Falkenstein - Adorf. Gera - Greiz - Plauen - Page Pro Media GmbH
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❱❭ M A R K N E U K I R C H E N<br />
Stippvisite im Musikinstrumentenbau<br />
Eingebettet in eine reizvolle, grüne Landschaft mit Hängen<br />
und Tälern liegt im Herzen des oberen Vogtlandes die<br />
Musikstadt Markneukirchen. Der Ort kann auf eine gut<br />
350-jährige Tradition im Musikinstrumentenbau zurück -<br />
blicken. Zur Zeit Wolfgang Amadeus Mozarts wurden hier<br />
bereits sämtliche Orchesterinstrumente hergestellt. Auch<br />
heute geben Streich-, Zupf-, Holzblas- und Metallblas -<br />
ins trumentenbauer in ihren kleinen Werkstätten dem<br />
Besucher einen besonderen Einblick in das Handwerk.<br />
Die Musikstadt mit attraktiven Bürgerhäusern ist zu jeder<br />
Jahreszeit ein beliebter Ausflugsort. Markierte Wander- und<br />
Radwanderwege laden hier in der klingenden Ferienregion<br />
ein. Auch in der kalten Jahreszeit kann man auf dem Vogtland<br />
Panorama Weg® herrlichste Natur genießen. Doch wer<br />
Markneukirchen besucht, der sollte auf keinen Fall eine Stippvisite<br />
im Musikinstrumenten-Museum und dem neu eröffneten<br />
historischen Sägewerk verpassen.<br />
Eine Riesengeige aus Meisterhand<br />
Seit Jahrhunderten prägen Musikinstrumente aus Meis -<br />
terhand den Ruf von Markneukirchen. Auf die längste<br />
Geschichte können dabei die Geigenbaumeister zurück -<br />
blicken, deren Innung bereits 1677 gegründet wurde.<br />
<strong>Gera</strong>de sie sind es, die häufig nach klassischen Vorbildern<br />
arbeiten und als sehr traditionsbewusst gelten. Umso<br />
Zentrum des<br />
deutschen eutschen Orchesterinstrumentenbaus<br />
beachtlicher ist es deshalb, dass etwa ein Dutzend obervogtländischer<br />
Handwerksmeister etwas völlig Neues bauen<br />
wollten. Etwas, für das es weder Vorlagen noch Maßtabellen<br />
oder Schablonen gab, für das niemand von ihnen alle<br />
Arbeitsgänge im Voraus genau kannte, für das bei jedem<br />
Schritt Material und Werkzeuge erst ausprobiert werden<br />
mussten. Das Experiment gelang: Zum 650-jährigen Stadtjubiläum<br />
in diesem Jahr, präsentierten die Tüftler eine originalgetreu<br />
nachgebaute, mit 4,16 m Gesamthöhe überdimensional<br />
große Geige – die Riesen-Geige von Markneukirchen!<br />
Sie entstand im Maßstab 1:7 zu einer her kömmlichen<br />
4/4-Geige und ist damit mehr als doppelt so groß wie ein<br />
Kontrabass. Für den Bau verwendeten die Meister nur Originalmaterialien<br />
wie Fichte, Ahorn und Ebenholz und schufen<br />
so ein spielfähiges Instrument. Die Idee zur „Riesen-<br />
Geige“ entstand im Jahr 2009 durch Geigenbaumeister<br />
Ekkard Seidl, der für sein rekordverdächtiges <strong>Pro</strong>jekt schnell<br />
weitere Mitstreiter gewinnen konnte.<br />
Im historischen Sägewerk geht es um Millimeter<br />
Um Instrumente zu bauen, bedarf es vieler Vorarbeiten.<br />
Gehen Sie mit auf eine Reise in das neu eröffnete historische<br />
Sägewerk. Im Gegensatz zu herkömmlichen historischen<br />
Sägewerken, die der Gewinnung von Bauholz dienten,<br />
ist das aufwändig sanierte Sägewerk in Markneukir-<br />
M U U S S I<br />
I K<br />
K<br />
S S T<br />
T A A D<br />
D T<br />
Musikinstrumentenmuseum Musikin<br />
Markneukirchen<br />
Bienengarten 2· 08258 Markneukirchen<br />
Tel.: 03 74 22 / 20 18 · Fax: 03 74 22 / 60 23<br />
Internet: www.museum-markneukirchen.de<br />
F R E I Z E I T & F A M I L I E<br />
2 0 1 0 J u b i l ä u m – 6 5 0 J a h r e S t a d t r e c h t M<br />
a r k n e u k i r c h e n<br />
1<br />
1 Die Erbauer der Riesengeige: Ekkard Seidl (r.) und Udo<br />
Kretzschmann.<br />
Foto: Seidl<br />
chen in der Lage, millimetergenaue Ausgangsmaterialien<br />
für den Musikinstrumentenbau herzustellen und damit<br />
europaweit einmalig. In einer etwa einstündigen Vorführung<br />
erhalten Sie Einblicke in die Herstellung der wichtigsten<br />
Bestandteile der Zupf- und Streichinstrumente. Erleben<br />
Sie hautnah mit, wie ein Riesenfuchsschwanz ein Meter<br />
starke Baumstämme zerteilt, wie eine Trenngattersäge das<br />
Holz viertelt und am Ende der Sägestrecke millimeterschwaches<br />
Furnierholz geschnitten wird. Das historische<br />
Sägewerk lädt jeden Samstag und Sonntag 13.30 Uhr zu<br />
Schauvorführungen ein. Details zur über 100-jährigen<br />
Geschichte erfahren Sie unter www.vogtland.de.<br />
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter<br />
www.markneukirchen.de.<br />
Tourist-Information Markneukirchen<br />
Trobitzschen 14 · 08258 Markneukirchen<br />
Tel.: 03 74 22 / 40 775 · Fax: 03 74 22 / 40 774<br />
Internet: www.markneukirchen.de<br />
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