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BDB Info · BDB Info · BDB Info · BDB Info · BDB Info

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Aber da steht noch der 16:57, der seit 43<br />

Minuten unterwegs sein müsste und er steht<br />

auch noch um 17:57 da, unserer planmäßigen<br />

Abfahrtszeit.<br />

Außer der ständig wachsenden Zahl wartender<br />

Passagiere und der unter ihnen zunehmenden<br />

Ungewissheit wie es wohl weitergeht,<br />

steigert sich auch noch die Hilflosigkeit der<br />

Bahnbeamten. Was sollen sie auch sagen?<br />

„Verdammte Rheinstrecke“ etwa? Es gibt keine<br />

Parallele zum Ausweichen und Umfahren. Der<br />

„Personenschaden“, irgendwo weiter nördlich,<br />

ist nun mal höhere Gewalt und tröstet keinen<br />

Reisenden, im Gegenteil: kann sich so ein<br />

Selbstmörder nicht einen anderen Tag oder<br />

eine andere Strecke aussuchen? Warum macht<br />

„der“ das immer dann, wenn wir unterwegs<br />

bin? Rücksichtslos!<br />

Häufig Reisende hassen das Wort Personenschaden,<br />

ihre Mienen hellen sich aber sofort<br />

auf, als auch noch das Wort „Oberleitungsschaden“<br />

die Runde macht, der gehört nicht in<br />

die Kiste mit der höheren Gewalt, das liegt in<br />

der Verantwortung der Bundesbahn, wenn<br />

jetzt die Verspätung mehr als eine Stunde ausmacht,<br />

dann werden 20% des Fahrpreises<br />

erstattet.<br />

Solche Erwartungen sind mir in dem Moment<br />

schnuppe, Hauptsache jetzt geht keiner aus<br />

unserer Reisegruppe verloren und es geht bald<br />

weiter.<br />

Die Lautsprecherdurchsage lässt uns in einen<br />

ICE einsteigen, der nicht bis Mannheim durchfahren<br />

kann, weiß ich, wie das Nest heißt, in<br />

dem wir umsteigen müssen, jedenfalls hat<br />

dort noch nie ein ICE gehalten. Das Aussteigen<br />

geht noch, aber die verunsicherte Masse muss<br />

durch eine recht dunkle Unterführung auf den<br />

nächsten Bahnsteig, der gar kein richtiger ist,<br />

sondern mehr eine gewalzte Splittfläche, die<br />

viel zu tief für den weiterführenden ICE nach<br />

Mannheim ist.<br />

Da gehört es plötzlich zur Höflichkeit, dass<br />

man ältere Damen recht anpackend unterstützt,<br />

um ihnen nach oben zu helfen.<br />

Nein, es ist nicht wie nach dem Krieg, aber es<br />

ist auch nicht wie es eigentlich am Tag der<br />

Deutschen Einheit 2004 sein müsste.<br />

Ich will es kurz machen. Unser Anschluss von<br />

Mannheim nach Hannover um 20:14 dürfte<br />

mittlerweile auf Fulda zurollen. Die einzige<br />

Chance, heute Nacht noch Hannover zu kommen,<br />

ist ein ICE nach Ostberlin, in Göttingen<br />

sollen wir aussteigen, der ICE aus München<br />

nach Hamburg soll dort auf uns warten.<br />

Wir haben bisher niemanden verloren, das bisschen<br />

Warten hier, das bisschen sich auf einen<br />

vollen Zug verteilen, das dann folgt, diese<br />

Zaghaftigkeit einiger, sich dann eben in der<br />

ersten Klasse einen Platz zu nehmen oder das<br />

amüsante Gefühl, dazu beigetragen zu haben,<br />

dass dieser Bistrowagen weit vor Göttingen<br />

kein Bier mehr an Bord hat, all das hinnehmen,<br />

das ist diese zuversichtliche Ergebenheit in<br />

eine Situation, die man nicht verschuldet hat<br />

und an der man nichts ändern kann, aus der<br />

man nur so schnell wie möglich und so gut<br />

wie möglich wieder heraus will.<br />

Es ist nach Null Uhr in Göttingen und der Zug,<br />

der selbst viel zu spät hier ankam, hat auch<br />

nicht auf uns gewartet. Ich denke über eine<br />

Hotellösung nach, aber mit 30 Leuten um<br />

diese Zeit? Und wir sind ja nicht alleine hier<br />

Neues aus der Architektenkammer<br />

Zwei Artikel aus der Architektenkammer von<br />

Andreas Knapp und Tim Warmeling über den<br />

Lehrgang:<br />

„Fachplanung Umwelt- und Gesundheitsschutz<br />

im Hochbau” und über<br />

„Umwelt-, Verbraucher- und Unternehmerberatung<br />

durch Architekten und Ingenieure” –<br />

Integrierte Qualifizierungsangebote für eine<br />

Branche im Umbruch<br />

sind leider für den Umfang des <strong>BDB</strong> Landesspiegels<br />

1 – 05 viel zu umfangreich.<br />

Da sie aber sehr wichtig sind und unbedingt<br />

gelesen werden sollten, wurden sie Anfang<br />

März 2005 auf die Internetseite des <strong>BDB</strong> Niedersachsen<br />

gestellt.<br />

<strong>BDB</strong> Landesspiegel Niedersachsen & Bremen 1/2005 7<br />

gestrandet, da sind ja auch noch andere,<br />

nicht wenige auch nach Hamburg und noch<br />

weiter. Dann die nächste Lautsprecherinformation,<br />

man schickt einen Ersatzzug aus<br />

Hannover, um die Reisenden in Richtung Norden<br />

abzuholen. Die eigenen Betten werden<br />

wieder wahrscheinlicher.<br />

Natürlich dauert es noch über mehr als eine<br />

halbe Stunde, bis dieser ICE einfährt, die Zugbegleiterin<br />

hat vor einer Stunde auch noch<br />

nicht geahnt hat, dass sie jetzt noch Dienst<br />

haben wird, bedauert, dass man die erste<br />

Klasse nicht öffnen könne, da kein weiterer<br />

Schaffner aufzutreiben war. Ein paar aus<br />

Hamburg sind sauer, wir sind froh, dass der<br />

Zug in Richtung Norden rollt. Um 1:20 können<br />

wir in Hannover aussteigen<br />

Jetzt fahren keine Öffentlichen mehr, die<br />

vorab für den 23:16-bestellten Taxis sind,<br />

sofern man sie nicht mit dem Handy<br />

erreichte, auch schon verärgert zu Hause,<br />

zum Glück hoffen Taxifahrer rund um die Uhr,<br />

für weitere Ziele bilden sich Fahrgemeinschaften,<br />

für unseren sonst so herzlichen<br />

Abschied ist es eindeutig zu spät.<br />

„Kommt gut nach Hause!“ und „Nie mehr mit<br />

der Eisenbahn!“<br />

Tage später, am Telefon:<br />

„Wir konnten auch nicht gleich einschlafen,<br />

haben noch ein Glas getrunken und noch in<br />

der Nacht resümiert, bis auf das Pech mit der<br />

Rückreise war es mal wieder eine gelungene<br />

Fahrt. Und am Montag konnten wir ja ausschlafen.“<br />

– Schön zu hören.<br />

Michael Schwarz<br />

Schlagen Sie die Rubrik auf unserer Web Site<br />

auf:<br />

„Architektenkammer”<br />

unter www.bdb-nds.de<br />

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