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Bezirksgruppe<br />
Osnabrück<br />
Tunnel für Abwasserkanäle<br />
im Stollenbau<br />
Am 4. Februar 2005, einem Freitag, war es so<br />
weit. Ein oftmals gestellter Wunsch wurde<br />
erfüllt und Kolleginnen und Kollegen des <strong>BDB</strong><br />
der Bezirksgruppe Osnabrück durften den<br />
„Tunnel unter der Lotter Straße in Osnabrück“<br />
erkunden.<br />
Die Besichtigung dieser Baustelle ist sehr<br />
begehrt, denn Tunnelbau in Osnabrück ist<br />
doch eher selten zu finden. Sogar die Neue<br />
Osnabrücker Zeitung hatte einen Besuch<br />
organisiert.<br />
140 Interessierte hatten sich gemeldet,<br />
aber nur 30 wurden schließlich für den<br />
Besuch ausgelost.<br />
Nun waren die <strong>BDB</strong>ler an der Reihe.<br />
Auf der Baustelle wurden wir von den Vertretern<br />
des Auftraggebers, den Stadtwerken Osnabrück,<br />
Herrn Joachimmeyer und Frau König,<br />
sowie dem Bauleiter des Auftragnehmers,<br />
Herrn Wujec empfangen. Sie begleiteten uns<br />
zur Ortsbesichtigung und beantworteten<br />
geduldig und mit Fachwissen alle Fragen.<br />
Warum wird eigentlich dieser Tunnel<br />
gebaut? In der Lotter Strasse war es notwendig<br />
geworden den alten Mischwasserkanal zu<br />
erneuern. Es sollte auf Trennsystem umgestellt<br />
werden. Nun ist die Straße aber so<br />
schmal, dass bei einer offenen Bauweise eine<br />
Vollsperrung nötig geworden wäre. 56 Einzelhandelsgeschäfte<br />
liegen an der Baustrecke<br />
und hätten das Nachsehen gehabt. Auch der<br />
Verkehr, mit täglich 17000 Fahrzeugen hätte<br />
die Umleitungsstrecken zu sehr belastet.<br />
So fand aufgrund eines Ratsbeschlusses<br />
eine öffentliche Ausschreibung für die Kanalerneuerung<br />
im Stollenbauverfahren statt.<br />
Die Firma Gebrüder Echterhoff aus Osnabrück<br />
bekam den Zuschlag bei einer Auftragssumme<br />
von ca. 3,6 Mio. EUR.<br />
Die Baumaßnahme umfasst ca. 1000 m<br />
Kanalbau, davon 730 m im Stollenbauverfahren.<br />
Zur Verlegung gelangen für den Schmutzwasserkanal<br />
Steinzeugrohre DN 200 bis DN<br />
400 und für den Regenwasserkanal GFK-<br />
Rohre DN 300 bis DN 1000. Die Hausanschlüsse<br />
werden aus dem Tunnel heraus<br />
gebohrt und im Gehweg umgeklemmt.<br />
Die Tiefe des Tunnels beträgt zwischen 5<br />
<strong>BDB</strong>-Bezirksgruppen<br />
und 7 Metern. Der Stollen selber ist bis zu<br />
2,40 m breit, 2,95 m hoch und hat einen Ausbruchquerschnitt<br />
bis zu 7 m_. Der Verbau<br />
wird mit Stahlbögen und Holzverzug hergestellt.<br />
Der Abbau des Bodens an der Ortsbrust<br />
erfolgt größtenteils mit Minibaggern, welche<br />
im Hause Echterhoff speziell für den Stollenbau<br />
konzipiert worden sind. Per gleisgebundener<br />
Förderung wird der abgebaute Boden zu<br />
den Auffahrgruben gebracht und von dort per<br />
Lkw abtransportiert.<br />
Zur Zeit wird von 2 Auffahrgruben in drei<br />
Richtungen gleichzeitig gearbeitet. Der<br />
wöchentliche Baufortschritt liegt bei etwa 14<br />
lfdm. 300 Meter Stollen sind bis jetzt fertiggestellt.<br />
Der Beginn der Baumaßnahme war im Juni<br />
2004 und die geplante Fertigstellung soll im<br />
Dezember 2005 sein.<br />
Nach der Verlegung der Rohre und der<br />
Umklemmung der Hausanschlüsse wir der<br />
Resthohlraum mit Leichtbeton verfüllt. So wir<br />
sichergestellt dass das Verbaumaterial, das im<br />
Tunnel verbleibt nicht mit Sauerstoff in<br />
Berührung kommen kann und es nicht zu<br />
Absenkungen kommt.<br />
Fazit: Eine gute Lösung für notwendige Arbeiten<br />
am Kanalisationssystem im Innenstadtbereich.<br />
Die normalerweise bei konventioneller<br />
Bauweise sehr hohe Belästigung der Anwohner<br />
und des Einzelhandels, sowie die Störungen<br />
im Straßenverkehr, werden auf ein Minimum<br />
gesenkt. Und das zu durchaus vertretbaren<br />
Kosten.<br />
Volkswirtschaftlich hat man hier endlich<br />
einmal weiter gedacht und die Rechnung geht<br />
voll auf!<br />
Bernhard Wetzig<br />
<strong>BDB</strong> Landesspiegel Niedersachsen & Bremen 1/2005 17<br />
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