Schäßburger Nachrichten SN32 - HOG Schäßburg eV
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22 <strong><strong>Schäßburg</strong>er</strong> <strong>Nachrichten</strong>, Dezember 2009<br />
Neuer Weg / ADZ wurde 60 Jahre alt und zwölf <strong><strong>Schäßburg</strong>er</strong> waren dabei<br />
„Ohne uns wär‘s vielleicht nicht gegangen“<br />
Ein ganzes Dutzend <strong><strong>Schäßburg</strong>er</strong> hat im Laufe von nunmehr 60 Jah- Weg“. Als ich im Sommer 1969 der Zeitung zugeteilt wurde, waren<br />
ren beim „Neuen Weg“ bzw. bei der „Allgemeinen Deutschen Zei- wir zeitweilig drei Klassenkolleginnen in der NW-Daktylografie. Ein<br />
tung für Rumänien“ gearbeitet. Das waren nicht wenige, wenn man paar Monate lang betätigte ich mich nämlich als Schreibkraft, bis<br />
bedenkt, dass in der Redaktion nur noch die Reschitzaer eine ähn- ein Redakteurposten frei wurde. Von Zeiten, da es von Journalisten<br />
lich starke Truppe aufstellen konnten. Es gab Zeiten, da standen die wimmelte, können wir heute bei der ADZ nur noch träumen!<br />
beiden Gruppen sich mit 7:7 Landsleuten gegenüber. Das war schon Die Chefsekretärinnen Hedi Frick und Gertrud Monferrato hatten<br />
recht komisch und manch einer hat darüber gewitzelt.<br />
für die Redakteure eine besondere Funktion inne: Sie wachten wie<br />
Ich zähle jetzt nur die „<strong><strong>Schäßburg</strong>er</strong> Truppe“ aus den 70er-Jahren (in Zerberus vor einer uns wichtigen Pforte – der zum Zeitungsleiter.<br />
loser Folge) auf: Gertrud Mon-<br />
Beide haben es verstanden, in<br />
ferrato geb. Vándory, Gertrud<br />
all den Jahren eilige oder unge-<br />
Fernengel, Helmuth Kamilli,<br />
duldige Kollegen, die dem Chef<br />
Hedwig Frick geb. Schüli, Hed-<br />
die Tür einrennen wollten, mit<br />
wig Kellner, Hans Schuller, Edda<br />
Charme und Humor, jedoch<br />
Reichrath geb.Misselbacher.<br />
resolut zur Ordnung zu rufen.<br />
Weitere <strong><strong>Schäßburg</strong>er</strong> wie Horst<br />
Dafür standen sie bei uns stets<br />
Breihofer, Doris Maurer geb.<br />
hoch im Ansehen.<br />
Seiferth, Helwig Schumann<br />
Im <strong><strong>Schäßburg</strong>er</strong> Korrespon-<br />
und Hannelore Baier oder Kurt<br />
dentenbüro gab es seit 1966<br />
Andrae kamen früher oder spä-<br />
Doris Maurer. Sie zog Mitte der<br />
ter hinzu. Selbst wenn wir uns<br />
1970er-Jahre nach Wien, wo sie<br />
nicht als prägende Redaktions-<br />
beim Donauland-Verlag gearmitglieder<br />
hervorgetan haben,<br />
beitet hat. Helwig Schumann,<br />
unbedeutend waren wir nicht –<br />
der den „<strong><strong>Schäßburg</strong>er</strong> Nach-<br />
das muss man schon sagen.<br />
richten“ und der <strong>HOG</strong> immer<br />
Als einer der Ersten kam Hel-<br />
noch treu zur Seite steht, folgte<br />
muth Kamilli zum „Neuen<br />
danach als NW-Redakteur in<br />
Weg“ ins Temeswarer Korrespondentenbüro. Das müsste Anfang <strong>Schäßburg</strong>. Auch sein Bruder Herwart stand unserer Redaktion als<br />
der 50er-Jahre gewesen sein. Da war er knapp 20 Jahre alt. Er landete kompetenter Korrespondent zeitweilig zur Verfügung. Zuletzt war<br />
um eine Zeit in der Informationsabteilung der Zentralredaktion, wo das lokale Büro seit 1984 mit Hannelore Baier besetzt, bevor diese<br />
er als Landwirtschaftsexperte viele Jahrzehnte lang seinen Mann ge- in unsere Hermannstädter Redaktion wechselte. Halle Baier ist nach<br />
standen hat. „Kamillo“ hatte sich eine etwas zackige Ausdrucksweise der Wende mit den Bedürfnissen der Zeitung gewachsen; sie zählt<br />
angeeignet, die seinen Schreibstil unverkennbar machte. Man kann zu unseren vielseitigen Redakteuren, sicher aber ist sie die Fleißigste<br />
ruhig sagen, er war „eine Figur“: Nicht zuletzt haben ihn seine jähr- unter ihnen. Es gibt kaum einen Bereich, über den sie nicht sachlich,<br />
lichen Reportagen vom „Urzelnlauf“ in Agnetheln – wohin er auch aber auch fachgerecht zu berichten weiß. Außerdem ist Hannelore<br />
wegen des guten Essens gern fuhr –, überall bekannt gemacht. Baier Buchautorin. Sie hat Forschungen über die Russland-Deporta-<br />
„Tutzi“ Fernengel gehörte zu den Redakteuren der „ersten Stunde“. tion angestellt und ist immer wieder Schicksalen von Rumäniendeut-<br />
Als prominentes Mitglied der Kulturabteilung war sie eine ausgeschen nachgegangen.<br />
zeichnete Filmkritikerin. Ihre Chroniken im<br />
Horst Breihofer kam Anfang der 60er-Jahre in<br />
„Neuen Weg“ habe ich als Bergschülerin oft ge-<br />
die Informationsabteilung des „Neuen Wegs“.<br />
lesen. Vielleicht wurde ich sogar dadurch zum<br />
Als anerkannt guter Redakteur wechselte er bei<br />
Filmfan, der ich heute noch bin. Sie war es, die<br />
deren Gründung (1968) zur „Hermannstädter<br />
mich nach Abschluss meines Studiums zur Zei-<br />
Zeitung“ über. Der schon wegen seiner Leibestung<br />
geholt hat. Und da bin ich heute noch, auch<br />
fülle schwer zu übersehende Hans (Petz)Schul-<br />
wenn das Blatt inzwischen „Allgemeine Deutler<br />
hingegen begann seine Journalistenlaufbahn<br />
sche Zeitung“ heißt.<br />
bei der Kronstädter „Volkszeitung“ und wurde<br />
Seit 1957 gibt es Gertrud Monferrato in unserer<br />
danach NW-Korrespondent. Der als geselliger<br />
Redaktion. Jahrzehntelang hat sie die Korre-<br />
Mensch bekannte „Petzi“ hatte eine poetische<br />
spondentenbüros (Lokalreihe) betreut und wur-<br />
Ader und pflegte aus seinem „Werk“ dann und<br />
de danach Chefsekretärin. Von allen geschätzt<br />
wann etwas zum Besten zu geben.<br />
und geachtet, macht die liebevoll „Monfe“ Ge-<br />
Wir hatten einmal für kurze Zeit „Kurti“ Andrae<br />
nannte selbst im hohen Alter bei der ADZ noch<br />
als Daktylograph in der Bukarester Redaktion.<br />
tatkräftig mit. Sie kennt alle und hat viel erlebt.<br />
Er wählte bald einen anderen Beruf, nahm je-<br />
Man könnte sich die Redaktion ohne sie gar<br />
doch die ebenfalls bei uns als Schreibkraft tätige<br />
nicht vorstellen.<br />
hübsche Repserin Inge mit.<br />
Als Stenodaktylografinnen kamen 1964 Hedi<br />
Ein Wort zum ADZ- „Nachwuchs“ aus Schäß-<br />
Schüli (Frick) und Heddy Kellner zum „Neuen<br />
burg: Hans Herbert Gruenwald (genannt Hern-<br />
Unsere Hedi, Foto privat