Referenzebene Zielebene Aktionsebene - Stadtumbau West
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ExWoSt-Forschungsfeld <strong>Stadtumbau</strong> <strong>West</strong> – Pilotstadt Saarbrücken-Burbach<br />
und Kindergärten zu Zusammensetzungen in den Schulklassen und Gruppen, die problematisch werden<br />
können. Mit ihrem erweiterten Betreuungsangebot in den Nachmittag hinein versuchen die Schulen,<br />
Defiziten bei Schülerinnen und Schülern – auch mit Migrationshintergrund – entgegenzuwirken.<br />
Im Versorgungsbereich haben sich in Burbach – über die weit verbreiteten Dönerimbissstuben hinaus –<br />
einige Geschäfte angesiedelt, die von Aussiedlern und Ausländern betrieben werden und teilweise diese<br />
auch als Zielgruppe haben (z. B. der „Polenmarkt“ in der Hochstraße oder das „Wostok“ am Burbacher<br />
Markt).<br />
1.8 Kommunale Finanzlage<br />
Die Stadt Saarbrücken ist hoch defizitär. Trotz leicht verbesserter Einnahmesituation, besteht lt.<br />
Haushaltsatzung 2007 eine strukturelle jahresbezogene Unterdeckung von ca. 24,25 Mio. € (2006: 56<br />
Mio. €), die trotz intensiver Sparbemühungen nicht kompensiert werden können.<br />
Investitionen, die zur Unterstützung und Absicherung des derzeitigen Strukturwandels dringend<br />
erforderlich wären, müssen zeitlich geschoben werden. Das Investitionsvolumen der Stadt stagniert mit<br />
rd. 28,4 Mio. € (2006: 31,3 Mio. €) auf niedrigem Niveau. Selbst wenn es zu einer gesamtwirtschaftlichen<br />
Belebung käme und somit zur Verbesserung der Einnahmesituation und rückläufigen Ausgaben, wäre<br />
zunächst primär der jahresbezogene Fehlbedarf bzw. der aufgelaufene Fehlbetrag abzubauen.<br />
Angesichts des hohen Defizitgrades von 148 % (2006: 155 %) würde dies einen mehrjährigen Prozess<br />
beanspruchen.<br />
Die vom Stadtrat am 15.05.2007 beschlossene Haushaltsatzung 2007 liegt der Kommunalaufsicht zur<br />
Prüfung vor. Die Stadt unterliegt den Bedingungen der vorläufigen Haushaltsführung, was die Möglichkeit<br />
ausschließt, neue Investitionsvorhaben zu beginnen.<br />
Rückläufige Entwicklungen bei der Bevölkerung sowie beim Arbeitsplatzangebot führen einerseits zu<br />
einem Rückgang der Steuereinkünfte und andererseits zu einer Erhöhung von Transferzahlungen an<br />
bedürftige Bevölkerungsgruppen. Bereits jetzt geringe finanzielle Handlungsspielräume werden<br />
tendenziell immer enger. Zu den Steuereinkünften ist festzuhalten, dass diese mittlerweile wieder<br />
angestiegen sind und deshalb zu einer Verbesserung der Haushaltslage führen.<br />
Bestimmte Infrastruktureinrichtungen sind aufgrund rückläufiger Bevölkerungszahlen nicht mehr<br />
ausgelastet. Altersspezifische Angebote sind vom Rückgang besonders betroffen, wenn sie von jüngeren<br />
Altersklassen nachgefragt werden. Durch die – nach wie vor anhaltende – Stadt-Umland-Wanderung<br />
verliert die Stadt Saarbrücken vorwiegend junge, gut verdienende Haushalte (siehe auch Kapitel 1.5<br />
Wohnungsbestand und Wohnungsmarkt). Die Bevölkerung in der Stadt altert schneller als die im Umland;<br />
der Anteil der Haushalte, die regelmäßiger finanzieller Unterstützung bedürfen, ist in der Regel in der<br />
Stadt höher als im Umland.<br />
Größere Investitionsvorhaben in der Stadt sind nur noch in Verbindung mit Fördermitteln der EU, des<br />
Bundes und des Landes durchführbar. Dies setzt voraus, dass die Maßnahmen im Einklang mit dem<br />
Zweck der Förderprogramme stehen.<br />
Geht man von einem erweiterten Begriff <strong>Stadtumbau</strong> aus, der auch den Strukturwandel mit einbezieht,<br />
werden in Saarbrücken zurzeit Fördermittel zum <strong>Stadtumbau</strong> für folgende weitere Projekte in Anspruch<br />
genommen:<br />
16<br />
• Stadtteil Saarbrücken-Dudweiler: „URBAN II“<br />
• Stadtteil Saarbrücken-Brebach: „Soziale Stadt“/ Ziel-2