Referenzebene Zielebene Aktionsebene - Stadtumbau West

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Burbach ExWoSt-Forschungsfeld Stadtumbau West – Pilotstadt Saarbrücken-Burbach Altsaarbrücken 2: Die Stadt Saarbrücken mit ihren Nebenzentren Quelle: GIU, eigene Darstellung, Kartengrundlage: ADAC Stadtatlas. Innenstadt Dudweiler St. Arnual Brebach Der Stadtteil Burbach Der Stadtteil Burbach ist gekennzeichnet vom unmittelbaren Gegenüber von modernen, erfolgreichen Wirtschaftsstandorten auf der einen Seite und sozialem Abstieg mit zunehmend vernachlässigter öffentlicher und privater Infrastruktur auf der anderen Seite. Die „neuen Wirtschaftsstandorte“ stehen dabei für den erfolgreichen wirtschaftlichen Strukturwandel, der dadurch gekennzeichnet ist, dass der dramatische Schrumpfungsprozess der Schwerindustrie durch Neuansiedlungen von Unternehmen des Dienstleistungsbereichs teilweise kompensiert werden konnte. Der Schritt weg von der reinen Quantität (bei der Anzahl der Arbeitsplätze) hin zu einer neuen, sprich „aktuellen“ Qualität (in Form von Arbeitsplätzen im IT- bzw. Dienstleistungsbereich) ist in Burbach bereits in großem Umfang gelungen. 6
ExWoSt-Forschungsfeld Stadtumbau West – Pilotstadt Saarbrücken-Burbach Exkurs: Kurze Stadtteilgeschichte 1779 nahm im Dorf Burbach die erste Kohlengrube ihren Betrieb auf. Mitte des 19. Jahrhunderts begann mit der Gründung der Eisenhütte die Phase der eigentlichen Industrialisierung. Innerhalb weniger Jahre kam es zu einer rasanten Produktionssteigerung, die ein starkes Anwachsen der Belegschaft nach sich zog. Diese wohnte vorwiegend in den großen, entlang der Bahnlinie entstehenden Arbeitersiedlungen in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hütte. Aus dem Dorf wurde in kurzer Zeit eine Arbeiterstadt, die 1909 ein Stadtteil Saarbrückens wurde. Bis zum Beginn der Stahlkrise Anfang der 1970er Jahre war Burbach ein vom industriellen Arbeitsleben geprägter Stadtteil. Seit den 1970er Jahren wurden jedoch beständig Arbeitsplätze abgebaut. Die Entwicklung erreichte in den 1980er Jahren mit der Stilllegung der Hütte und der Schließung der Drahtwerke Heckel ihren Höhepunkt. Das Ausbesserungswerk der Bahn stellte den Betrieb 1997 ein. Innerhalb der vergangenen rund 15 Jahre ist es gelungen, die Neunutzung und Inwertsetzung des Burbacher Hüttengeländes, der Drahtseilfabrik Heckel und des Bahnausbesserungswerkes als moderne Standorte für Informationstechnologie, Dienstleistung und Handwerk einzuleiten. Die „neuen Standorte“ heißen heute saarterrassen, IT ParkSaarland und aw hallen. Auf den saarterrassen ist die Revitalisierung bereits weitgehend abgeschlossen, der IT ParkSaarland befindet sich in der Erweiterungsphase, und die Entwicklung der aw hallen als Handwerkerstandort hat mittlerweile die schwierige Startphase überwunden. Für Burbach war und ist dieser Umbruch ein umwälzender Einschnitt. Viele Bewohnerinnen und Bewohner – die für die neuen Anforderungen nicht die entsprechenden Qualifikationen mitbrachten – gerieten in eine soziale Randlage. Kaufkraft ging verloren, Einzelhandel und Hauseigentümer passten sich an, private Bausubstanz, Infrastruktur und Freiflächen wurden nicht mehr in ausreichendem Maße instand gehalten. Das wiederum hat zur Folge, dass – obgleich nicht mehr in dieser Form zutreffend – Burbach sein traditionelles Image als Arbeiterstadtteil bis heute nicht ablegen und seinen schlechten Ruf nicht verbessern konnte. Der alten Identität und dem Selbstbewusstsein der Bevölkerung des Stadtteils ging die Grundlage verloren. 3: Der „alte Stadtteil“ und ein „neuer Standort“ Quelle: GIU, eigenes Archiv. 7
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