Gelsenkirchen - Stadtumbau West
Gelsenkirchen - Stadtumbau West
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Pilotvorhaben in der Übersicht: <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
Bundesland: Nordrhein-<strong>West</strong>falen<br />
<strong>Stadtumbau</strong>-Typ: „Stadt in Strukturkrise“<br />
Projektlaufzeit: 2003 – 2007<br />
<strong>Stadtumbau</strong>-Profil: Entwicklung von Strategien zum<br />
Umgang mit nicht ausgelasteten Wohnungsbeständen,<br />
Einzelhandelsflächen und Infrastruktureinrichtungen in der<br />
Innenstadt<br />
Herausforderungen im <strong>Stadtumbau</strong> Kenndaten<br />
� Strukturwandel Montanindustrie<br />
� Arbeitsplatzverluste<br />
� Bevölkerungsverluste<br />
� Kaufkraftverluste<br />
� Leerstand in den Bereichen Wohnen und<br />
Einzelhandel<br />
� Negatives Image<br />
Strategien im <strong>Stadtumbau</strong><br />
Bestandsorientiertes Gebäude- und<br />
Flächenmanagement:<br />
� Beibehaltung der Nutzung<br />
� Änderung der Nutzung<br />
� Vorhalten und Aufgabe der Nutzung<br />
Anpassung von Wohnstandorten:<br />
� Reduzierung des Wohnungsbestandes<br />
� Verringerung der städtebaulichen Dichte<br />
� Förderung zielgruppenspezifischer<br />
Wohnangebote<br />
� Aufwertung des öffentlichen Raumes<br />
Anpassung des Wirtschaftsstandortes:<br />
� Stärkung innerstädtischer Zentren:<br />
Einzelhandel/ Freizeit<br />
� Aufwertung des öffentlichen Raumes<br />
� Sicherung (innerstädtischer)<br />
Wirtschaftsstandorte<br />
� Initiierung eines Imagewandels<br />
Stadtteilentwicklungskonzept City:<br />
Weitere Konzepte/ Analysen im<br />
<strong>Stadtumbau</strong>:<br />
Kenndaten (2005) Gesamtstadt Projektgebiet<br />
City<br />
Bevölkerung (Hauptwohnsitz) 270.057 EW 8.852 EW<br />
Davon: unter 15-jährige 14,3% 12,8%<br />
Davon: 65-jährige und älter 20,9% 22,1%<br />
Davon: mit nicht-dt. Staatsbürgerschaft 13% 19%<br />
Wanderungssaldo 40.720 EW 1.797 EW<br />
Bev.-Entwicklung 1990 – 2005 -8,8% -8,0%<br />
Entw. des Anteils der unter 15-jährigen<br />
1990 – 2005<br />
-10,2% -0,8%<br />
Entw. des Anteils der über 65-jährigen<br />
1990 – 2005<br />
+11,3% -8,1%<br />
Entw. des Anteils der Bev. mit nicht-dt.<br />
Staatsbürgerschaft 1990 – 2005<br />
-1,5% +32,0%<br />
Gebietsfläche 104.859 m² 1.573 m²<br />
Wohnbauflächenpotential FNP 2000 4.100 WE k. A.<br />
Wohngebäudebestand 35.781 GB 980 GB<br />
Davon: Altbau bis 1948 k. A. Rd. 20%<br />
Davon: Fertigstellung seit 1990 8,2% 2,0%<br />
Wohnungsbestand (ohne Wohnungen in<br />
Nichtwohngebäuden)<br />
141.001 WE 5.289 WE<br />
Leer stehende Wohnungen k. A. k. A.<br />
Arbeitslosenquote 20,8% k. A.<br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />
am Wohnort<br />
70.079 EW 2.090 EW<br />
Entw. der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten am Wohnort 1990 – 2005<br />
k. A. k. A.<br />
Anzahl Empfänger ALG II k. A. k. A.<br />
Quelle: Stadt <strong>Gelsenkirchen</strong> 2007<br />
Konzepte<br />
Typ: Erweiterung des „Masterplans City“ zum Innenstadtentwicklungskonzept<br />
(„Wohnstandort City“)<br />
Raumbezug: Altstadt/ City<br />
Stand: Fertigstellung des Plans ist erfolgt, City-Maßnahmen<br />
wurden umgesetzt<br />
1. Stadtweite Wohnungsmarktstudie<br />
2. Wertgutachten anhand eines Baublocks<br />
3. Branchenmixkonzept<br />
4. Modernisierungs-/ Teilrückbaukonzept Tossehof<br />
5. EinzelhandelsInformationsSystem (EIS)<br />
6. Handlungskonzept Standort Innenstadt<br />
1
Quelle: Stadt <strong>Gelsenkirchen</strong> 2007<br />
Lage der Impulsprojektbereiche<br />
Impulsprojektbereich GE-City<br />
Handlungsfeld: Anpassung des Wirtschaftsstandortes<br />
Gebietstyp: Innenstadt<br />
Ziel: Attraktivierung des innerstädtischen Erscheinungsbildes<br />
Impulsprojekte und Maßnahmen:<br />
1. Neu- und Umgestaltung von Innenhöfen / Modellprojekte im<br />
Wohnungsbestand: Entkernung und Umgestaltung von Innenhöfen, Anpassung<br />
von Bausubstanz, Ausweitung des Beratungsangebotes zu Fördermöglichkeiten<br />
2. Freiflächenentwicklung und Aufwertung des Wohnumfeldes: (u. a. Platz der<br />
Alten Synagoge) Umsetzung einer „Pocket-Park-Landschaft“, Entwicklung und<br />
Ausweitung/Umgestaltung von Grünflächen<br />
3. Aufwertung von öffentlichen Plätzen und Straßen: (u. a. Bahnhofstraße,<br />
Bahnhofsvorplatz, Elisabethplatz) Erneuerung der Beleuchtung, des<br />
Bodenbelags, der Möblierung und des Beschilderungssystems sowie<br />
Begrünung auf Grundlage eines Corporate Designs<br />
4. Umgestaltung der Gebäude und Aufwertung des Straßenraumes an<br />
Hauptverkehrsstraßen: (u. a. Ringstraße) Sicherung der Wohnfunktion und<br />
Reduzierung des Verkehrs<br />
5. Stärkung der City und des Einzelhandels: Modernisierung von Einzelhandels-,<br />
Gewerbe- und Büroflächen, Initiierung eines Leerstandsmanagements und<br />
Einzelhandelsinformationssystems, Gründung der Standort- und<br />
Immobilienmanagement Gesellschaft <strong>Gelsenkirchen</strong> City mbH (SIG), Initiierung<br />
weiterer Standortgemeinschaften, Einsatz eines „Kümmerers“, Entwicklung<br />
einer Gestaltungsfibel für qualitätsvolle Gestaltung der Gebäude und des<br />
Außenraumes<br />
2
Entwicklungsbereich<br />
„Tossehof“<br />
Entwicklungsbereich<br />
„Schalke Süd“<br />
Impulsprojektbereich Flankierende Maßnahmen<br />
für den erweiterten „City-Rahmen“<br />
Handlungsfeld: Anpassung von Wohnstandorten<br />
Gebietstyp: Wohnquartier (1970er Jahre), Cityrand<br />
Ziel: Attraktivierung und soziale Stabilisierung einer Wohnsiedlung<br />
Maßnahmen: Konzeptionelle Vorbereitung für den Rückbau von ca. 95 WE, die<br />
Modernisierung der verbleibenden Bausubstanz, Verkehrsberuhigung und<br />
Schaffung von Querungshilfen, Wohnumfeldmaßnahmen (z. B.<br />
Umstrukturierung der öffentlichen Grün- und Freiflächen), Wiederbelebung des<br />
Siedlungszentrums. Einrichtung eines Quartiersmanagements, Durchführung<br />
von Öffentlichkeitsarbeit zur Verbesserung des Images der Siedlung<br />
Handlungsfeld: Anpassung des Wirtschaftsstandortes<br />
Gebietstyp: Industriebrache, Cityrand<br />
Ziel: Zwischennutzung einer Bahnbrache<br />
Maßnahmen: Erstellung eines Zwischennutzungskonzeptes, Begrünung des<br />
Areals u. a. durch Pflanzaktionen mit Schülern, Umgestaltung des Umfeldes,<br />
Aufstellung eines Gestattungsvertrages zwischen Eigentümergesellschaft und<br />
Stadt, Errichtung von temporären Sport- und Freizeitanlagen sowie Kleingärten<br />
Phasen des <strong>Stadtumbau</strong>-Prozesses<br />
Quelle: Forschungsagentur <strong>Stadtumbau</strong> <strong>West</strong>, FORUM GmbH; nach: Zwischenberichte <strong>Gelsenkirchen</strong> 2004, 2005 und<br />
Abschlussbericht 2007<br />
3
Quelle: Stadt <strong>Gelsenkirchen</strong> 2007<br />
Organisationsstruktur des <strong>Stadtumbau</strong>-Prozesses<br />
Im Zentrum der Koordinierungs- und Umsetzungsaktivitäten steht in <strong>Gelsenkirchen</strong> das <strong>Stadtumbau</strong>-Büro<br />
in der Innenstadt <strong>Gelsenkirchen</strong>s, in dem ein Mitarbeiter des Referats Stadtplanung von einer Architektin<br />
und einem Projektentwickler Einzelhandel als externe Dienstleister unterstützt wird.<br />
Als besonderes Gremium ist der Beirat für <strong>Stadtumbau</strong> hervorzuheben. Er dient als Steuerungs-,<br />
Beteiligungs- und Informationsinstrument und stellt ein informelles Gremium zur Vorbereitung wichtiger<br />
stadtumbaupolitischer Fragestellungen in <strong>Gelsenkirchen</strong> dar. Er begleitet das Pilotvorhaben in der City<br />
kontinuierlich und spricht Empfehlungen für den federführenden Stadtentwicklungs- und<br />
Planungsausschuss aus. Der Beirat setzt sich aus Vertretern der Kommunalpolitik und von Referaten der<br />
Stadtverwaltung zusammen. Zusätzlich sind externe Fachleute aus Wissenschaft und Forschung sowie<br />
Akteure aus <strong>Gelsenkirchen</strong> und vom zuständigen Landesministerium als Mitglieder im Beirat tätig.<br />
Im Mai 2007 wurde ergänzend ein Quartiersmanagement für den Programmschwerpunkt Tossehof unter<br />
der Federführung des Referates Kinder, Jugend und Familie gestartet. Ziel war die soziale Begleitung des<br />
<strong>Stadtumbau</strong>s der Wohnsiedlung Tossehof.<br />
4
Erkenntnisse<br />
Die Stadt <strong>Gelsenkirchen</strong> hat zur Vorbereitung von <strong>Stadtumbau</strong>-Maßnahmen in der City vielfältige<br />
konzeptionelle Vorarbeiten geleistet. Aufbauend auf einem mit wichtigen Akteuren kooperativ erarbeiteten<br />
Leitplan Innenstadt wurden Konkretisierungen vorgenommen: Sektorale Vertiefungen erfolgten z. B. im<br />
Rahmen der Erarbeitung einer stadtweiten Wohnstudie, die räumlich für den Wohnstandort Innenstadt und<br />
die innenstadtnah gelegene 1970er-Jahre Siedlung Tossehof konkretisiert werden konnte. Ähnliche<br />
konzeptionelle „Unterfütterung“ erfuhren die Maßnahmen zur Stärkung des Einzelhandelsstandortes City:<br />
Ein Branchenmixkonzept baute auf einer Einzelhandelsstudie auf, eine räumliche „Dramaturgie“ mit<br />
Funktionszuweisungen für Teilräume der City ergänzte diese Analysen. Maßnahmen im öffentlichen Raum<br />
wiederum folgten einem Corporate Design-Konzept, das mit dem Erlass einer Gestaltungssatzung<br />
instrumentell unterstützt wurde.<br />
Die zersplitterten Eigentumsverhältnisse in der City und die geringe Investitionsbereitschaft der<br />
Eigentümer machten der Stadt den Einstieg in öffentlich-private <strong>Stadtumbau</strong>-Projekte schwer. Der Start<br />
erfolgte daher mit zahlreichen investiven Maßnahmen zur Aufwertung öffentlicher Räume: Unter<br />
Berücksichtigung des Corporate Designs konnten u. a. die Neugestaltung der Bahnhofstraße als<br />
Haupteinkaufstraße, des Bahnhofsplatzes sowie weiterer Plätze umgesetzt werden. Eine Ergänzung<br />
fanden diese Maßnahmen durch Wohnumfeldverbesserungen wie der Aufwertung des Platzes der alten<br />
Synagoge und erster baulicher Umsetzungen eines innerstädtischen Grünzugs. Nicht zuletzt diese<br />
öffentlichen Vorleistungen haben nach Angaben der Kommune beim Einzelhandel die Investitions- und<br />
Mitwirkungsbereitschaft weiter gestärkt, was u. a. an Fassadensanierungen wie z. B. an dem Sinn &<br />
Leffers-Kaufhaus in der Bahnhofstraße abzulesen ist.<br />
Die Neu- und Umgestaltung von Innenhöfen, die Sanierung, Modernisierung und Umnutzung des<br />
Wohnungsbestandes kommt in der City dagegen bislang nur langsam voran. Die Stadt <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
hatte im Rahmen des ExWoSt-Vorhabens ihre Aktivitäten in der Hauptsache auf die Mobilisierung von<br />
Eigentümern zweier ausgewählter Modellblöcke konzentriert. Für einen dieser Blöcke wurde ein<br />
Wertgutachten erstellt, das belegen konnte, dass für viele der Miteigentümer gezielte Investitionen eine<br />
rentable Wertsteigerung ermöglichen. Weder diese die Bewirtschaftungsstrategie beleuchtende<br />
Vorgehensweise noch die kooperative Unterstützung der Neuordnung eines Blockinnenbereichs durch<br />
eine Quartiersarchitektin hat kurzfristig Investitionen mehrerer Eigentümer auslösen können.<br />
Die Erfahrungen haben gezeigt, dass der Bedarf an Informations- und Beratungsdienstleistungen für<br />
private Eigentümer, den Einzelhandel und das Gewerbe in Bezug auf die Bewirtschaftung von Immobilien<br />
und Standortmarketing groß ist. Vor diesem Hintergrund hat sich die Konstruktion eines <strong>Stadtumbau</strong>-<br />
Büros bewährt, in dem ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung zusammen mit einer beauftragten<br />
Quartiersarchitektin und einem so genannten „Kümmerer“ für den Einzelhandel den <strong>Stadtumbau</strong><br />
koordiniert. Informationsangebote wie ein Einzelhandelsinformationssystem einschließlich eines<br />
Leerstandmanagements unterstützen das <strong>Stadtumbau</strong>-Büro bei der Arbeit. Wichtige Dienste leistet auch<br />
die Anreizwirkung kommunaler Förderprogramme, die Eigentümer bei ihren Investitionen in ihre Bestände<br />
finanziell helfen sollen. Das Haus- und Hofflächenprogramm mit mehr als 20 Förderfällen von<br />
Fassadensanierungen oder Hofumgestaltungen war dabei erfolgreicher als das<br />
Modernisierungsprogramm für gewerbliche Immobilen, das nur zwei Mal in Anspruch genommen wurde.<br />
Für die innenstadtnahe Hochhaussiedlung Tossehof konnte im Rahmen des ExWoSt-Vorhabens ein<br />
großer Fortschritt erzielt werden, indem die Pläne für einen Teilrückbau entwickelt und verabschiedet<br />
wurden und ein Finanzierungssystem unter Beteiligung des Regelförderprogramms <strong>Stadtumbau</strong> <strong>West</strong><br />
erarbeitet werden konnte, so dass der Umbau der Siedlung 2008 starten kann. Weiterhin wurde 2007 das<br />
Quartiersmanagement gestartet.<br />
Der Beitrag des Pilotvorhabens für das ExWoSt-Forschungsfeld <strong>Stadtumbau</strong> <strong>West</strong> lässt sich weiterhin<br />
beispielhaft an folgenden Aspekten ausgewählter Forschungsleitfragen festmachen:<br />
• Wie können Zwischenlösungen und 'Nischen' als Quelle und Hort zukunftsweisender<br />
Entwicklungen genutzt werden?<br />
Die Zwischennutzung auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände Schalke-Süd stellt eine im<br />
Hinblick auf ihre Übertragbarkeit interessante Form temporärer Nutzung dar: Ein rechtswirksamer<br />
Bebauungsplan sieht dort die Entwicklung von 400 bis 450 Wohneinheiten vor. Aktuell ist die<br />
Nachfrage aber für die Entwicklung eines so großen Wohnstandortes nicht ausreichend. Der<br />
Eigentümer des Geländes, eine Immobilienfirma der Deutschen Bahn und der <strong>West</strong>deutschen<br />
Landesbank, hat daher mit der Stadt eine Gestattungsvereinbarung geschlossen, die eine<br />
öffentliche Nutzung als Freizeit- und Spielgelände zeitlich begrenzt zulässt. Der Eigentümer<br />
übernimmt Teile der Pflegekosten, die Kommune hat ein Beteiligungsverfahren finanziert und<br />
unterstützt mit Städtebauförderungsmitteln deren Umsetzung.<br />
5
• Welche Formen der Kooperation örtlicher Partner (Stadtverwaltung, Unternehmen, Bewohner und<br />
Bewohnerinnen, ...) sind weiter auszubauen?<br />
Das <strong>Stadtumbau</strong>-Verfahren in der City von <strong>Gelsenkirchen</strong> wurde von Anfang an mit einer Vielzahl<br />
von Innenstadtakteuren vorbereitet. Eine Besonderheit stellt die Gründung der Standort- und<br />
Immobilienmanagement <strong>Gelsenkirchen</strong>-City GmbH & Co KG (SIG) dar. Ein auf<br />
Immobilienmanagement spezialisiertes Unternehmen hat zusammen mit der Stadtmarketing<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong> GmbH, der örtlichen Sparkasse, der Volksbank und einem Bauunternehmen eine<br />
Gesellschaft gegründet. Diese Gesellschaft hat ein Standortmarketing und eine nachhaltige<br />
Stabilisierung und Aufwertung der Innenstadt zum Ziel. Dieses verfolgt sie, indem sie<br />
auftragsbezogen private Immobilieneigentümer bei der operativen Umsetzung von <strong>Stadtumbau</strong>-<br />
Aufgaben unterstützt, gleichzeitig aber auch im Auftrag der Kommune und in Kooperation mit dem<br />
<strong>Stadtumbau</strong>-Büro die Aufgabe des „Kümmerers“ für den Einzelhandel sowie das Management der<br />
Märkte und den Betrieb der öffentlichen Toiletten übernimmt. Inwieweit es gelingt, dass die SIG<br />
sich durch Übernahme immobilienwirtschaftlicher Aufgaben für private Eigentümer in der City auf<br />
Dauer alleine wirtschaftlich trägt, bleibt abzuwarten.<br />
• Welche wohnungswirtschaftlichen und wohnungspolitischen Problemlagen bedürfen einer Lösung<br />
und sind im städtebaulichen Kontext einer 'schrumpfenden Stadt' handlungsrelevant?<br />
Die Befragung der Eigentümer im Rahmen der Pilotstudie „<strong>Gelsenkirchen</strong>-Altstadt als<br />
Wohnstandort“ hat belegt, dass sich Eigentümer in innerstädtischen Quartieren wie <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
bei ihren Investitionsplanungen mehrheitlich in abwartender Haltung befinden. Während nur knapp<br />
ein Drittel der 214 Eigentümer, die an der Befragung teil genommen haben, angeben,<br />
Sanierungsmaßnahmen zu planen, tätigen 50% nur laufende Instandsetzungsmaßnahmen,<br />
während 22% unsicher sind, wie sie mit dem Gebäude verfahren sollen. Die Befragung bestätigt<br />
die Notwendigkeit von Informations- und Beratungsleistungen für private Eigentümer.<br />
Erfahrungen des Pilotvorhabens in <strong>Gelsenkirchen</strong> sind u. a. in folgende Pilotstadt übergreifende<br />
Auswertungen eingeflossen:<br />
• Konzepte im <strong>Stadtumbau</strong><br />
(www.stadtumbauwest.de/newsletterdaten/Konzepteim<strong>Stadtumbau</strong>140105.pdf)<br />
• Zwischennutzung im <strong>Stadtumbau</strong> <strong>West</strong><br />
(http://www.stadtumbauwest.de/inhalte/Guter_Ansatz_Zwischennutzung.pdf)<br />
• Private Eigentümer im <strong>Stadtumbau</strong>, Sondergutachten mit einer Fallstudie in <strong>Gelsenkirchen</strong>-City<br />
(www.bbr.bund.de/cln_005/nn_23486/DE/Veroeffentlichungen/WP/2007/2007__Heft47.html%20)<br />
Folgende Einzelbeiträge des Pilotvorhabens in <strong>Gelsenkirchen</strong> sind weiterhin in besonderer Weise<br />
hervorzuheben:<br />
• Öffentlich-private Partnerschaften im <strong>Stadtumbau</strong>: Standort- und<br />
Immobilienmanagementgesellschaft <strong>Gelsenkirchen</strong> City (vgl.<br />
http://www.stadtumbauwest.de/inhalte/Guter%20_Ansatz_Partnerschaften_<strong>Gelsenkirchen</strong>.pdf)<br />
• Initiierung eines Leerstandsmanagement-Einzelhandelsinformationssystems (vgl.<br />
http://www.stadtumbauwest.de/newsletterdaten/Leerstandsmanagement.pdf)<br />
• Die Mobilisierung von privaten Einzeleigentümern in <strong>Gelsenkirchen</strong> (Präsentation von Stephan<br />
Kemper beim Fachöffentlichen Forum 2006 in Kassel<br />
http://www.stadtumbauwest.de/konzept/FF_Kassel_Kemper.pdf)<br />
• Neue Qualitäten des Geschäfts- und Wohnstandortes <strong>Gelsenkirchen</strong>-City (Präsentation von<br />
Stadtbaudirektor Michael von der Mühlen beim Fachöffentlichen Forum 2007 in Essen<br />
http://www.stadtumbauwest.de/konzept/FF_Essen_vdMuehlen.pdf)<br />
STADTUMBAUBÜRO<br />
Stephan Kemper<br />
Bahnhofstr. 26<br />
45879 <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
Tel: (0209) 925645-3<br />
Fax: (0209) 925645-7<br />
Email: stadtumbaubuero@gelsennet.de<br />
Stand: April 2008<br />
Kontakt<br />
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