge wurden organisiert<br />
und durchgeführt. So kamen die<br />
Kinder unter der Leitung der Schützengesellschaft<br />
am Montag bis nach Mayrhofen, um<br />
dort die „Erlebnissennerei Zillertal“ zu besichtigen.<br />
Der Ausflug hat sich gelohnt, das<br />
Mittagessen bestehend aus Käse war nicht<br />
der große Reißer. Die Jungbauern führten<br />
die Kinder nach Steinach zum Bärenbachl,<br />
was sehr viel Spaß machte. Bei der Eisenbah-<br />
Unter dieses Moto hat Frau Karbon ihre Tätigkeit<br />
gestellt, eine Arbeit die das <strong>Land</strong> <strong>Tirol</strong><br />
mit einer Auszeichnung würdigte: Sie erhielt<br />
die Verdienstmedaille des <strong>Land</strong>es <strong>Tirol</strong> für ihr<br />
besonderes soziales Engagement.<br />
Margit Plank vom Schlossbichler führte aus<br />
diesem Anlass ein Gespräch mit der Geehrten<br />
und diese ließ die Erlebnisse noch einmal Revue<br />
passieren.<br />
ceausescus Ende<br />
war der Anfang<br />
Ein Bericht im Fernsehen über das Ende der<br />
Herrschaft von Nikolai Ceausescu in Rumänien,<br />
und das damit verbundene Elend in den<br />
8<br />
"Lokomotivführer" - nach wie vor für viele junge Burschen der Traumberuf!<br />
nerkameradschaft durften sie, wie könnte<br />
es anders sein, mit dem Zug mitfahren. Der<br />
Sportverein beschäftigte die Volksschüler am<br />
Fußballplatz und abschließend am Freitag<br />
waren sie mit dem Regenbogen zu Gast in<br />
dortigen Kinderheimen, veranlasste Maria<br />
Karbon zum Handeln. Mit der Unterstützung<br />
von Monika Rogg und dem Einverständnis<br />
der Gemeinde <strong>Thaur</strong> und Bgm. Hans Giner,<br />
brachte ein Postwurf mit einem Spendenaufruf<br />
ein tolles Ergebnis: 250.000.-S hatten sich<br />
auf dem Konto angesammelt.<br />
Mit Hilfe der Frauenbewegung und auch<br />
anderer Frauen wurden Lebensmittel beim<br />
Großhändler gekauft und 500 Pakete gleichen<br />
Inhalts zusammengestellt. Aber wer<br />
sollte diese Waren an den Bestimmungsort<br />
Resita in Rumänien bringen? Dazu stellte<br />
sich Josef Norz (Schott) mit dem Mitarbeiter<br />
Herrn Rief und seinem LKW in selbstloser<br />
Weise zur Verfügung.<br />
der Andreas Hofer Kaserne in Absam.<br />
Manche Kinder freuen sich schon wieder auf<br />
die nächsten Ferien, um an der Ferienwoche<br />
teilnehmen zu können.<br />
- Christoph Walser -<br />
Verdienstmedaille des <strong>Land</strong>es <strong>Tirol</strong>s für Maria Karbon<br />
Den Menschen nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen begegnen!<br />
Maria Karbon erhält die Medaille von LH. Platter<br />
Im Advent, so erinnert sich Maria, ging die<br />
abenteuerliche und auch gefährliche Reise<br />
los. Aber mit Gotteshilfe, so Frau Karbon,<br />
ging alles gut und die Kartons konnten den<br />
Not leidenden Menschen übergeben werden.<br />
nachbarschaftshilfe und<br />
Tschernobyl<br />
Im Jahre 1992 wurde Maria Karbon in den<br />
Gemeinderat gewählt und setzte dort in sozialer<br />
Kompetenz mit der Initiative „Nachbarschaftshilfe“<br />
neue Akzente. Aber damit<br />
nicht genug!<br />
Wieder war ein Bericht in den Medien ausschlaggebend<br />
für eine große Aktion. Die<br />
Kinder in den verstrahlten Gebieten in Weißrussland<br />
bewegten das Herz von Maria. Sie<br />
setzte sich mit dem <strong>Tirol</strong>er Koordinator Dr.<br />
Knabl in Verbindung und bald war die Idee<br />
geboren, Kinder auch in die Region um<br />
<strong>Thaur</strong> zu holen.<br />
Da galt es zuerst Gasteltern zu finden, die<br />
bereit waren zwei Kinder für einen Monat<br />
bei sich aufzunehmen. Und das Echo war<br />
überwältigend: In <strong>Thaur</strong>, Hall, Rum und Absam<br />
konnten 70 Kinder untergebracht werden.<br />
Noch heute berührt Frau Karbon diese
große Hilfsbereitschaft ungemein. Aber dann<br />
ging es erst richtig los. Was da alles zu organisieren<br />
war, ist kaum zu beschreiben. Da die<br />
medizinische Versorgung in Weißrussland<br />
äußerst schlecht war, sollten alle Kinder hier<br />
einem Gesundheits-Check unterzogen werden,<br />
und Medikamentenpakete erhalten.<br />
Wieder fand Maria offene Ohren und Herzen:<br />
die <strong>Thaur</strong>er Gemeinde übernahm jenen<br />
Fixbetrag pro Kind, der die Kosten für das<br />
Medikamentenpaket sowie die nötige Haftpflichtversicherung<br />
beinhaltete, Dr. Christoph<br />
Schumacher untersuchte alle Kinder<br />
kostenlos, Dr. Rohrer analisierte die Blutproben<br />
unentgeltlich, und Frau Dr. Braunsperger<br />
in Telfs kontrollierte die Schilddrüsen der Kinder<br />
ebenfalls auf eigene Kosten. Damit die<br />
Kinder und Jugendlichen erst einmal hierher<br />
kommen konnten, waren auch umfangreiche<br />
Vorkehrungen zu treffen: Papierkram<br />
und Ausreisegenehmigungen, so wie Geld<br />
für die Busfahrer und das Benzin waren bereit<br />
zu stellen.<br />
Natürlich benötigten auch die Gasteltern<br />
Unterstützung. Man plante also mit den Kindern<br />
gemeinsame Ausflüge, und auch hier<br />
halfen wieder viele selbstlos mit. Ein Ausflug<br />
führte in die Schlick, den Bus dazu stellte<br />
„Natterer-Reisen“ zur Verfügung, am Zielort<br />
erhielten alle Essen und Getränke von den<br />
Wirtsleuten der Galtalm, und die Seilbahnfahrt<br />
spendierte die Liftgesellschaft.<br />
Für einen Besuch im Alpenzoo erhielt man<br />
ebenfalls Gratistickets.<br />
Ein Tag aber war der Höhepunkt jedes Aufenthaltes,<br />
stets finanziert von der „Abfallwirtschaft-<br />
<strong>Tirol</strong>- Mitte“. Der Tag begann<br />
mit der Anprobe der Winterstiefel, ein besonderes<br />
Geschenk für jedes Weißrussische<br />
Kind. Das Schuhhaus Prantl in Vomp war in<br />
diesem Falle Partner und stellte im Sommer<br />
Winterschuhe zu knapp kalkulierten Preisen<br />
bereit. Und dann ging die Fahrt zum Achensee<br />
und per Schiff nach Pertisau, die Tickets<br />
dafür stellte Dr. Mader von der TIWAG zur<br />
Verfügung. Im Wiesenhof in Pertisau wurden<br />
die Kinder samt Begleitpersonen freundlichst<br />
empfangen und zum Selbstkostenpreis<br />
versorgt. Diese Kosten übernahm wieder die<br />
„Abfallwirtschaft- <strong>Tirol</strong>- Mitte“, und die Jause<br />
auf der „Goaßalm“ bestritt der Bgm. von<br />
Eben.<br />
Nun ging es noch an die Ausstattung der<br />
Kinder. Beim Wams in Innsbruck fand man<br />
hilfsbereite Mitarbeiter und konnte so<br />
Winterbekleidung für alle organisieren.<br />
Direkt benötigte Kleidung, Kosmetik<br />
und Schul- oder Spielsachen bekamen<br />
die Kinder oft von ihren Gasteltern.<br />
Die Raiffeisenkasse <strong>Thaur</strong> stellte sich<br />
stets mit praktischen Rucksäcken für<br />
die Rasselbande ein.<br />
Großartige Hilfe erlebte Frau Karbon<br />
auch durch die <strong>Thaur</strong>er Bevölkerung<br />
und die Vereine: die Frauenbewegung,<br />
Schützen, Partisaner, Radfahrverein und<br />
Pfarrgemeinderat überwiesen großzügige<br />
Spenden; womit in Weißrussland für Heime,<br />
Krankenhäuser und Schulen Medikamente<br />
und Behelfsmittel angeschafft werden konnten.<br />
Zur Unterhaltung der Weißrussischen Gäste<br />
organisierte der Modellbauverein einen Bastelnachmittag<br />
und der TV Inntaler lud die<br />
Kinder samt Begleitung zum gemeinsamen<br />
Volkstanz und versorgte alle auch mit einer<br />
Jause und Getränken. Bei der Familie<br />
Gundolf im Gasthaus „Sandwirt“ erlebte<br />
die Gruppe einen <strong>Tirol</strong>er Abend und Marias<br />
Schwager Helmut besorgte immer Freikarten<br />
für die Spieljochbahn in Fügen.<br />
Nach der Ankunft in <strong>Thaur</strong> gab es jeweils<br />
für alle eine Begrüßung im Alten Gericht, wo<br />
auch die Einteilung erfolgte. Dazu spendete<br />
die Metzgerei Wurzer Würsteln, die Getränke<br />
kamen von der Gemeinde.<br />
Für die 36 Stunden dauernde Heimreise stellten<br />
jedes Mal die Jungbauern aus Heiligkreuz<br />
„Saftln“ bereit. Eine ganz außergewöhnliche<br />
Aktion organisierten Inge und Franz Ecker:<br />
Eine Verkaufsausstellung von Bildern und<br />
Kunstgegenständen, gesammelt und zur<br />
Verfügung gestellt von bekannten <strong>Tirol</strong>er<br />
Künstlern, sorgte für ein großes Plus auf dem<br />
Spendenkonto! Dabei hatte der Theaterverein<br />
unter Obmann Bachor die Mitarbeit und<br />
den Ausschank übernommen. So erlebte<br />
Maria Karbon Hilfe von allen Seiten und quer<br />
durch die Bevölkerung!<br />
kleider für Weißrussland und<br />
bewegende Momente<br />
Aber auch die Familien in den Gebieten rund<br />
um Tschernobyl wurden von Maria nicht vergessen.<br />
In einer einzigartigen Aktion wurden<br />
Kleider gesammelt, im Feuerwehrhaus von<br />
den Frauen der Frauenbewegung sortiert<br />
Aus Soziales dem Gemeinderat<br />
Engagement<br />
Ausflug in die <strong>Tirol</strong>er Bergwelt<br />
und verpackt und in den LKW von Sampt<br />
Fredl verfrachtet. Dieser hatte sich zur Verfügung<br />
gestellt und die Waren kostenlos nach<br />
Linz transportiert, von wo aus die Lieferung<br />
nach Minsk erfolgte.<br />
Erschüttert hat Maria aber das Schicksal eines<br />
kleinen Mädchens, das sie bei einem Besuch<br />
in Weißrussland in einem Krankenhaus sah.<br />
Der Zustand der Anstalt war katastrophal.<br />
Das Kind lag schwerkrank auf einem Lattenrost<br />
und zwei groben Decken. Der Arzt<br />
gab Auskunft, dass das Mädchen an einem<br />
Blinddarmdurchbruch wohl bald versterben<br />
werde. Ihm standen keine Medikamente zur<br />
Verfügung. Sofort übernahm man vor Ort<br />
die Kosten von umgerechnet 350.- S und<br />
organisierte die nötigen Medikamente. Die<br />
erfreuliche Nachricht, dass das Kind dadurch<br />
überlebt hatte, war für die großherzige Helferin<br />
der Dank für alle Mühe.<br />
In 11 Jahren hat Maria fast 220 Kinder plus<br />
Begleitung betreut und ihnen Erholung und<br />
ein unvergessliches Erlebnis ermöglicht.<br />
Dies alles wäre ohne die wunderbare Hilfe<br />
und Unterstützung aller Beteiligten aber<br />
nicht zu Schaffen gewesen. Und Frau Karbon<br />
möchte die Gelegenheit nützen, und<br />
in erster Linie allen Gasteltern, sowie allen<br />
Helfern und Spendern ein herzliches DANKE<br />
sagen. Ein besonderer Dank gilt noch ihrem<br />
Mann Klaus, bei dem sie immer Rückhalt<br />
und Unterstützung fand, und ihrer Familie,<br />
die ihr in jeder Situation zur Seite stand. „Eigentlich<br />
gilt ihnen allen die Medaille“, meint<br />
Maria. Für sie war es die größte Freude, die<br />
strahlenden Augen der Kinder zu sehen,<br />
und, wenn alle gesund und erholt wieder die<br />
Heimreise antreten konnten. „Es war eine<br />
schöne Zeit, die mein Leben unendlich bereichert<br />
hat!“ zieht Frau Karbon Resümee.<br />
Da kann man nur sagen: Eine würdige Geehrte<br />
und herzliche Gratulation zur Auszeichnung!<br />
- Margit Plank -<br />
9
Berufungsweg<br />
Einweihung des Berufungsweges<br />
Es war ein herrlicher Sommertag, ideal zum<br />
Schwimmen oder Wandern. Trotzdem, am<br />
Sonntagnachmittag – zum Peter und Paulstag<br />
– zog es erstaunlich viele <strong>Thaur</strong>er hinauf<br />
ins Bangertl, um an der feierlichen Einweihung<br />
der fünf Stationen des „Berufungsweges“<br />
teilzunehmen. Es war der Wunsch<br />
von Pfarrer Paul Haider entlang des Waldweges<br />
vom Bangertl hinauf zum Romedikirchl<br />
diese Stationen aufzustellen. Die Idee<br />
wird er wohl schon längere Zeit mit sich<br />
Pfr. Paul Heider, der Ideenlieferant Georg Haider, der Künstler Siegfried Obleitner und<br />
der Handwerker Fritz Lekar bei der ersten Station.<br />
herum getragen haben. Dann bot sich im<br />
vergangenen Jahr die passende Gelegenheit.<br />
Anlässlich seines 50-jährigen Priesterjubiläums<br />
machte er vielen klar, dass er sich statt<br />
reichlicher Geschenke viel lieber Spenden für<br />
diesen Berufungsweg wünsche. Damit hat<br />
er es so manchen zweifellos leicht gemacht,<br />
denn was schenkt man einem Pfarrer, der<br />
weder gerne isst noch Wert auf einen besonders<br />
guten Tropfen legt und auch sonst<br />
in materieller Hinsicht kaum wahrnehmbare<br />
Bedürfnisse pflegt. Die Kostenfrage für die<br />
fünf Stationen war auf diese Weise jedenfalls<br />
rasch erledigt. Doch wie sollten sie gestaltet<br />
sein? Georg, der Neffe des Pfarrers, ging<br />
auf Erkundungsreise im ganzen <strong>Land</strong>, sah<br />
manche brauchbare oder auch weniger vorteilhafte<br />
Beispiele, und machte sich schließlich<br />
daran, Entwürfe zu zeichnen. Als er sich<br />
schließlich zufrieden zurück lehnte, war die<br />
Station fertig, aber halt doch nur am Papier.<br />
Beim nächsten Schritt ging es darum ein Modell<br />
zu konstruieren. Hiemit trat Fritz Lekar<br />
10<br />
aus der Duningsiedlung in Aktion. Als gelernter<br />
Tischler und pensionierter Briefträger<br />
machte er sich in seiner Garage zügig an<br />
die Arbeit. Zuerst wurde das Modell angefertigt<br />
und dann mit Kramsacher Marmorbruch<br />
perfekt gegossen. Es lag wohl an den<br />
geschickten Händen seiner Frau, die den<br />
Mörtel mit größter Sorgfalt einstampfte, dass<br />
an den fünf Stationen letztlich keine einzige<br />
Luftblase zu sehen war. Eine Abordnung der<br />
Schützen betonierte im Mai die Fundamente<br />
und errichtete später<br />
darauf die fünf<br />
Bildsäulen, die mit<br />
glasierten Reliefs des<br />
Absamer Künstlers<br />
Siegfried Obleitner<br />
geschmückt sind.<br />
Nach einem besinnlichen<br />
Stück einer<br />
Bläserabordnung der<br />
<strong>Thaur</strong>er Musikkapelle<br />
begann die feierliche<br />
Einweihung.<br />
Pfarrer Paul Haider<br />
erläuterte bei jeder<br />
Station die angebrachten<br />
Reliefs. Bei<br />
der ersten Station ist<br />
es der gute Hirte, von<br />
dem die Berufung<br />
ausgeht. Die zweite Station zeigt die Gottesmutter<br />
Maria, der Erstberufenen im Neuen<br />
Bund. Die nächsten zwei Stationen zeigen<br />
die Berufungen von Petrus und Paulus und<br />
die letzte kurz vor der Romedikirche verweist<br />
auf den Einsiedler Romedius, dem Fürbitter<br />
für Ordensberufe. Den Abschluss bildete in<br />
der Schlosskirche der feierliche Patroziniumsgottesdienst.<br />
Bereits im Dorfbuch hat Reinhard Rampold<br />
den Bereich um die Romedikirche mit den<br />
zahlreichen Bildstöcken, Kapellen und Marterlen,<br />
als kulturlandschaftlich besonders eindrucksvolles<br />
Ensemble bezeichnet, das ihm<br />
gleichsam den Charakter eines „mons sacer“<br />
– eines heiligen Berges verleiht. Mit der Weihe<br />
der fünf Berufungsstationen gilt dies nun<br />
wohl umso mehr.<br />
- Josef Bertsch -<br />
�<br />
TAUSCHMARKT<br />
FÜR ...<br />
Winterbekleidung<br />
(Gr. 56-176)<br />
Wintersportartikel<br />
Erstkommunionkleidung<br />
Babyausstattung<br />
Festliche Kleidung<br />
Spielsachen<br />
IM ALTEN GERICHT<br />
IN THAUR<br />
Annahme:<br />
Freitag, 24. Oktober<br />
2008<br />
von 16.00 bis 18.00<br />
Uhr<br />
Verkauf: Samstag,<br />
25. Oktober 2008<br />
von 9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Auszahlung bzw.<br />
Rückgabe: Samstag,<br />
25.10.2007<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Auf rege Teilnahme<br />
freut sich<br />
der Elternverein <strong>Thaur</strong><br />
Bitte jeden Artikel<br />
deutlich mit Größe und<br />
Preis versehen!!!
Damals im Gemeinderat … !!!<br />
Altbürgermeister Ing. Josef Giner berichtet<br />
in dieser Artikelserie über interessante<br />
und sonderbare Beschlüsse aus<br />
dem <strong>Thaur</strong>er Gemeinderat, diesmal aus<br />
den Jahren 1965 bis 1969.<br />
1965<br />
Die Post- u. Telegrafendirektion Innsbruck<br />
urgiert die Bereitstellung von<br />
Räumlichkeiten für das Postamt. Dieses<br />
soll im „Schatzhaus“ untergebracht werden.<br />
Letztlich erhält die Post aber das Lokal<br />
im 1. Stock des alten Feuerwehrhauses.<br />
Der Gemeinderat wird über die Gespräche<br />
mit den Stadtwerken Hall betreffend die<br />
Abwasserbeseitigungsanlage <strong>Thaur</strong> informiert.<br />
Der neu überarbeite Gesamtverbauungsplan<br />
mit Flächenwidmungen<br />
und Bebauungsregeln wird einstimmig<br />
beschlossen.<br />
Die Asphaltierung und Straßenbeleuchtung<br />
von Dorfmitte und Hottstatt wird beschlossen.<br />
1966<br />
Der von der BH Innsbruck mit Werksvertrag<br />
bestellte Bausachverständige Arch.<br />
Dipl. Ing. Hans Loch wird auch von der<br />
Gemeinde <strong>Thaur</strong> anerkannt.<br />
Der Bescheid der <strong>Tirol</strong>er <strong>Land</strong>esregierung,<br />
wonach der Langenbach und das<br />
Staubecken in das Eigentum des Bundes<br />
– öffentliches Wassergut – übergeht,<br />
wird vom Gemeinderat zustimmend zur<br />
Kenntnis genommen.<br />
Der Gemeinderat beschließt erstmalig eine<br />
einheitliche Müllabfuhrgebühr.<br />
Der Erteilung der Gewerbeberechtigung<br />
„Cafe – Restaurant“ an Frau Driendl<br />
Notburga in <strong>Thaur</strong> Nr. 21 („<strong>Thaur</strong>erhof“)<br />
stimmt der Gemeinderat mehrheitlich zu.<br />
Die Asphaltierung der Stollenstraße bis<br />
zum Adolf-Pichler-Weg wird beschlossen.<br />
Für die am 14.10.66 stattfin-<br />
dende Vollversammlung der<br />
„Weginteressentschaft Forstaufschließung<br />
<strong>Thaur</strong>“ wird die Gemeinde Nagl Franz<br />
als Obmann, Bgm. Giner Romed als<br />
Obm.-Stellv. und Puelacher Romed als<br />
Ausschussmitglied vorschlagen.<br />
Für die Freiw. Feuerwehr <strong>Thaur</strong> wird ein<br />
neues Auto der Marke „Opel Blitz“ bei<br />
der Fa. Kogler in Brixlegg bestellt.<br />
1967<br />
Pfarrer Christian Falkner wird Ehrenbürger<br />
Die Wassergebühren werden neu geregelt.<br />
Insbesondere werden die Grundgebühren<br />
den wirtschaftlichen Gegebenheiten nach<br />
Haushalten und Betrieben abgestimmt.<br />
In Absam wird eine neue Hauptschule<br />
gebaut. Die Gemeinde <strong>Thaur</strong> übernimmt<br />
einen Kostenanteil von 30%.<br />
Die Durchführung einer Blutspendeaktion<br />
(wahrscheinlich die 1. in <strong>Thaur</strong>) im Juli<br />
1967 wird genehmigt.<br />
Die Trinkwasserleitung in der Solegasse<br />
soll bis zum „Kinzachhof“ verlängert werden.<br />
Auf Grund der steigenden Schülerzahlen<br />
beschließt der Gemeinderat bei der<br />
Volksschule nordseitig einen Erweiterungsbau<br />
zu errichten.<br />
Der Gemeinderat beschließt eine<br />
Verordnung zwecks Eindämmung der<br />
„wilden“ Ablagerungen von Müll.<br />
Aus dem Gemeinderat<br />
Seinerzeit<br />
Die <strong>Land</strong>esregierung lädt Gemeindevertreter<br />
zur Diskussion über die<br />
Errichtung einer Müllverbrennungsanlage<br />
in Innsbruck ein.<br />
Die Gemeinde ist bemüht die Grundstücke<br />
der Österr. Salinen beim Stollen zu erwerben.<br />
Herr Pfarrer Christian Falkner wird einstimmig<br />
zum Ehrenbürger von <strong>Thaur</strong> ernannt.<br />
Als Naturdenkmäler werden erklärt: Die<br />
Doppelföhre am Beginn des Kaponsweges,<br />
(bei Kaponsweg 1), sowie die Buche am<br />
„Pflegermahd“ (Eigentümer Höpperger<br />
Rudolf).<br />
Der Gemeinderat beschließt einstimmig<br />
sich an den Kosten für den Bau<br />
und Betrieb der in Innsbruck geplanten<br />
Müllverbrennungsanlage anteilsmäßig<br />
finanziell zu beteiligen. (Wie bekannt ist<br />
es zu diesem Bau nicht gekommen!)<br />
Die <strong>Thaur</strong>er Alm wird ab 1.1.1968 an Frau<br />
Judith Schrei in Hall verpachtet.<br />
1968<br />
Der Haushaltsplan für 1968 umfasst im<br />
ordentlichen Haushalt S 2,579.400,--, im<br />
ao. Haushalt S 2,295.300,--, gesamt S<br />
4,874.700,--. Für den Erweiterungsbau<br />
der Volksschule wird ein Darlehen von S<br />
500.000,-- , für den Hauptschulneubau in<br />
Absam ein solches von S 1,1 Mio bei der<br />
Raika <strong>Thaur</strong> aufgenommen.<br />
Die Volksschule wird an Stelle der<br />
Koksheizung auf Ölheizung umgestellt.<br />
Der Gemeinderat beschließt einstimmig in<br />
Hinkunft „Jungbürgerfeiern“ abzuhalten.<br />
(Diesem Beschluss sind einige<br />
Aufforderungen seitens des<br />
Bezirkshauptmanns wie auch eine<br />
Intervention des <strong>Land</strong>eshauptmanns<br />
vorausgegangen.)<br />
Dem Schafzuchtverein <strong>Thaur</strong> wird die<br />
Errichtung eines Räudebades genehmigt.<br />
(Als Lage wurde die <strong>Thaur</strong>er Mure<br />
bestimmt, wurde aber später auf das<br />
11
Seinerzeit<br />
„Bangertl“ geändert.)<br />
Der Gemeinderat nimmt die Auflösung<br />
der „Haller Auleginteressentschaft“ zur<br />
Kenntnis.<br />
Für die Einbindung des Auweges<br />
in die Bundesstraße wurde von der<br />
<strong>Land</strong>esregierung ein Projekt ausgearbeitet,<br />
das vom Gemeinderat zustimmend<br />
zur Kenntnis genommen wurde. (Dieses<br />
Thema hat den Gemeinderat – wie bekannt<br />
- immer wieder beschäftigt und ist erst mit<br />
dem Bau der Überführung im Jahre 2003<br />
zum Abschluss gebracht worden.)<br />
Nach der Gemeinderatswahl am 31.3.1968<br />
findet die konstituierende Sitzung statt,<br />
bei der Giner Hans (Dorfplatz 6) zum<br />
Bürgermeister und Giner Romed (Auweg<br />
1) zum Vize-Vizebürgermeister gewählt<br />
wurden. In den Gemeindevorstand wurden<br />
Ing. Josef Giner (Stollenstraße 39),<br />
Puelacher Romed (Dörferstraße 33) und<br />
Kirchner Klaus (Stollenstraße 8) gewählt.<br />
Der Weiterbau des Forstweges „Haselberg“<br />
vom „Partscheilboden“ Richtung <strong>Thaur</strong>er<br />
Alm wird aus finanziellen Gründen auf<br />
einen späteren Zeitpunkt verschoben.<br />
Der BM gibt bekannt, dass vom <strong>Land</strong> <strong>Tirol</strong><br />
für das 175-jährige Bestandsjubiläum der<br />
Auszeichnung für verdiente <strong>Tirol</strong>erinnen und <strong>Tirol</strong>er!<br />
Gerald Aichner - Verleihung des "Goldenen Verdienstzeichens"<br />
der Republik durch LH Günther Platter.<br />
12<br />
Musikkapelle eine Subvention von<br />
S 10.000,-- bewilligt wurde.<br />
Der Gemeinderat beschließt in der „Haller<br />
Au“ anschließend an die Gemeindegrenze<br />
zu Hall, eine Industrie- u. Gewerbezone<br />
mit einem Ausmaß von ca. 6 ha zu errichten.<br />
(Ein weit reichender Beschluss in<br />
Hinsicht auf die Gemeindeeinnahmen)!<br />
Der Kaufvertrag über den Erwerb des<br />
„Bangertl wird genehmigt, ebenso der<br />
Ankauf des Stollens, der Baracke und des<br />
Grundareals vor dem Stollen.<br />
Herrn Hannes Deiser wird mit 1.4.1969<br />
als Kanzleikraft angestellt.<br />
1969<br />
Die Trinkwasserquelle im Stollen<br />
wird mit Bescheid vom 24.2.1969 der<br />
Berghauptmannschaft Innsbruck der<br />
Gemeinde <strong>Thaur</strong> zugesprochen.<br />
Das Ingenieurbüro Passer erstellt den<br />
Gesamtplan für ein Kanalprojekt im<br />
gesamten Ortsgebiet.<br />
Die Gemeinde <strong>Thaur</strong> errichtet gemeinsam<br />
mit der Stadt Hall an der Gemeindegrenze<br />
bei Loreto auf einem angepachteten<br />
Grundstück einen Müllplatz (heute befin-<br />
Am Montag, den 1.09.2008, überreichte<br />
<strong>Land</strong>eshauptmann Günther Platter das Goldene<br />
Verdienstzeichen der Republik Österreich<br />
für Ihre Verdienste um das <strong>Land</strong> <strong>Tirol</strong>.<br />
Freuen darf sich auch Gerald Aichner, Alpenvereinsvorsitzender<br />
von Hall und <strong>Tirol</strong> für seine<br />
publizistischen Verdienste im Bereich des<br />
den sich dort die Schrebergärten).<br />
Die Austria Tabakwerke AG. plant in<br />
der Gewerbezone <strong>Thaur</strong>er Au ein<br />
Auslieferungslager. Die ÖBB errichtet<br />
dafür das Zubringergleis. Die Mitteilung<br />
der TIWAG über die Errichtung einer<br />
großen Umspannwerkes in der <strong>Thaur</strong>er<br />
Au wird zur Kenntnis genommen.<br />
1970 soll die Infrastruktur im gesamten<br />
Oberdorf mit der Straßenbeleuchtung,<br />
Regenwasserkanal, Asphaltierung und<br />
teilweise Wasserleitungsverlängerungen<br />
fertig gestellt werden.<br />
Nachdem das Bundesdenkmalamt einen<br />
Kindergarten in der Vigilkirche ablehnt,<br />
stellt Pfarrer Falkner den „Kaplangarten“<br />
zur Verfügung. Mit dem Bau soll<br />
bereits 1970 begonnen werden. Den<br />
Planungsauftrag erhielt Maurermeister<br />
Franz Giner. Im Keller sollen Räumlichkeiten<br />
für die Schützengesellschaft <strong>Thaur</strong> eingeplant<br />
werden.<br />
Mit 1.1.1971 soll <strong>Thaur</strong> neue<br />
Straßenbezeichnungen mit entsprechenden<br />
Hausnummern erhalten. Der von<br />
Ing. Josef Giner ausgearbeitete Entwurf<br />
für die Straßenbezeichnungen wird<br />
genehmigt.<br />
Bergsports. Das Team vom Schlossbichler<br />
gratuliert recht herzlich.<br />
Gerald Aichner lebt mit seiner Familie schon<br />
seit Jahren in <strong>Thaur</strong> als freier Journalist und<br />
Publizist. Er war Mitbegründer der ehemaligen<br />
<strong>Thaur</strong>er Dorfzeitung "Romedium".
Schlossruine <strong>Thaur</strong> – ein Blick in die Zukunft?<br />
Am 5. September fand im „Alten Gericht“<br />
in <strong>Thaur</strong> die Präsentation eines besonderen<br />
Wettbewerbs statt, eines Wettstreits<br />
der Ideen. Junge Architekturstudenten aus<br />
Deutschland zeigten im Rahmen einer Projektarbeit<br />
ihre Gedanken und Lösungen, aus<br />
dem derzeitigen Bestand der Schlossruine<br />
<strong>Thaur</strong> ein multifunktionales Veranstaltungszentrum<br />
für die Gemeinde zu schaffen.<br />
Kurz die Vorgeschichte: Architekt Dr. Walter<br />
Klasz mit eigenem Büro in Innsbruck lernt<br />
über den Obmann des Theaterverein <strong>Thaur</strong>,<br />
Wolfgang Teix, das Areal der Schlossruine<br />
<strong>Thaur</strong> als Spielstätte für Theateraufführungen<br />
kennen. Bald wurde die Idee geboren,<br />
dass Dr. Klasz, zurzeit Lehrbeauftragter<br />
an der Technischen Universität München,<br />
gemeinsam mit Studenten eine Projektarbeit<br />
für eine weiterreichende Verwendung<br />
der Ruine als Veranstaltungszentrum der Gemeinde<br />
initiiert.<br />
In seinem einleitenden Referat zur Ausstellungseröffnung<br />
skizzierte Dipl. Ing. Walter<br />
Hauser vom Bundesdenkmalamt den Werdegang<br />
der Burgen im Allgemeinen sowie<br />
das Schicksal von Schloss <strong>Thaur</strong> im Besonderen:<br />
Nachdem die Burg <strong>Thaur</strong> ihre eigentliche<br />
Funktion als Sitz des Verwaltungszentrums<br />
der Region verloren hat, waren die<br />
Beziehung und der Blickwinkel der <strong>Thaur</strong>er<br />
zu ihrer Burg einem ständigen Wandel unterworfen.<br />
Ob als Ort romantischer Nostalgie,<br />
ob als Kinderspielplatz oder einfach nur als<br />
Quelle für billiges Baumaterial, jede Generation<br />
von <strong>Thaur</strong>ern und jede Zeit hatte und<br />
hat ihren eigenen Bezug zur Burg. Die Renovierungsmaßnahmen<br />
in den letzten Jahren<br />
durch den Verein Chronos und die Entdeckung<br />
der Burg als Spielort durch den Theaterverein<br />
<strong>Thaur</strong> weckten die Ruine aus ihrem<br />
Bgm. Konrad Giner bei der Projektvorstellung im "Alten Gericht"<br />
Die beiden Siegerprojekte - dazwischen die Jury (DI Walter Hauser nicht im Bild)<br />
jahrhunderte langen Dornröschenschlaf. Sie<br />
schafften aber auch die Grundlage sich mit<br />
den vorgelegten Projekten über Visionen für<br />
die Zukunft zu beschäftigen.<br />
Alle Entwürfe zeigten, dass sich die einzelnen<br />
Projektgruppen intensiv mit dem Ist -<br />
Zustand vertraut gemacht haben, alle versuchten<br />
den Blick auf den Altbestand nicht<br />
gravierend zu stören und die herrliche Lage<br />
hoch über dem Inntal zu nutzen. Besonders<br />
die Detailgenauigkeit einzelner Gruppen war<br />
beeindruckend. Von originellen Lösungen<br />
für die Infrastruktur wie Bar, Bestuhlung, Toilettenanlagen<br />
und Überdachungen des geplanten<br />
Veranstaltungszentrums bis hin zur<br />
Bekleidung des Servicepersonals, ja sogar an<br />
die Konzeption für Einladungskarten, wurde<br />
teilweise gedacht.<br />
Auch wenn, wie Bürgermeister Konrad Giner<br />
in seiner Rede dazu richtig bemerkte, die Gemeinde<br />
zur Zeit sich auf andere Themen konzentrieren<br />
muss und daher in den nächsten<br />
Jahren kaum die finanziellen Mittel für die<br />
Projektarbeit: Aus dem Gemeinderat Schlossruine<br />
Realisierung eines dieser Projekte aufbringen<br />
kann, alleine die Idee und die Möglichkeit<br />
öffentlich im Alten Gericht darüber zu reden<br />
wäre in <strong>Thaur</strong> vor ein paar Jahrzehnten wohl<br />
noch undenkbar gewesen.<br />
Die Bewertung<br />
Inzwischen erfolgte auch die Prämierung der<br />
Projekte durch die Jury. Nach eingehender<br />
Beratung wurden zwei Projekte mit völlig<br />
unterschiedlichen Ansätzen gleichwertig mit<br />
einem 1. Preis ausgezeichnet. Das Projekt<br />
„leaves“ beschränkt sich auf minimalistische<br />
Eingriffe und nimmt somit größtmögliche<br />
Rücksicht auf die Aura der Ruine. Adaptionen<br />
bezüglich der nötigen Infrastruktur sind<br />
möglich und auch nur temporär für die Dauer<br />
der Veranstaltungsphase realisierbar.<br />
Ein gänzlich anderes Konzept verfolgt das<br />
Projekt „rock art“. Hier wird durch eine moderne<br />
Brückenkonstruktion der historische<br />
Zugang neu gestaltet. Bühne und Tribüne<br />
werde nach oben hinter den Torturm verlegt.<br />
Mit der invertierten Mauer, die gleichzeitig<br />
die Tribüne trägt, wird ein imposantes<br />
„landmark“ geschaffen.<br />
Beide Projekte wurden übrigens auch vom<br />
Publikum sehr hoch bewertet. Klarer Favorit<br />
unter den Besuchern war allerdings das Projekt<br />
„ring“. Es überzeugte durch eine klare<br />
architektonische Sprache. Aus der Sicht der<br />
Jury würde es allerdings massive Engriffe benötigen.<br />
Änderungen wären kaum möglich,<br />
ohne dabei das ansonsten überzeugende<br />
Konzept zu zerstören.<br />
- Harald Egger -<br />
13
Beeindruckende Zahlen<br />
Was das Peterle einbrachte<br />
Peter Sparschill inmitten "seiner" Kinder!<br />
„17128 Ziegentiere gibt es Nordtirol“. So<br />
beginnt die Erzählung vom jungen Zwergziegenbock,<br />
der sehr zutraulich und deswegen<br />
nicht zum Essen ist.<br />
Die Geschichte an dieser Stelle weiter zu er- er<br />
zählen ist in <strong>Thaur</strong> müßig, denn sie ist den<br />
meisten wohl bekannt – auch dass das Pe-<br />
terle auf seiner Alm in Reith im Alpbachtal<br />
glücklicher Ziegenpapa wurde.<br />
Den Autorinnen Jutta Katharina und Martha<br />
Nasrouei ist es jedoch ein großes Anliegen,<br />
quasi einen Rechenschaftsbericht über die<br />
„Folgen“ der Peterle-Geschichte abzulegen.<br />
Durch den Verkauf der Bücher kamen bis<br />
jetzt ca. 37.400,- Euro herein. Nach Abzug<br />
Der älteste <strong>Thaur</strong>er feiert Geburtstag<br />
Na, selbstverständlich fühlt er sich im Herzen<br />
nach wie vor als Südtiroler! Damals, als er<br />
am 2. Oktober 1913 in Leifers, im Bozner<br />
Unterland, das Licht der Welt erblickte, war<br />
er ja auch noch Österreicher. Inzwischen ist<br />
beinahe ein ganzes Jahrhundert vergangen.<br />
Aus der Monarchie wurde eine Republik und<br />
seine Heimat nach dem 1. Weltkrieg Italien<br />
zugeschlagen. Ihn, den Tamanini Sepp,<br />
haben die Turbulenzen vor dem 2. Krieg<br />
nach Deutschland geführt. Zuerst auf einen<br />
Bauernhof, dann vier Jahre in die Armee<br />
und noch weitere vier Jahre in die russische<br />
Gefangenschaft im Uralgebirge. 1947 war<br />
er – 49 kg leicht – fast schon zuhause. Ein<br />
Arzt im ehemaligen KZ-Lager in der Reichenau<br />
schickte ihn zum Aufpäppeln zu einem<br />
Bauern in <strong>Thaur</strong>. Beim „Daggn Sepp“ in der<br />
Bauerngasse kam er wieder zu Kräften und<br />
fand bald darauf eine Stelle beim Innsbrucker<br />
Elektrizitätswerk.<br />
Als dort ein Mitarbeiter – ebenfalls ein <strong>Thaur</strong>er<br />
– zu einer Betriebsfeier seine Tochter Paula<br />
mitbrachte, war beim Sepp gleich alles klar.<br />
Hoch oben über dem Dorf haben die beiden<br />
auf der Kuppe des Duningbichls ihr Nest gebaut<br />
und ihre zwei Kinder groß gezogen. Inzwischen<br />
ist er seit 35 Jahren in Pension oder<br />
14<br />
wie die Paula meint: „schon bald länger als<br />
davor im Dienst“. Mag ja sein? Aber dazu<br />
muss man halt auch 95 Jahre alt werden!<br />
Wenn man dann auch noch weitgehend<br />
gesund und geistig frisch geblieben ist, dann<br />
der Druckkosten konnten dem Verein Concordia<br />
von P. Georg Sporschill rund 24.000<br />
Euro übergeben werden. Jeder Cent kommt<br />
dabei direkt der Betreuung von Straßenkindern<br />
in Bukarest zugute, denen dadurch<br />
eine neue Heimat, ein Dach über dem Kopf<br />
und stabile Beziehungen ermöglicht werden.<br />
Vermutlich – so hoffen die beiden Initiatorinnen<br />
– wird aus dem Verkauf der restlichen<br />
Bücher sogar noch was dazu kommen.<br />
Besonders beeindruckt ist Jutta Katharina in<br />
diesem Zusammenhang von dem Enthusiasmus,<br />
der in <strong>Thaur</strong> für dieses Projekt entstanden<br />
ist. „Die <strong>Thaur</strong>er sind immer zu haben,<br />
wenn es um eine gute Sache geht, und ver<br />
stehen einfach auch viel Humor.“ Das Ergebnis<br />
des Buches – so wird aus dem Resumee<br />
von Jutta Katharina deutlich – ist also auch<br />
ein großes Lob an die <strong>Thaur</strong>er Dorfgemeinschaft.<br />
- Elmar Fiechter-Alber -<br />
dankt man dem Herrgott und freut sich daran,<br />
dass einem das Gläschen Wein nach wie<br />
vor gut schmeckt!<br />
- Josef Bertsch -<br />
Bürgermeister Konrad Giner überbringt dem „Geburtstagskind“ die besten Grüße von Seiten der Gemeinde.
Der Herbst<br />
Und wieder eine Geschichte<br />
von unserem talentierten Jungautor<br />
Florian Klebelsberg, 11 Jahre<br />
Der Sommer ist vorüber,<br />
die Ferien sind vorbei.<br />
Ich denke nach darüber,<br />
und merke allerlei.<br />
Wo einst das Grün so dominiert,<br />
steht rostbraun jetzt im Vordergrund.<br />
Der Baum die Blätter leis’ verliert,<br />
nachdem sie wurden bunt.<br />
Der Wein beginnt zu reifen,<br />
die Trauben, groß und rund –<br />
man wird sie wohl bald ernten,<br />
und stecken in den Mund.<br />
Das Eichhörnchen, das schleppt heran,<br />
so viele Nüsse es nur kann.<br />
Es trägt sie alle in sein Nest,<br />
damit sich’s überwintern lässt.<br />
Die Sonne, sie versteckt sich,<br />
und Wolken ziehen auf.<br />
Des öft’ren gibt es Regen,<br />
und Nebel obendrauf.<br />
Doch von dem Letzten abgeseh’n,<br />
ist diese Zeit doch wirklich schön!<br />
Harald Heinzle<br />
Dörferstraße 24b, A-6065 <strong>Thaur</strong><br />
Telefon +43-(0)699-100 152 94<br />
Fax +43-(0)52 23-93 6 11<br />
Mail: h.heinzle@chello.at<br />
eideter und gerichtlich<br />
achverständiger<br />
sanlagen für Sportstätten<br />
ent<br />
Harald Heinzle<br />
Dörferstraße 24b, A-6065 <strong>Thaur</strong><br />
Telefon +43-(0)699-100 152 94<br />
Fax +43-(0)52 23-93 6 11<br />
Mail: h.heinzle@chello.at<br />
Aus dem Gemeinderat Jugend<br />
Wandertag zum Autofreien Tag<br />
Der „autofreie Tag“ stand in <strong>Thaur</strong> diesmal<br />
unter dem Motto „Naherholung geht auch<br />
ohne Auto!“ Ganz in diesem Sinne erkun-<br />
deten die Kinder der Volksschule unter der<br />
Leitung von Mitgliedern des Verein CHRO CHRO-<br />
NOS – auch der Bürgermeister stellte sich für<br />
eine Gruppe als Führer zur Verfügung – das<br />
Dorf und die nähere Umgebung. Sei es die<br />
Fischzucht und der Hochbehälter Moos, sei<br />
es der weg durchs Fuchsloch über Garzoan<br />
hinauf und hinunter über die Altenburg zur<br />
Ruine oder über den Garzanhof hinauf zu<br />
den archäologischen Grabungen am Kiech-<br />
lberg – all die angesteuerten Ziele waren für<br />
die meisten Kinder „Neuland“!<br />
Ich möchte mich deshalb auf diesem Wege<br />
ganz herzlich noch einmal bei allen Begleitern<br />
für die Organisation und Durchführung dieser<br />
Wanderungen zum Autofreien Tag, bedan-<br />
ken. Ich denke, es war für alle Schüler ein ge-<br />
lungenes Erlebnis. Der Wettergott war auch<br />
einsichtig und hat uns nur Kälte, aber keinen<br />
Regen geschickt. Wenn sich die Kinder auch<br />
nicht alles merken haben können, bestimmt<br />
ist aber bei jedem etwas hängen geblieben.<br />
Vielleicht geht der eine oder andere Schüler<br />
von nun ab mit offenen Augen durch das<br />
Dorf. Allein das wäre sehr wertvoll.<br />
Bedanken möchte ich mich auch beim El-<br />
ternverein <strong>Thaur</strong>, stellvertretend bei Frau<br />
Niederhauser, für die Organisation der Jause,<br />
beim Moos-Spielplatz bzw. bei der Ruine.<br />
Trotz einiger Hindernisse (am Spielplatz hat<br />
die Stromversorgung nicht einwandfrei geklappt)<br />
hat es für jedes Kind ein Würstl mit<br />
Brot und Muffins gegeben. Vor allem der<br />
warme Saft wurde dankbar von uns allen<br />
angenommen. Danke dafür.<br />
Leider habe ich nur an einer Runde teilnehmen<br />
können, obwohl es für mich sehr interessant<br />
gewesen wäre, mehr von <strong>Thaur</strong> zu<br />
sehen und zu erfahren. Vielleicht geling es<br />
ja im nächsten Jahr wieder etwas Ähnliches<br />
auf die Füße zu stellen. Vielen Dank für die<br />
Zusammenarbeit.<br />
Allgemein beeideter und gerichtlich<br />
zertifizierter Sachverständiger<br />
Bewässerungsanlagen für Sportstätten<br />
ÖISS-Konsulent<br />
- Petra Klingenschmid -<br />
Allgemein beeideter und gerichtlich<br />
zertifizierter Sachverständiger<br />
Bewässerungsanlagen für Sportstätten<br />
ÖISS-Konsulent<br />
15
Chronik<br />
Poker um die Haller Straubkaserne<br />
Auf den ersten Blick ist es kein <strong>Thaur</strong>er Thema<br />
– zumindest nicht mehr! Rund neun Hektar<br />
groß ist die Fläche um die in unserer Nachbargemeinde<br />
derzeit intensiv gepokert wird.<br />
Der Bund will die Straubkaserne um den kolportierten<br />
Betrag von 17 Mill Euro versilbern.<br />
Interessenten gibt es, nicht zuletzt die Stadt<br />
Hall selbst! Denn der Standort ist durchaus attraktiv,<br />
sei es als künftiges Gewerbegebiet aus<br />
dem sich längerfristig zig Millionen an Kommunalsteuern<br />
für die Stadt Hall erwirtschaften<br />
ließen oder sei es als Standort für zukünftige<br />
Siedlungserweiterungen. Eine verständliche<br />
Überlegung angesichts des doch eher kleinen<br />
Gemeindegebietes der Stadt.<br />
Doch das Interesse der wirklichen Pokerspieler<br />
ist vordergründig eher lahm. Der Widmungsstempel<br />
„Kaserne“ schreckt auch den hungrigsten<br />
Investor ab. Ändern könnte dies nur<br />
der Haller Gemeinderat und der ist sich – fast<br />
ist man geneigt zu sagen - gewohnt uneinig.<br />
Aber womöglich warten die Haller bloß bis es<br />
der Bund irgendwann billiger gibt, zumindest<br />
so billig, dass es auch für den Gemeindesäckel<br />
erschwinglich wird. Wer auch immer sich hier<br />
unter der Decke die Hände reicht, es ist nicht<br />
mehr unsere Angelegenheit. Damals allerdings<br />
– vor etwa 36 Jahren – ja, damals, da<br />
hätten auch wir <strong>Thaur</strong>er noch ein ordentliches<br />
Wörtchen mitzureden gehabt.<br />
Ältere <strong>Thaur</strong>er wissen vermutlich noch um<br />
die „Lodenfabrik Kaspar“ bzw. „Schafwollfabrik<br />
Foradori“, die bis kurz nach dem Krieg<br />
unten an der Ziegeleistraße produzierte. Den<br />
noch älteren sind womöglich auch die Lehmgruben<br />
der „Ziegeleifabrik Peter Mayr“ ein<br />
Begriff. Beide waren einmal <strong>Thaur</strong>er Betriebe<br />
mit zahlreichen <strong>Thaur</strong>er Beschäftigten (mehr<br />
dazu im <strong>Thaur</strong>er Dorfbuch, S. 390-93). Beide<br />
Betriebe produzierten - zeitlich hintereinander<br />
- am Areal der Haller Straubkaserne. Und<br />
dieses war damals <strong>Thaur</strong>er Gemeindegebiet.<br />
Ebenfalls zum <strong>Thaur</strong>er Gemeindegebiet zählte<br />
ein Streifen südlich des heutigen Weinfeldes<br />
sowie jener Block zwischen der Römerstraße<br />
und der Bahn auf dem heute u. a. die Betriebe<br />
der Firmen Posch und Felder sowie die Schrebergärten<br />
angesiedelt sind. Loreto, das heute<br />
eine <strong>Thaur</strong>er Enklave in Hall bildet, war damals<br />
Teil des geschlossenen <strong>Thaur</strong>er Gemeindegebietes.<br />
Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich<br />
wurde noch im Jahr 1938 unten an der Alten<br />
<strong>Land</strong>straße ein Heeresmagazin errichtet und<br />
dieses in der Kriegszeit auch als Arbeitslager<br />
16<br />
Das Heeresmagazin während der Kriegszeit. Im Hintergrund der Kamin der Lodenfabrik Kaspar.<br />
Die schraffierte Fläche ging 1972 im Tauschweg an Hall.<br />
für Kriegsgefangene benutzt. Mit der Gründung<br />
des Österreichischen Bundesheeres im<br />
Jahre 1955 entstand hier schließlich die Major-<br />
Straubkaserne. Um 1960 erweiterte das Militär<br />
sein Areal durch den Ankauf der Foradori-Villa<br />
und der Fabrikhalle sowie der angrenzenden<br />
Parzelle des heutigen Fußballplatzes. Mit unserem<br />
Dorf hatten all diese Entwicklungen nur<br />
insofern zu tun, dass sie katastermäßig auf unserem<br />
Gemeindegebiet statt fanden.<br />
Dann, anfangs der 70-er Jahre, scheint es<br />
zu Hintergrundgesprächen mit Hall und<br />
dem <strong>Land</strong> <strong>Tirol</strong> gekommen zu sein, die am<br />
3.11.1972 per Gemeinderatsbeschluss zu einer<br />
großzügigen Grenzbereinigung führten.<br />
Demnach erhielt die Stadt Hall eine Fläche<br />
von insgesamt ca. 25 ha, zu der unter anderem<br />
auch die Straubkaserne zählte. <strong>Thaur</strong><br />
erhielt im Gegenzug – draußen am Vorberg<br />
- den so genannten „Heiligkreuzerzwickel“,<br />
ein geschlossenes Waldstück im Ausmaß von<br />
ca. 18 ha. Außerdem wurde die Stadt Hall<br />
verpflichtet die Wege im Bereich Loretto zu<br />
asphaltieren.<br />
Über die Hintergründe dieses großzügigen<br />
Grundtausches ist in den <strong>Thaur</strong>er und Haller<br />
Gemeinderatsprotokollen – abseits der nüchternen<br />
Fakten – nichts zu lesen. Der Haller<br />
Bürgermeister bemerkte nur abschließend,<br />
dass es sich bei dem an <strong>Thaur</strong> abgetretenen<br />
Waldstück um ziemlich wertloses, steiles und<br />
felsiges Gelände handle. Nur allzu verständlich,<br />
dass im Haller Lokalanzeiger von einem<br />
für Hall recht vorteilhaften Tausch zu lesen<br />
war. Dürftig ist übrigens auch die Aktenlage<br />
des Bundesheeres bzw. des Grundbuches.<br />
Diese Vorgänge sind aus heutiger Sicht nur<br />
schwer nachvollziehbar, aber es war damals<br />
eine andere Zeit und so wird diese gewichtige<br />
Verkaufsentscheidung bezüglich des Kasernenareals<br />
wohl demnächst vom Haller und<br />
nicht vom <strong>Thaur</strong>er Gemeinderat getroffen.<br />
- Josef Bertsch -
Aus dem Gemeinderat Werbung<br />
Warum können sich die <strong>Tirol</strong>erinnen und<br />
<strong>Tirol</strong>er über niedere Strompreise freuen?<br />
Strompreisvergleich für den Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch<br />
von 3.500 Kilowattstunden (Preise zum 01.08. 2008 ohne Berücksichtigung von Rabatten/Boni)<br />
Energiepreis Netzpreis Steuern & Abgaben<br />
567 € 607 € 630 € 633 € 637 € 653 € 664 € 671 € 699 €<br />
+ 40 € + 63 € + 66 € + 70 € + <strong>86</strong> € + 97 € + 104 € + 132 €<br />
TIWAG<br />
FP Privat<br />
VKW<br />
VKW Privat<br />
WIEN<br />
ENERGIE<br />
OPTIMA<br />
EVN<br />
Optima<br />
SALZBURG<br />
AG<br />
Privat OK<br />
Im Vergleich der neun österreichischen <strong>Land</strong>eselektrizitätsversorger<br />
bietet die TIWAG ihren Haushaltskunden den niedrigsten Strompreis.<br />
Wir <strong>Tirol</strong>erInnen können uns über traditionell niedrige Strompreise freuen. Wir nutzen den Wasserkraftvorteil<br />
für eine sichere Stromversorgung und vergleichsweise stabile, niedrige Preise. Haushalte zahlen in anderen<br />
Bundesländern für 3500 Kilowattstunden Jahresverbrauch (Energie, Netz, Steuern und Abgaben) um bis zu<br />
132 Euro mehr. Auch unsere Business- und Industriekunden im <strong>Land</strong> halten der TIWAG dank wettbewerbsfähiger<br />
Angebote die Treue.<br />
Der günstigste Strom ist noch immer der, den wir in <strong>Tirol</strong> selbst erzeugen. Deshalb wollen wir unsere Wasserkraft<br />
maßvoll und umweltschonend ausbauen. Damit sichern wir den <strong>Tirol</strong>er Wasserkraftvorteil auch für die<br />
nächste Generation.<br />
UNSER LAND – UNSER WASSER – UNSER STROM<br />
*Quellen: E-Control Tarifkalkulator (13.08.2008); Webseiten der <strong>Land</strong>esenergieversorger<br />
BEWAG<br />
Optima<br />
Basis<br />
KELAG<br />
Kelag-PUR<br />
Energie<br />
AG<br />
Optima Wk +<br />
STEWEAG-<br />
STEG<br />
Select Home<br />
17
<strong>Thaur</strong>er Party, Party Bäume<br />
Abtanzen – ein voller Erfolg!<br />
Seit November 2007 planten und arbeiteten unsere Jugendlichen im Regenbogen an einer der spektakulärsten Veranstaltungen des heurigen<br />
Sommers. Ein Open-Air, verteilt auf 2 Tage, das seinesgleichen sucht. - Eine Ö-3-Disco mit Österreichs bekanntem DJ Alex List sowie dem Italienischen<br />
Top DJ Ivan Fillini heizten den Besuchern kräftig ein. Eine Woche lang dauerten die Aufbauarbeiten mit bis zu 20 Arbeitern im täglichen<br />
Einsatz für die einzigartige Einrichtung der Location, mit einer 9 Meter hohen Bühne, Sand und Palmen, Flammenwerfer, Wasserbrunnen und<br />
rotem Teppich. Das Team um Josef Wopfner (alias H.U.L.Z) hat hoch gepokert und gewonnen. Insgesamt 1.800 Besucher aus allen Teilen des<br />
<strong>Land</strong>es feierten eine Mega-Party mit Riesenstimmung. Mit 900 Plakaten wurde die Veranstaltung angekündigt und 10.000 Flyer im Vorfeld verteilt.<br />
Vorbildlich war die gesamte Organisation, unter anderem trugen verbilligte Cocktails ohne Alkohol und gratis Mineralwasser (400 Liter!) dazu<br />
bei, dass dieses Wochenende "mega und ohne troubles" ablief. Eine DVD zum Festl gibt's im Regenbogen und auf der Gemeinde.<br />
18<br />
x<br />
·<br />
- Hannes Giner -
Beschlüsse und Beratungen in der Gemeinderatssitzung vom<br />
14. september 2008.<br />
Nach dem Ausscheiden von VBG Romed Giner und GV<br />
Johann Grassmair aus dem Gemeinderat waren mehrere<br />
Positionen neu zu besetzen. Zum neuen VBM und Obmann des<br />
Raumordnungsausschusses wurde Christoph Walser (EHL) gewählt;<br />
die nachrückenden neuen Gemeinderäte sind Andreas Norz (EHL)<br />
und DI Alois Wach (BIT).<br />
Für den Musikunterricht in der Expositur <strong>Thaur</strong> wurde der Ankauf<br />
eines geeigneten Pianos um den Preis von € 5.800.- beschlossen.<br />
Der Kinderspielplatz im Moos wurde schon bisher bestens<br />
angenommen. Nun soll dieser unter Ausnutzung des Wassers von<br />
der Moosquelle in den kommenden Jahren so erweitert werden,<br />
dass den Kindern verschiedener Altersstufen kreative Spielbereiche<br />
geboten werden können. Ein entsprechendes Konzept wurde vom<br />
Absamer Künstler Werner Richter ausgearbeitet.<br />
Ein Antrag zum Verkauf von Restflächen aus dem Gemeindevermögen<br />
wurde zur neuerlichen Behandlung an den Gemeindevorstand<br />
verwiesen.<br />
Hinten im Fuchsloch soll eine Fußgängerbrücke über den<br />
Langenbach errichtet werden. Damit kann ausgehend vom Ende der<br />
Duningfeldsiedlung eine bequeme Wanderverbindung ins Fuchsloch<br />
und weiter über den Steig hinüber zur Schlossgasse geschaffen<br />
werden.<br />
Im Hochbehälter Moos, am Adolf-Pichler-Weg, ist eine bessere<br />
Be- und Entlüftung der beiden Rundbehälter notwendig. Die Kosten<br />
belaufen sich auf ca. € 16.000.-.<br />
GELunGEnEs "LIFTInG"<br />
Für DIE VoLksscHuLE!<br />
Viel Geld hat die Gemeinde in den vergangenen<br />
Jahren in die Gestaltung des<br />
Umfeldes der Volksschule gesteckt. Zuerst<br />
wurden der Eingang und der Vorplatz neu<br />
gestaltet; dann gab’s neue Fenster und<br />
nun wurde im Sommer auch noch die Fassade<br />
des nördlichen Zubaus mit den dazu<br />
passenden Stuckbändern retouchiert und<br />
neu gemalt. Schön ist sie geworden!<br />
Aus dem Gemeinderat<br />
Politik<br />
Der Bauer Romed Plank plant seinen Schweinemastbetrieb von der<br />
Solegasse in den Bereich der Lehmgrube am Essacherweg auszusiedeln.<br />
Dazu sind bereits vor der Umwidmung Unterschriftenlisten der<br />
künftigen Anrainer eingelangt. Nach Vorlage des Projektes sollen<br />
bezüglich der befürchteten Geruchs- und Lärmbelästigungen im<br />
Rahmen des Baubewilligungsverfahrens entsprechende Gutachten<br />
eingefordert werden.<br />
Vor der baurechtlichen Sanierung der zwei neuen Wohnobjekte von<br />
Martin Sponring in der Moosgasse soll vom Raumplaner DI Egg ein<br />
Texturplan über die betroffenen Parzellen ausgearbeitet werden.<br />
Damit sollen in Zukunft weitere bauliche Ergänzungen verhindert<br />
werden.<br />
Die Bauverhandlung für die Wohnanlage am „Pfunerbichl“ wurde<br />
am 17. September durchgeführt, sodass noch im Oktober mit dem<br />
Beginn der Baumassnahmen für die Erschließungsstraße begonnen<br />
werden kann. Diese Abzweigung von der Moosgasse soll den<br />
Namen „Pfunerbichl“ erhalten.<br />
Derzeit besteht von Innsbruck kommend keine direkte<br />
Zufahrtsmöglichkeit auf die „<strong>Thaur</strong>er Au-Brücke“. Nach langjährigen<br />
Bemühungen erklärt sich die ÖBB nun bereit, den Grundstreifen<br />
hinter der Fa. Physiotherm, auf dem derzeit noch ein Bahngleis<br />
verlegt ist, an die Gemeinde zu verkaufen. Somit besteht die<br />
Möglichkeit im Zuge des geplanten 4-spurigen Ausbaus der B<br />
171 eine direkte Zufahrt nach <strong>Thaur</strong> vorzusehen. Entsprechende<br />
Gespräche mit der <strong>Land</strong>esbaudirektion wurden bereits geführt. Der<br />
Grundsatzbeschluss zum Ankauf der erwähnten Fläche (801m²) um<br />
den Preis von € 230.-/m² erfolgte einstimmig.<br />
- Josef Bertsch -<br />
19
<strong>Thaur</strong>erisch gredt'<br />
Die Roas!<br />
Friager oder später hot jeder amol a Roas mit<br />
an Bus mitgmocht. Ba ins in <strong>Thaur</strong> gib´s jo viel<br />
verschiedene Meglichkeiten des z´ toan. Do<br />
kunsch mit an Verein, mit die Johrgänger, die<br />
Seniorn mitfohrn oder du kunsch a Wolfohrt<br />
mit´n Hearn Pforrer mochn. Die Beirinnen<br />
fohrn a olle Johr amol oan a zwoa Tog in an<br />
Oart hin.<br />
So hot sich a ´s Moidele amol entschloss´n<br />
oan Tog af Sitirol mitzfohrn. Jo, und weil sie<br />
´s gonze Johr sinsch nindersch hinkimp, isch<br />
sie schun a Woch davoar gonz nerves woarn.<br />
Wos muas sie do mitnemmen? Wos sull sie<br />
unlegn? O mei , in liabschtn hätt sie ogsog.<br />
Der Tog isch kemmen und ´s Moidele isch<br />
dacho, af die Isserbruggn. A mords Taschn,<br />
a Sackl mit an Ambrell und an zwoats Paarl<br />
Schuach und no a Sackl mit an Giggus fiar<br />
olle Fäll.<br />
Iatz sen nocher de Weiberleit olle eingstign,<br />
a jede hot nou meahrer z´ dazöln gwisst und<br />
af oamol isch da Bus gonz longsom ungfohrn.<br />
Do schreit die Lina „Jessas Maria und Jousef,<br />
CHRONOS – Verein für Dorfgeschichte lädt herzlich...<br />
20<br />
da hockt ja koa Chaffär voarn!. „Werfts enk<br />
af´n Bodn“, schreit die oane und „ziacht´s die<br />
Brems“ die ondere. „Heilige Maria Muater<br />
Gottes, des isch die letschte Stund“ murmelt´s<br />
Moidele. Da Bus isch ober schian um die<br />
Kurvn bogen und iber die Au dacho gfohrn,<br />
weil der Chaffär isch an Stock tiafer gehockt.<br />
Z´ Mittog sen sie nocher einkehrt; a Gulasch<br />
hot´s Moidele ungschoffn. Ober sie hot ihr die<br />
nuie weisse Blus´n in derart unplettert, dass<br />
der mords roate Plerschn grod a so gleichtet<br />
hot. Jo und deswegn isch nocher des Moidele<br />
in gonzn Nomittog bei der glianign Hitz mit an<br />
Jangger ban Zuig gwesn.<br />
Sie sen do durch a so a olt´s hinterständigs<br />
Dörfl zan an Kirchl gwondert und va lauter<br />
schaugn isch´s Moidele in Getracht in an<br />
mords Hennentetterling gstiegn. Weil sie des<br />
nied gwornt hot, isch ihr in der Kirch vierkemmen,<br />
dass es do stinkt. In Bus isch nocher<br />
des Gstonk nou irger woarn. Jeder hot die<br />
Murfl verzouchn. S´ Moidele hot´s nimmer<br />
ausgholtn und hot sich z´hinterscht hinghockt,<br />
ober a do hot´s gstunkn.<br />
...zur CD – Präsentation<br />
Freitag, 14. November 2008 um 20:00 Uhr<br />
Im „Alten Gericht“ in <strong>Thaur</strong><br />
Mitwirkende:<br />
☞ Inntaler Partie <strong>Thaur</strong><br />
☞ Mininger Madln<br />
☞ Romedi Singer<br />
☞ Knopfsaitn Musig<br />
☞ <strong>Thaur</strong>er Tanzlmusig<br />
dazu gibt’s noch alte Bilder, alte Filme, Wurlitzer<br />
Für speis und Trank sorgt der Frauensingkreis <strong>Thaur</strong>.<br />
Der Reinerlös fließt an den neu gegründeten Sozialverein <strong>Thaur</strong>!<br />
Do hot nocher lei mehr da Giggus ghulfn.<br />
Sie isch mit der Floschn so long umgangen,<br />
bis sie laar gwest isch. De gonzn Weiberleit<br />
hobn verlauter guat au nix mehr g´schmeckt.<br />
Dahoam hot sie nocher schun gsechn, was so<br />
gstunkn hot.<br />
- Luise Demar -<br />
Roas....................... Reise<br />
Moidele.................. Maria<br />
nindersch hinkimp.. nirgends hinkommt<br />
Ambrell .................. Regenschirm<br />
Giggus.................... Schnaps<br />
ungschoffn............. bestellt<br />
unplettert ............... schmutzig gemacht<br />
Plerschn.................. Fleck<br />
glianige Hitz........... glühende Hitze<br />
hinterständig.......... rückständig<br />
in Getracht............. in Gedanken<br />
Hennentetterling.... Hühnerkot<br />
gwornt ................... gemerkt<br />
Murfl verzouchn .... Gesicht verzogen<br />
g´schmeckt............. gerochen