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14<br />

<strong>BDB</strong> Landesspiegel Niedersachsen & Bremen 1/2005<br />

<strong>BDB</strong>-Bezirksgruppen<br />

dem zu erhaltenden Kleinspielfeld<br />

leicht erhöht und grenzt sich<br />

durch seine Freiraumplanung<br />

deutlich vom Sportplatz ab. Als<br />

Solitär bringt die neue Schule ihre<br />

Sonderfunktion durch Architektursprache<br />

und Farbwahl klar zur<br />

Geltung.<br />

Gestaltungskonzept<br />

Innen und außen erleben. Das<br />

Leitmotiv der Durchgängigkeit<br />

bestimmt Baukörpergliederung<br />

und Materialwahl.<br />

Ein aufragender, vollständig verglaster<br />

Pultdachbaukörper verbindet<br />

als Lichtfänger zwei massive,<br />

parallele Flachdachriegel mit rhythmischer<br />

Lochfassade. Das<br />

Wechselspiel zwischen Wandscheiben<br />

und raumhohen,<br />

geschossweise versetzten Öffnungen<br />

sorgt für Lebendigkeit und<br />

Dynamik. Eine horizontale Bänderung<br />

ordnet und gliedert die Fassaden.<br />

Der oxidrote Anstrich greift<br />

von außen in den Innenraum hinein<br />

und unterstreicht so die<br />

monolithische Wirkung der zwei<br />

Riegel. Gleichzeitig bildet diese<br />

Farbe einen warmen Kontrast zu<br />

den Grautönen der weitgehend<br />

naturbelassenen Metall- und<br />

Betonoberflächen. Der Beton-<br />

Werksteinbelag, der sich scheinbar<br />

durchgängig von der vorgelagerten<br />

Eingangsterrasse über die<br />

gesamte erdgeschossige Erschließungsfläche<br />

erstreckt und die verzinkte<br />

Stahltreppe betonen die<br />

Mittlerfunktion dieser Räume zwischen<br />

innen und außen.<br />

Nutzung<br />

Das Raumprogramm umfasst auf<br />

einer Hauptnutzfläche von 1078<br />

m2 fünf Klassenräume für jeweils<br />

16 Schüler/innen mit zugeordneten<br />

Gruppenräumen, Fachräume<br />

für Psychomotorik, Kunst, Werken,<br />

Naturwissenschaften und Compu-<br />

ter sowie einen Lehrerbereich mit 3 Büros,<br />

Besprechungsraum und Lehrerzimmer.<br />

Der Haupeingang befindet sich im Süden. Ihm<br />

vorgelagert ist eine großzügige Terrasse, die in<br />

die Halle überleitet.<br />

Die Halle ist Eingangsbereich, Ausstellungsund<br />

Veranstaltungsfläche sowie Aufenthaltsbereich<br />

der Schüler in den Pausen. Die Haupttreppe<br />

erschließt hier das Obergeschoss.<br />

Das große Pultdach des lichten Glaskörpers<br />

verjüngt sich nach Norden hin und macht<br />

auch von außen die in Nord-Süd-Richtung<br />

verlaufende zweigeschossige Schulstraße<br />

sichtbar. Diese erschließt zweibündig alle<br />

Unterrichtsräume. Die Klassenräume ragen als<br />

möbelartig in die Flurzone eingeschobenen<br />

Kuben in die Straße hinein und bilden für jede<br />

Klasse einen Vorplatz. In den Klassenräumen<br />

selbst nimmt man durch die bodenständigen<br />

Fenster sogleich den davor liegenden gestalteten<br />

Freiraum wahr. Auf der Ostseite sind drei<br />

„grüne Klassenzimmer“ vorgelagert, die mit<br />

völlig unterschiedlichen Materialien komponiert<br />

wurden. Sie verknüpfen das Innen und<br />

das Außen. Alle Klassenräume sowie die<br />

zugehörigen Gruppenräume sind konsequent<br />

nach Osten gerichtet, während die Westseite<br />

den Fachunterrichtsräumen und dem Lehrerbereich<br />

vorbehalten ist.<br />

Materialwahl<br />

Offen und geschlossen, schwer und leicht,<br />

massiv und filigran, farbig und transparent.<br />

Diese Gegensätze werden durch die verwendeten<br />

Konstruktionen und ihre Materialien<br />

dargestellt.<br />

Die beiden in massivem Mauerwerk erstellten<br />

Lochfassadenriegel betonen ihr Gewicht<br />

zusätzlich durch die starke Farbigkeit - Oxidrot<br />

als natürliches Farbpigment. Ganz leicht<br />

und auch in der Bauweise transparent zeigen<br />

sich dagegen die Halle und die anschließende<br />

Schulstraße. Das Wandtragwerk aus Stahl, die<br />

davor stehende Pfosten-Riegel-Fassade und<br />

das Dachtragwerk aus Brettschichtholz mit<br />

Unterspannung gewähren Einblick in die Konstruktion.<br />

Sämtliche Dachflächen erhielten<br />

eine Deckung aus Alu-Profilblechen.<br />

Beim Innenausbau wurde größter Wert auf<br />

ökologisch unbedenkliche Materialien gelegt.<br />

Silikatfarben auf Zementputz sorgen für ein<br />

ausgeglichenes Raumklima. Die verwendeten<br />

Fußbodenbeläge wie Linoleum und geöltes<br />

Eichenparkett sind emissionsfrei. Die Loch-<br />

Akustikdecken bewirken eine den hohen<br />

Anforderungen entsprechende Schalldämpfung.<br />

Für einen Architekten stellt die Aufgabe, ein<br />

Schulgebäude, insbesondere das einer Sonderschule<br />

zu planen, etwas ganz besonderes<br />

dar. Gerade bei einem solchen Gebäude ist die<br />

Verantwortung gegenüber den Nutzern, den<br />

Schülern und Lehrern, besonders hoch, denn<br />

unsere Umgebung prägt unser Leben und<br />

unser Verhalten.<br />

R. Messmann<br />

Bauherr:<br />

Landkreis Hameln-Pyrmont<br />

Planung und Bauleitung:<br />

Architekten Bahr Jäger Meßmann GmbH,<br />

Hameln<br />

Freiflächenplanung:<br />

Wolff Landschaftsplanung, Hameln<br />

Tragwerksplanung:<br />

Ingenieurbüro Rau, Bad Pyrmont<br />

Elektro- und Sanitärplanung:<br />

EPS Planungsgruppe GmbH, Bad Pyrmont<br />

Heizungs- und Lüftungsplanung:<br />

Ingenieurberatung Scheel und Geyer, Hameln<br />

Projektleitung:<br />

Landkreis Hameln-Pyrmont,<br />

Fachdienst Hochbau/Gebäudemanagement<br />

Ausstattung:<br />

Landkreis Hameln-Pyrmont,<br />

Fachdienst Schulangelegenheiten

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