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Reinhard Fischer – Urvater des Carving-Ski Reinhard Fischer aus dem österreichischen Hinterbrühl konstruierte den Ski, den keiner haben wollte. Seine Idee, damit zu „carven“ wie mit einem Snowboard wurde lange Zeit belächelt und mit seinem „schnulzigen“ Holzdesign auch als „Edelweiß-Brettl“ bezeichnet. Doch Reinhard Fischer wusste ganz genau was er wollte. Jahrelang war er in den Entwicklungsabteilungen vieler österreichischer Skifirmen tätig und hatte somit einschlägige Berufserfahrung. Nach allen Absagen griff er zur Selbsthilfe und baute seinen Ski – den Snowrider – in Eigenregie. Knapp 20 Jahre tüftelte er an der Idee, einen absoluten Allroundski zu konstruieren. Den entscheidenden Anstoß gab ihm die rasante Snowboard-Entwikklung. Denn bereits damals konnte der eine oder andere geschnittene Schwung damit gefahren werden. Die Trennscheibe wurde angeschalten und das Board geteilt. Der „Snowrider“ war geboren! Nachdem auch diesmal keine Skifirma bereit war, diese Art von Skiern zu bauen, konnte Anfang der 90er Roland Voigt für eine eigene Skiproduktion gewonnen werden. Anfangs wurde dieser Ski verhöhnt und musste viele Namen wie Wasserski, Sprungski oder Biskotte über sich ergehen lassen, bis er endlich bei diversen Skitests beweisen konnte, was in ihm steckt. Heute ist „Carven“ das Skierlebnis schlechthin – und das verdankt die Welt einem Tüftler wie Reinhard Fischer. 1 Erfinder Reinhard Fischer. 8 W I L L K O M M E N Handmade in Germany Die Entwicklung des Skibaus im Vogtland hat eine lange Geschichte. Angefangen hat sie vor über 50 Jahren mit dem Aschbergski, dem Germina Spezialski und dem Erbacher Sprungski. Aufbauend auf dieser Erfahrung setzt die Ski - manufaktur VR-Spezial Ski im vogtländischen Tannenbergsthal die Tradition seit 1993 fort. Seit der Gründung des Familienunternehmens legen Roland und Andre Voigt ihr Augenmerk auf die Entwicklung innovativer Produkte, basierend auf der traditionellen Sandwich- Bauweise. Für die beiden Spezialisten steht fest: „Wir sind der Auffassung, dass nur durch diese aufwändige Verfahrensweise ein Ski entsteht, der den hohen Ansprüchen unserer Kunden gerecht wird. Der Einsatz hochwertiger Materialien spielt dabei eine genauso wichtige Rolle, wie die perfekte Verarbeitungsqualität. Basierend auf über 25 Jahren eigener Erfahrung im Skibau entstehen so in Handarbeit und kleiner Auflage unsere Ski.“ Die vogtländische Skimanufaktur hat den ersten Carving-Skibau in ganz Deutschland, vielleicht sogar in ganz Europa betrieben. Roland Voigt kreierte zusammen mit dem Skitüftler Reinhard Fischer den ersten Urcarver. Derzeit umfasst die Auswahl mehr als 20 verschiedene Modelle. Wie alles begann… Eigentlich ist Roland Voigt ein gelernter Werkzeugmaschinenkonstrukteur und arbeitete unter anderem als VR-Spezial Ski · Talstraße 3 08262 Muldenhammer Tel. 03 74 65 / 23 92 Fax.03 74 65 / 23 43 info@snowrider-team.com 1 ❱❭ T A N N E N B E R G S T H A L Hier entstanden die ersten »Carver« Technischer Leiter in den Schneckensteiner „Germina-Skiwerkstätten“. Nach der Wende ging der Betrieb Konkurs. Roland Voigt kaufte mit zwei Kollegen Maschinen auf und begann dann mit der Eigenproduktion von Langlauf- und Sprungski. Doch auch diese Produktion war sehr bald hinfällig. Im gleichen Jahr landete der Skibauer den Glückstreffer und freut sich noch heute: „Ich lernte Reinhard Fischer kennen, und das war für mich ein Segen. Denn dieser suchte dringend jemanden, der ihm ein Spezial-Modell für Carving-Ski bauen konnte. Ich hatte eine Woche Zeit, ließ mir Schablonen und einen Satz Stahlkanten bringen und konnte den Prototyp nach genau dieser Zeit in Österreich ausliefern. Dort war man restlos begeistert und meinte erstaunt: ‚Der Ski ist doch auch fahrbar!’“ Bereits 1994 stellten Reinhard Fischer und Roland Voigt ihr Modell auf der ISPO aus. Es folgten weiter gemeinschaftliche Modelle in den verschiedensten Variationen. Für die kleine vogtländische Skimanufaktur VR-Spezial Ski begann eine neue Ära: die Produktion der Snowrider „Classic“. Diese Skier sind in ihrem Outfit eine Besonderheit und optisch individuell zu variieren. Mit edlen Holzoberflächen und einem Edelweiß als Blickfang macht jeder Skifahrer damit eine echt gute Figur. 2 Andre Voigt beim Fertigen eines „Snowriders“. Fotos (2): Ilka Ruck Erster Carving Ski DEUTSCHLANDS · Herstellung · Verkauf · Ski-Service · Ski-Test 2
1 ❱❭ INTERVIEW MIT ROLAND VOIGT, INHABER DER VR-SPEZIAL SKI – DIE SKIMANUFAKTUR »Carving-Ski: die Revolution im Wintersport« 1 Roland Voigt hat gemeinsam mit Reinhard Fischer den Carving-Ski auf den Markt gebracht. Heute stellt er in seiner Skimanufaktur den „Snowrider“ in verschiedens ten Varianten her. Foto: Ilka Ruck W I L L K O M M E N ■ Was sind die Besonderheiten dieser Skier? »Mit einer Taillenbreite von 80 mm ist der Snowrider „Classic“ ein echtes Allround-Genie. Seine Qualität zeigt er sowohl auf der Piste, als auch im Gelände. Denn gerade die Breite bringt dem Fahrer eine subjektive Sicherheit, die nicht nur Ungeübte heute sehr schätzen. Wer bei extremer Fahrweise immer noch ein gutes Gefühl hat, fährt einfach gelassener. Und das vom genussvollen und kräfteschonenden Cruisen bis zum extremen Carven auf der Kante, selbst wenn die Piste mal nicht in einem Topzustand ist.« ■ Was gibt der »Snowrider« her und wie kommt er bei den Wintersportlern an? »Der „Classic“ lässt keine Wünsche offen. Auch für Skifahrer, die gerne einmal im Tiefschnee unterwegs sind, ist er optimal. Ebenso der Snowrider „All-Native“, die Alternative für alle die das Gefühl des unbeschwerten Carvens erleben möchten, aber trotzdem die traditionelle Technik nicht komplett über Bord werfen wollen. Aus eigener Erfahrung wissen wir: Selbst wenn alle Welt von Carving spricht, beherrscht auf der Piste nur eine kleine Minderheit den geschnittenen Schwung. Für viele bleibt deshalb die Idee, die hinter der ganzen Entwicklung steht, verborgen – lässt sich doch jeder stärker taillierte Ski auch besser in der alten Technik fahren. Warum sollte man sich also umstellen, fragen sich viele. Wir sagen: Das müssen Sie auch nicht. Die „Snowrider“ bringen Vorteile in jeder Technik.« ■ Wohin geht nach Ihrer Meinung der Trend und was bedeutet Sandwichbauweise? » Seit über 10 Jahren im Programm hat der „Classic“ schon eine große Fangemeinde gefunden, die sich entgegen aller Maßgaben der Skiindustrie auf ihn eingelassen hat. Viel belächelt, wussten diese „Eingeweihten“ wo der Trend hingeht. Das, was bei anderen nun als neu gepriesen wird, ist bei uns schon lange klassisch und verkörpert die ursprüngliche Idee des Pioniers der Carvingentwicklung, Reinhard Fischer. Bei uns entstehen die Skier in handgefertigter Sandwichbauweise. Dass die klassische Sandwichbauweise nicht überholt ist, zeigt ein Blick auf den Rennsport. Hier wird fast ausnahmslos in dieser Weise gefertigt. Durch den schichtweisen Aufbau lassen sich Flex- und Torsionsverhalten besonders gut kontrollieren. Massive Esche im Kern reduziert das Schwingungsverhalten und verleiht dem Ski eine hohe Laufruhe. Hochwertige Mate - rialien wie Titanal, in Verbindung mit der Phenol-Seitenwange, sorgen für optimalen Kantengriff. Diese Skier sind letztendlich für Anfänger und für Könner geeignet.« ■ Was sind Ihre Visionen für die Zukunft? » Da unser Vogtland ein Winterurlaubsgebiet ist und beste Voraussetzungen für Alpin- und Langlaufski bietet, möchte ich gern Urlaub mit dem Skibau verbinden. Das heißt für die Gäste, dass sie bei uns nicht nur Winter- und Wanderfreuden genießen, sondern sich sogar eigenhändig mit dem Skibau beschäftigen können. Ich denke, das wird für viele Touristen der Hit: Skifahren, Skitesten und am Ende sogar selber mit bauen.« 9
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