Referenzebene Zielebene Aktionsebene - Stadtumbau West

ExWoSt-Forschungsfeld Stadtumbau West – Pilotstadt Saarbrücken-Burbach 

1

Impressum 

Auftraggeber 

Landeshauptstadt Saarbrücken 

Stadtplanungsamt 

D 66111 Saarbrücken 

Bahnhofstraße 31 

Tel.: 0681-905 0 

http://www.saarbruecken.de 

Projektleitung: Arno Deubel 

Tel.: 0681-905 4193 

Fax: 0681-905 4155 

E-Mail: arno.deubel@saarbruecken.de 

Bearbeitung 


Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung mbH 

Nell-Breuning-Allee 8 

D-66115 Saarbrücken 

Telefon: 0681-9762 102 

E-Mail: info@giu.de 

http://www.giu.de 

Projektleitung: Christoph Vogt 

Telefon: 0681-9762 447 

Fax: 0681-9762 120 

Email: c.vogt@giu.de 

Stand: 30.09.2007 

2


Inhaltsverzeichnis 

Impressum .................................................................................................................................................. 2 

Einleitung .................................................................................................................................................... 5 

1. Ausgangslage und Rahmenbedingungen .................................................................................. 9 

1.1 Bevölkerungsstruktur und -entwicklung........................................................................................... 9 

1.2 Siedlungsstruktur und -entwicklung............................................................................................... 10 

1.3 Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt............................................................................................. 11 

1.4 Sozialstruktur ................................................................................................................................. 12 

1.5 Wohnungsbestand und Wohnungsmarkt ...................................................................................... 13 

1.6 Boden- und Immobilienmarkt......................................................................................................... 14 

1.7 Infrastruktur und Grundversorgung................................................................................................ 14 

1.8 Kommunale Finanzlage ................................................................................................................. 16 

1.9 Kooperationsstrukturen.................................................................................................................. 17 

1.10 Auswirkungen fachpolitischer Entscheidungen ............................................................................. 17 

2. Städtebauliche Entwicklungskonzepte im Stadtumbau.......................................................... 18 

2.1 Beschreibung und Analyse des erarbeiteten städtebaulichen Entwicklungs-konzeptes............... 18 

2.2 Erfahrungen mit dem „Integrierten Handlungskonzept“................................................................. 21 

2.3 Empfehlungen für „Integrierte Handlungskonzepte“...................................................................... 23 

3. Impulsprojekte im Stadtumbau.................................................................................................. 25 

3.1 Beschreibung der Impulsprojekte .................................................................................................. 25 

3.2 Verortung der Impulsprojekte im Projektgebiet und Verzahnung mit dem Gesamtprozess.......... 39 

3.3 Erfahrungen mit der Umsetzung von Impulsprojekten .................................................................. 42 

3.4 Empfehlungen zur Konzeption und Umsetzung von Impulsprojekten........................................... 42 

4. Prozesse im Stadtumbau............................................................................................................ 44 

4.1 Gestaltung des Prozesses............................................................................................................. 44 

4.2 Organisationsstruktur des Prozesses............................................................................................ 46 

4.3 Einbindung von Akteuren in den Prozess...................................................................................... 47 

4.4 Prozesserfahrungen....................................................................................................................... 52 

4.5 Empfehlungen für kommunale Stadtumbauprozesse.................................................................... 53 

3


5. Öffentlichkeits- und Beteiligungsarbeit .................................................................................... 54 

5.1 Konzeption der Öffentlichkeitsarbeit .............................................................................................. 54 

5.2 Konzeption der Bürgerbeteiligung.................................................................................................. 57 

5.3 Erfahrungen mit Öffentlichkeits- und Beteiligungsarbeit................................................................ 59 

5.4 Empfehlungen für die kommunale Öffentlichkeits- und Beteiligungsarbeit ................................... 60 

6. Kosten, Finanzierung und Förderung im Stadtumbau ............................................................ 61 

6.1 Kosten- und Finanzplanung ........................................................................................................... 61 

6.2 Kostenrelevante Posten, Finanzierungsformen und Förderkulisse ............................................... 61 

6.3 Innovative Träger- und Fördermodelle .......................................................................................... 63 

6.4 Erfahrungen mit Finanz- und Förderaspekten im Stadtumbau...................................................... 64 

6.5 Empfehlungen für die Stadtumbau-Finanzierung .......................................................................... 65 

7. Städtebauliche Instrumente im Stadtumbau ............................................................................ 67 

7.1 Einsatz des städtebaulichen Instrumentariums ............................................................................. 67 

7.2 Städtebauliche Leitbilder und Zielvorstellungen ............................................................................ 67 

7.3 Erfahrungen mit dem städtebaulichen Instrumentarium im Stadtumbau....................................... 67 

7.4 Empfehlungen für den Einsatz des städtebaulichen Instrumentariums im Stadtumbau ............... 68 

8. Beobachtungssysteme im Stadtumbau .................................................................................... 69 

8.1 Gestaltung des Beobachtungssystems ......................................................................................... 69 

8.2 Erfahrungen mit Beobachtungssystemen...................................................................................... 73 

8.3 Empfehlungen für Monitoring und Evaluation im Stadtumbau ...................................................... 73 

9. Gesamtfazit .................................................................................................................................. 74 

Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................................ 78 

Quellen....................................................................................................................................................... 80 

Abkürzungen............................................................................................................................................. 81 

4


Einleitung 

Das Saarland und Saarbrücken 

Das Saarland hat eine lange Tradition als Standort der Montanindustrie. Die schwere Krise dieses 

dominierenden Wirtschaftszweiges in den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts hat zu 

gravierenden strukturellen Umbrüchen geführt. Diese Situation hat zusammen mit der für ganz 

Deutschland zunehmend ungünstigen demographischen Entwicklung einen anhaltenden 

Bevölkerungsverlust vieler Siedlungszentren im Saarland ausgelöst. Ein schleichender 

„Aushöhlungsprozess“ vieler Stadt- und Stadtteilzentren ist die Folge. Mit einer Umkehrung dieser 

Negativtendenz ist auch zukünftig nicht zu rechnen. Laut einer Prognose des Bundesamtes für 

Bauwesen und Raumordnung (BBR) wird die Bevölkerung im Saarland bis zum Jahr 2020 partiell um 

über 10 %, im Verdichtungsraum Saarbrücken um 3 bis 10 % abnehmen (vgl. http://www.bbr.bund.de). 

Damit gehört das Saarland zu den vom Bevölkerungsrückgang am stärksten betroffenen Regionen in 

Westdeutschland. Die Landeshauptstadt Saarbrücken (LHS) zählte bereits vor „Beginn“ der intensiven 

Demographiediskussion in Westdeutschland mit einem Minus von 4,2 % (von 1991 bis 2002,) zu den 

westdeutschen Großstädten mit dem stärksten Bevölkerungsrückgang (Sahner, 2002 und LHS, 2003). 

1: Kleinräumige Bevölkerungsdynamik bis 2020 

Quelle: BBR. 

Im Bewusstsein über diese Entwicklung hat die Landeshauptstadt Saarbrücken ihr städtisches 

Beteiligungsunternehmen GIU, Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung mbH, 2003 

gebeten, Bewerbungsunterlagen für eine Teilnahme am ExWoSt-Forschungsfeld „Stadtumbau West“ für 

den Stadtteil Burbach zu erarbeiten. 

5

Burbach 


Altsaarbrücken 

2: Die Stadt Saarbrücken mit ihren Nebenzentren 

Quelle: GIU, eigene Darstellung, Kartengrundlage: ADAC Stadtatlas. 

Innenstadt 

Dudweiler 

St. Arnual 

Brebach 

Der Stadtteil Burbach 

Der Stadtteil Burbach ist gekennzeichnet vom unmittelbaren Gegenüber von modernen, erfolgreichen 

Wirtschaftsstandorten auf der einen Seite und sozialem Abstieg mit zunehmend vernachlässigter 

öffentlicher und privater Infrastruktur auf der anderen Seite. Die „neuen Wirtschaftsstandorte“ stehen 

dabei für den erfolgreichen wirtschaftlichen Strukturwandel, der dadurch gekennzeichnet ist, dass der 

dramatische Schrumpfungsprozess der Schwerindustrie durch Neuansiedlungen von Unternehmen des 

Dienstleistungsbereichs teilweise kompensiert werden konnte. Der Schritt weg von der reinen Quantität 

(bei der Anzahl der Arbeitsplätze) hin zu einer neuen, sprich „aktuellen“ Qualität (in Form von 

Arbeitsplätzen im IT- bzw. Dienstleistungsbereich) ist in Burbach bereits in großem Umfang gelungen. 

6


Exkurs: Kurze Stadtteilgeschichte 

1779 nahm im Dorf Burbach die erste Kohlengrube ihren Betrieb auf. Mitte des 19. Jahrhunderts begann mit 

der Gründung der Eisenhütte die Phase der eigentlichen Industrialisierung. Innerhalb weniger Jahre kam es zu 

einer rasanten Produktionssteigerung, die ein starkes Anwachsen der Belegschaft nach sich zog. Diese wohnte 

vorwiegend in den großen, entlang der Bahnlinie entstehenden Arbeitersiedlungen in unmittelbarer 

Nachbarschaft zur Hütte. Aus dem Dorf wurde in kurzer Zeit eine Arbeiterstadt, die 1909 ein Stadtteil 

Saarbrückens wurde. 

Bis zum Beginn der Stahlkrise Anfang der 1970er Jahre war Burbach ein vom industriellen Arbeitsleben 

geprägter Stadtteil. Seit den 1970er Jahren wurden jedoch beständig Arbeitsplätze abgebaut. Die Entwicklung 

erreichte in den 1980er Jahren mit der Stilllegung der Hütte und der Schließung der Drahtwerke Heckel ihren 

Höhepunkt. Das Ausbesserungswerk der Bahn stellte den Betrieb 1997 ein. 

Innerhalb der vergangenen rund 15 Jahre ist es gelungen, die Neunutzung und Inwertsetzung des Burbacher 

Hüttengeländes, der Drahtseilfabrik Heckel und des Bahnausbesserungswerkes als moderne Standorte für 

Informationstechnologie, Dienstleistung und Handwerk einzuleiten. Die „neuen Standorte“ heißen heute 

saarterrassen, IT ParkSaarland und aw hallen. Auf den saarterrassen ist die Revitalisierung bereits weitgehend 

abgeschlossen, der IT ParkSaarland befindet sich in der Erweiterungsphase, und die Entwicklung der aw hallen 

als Handwerkerstandort hat mittlerweile die schwierige Startphase überwunden. 

Für Burbach war und ist dieser Umbruch ein umwälzender Einschnitt. Viele Bewohnerinnen und 

Bewohner – die für die neuen Anforderungen nicht die entsprechenden Qualifikationen mitbrachten – 

gerieten in eine soziale Randlage. Kaufkraft ging verloren, Einzelhandel und Hauseigentümer passten 

sich an, private Bausubstanz, Infrastruktur und Freiflächen wurden nicht mehr in ausreichendem Maße 

instand gehalten. Das wiederum hat zur Folge, dass – obgleich nicht mehr in dieser Form zutreffend – 

Burbach sein traditionelles Image als Arbeiterstadtteil bis heute nicht ablegen und seinen schlechten Ruf 

nicht verbessern konnte. Der alten Identität und dem Selbstbewusstsein der Bevölkerung des Stadtteils 

ging die Grundlage verloren. 

3: Der „alte Stadtteil“ und ein „neuer Standort“ 

Quelle: GIU, eigenes Archiv. 

7


Um zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen, war eine Loslösung mit der alten Wirtschafts- und 

Berufstradition nicht zu vermeiden. 

Damit verbunden war allerdings auch ein Bruch zwischen den revitalisierten Standorten der 

Schwerindustrie und dem Stadtteil. Das ehemals enge Beziehungsgeflecht von Wohnen, Arbeiten, 

Einkaufen, Bildung usw. ist ersetzt worden durch ein Nebeneinander neuer Betriebsansiedlungen auf der 

einen und einer über mehrere Generationen von der Montanindustrie geprägten Bevölkerung auf der 

anderen Seite. 

Die zentrale Aufgabe im Rahmen eines Pilotprojektes „Stadtumbau West“ in Burbach war darum die 

Untersuchung der Frage, wie mit der zunehmenden sozialen und städtebaulichen Polarisierung 

umgegangen werden kann und mit welchen Mitteln der notwendige Anpassungsprozess zugunsten neuer 

Qualitäten auch im „alten Stadtteil“ eingeleitet werden kann. 

4: Expomedia auf den saarterrassen 5: Jakobstraße 

Quelle: Bernhard Holzer, 2001. Quelle: GIU, eigenes Archiv. 

8


1. Ausgangslage und Rahmenbedingungen 

1.1 Bevölkerungsstruktur und -entwicklung 

Der durch den Niedergang der Schwerindustrie ausgelöste Bevölkerungsrückgang im Stadtteil hält trotz 

der dynamischen Wirtschaftsentwicklung auf den neuen Gewerbestandorten an. Eine kurzfristige, 

gesamtstädtische Bevölkerungszunahme Ende der 1980er Jahre war vorwiegend auf die starke 

Zuwanderung von Aussiedlern und Asylbewerbern zurückzuführen. Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich 

der Bevölkerungsrückgang wieder beschleunigt und hielt auch 2004 sowie 2005 an. 

Die Altersstruktur der Burbacher Bevölkerung bleibt auch 2005 im Vergleich zur Gesamtstadt durch einen 

höheren Anteil an Kindern unter 15 Jahren und einen geringen Anteil an Bewohnerinnen und Bewohnern 

im arbeitsfähigen Alter und Rentenalter gekennzeichnet. 

Kenndaten Gesamtstadt Projektgebiet 

Bevölkerung (Hauptwohnsitz) 2005 180985 EW 10339 EW 

Davon: unter 15-jährige 12,3 % 17,0 % 

Davon: 65-jährige und älter 20,3 % 16,9 % 

Davon: mit nicht-deutscher 

Staatsbürgerschaft 

13,2 % 18,9 % 

Wanderungssaldo 2005 367 EW 1) - 85 EW 

Bev.-Entwicklung 1990 – 2005 - 4,9 % -9,2 % 

Entw. des Anteils der unter 15-jährigen 1990 

– 2005 

- 7,0 % -0,5 % 

Entw. des Anteils der über 65-jährigen 1990 – 

2005 

13,2 % 5,0 % 

Entw. des Anteils der Bev. mit nicht-deutscher 

Staatsbürgerschaft 1990 – 2005 

47,0 % 25,3 % 

Gebietsfläche 2005 167,1 km 2 

547,2 ha 

Wohnbauflächenpotential FNP 2005 

Wohngebäudebestand 2005 2) 35283 GB 2) 1565 GB 

Davon: Altbau bis 1948 3) 42,8 % % 

Davon: Fertigstellung seit 1990 5,0 % 3,0 % 

Wohnungsbestand 2005 

Leer stehende Wohnungen 2005 

97326 WE 5650 WE 

Arbeitslosenquote 2005 4) 12,4 % 4) 24,0 % 

sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 

Wohnort 2005 

Entw. der sozialversicherungspflichtig 

Beschäftigten am Wohnort 1990 – 2005 

Empfänger von laufender Hilfe zum 

Lebensunterhalt 2005 

49243 EW 5) 2311 EW 

Keine Angabe Keine Angabe 

6) 9863 EW 5) 6) 1277 EW 

Wohngeldempfänger 2005 Keine Angabe Keine Angabe 

6: Kenndaten für Burbach 

Quelle: LHS. 

9


1) Projektgebiet einschl. Binnenwanderungen, jedoch ohne Wanderungen in die Distrikte 241 und 243. 

2) ohne Nichtwohngebäude mit Wohnraum, unter Berücksichtigung von Abrissen. 

3) Gebäudebestand lt. GWZ 87, ohne Berücksichtigung von 148 Abrissen in der Gesamtstadt und 11 

Abrissen im Projektgebiet. 

4) Arbeitslose in % der erwerbsfähigen Bevölkerung im Alter von 18 – 64 Jahren. 

5) Distrikte 241, 243 und 244. 

6) ALG II- Empfänger. 

Von 1991 bis 2002 ist die Zahl der Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren im Stadtteilzentrum um 21,2 % 

gestiegen, von 1991 bis 2005 betrug die Steigerung im Distrikt Hochstraße immer noch 18,1 % während 

die Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter (15 – 59 Jahre) 1991 bis 2002 um 4 % und 1991 bis 2005 im 

gleichen Bereich um 6 % abgenommen hat (LHS, 2003 und 2005). Diese Entwicklung, die insbesondere 

im besonders problematischen Stadtteilzentrum stattfindet, steht nach wie vor im Gegensatz zum Trend 

in der Gesamtstadt Saarbrücken. 

Das geringere Durchschnittsalter in Burbach kann aber nach wie vor die hohen Bevölkerungsverluste 

durch Abwanderung nicht ausgleichen. Der Bevölkerungsverlust bleibt in Burbach trotz des geringeren 

Durchschnittsalters höher als in der Gesamtstadt. Immer mehr der alteingesessenen Burbacher Bürger 

und Bürgerinnen verlassen den Stadtteil aufgrund der schlechten Wohnsituation. Zurück bleiben die 

finanzschwachen Familien, die sich keinen höherwertigeren Wohnraum leisten können. 

1.2 Siedlungsstruktur und -entwicklung 

Verwaltungsgrenzen 

Der Stadtteil Burbach ist in vier Distrikte gegliedert: Im Süden der Distrikt 241 (Hochstraße) mit dem 

Geschäftszentrum und den saarterrassen, im Nordosten der Distrikt 242 (Ottstraße), geprägt durch die 

ehemaligen Werkswohnungen der Burbacher Hütte, im Nordwesten der Distrikt 243 (Füllengarten) mit 

großen Grünflächen, dem IT ParkSaarland sowie der Gewerbefläche aw hallen und schließlich im Norden 

der Distrikt 244 (Von der Heydt) mit großen Waldflächen (Saar-Kohle-Wald) und dem 

denkmalgeschützten Ensemble der Grubenverwaltung. 

10


7: Verwaltungseinheiten und Projektgebiet 


Siedlungsstruktur 

Kennzeichnend für die Burbacher Siedlungsstruktur ist das Nebeneinander von Wohngebieten – teilweise 

mit Gewerbeanteilen – mit mehr oder weniger sanierungs- und modernisierungsbedürftiger Bausubstanz 

und großflächiger moderner Gewerbegebiete auf altindustriellen Flächen mit teilweise anspruchsvoller 

Architektur. Die mitten durch den Stadtteil verlaufende Bahnlinie Saarbrücken-Trier hat eine erhebliche 

räumliche Trennwirkung im Stadtteil und markiert in einigen Bereichen eine Trennlinie zum – ebenfalls 

existierenden – „besseren Burbach“ besonders im Distrikt Von der Heydt. 

Das Verhältnis von Innen- zu Außenentwicklung fällt gerade in Burbach mit der Entwicklung der 

Gewerbeflächen saarterrassen, IT ParkSaarland und aw hallen deutlich zugunsten der Innenentwicklung 

aus, da es sich in allen drei Fällen um Brachflächenentwicklungen im Innenbereich handelt. 

1.3 Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt 

Während Saarbrücken insgesamt in den vergangenen 20 bis 30 Jahren den Wandel von der industriellen 

Produktion zur dienstleistungsbasierten Wirtschaftsstruktur sukzessive durchlaufen hat, ist der Stadtteil 

Burbach in seinem Kern von dieser strukturellen Modernisierung weitgehend abgehängt. Das besondere 

dabei ist, dass ausgerechnet einige der Flächen, die in der Gesamtstadt für diesen 

Modernisierungsprozess stehen, in Burbach liegen. Der Stadtteilkern und die alteingesessene Burbacher 

Bevölkerung profitierten bislang jedoch wenig davon. 

Zu Beginn der Stahlkrise 1975 gab es in Burbach über 12.000 Arbeitsplätze. Insgesamt hat Burbach in 

den 1970er und 1980er Jahren fast 6.000 bzw. 50 % aller Arbeitsplätze verloren. 

Die neuen Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich werden zu großen Teilen von Akademikern und 

Personen besetzt, deren Qualifikationsprofil sich grundlegend von dem der Industriebeschäftigten 

unterscheidet. Daher kann in Burbach von einer strukturellen Arbeitslosigkeit gesprochen werden, die 

sich nicht mit der Ansiedlung „modernen“ Gewerbes beheben lässt. 

11


Exkurs: Die neuen Gewerbeflächen 

Auf 60 ha der ehemals über 100 ha großen Fläche der ehemaligen Burbacher Hütte wurden in den vergangenen 

Jahren die saarterrassen entwickelt. Es konnten Unternehmen aus den Bereichen Dienstleistungen, Medien und 

Telekommunikation sowie Handwerk angesiedelt werden. Handels- und Freizeiteinrichtungen sind geplant. Die 

denkmalgeschützte ehemalige Elektrozentrale der Burbacher Hütte ist als Eventhalle für 

Musikgroßveranstaltungen umgestaltet worden. Auch der Festplatz der Landeshauptstadt befindet sich auf den 

saarterrassen. Auf dem einstigen Brachland arbeiten heute wieder mehr als 2.000 Menschen in rund 140 

Unternehmen. 

Auf dem Gelände der ehemaligen Drahtseilfabrik Heckel entstand seit Mitte der 1980er Jahre mit dem SITZ 

(Saarbrücker Innovations- und Technologiezentrum) der bedeutendste Standort der Informationstechnologie im 

Saarland. Seit 1998 wird es auf die 80 ha große Nachbarfläche erweitert und wurde inzwischen zum IT 

ParkSaarland umbenannt. Bisher entstanden hier etwa 1.300 Arbeitsplätze in rund 60 Unternehmen. Im Herzen 

der Fläche, im Umfeld des als Wahrzeichen erhaltenen Förderturms des Alsbachschachtes, ist die ca. 20.000 m² 

große „Grüne Mitte“ entstanden (2004 ausgezeichnet mit dem Gottfried-Kühn-Preis für Landschaftsarchitektur). 

Als Betreuungsangebot für Kinder ab sechs Monaten ist eine Kindertagesstätte auf dem Gelände 

entstanden, die Kindern aus dem Stadtteil und von Beschäftigten auf den Flächen offen steht (eine Erweiterung 

ist wegen der großen Nachfrage bereits geplant). 

Das 1997 stillgelegte, rund 34 ha große Ausbesserungswerk der Deutschen Bahn wird derzeit zum 

Handwerkerpark aw hallen umgenutzt. Die attraktiven Gebäude des denkmalgeschützten Ensembles werden 

hierbei sinnvoll in die neue wirtschaftliche Nutzung integriert. In der „Großen Halle“ (4 ha überdachte 

ebenerdige Fläche) ist das aw Handwerkerzentrum mit einem „Haus in Haus“-Konzept entstanden. Der große 

Erfolg des 1. Abschnitts findet derzeit seine Fortsetzung in einem 2. Bauabschnitt. Aktuell arbeiten auf der 

Fläche rund 230 Personen in 20 Betrieben. In Randbereichen im Süden sind Flächen für Wohnnutzung 

vorgesehen. 

Quelle: GIU, eigene Erhebung. 

Kaufkraft 

Die problematische soziale Zusammensetzung der Burbacher Bevölkerung trägt dazu bei, dass Burbach 

der Saarbrücker Stadtteil mit der deutlich geringsten Kaufkraft ist (20 % unter Saarbrücker Mittel). Durch 

die Ansiedlung von Einzelhandelsunternehmen (Aldi, Plus, WestPark) dürfte sich in Burbach die 

Ausstattung mit entsprechenden Flächen je Einwohner jedoch mittlerweile an die Werte der Gesamtstadt 

angenähert haben. 

Da es bisher kaum gelungen ist, Bewohnerinnen und Bewohner anderer Stadtteile zum Einkaufen nach 

Burbach zu ziehen (außer WestPark), sind fast alle Einzelhandelsgeschäfte vom Konsumverhalten der 

Burbacher Bevölkerung abhängig. (LHS, 2007) 

1.4 Sozialstruktur 

Die Zahl der Arbeitslosen im Stadtteil liegt regelmäßig deutlich über der in der Gesamtstadt. Dies gilt trotz 

des Rückgangs von 2006 gegenüber 2005 (Abnahme im Stadtteil von 20,2 % auf 16,9 %) auch weiterhin. 

Die hohe Arbeitslosenquote und der große Anteil an Sozialhilfeempfängern (bis Ende 2004) im Stadtteil 

belegen, dass die negativen Begleiterscheinungen des Strukturwandels weiterhin noch nicht überwunden 

sind. 

Im September 2006 waren in Burbach 1.524 Personen arbeitslos gemeldet. Das entspricht der o. g 

Quote. Typisch für Gebiete im Strukturwandel ist der mit 40,0 % sehr hohe Anteil an 

12


Langzeitarbeitslosen 1 . Auch die Jugendarbeitslosigkeit 2 ist mit 11,5 % für saarländische Verhältnisse 

überdurchschnittlich hoch. In der Gesamtstadt Saarbrücken liegt sie bei 7,9 %. 

Während der Anteil der Sozialhilfeempfänger in der LHS 1991 bis 2004 um 4,2 % gestiegen ist, hat er im 

gleichen Zeitraum in Burbach um 10,0 % zugenommen. Der insgesamt überdurchschnittlich hohe Anteil 

an Sozialhilfeempfängern in Burbach (Burbach: 21,9 %, Saarbrücken: 10,7 % – zum 31.12.2004) deutet 

auf deutliche Verarmungstendenzen im Stadtteil hin. Die Bevölkerungsgruppen mit dem jeweils höchsten 

Sozialhilfeempfängeranteil waren bis Ende 2004 Kinder im Vorschulalter (43,3 %), Kinder und 

Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren (32,1 %) und Ausländer (30,7 %). 

Ausländische Bevölkerungsgruppen und ihre räumliche Verteilung 

In Burbach ist ein Anteil von 16,9 % der Gesamtbevölkerung ausländischer Herkunft. Damit nimmt 

Burbach eine „vordere Platzierung“ in der Skala der Stadtteile mit einem hohen Ausländeranteil ein. Die 

Bewohnerinnen und Bewohner italienischer Herkunft stellen die stärkste Gruppe, gefolgt von der Gruppe 

der Türken, während eine weitere große Gruppe aus Gebieten der ehemaligen Sowjetunion stammt 3 . Die 

ausländische Bevölkerung konzentriert sich mit einem Anteil von 23,5 % räumlich im Distrikt Hochstraße. 

(LHS, 2007) 

1.5 Wohnungsbestand und Wohnungsmarkt 

Da die statistischen Daten zu diesem Themenkomplex weitgehend noch auf den Angaben aus der 

Volkszählung von 1987 beruhen, liegen hierzu für die jüngere Vergangenheit keine Zahlen vor. 

Exkurs: Der Saarbrücker und Burbacher Mietspiegel 

2006 lag der übliche Mietzins für Wohnungen in einfachen Lagen zwischen 3,50 und 4,50 €/ m² und maximal 

7,00 €/ m² in guten Lagen. 1999 lagen die Angaben noch bei 9,00 bis 14,00 DM. Das zeigt, dass die Mieten bei 

Wohnungen höheren Standards weitgehend unverändert geblieben sind, während die Kaltmieten für Wohnungen 

mit einfachem Standard innerhalb weniger Jahre um bis zu 20 % sanken. Da in Burbach überwiegend 

Wohnungen im unteren Marktsegment angeboten werden, ist der Stadtteil besonders von der stagnierenden 

Mietpreisentwicklung auf dem Wohnungsmarkt betroffen – mit den entsprechenden Folgen für 

Investitionsbereitschaft und Instandhaltungsbemühungen der Eigentümer. 

Quelle: Hypovereinsbank Expertise GmbH, Immobilienmarktübersicht Stadtverband Saarbrücken. 

Es lässt sich jedoch exemplarisch festhalten, dass im Bestand der Siedlungsgesellschaft befindliche 

Gebäude in Burbach dann ausreichend gut vermietbar sind, wenn sie modernisiert und saniert sind 

(Beispiele Fenner Straße und Häuser in der Hochstraße 129 und 131). Diese Erfahrung deckt sich mit 

den Ergebnissen der Eigentümerforen vom Herbst 2005 und Frühjahr 2006 und den Erfahrungen aus 

Einzelgesprächen mit Hauseigentümern im Stadtteil (siehe Kapitel 3.2 und 4.4). Problematisch bleibt, 

dass bei den niedrigen erzielbaren Mieten der Spielraum für wirtschaftlich kalkulierte Investitionen nur 

gering ist und privaten Hauseigentümern das Risiko daher oft zu hoch erscheint. Dies gilt umso mehr als 

viele Eigentümer die notwendigen finanziellen Rücklagen (Eigenkapital) nicht haben. Der so einsetzende 

Verlust an Substanzqualität wird zukünftig immer schwerer aufzuholen sein. 

1 Länger als ein Jahr arbeitslos. 

2 Erwerbsfähige unter 25 Jahren. 

3 Genaue Zahlen liegen nicht vor, da es sich um deutsche Staatsbürger handelt. 

13


1.6 Boden- und Immobilienmarkt 

Bis 2030 wird für die LHS noch – trotz abnehmender Bevölkerung – eine Zunahme der Haushalte um 6 % 

prognostiziert (Zunahme der Ein-Personen-(Alten-)Haushalte in der Wohnungsmarktregion Saarbrücken). 

In diesem Zeitraum kann entsprechend mit einer anhaltenden (wenngleich sich langsam 

abschwächenden) Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern gerechnet werden. Da diese 

Entwicklung – je nach unterstelltem Entwicklungsszenario – mehr oder weniger zu Lasten des 

Eigentumswohnungsmarktes geht (dies ist spätestens ab 2020 der Fall), ist insbesondere 2020 bis 2030 

mit zunehmendem Leerstand in diesem Marktsegment zu rechnen. (LHS-nagS, 2005) 

Erste Anzeichen für einen „vorsichtigen Paradigmenwechsel“ bei der Umlandwanderung breiter 

Bevölkerungskreise der letzten Jahrzehnte scheinen sich derzeit zu bewahrheiten. Neben bundesweiten 

Untersuchungen 4 lassen auch lokale Saarbrücker Erfahrungen mit innerstädtischen Wohnlagen diesen 

Schluss zu. Unter der Voraussetzung, dass städtebauliche und architektonische Qualitäten sichergestellt 

werden, scheinen Innenstadtlagen wieder als Wohnstandorte für die Mittelschicht, interessant zu werden 

(siehe z. B. Projekt Artilleriekaserne St. Arnual, www.artilleriekaserne.de) – allerdings ohne dass dies 

bislang zu einer grundsätzlichen Umkehr des „Trends ins Umland“ gereicht hätte. 

Derzeit lassen sich solche Projekte wirtschaftlich allerdings vorrangig in guten Lagen realisieren. 

Inwieweit benachteiligte Stadtbereiche wie Burbach davon profitieren werden, lässt sich derzeit noch 

nicht sagen und ist maßgeblich vom spezifischen Konzept und begleitenden Maßnahmen abhängig. 

1.7 Infrastruktur und Grundversorgung 

Kita- und Schulsituation 

Im Mai 2005 ist entgegen des gesamtstädtischen Trends zur Reduktion von Kita- und Schulstandorten im 

IT ParkSaarland eine neue Kita fertig gestellt und eröffnet worden. Sie stellt ein positives Beispiel dafür 

dar, wie die Dynamik der neuen Standorte Impulse in den Stadtteil hineintragen kann. In diesem Falle hat 

die Entwicklung im IT ParkSaarland dazu geführt, dass der Stadtteil eine überdurchschnittlich gut 

ausgestattete und modern betriebene Kita bekommen hat (mit Sonderförderung des Ministeriums für 

Wirtschaft und Arbeit). 

In Burbach befinden sich außerdem die offene Ganztagsgrundschule Weyersberg und die Gesamtschule 

Rastbachtal. Insbesondere die Weyersbergschule stellt für Burbach einen wichtigen Anlaufpunkt dar, der 

durch ein besonderes Betreuungskonzept Kindern und Jugendlichen Raum für eine sinnvolle 

Freizeitgestaltung gibt. Die Gesamtschule Rastbachtal genießt einen guten Ruf weit über die 

Stadtteilgrenzen hinaus. Auch die Grundschule Füllengarten bietet aufgrund der teilweise schwierigen 

Sozialstruktur eine Nachmittagsbetreuung an. Es ist festzustellen, dass Burbacher Schülerinnen und 

Schüler insgesamt eine problematische Schülergruppe darstellen. Burbach weist einen besonders hohen 

Anteil an Hauptschülern und Schulabgängern ohne Abschluss auf. Es wäre darum wünschenswert, dass 

für den Stadtteil – deutlich über die vorhandenen positiven Ansätze hinaus – in vorbildliche oder 

modellhafte Bildungseinrichtungen investiert wird. 

Verkehrssituation 

Aufgrund seiner geographischen Lage im Saartal zwischen Völklingen und Saarbrücken sowie als 

Endpunkt der A 623 ist Burbach hohen Verkehrsbelastungen ausgesetzt. Es gibt im Bereich der 

Hauptachsen der Verkehrsinfrastruktur derzeit keine Rückbauabsichten. Die Anbindung an den ÖPNV ist 

4 Siehe z. B. DIFU, 2005. 

14


insgesamt als befriedigend anzusehen. Die Anbindung des Stadtteils an das Netz der Stadtbahn ist 

weiterhin geplant und würde der Bedeutung des Stadtteils als einem der wichtigsten Saarbrücker 

Nebenzentren Rechnung tragen. Für den Stadtteil sind drei Straßenbahnhaltepunkte vorgesehen 

(Bahnhof Burbach und Markt/ IT ParkSaarland). 

Nahversorgung 

Das Nahversorgungsangebot im Stadtteil ist als gut zu bezeichnen. Diverse Lebensmittelmärkte 

(Discount und Vollsortiment) sind im Stadtteil vorhanden. Allerdings ist auch in Burbach die Tendenz, 

dass sich Lebensmittelketten aus den zentralen Lagen zurückziehen, klar erkennbar. Die anderen 

nahversorgungsrelevanten Handelsbranchen sind in Burbach noch in befriedigendem Maße erhalten. 

Insbesondere das Stadtteilzentrum übernimmt wichtige Nahversorgungsfunktionen. 

Soziale und technische Infrastruktur 

Da in Burbach ein besonderer Bedarf an sozialer Infrastruktur besteht, ist ein Abbau in diesem Bereich 

eher kritisch zu bewerten. Dort, wo Infrastruktur abgebaut wird, erfolgt dies aus Gründen der 

angespannten kommunalen (oder kirchlichen) Finanzlage und nicht wegen eines erwarteten 

Bedarfsrückgangs. Im Kita-Bereich besteht in Burbach eine Unterversorgung: Von den zum 01.03.2005 

599 (2004: 619) anspruchsberechtigten Kindern haben nur 519 (2004: 529) einen Platz in Anspruch 

genommen. Die 473 (2004: 536) im Stadtteil genehmigten Plätze waren alle belegt (LHS, 2005 und 

2007). Allerdings sollte für Burbach die Diskussion nicht nur über Quantitäten sondern stärker über 

Qualitäten geführt werden. Besonders im Bildungsbereich sollte neben dem reinen Versorgungsaspekt 

das „Ziel der Versorgung“ im Vordergrund stehen. Der im Stadtvergleich geringe Anteil höherer 

Bildungsabschlüsse ist ein Zeichen für die geringe (und derzeit aufgrund der PISA-Ergebnisse 

bundesweit aktuellen) Schichtendurchlässigkeit des örtlichen Bildungssystems (siehe auch Abschnitt 

Kita- und Schulsituation weiter oben in diesem Kapitel). 

Im technischen Bereich ist durch den immer noch in der Entwicklung befindlichen Revitalisierungsprozess 

auf den Altindustrieflächen derzeit eher mit einer weiteren Zunahme als mit einer Abnahme des 

Infrastrukturbedarfs zu rechnen. Dies betrifft sowohl die Verkehrserschließung als auch die 

Anforderungen an die mediale Anbindung. 

Ältere Bevölkerungsgruppen 

Bei der Gruppe der älteren Menschen (ab 60 Jahren) ist in Burbach ein Zuwachs zu verzeichnen, der 

aber geringer ausfällt, als im gesamten Stadtbereich (1991 bis 2006: 3,8 % in Burbach bzw. 5,2 % in 

Saarbrücken – LHS, 2007). Es ist abzusehen, dass die Zunahme dieser Bevölkerungsgruppe langfristig 

zu einem besonders zugeschnittenen öffentlichen Infrastrukturangebot führen muss. Da andere 

Stadtbereiche von dieser Entwicklung aber früher und stärker betroffen sein werden, ist abzusehen, dass 

der Fokus der öffentlichen Hand zunächst nicht zwingend in Burbach liegen wird. 

Die Maßnahmen des Stadtumbaus richten sich in Burbach auf eine Stärkung der zentralen Funktionen 

des Stadtteils. Damit werden insbesondere auch älteren Menschen wieder bessere Möglichkeiten zur 

Deckung ihres Versorgungsbedarfes im Stadtteil haben. Das Konzept der Konzentration auf das Zentrum 

begründet sich nicht zuletzt auf der Annahme eines zukünftig wachsenden Anteils älterer Menschen im 

Stadtteil, die möglicherweise nicht mehr in der Lage sind, die Versorgungseinrichtungen auf der „grünen 

Wiese" zu erreichen. 

Ausländerhaushalte 

Der Anteil von Ausländer ist in Burbach höher als im städtischen Durchschnitt (2006: 16,9 % bzw.13,3%, 

2005: 16,5 % bzw. 13,2 % und 2004: 16,4 % bzw. 12,9 % – LHS, 2005 – 2007). Das führt an Schulen 

15


und Kindergärten zu Zusammensetzungen in den Schulklassen und Gruppen, die problematisch werden 

können. Mit ihrem erweiterten Betreuungsangebot in den Nachmittag hinein versuchen die Schulen, 

Defiziten bei Schülerinnen und Schülern – auch mit Migrationshintergrund – entgegenzuwirken. 

Im Versorgungsbereich haben sich in Burbach – über die weit verbreiteten Dönerimbissstuben hinaus – 

einige Geschäfte angesiedelt, die von Aussiedlern und Ausländern betrieben werden und teilweise diese 

auch als Zielgruppe haben (z. B. der „Polenmarkt“ in der Hochstraße oder das „Wostok“ am Burbacher 

Markt). 

1.8 Kommunale Finanzlage 

Die Stadt Saarbrücken ist hoch defizitär. Trotz leicht verbesserter Einnahmesituation, besteht lt. 

Haushaltsatzung 2007 eine strukturelle jahresbezogene Unterdeckung von ca. 24,25 Mio. € (2006: 56 

Mio. €), die trotz intensiver Sparbemühungen nicht kompensiert werden können. 

Investitionen, die zur Unterstützung und Absicherung des derzeitigen Strukturwandels dringend 

erforderlich wären, müssen zeitlich geschoben werden. Das Investitionsvolumen der Stadt stagniert mit 

rd. 28,4 Mio. € (2006: 31,3 Mio. €) auf niedrigem Niveau. Selbst wenn es zu einer gesamtwirtschaftlichen 

Belebung käme und somit zur Verbesserung der Einnahmesituation und rückläufigen Ausgaben, wäre 

zunächst primär der jahresbezogene Fehlbedarf bzw. der aufgelaufene Fehlbetrag abzubauen. 

Angesichts des hohen Defizitgrades von 148 % (2006: 155 %) würde dies einen mehrjährigen Prozess 

beanspruchen. 

Die vom Stadtrat am 15.05.2007 beschlossene Haushaltsatzung 2007 liegt der Kommunalaufsicht zur 

Prüfung vor. Die Stadt unterliegt den Bedingungen der vorläufigen Haushaltsführung, was die Möglichkeit 

ausschließt, neue Investitionsvorhaben zu beginnen. 

Rückläufige Entwicklungen bei der Bevölkerung sowie beim Arbeitsplatzangebot führen einerseits zu 

einem Rückgang der Steuereinkünfte und andererseits zu einer Erhöhung von Transferzahlungen an 

bedürftige Bevölkerungsgruppen. Bereits jetzt geringe finanzielle Handlungsspielräume werden 

tendenziell immer enger. Zu den Steuereinkünften ist festzuhalten, dass diese mittlerweile wieder 

angestiegen sind und deshalb zu einer Verbesserung der Haushaltslage führen. 

Bestimmte Infrastruktureinrichtungen sind aufgrund rückläufiger Bevölkerungszahlen nicht mehr 

ausgelastet. Altersspezifische Angebote sind vom Rückgang besonders betroffen, wenn sie von jüngeren 

Altersklassen nachgefragt werden. Durch die – nach wie vor anhaltende – Stadt-Umland-Wanderung 

verliert die Stadt Saarbrücken vorwiegend junge, gut verdienende Haushalte (siehe auch Kapitel 1.5 

Wohnungsbestand und Wohnungsmarkt). Die Bevölkerung in der Stadt altert schneller als die im Umland; 

der Anteil der Haushalte, die regelmäßiger finanzieller Unterstützung bedürfen, ist in der Regel in der 

Stadt höher als im Umland. 

Größere Investitionsvorhaben in der Stadt sind nur noch in Verbindung mit Fördermitteln der EU, des 

Bundes und des Landes durchführbar. Dies setzt voraus, dass die Maßnahmen im Einklang mit dem 

Zweck der Förderprogramme stehen. 

Geht man von einem erweiterten Begriff Stadtumbau aus, der auch den Strukturwandel mit einbezieht, 

werden in Saarbrücken zurzeit Fördermittel zum Stadtumbau für folgende weitere Projekte in Anspruch 

genommen: 

16 

• Stadtteil Saarbrücken-Dudweiler: „URBAN II“ 

• Stadtteil Saarbrücken-Brebach: „Soziale Stadt“/ Ziel-2


• Stadtteil Saarbrücken-Burbach: „Soziale Stadt“/ Ziel-2 

• Stadt am Fluss (Stadtmitte-Projekt): „Stadtumbau West“/ ReUrba/ Interreg III (Europolis). 

1.9 Kooperationsstrukturen 

Im Rahmen des Stadtumbaus bestehen Kooperationen insbesondere zur Saarbrücker 

Immobilienverwaltungs- und Baubetreuungsgesellschaft mbH (SIB) und zum lokalen Gewerbe 

(Gewerbeverein Burbach). 

Die SIB hat während der Laufzeit der Stadtumbaumaßnahmen verschiedene Gebäude in ihrem Besitz im 

Bereich der Hochstraße in Abstimmung mit dem Projektteam Stadtumbau durchgeführt sowie 

Hofaufwertungen im Bereich Helgenbrunnen vorgenommen. Dabei konnte sie auch auf die Fördermittel 

der lokalen Förderprogramme (siehe Kapitel 3.2 Verortung der Impulsprojekte im Projektgebiet und 

Verzahnung mit dem Gesamtprozess) zurückgreifen. Darüber hinaus steht die Sanierung der SIBeigenen 

Immobile Hochstraße 119 („Hochhaus“ – siehe Projektbeschreibung Burbacher Stern, Seite 28) 

in der kommenden Zeit an. Dieses Projekt hat eine zentrale Bedeutung im Rahmen des 

Impulsprojektbereiches A – Burbacher Stern: Es bildet den „vertikalen Hintergrund“ zu den „horizontalen“ 

Maßnahmen im Berech des neuen Kreisverkehrs. 

Von zentraler Bedeutung für das Gesamtprojekt war die intensive Kooperation mit dem lokalen Gewerbe 

(Gewerbeverein Burbach). Hierzu finden sich detaillierte Informationen in den Kapiteln 4.4 

Prozesserfahrungen und 5.1 Konzeption der Öffentlichkeitsarbeit. 

Im Rahmen des Ansatzes „Soziale Stadt“ hat insbesondere das Stadtteilmanagement intensive Kontakte 

zur Gemeinwesenarbeit, zur Ausländerbeauftragten der LHS, zur Volkshochschule usw. aufgebaut (siehe 

Kapitel 3.2 Verortung der Impulsprojekte im Projektgebiet und Verzahnung mit dem Gesamtprozess). 

Über den saarlandweiten „Erfahrungsaustausch Soziale Stadt“, in dessen Rahmen seit Jahren ein 

kontinuierliches Fortbildungs- und Informationsprogramm durchgeführt wird, ist die Einbindung des 

Stadtumbaus und der Sozialen Stadt in Burbach in ein interkommunales Netzwerk sichergestellt. 

Hierdurch bestehen laufende Kontakt- und Austauschmöglichkeiten mit anderen Akteuren im Saarland. 

1.10 Auswirkungen fachpolitischer Entscheidungen 

Die langjährige nach Standorten nicht differenzierte direkte und indirekte Förderung bzw. Priorisierung 

des Erwerbs von Wohneigentum für breite Bevölkerungsschichten (u. a. durch großflächige 

Baulandausweisungen im Umland, durch Eigenheimzulage, durch Pendlerpauschale u. a. m.) haben über 

Jahrzehnte hinweg zu einer kontinuierlichen Abwanderung großer Bevölkerungsteile der mittleren 

Einkommensgruppen aus der Stadt geführt. Damit einher ging die Schwächung bestimmter Stadtbereiche 

Saarbrückens. Besonders betroffen waren von dieser Entwicklung Stadtteile mit einer besonderen 

industriellen Geschichte: Nach dem Niedergang der Montanindustrie zeichneten sich diese Bereiche z. B. 

durch ihre hohe bauliche Dichte mit wenig attraktiven Wohnlagen, zunehmende Leerstände und 

zunehmende Konzentration sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen negativ aus. Statt 

vorausschauend auf der Basis von langfristigen Konzepten in diese Bereiche zu investieren (z. B. in 

moderne innerstädtische Wohnformen, in ein attraktives und modernes Bildungsangebot, in attraktive 

öffentliche Räume usw.), zogen die neu geschaffenen Infrastrukturen in den Randbereichen die 

„mittelstandsorientierten“ Bewohner aus den Innenstadtquartieren ab. 

17


Städtebauliche Entwicklungskonzepte im Stadtumbau 

2.1 Beschreibung und Analyse des erarbeiteten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes 

Das „Integrierte Handlungskonzept“ 

Das städtebauliche Entwicklungskonzept für Burbach (im Folgenden als „Integriertes Handlungskonzept“ 

bezeichnet) wurde im Auftrag der Landeshauptstadt Saarbrücken von der GIU erarbeitet und im Frühjahr/ 

Sommer 2004 fertig gestellt. 

Aufbauend auf einer Gebietsbeschreibung und Bestandsanalyse definiert das „Integrierte 

Handlungskonzept InBurbach“ zunächst die Entwicklungsziele für den Stadtteil. Den daraus abgeleiteten 

Handlungsfeldern werden konkrete Maßnahmen zugeordnet, für die – soweit zum Zeitpunkt der 

Erarbeitung des Konzeptes schon möglich – Projektpartner benannt werden. Darüber hinaus werden 

Strukturen und Grundsätze für die Öffentlichkeitsarbeit sowie die Projektorganisation skizziert. 

Da in Burbach die Programme „Soziale Stadt“ und „Stadtumbau West“ parallel und in enger inhaltlicher 

Verknüpfung konzipiert wurden und durchgeführt werden, behandelt das Handlungskonzept beide 

Förderstränge. 

Exkurs: Das Städtebauliche Entwicklungskonzept für Saarbrücken 

Saarbrücken als heterogenes Stadtgefüge mit einem verdichteten städtischen Kern und ländlich geprägten 

Strukturen in den Randbereichen muss im Stadtentwicklungsprozess aufgrund vielfältiger Wechselbeziehungen 

als Einheit betrachtet werden. Für die Prioritätenbildung beim Fördermitteleinsatz ist daher im Sinne einer 

größtmöglichen Wirksamkeit der begrenzten Mittel die Darstellung von Schwerpunktgebieten notwendig. 

Welches diese Schwerpunktgebiete sinnvoller Weise sein sollten, wird im Handlungskonzept ausführlich 

beschrieben […] und begründet. Das Städtebauliche Entwicklungskonzept stellt daher eine wichtige 

Entscheidungsgrundlage für den zukünftigen politischen Prozess dar. […] 

Das […] Städtebauliche Entwicklungskonzept gliedert sich grundsätzlich in eine gesamtstädtische Betrachtung 

(Teil A), die projektbezogene Betrachtung (Teil B), das Strukturmodell mit dem Blick auf die Stadtteile (Teil C) 

und Aussagen zum weiteren Vorgehen (Teil D). […] 

Teil A führt ausgehend von einer gesamtstädtischen Entwicklungsstrategie über die regionale Einordnung der 

Landeshauptstadt, die Analyse der städtischen Rahmenbedingungen und der vorhandenen Konzepte zu einer 

Definition von strategischen Leitlinien für einzelne Themenfelder. Im Teil B wird ein Blick auf die Stadtteile 

geworfen. Die Stadtteile, -bezirke und Distrikte (städtebauliche Typologie) werden nach vorgegebenen Kriterien 

beschrieben und daraus Potentiale und Handlungsbedarfe abgeleitet. Nach dem Aufzeigen aller bestehenden 

sowie zukünftig möglichen Stadterneuerungsgebiete wird […] diesen Gebieten eine Priorisierung abgeleitet. In 

Ergänzung zu diesen Inhalten werden im Teil D Hinweise zu Monitoring und Prozessmanagement gegeben. 

In allen Phasen der Erstellung des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes fließen vorhandene Konzepte, 

Analysen und Projekte ein, wie z. B. das Freiraumentwicklungsprogramm und Stadtteilentwicklungsprogramme. 

[…] 

Die Federführung liegt beim Baudezernat. Die städtische Verwaltung sowie die Politik werden in den einzelnen 

Phasen in Form von Diskussionsrunden und Rücksprachen umfassend beteiligt. Die Ergebnisse der einzelnen 

Abstimmungsphasen fließen jeweils in die nächsten Bearbeitungsschritte ein. Essentiell sind jedoch eine darauf 

folgende Vertiefung entsprechend den Empfehlungen, eine Bürgerinformation und -beteiligung im Rahmen der 

priorisierten Schwerpunktmaßnahmen und die kontinuierliche Anpassung des Konzeptes an sich ändernde 

Rahmenbedingungen. Insofern soll an dieser Stelle noch einmal der flexible, auf Fortschreibung und Dialog 

angelegte Charakter des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes betont werden. 

Quelle: Städtebauliches Entwicklungskonzept für Saarbrücken. 

18


Vorgehen 

Das „Integrierte Handlungskonzept“ für Burbach wurde im Wesentlichen nach den grundsätzlichen 

Entscheidungen des Stadtrates zur Aufnahme des Stadtteils in die Programme „Soziale Stadt“ (Ende 

2002) und „Stadtumbau West“ (Herbst 2003) erarbeitet. Allerdings wurden bereits vor den 

Stadtratssitzungen im Zusammenhang mit der Vorbereitung der ersten entsprechenden 

Entscheidungsvorlagen – also ab Ende 2002 – konzeptionelle Bausteine und konkrete Projekte für die 

Programmumsetzung vorformuliert. Eine Vertiefung von Konzeption und Projekten fand im 

Zusammenhang mit der Erarbeitung der Bewerbungsunterlagen für das Pilotprogramm „Stadtumbau 

West“ im Frühjahr 2003 statt. Dabei konnte auf die geleisteten Vorarbeiten und die bereits im Frühjahr 

2003 durchgeführten ersten Bewohnerversammlungen (Runder Tisch im April 2003) zurückgegriffen 

werden. Die Erarbeitung des „Integrierten Handlungskonzeptes“ begann anschließend im Herbst 2003. 

8: Arbeitsstruktur Stadtentwicklungskonzept 

Quelle: GIU, eigene Darstellung. 

Parallel zur Bearbeitung des Handlungskonzeptes wurde insbesondere ab Herbst 2003 die 

Bewohnerbeteiligung intensiviert (Durchführung von Runden Tischen und Initiierung der 

Schwerpunktarbeitsgruppen). Das Stadtteilmanagement wurde im Spätsommer 2003 eingerichtet. Einer 

der Arbeitsschwerpunkte in der Anfangsphase des Stadtteilmanagements war insbesondere die 

Organisation und Durchführung der Bürgerbeteiligung. Der neu geschaffene Stützpunkt des 

Stadtteilmanagements im Bahnhof Burbach diente dabei als Kontakt-, Anlauf- und Versammlungsort für 

kleinere Veranstaltungen. 

Ein im März 2004 durchgeführter Planerworkshop unter Beteiligung von Architekten, 

Landschaftsarchitekten und Stadtplanern sowie unter Mitwirkung der Verwaltung und der GIU diente zur 

Formulierung von klar abgrenzbaren Impulsprojekten in den bis dahin als Impulsprojektbereiche 

bezeichneten und mit der Bevölkerung diskutierten Schwerpunktbereichen des Stadtumbaus. Die 

Workshopergebnisse wurden in Skizzenform zusammengefasst dargestellt und unmittelbar danach 

erneut mit den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen eines Runden Tisches diskutiert. Die Ergebnisse 

dieses Ideenfindungs- und Abstimmungsprozesses wurden in das „Integrierte Handlungskonzept“ 

aufgenommen bzw. haben es maßgeblich beeinflusst. 

19


Das Handlungskonzept wurde im Frühsommer 2004 fertig gestellt und nachfolgend vom Stadtrat der 

Landeshauptstand Saarbrücken als Handlungsrahmen für die Stadtteilentwicklung in Burbach formell 

beschlossen. 

Konzeption und Handlungsfelder 

Die Strategie für das ExWoSt-Forschungsfeld „Stadtumbau West“ und das Programm „Soziale Stadt“ in 

Burbach baut im Kern auf vier Handlungsfeldern auf, die aufgrund der Analyse als wesentlich erkannt 

wurden: 

Aufwertung 

Stadtteil- 

zentrum 

Bauliche Impulsprojekte: 

Stadtteileingang 

Brunnenplatz 

Marktplatz 

4 

Stadtteilentwicklung Burbach 

Vier Handlungsfelder 

„Stadtumbau West“ „Soziale Stadt“ 

Wohnen 

Wirtschaft 

Koordination: Projektteam und Stadtteilmanagement 

9: Handlungsfelder Stadtumbau West und Soziale Stadt 


Bildung 

Projektbeispiele: 

Kooperation zwischen 

lokalem Einzelhandel und 

neuen Wirtschaftsstandorten, 

neue Angebote der 

Volkshochschule im Stadtteil, 

… 

Die Handlungsfelder Aufwertung des Stadtteilzentrums und Wohnen werden – nicht zuletzt aufgrund der 

Förderprogrammatik – dem Stadtumbau und die Handlungsfelder Wirtschaft und Bildung dem Programm 

Soziale Stadt zugeordnet 5 . Den einzelnen Handlungsfeldern werden wiederum die einzelnen Projekte 

zugeordnet. Die baulichen Impulsprojekte des Stadtumbaus werden im Handlungsfeld Aufwertung des 

Ortskerns geführt. 

Räumliche Prioritätensetzung und spezifischer Stadtumbaubezug 

Die Prioritätensetzung im Rahmen der Stadtteilentwicklung Burbach ist bewusst nicht primär auf das 

Thema „Schrumpfen“ gerichtet, vielmehr geht es in Burbach um die qualitative Stärkung (nicht den 

quantitativen Ausbau!) der zentralen Bereiche. Ziel war es - neben der Vermeidung der negativen 

Wirkung, die eine breit angelegte, öffentliche „Schrumpfungsdiskussion“ mit sich gebracht hätte - vor 

5 

Aufgrund der Förderprogrammatik erfolgte die Finanzierung des Fassadenprogramms letzten Endes über das Programm „Soziale 

Stadt“. 

20


allem bewusst den Blick auf die Stärkung des lange Zeit vernachlässigten Stadtteilzentrums zu richten. 

Es sollte nicht um den - in der heterogenen Eigentümerstruktur ohnehin problematischen - Rückbau im 

Zentrum, sondern um eine langfristige Steigerung von dessen Qualität und Attraktivität gehen. Das im 

Verlauf des wirtschaftlichen Strukturwandels „zu groß gewordene Hemd“ des Stadtteilzentrums 

(Einkaufsbereich, Marktplatz, Cafes, Kneipen…) soll in einem der neuen Situation angemessen großen 

Kernbereich – dem vitalen Kern – gestärkt werden. Insbesondere die baulichen Impulsprojekte und die 

Aktivitäten zur Stärkung des lokalen Einzelhandels zielen darauf ab. 

A: Stadtteileingang 

B: Geschäftszentrum 

C: Stadtteilzentrum 

10: Impulsprojekte und „neue Standorte“ 


2.2 Erfahrungen mit dem „Integrierten Handlungskonzept“ 

Raumbezug des „Integrierten Handlungskonzeptes“ 

Das Integrierte Handlungskonzept InBurbach beschreibt gezielt den zentralen Bereich des Stadtteils als 

vorrangiges Handlungsfeld. Dieser Ansatz wird auch im Rückblick immer noch als richtig betrachtet. Zum 

einen erlauben die „überschaubaren“ Mittel der Programme Stadtumbau und Soziale Stadt keine 

Maßnahmen, die einen flächenhaften Ansatz verfolgen, zum anderen wurden und werden in Burbach die 

größten Potenziale gerade in den zentralen Stadtteilbereichen gesehen. Im Sinne einer langfristigen 

Konzentration von Infrastruktur und Einwohnerdichte in einer zahlenmäßig kleiner werdenden 

C 

B 

A 

21


Gesellschaft wird mit den umgesetzten Maßnahmen für Burbach darum das langfristige Ziel der 

Attraktivitätsverbesserung des Stadtteilzentrums verfolgt. Dies gilt insbesondere für Burbach, da sich mit 

den „neuen Standorten“ (siehe Einleitung, Seite 6f) drei beispielgebende Gewerbeflächen im Stadtteil 

befinden, deren Unternehmen zunehmend über das schlechte Image der Stadtteils klagen und dies 

insbesondere an der Situation im Stadtteilzentrum festmachen. 

Sektorale Zielsetzung des „Integrierten Handlungskonzeptes“ 

Die sektoralen Zielsetzungen, wie sie im Handlungskonzept formuliert wurden (siehe Seite 20) werden 

ebenfalls nach wie vor als gültig angesehen. Im Rahmen der ersten Phase der Programmumsetzung 

Stadtumbau/Soziale Stadt konnten vor allem Maßnahmen in den Sektoren „Aufwertung des 

Stadtteilzentrums“ und „lokale Wirtschaft“ umgesetzt werden. Das Handlungsfeld „Wohnen“ wurde in der 

ersten Projektphase zunächst noch nicht grundsätzlich aufgearbeitet. Im Rahmen der weiteren Arbeit in 

Burbach soll mit der Beauftragung einer Wohnungsmarktanalyse eine Grundlage für dieses Themenfeld 

geschaffen werden. Besonders anspruchsvoll bleibt das Thema „Bildung“. Im Zusammenhang mit einem 

qualitativ hochwertigen Wohnangebot wird hier ein besonders wichtiger Baustein für eine nachhaltige 

Stadtteilentwicklung gesehen. Mit einer Kombination aus den Bausteinen „hochwertig Wohnen“ und 

„zeitgemäße Bildung“ lässt sich - so die Überzeugung im Projektteam Stadtumbau – die Attraktivität des 

Stadtteils als Wohnstandort steigern. 

Damit schließt sich der „konzeptionelle Kreis“ der im Handlungskonzept formulierten Handlungsfelder: Ein 

attraktives Stadtteilzentrum und gute Versorgungsmöglichkeiten bilden die Basis für zukünftige 

Maßnahmen im Wohnsektor, die wiederum von einem guten Bildungskonzept unterstützt werden und das 

Stadtteilzentrum und die lokale Ökonomie stärken. Damit verknüpfen sich die räumlichen und die 

sektoralen Ziele des Handlungskonzeptes. 

Bedeutung des „Integrierten Handlungskonzeptes“ 

Die Bedeutung des Handlungskonzeptes sollte aus verschiedenen Blickwinkeln beurteilt werden: 

• Politik und Verwaltungsführung 

• Projektentwicklung und -umsetzung 

• Bürgerinnen und Bürger 

Für die politischen Entscheidungsträger und die Verwaltungsführung stellt das Handlungskonzept ein 

adäquates Instrument zur Beurteilung der Problemlage im Stadtteil dar. Die beschriebenen Leitlinien und 

vorgeschlagenen Projekte ermöglichen es diesem Personenkreis, sich ein detailliertes Bild über mögliche 

Maßnahmen zu machen. Sie geben ihnen fundierte Entscheidungskriterien an die Hand. Die 

Zusammenführung der Einzelmaßnahmen in einem (integrierten) Konzept stellt sicher, dass die 

geplanten Maßnahmen in inhaltlichem Zusammenhang stehen und verringert die Gefahr, dass 

Einzelmaßnahmen, denen ggf. der inhaltliche Zusammenhang fehlt bzw. die sich schlimmstenfalls sogar 

gegenseitig in ihrer Wirkung einschränken könnten, zur Umsetzung gelangen. 

Eine Vereinfachung, die durch das Handlungskonzept erreicht werden konnte, war die Tatsache, dass es 

als Gesamtpaket im Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt wurde und so ein formeller Konsens über die 

Gesamtentwicklung des Stadtteils herbeigeführt wurde. Damit ließen sich in der Folge weitere 

Ratsvorlagen, die sich auf Einzelmaßnahmen und -projekte bezogen und vom Projektteam erarbeitet 

werden mussten, leicht herleiten und begründen. 

Für das Projektteam, dessen Aufgabe insbesondere darin besteht, die Leitgedanken in Form von 

Projekten und Maßnahmen im Stadtteil umzusetzen, hat das Handlungskonzept insbesondere in der 

22


Startphase der Arbeit vor Ort die Bedeutung eines Handlungsleitfadens. In den späteren Projektphasen 

tritt die Bedeutung des Handlungskonzeptes für die Umsetzung der Maßnahmen in den Hintergrund, da 

in dieser Phase die Hauptarbeit in der Projektentwicklung und Umsetzung besteht. 

Für die Burbacher Bevölkerung ist die Existenz eines Handlungskonzeptes nur indirekt von Bedeutung. 

Zwar wurde im Rahmen der Beteiligungsveranstaltungen mehrfach davon berichtet, dass ein 

Handlungskonzept erarbeitet wird bzw. vorliegt, das als Grundlage zur Umsetzung der Projekte und 

Maßnahmen in Burbach dient und in dem sich die Ergebnisse der Diskussionen im Rahmen der Runden 

Tische widerspiegeln, aber viel interessanter für die Menschen sind die Maßnahmen, die konkret vor Ort 

umgesetzt werden. Das Interesse am konzeptionellen Hintergrund ist in der Regel sehr gering und am 

ehesten noch mündlich anlässlich der Runden Tische zu vermitteln. 

2.3 Empfehlungen für „Integrierte Handlungskonzepte“ 

Grundsätzlich hat es sich bewährt, dass das „Integrierte Handlungskonzept“ parallel zur Konzeption der 

ersten Maßnahmen und Projekte erarbeitet wurde (siehe Kapitel 2.1 Beschreibung und Analyse des 

erarbeiteten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes, Absatz „Vorgehen“). Dadurch war sicher gestellt, 

dass das Handlungskonzept einen unmittelbaren Praxisbezug hat. 

Aus der Sicht des Projektteams Stadtumbau wäre aber eine deutliche Verschlankung des „Integrierten 

Handlungskonzeptes“ sinnvoll. Dabei könnte ein gewisser plakativer Charakter sowohl zur besseren 

Akzeptanz bei Entscheidungsträgern und in der Bevölkerung als auch zu einer leichteren Handhabung in 

der Arbeit beitragen. 

Das betrifft insbesondere den Analyseteil, der mit Einleitung und Beschreibung der Ausgangssituation in 

Burbach allein knapp 50 Seiten im Handlungskonzept ausmacht. Dieser Analyseumfang rührt nicht 

zuletzt von den Anforderungen der Fördergeber an diesen Abschnitt her. 

Aus Sicht des Projektteams wäre die Interpretation des Begriffs Handlungskonzept im Sinne einer 

projektbezogenen Entwicklungs- und Umsetzungsstrategie für Maßnahmen der Stadtteilentwicklung 

sinnvoll. 

Dies scheint auch für die öffentliche Diskussion sowie für die Diskussion in den politischen Gremien eine 

geeignete, weil kurze und schnell zu erfassende Form zu sein. Ein grundlegendes und bisher in Burbach 

und Saarbrücken nicht überwundenes Hindernis stellen die Ressortgrenzen der insbesondere vor dem 

Hintergrund des integrierten Ansatzes einzubindenden Fachressorts dar. Kurz dargestellt sei dies am 

Beispiel Bildung: Der Aspekt Bildung steht im „Integrierten Handlungskonzept“ in Burbach als eines der 

vier zentralen Handlungsfelder an einer herausgehobenen Position. Die Begründung dafür wird im 

Handlungskonzept aus der sozialen Problemlage im Stadtteil hergeleitet. Es muss allerdings festgestellt 

werden, dass – bis auf einzelne Maßnahmen im Rahmen von Sonderfördermöglichkeiten (z. B. „LOS- 

Programm“ oder Kooperation mit der Volkshochschule sowie Neubau der Kit@ am IT ParkSaarland) – 

stadtteilbezogene Ansätze in der Bildungspolitik nicht zustande gekommen sind. 

23


Exkurs: Strukturvorschlag für umsetzungsorientierte Handlungskonzepte 

• Einleitung – Förderhintergrund (ca. eine Seite) 

• Bestandsanalyse 

Soweit die Bestandsanalyse sich auf die städtebauliche-, Infrastruktur- und Umweltsituation bezieht, sollten 

Analysetexte nur stichpunktartig und sehr kurz gehalten werden. Hier ist eine Darstellung in Kartenform 

besonders sinnvoll. Die Analyse der sozialen Indikatoren sollte ebenfalls sehr knapp in Form von Tabellen und 

Stichworten gehalten werden, so dass die Gesamtsituation im Stadtteil mit wenigen Blicken erfasst werden kann 

(ca. zehn Seiten Text zzgl. Karten). 

• Fazit, Konflikte und Potenziale (ca. zwei Seiten) 

• allgemeine Entwicklungsziele oder Leitlinien (ca. eine Seite) 

• Handlungsfelder und Projekte 

Als kurze Einführung zu den jeweiligen Handlungsfeldern sollten auf nicht mehr als einer Seite Text die 

Verknüpfungen zu den Entwicklungszielen dargestellt werden. Anschließend sollten die zugeordneten 

Maßnahmen in Form von Projektblättern mit inhaltlichen Kurzbeschreibungen und der Definition von 

Projektzielen (quantitativ und qualitativ) beschrieben werden. Im Sinne eines Monitoring und der Evaluation 

sollten auf den Projektblättern ggf. spezifische geeignete Indikatoren zur Erfolgsüberprüfung genannt werden 

(siehe Kapitel 8 – Beobachtungssysteme im Stadtumbau). 

• Organisationsstruktur (ca. eine Seite) 

• Finanzen 

Da in der Regel die Finanzierung von Maßnahmen zum Zeitpunkt der Erarbeitung des Handlungskonzeptes nur 

überschlägig bekannt ist, kann es sich hier in der Regel nur um eine grobe Finanzierungsübersicht handeln. 

Es bleibt festzustellen, dass bauliche Maßnahmen, die traditionell den der Städtebauförderung nahe 

stehenden Ressorts (insbesondere Stadtplanung, ggf. Verkehrs- und Tiefbauplanung) bei den 

umsetzenden Akteuren auf die größte Kooperationsbereitschaft stoßen (wenngleich selbst in diesem 

Bereich teilweise erhebliche Widerstände bei einzelnen Personen oder Fachressorts zu überwinden 

sind). Deutlich schwieriger wird es bereits bei Kooperationsversuchen zwischen Städtebauförderung und 

Wirtschaftsförderung bzw. den Sozialressorts. 

24


3. Impulsprojekte im Stadtumbau 

Ideenworkshop Burbacher Zentrum 

Zu den Impulsprojektbereichen B und C hat aufgrund ihrer Bedeutung für den Stadtteil im März 2004 ein 

städtebaulicher Ideenworkshop stattgefunden. Grundlage des Workshops war die im Analyseteil des 

„Integrierten Handlungskonzeptes“ dargestellte Analyse und Rahmenzielsetzung. Die Ergebnisse des 

Workshops wiederum waren Grundlage für die Formulierung der konkreten städtebaulichen und 

baulichen Ziele für die Impulsprojekte A, B und C. 

C 

11: Rahmenplan Stadtumbau West als Ergebnis des Workshops von März 2004 

Quelle: Workshopdokumentation Architekten Lück und Otto, Saarbrücken, Kartengrundlage: Katastergrundlage der LHS. 

3.1 Beschreibung der Impulsprojekte 

Die allgemeine Lage 

Mit der Fertigstellung der neuen Straße Helgenbrunnen in den 1970er Jahren wurde der Verkehr am 

wirtschaftlichen Zentrum des Stadtteils – dem Burbacher Markt und dem Geschäftsbereich in der 

Hochstraße vorbeigeführt. Die Umfahrung beginnt an der Gabelung Hochstraße/ Helgenbrunnen und 

endet in Höhe des Burbacher Marktes. Die Hochstraße führt als verkehrsberuhigte Straße durch das 

Stadtteilzentrum. Der nachträglich gebaute Helgenbrunnen gibt die Sicht auf die Gebäuderückseiten der 

Hochstraße frei, die fortan mit ihrem Hinterhofcharakter mitprägend für das Image des Stadtteils waren. 

Die Hochstraße war zu Projektbeginn auch als Geschäftszeile unattraktiv: Schaufenster waren nicht 

gestaltet, der Außenraum machte keinen einladenden Eindruck, Leerstände zeigten Anzeichen von 

B 

A 

25


Vandalismus, Kunden blieben aus, das Angebot reduzierte sich, weitere Läden schlossen. Ein 

Teufelskreis, der nach einer schnellen Intervention verlangte. 

12: Hofansichten Helgenbrunnen 13: Leerstand „Stadtteileingang“ 

Quelle: GIU, eigenes Archiv. Quelle: GIU, eigenes Archiv. 

Der Burbacher Markt wurde im vorderen Bereich als Verkehrsfläche und Parkplatz genutzt sowie baulich 

entsprechend definiert, so dass keine multifunktionale Nutzung möglich war. Die eigentlichen 

Marktaktivitäten – d. h. der Wochenmarkt – fand zweimal wöchentlich im hinteren Bereich der Fläche 

statt. Erschwert wird die Situation weiter dadurch, dass das architektonisch wenig attraktive Burbacher 

Bürgerhaus als administratives Stadtteilzentrum ebenfalls im rückwärtigen Bereich des Marktes gelegen 

ist. Die funktionalen Verbindungen zum Geschäftszentrum in der Hochstraße fehlten, die „vitalen 

Funktionen“ waren auseinandergerissen. 

14: Burbacher Markt – vor Beginn der Baumaßnahmen 


26


Thematische Eingrenzung Impulsprojektbereich A 

Der räumlich-gestalterische Kontrast an der exponierten Stelle am Stadtteileingang von Burbach wird von 

Bewohnerinnen und Bewohnern und neu angesiedelten Unternehmen gleichermaßen als ein nicht 

hinnehmbarer Zustand betrachtet. Dem Ziel, dass dieser Bereich am Ortseingang langfristig aufgewertet 

werden soll, stimmen alle Akteure zu, wenn auch die Gründe unterschiedlich sind. Die Burbacher 

Bevölkerung macht sich Sorgen, dass die zunehmend verfallende Bausubstanz entlang der Hochstraße 

(Stadtteileingang) auf Burbach ein schlechtes Licht werfen könnte und fordert eine engere Anbindung des 

neuen Standortes saarterrassen an den alten Stadtteil. Gleichzeitig beklagen die neuen Unternehmen 

das triste Umfeld im Bereich der Hauptzufahrten zu den saarterrassen als Ärgernis und 

Entwicklungshemmnis. 

15: Ausschnitt Kreuzungsbereich Hochstraße/ Helgenbrunnen - Ausgangslage 

Quelle: LHS, Kartengrundlage: Katastergrundlage der LHS. 

27


Die Gebäude der straßenbegleitenden Zeile im betroffenen Bereich befinden sich fast ausschließlich im 

Eigentum von Einzelpersonen und Eigentümergemeinschaften. Eine Bereitschaft der Eigentümer zur 

Investition in die bestehende Bausubstanz war bereits in der Anfangsphase des Projektes nicht zu 

erkennen. Ein Ankauf von Immobilien im Rahmen des Stadtumbaus war – nicht zuletzt wegen der hohen 

Werterwartungen der Eigentümer – ebenfalls unrealistisch. Aus diesen Gründen wurde als Impulsprojekt 

eine öffentliche Investition in die Neuordnung der unbefriedigenden Verkehrssituation am 

Stadtteileingang mit privaten Investitionen zur Bebauung einer unattraktiven Brache (Discount- 

Lebensmittelmarkt) und zur Sanierung des prägenden Gebäudes im Eigentum der Siedlungsgesellschaft 

verknüpft. 

16: Gebäude im Bereich „Stadtteileingang“ 


Projektbeschreibung Burbacher Stern 

Die alte Gabelung Hochstraße/ Helgenbrunnen, die eine Ost-West Richtungsdominanz als Umgehung 

der Hochstraße unterstützte, wurde durch einen Verkehrskreisel neu gefasst und bietet gleichwertige 

Verteilermöglichkeiten in verschiedene Richtungen. Der neue Standort saarterrassen ist damit 

gleichberechtigt mit dem Burbacher Zentrum an die Hauptverkehrsachse Burbachs angebunden. Die alte 

prekäre Ausfahrtssituation des kleinen Wohnbereichs an der Margarethenstraße konnte in diesem Zuge 

ebenfalls entschärft werden. 

Der Burbacher Stern stellt heute eine als Kreisverkehr neu geordnete Kreuzungssituation dar, die 

insgesamt fünf Straßeneinmündungen besitzt (Heinrich-Barth-Straße, Hochstraße, Margarethenstraße, 

Weiterführung der Hochstraße zum Stadtzentrum sowie Helgenbrunnen). Die neue Kreuzung wird 

zukünftig in den Fußgängerflächen zwischen den Straßenzügen gestaltete Platzsituationen bzw. 

Gehwegflächen haben. Der Burbacher Stern markiert heute den Eingang zum Stadtteil Burbach und 

verbindet den neuen Standort saarterrassen mit dem alten Stadtteil. 

28


17: Burbacher Stern – vor den Umbaumaßnahmen 18: Burbacher Stern – Planung 

Quelle: GIU, eigenes Archiv. Quelle: Architekten Lück und Otto, Saarbrücken, 

Kartengrundlage: Katastergrundlage der LHS. 

19: Burbacher Stern – nach den Umbaumaßnahmen 


Entwicklungsziel 

Zusammen mit der vorgesehenen städtebaulichen Aufwertung im Bereich des Burbacher Sterns ist 

mittlerweile der entscheidende Baustein für einen neuen Stadtteileingang geschaffen worden, der 

mittelfristig auch weitere Maßnahmen im Umfeld initiieren wird bzw. dazu einen Auftakt dazu darstellt (z. 

B. Sanierung des sog. Hochhauses in der Hochstraße 119 und ein neues Konzept für den Standort des 

Altbaus in der Hochstraße 110 – und perspektivisch entlang der gesamten Zeile Hochstraße 78 – 110). 

Das Projekt ist verbunden mit der Neunutzung des Brachgrundstücks Ecke Margarethen-/ Hochstraße 

durch einen Lebensmittelmarkt. 

29


20: Entwurf Hochhaus, Ansicht vom Burbacher Stern 

Quelle: Saarbrücker Immobiliengruppe, Darstellung: Ingenieurgesellschaft BBP Bauconsulting mbH. 

Wesentliche Entwicklungsaufgabe in diesem Bereich war es, das vormals gleichsam automatische 

Vorbeileiten des Besuchers am Stadtteilzentrum zu ändern und die Kreuzungssituation im Bereich 

Helgenbrunnen/ Margarethen-/ Hochstraße mit gleichwertigen Abbiegemöglichkeiten zu versehen. 

Dieses Ziel ist in erster Linie mit verkehrlichen und städtebaulichen Maßnahmen wie einer neuen 

Verkehrsführung und einer stärkeren Charakterisierung und Akzentuierung der vorhandenen Straßen- 

und Platzsituationen erreicht worden. 

Zeitplan 

Der Baubeginn zum Burbacher Stern war Ende Mai 2006. Die Fertigstellung der Verkehrsanlagen war 

Ende 2006. Die Arbeiten am Gebäude Hochstraße 119 („Hochhaus“) durch die Siedlungsgesellschaft 

sollen noch 2007 begonnen werden. Der Standort Altbau Hochstraße 110, für den nach eingehender 

Prüfung nur noch ein Abriss in Frage kommt, soll voraussichtlich 2008 angegangen werden. Vor Beginn 

der Abbruchmaßnahmen soll jedoch ein Konzept für die Nachnutzung der Flächen erarbeitet werden. 

Thematische Eingrenzung Impulsprojektbereich B 

Das Impulsprojekt B wird von der Hochstraße im Norden und im Süden von der Straße Helgenbrunnen 

begrenzt. Die Straße Helgenbrunnen ist Ende der 1970er Jahre gebaut worden, um das Ortszentrum von 

Burbach, das heute in Teilen wie eine „Linse“ zwischen diesen beiden Straßen liegt, vom starken 

Durchgangsverkehr zu entlasten. An dem von der Umgehungsstrasse entlasteten Abschnitt der 

Hochstraße konzentriert sich der zentrenbezogene Einzelhandel von Burbach. In den Obergeschossen 

der vier- bis fünfgeschossigen Gebäude überwiegt die Wohnnutzung. 

30


21: Ausschnitt Brunnenplatz – Ausgangslage 


Nach dem Bau der Umgehungsstraße Helgenbrunnen wurde die Hochstraße als verkehrsberuhigte Zone 

ausgebaut. Um den Durchgangsverkehr zu unterbinden, wurde die südliche Zufahrt für den Autoverkehr 

gesperrt. Die meisten Grundstücke sind so geschnitten, dass sie von der Hochstraße bis zur 

Umgehungsstraße reichen. Die Grundstücke erreichen im mittleren Bereich eine Tiefe von 50 bis 60 m. 

Kern des Projektes ist die Verbesserung der Standortvoraussetzungen für den Einzelhandel im Ortskern 

sowie die (städte)bauliche Aufwertung des Bereichs für Fußgänger. Die Erwartung, dass mit der neuen 

Verkehrsführung über die in den 1970er Jahre entstandene Straße Helgenbrunnen die Einkaufsfunktion 

des Ortzentrums nachhaltig gesichert werden könne, hat sich nicht erfüllt. 

Die schlechte PKW-Erreichbarkeit einerseits und den geänderten Erfordernissen des Einzelhandels nicht 

entsprechende Geschäftsgrößen (Verkaufsfläche) andererseits, haben in der Vergangenheit zu einem 

31


schleichenden Bedeutungsverfall des Ortszentrums geführt. Anfangs noch vorhandene 

Publikumsmagnete, wie ein Lebensmittel-Discounter, haben sich aus dem Zentrum zurückgezogen und 

suchen nach Standorten in Randlagen (bzw. bestenfalls am Rand des Ortskerns), die ausreichende 

Verkaufsflächen und eine gute PKW-Erreichbarkeit bieten. 

Projektbeschreibung Brunnenplatz 

Die städtebauliche Situation an der Kreuzung Hoch-/ Brunnenstraße bietet die Möglichkeit für die 

Gestaltung eines attraktiven Platzes mit Außenraumqualitäten für gastronomische Einrichtungen und 

Ladenlokale. 

Die Kreuzung ist außerdem Einmündungsbereich der einzigen direkten Fußgängerverbindung von der 

Straße Helgenbrunnen und den dortigen Bushaltestellen zur Hochstraße und ihren Ladengeschäften. 

Sowohl die Gestaltung der Außenflächen im Straßenraum als auch der Durchgangsbereich unter den 

Gebäuden und durch die Hinterhöfe war vor der Durchführung der Maßnahmen sehr unattraktiv gestaltet. 

Der Außenraum litt u. a. unter einer übermäßigen Beschilderung, außerdem befanden sich hier 

Fahrradständer, eine Litfasssäule, Bäume mit den zugehörigen Baumscheiben usw. Dadurch wurde eine 

Nutzung der Freiflächen mit Aufenthaltsqualitäten faktisch unmöglich. 

22: Durchgang zum Brunnenplatz – 23: Brunnenplatz – Planung 

Quelle: GIU, eigenes Archiv. Quelle: Architekten Lück und Otto, Saarbrücken. 

32


24: Durchgang zum Brunnenplatz – nach den Umbaumaßnahmen 

(Sanierungsmaßnahmen der Privaten stehen noch aus, sind aber bewilligt) 


Weiterhin vermittelten die Beleuchtungssituation sowie die Gestaltung der Wände und der Bodenbeläge 

im Durchgangsbereich einen vernachlässigten Eindruck. 


Im Kreuzungsbereich Hoch-/ Brunnenstraße befinden sich diverse Geschäfte und Ladenlokale mit einem 

Potenzial für Außenbestuhlung bzw. Nutzung der öffentlichen Freiflächen (Café, Bäckerei, Wein- und 

Getränkehandel usw.). Es ist an diesem dieser Standort – ungefähr in halber Entfernung zwischen dem 

Impulsprojekt Burbacher Stern und dem Impulsprojekt Burbacher Markt – eine attraktive städtebauliche/ 

bauliche Situation entstanden, die es dem lokalen Einzelhandel ermöglicht, öffentliche Freiflächen 

intensiv mit zu nutzen. 

25: Engagement der Bürgerinnen und Bürger 


Parallel zu den Investitionen der öffentlichen Hand wurden im Vorfeld intensive Verhandlungen mit 

anliegenden Eigentümern am Durchgang geführt, um diese im Rahmen des Fassadenprogramms zu 

33


eigenen Investitionen zur Aufwertung ihrer Gebäudefassaden zu bewegen. Die Anlieger haben 

entsprechende - teilweise sehr umfangreiche – Fördermittel aus dem Fassadenprogramm beantragt und 

auch bewilligt bekommen. Darüber hinaus war und ist die Förderung der Eigeninitiative der Anlieger in 

diesem Bereich besonders erfolgreich: Es liegen hier heute keine Müllsäcke mehr auf der Straße und 

Baumscheiben sind in Eigeninitiative begrünt, Hundehalter werden offensiv angehalten, ihre Hunde nicht 

im Straßenraum auszuführen usw. 

Zeitplan 

Baubeginn am Brunnenplatz war im November 2006. Die Fertigstellung des Durchgangs war im Juli 

2007. Die begleitenden privaten Maßnahmen im Rahmen des Fassadenprogramms – für die die 

entsprechenden Anträge gestellt und bewilligt sind – sollen in der kommenden Zeit folgen. 

Thematische Eingrenzung Impulsprojektbereich C 

Weitläufigkeit und teilweise „ausgefranste“ Ränder ließen die Platzfläche des Burbacher Marktes vor 

Projektbeginn nicht als Raum mit urbanen Qualitäten erscheinen, sondern wirkten eher als wenig 

attraktive, versiegelte Freiflächen ohne definierte Nutzungen. Der Raum wurde zusätzlich durch 

unattraktive Architektur im Umfeld geprägt. Auch wenn die städtebauliche Lage des Bürgerhauses für 

eine Gliederung der überdimensionierten Platzflächen sorgt, war die Architektur dennoch nicht in der 

Lage, den Platzflächen eine definierende Fassade zu geben. Neben dem Bürgerhaus sind die 

dominierenden Elemente des Bereiches ein Bunker und eine angrenzende Felswand. Die Ecke zur 

Straße „Auf dem Acker“ ist eine eingeschossig bebaute Baulücke, die derzeit von einem Imbiss genutzt 

wird. Im Osten wird das Areal durch einen begrünten Geländesprung begrenzt, woran sich im oberen 

Bereich die Weyersbergschule sowie das Areal der Lutherkirche mit Gemeindehaus und 

Kindertagesstätte anschließen. Nach Norden wird der Markt durch einen unattraktiven, wenig benutzten 

Spielplatz von den Bahngleisen abgegrenzt. 

34


26: Ausschnitt Burbacher Markt – Ausgangslage 


Der nördliche Platzbereich ist überwiegend als Stellplatzfläche genutzt. Da diese Nutzung zunächst für 

diesen eher zurückliegenden Bereich angemessen ist, bildet diese Fläche keinen Schwerpunkt der 

Stadtumbauaktivitäten. Der mittlere Marktbereich war vor Maßnahmenbeginn Aufenthaltsort von Kindern 

und Jugendlichen und wurde für den zweimal wöchentlich stattfindenden Wochenmarkt genutzt. Der 

vordere, d. h. südliche Teil des Marktes mit dem Übergang zum Geschäftsbereich in der Hochstraße, ist 

der am stärksten belebte Teil des Stadtteilzentrums Burbach und war vor Projektbeginn aufgrund der 

vorhandenen baulichen Anlagen monofunktional fast ausschließlich als Stellplatzfläche zu nutzen. Daher 

mussten die meisten Aktivitäten (Wochenmarkt, Kirmes etc.) auf der Fläche im mittleren – d. h. von der 

Berg- und Hochstraße weiter zurückliegenden – Teil durchgeführt werden. Damit war bislang eine 

Zusammenführung der vitalen Nutzungen des Stadtteilzentrums an einem Standort möglichst nah am 

35


Geschäftsbereich im Stadtteil nicht möglich; statt zu einer Konzentration der Nutzungen mit hoher 

Fußgängerfrequenz kam es in Burbach zu einer großflächigen Verteilung der Funktionen. 

Exkurs: Geschäftsstraßenmanagement (GStM) 

Vor dem Hintergrund der sich verstärkenden Konkurrenz von Innenstadtzentren, aber auch von Nebenzentren 

innerhalb einer Stadt, erhält Stadt(teil)marketing einen immer höheren Stellenwert. Mit dem Einsatz des zur 

Verfügung stehenden Instrumenten-Mix soll das Geschäftszentrum Burbachs als Wirtschaftsstandort, als 

Wohnort und als Anlaufpunkt für Besucher in seiner Attraktivität gesteigert werden. Im Programmgebiet 

Burbach zeigen sich in klassischer Weise Defizite im Branchenmix, beim Erscheinungsbild bzw. in der Kunden- 

und Kaufkraftbindung. Zur nachhaltigen Verankerung der in diesem Rahmen angestoßenen Maßnahmen im 

Stadtteil war die Hauptaufgabe der eingesetzten Geschäftsstraßenmanagerin das Coaching, sowohl des 

bestehenden Gewerbevereins als Organisation, als auch einzelner Gewerbetreibender, sowie des bereits zum 

Programmstart installierten Stadtteilmanagements. Die Beseitigung des Leerstandes und die Aktivierung des 

Gewerbevereins wurden als vordringliche Aufgabe für das GStM deklariert. Daher wurde bereits in einer frühen 

Arbeitsphase mit den Hauseigentümern Kontakt aufgenommen, und enge Beziehungen zum Gewerbeverein 

geknüpft. Das GStM hat seit Beginn an den Sitzungen des Gewerbevereins teilgenommn und der Verein 

entsandte eine Vertreterin in die Lenkungsgruppe mit Beteiligung der Stadtverwaltung. Die Maßnahmen im 

Rahmen von Stadtumbau und Soziale Stadt stellten eine „ideale Grundlage“ (O-Ton der 

Geschäftsstraßenmanagerin) für die Arbeit des GStM dar. Die lokalen Förderprogramme wurden zu 

Instrumenten, die das GStM in den Kontakten mit Eigentümern, Einzelhändlern und Ansiedlungskandidaten 

einsetzen konnte. Der Gewerbeverein hat einen Eigenanteil an den Kosten für in Höhe von rund 10 % 

übernommen. Die Zahl der Mitglieder des Gewerbevereins hat sich seit Projektbeginn Anfang 2005 bis heute 

mehr als verdoppelt (von 23 auf heute 55) nachdem seine Mitgliederzahl in den vorhergehenden Jahren 

stagnierte. Der Verein beabsichtig mit dem Auslaufen des GStM Ende 2007 auf der Basis eines neuen 

Landesgesetzes als erstes Geschäftszentrum im Saarland ein BID zu gründen. Auf diese Weise soll die Arbeit des 

GStM in Eigenregie fortgesetzt werden. 

Durchgeführte Maßnahmen des Geschäftsstraßenmanagements 

• Zukunftswerkstatt mit kritischer Selbstanalyse und Perspektiventwicklung 

• Leerstandsmanagement mit intensiver Einzelbetreuung von Eigentümern und Mieterakquise 

• Coaching des Gewerbevereins (Professionalisierung von Struktur und Arbeitsweise, Überarbeitung 

von Satzung und Beitragsstruktur usw.) 

• Geschäftsflächenerhebung 

• Kundenbefragung (mit Schülerinnen und Schülern des Wirtschaftsgymnasiums) 

• „Pflanzkübelaktion“: Einzelhändler stellen gegen geringes Entgeld einheitlich gestaltete Pflanzkübel 

vor ihren Geschäften auf 

• Regelmäßiger Infobrief zum Geschäftsstraßenmanagement 

• Schaufensterwettbewerb mit professionellem Schulungsprogramm zur Gestaltung 

• Durchführung von besonderen Markttagen: Burbacher Blumenmarkt, Herbstliches Marktreiben, 

Burbacher Advent 

• Mitwirkung beim Imageplakatwettbewerb für Burbach (zusammen mit dem Stadtteilmanagement) 

• Initiierung von Merchandisingprodukten (Tasche, Uhr) 

• Zusammenarbeit beim Aufbau des Internetauftritts des Gewerbevereins (www.gewerbevereinburbach.de) 

• Durchführung von zwei Eigentümerforen mit der Möglichkeit zu individueller Beratung 

• … 

Siehe auch Exkurs auf Seite 66. 

Projektbeschreibung Burbacher Markt 

Kernbereich der Stadtumbaumaßnahmen am Burbacher Markt ist der südliche Bereich des Marktes in 

unmittelbarer Nähe zum Geschäftszentrum des Stadtteils. Dieser vor Projektbeginn ausschließlich als 

Stellplatzfläche genutzte Bereich soll zukünftig den Kern der zentralen Stadtteilaktivitäten aufnehmen. Im 

36


Rahmen des Stadtumbaus ist eine multifunktionale Fläche entstanden, die parallel oder alternativ 

folgende Nutzungsarten zulässt: 

• Wochenmarkt (unter dem Marktdach und bei Bedarf auf die Freiflächen erweiterbar) 

• Stadtteilfeste, Kirmes usw. auf den Freiflächen 

• Stellplatzflächen (außerhalb der Zeiten, in denen die o. g. Nutzungen stattfinden) 

• Verkehrsflächen. 

Die Maßnahmen im Bereich des Burbacher Marktes bestehen aus folgenden drei Bausteinen: 

• Neuordnung der Freiflächen 

• Aufwertung und Akzentuierung des baulichen Umfeldes 

• Begleitende Maßnahmen zu Förderung der Flächennutzung. 

Neuordnung der Freiflächen 

Die vor Projektbeginn vorhandenen baulichen Anlagen für die Stellplätze wurden zurückgebaut. Die 

Freiflächen wurden als multifunktional nutzbare Flächen mit einem schlichten Asphaltbelag versehen, der 

seine Attraktivität aus dem aufgewerteten Umfeld im Sinne eines urbanen Platzes bezieht. Die 

angrenzende niveaugleiche Fahrbahnfläche für den motorisierten Verkehr trennt die Platzfläche von der 

neuen Markthalle. Das offene, lang gestreckte Dach steht für den Wochenmarkt zur Verfügung und kann 

in den übrigen Zeiten z. B. als überdachte Bestuhlungsfläche für Cafés genutzt werden. Städtebaulich 

stellt die Markthalle eine Verbindungsachse vom Kreuzungsbereich Hoch-/ Bergstraße zum Eingang des 

zurückliegenden Bürgerhauses her. 

Aufwertung und Akzentuierung des baulichen Umfeldes 

Die vor Projektbeginn wenig auffällige, weil von ungepflegtem Grün überwucherte rote 

Bundsandsteinfelswand wurde vom Bewuchs befreit und stellt heute einen interessanten und 

ungewöhnlichen Blickfang in einer städtischen Situation dar. Diese identitätsstiftende Funktion der 

Felswand wird durch die nächtliche Beleuchtung zusätzlich unterstrichen. Die großen dreigeteilten 

Fassadenflächen des Bunkers wurden neu gestrichen. Dabei wurde nur der westliche Baukörper in 

„Burbacher Rot“ (in Anlehnung an die natürliche Farbe der Felswand) gestrichen. Die beiden östlichen 

Baukörper sind in grau gehalten und werden langfristig begrünt, so dass sich perspektivisch - mit 

zunehmendem Bewuchs des Bunkers - eine harmonische und spannungsreiche Platzrandgestaltung für 

den neuen Burbacher Markt ergeben wird. 

An den bebauten Platzrändern wurden verschiedene Gebäude mit Hilfe des Burbacher 

Fassadenprogramms und der Eigeninitiative der Hauseigentümer neu gestrichen bzw. ist dies in der 

kommenden Zeit vorgesehen (Edeka Markt, Burbacher Markt Nr. 4, Burbacher Markt Nr. 6, Gebäude der 

Sparkasse). Leider ist es nicht gelungen, alle Hauseigentümer zur Sanierung ihrer Fassadenflächen zu 

bewegen. 

Begleitende Maßnahmen zur Förderung der Flächennutzung 

Um sicherzustellen, dass der neu gestaltete Burbacher Markt mit den gewünschten Aktivitäten belebt 

wird, wurde im Rahmen des Stadtteil- sowie des Geschäftsstraßenmanagements ein entsprechendes 

Maßnahmenbündel entwickelt (siehe Kapitel 3.2 Verortung der Impulsprojekte im Projektgebiet und 

Verzahnung mit dem Gesamtprozess). Abgesehen davon, dass das städtische Ordnungsamt (für 

37


Marktaktivitäten in Saarbrücken zuständig) heute darauf achtet, dass der Wochenmarkt konsequent im 

Bereich des Marktdaches durchgeführt wird, wurden durch das Geschäftsstraßenmanagement in 

Zusammenarbeit mit dem Burbacher Gewerbeverein Sondermärkte an Wochenenden (Blumen-, Herbst-, 

Adventsmarkt usw.) bereits im Vorfeld der Baumaßnahmen durchgeführt. Diese Aktivitäten werden 

zunehmend in Eigenregie des Gewerbevereins auf dem neuen Burbacher Markt fortgesetzt. Darüber 

hinaus sollen eine kleine erhöhte Bühne sowie eine fest an der Bunkerfassade installierte Leinwandfläche 

Nutzungen für kulturelle Aktivitäten unterstützen. Ein Programm hierfür soll zukünftig unterstützt durch 

das Stadtteilmanagement erarbeitet werden. 

27: Burbacher Markt – vor den Umbaumaßnahmen 28: Burbacher Markt – Planung 

Quelle: GIU, eigenes Archiv. Quelle: WHL, BGH, Kartengrundlage: 

Katastergrundlage der LHS. 

29: Burbacher Markt – nach den Umbaumaßnahmen 



Das Entwicklungsziel für den Burbacher Markt ist der Ausbau und die Stärkung der vorhandenen 

Aktivitäten auf dem Markt und die Konzentration dieser auf den (angemessen kleinen) Bereich in 

unmittelbarer Nähe zum Geschäftszentrum des Stadtteils (Konzentration auf den vitalen Kern). Die 

restlichen Flächen im hinteren, d. h. nördlichen Bereich des Burbacher Marktes stellen 

Freiflächenpotenziale dar, die zu späteren Zeitpunkten gestaltet und umgenutzt werden können, z. B. als 

Bürgerpark o. ä. Aufgrund der rückwärtigen Lage stellen diese Flächen keine prioritären Bereiche für den 

Stadtumbau dar. 

38


Zwischen den Funktionen des Marktes und der Einkaufsstraße sollen durch die räumliche Nähe neue 

Synergieeffekte entstehen und genutzt werden, wodurch sich die beiden Bereiche gegenseitig stärken. 

Zeitplan 

Der Baubeginn auf dem Marktplatz war im April 2006. Die Maßnahme wurde Anfang 2007 endgültig 

abgeschlossen. Die begleitenden privaten Maßnahmen im Rahmen des Fassadenprogramms sind in 

Abstimmung (z. B. Fassade Edeka-Markt an der Ecke Markt/Bergstraße) oder bereits in Durchführung 

bzw. abgeschlossen (z. B. Fassade Sparkasse). An einer entscheidenden Stelle – am so genannten 

Scharniergebäude Ecke Markt/Hochstraße – konnte der betreffende Eigentümer bislang nicht zu eigenen 

Investitionen bewegt werden. 

3.2 Verortung der Impulsprojekte im Projektgebiet und Verzahnung mit dem 

Gesamtprozess 

Der eindeutige Schwerpunkt der Maßnahmen im Handlungskonzept für Burbach liegt in den zentralen 

Stadtteilbereichen. Hauptzielsetzung des Handlungskonzeptes ist die Stärkung des vitalen Kerns des 

Stadtteils und die Konzentration möglichst vieler Aktivitäten auf diesen Bereich. 

30: Gebietsabgrenzungen der Sonderförderprogramme für Burbach 

Quelle: GIU, eigene Darstellung, Kartengrundlage: Katastergrundlage der LHS. 

Die baulichen Impulsprojekte in Burbach sind die sichtbaren Zeichen der Stadtumbauaktivitäten im 

Stadtteil und haben damit – neben den baulichen Verbesserungen – auch einen nicht zu 

vernachlässigenden motivierenden Charakter. Gleichberechtigt neben den Impulsprojekten stellen die 

folgenden Bausteine maßgebliche Ergänzungen dar: 

39

Stadtteilmanagement 


• Bürgerbeteiligung und -information 

• Bürgerinitiative „Sauberes Burbach“ 

• Projektkonzeption von LOS-Projekten 

• Geschäftsführung und Verwaltung des „Verfügungsfonds“ 

• Ständige Ansprechpartnerin für Immobilieneigentümer und Gewerbetreibende 

• Annahme- und Beratungsstelle für Anträge zu den lokalen Förderprogrammen. 

Geschäftsstraßenmanagement 

• Fortbildungsaktivitäten für Einzelhändler 

• Beratung von Einzelhandelsflächenvermietern 

• Leerstandsmanagement 

• Stärkung des Gewerbevereins 

• Organisation von Sonderveranstaltungen (besondere Märkte usw.). 

Sonderförderprogramme 

40 

• Fassadenprogramm 

• Geschäftsflächenprogramm 

• Hofgestaltungsprogramm.


Exkurs: Förderrichtlinien Fassadenprogramm 

Förderungsfähig sind alle Maßnahmen zur Aufwertung bestehender Fassaden: 

• Erneuerung von Anstrichen, Verputzen und Einschalungen, 

• Reinigung und Instandsetzung von Sichtmauerwerk, 

• Reparatur und Erneuerung von Stuck- oder Fassadenornamenten, 

• Sanierungsmaßnahmen an Balkonen und Loggien, 

• Reparatur und Erneuerung von Fenstern und Haustüren, 

• Begrünungsmaßnahmen, 

• Beleuchtungsmaßnahmen. 

Es werden nur Maßnahmen an den vom Straßenraum aus sichtbaren Außenwänden gefördert. Darüber 

hinausgehende bautechnische Maßnahmen und Maßnahmen zur Verbesserung des Wärmeschutzes sind nicht 

förderfähig. Hier wird auf die entsprechenden Förderprogramme des Saarlandes und des Bundes verwiesen. 

Die Verknüpfung von technischen Sanierungsmaßnahmen mit einer optischen Aufwertung wird empfohlen. 

Förderrahmen 

• Die Gewährung von Fördermitteln setzt die Beratung durch von der Projektleitung „Soziale Stadt“ 

Burbach beauftragte Personen voraus. In dieser Beratung werden die näheren Gestaltungsziele 

erarbeitet und wirtschaftliche und bau-technische Erfordernisse geklärt. Gegebenenfalls kann der 

Fördergeber die Einbeziehung eines Fachplaners zur Auflage machen. 

• Die Beantragung erfolgt schriftlich und formlos. Eingereicht werden sollen alle für eine Beurteilung 

der Maßnahme erforderlichen Unterlagen, Pläne und Kostenaufstellungen. 

• Anträge auf Förderung können gestellt werden von GrundstückseigentümerInnen, 

Erbbauberechtigten bzw. durch bevollmächtigte Personen. Der Eigentumsnachweis 

(Grundbuchauszug) bzw. die Vollmacht ist dem Antrag beizufügen. 

Die Fördermittel werden als einmaliger, nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt. 

Voraussetzung für die Förderung ist eine Eigenbeteiligung des Eigentümers. Arbeitsleistungen des Bauherrn 

können mit bis zu 8 € pro Stunde, Materialkosten in voller Höhe berücksichtigt werden. Der Wert der 

Arbeitsleistung soll grundsätzlich 15. v. H. des sonstigen zuwendungsfähigen Aufwands nicht übersteigen. 

Im Regelfall kann bei förderfähigen Maßnahmen ein Zuschuss von bis zu 40 % der belegten förderfähigen 

Aufwendungen gewährt werden. Die Maximalhöhe der Förderung beträgt 

• 5.000 € bei Maßnahmen zur Instandsetzung und Renovierung von Fassaden. 

Die Entscheidung über die Förderhöhe ist abhängig vom Aufwand der Maßnahme und von der städtebaulichen, 

gestalterischen und historischen Bedeutung des Gebäudes. In Einzelfällen kann abweichend eine höhere 

Förderung gewährt werden, wenn es sich um Objekte bzw. Maßnahmen von besonderer Bedeutung handelt. 

Quelle: Förderrichtlinien Fassadenprogramm der LHS. 

Die Impulsprojekte sind in engem Zusammenhang mit den ergänzenden Bausteinen zu betrachten. Ziel 

ist, dass aus den baulichen Impulsen weitere Aktivitäten im sozialen und wirtschaftlichen Stadtteilleben 

erwachsen. Diesen Prozess unterstützen die Zusatzbausteine. 

Die Verzahnung von Impulsprojekten des Gesamtprojektes „Soziale Stadt“ bzw. „Stadtumbau West“ mit 

anderen Aktionsbereichen lag und liegt für die konzeptionellen Aspekte beim Projektteam Stadtumbau 

und in der Umsetzung vorrangig in den Händen des Stadtteil- und des Geschäftsstraßenmanagements. 

Über diese beiden Projekte wurde mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, Bürgerbeteiligung und - 

information sowie über eine enge Zusammenarbeit mit den Gewerbetreibenden und insbesondere mit 

dem Burbacher Gewerbeverein die laufende Vermittlung der konzeptionellen Ideen des Stadtumbaus und 

der sozial orientierten Stadtentwicklung erreicht. 

41


3.3 Erfahrungen mit der Umsetzung von Impulsprojekten 

Impulsprojekte haben im Rahmen von Stadtumbauprozessen die Bedeutung von Leuchtturmprojekten. 

Das erklärte Ziel in Burbach ist dabei, anhand von gezielten Eingriffen im öffentlichen Raum die 

Motivation bei den privaten Akteuren (insbesondere Hauseigentümer und Gewerbetreibende) zur 

Tätigung eigener Investitionen zu verbessern. Die so erreichten punktuellen städtebaulichen 

Verbesserungen sollen ähnlich eines Schneeballeffektes langfristig Mittel und weitere 

Aufwertungsmaßnahmen von Privaten im näheren und weiteren Umfeld der Impulsprojektbereiche nach 

sich ziehen. 

Impulsprojekte sollten so konzipiert sein, dass nach ihrer Umsetzung eine Verbesserung von 

Rahmenbedingungen für Einzelhandel und Wohnungsmarkt gegeben sind. Im Falle Burbachs sind dies z. 

B. die Verbesserung der Nutzung von Außenflächen für das Gewerbe sowie die Konzentration von 

gewerblichen und kulturellen Aktivitäten im vitalen Kern. Da Burbach im Saarbrücker Westen die Funktion 

eines Nebenzentrums im Stadtgefüge hat, wäre im Bereich des Einzelhandels eine Qualitätssteigerung 

des Warenangebotes sowie im Bereich des Wohnungsmarktes ein qualitativ höherwertiges 

Wohnungsangebot wichtig zur Stabilisierung des Stadtteils. Dafür dürfte in den zentralen Bereichen 

Burbachs aufgrund der unmittelbaren Nähe zu den neuen Standorten im Stadtteil ausreichend 

Nachfragepotenzial bestehen. 

Im Grundsatz hat sich die intensive Beteiligung der Öffentlichkeitsarbeit bei der Vorbereitung, Planung 

und Durchführung der Impulsprojekte in Burbach bewährt. Der offene Umgang mit den anstehenden 

Planungen hat einerseits in vielen Aspekten zu einer Modifizierung der Planung sowie andererseits zu 

einer anderen Wahrnehmung der städtebaulichen Strukturen bei Bevölkerung und Gewerbetreibenden 

geführt. Dennoch bleibt festzuhalten, dass bislang private Investitionen im strukturellen Sinne (d. h. zum 

Beispiel tiefgreifende Sanierung und Modernisierung von Mietwohnungsbestand), die durch den 

Stadtumbauprozess ausgelöst worden sind, erst zögerlich erfolgen. 

Es ist jedoch eine hohe Bereitschaft von Privaten festzustellen, im Gefolge der anstehenden Investitionen 

der öffentlichen Hand Oberflächenverschönerungen (die durchaus erwünscht sind) mit Unterstützung des 

Fassadenprogramms durchzuführen. Gemessen an der bisherigen sehr geringen Bereitschaft von 

Hauseigentümern zu Investitionen, kann dies als erster deutlicher Erfolg gewertet werden. 

3.4 Empfehlungen zur Konzeption und Umsetzung von Impulsprojekten 

Für den Pilotstandort Burbach ist derzeit eine eindeutige Aussage dazu, ob die konzipierten 

Impulsprojekte bzw. ob bestimmte Aspekte dieser Projekte langfristig erfolgreich sein werden, noch nicht 

abschließend zu treffen. Derzeit kann aber eine spürbar positive Stimmungstendenz im Stadtteil 

festgestellt werden. 

Diese für Burbach neue Stimmung kann auf den Diskussionsprozess mit den Burbacher Bürgerinnen und 

Bürgern im Rahmen insbesondere der Runden Tische, aber auch auf die intensive Betreuung von 

Einzelanliegen und Anfragen durch das Stadtteil- sowie das Geschäftsstraßenmanagement, 

zurückgeführt werden. Es kann ebenfalls festgestellt werden, dass die Burbacher in gewisser Weise stolz 

sind, dass sich die Stadtverwaltung gerade für ihren Stadtteil besonders einsetzt und hier umfangreiche 

Maßnahmen zur städtebaulichen Aufwertung durchführt. Der offene Umgang mit dem Vorbereitungs- und 

Planungsprozess sowie die Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern werden sehr positiv 

aufgenommen. 

Aufgrund der Erfahrungen des Pilotstandortes Burbach kann daher als Empfehlung weitergegeben 

werden, dass nach einer vorbereitenden Grundsatzplanung (die in den Fachressorts der Verwaltung und 

42


ggf. bei externen Fachplanern liegen sollte) bereits frühzeitig die offenen Diskussion mit den Bürgerinnen 

und Bürgern gesucht werden sollte. Dabei stehen beide Seiten – Fachplaner und Bürgerinnen und Bürger 

– vor der Herausforderung, sich auf die Argumentation, die strategischen Ziele sowie die Detailfragen und 

Probleme der jeweils anderen Seite einzulassen. Um einen konstruktiven Diskussionsprozess zu 

initiieren und gestalten, der sich nicht laufend an kleinsten Detailfragen (z. B. Wo kommt ein Poller hin 

oder wo ein Stellplatz?) stößt, ist eine sensible Diskussionsführung notwendig. 

Impulsprojekte für den Stadtumbau sollten nicht als isolierte, zeitlich eng abgrenzte Baumaßnahmen 

konzipiert werden. Sie sollten stets in ein ergänzendes Maßnahmenbündel (siehe Kapitel 3.2 Verortung 

der Impulsprojekte im Projektgebiet und Verzahnung mit dem Gesamtprozess) integriert sein, um die 

Eigeninitiative der Bewohnerinnen und Bewohner, Einzelhändler und Hauseigentümer zu stärken. Es 

kann im Stadtumbau darüber hinaus nicht davon ausgegangen werden, dass mit dem Abschluss der 

baulichen Maßnahmen auch der Umbauprozess abgeschlossen werden kann. Die gilt insbesondere 

dann, wenn es sich um gewachsene Quartiere wie Burbach handelt, die von einer Vielzahl von weiteren 

sozialen und wirtschaftlichen Problemlagen gekennzeichnet sind. 

43

4. Prozesse im Stadtumbau 

4.1 Gestaltung des Prozesses 


Zeitschema und Projektzeitplan 

Der Stadtumbau in Burbach lässt sich in den Grundzügen in schematische Arbeitsphasen unterteilen. Der 

Projektzeitplan beschreibt die Umsetzungszeiten der wichtigsten Projekte im Stadtumbau in Burbach. 

31: Zeitschema Stadtumbau West Saarbrücken-Burbach 


Konzeptphase 

Erarbeitung der Grundzüge des Stadtumbauprozesses, erste Abstimmung der Maßnahmen mit 

Bewohnerinnen und Bewohnern, Gewerbetreibenden und Immobilieneigentümern. Parallel dazu: 

Intensive Öffentlichkeitsarbeit zur Implementierung des Prozesses. Teilweise wurden in dieser 

Arbeitsphase schon erste, individuelle Eigentümergespräche geführt, um die Akzeptanz bei potenziellen 

Projektpartnern abzufragen. Definition des integrierten Projektpaketes. (Instrumente u. a.: Runde Tische, 

Sprechstunden des Stadtteilmanagements, Medienberichterstattung, Bewohnerarbeitsgruppen zur 

Entwicklung von Projektideen, „Erzeugung von Bildern“ für die Öffentlichkeitsarbeit.) 

Planungsphase 

Auf der Basis der in der Konzeptphase definierten Einzelprojekte wurde die konkrete Planung der ersten 

Maßnahmen eingeleitet. Dafür wurden die notwendigen Entscheidungen der politischen Gremien 

vorbereitet und erwirkt, ggf. (Planungs-)Aufträge vergeben und in enger Kooperation mit dem Projektteam 

bearbeitet. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden weiterhin laufend informiert und die Planungen mit 

den betroffenen Eigentümern abgestimmt. Parallel wurden laufend weitere Eigentümergespräche geführt 

bzw. Eigentümerversammlungen durchgeführt. Die Planungsphase und die folgende Umsetzungsphase 

44


sind nicht zeitlich klar abgrenzbar. Teilweise wurden Planungen zu einigen Projekten und Maßnahmen 

noch weitergeführt, während andere sich bereits in der Umsetzung befanden. Die teilweise Parallelität 

von Planung und Umsetzung hatte insbesondere den Vorteil, dass schnell begonnene Projekte als 

„Aufbruchsignal“ verstanden wurden. 

Rückkopplungsphase 

Die Projekte wurden in der Planungsphase laufend mit den Vorstellungen im Stadtteil abgeglichen. In 

Einzelfällen war es notwendig, maßgebliche Projektfragen (z. B. im Falle der Verkehrsführung über den 

Burbacher Markt) zu überarbeiten oder in Detailfragen nachzubessern. 

Umsetzungsphase 

Die Umsetzung der realisierbaren Maßnahmen erfolgte nach erneuter Abstimmung in den städtischen 

Gremien und abschließender Diskussion im Stadtteil. 

32: Projektzeitplan Stadtumbau West Saarbrücken-Burbach 


Stadtteilmanagement 

Das Stadtteilmanagement wurde bereits zu einer sehr frühen Projektphase eingerichtet, um es einerseits 

von Beginn an in die konzeptionelle Projektentwicklung einzubinden und andererseits den Bürgerinnen 

und Bürgern zu signalisieren, dass im Rahmen des Stadtumbaus bzw. der Sozialen Stadt ein 

Ansprechpartner für ihre Belange zur Verfügung steht. Das Stadtteilmanagement hat das Gesamtprojekt 

durch alle Arbeitsphasen hindurch begleitet. 

Lokale Förderprogramme und Geschäftsstraßenmanagement 

Die lokalen Fördermöglichkeiten für private Maßnahmen an Fassaden und in den Geschäftsflächen und 

das Geschäftsstraßenmanagement waren die ersten Projekte, die umgesetzt wurden. Der gleichzeitige 

45


Start der drei Maßnahmen war dabei wichtig, da insbesondere die lokalen Förderprogramme als 

„Instrumente“ des Geschäftsstraßenmanagements (siehe Seite 36 zum Einsatz kamen. 

Impulsprojekte 

Die Umsetzung der drei baulichen Impulsprojekte bildet den Schwerpunkt der Umsetzungsphase im 

schematischen Zeitablauf. Aufgrund des notwendigen Planungsvorlaufs und der umfangreichen 

technischen Abstimmungen in der Verwaltung lag deren Umsetzungszeitraum erst in der zweiten Hälfte 

des Projektes. 

4.2 Organisationsstruktur des Prozesses 

33: Organisationsstruktur des Prozesses 


46


Stadtverwaltung 

Die Landeshauptstadt Saarbrücken ist die administrative Entscheidungsinstanz in den Programmen 

„Stadtumbau West“ und „Soziale Stadt“. In diesem Sinne obliegt dem Stadtplanungsamt der 

Landeshauptstadt die Projektleitung in beiden Programmen für Burbach. Entscheidungsgrundlage für das 

Stadtplanungsamt sind die Arbeitsergebnisse des Projektteams Stadtumbau (siehe unten). 

GIU, Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung mbH 

Die GIU, Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung mbH, hat als städtische 

Beteiligungsgesellschaft die Bewerbung für den „Stadtumbau West“ und die Konzeption für das 

Programm „Soziale Stadt“ erstellt. Darüber hinaus hat die GIU im Rahmen einer Beauftragung im Jahr 

2003 durch die LHS das Integrierte Handlungskonzept für Burbach erarbeitet. Seitdem ist die GIU 

kontinuierlich in das Projektteam Stadtumbau eingebunden. 

Projektteam Stadtumbau 

Die Projektteam Stadtumbau ist das zentrale Kommunikationsinstrument zwischen LHS, GIU und 

Stadtteilmanagement. In den regelmäßig stattfindenden Arbeitstreffen werden alle Inhalte und 

Konzeptvorschläge sowie Strategien diskutiert. Grundlage der Diskussion sind zum Einen die Inhalte, die 

aus den Arbeitsgruppen (in der Anfangsphase) an das Projektteam herangetragen werden, zum Anderen 

auch jene, welche von LHS, GIU und Stadtteilmanagement direkt eingebracht werden. 

Stadtteilmanagement und Geschäftsstraßenmanagement 

Das Stadtteilmanagement ist als Kommunikations- und Verbindungsebene zwischen den Bürgerinnen 

und Bürgern und dem Projektteam eine wichtige Schnittstelle im Entwicklungsprozess. Direkte 

Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger ist das Stadtteilbüro InBurbach (seit März 2006 am 

Burbacher Markt). Derzeit findet im Stadteilmanagement ein personeller Wechsel statt. Übergangsweise 

– bis zur Neubesetzung der Stelle –wird das Büro einmal wöchentlich vom Planungsamt besetzt. 

Anfang 2005 hat in Burbach das Geschäftsstraßenmanagement seine Tätigkeit aufgenommen. In enger 

Kooperation mit dem Stadtteilmanagement und in Abstimmung mit dem Projektteam Stadtumbau sowie 

den überörtlichen Interessenvereinigungen (IHK, HWK, Einzelhandelsverband) entwickelt es diverse 

Aktivitäten zur Unterstützung des Einzelhandels im Stadtteilzentrum. Ende 2007 soll das 

Geschäftsstraßenmanagement planmäßig auslaufen. Nachdem der saarländische Landtag im Frühjahr 

2007 ein Gesetz zu Business Improvement Districts (BID) verabschiedet hat, plant der Burbacher 

Gewerbeverein in Anknüpfung an das Geschäftsstraßenmanagement den Aufbau eines BID im 

Stadtteilzentrum. 

Weitere Projektpartner 

Weitere Projektbeteiligte sind neben den Bürgerinnen und Bürgern, die über die Runden Tische an den 

Planungen beteiligt sind u. a. die Saarbrücker Immobilienverwaltungs- und Baubetreuungsgesellschaft 

mbH (SIB), die Initiative Sauberes Burbach, der Bezirksrat, externe Experten (insbesondere Architekten 

und Fachplaner) sowie diverse Projektträger und Vereine. 

47


4.3 Einbindung von Akteuren in den Prozess 

Einbindung und Zusammenarbeit 

Die zentrale Stelle zur Erarbeitung der Konzeption im Stadtumbau in Burbach ist das Projektteam 

Stadtumbau. Im Team sind die Projektleitung der Stadt, des Stadtplanungsamtes sowie der externe 

Berater GIU und das Stadtteilmanagement vertreten. Externe Planungsaufträge wurden nach 

Abstimmung im Projektteam vergeben. Die jeweiligen Planungsergebnisse wurden regelmäßig im Team 

diskutiert. In diversen Abstimmungen haben Gespräche im Team und mit den externen Planern 

stattgefunden. In diese Termine waren regelmäßig andere betroffene Abteilungen der Stadtverwaltung 

wie z. B. Tiefbauamt, Amt für Grünflächen und Forsten usw. eingebunden. Insgesamt lässt sich 

festhalten, dass die Zusammenarbeit der verschiedenen verwaltungsinternen und -externen Akteure gut 

verlaufen ist. 

Es muss allerdings auch festgestellt werden, dass die Diskussion um die Notwendigkeit zum 

demographieangepassten Stadtumbau nicht in allen Verwaltungsabteilungen in gleichem Maße geführt 

wird und darum teilweise im Vorfeld noch Klärungsbedarf notwendig war. Viele der zur Umsetzung der 

geplanten Maßnahmen einzubindenden Verwaltungsstellen sehen ihre Aufgaben ressortbezogen (z. B. 

die Lösung von verkehrstechnischen Problemen, von Beleuchtungsproblemen oder Schule und Bildung). 

Ein grundsätzliches Verständnis für die Ziele des Stadtumbaus war zunächst nicht überall vorhanden. 

Hier wäre es sinnvoll gewesen, im Vorfeld der geplanten Maßnahmen bereits alle involvierten 

Verwaltungsstellen in die grundlegende Konzeption des Stadtumbaus einzubinden, um für das 

notwendige Verständnis für die einzelnen Projekte zu werben und die Inhalte weitergehend abzustimmen. 

Damit hätten sich möglicherweise Reibungsverluste, die im Laufe des Prozesses entstanden sind, 

vermeiden lassen können. 

Formen der Zusammenarbeit mit Privaten 

Die Zusammenarbeit mit privaten Eigentümern gestaltet sich – soweit es sich um größere 

Investitionsvolumina handelt – am fruchtbarsten mit der Siedlungsgesellschaft der Landeshauptstadt 

Saarbrücken und ist damit nur noch teilweise als öffentlich-private Zusammenarbeit zu bezeichnen. Die 

Siedlungsgesellschaft hat bereits frühzeitig von sich aus einige ihrer Gebäude im zentralen Bereich des 

Stadtteils saniert und modernisiert. Eine weitere größere Maßnahme im Bereich des Burbacher Sterns ist 

für 2007 geplant (sog. „Hochhaus“ in der Hochstraße 119, siehe Kapitel 3.1 Beschreibung der 

Impulsprojekte). 

Im Rahmen des Fassadenprogramms ist die Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und 

privaten Eigentümern sehr positiv zu bewerten. Das Fassadenprogramm wird sehr gut angenommen und 

führt bereits heute zu einer sichtbaren optischen Aufwertung des Burbacher Zentrums. Ein besonderes 

Beispiel dafür könnte die Kooperation mit den anliegenden Hauseigentümern im Bereich des Durchgangs 

Hochstraße/ Helgenbrunnen sein. Hier sind von einem Eigentümer größere eigene Investitionen geplant 

(Gesamtvolumen ca. 65.000 €). Da es sich hier um eine Schlüsselimmobilie handelt, in deren direktem 

Umfeld im Rahmen des Impulsprojektes Brunnenplatz öffentliche Mittel investiert werden, hat sich die 

Stadt entschieden, für diese Maßnahme von der in den Förderrichtlinien zum Fassadenprogramm (siehe 

Exkurs in Kapitel 3.2 Verortung der Impulsprojekte im Projektgebiet und Verzahnung mit dem 

Gesamtprozess) vorgesehenen Ausnahmeregelung zum Überschreiten des Maximalfödersatzes 

Gebrauch zu machen und die Maßnahme mit rund 25.000 € zu fördern. 

48


34: Bergstraße 60 – vor und nach der Fassadenerneuerung 


35: Hochstraße 150 – vor und nach der Fassadenerneuerung 


49


36: Burbacher Markt 9 – vor und nach der Fassadenerneuerung 


Trotz einzelner positiver Beispiele bleibt die im Abschnitt „Hürden und Stolpersteine“ dieses Kapitels 

erwähnte Problematik der fehlenden Bereitschaft zur weitergehenden Sanierung bzw. zu nachhaltigen, 

größeren Investitionen bestehen. Für Kooperationen in kleinerem Rahmen (d. h. in der Regel bis max. 

15.000 € Gesamtinvestitionssumme) hat sich das Fassadenprogramm für Burbach zum Erfolgsrezept 

entwickelt. Ähnliches gilt mittlerweile auch für das Geschäftsflächenprogramm, das zwar in der 

Anfangsphase wesentlich schleppender angelaufen ist, aber mittlerweile von den Immobilieneigentümern 

ebenfalls gut angenommen wird. 

37: Förderprogramme in Burbach 

Quelle: LHS, eigene Darstellung, Kartengrundlage: Katastergrundlage der LHS: 

50


Darüber hinaus stellt sich die Kooperation mit Einzeleigentümern insgesamt als sehr mühsam dar. Ein 

Beispiel hierfür ist das Gebäude Hochstraße 124 (ehemalige Tankstelle), bei dem der 

Erdgeschossbereich als Durchgang zum dahinter liegenden Lebensmittelmarkt genutzt und insgesamt 

aufgewertet werden sollte. Aufgrund der Eigentumssituation im gesamten Gebäude (das Gebäude 

befindet sich im Besitz einer Eigentümergemeinschaft mit ca. 25 Einzeleigentümern) ist hier derzeit eine 

Lösung nicht zu erwarten. 

Dagegen ist die Zusammenarbeit des Geschäftsstraßenmanagements mit dem Gewerbeverein Burbach 

sehr positiv verlaufen. Der Gewerbeverein hat im Laufe des vergangenen Jahres durch das zunehmende 

Engagement des Gewerbevereins deutlich an Mitgliedern gewonnen. Die Aktivitäten des Gewerbevereins 

weisen auf ein zunehmendes Selbstbewusstsein der Burbacher Geschäftsleute hin. 

Konzeptphase 

Die Grundkonzeption zum Stadtumbau in Burbach wurde im Wesentlichen von der externen 

Projektbegleitung (GIU) in Abstimmung mit der LHS und dem Umweltministerium des Saarlandes erstellt. 

Sie wurde bereits in einer frühen Projektphase (zunächst ab April 2003 Bund-Länder-Programm „Soziale 

Stadt“) im Rahmen von Runden Tischen mit der Burbacher Bevölkerung diskutiert. Auf dieser Basis 

erfolgte im Weiteren eine Konkretisierung der Impulsprojekte. 

Parallel zu diesem Prozess sind die entsprechenden Diskussionen auf der Verwaltungs- und auf der 

politischen Ebene (Dezernentenkonferenz, Bezirks- und Stadtrat) geführt worden. Die laufende 

Einarbeitung der Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern, Verwaltung und Politik in die Konzeption 

wurde über die Projektgruppe in Burbach und die externe Projektbegleitung sichergestellt. Ergebnis 

dieses Abstimmungsprozesses war die Vorlage des „Integrierten Handlungskonzeptes“ zum Bund- 

Länder-Programm „Soziale Stadt“ und zum Pilotvorhaben „Stadtumbau West“ in Saarbrücken Burbach im 

Herbst 2004. 

Planungsphase 

Mit Beginn der Planungsphase wurden für die größeren Bauprojekte erste Planungsaufträge an externe 

Planer vergeben. Die laufende Begleitung der Planungen wurde durch das Projektteam Stadtumbau 

sichergestellt. Weitere Maßnahmen, wie z. B. die Vorbereitung zum Geschäftsstraßenmanagement und 

die Vorbereitung kleinerer Einzelprojekte wurden in dieser Zeit vom Projektteam durchgeführt. Als Teil 

der Planungsphase ist auch die laufende Abstimmung mit betroffenen Verwaltungsstellen (z. B. Amt für 

Grünflächen und Forsten, Tiefbauamt, Verkehrsabteilung des Stadtplanungsamts usw.) zu begreifen. 

Darüber hinaus können bei Bedarf weiterhin Arbeitsgruppen mit interessierten Bürgern durchgeführt 

werden (z. B. Arbeitsgruppe zum Burbacher Markt von Dezember 2004), um konkrete Planungen in 

kleinem Kreis zu diskutieren und ggf. zu konkretisieren. 

Die Umsetzung von Projekten des Geschäftsstraßenmanagements erfolgt begleitend zum Gesamtprojekt 

(z. B. Durchführung Burbacher Blumenmarkt, Blumenkübelaktion in der Hochstraße, Vorbereitung 

Schaufensterwettbewerb usw.). Parallel dazu werden in der Planungsphase Gewerbetreibende und 

Hauseigentümer im Bereich des Stadtteilzentrums persönlich angesprochen. Diese Aufgaben teilen sich 

das Stadtteil- und das Geschäftsstraßenmanagement. Dabei geht es insbesondere auch darum, für das 

Fassaden- und das Geschäftsflächenprogramm zu werben und investitionswillige Eigentümer und 

Gewerbetreibende zur Durchführung von Maßnahmen zu bewegen. 

Umsetzungsphase 

In die größeren Baumaßnahmen sind während der Umsetzungsphase insbesondere die technischen 

Abteilungen der Verwaltungen und die externen Planer und das Projektteam Stadtumbau eingebunden. 

51


Unmittelbare Anwohner und Anlieger wurden informiert. Auch in der Umsetzungsphase werden die 

politischen Gremien kontinuierlich über den Maßnahmenstand unterrichtet. 

Rückkopplungsphase 

Parallel zu den vorgenannten Projektphasen werden laufend Maßnahmen und Projekte auf ihre 

Machbarkeit überprüft und ggf. Kurskorrekturen vorgenommen. Die Anregungen hierzu können von allen 

in den verschiedenen Projektphasen beteiligten Akteuren eingebracht werden. 

4.4 Prozesserfahrungen 

Hürden und Stolpersteine 

Das zentrale Problem im Stadtumbauprozess in Saarbrücken-Burbach liegt in der Eigentümerstruktur des 

Projektgebietes begründet. Der Immobilienbesitz in Burbach ist auf eine Vielzahl von sehr 

unterschiedlichen Einzeleigentümern verteilt. Nur wenige Immobilien befinden sich im Eigentum von 

öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften oder der Immobilienverwaltung der Stadt Saarbrücken. Das 

Spektrum der Einzeleigentümer reicht von finanzkräftigen Privatleuten mit Wohnsitz außerhalb des 

Saarlandes und damit nur geringem Ortsbezug über ältere Menschen, die oftmals mit der Instandhaltung 

ihres Besitzes überfordert sind bis hin zu jüngeren Leuten, die z. B. in Folge einer Erbschaft zu 

Immobilienbesitz gelangt sind und sich für den Erhalt einsetzen. Nahezu alle denkbaren 

Eigentumskonstellationen dazwischen sind ebenfalls vorhanden. Da neben Aufwertungsmaßnahmen im 

öffentlichen Raum im Rahmen der Impulsprojekte insbesondere eine massive Aufwertung und 

Instandsetzung an privatem Eigentum in Burbach notwendig ist, um den Stadtteil aus seinem 

Negativimage herauszuführen und den angestrebten Anschluss an die Entwicklungen auf den neuen 

Standorten zu erreichen, ist der kontinuierliche Aufbau von Vertrauen in den Standort Burbach 

notwendig. Dieser Prozess erweist sich als äußerst langwierig und erfordert viel - insbesondere auch 

politisches – Durchhaltevermögen. Mit dem Maßnahmenpaket im Rahmen des Stadtumbaus und 

insbesondere mit den Impulsprojekten hat sich die Landeshauptstadt Saarbrücken entschieden, im Sinne 

von Leitinvestitionen für Vertrauen in den neuen Stadtteil zu werben. Es zeigt sich mittlerweile, dass bei 

den Immobilieneigentümern langsam das Bewusstsein dafür wächst (Eigentümerforen im Herbst 2005 

und Frühjahr 2006), dass der Werterhalt der eigenen Immobilie nur dann gewährleistet werden kann, 

wenn durch eigene Investitionen sichergestellt werden kann, dass sichere Mieteinnahmen in 

angemessener Höhe realistisch erwartet werden können. 

Eine weitere Hürde stellen die kleinteiligen Eigentumsverhältnisse dar, wenn in bestimmten Bereichen 

Planungen in einem größeren städtebaulichen Zusammenhang notwendig sind. Letzten Endes hat diese 

Situation zur Verlagerung des Impulsprojektbereiches A vom ursprünglich geplanten Bereich der 

Häuserzeile Hochstraße 78 bis 110 auf das Thema Stadtteileingang Burbacher Stern geführt (siehe 

Kapitel 3.1 Beschreibung der Impulsprojekte). Es bestanden nach allgemeiner Einschätzung im 

Projektteam keine realistischen Aussichten, vor dem Hintergrund der vielschichtigen Eigentümerstruktur 

im betroffenen Bereich zu einer städtebaulich wirksamen und zusammenhängenden Maßnahme zu 

gelangen. 

Bezogen auf die Überzeugungskraft der Impulsprojekte war ein weiteres Problem die lange Planungs- 

und Vorlaufphase, die bis zum Baubeginn der Impulsprojekte notwendig war. Im Rahmen der 

Bürgerbeteiligung haben erste Diskussionen zu den Impulsprojekten bereits im Jahre 2003 stattgefunden. 

Es ist bei Bürgerinnen und Bürgern nur schwer vermittelbar, dass Planungsprozesse fast drei Jahre in 

Anspruch nehmen. 

52


Was wir heute anders machen würden… 

D. h.: Würden wir heute den Stadtumbauprozess in Burbach nochmals beginnen, würde das Projektteam 

auf eine bessere Definition der Schnittstellen unter den Projektbeteiligten achten. Dies betrifft 

insbesondere die beiden beteiligten externen Planungsbüros (Verkehrs- und Freiraumplanung). Dadurch 

dass die Planer nicht in einer Arbeitsgemeinschaft kooperiert haben, ist für die Bauleitung von städtischer 

Seite ein sehr hoher Koordinierungsaufwand entstanden. 

Als positives Beispiel kann die Arbeitsgemeinschaft der Planer (Freiraum und Architektur) für das 

Impulsprojekt Burbacher Markt gesehen werden. 

4.5 Empfehlungen für kommunale Stadtumbauprozesse 

Gestaltung und Strukturierung des Prozesses 

Bezüglich der Prozessgestaltung lässt sich für Burbach positiv feststellen, dass sich die frühzeitige 

Einbindung der Burbacher Bevölkerung in Form von Runden Tischen bewährt hat und sich sehr 

motivierend auf die Burbacher ausgewirkt hat. Insbesondere die kontinuierliche Information in Form von 

den regelmäßig wiederkehrenden Runden Tischen wurde sehr positiv bewertet. Dabei hat das 

Projektteam stets darauf geachtet, dass in jeder Veranstaltung neue weiter ausgearbeitete Ergebnisse 

vorgestellt wurden und die jeweils zuständigen externen Planer und Verantwortlichen als 

Ansprechpartner anwesend waren. Durch einen ca. fünfmonatigen Veranstaltungsturnus der Runden 

Tische konnte eine Terminüberforderung der Bevölkerung vermieden werden. 

Ebenso hat es sich aus Sicht des Projektteams bewährt, dass von Seiten der Fachplaner grundlegende 

Planungsgedanken in Skizzenform vorformuliert wurden, die in der Folge mit den Bewohnerinnen und 

Bewohnern diskutiert wurden. Das Projektteam war stets bestrebt, durch einen fachlichen Input in die 

Veranstaltungen eine realistische Diskussionsgrundlage zu geben und dadurch die Veranstaltungen zu 

strukturieren. 

Ebenfalls bewährt hat sich in Saarbücken-Burbach die enge Kooperation von externer Projektbegleitung 

(GIU) und Projektleitung beim Stadtplanungsamt. Dadurch war stets eine zeitnahe und fachliche 

Rückkopplung aktueller Ideen und Arbeitsstände gewährleistet. 

Bezüglich der Einbindung externer Planer lässt sich festhalten, dass an diese sehr hohe Anforderungen 

an planerische Flexibilität gestellt werden. Im Rahmen eines Stadtumbauprozesses kommt es immer 

wieder zu Verschiebungen oder inhaltlichen Veränderungen von Projektdetails oder auch ganzen 

Projektzielen. Die Planer sollten bereit und in Lage sein, diesen Prozess mitzugehen und zu gestalten. In 

Burbach ist dies nicht bei allen Impulsprojekten gelungen (insb. Burbacher Stern und Burbacher Markt). 

53


5. Öffentlichkeits- und Beteiligungsarbeit 

5.1 Konzeption der Öffentlichkeitsarbeit 

Die Koordination der Öffentlichkeitsarbeit sowohl im Gesamtprozess als auch für die Impulsprojekte und 

die Handlungsfelder liegt in den Händen der Projektleitung der Stadt. Regelmäßige kleinere oder größere 

Events bzw. Maßnahmen wurden zeitlich so angeordnet, dass der lokalen Presse immer wieder 

Gelegenheit geboten wurde, im positiven Sinne über Entwicklungen in Burbach zu berichten. 

Entsprechende Berichte und Pressemeldungen wurden in der Regel vom Stadtteilmanagement 

vorbereitet und mit der Projektleitung der Stadt abgestimmt. 

Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung (Runde Tische) wurden in der Zeitung öffentlich angekündigt, 

durch Plakate im Stadtteil (in Ladenlokalen) und durch die Versendung persönlicher Einladungen ergänzt. 

Über die Beteiligungsveranstaltungen wurde regelmäßig in der Presse ausführlich berichtet (siehe Kapitel 

5.2 Konzeption der Bürgerbeteiligung). 

38: Plakat zur Ankündigung eines Runden Tisches 


54 

• Zielgruppe 1: Die Burbacher Bevölkerung: 

Die Burbacher Bürgerinnen und Bürger sollten motiviert werden, wieder an ihren Stadtteil zu 

glauben. Die teilweise depressive Stimmung vor Projektstart konnte durch die positive 

Presseberichterstattung merklich verbessert werden. Es hat sich gezeigt, dass die Burbacher 

Bevölkerung eine positive Presse sehr dankend und zustimmend aufnahm. Zu den 

Einzelbaumaßnahmen wurden im Rahmen der Bauvorbereitung die Anlieger angesprochen, um 

das Vorgehen im Rahmen der Baumaßnahmen mit ihren individuellen Interessen abzustimmen.


• Zielgruppe 2: Gewerbetreibende und Immobilieneigentümer vor Ort: 

Über das Geschäftsstraßenmanagement wurden insbesondere die Gewerbetreibenden und der 

Gewerbeverein eingebunden. Dabei lag der Schwerpunkt auf Qualifizierung und Fortbildung 

und weniger auf der Diskussion der Planungen der Baumaßnahmen. Allerdings wurden die 

geplanten Baumaßnahmen vom Geschäftsstraßenmanagement bewusst als motivierende 

Argumentationshilfen für die Gewerbetreibenden eingesetzt. 

• Zielgruppe 3: Die Saarbrücker Bevölkerung: 

Dem Rest der Stadt sollte gezeigt werden, dass in Burbach positive Entwicklungen stattfinden. 

Langfristig soll Burbach schrittweise sein Negativimage ablegen. Die Beteiligung der 

Bevölkerung an der Gesamtplanung erfolgte in den Runden Tischen und ist nicht nach 

besonderen Zielgruppen differenziert. 

Instrumente 

Neben der beschriebenen klassischen Pressearbeit wurden in Burbach weitere Instrumente der 

Öffentlichkeitsarbeit angewandt: 

Infobrief Geschäftsstraßenmanagement 

Das Geschäftsstraßenmanagement hat kurz nach Arbeitsbeginn einen Newsletter aufgelegt, der in 

regelmäßigen Abständen an die Gewerbetreibenden versandt wurde. Hierin wurden die neuesten 

Informationen zum Arbeitsprogramm im Geschäftsstraßenmanagement (Veranstaltungen, Wettbewerbe, 

Informationsrunden usw.) bekannt gegeben sowie über die aktuelle Arbeit im Rahmen des Stadtumbaus 

berichtet. Bei den Burbacher Gewerbetreibenden stieß der Infobrief des Geschäftsstraßenmanagements 

auf reges Interesse. 

Website 

Der Gewerbeverein Burbach hat seit Sommer 2005 eine Internetseite geschaltet (www.gewerbevereinburbach.de), 

in der umfassend über Branchen, Aktivitäten und Termine, das Geschäftsstraßen- und 

Stadtteilmanagement usw. berichtet wird. Die Erarbeitung hat ein arbeitsloser Burbacher Bürger 

übernommen, dessen Arbeit über das LOS-Programm finanziert wurde. 

39: Internetseite Gewerbeverein Burbach 

Quelle: Screenshot der Internetseite Gewerbeverein Burbach 

55


Exkurs: Beteiligung von privaten Eigentümern am Stadtumbau 

Der Stadtumbau in Burbach findet vor dem Hintergrund einer heterogenen Eigentümerstruktur im 

Immobilienbestand statt. Daher war es ein erklärtes Ziel des Gesamtprojektes, mittelfristig die Eigentümer 

wieder stärker als in den vergangenen Jahren zu eigenen Investitionen in ihren Baubestand zu bewegen. 

Dafür wurde mit einem „ganzen Bündel“ von Maßnahmen versucht, die Eigentümer aktiv anzusprechen: 

• Durchführung von Eigentümerforen mit Beratungsmöglichkeiten zum Stadtumbau und zu dessen Zielen 

sowie zur Werthaltigkeit von Immobilien durch einen lokal ansässigen Immobilienmakler, 

• Pressearbeit mit Berichten zu Fördermöglichkeiten, 

• verteilen und versenden von Infoflyern zu den lokalen Fördermöglichkeiten an alle Eigentümer, 

• permanentes persönliches Beratungsangebot zu sinnvollen Maßnahmen und Fördermöglichkeiten mit 

direkten Ansprechpartnern in Verwaltung, beim Geschäfts- und Stadtteilmanagement sowie beim 

externen Programmbegleiter, 

• mehrfache Vorstellung der Projektziele und der Fördermöglichkeiten anlässlich der gut besuchten 

Runden Tische, 

• usw. 

56 

Rückblickend lassen sich drei Gruppen von Eigentümern identifizieren, die in unterschiedlicher Form 

ansprechbar waren und mit unterschiedlichen Motiven gehandelt haben – oder eben auch nicht: 

• Selbstnutzer oder lokal ansässige Eigentümer (Saarbrücken und Umkreis) mit Bindung an den Ort und 

persönlichem Interesse an der Immobilie, 

• Lokal ansässige Eigentümer ohne Bindung an den Ort und ohne persönliches Interesse an der 

Immobilie und 

• Eigentümer, die mit der Immobilie lediglich Renditeerwartungen verbinden. 

Eine positive Einstellung brachten in der Regel die persönlich interessierten Eigentümer mit. Sofern sie 

finanziell in der Lage waren (was auch bei den Hauseigentümern im Stadtteil nicht selbstverständlich ist), sind 

sie an der Werthaltigkeit ihrer Immobilien am stärksten interessiert. Aus dieser Gruppe kamen die meisten 

Fragen nach den Zielen, die die Stadt in Burbach verfolgt sowie Nachfragen nach Fördermöglichkeiten und dem 

Antragsverfahren. 

Im Durchschnitt weniger interessiert an werterhaltenden Maßnahmen war die Eigentümergruppe ohne 

Ortsbindung. Charakteristisch ist für diese Gruppe eine Haltung, die sich am Besten mit den folgenden 

Aussagen charakterisieren lässt: „Am liebsten würde ich verkaufen“ oder “Kauft´s mir doch ab, wenn ihr was 

machen wollt“. 

Nahezu kein Interesse war bei der letzten Eigentümergruppe zu finden: Offensichtlich verbindet dieser 

Personenkreis mit dem Standort Burbach keine Hoffnungen auf kurzfristige Rendite von Investitionen. 

Vor diesem Hintergrund ist der von den Privaten eingesetzte Eigenanteil aller drei Förderprogramme 

(Fassaden-, Geschäftsflächen- und Hofprogramm) von insgesamt rund 325.000 € ein erster Erfolg. Dies gilt 

umso mehr als davon ausgegangen werden kann, dass ein erheblicher Anteil der Mittel erst durch die 

Fördermöglichkeiten „aktiviert“ werden konnte. In den kommenden Jahren wird es in erster Linie darum gehen, 

diesen positiven Anfang aufzugreifen und verstärkt fortzusetzen. In diesem Zusammenhang sind einzelne 

(inzwischen wieder) kostendeckend vermietete „Vorzeigeobjekte“ der städtischen Siedlungsgesellschaft von 

besonderer Bedeutung, da sie beweisen, dass es sich auch in einem Stadtteil wie Burbach noch lohnt, in den


5.2 Konzeption der Bürgerbeteiligung 

Instrumente und Methoden 

Das zentrale Mittel der Bürgerbeteiligung in Burbach ist der Runde Tisch. Er ist Informations- und 

Diskussionsforum gleichermaßen. Von vielen Bürgerinnen und Bürgern wird er vorwiegend dazu genutzt, 

sich über die aktuellen Aktivitäten zu informieren. Ein kleinerer Teil der in der Regel zwischen 60 und 100 

Teilnehmer nutzt diese Plattform dazu, sich mit eigenen Ideen, ggf. als Vertreter bestimmter 

Interessensgruppen, einzubringen. Der Ablauf der Runden Tische mit den Themen: 

• Bericht über den Stand der Projekte aus der Stadtverwaltung oder der Projektbegleitung 

• Bericht von den Fachplanern 

• Infos vom Geschäftsstraßen- oder/ und Stadtteilmanagement 

• Allgemeine Diskussion 

war bewusst angelegt, so dass alle Gruppen (aktivere und passivere Teilnehmer) ein zufriedenstellendes 

Informations- und Beteiligungsangebot finden konnten. Von der Projektleitung wurde dabei ein möglichst 

offener Umgang mit der Darlegung von Problemen, Kosten, zeitlichen Verzögerungen usw. angestrebt. 

Planungsänderungen, die im Verlaufe des Verfahrens unvermeidlich waren, wurden offen dargelegt und 

begründet. Dies hat bei den Bürgerinnen und Bürgern – nach anfänglicher Skepsis – zu Vertrauen und 

einer für Burbacher Verhältnisse zeitweilig erstaunlich positiven Einstellung geführt. 

Dass es dabei insbesondere in der Schlussphase – als die Maßnahmen bereits weitgehend fertig gestellt 

waren – zu einer Gestaltungsdiskussion („Das neue Marktdach ist ein Pferdestall“) kam, braucht 

vermutlich weniger der Form der Bürgerbeteiligung als vielmehr politischen Motiven angelastet zu 

werden. 

40: Marktdach Burbach 


Bis Anfang 2004 wurden zusätzlich zu den Runden Tischen regelmäßige Arbeitsgruppen zu 

Schwerpunktthemen durchgeführt. Die Aufgabe der Arbeitsgruppen sollte darin bestehen, konkrete 

Projekte zur Umsetzungsreife zu entwickeln und ggf. in der Umsetzung zu begleiten. Es hat sich aber 

gezeigt, dass die fehlende personelle Kontinuität in den Arbeitsrunden und der vergleichsweise große 

zeitliche Aufwand für Bürgerinnen und Bürger eine zielgerichtete Arbeit erschwert haben. Darüber hinaus 

57


brachten die Arbeitsgruppenmitglieder sehr unterschiedliche fachliche Voraussetzungen mit, die ebenfalls 

ein zielorientiertes gemeinsames Arbeiten sehr erschwert haben. Die Arbeitsgruppen wurden ab 2005 

daher nicht mehr einberufen. Als Nachfolgemodell zu den Arbeitsgruppen sind später Einzelinformations- 

und Diskussionstermine zu bestimmten Schwerpunkten (Infotermine zu den geplanten Baumaßnahmen, 

zum Hofgestaltungsprogramm Helgenbrunnen usw.) durchgeführt worden. Diese hatten weniger den 

Charakter von Arbeitsgruppen als viel mehr von Informationsveranstaltungen. Offensichtlich entsprach 

diese Arbeitsform eher den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger, die in der Regel zahlreich 

teilnahmen. 

41: Runder Tisch Burbach 


58 

• Zielgruppe 1: Burbacher Bürgerinnen und Bürger: 

Zunächst sollte mit der Bürgerbeteiligung die gesamte Burbacher Wohn- und 

Arbeitsbevölkerung angesprochen werden. Es ging darum, das Konzept für den Stadtumbau im 

Stadtteil auf eine möglichst breite Basis zu stellen. Dazu wurden zu den Runden Tischen 

zielgruppenunabhängig alle interessierten und bisher an Veranstaltungen beteiligten Personen 

direkt eingeladen. Darüber hinaus wurden die Runden Tische in der Presse öffentlich 

angekündigt. 

• Zielgruppe 2: Direkte Anlieger Impulsprojektbereiche: 

Weiterhin wurden gezielt vor allem unmittelbare Anlieger an Standorten zukünftiger 

Baumaßnahmen sowie potenzielle Investoren wie Hauseigentümer und Gewerbetreibende 

sowie das städtische Wohnungsbauunternehmen usw. angesprochen. Die Ansprache erfolgte 

zu großen Teilen direkt durch das Geschäftsstraßen- oder das Stadtteilmanagement oder 

Mitglieder des Projektteams Stadtumbau. 

• Zielgruppe 3: Burbacher Gewerbetreibende: 

Insbesondere bei den Kontakten zu den Gewerbetreibenden hat sich gezeigt, dass eine 

pauschale Ansprache von bestimmten Interessensgruppen weit weniger wirkungsvoll ist, als 

(personal- und zeitintensive) Einzelgespräche mit unmittelbar Betroffenen. Bei 

Gruppenansprachen hat jeder einzelne Teilnehmer die Möglichkeit, sich in der Gruppe 

zurückzuziehen und sich selbst als nicht betroffen zu erklären. Dagegen hat die – sehr 

arbeitszeitaufwändige – Einzelansprache den Vorteil, dass die Situation jedes einzelnen


Gewerbetreibenden, Investors bzw. Hauseigentümers Berücksichtigung finden kann. Vor dem 

Hintergrund, dass dieser Personenkreis zu eigenen Investitionen angeregt werden sollte, war 

nach den Erfahrungen in Burbach die direkte Einzelansprache unumgänglich. Daher ist es im 

Rahmen von Stadtumbaukonzepten wichtig, die dafür notwendigen personellen Kapazitäten zur 

Verfügung zu stellen. 

Verknüpfungen 

Im Projektteam wurden Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung in engem Zusammenhang gesehen. 

Es ist einerseits wichtig, dass in den Medien über die Mitgestaltung der Bürgerinnen und Bürger im 

Prozess berichtet wird, da sich dies als sehr motivierend für die Bevölkerung im Stadtteil herausgestellt 

hat. Andererseits bewirkt eine häufige und positive Medienberichterstattung, dass das Interesse am 

Thema Stadtumbau und der Bürgerbeteiligung erhalten bleibt. 

5.3 Erfahrungen mit Öffentlichkeits- und Beteiligungsarbeit 

Phasen der Beteiligungsarbeit 

In der Konzeptphase des Projektes ging es bei der Öffentlichkeits- und Beteiligungsarbeit um die 

Vermittlung und kritische Diskussion der grundlegenden Projektziele. Dabei war es wichtig, die Interessen 

und Belange der Bewohnerinnen und Bewohner und Gewerbetreibenden vor Ort in die Konzeption 

einzubeziehen. Dies hat sich sehr anregend auf den interessierten Teil der Bevölkerung ausgewirkt. 

In der Planungs- und Umsetzungsphase ist dagegen verstärkt die individuelle Ansprache und 

Überzeugungsarbeit beim Einzelnen notwendig gewesen. Dabei sollte aber auch in der Planungs- und 

Umsetzungsphase die breite Öffentlichkeit weiter positiv über den Stadtumbauprozess informiert werden. 

Dies geschah insbesondere über die Presseberichterstattung (z. B. Spatenstiche usw.). 

Stellenwert und Funktion 

Die Funktion der Öffentlichkeits- und Beteiligungsarbeit ist insbesondere in folgenden zwei Aspekten zu 

sehen: 

• Beteiligung als Ideenpool: 

Im Rahmen der Diskussion in den Runden Tischen hat die Burbacher Bevölkerung in diversen 

Situationen bedenkenswerte Hinweise zur Gestaltung oder zu besonderen Problemlagen 

eingebracht. Darüber hinaus hat die Beteiligung der Öffentlichkeit für die Verwaltung die 

wichtige Funktion der Rückkopplung, die es ermöglichte, die eigenen Überlegungen immer 

wieder kritisch zu hinterfragen. 

• Positive Aufmerksamkeit schaffen und für geplante Maßnahmen motivieren: 

Vor dem Hintergrund, dass mit den Impulsprojekten von der öffentlichen Hand im Stadtteil an 

ausgewählten Schlüsselstandorten Investitionen mit Signalcharakter umgesetzt wurden, aber 

zur weiteren Umsetzung des Stadtumbaus im Stadtteil die Mitarbeit von Privaten unabdingbar 

war, hatten die Schwerpunkte Beteiligungs- und Öffentlichkeitsarbeit insbesondere das Ziel, 

über eine aktive Vermittlung der geplanten Maßnahmen für ein positives (Investitions-)Klima zu 

sorgen. 

59


Woran beteiligen sich die Bürgerinnen und Bürger? 

Es hat sich gezeigt, dass die Burbacher Bevölkerung grundsätzlich an allen Themen, die im Rahmen des 

Stadtumbaus und der Sozialen Stadt in Burbach umgesetzt wurden oder umgesetzt werden sollen, 

großes Interesse haben. Dennoch lässt sich feststellen, dass insbesondere bauliche Maßnahmen von 

herausragendem Interesse sind. Weitere Maßnahmen, die eher im sozialen Bereich anzusiedeln wären 

(z. B. LOS-Programm, Geschäftsstraßenmanagement, Deutschkurse für Ausländer usw.) wurden eher 

mit wohlwollendem Interesse zur Kenntnis genommen, waren aber nur bedingt geeignet, besondere 

Beteiligungsveranstaltungen mit einzig diesen Themenschwerpunkten inhaltlich zu tragen. 

Als Lieblingsthema der Bürgerinnen und Bürger kann das Thema Verkehr und Stellplätze bezeichnet 

werden. Leider ist im Verständnis der Menschen der Themenkomplex Stadtentwicklung/ Stadtplanung/ 

Stadtumbau in der Regel vorwiegend mit dem Thema Verkehr verknüpft. Eines der wichtigen Ziele der 

Öffentlichkeits- und Beteiligungsveranstaltungen war es daher, diesen Blickwinkel zu erweitern und ein 

umfassenderes Verständnis von Stadtplanung und Stadtentwicklung zu entwickeln. 

5.4 Empfehlungen für die kommunale Öffentlichkeits- und Beteiligungsarbeit 

Folgende Struktur hat sich in Burbach bewährt: 

• Runde Tische als umfassende Diskussions- und Informationsplattform 

• konkrete Diskussionstermine zu speziellen Themen 

• Einzelberatung und Information an besonderen Standorten und zu besonderen Fragen. 

Es hat sich gezeigt, dass verschiedene Maßnahmen ohne eine individuelle Beratung trotz Öffentlichkeits- 

und Beteiligungsarbeit wahrscheinlich nicht zur Umsetzung gelangen wären, wenn eine konkrete 

Einzelansprache von Eigentümern nicht stattgefunden hätte. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn 

die öffentliche Hand – z. B. wegen exponierter Lage in der Nähe zu einem Impulsprojekt – besonderes 

Interesse an der Mitwirkung Privater hat. In mehreren Fällen hat hier eine besonders intensive 

Einzelansprache und -betreuung zum Erfolg geführt (Einkaufsmarkt am Burbacher Markt, 

Schlüsselimmobilie am Durchgang Helgenbrunnen). Dabei stellte es eine persönliche Herausforderung 

für die Mitglieder des Projektteams dar, sich von der Verweigerungshaltung nicht mitwirkungsbereiter 

Eigentümer nicht entmutigen zu lassen (Beispiele ebenfalls am Burbacher Markt). Ebenfalls kann davon 

ausgegangen werden, dass die Qualifizierung und Motivation des Gewerbevereins nicht ohne die 

intensive Arbeit von Geschäftsstraßen- und Stadtteilmanagement möglich gewesen wäre. 

60


6. Kosten, Finanzierung und Förderung im Stadtumbau 

6.1 Kosten- und Finanzplanung 

Zur Sicherstellung der Finanzierbarkeit des „Gesamtprojektpakets Stadtumbau“ wurde bereits in der 

Frühphase des Projektes eine Schätzung der Gesamtkosten angelegt und laufend fortgeschrieben. 

Für alle im Rahmen des Stadtumbaus verfolgten Projekte wurden in der Kostenschätzung 

Kostenpositionen vorgesehen. Dabei richtete sich die Höhe der angesetzten Kosten zunächst nach 

groben überschlägigen Schätzungen. Im Laufe des Projektfortschrittes wurde die Finanzplanung 

aktualisiert und konkretisiert. Für die baulichen Maßnahmen wurden dabei von Anfang an auf der Basis 

von überschlägigen Massen und Einzelpreisansätzen möglichst realistische Kostengrößen eingestellt. Im 

Zuge der Maßnahmenkonkretisierung kam es dabei naturgemäß laufend zu Anpassungen der 

Einzelbudgets. 

Über die Einstellung der Kosten in den städtischen Haushalt liegt eine Verknüpfung mit der kommunalen 

Gesamtplanung vor. Dies betraf in der Vergangenheit die Kosten für den Co-Finanzierungsanteil der 

Landeshauptstadt Saarbrücken für die Jahre 2003 – 2007 und findet seine Fortsetzung über die 

Pilotphase des Stadtumbaus hinaus bis 2010. In der langfristigen Finanzplanung der Stadt sind 

entsprechende Mittel vorgesehen (500.000 € für 2008 und 2009, für 2010 600.000 € Gesamtmittel). 

6.2 Kostenrelevante Posten, Finanzierungsformen und Förderkulisse 

Die Grobeinteilung der Kostenpositionen kann nach den Kategorien: 

• investive Kosten und 

• nicht-investive Kosten 

vorgenommen werden. 

Auf der nächsten Gliederungsebene lassen sich folgende kostenrelevante Positionen unterscheiden: 

Investiv: 

• Bauprojekte (Impulsprojekte) 

• Förderprojekte für private Eigentümer mit lokal-spezifischem Zuschnitt (Fassaden-, 

Geschäftsflächen- und Hofgestaltungsprogramm). 

Nicht-investiv: 

• Personalkosten Stadtteilmanagement (Soziale Stadt) 

• Förderung der lokalen Wirtschaft (Geschäftsstraßenmanagement) 

• Lokal verwalteter Verfügungsfonds für Kleinstprojekte 

• Projekte mit sozialem Schwerpunkt (Deutschkurse, Integrationsmaßnahmen usw. – zum großen 

Teil über das Programm „Soziale Stadt“) 

• Bildung 

• Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit. 

61


Finanzierungsformen 

Im investiven Bereich lassen sich private, öffentliche und öffentlich-private Finanzierungsformen 

unterscheiden. Wie dargestellt, finden jedoch rein private Investitionen als direkte Folge der 

Stadtumbauaktivitäten in Burbach noch in geringerem Umfang statt. Der Wirkungszusammenhang 

zwischen Stadtumbauinvestitionen und privaten Investitionen ist allerdings auch nicht direkt 

nachvollziehbar. In Burbach liegt nach wie vor der Schwerpunkt im Bereich der öffentlichen Investitionen 

und der öffentlich-privaten Investitionen (insbesondere im Rahmen der Förderprogramme). Im nichtinvestiven 

Bereich finden in der Regel nur in geringem Umfang private Investitionen statt. Eine Ausnahme 

bildet das lokale Gewerbe, welches sich im Rahmen der Aktivitäten des Geschäftsstraßenmanagements 

mit Eigenbeiträgen zur Förderung der wirtschaftlichen Aktivitäten auf lokaler Ebene beteiligt. 

Förderschwerpunkte in Gesamtstadt 

Eine Einschätzung der notwendigen Gesamtfördermittelhöhe in der Stadt, über die in Kapitel 6.1 

beschriebene Finanzplanung im Rahmen des städtischen Haushaltes hinaus, liegt nicht vor. Das zentrale 

Großprojekt der LHS „Stadtmitte am Fluss“ wird alleine mit einem Gesamtfinanzbedarf in Höhe von rund 

180 Mio. € 6 und einem Eigenanteil der Stadt von rund 60 Mio. € veranschlagt. Damit setzt die 

Landeshauptstadt einen eindeutigen Akzent auf den gesamtstädtischen vitalen Kern und auf die 

Entwicklung der Innenstadt. Hier werden in den kommenden Jahren die größten Fördermittelanteile im 

städtebaulichen Bereich benötigt werden. 

Bündelung von Fördermitteln 

Folgende Fördermittel wurden und werden in den Rahmen des Stadtumbaus in Burbach integriert: 

• ExWoSt-Pilotprogramm Stadtumbau West 

• Bund-Länder-Programm Soziale Stadt 

• Europäischer Strukturfond/ Ziel-2 Programm 

• LOS – Lokales Kapital für soziale Zwecke 

• Mittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) (für die Fußgängerbrücke am 

Bahnhof Burbach - im engeren Sinne kein Projekt des Stadtumbaus/Soziale Stadt Burbach, 

aber dennoch im Sinne der Stadtentwicklung Burbach wirksam.). 

Aufgrund der komplexen Problemlage in Burbach ist die Städtebauförderung in diesem Stadtteil 

sinnvoller Weise nicht als reine Bauförderung zu betrachten. Begleitend zu den konkreten 

Baumaßnahmen müssen darüber hinaus vielfältige soziale und wirtschaftliche Maßnahmen durchgeführt 

werden. Dies wird insbesondere im Rahmen der Förderung über das Programm „Soziale Stadt“ sowie 

über die LOS-Förderung ermöglicht. Hindernisse sind insbesondere bei der Co-Finanzierung durch Ziel 

2-Mittel zu verzeichnen (siehe oben). Stadtweit kommen darüber hinaus weitere Fördermittel zum 

Einsatz. 

z. B.: 

• Klassische Städtebauförderung 

• Weitere EU-Programme, wie z. B. URBAN, ReUrbA (in geringen Anteilen) 

• Mittel aus der Wohnungsbauförderung. 

6 Stand: 30.06.2007. 

62


Eine Kombination von Förderprogrammen ist immer dann sinnvoll, wenn unterschiedliche Förderinhalte 

mit der gleichen Gesamtzielsetzung parallel bearbeitet werden. Als Beispiel für Burbach kann der 

geplante Neubau der Brücke am Bahnhof Burbach genannt werden: Hier fließen GVFG-Mittel in ein 

Verkehrsprojekt, dass mit den Zielen der Stadtteilentwicklung (Programm „Stadtumbau West“ und 

Programm „Soziale Stadt“) abgestimmt ist. 

Die Kombination unterschiedlicher Förderquellen mit grundsätzlich ähnlichen Förderzielen (z. B. 

„Stadtumbau West“ und „Soziale Stadt“) stellt sich allerdings für das Projektgebiet in Burbach vor allem 

als zusätzlicher Verwaltungs- und Organisationsaufwand dar. Eine Zusammenfassung der 

unterschiedlichen Städtebauförderlinien in einem Programmansatz wäre sinnvoll. 

6.3 Innovative Träger- und Fördermodelle 

Erfahrungen mit PPP-Projekten liegen in Burbach insofern vor, als dass das Projektteam „Stadtumbau 

West“ versucht, auf unterschiedlichen Ebenen entsprechende Projekte zu initiieren. Dabei ist die 

Bandbreite der PPP-Projekte sehr groß. Sie reicht von: 

• Baumaßnahmen mit mittlerem Finanzvolumen für innerstädtisch gelegene Mehrfamilienhäuser 

(z. B. Standort „Bruzzelecke“ – derzeit auf Eis gelegt) über 

• Sanierungs- und Aufwertungsmaßnahmen bestehender Gebäude bis hin zu 

• Förderprogrammen wie z. B. Fassaden-, Geschäftsflächen- oder Hofgestaltungsprogramm. 

Im Rahmen des Fassadenprogramms liegen bereits vielfältige sehr positive Erfahrungen und Erfolge mit 

einem kommunalen Förderansatz vor (siehe Kapitel 4.4 Prozesserfahrungen). Die Sicherstellung der 

Wahrung privater und öffentlicher Interessen im Rahmen des Fassadenprogramms erfolgt über die 

Richtlinien zum Programm. 

63


Exkurs: Abgerufene Mittel der Sonderförderprogramme für Burbach 

(Finanzierung über Stadtumbau West und Soziale Stadt) 

Fassadenprogramm 

Fördermittel-Volumen 2004 – 2007: 255.000 € 

Bescheidvolumen bis 30.06.07: ~125.900 € 

Zusätzlicher privater Anteil: ~231.400 € (entspr. ca. 65 %) 

Abgerufene Fördermittel bis 30.06.07: 

Geschäftsflächenprogramm 

~55.700 € 

Fördermittel-Volumen 2004-2007: 75.000 € 



Abgerufene Fördermittel bis 30.06.07: ~25.600 € 

Architektenbegleitung für beide Programme: 

Hofgestaltungsprogramm 

~18.000 € 

Fördermittel-Volumen 2006 – 2007: 60.000 € 



Abgerufene Fördermittel bis 30.06.07: ~6.300 € 

Architektenbegleitung für das Hofgestaltungsprogramm: ~6.000 € 

Für Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen an einzelnen Schlüsselstandorten (z. B. Hochstraße 

119) werden Abmachungen mit den privaten bzw. wohnungswirtschaftlichen Akteuren im Einzelfall 

geschlossen werden. Die Vorbereitungen hierfür laufen. 

6.4 Erfahrungen mit Finanz- und Förderaspekten im Stadtumbau 

Bundesförderprogramme 

Die Kombination des Förderansatzes des Bund-Länder-Programms „Soziale Stadt“ und des 

Pilotprojektes „Stadtumbau West“ (so wie die Einbindung weiterer Programme wie z. B. LOS usw.) hat 

sich bewährt, da die Mittel im Sinne eines integrierten Vorgehens mit der gleichen Zielsetzung eingesetzt 

wurden. Wie bereits in Kapitel 6.2 dargelegt, stellt sich in diesem Zusammenhang allerdings die Frage, 

ob nicht eine Zusammenführung der unterschiedlichen Ansätze in einem Bundesprogramm zur 

Städtebauförderung sinnvoll ist. 

Kommunale Förderprogramme 

Zu Beginn des Projektes „Stadtumbau West“ und „Soziale Stadt“ in Burbach war die Stimmungslage im 

Stadtteil von einer nachhaltigen Depression gekennzeichnet. Der so empfundene jahrelange Niedergang 

hatte zu einem Gefühl des Abgehängt- und Vergessenseins im Stadtteil geführt. 

Vor diesem Hintergrund führte der Beschluss des Stadtrates zur Aufnahme Burbachs in die 

Städtebauförderprogramme sowie die Durchführung der ersten Runden Tische zur Bürgerbeteiligung zu 

einer deutlichen Verbesserung der Stimmungslage im Stadtteil. In den folgenden Jahren beteiligten sich 

die Burbacher Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Stadtumbaudiskussion. Dies hat mit Sicherheit dazu 

beigetragen, dass die kommunalen Förderprogramme, die im Rahmen der Programmumsetzung von der 

Stadt aufgelegt wurden (Fassaden-, Geschäftsflächen- und Hofgestaltungsprogramm, siehe Kapitel 4.4 

64


Prozesserfahrungen) insgesamt sehr positiv angenommen wurden. Die Inanspruchnahme der 

Förderprogramme bezog sich überwiegend auf Verschönerungs- und einfache Aufwertungsmaßnahmen. 

Aufgrund der Vielzahl der umgesetzten Projekte ist mittlerweile ein positiver Effekt im Stadtteil sichtbar. 

Es hat sich gezeigt, dass die möglichst einfache Handhabung und ein unbürokratisches Verfahren bei der 

Abwicklung der Förderung zum Gelingen der kommunalen Förderprogramme beigetragen haben. In 

einzelnen Fällen hat schon die Notwendigkeit zur Einholung von drei vergleichbaren Kostenangeboten zu 

einer Diskussion über den großen Aufwand geführt. 

Kritisch muss dennoch festgestellt werden, dass die wenigsten Immobilieneigentümer zu durchgreifenden 

Sanierungen ihrer Immobilien mit dem Ziel einer strukturellen Verbesserung von Vermietungs- und 

Vermarktungschancen bereit waren. 

Hemmnisse bei der Mittelbündelung 

Probleme (das heißt konkret: Erhöhter Abstimmungsbedarf mit dem Fördergeber von Landesseite) treten 

in der Finanzierung in der Regel insbesondere dann auf, wenn nicht-investive Maßnahmen nicht nur 

einmalig, sondern mehrfach, d. h. als laufende Finanzierung (außer Stadtteilmanagement) anfallen (z. B. 

wiederkehrende Veranstaltungen wie Feste oder Märkte). Da in der Regel für derartige Projekte bei 

Projektbeginn noch nicht klar ist, wie eine langfristige Finanzierung ohne Städtebaufördermittel 

sichergestellt werden kann, sind hier in gegenseitigem Einvernehmen besondere Lösungswege zu 

vereinbaren. 

In den Stadtumbau in Saarbrücken Burbach fließen Mittel des Europäischen Strukturfond (Ziel-2). Da 

diese Mittel nicht zur Förderung von Maßnahmen verwandt werden dürfen, die im Zusammenhang mit 

dem Wohnungsmarkt stehen, ist in Burbach eine strikte Trennung nach wohnungsmarktrelevanten und 

nicht wohnungsmarktrelevanten Maßnahmen notwendig. Da es aber hier zu vielfältigen 

Überschneidungen kommen kann (z. B. beim Fassadenprogramm, mit dem Häuser mit Ladenlokalen im 

Erdgeschoss und Wohnnutzungen in den anderen Geschossen gefördert werden können) ist diese 

Abgrenzung nicht immer eindeutig durchführbar. Diese Abgrenzungsnotwendigkeiten führen zu einem 

erheblichen Verwaltungsmehraufwand oder wie im Falle Burbachs zu einer Auslagerung des 

Fassadenprogramms aus dem Programm „Stadtumbau West“ in das Programm „Soziale Stadt“. 

6.5 Empfehlungen für die Stadtumbau-Finanzierung 

Bundesförderprogramme 

Die Bündelung der unterschiedlichen Förderinstrumente der Städtebauförderung ist nach den in 

Saarbrücken-Burbach gemachten Erfahrungen grundsätzlich sinnvoll. Voraussetzung dafür ist, dass die 

Zielrichtung des einzelnen geförderten Projektes im Rahmen des integrativen Ansatzes im Vorfeld 

definiert und aufeinander abgestimmt wurde. Wenn möglich sollte im Vorfeld der Projektkonzeption mit 

den Fördergebern die Bündelung der Mittel aus den unterschiedlichen Programmen im Rahmen eines 

Programmansatzes angestrebt werden, um unnötigen Mehraufwand in der Mittelverwaltung und 

Abrechnung zu vermeiden. Da es sich sowohl bei der klassischen Städtebauförderung wie auch den 

Programmen „Stadtumbau West“ und „Soziale Stadt“ um Programme handelt, die das Ziel der Steigerung 

der städtischen Lebensqualität verfolgen, dürfte die entsprechende Zusammenführung der 

Programmansätze – mindestens unter inhaltlichen Aspekten – kein Problem darstellen. 

Kommunale Förderprogramme 

Der Ansatz der kommunalen Förderprogramme mit einem klar eingegrenzten Gültigkeitsbereich im 

Stadtteilzentrum hat sich für Burbach bewährt. Auch wenn strukturelle Investitionen der 

65


Immobilieneigentümer bislang nur in geringem Maße stattgefunden haben, lässt sich feststellen, dass das 

Erscheinungsbild im Stadtteilzentrum spürbar verbessert wurde. Zusammen mit den im öffentlichen 

Raum ausgeführten Impulsprojekten kann im Ergebnis zum Abschluss der Pilotphase des Stadtumbaus 

von einer spürbaren Aufwertung des Burbacher Stadtteilzentrums gesprochen werden. 

Darüber hinaus können kommunale Fördermittel hilfreiche Werkzeuge für andere Maßnahmen darstellen. 

So hat in Burbach das Geschäftsstraßenmanagement in Gesprächen mit Eigentümern und 

Gewerbetreibenden außer der fachlichen Beratung aus diesen Budgets auch stets finanzielle Mittel 

anbieten können. 

• 

Struktur 

Eigenanteil Gewerbeverein: ~15.000 € 

• Externe Beauftragung durch die Stadt 

• Anwesenheit vor Ort zwei Tage in der Woche bei Projektstart mit abnehmender Tendenz bis Ende 

2007 

• Richtlinienkompetenz liegt beim Projektteam Stadtumbau (Projektleitung Stadt) und bei der 

Lenkungsgruppe aus Stadtverwaltung, Stadtteilmanagement und Gewerbeverein 

• Arbeitsprinzip: „Aktivierung durch Qualifizierung“ 

Maßnahmen (Beispiele) 

• Coaching des Gewerbevereins: Stammtische, Teilnahme an Sitzungen des Vereins, 

• 

Aufgabenverteilung, Programmplanung usw. 

Besondere Markttage: Blumen-, Herbst-, Adventsmarkt usw. 

• Schaufensterwettbewerb 

• Blumenkübelaktion 

• Leerstandsmanagement: Einzelgespräche von Eigentümern, Betreibersuche 

• Vorbereitung zur Überführung des Geschäftsstraßenmanagements nach dessen auslaufen Ende 2007 

in ein BID, dass vom Gewerbeverein selbst geführt werden soll. 

66 

Exkurs: Das Geschäftsstraßenmanagement in Stichworten 

Finanzen 

• Volumen 2004 – 2007: 125.000 € 

Siehe auch Exkurs auf Seite 36.


7. Städtebauliche Instrumente im Stadtumbau 

7.1 Einsatz des städtebaulichen Instrumentariums 

Konkrete Erfahrungen mit dem Stadtumbaurecht (BauGB § 171 a-d) liegen in Saarbrücken-Burbach nicht 

vor. 

Die in Burbach verfolgte Strategie der städtebaulichen Aufwertung durch gezielt ausgewählte und 

entwickelte Impulsprojekte bedeutet, dass Investitionen im öffentlichen Raum als Impulsgeber für ein 

verstärktes Engagement von Privaten konzipiert und umgesetzt werden. Verstärkte private 

Investitionstätigkeit wird daher erst dann erwartet, wenn sich im allgemeinen Bewusstsein die 

Aufwärtsentwicklung im Stadtteil durchgesetzt hat. Dafür ist von entscheidender Bedeutung, dass die 

Entwicklungsstrategie für den Stadtteil nicht mit Auslaufen des Pilotprojektes endet, sondern fortgesetzt 

wird (siehe Kapitel 6.1 Kosten- und Finanzplanung). 

Nach dem bisherigen Eindruck im Stadtumbau in Burbach ist eine kontinuierliche persönliche 

Überzeugungsarbeit bei potenziellen Investoren besonders in der Anfangsphase von entscheidender 

Bedeutung. Rechtliche Instrumente sollten als spätere Schritte dann eingesetzt werden, wenn auf 

kooperativem Weg nichts erreicht werden kann. Dieses Vorgehen sollte für besondere 

Schlüsselstandorte in privater Hand ggf. in der folgenden Projektphase in Betracht gezogen werden. 

Dies gilt umso mehr, als auch das Stadtumbaurecht von dem Willen und der wirtschaftlichen Fähigkeit 

zur Eigeninitiative potenzieller Investoren ausgeht. Diese sind aber in der Regel in Burbach nur in sehr 

eingeschränktem Maße bzw. gar nicht vorhanden, da die langfristigen Renditeerwartungen als sehr 

gering eingeschätzt werden. In diesem Zusammenhang ist es von Bedeutung, die öffentlichen 

Impulsprojekte so zu konzipieren, dass sie für potenzielle private Investoren wirtschaftliche Perspektiven 

aufzeigen und damit die private Investitionsbereitschaft erhöhen (z. B. in den Bereichen entlang der 

Hochstraße und im Bereich Burbacher Markt). 

7.2 Städtebauliche Leitbilder und Zielvorstellungen 

Das im Rahmen des Stadtumbaus vielfach diskutierte Leitbild der Schrumpfung wird im Projektteam 

„Stadtumbau West“ nicht als tragfähig für langfristige und nachhaltig wirksame 

Stadtentwicklungskonzepte gesehen. Die Begriffe Schrumpfung, Rückbau, Verkleinerung usw. werden in 

der Öffentlichkeit und insbesondere in der Politik als negativ belegt wahrgenommen und sind zur 

Etablierung von positiven Zukunftsbildern kaum vermittelbar. 

Auch im Rahmen eines Stadtumbaus, der de facto durch demographische Schrumpfungsprozesse 

begründet ist, sollte ein positives Leitbild für die Quartiersentwicklung formuliert werden. In Burbach wird 

dies mit der Formulierung der Stärkung des vitalen Kerns und der Unterstützung der hier vorhandenen 

Funktionen versucht. 

7.3 Erfahrungen mit dem städtebaulichen Instrumentarium im Stadtumbau 

Über die in den Kapiteln 7.1 und 7.2 genannten, hinausgehenden Erfahrungen mit städtebaulichen 

Instrumenten liegen für Burbach keine vor. 

67


7.4 Empfehlungen für den Einsatz des städtebaulichen Instrumentariums im 

Stadtumbau 

Wirkungsvoller als die Schaffung neuer städtebaulicher Instrumentarien (im vergleichsweise harmlosen 

Sinne des § 171 a-d) scheint die Weiterentwicklung steuerlicher und eigentumsrechtlicher Regelungen (z. 

B. verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für bestimmte Maßnahmen auch in Stadtumbaugebieten, 

Enteignungsrecht bzw. Mitwirkungspflicht). Der Rückzug im Impulsprojekt A bereits in der Anfangsphase 

– weg von der Aufwertung der Häuserzeile entlang der Hochstraße hin zum Projekt Burbacher Stern – ist 

letzten Endes auf die unzulänglichen oder wenig aussichtsreichen rechtlichen Instrumente zum Einsatz 

von Zwangsmaßnahmen gegenüber einzelnen Immobilieneigentümern zurückzuführen. Dies gilt 

insbesondere vor dem Hintergrund der angespannten Finanzlage der LHS, die eine ernstzunehmende 

Androhung derartiger Maßnahmen (verbunden mit einer Kaufverpflichtung durch die Stadt) kaum 

aussprechen kann. 

Insgesamt werden die neuen Stadtumbaugesetze im Rahmen des §171 BauGB kritisch gesehen, da sie 

den Kommunen keine neuen Instrumente mit verpflichtendem Charakter (insbesondere im Umgang mit 

Eigentümern) über das bereits bestehende Sanierungsrecht hinaus (§§136 ff BauGB) an die Hand geben 

kann. 

68


8. Beobachtungssysteme im Stadtumbau 

8.1 Gestaltung des Beobachtungssystems 

Im Rahmen der Erarbeitung des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes für die Landeshauptstadt 

Saarbrücken ist eine Strategie für ein Monitoring- und Evaluationsverfahren erarbeitet worden. 7 

42: Monitoring und Evaluation im gesamtstädtischen Rahmen 

Quelle: Städtebauliches Entwicklungskonzept der LHS. 

Monitoring und Evaluierung für Burbach ab 2007 – Konzeption 

Das Monitoringsystem zur Wirkungskontrolle der Programme „Stadtumbau West“ und „Soziale Stadt“ in 

Saarbrücken für den Fortschreibungszeitraum ab 2007 soll – um Vergleichsmaßstäbe zu erhalten – 

stufenweise aufgebaut sein und hat folgende drei Ebenen: 

7 Auszüge aus dem Städtebaulichen Entwicklungskonzept für die Landeshauptstadt Saarbrücken, Stand: 30.06.2007. 

69


Referenzebene 

Zielebene 

Aktionsebene 

43: Monitoring und Evaluation auf Stadtteilebene 


Referenzebene Gesamtstadt 

Im Zuge eines Monitorings werden relevante Basisdaten (These: Prioritätensetzung) auf 

gesamtstädtischer Ebene regelmäßig erhoben, um diese mit den Trends im Stadtteil vergleichen zu 

können. 

Zielebene Programmgebiet 

Idealer Weise soll – analog zur Vergleichsebene Gesamtstadt – auch für das Programmgebiet ein 

entsprechender Basisdatensatz erhoben und regelmäßig fortgeführt werden. Das langfristige Ziel ist 

dabei, die Daten der unten stehenden Beispieltabelle unten in jährlichem Turnus zu erheben und damit 

ein fundiertes Monitoring in schlanker Form – d. h. von der Verwaltung einfach und schnell – ausführen 

zu können. 

70


44: Beispiel für die Datenaufbereitung in Tabellenform 


Aktionsebene Projekte und Maßnahmen 

Je nach Art und Natur der jeweiligen Projekte ist es problematisch, quantifizierbare Indikatoren zur 

Zielerreichung heranzuziehen. Um den Einzelmaßnahmen und den orts- bzw. projektspezifischen 

Besonderheiten gerecht zu werden, sollten die Wirkungen der Einzelprojekte auch in schriftlichargumentativer 

Form bewertet werden. Die qualitative Methode ergänzt das datengestützte Monitoring 

vor allem auf dieser Ebene sinnvoll. Dabei gilt insbesondere die These: Ergänzungen durch qualitative 

Aussagen sollten erfolgen, um wichtige und lokale Besonderheiten erfassen zu können. 

Die Projektblätter sollten als gesonderte Projektmappe fortgeführt und laufend aktualisiert werden. Die 

Projektdaten können laufend vom Stadtteilmanagement eingepflegt werden. Die Projektmappe liegt beim 

Stadtteilmanagement aus und ist dort einzusehen. 

Einheitliche Projektblätter sind geeignet, die Durchführung der Programme „Stadtumbau West“ und 

„Soziale Stadt“ transparent zu gestalten. Durch die Beschreibung der konzipierten Projekte und die 

detaillierte Festlegung von Zielen im Vorfeld der Umsetzung („ex ante“) kann der Erfolg oder Misserfolg 

rückblickend („ex post“) nachvollzogen werden. Die Projektblätter sind in Kapitel 8 „Neue Projekte – 

Projektblätter“ des vorliegenden Handlungskonzepts zu finden. 

71

45: Beispiel Projektblatt 



Zielerfüllungskontrolle 

Der Grundbestandteil eines effektiven Monitoring ist eine regelmäßige (möglichst jährliche) Erhebung von 

Basisindikatoren, die geeignet sind, Entwicklungstendenzen aufzuzeigen. 

Um darüber hinaus eine Bewertung des Stadtentwicklungsprozesses zu ermöglichen, bedarf es einer 

möglichst präzisen Definition der Ziele. Dazu werden den einzelnen Indikatoren definierte Zielvorgaben 

für das Projektgebiet (und auf der Aktionsebene in den einzelnen Projektblättern) zugeordnet, die dann 

den Grad der Zielerreichung bewert- bzw. evaluierbar machen. Die Ziele sollten im Voraus und nicht 

nachlaufend erstellt und definiert werden, um die entsprechende Transparenz bei der 

Programmdurchführung zu gewährleisten. Für die Ebene der Projekte und Maßnahmen wird ein 

erweiterter Ansatz gewählt, der eine qualitative Bewertung einschließt. Der Monitoringansatz auf 

Projektebene beinhaltet darum die Erstellung und jährliche Fortschreibung von Projektblättern für jedes 

durchzuführende Projekt. 

Im Folgenden werden die Indikatoren für die unterschiedlichen Monitoringebenen aufgestellt und für das 

Projektgebiet mit Zielwerten für eine spätere Evaluierung genauer definiert. 

Die in der Tabelle formulierten Zielwerte für das Projektgebiet sind derzeit nur als Beispiele zu verstehen. 

72


8.2 Erfahrungen mit Beobachtungssystemen 

Erfahrungen mit Beobachtungssystemen liegen bislang nicht vor. 

8.3 Empfehlungen für Monitoring und Evaluation im Stadtumbau 

Empfehlungen für das Monitoring und die Evaluation, die sich auf Praxiserfahrungen stützen können, sind 

für Burbach noch nicht gegeben. 

73

9. Gesamtfazit 


Ursprüngliche Zielsetzung 

Auszug aus der der Bewerbung der Landeshauptstadt Saarbrücken um die Aufnahme des Stadtteils 

Burbach in das Bundespilotprogramm Stadtumbau West von Mai 2003: 

„Die Situation im „alten Stadtteil“ steht in krassem Gegensatz zum Aufschwung auf den „neuen 

Standorten“. Die Burbacher Bevölkerung konnte bislang kaum von den Entwicklungen der neuen 

Wirtschaft profitieren. Den gut bezahlten Arbeitsplätzen steht eine bei fast allen maßgeblichen 

Sozialindikatoren benachteiligte Bevölkerung im „alten Stadtteil“ gegenüber. Verstärkt wird dieser 

Gegensatz durch die optischen Unterschiede: Architektonische Highlights auf der einen Seite stehen 

stark sanierungsbedürftigen Gebäuden und städtebaulichen Missständen auf der anderen Seite 

gegenüber. Eine Verknüpfung der „neuen Standorte“ mit dem „alten Stadtteil“ ist bislang trotz aller 

Bemühungen nicht gelungen. Um dies zu erreichen, muss ein grundlegender Stadtumbau erfolgen – 

nicht nur, um die Wohn- und Lebenssituation in Burbach zu verbessern, sondern auch, um eine drohende 

Gefährdung der positiven wirtschaftlichen Entwicklung durch das negative Stigma des Stadtteils zu 

vermeiden.“ 

Rückblickend lässt sich feststellen, dass der hier formulierte Anspruch, dem Stadtteil eine Chance zu 

geben, an die positiven Entwicklungen auf den neuen Gewerbeflächen anzuknüpfen, der richtige Weg 

war. Es ist gelungen, erste Schritte in dieser Richtung zu gehen. Der Burbacher Markt präsentiert sich 

heute in einem neuen Bild: Burbach hat ein modern gestaltetes Stadtteilzentrum erhalten, dass die 

zentralen Funktionen des Stadtteillebens an der richtigen Stelle bündelt. Ergänzt wird die Maßnahme 

durch das Engagement von verschiedenen Einzeleigentümern, die ihre Fassaden aufgewertet haben und 

dem in Sanierung befindlichen Bürgerhaus. 

Der Brunnenplatz und der Burbacher Stern sind weitere Bausteine, die zur Aufwertung der 

Haupteinkaufsstraße beitragen. Zusammen mit den schon ausgeführten und den noch ausstehenden 

Investitionen von Privaten – insbesondere im Bereich des Durchgangs Brunnenplatz-Helgenbrunnen und 

am Hochhaus am Burbacher Stern – bilden sie das aufgewertete Stadtteilzentrum. 

Nicht zu vernachlässigen ist die motivierende Wirkung, die von den Maßnahmen des Gesamtpakets 

Stadtentwicklung Burbach ausgegangen ist. Die Bevölkerung des Stadtteils erkennt die Bemühungen der 

Stadt – trotz zwischenzeitlicher Diskussionen um Gestaltungsfragen am Burbacher Markt – ohne 

nennenswerte Einschränkungen an und erwartet, dass der eingeschlagene Weg fortgesetzt wird. 

46: Impressionen vom Burbacher Dorffest 2007 

Quelle: LHS. 

74


Dennoch bleibt kritisch festzuhalten, dass mit den bislang umgesetzten Maßnahmen erst der Anfang 

gemacht ist. In den kommenden Jahren wird eine zentrale Aufgabe in Burbach darin bestehen, den 

Stadtteil als Wohnstandort aufzuwerten und die soziale Infrastruktur mit anspruchsvollen Konzepten – 

insbesondere im Bildungsbereich – auch für die Mittelschicht interessant zu machen. Hierzu sind für die 

zweite Projektphase die richtigen Maßnahmen zu definieren. In Zukunft wird ein noch stärker 

koordiniertes Vorgehen mit den entsprechenden Fachressorts der Verwaltung notwendig sein. 

Strategische Schritte 

Die Fünf-Punkte-Strategie, wie sie in der Bewerbung von 2003 formuliert wurde, hat sich als Leitfaden für 

die Projektumsetzung bewährt: 

• Potenziale definieren: 

Es hat sich bewährt, dass bereits in der frühen Phase der Projektvorbereitung das 

Stadtteilzentrum – der vitale Kern – als Bereich mit dem größten Entwicklungspotenzial im 

Stadtteil definiert wurde. In den ersten Bürgerdiskussionen wurde an das Projektteam 

naturgemäß eine Vielzahl von Maßnahmewünschen herangetragen, die jedoch zunächst ohne 

räumlichen Zusammenhang über den gesamten Stadtteilbereich verteilt waren. In dieser 

Situation war die Konzentration auf den Bereich mit dem größten Potenzial sinnvoll. Dieser 

Ansatz fand allgemeine Akzeptanz, nachdem er mit den Bürgerinnen und Bürgen in einer 

offenen Diskussion erörtert worden ist. Entsprechend haben sich auch die ersten Maßnahmen, 

insbesondere in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsstraßenmanagement und dem 

Gewerbeverein, auf den zentralen Bereich im Stadtteil konzentriert. 

47: Blumenkübelaktion 


• Handlungsfreiheit nutzen: 

Um den Handlungswillen der Landeshauptstadt im Stadtteil glaubhaft unter Beweis zu stellen, 

war es notwendig und richtig, dass die Impulsprojekte in den Bereichen, auf welche die 

öffentliche Hand direkten Zugriff hat, durchgeführt wurden. Ohne diese Impulse wäre die 

Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern nicht glaubhaft gewesen. Weder der 

Gewerbeverein noch viele der Nutzer des Fassadenprogramms wären bereit gewesen, sich zu 

engagieren, wenn die öffentliche Hand nicht ihr eigenes Interesse an Entwicklungsfortschritten 

mit eigenen Maßnahmen unter Beweis gestellt hätte. Der vorläufig noch geringe Umfang von 

75


weitergehendem Engagement privater Eigentümer sollte als Beleg dafür gesehen werden, dass 

die in der ersten Projektphase des Stadtumbaus durchgeführten Maßnahmen noch nicht 

ausreichen und das Projekt langfristig angelegt und fortgeführt werden muss. 

• Imageverbesserung: 

In den Jahren vor Beginn der Stadtumbaumaßnahmen wurde Burbach in der lokalen 

Öffentlichkeit überwiegend negativ wahrgenommen. Mit Beginn des Programms war die 

Berichterstattung über den Stadtteil im Allgemeinen deutlich positiv geprägt. Dazu haben neben 

den konstruktiven Bürgerversammlungen, den Runden Tischen, bei denen die lokale Presse 

anwesend war, die Darstellung der geplanten Bauprojekte sowie positive Aktivitäten von allen 

Beteiligten (z. B. Gewerbeverein, Bürgerinitiative Sauberes Burbach, Gemeinwesenarbeit) 

beigetragen. 

Dennoch bleibt realistisch festzustellen, dass Burbach in der Stadt Saarbrücken weiterhin als 

Problemstadtteil wahrgenommen wird. Dies zu ändern, kann nach einer über hundertjährigen 

Schwerindustriegeschichte nicht Aufgabe eines Programms mit einer Laufzeit von wenigen Jahren sein. 

• Umgang mit Altlasten: 

Die größte Belastung für das Stadtteilzentrum in Burbach stellt der Zustand der Bausubstanz 

dar, die sich in privatem Eigentum befindet. Aus unterschiedlichen Gründen – teilweise wegen 

fehlender finanzieller Möglichkeiten, teilweise wegen fehlender immobilienwirtschaftlicher 

Kenntnisse – sind viele Hauseigentümer nicht in der Lage oder nicht fähig, ihre Immobilien auf 

einem zeitgemäßem Standard zu halten. Die sich so im Laufe der Zeit kontinuierlich 

kumulierenden Altlasten in Privatbesitz beschleunigen den weiteren Zuzug von 

finanzschwachen Bevölkerungsgruppen und lassen den Stadtteil für andere Gruppen an 

Attraktivität verlieren. Es muss festgestellt werden, dass im Zuge der ersten Phase des 

Stadtumbaus dieses strategische Thema noch nicht befriedigend bearbeitet werden konnte. Als 

erste Maßnahmen in diesem Sinne können in der nunmehr abgeschlossenen ersten 

Projektphase die Projekte der städtischen Siedlungsgesellschaft zur Sanierung und 

Modernisierung verschiedener Mehrfamilienhäuser im Stadtteilzentrum gewertet werden. 

• Investitionen mobilisieren: 

Im Rahmen der stadtteilbezogenen Sonderförderprogramme Fassaden-, Geschäftsflächen- und 

Hofflächenprogramm konnten private Investitionen mobilisiert werden. Wenngleich sich diese 

Investitionen überwiegend auf Oberflächenmaßnahmen beziehen, so kann doch festgestellt 

werden, dass diese durch die vergleichsweise große Anzahl der in diesem Rahmen 

durchgeführten Projekte im Stadtbild einen positiven Ausdruck finden. 

Erfolge in den Handlungsfeldern 

Die vier Handlungsfelder: 

76 

• Aufwertung des Stadtteilzentrums, 

• Wohnen, 

• lokale Wirtschaft und 

• Bildung


konnten im Verlaufe der Projektarbeit nicht alle mit der gleichen Intensität bearbeitet werden. Nicht zuletzt 

aus Gründen der Effizienz des Einsatzes von Personalressourcen hat sich die Arbeit auf die 

Handlungsfelder konzentriert, in denen sich frühzeitig einen Realisierbarkeit innerhalb des gesetzten 

Förderzeitraums abzeichnete. 

Dies war insbesondere in den Bereichen Aufwertung des Stadtteilzentrums und lokale Wirtschaft der Fall. 

Entsprechend konnten die größten Erfolge im Rahmen des Stadtentwicklungsprozesses in Burbach in 

den vergangenen Jahren in diesen Handlungsfeldern erzielt werden. 

Es hat sich z. B. herausgestellt, dass für den Bereich Bildung eine inhaltliche Verknüpfung mit den Zielen 

der Stadtentwicklung im Rahmen des Projektes nicht möglich war. Offensichtlich existieren zwischen den 

betroffenen Ressorts keine funktionierenden Kommunikationsnetze. In der bestehenden 

Verwaltungsstruktur sind hier keine Verknüpfungen vorgesehen. Im Rahmen des Projektes war es dabei 

nicht möglich diese aufzubauen. Hier liegen die Herausforderungen für die weitere Arbeit. 

77

Abbildungsverzeichnis 


1: Kleinräumige Bevölkerungsdynamik bis 2020................................................................................. 5 

2: Die Stadt Saarbrücken mit ihren Nebenzentren.............................................................................. 6 

3: Der „alte Stadtteil“ und ein „neuer Standort“ ...................................................................................7 

4: Expomedia auf den saarterrassen................................................................................................... 8 

5: Jakobstraße ..................................................................................................................................... 8 

6: Kenndaten für Burbach.................................................................................................................... 9 

7: Verwaltungseinheiten und Projektgebiet ....................................................................................... 11 

8: Arbeitsstruktur Stadtentwicklungskonzept..................................................................................... 19 

9: Handlungsfelder Stadtumbau West und Soziale Stadt ................................................................. 20 

10: Impulsprojekte und „neue Standorte“ ............................................................................................ 21 

11: Rahmenplan Stadtumbau West als Ergebnis des Workshops von März 2004............................. 25 

12: Hofansichten Helgenbrunnen ........................................................................................................ 26 

13: Leerstand „Stadtteileingang“ ......................................................................................................... 26 

14: Burbacher Markt – vor Beginn der Baumaßnahmen..................................................................... 26 

15: Ausschnitt Kreuzungsbereich Hochstraße/ Helgenbrunnen - Ausgangslage ............................... 27 

16: Gebäude im Bereich „Stadtteileingang“ ........................................................................................ 28 

17: Burbacher Stern – vor den Umbaumaßnahmen ........................................................................... 29 

18: Burbacher Stern – Planung ........................................................................................................... 29 

19: Burbacher Stern – nach den Umbaumaßnahmen......................................................................... 29 

20: Entwurf Hochhaus, Ansicht vom Burbacher Stern ........................................................................ 30 

21: Ausschnitt Brunnenplatz – Ausgangslage..................................................................................... 31 

22: Durchgang zum Brunnenplatz – vor den Umbaumaßnahmen...................................................... 32 

23: Brunnenplatz – Planung ................................................................................................................ 32 

24: Durchgang zum Brunnenplatz – nach den Umbaumaßnahmen ................................................... 33 

25: Engagement der Bürgerinnen und Bürger .................................................................................... 33 

26: Ausschnitt Burbacher Markt – Ausgangslage ............................................................................... 35 

27: Burbacher Markt – vor den Umbaumaßnahmen ........................................................................... 38 

28: Burbacher Markt – Planung........................................................................................................... 38 

29: Burbacher Markt – nach den Umbaumaßnahmen ........................................................................ 38 

78


30: Gebietsabgrenzungen der Sonderförderprogramme für Burbach ................................................ 39 

31: Zeitschema Stadtumbau West Saarbrücken-Burbach .................................................................. 44 

32: Projektzeitplan Stadtumbau West Saarbrücken-Burbach............................................................. 45 

33: Organisationsstruktur des Prozesses............................................................................................ 46 

34: Bergstraße 60 – vor und nach der Fassadenerneuerung ............................................................. 49 

35: Hochstraße 150 – vor und nach der Fassadenerneuerung .......................................................... 49 

36: Burbacher Markt 9 – vor und nach der Fassadenerneuerung ...................................................... 50 

37: Förderprogramme in Burbach ....................................................................................................... 50 

38: Plakat zur Ankündigung eines Runden Tisches............................................................................ 54 

39: Internetseite Gewerbeverein Burbach........................................................................................... 55 

40: Marktdach Burbach ....................................................................................................................... 57 

41: Runder Tisch Burbach................................................................................................................... 58 

42: Monitoring und Evaluation im gesamtstädtischen Rahmen .......................................................... 69 

43: Monitoring und Evaluation auf Stadtteilebene............................................................................... 70 

44: Beispiel für die Datenaufbereitung in Tabellenform ...................................................................... 71 

45: Beispiel Projektblatt....................................................................................................................... 72 

46: Impressionen vom Burbacher Dorffest 2007................................................................................. 74 

47: Blumenkübelaktion ........................................................................................................................ 75 

79

Quellen 


SAHNER, 2002: SAHNER, HEINZ: Halle im Spiegel der Statistik und im Urteil der Bürger. Der Hallesche 

Graureiher 2002,4. Forschungsberichte des Instituts für Soziologie, Martin-Luther-Universität Halle- 

Wittenberg. 

LHS, 2002 – 2007: LANDESHAUPTSTADT SAARBRÜCKEN – AMT FÜR STATISTIK UND WAHLEN: 

Stadtteilsdossiers, 2002 bis 2007. 

LHS-nagS, 2005: LANDESHAUPTSTADT SAARBRÜCKEN – Stabsstelle nachhaltige und gesunde 

Stadtentwicklung, Saarbrücken 2030, 2005. 

HVB, 2006: Hypovereinsbank Expertise GmbH, Immobilienmarktübersicht Stadtverband Saarbrücken, 

Juli 2006. 

DIFU, 2005: Wohnen in der Innenstadt, DIFU (Deutsches Institut für Urbanistik), Berlin, 2005. 

GIU, 2007: Städtebauliches Entwicklungskonzept für die Landeshauptstadt Saarbrücken, Saarbrücken, 

Juni 2007. 

80


Abkürzungen 

ExWoSt: Experimenteller Wohnungs- und Städtebau 

LHS: Landeshauptstadt Saarbrücken 

BBR: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung 

BID: Business Improvement District 

SIB: Saarbrücker Immobilienverwaltungs- und Baubetreuungsgesellschaft mbH 

LOS: Lokales Kapital für Soziale Zwecke – Förderprogramm des Bundesfamilienministeriums 

PPP: Public-Private-Parnership 

81

Referenzebene Zielebene Aktionsebene - Stadtumbau West

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?